Archiv der Kategorie: Stadtteile

Südspange, Ostring 2 und A21: alternativlos?

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ veranstaltet eine Online-Präsentation mit anschließender Diskussion zum Themenkomplex Anschluss der A21 an Kiel.
Worum geht es ? – Stand der Dinge – Auswirkungen auf Verkehr & Umwelt.
Aber vor allem auch ein Ausblick, was die Alternativen zu noch mehr Autoverkehr & Flächenversiegelung
sind.

Südspange, Ostring 2 und A21:
„Alternativlos“?
Do, 17.6.2021, ab 19 Uhr

Die Präsentation wird von Niklas Hielscher durchgeführt
(bielenbergkoppel.de / Mitarbeit
LAK Mobilität des BUND SH, Mobilitätsforum Kiel & Mitglied Tram für Kiel
e.V.).

Veranstaltungslink: https://zoom.klimaguertel.de

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Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Viel Lärm um die Südspange

Greenpeace Protest vor Edeka in Suchsdorf

Heute machte Greenpeace Kiel mit einer Plakat-Aktion auf den Verkauf von Billigfleisch bei Edeka aufmerksam. Gegen 11:30 machte sich eine Gruppe von Greenpeace-Aktiven bei Edeka Fiedler in der Doktor-Hell-Straße in Suchsdorf ans Werk: sie klebten Plakate an die Schaufenster und sprühten mit Hilfe von Wasserdruck und Schablonen Aufschriften auf das Parkplatzpflaster. Dies ist Teil einer deutschlandweiten Aktion.

Greenpeace kämpft für bessere Tierhaltung

Für die Tierhaltung gibt es vier Kategorien, wobei die Kategorie 1 die schlechteste ist, und Kategorie 4 die beste. Greenpeace fordert, Fleisch der Kategorie 1 aus dem Verkauf zu nehmen, weil diese nach Ansicht von Greenpeace nicht mit dem Tierschutz vereinbar seien. Es liegt in dieser Sache auch eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht vor. Dabei geht es um den Platz und die Zustände in den Ställen.

Frederike Haß, Gruppenkoordinatorin der Kieler Greenpeace-Gruppe, erklärt: „Alle Lebensmittelketten außer Edeka, haben einen Plan , wann sie aus der Kategorie 1 aussteigen. Lidl hat einen Stufenplan. Nur bei Edeka soll es keinen Ausstieg geben. „

Sie beschreibt, dass es in der Kategorie 1 weiterhin Praxis sei, dass Ferkel ohne Betäubung kastriert werden. Die Tiere hätten zu wenig Platz, selten natürliches Licht, Antibiotika werden werden prophylaktisch verabreicht, was zu Resistenzen führen kann und auch unserer Gesundheit schadet. Die Kategorie 2 sei nur geringfügig besser als die Kategorie 1.

Die Greenpeace-Plakatierung

Auf einigen Plakaten wird Edekas Werbe-Slogan „Wir lieben Lebensmittel“ ironisch verfremdet zu „Edeka: Wir lieben Billigfleisch, Artensterben, Klimakrise.“ Es geht also nicht nur um Tierwohl, sondern auch um die Problematik des Futtermittelanbaus, vor allem des Sojaanbaus in Brasilien. Die Tierhaltung zerstört Wälder und geht zu Lasten von Artenvielfalt und Insektenvielfalt, erklärt Frederike Haß. Andere Plakate fordern Haltung ins Sachen Tierwohl.

Die Kund*innen , mit denen ich sprach, sahen die Aktion überwiegend positiv. Hier einige Stimmen:

  • Passant 1, : „Finde ich gut. Am besten wäre gar kein Fleisch,“
  • Passantin 2: „Find ich gut, ich esse nur einmal in der Woche Fleisch, dann darf es auch richtiges sein. “
  • Passantin 3 : „Absolut richtig. Ich bin Vegetarierin.“

Ich überhörte ein Streitgespräch zwischen einer Aktivistin und einer Kundin, die wohl nicht wusste, dass Greenpeace ein Verein ist. Sie regte sich auf: „Und was solche Plakate kosten! Das wird von unseren Steuern bezahlt!“ Tatsächlich finanziert Greenpeace alle Aktionen aus Spenden.

Nach etwa einer Stunde fuhr Polizei auf den Parkplatz und beendete die Aktion.

An der Edeka-Fleischtheke

Nach der Aktion sah ich mir mal die Fleischtheke im Edeka an, um mir ein Bild zu machen, wie die Kategorien gekennzeichnet werden. An der Frischfleischtheke sind die Kategorien nicht ausgezeichnet. Ich zeigte auf ein Fleischstück und der Verkäufer, Herr Soltau konnte das als Lamm aus Neuseeland der Kategorie 2 identifizieren. Man muss aber fragen, sonst erschließt sich die Kategorie nicht. Wir machten dann eine Runde zu den Kühlregalen. Das abgepackte Fleisch ist tatsächlich gekennzeichnet, wenn auch oft unauffällig. Kategorie 4 erzielt nur das Biofleisch im Kühlregal. Der Chef der Fleischabteilung schaltete sich ins Gespräch ein, er freut sich auf eine Neuerung im September: Das „Strohschwein“ bekommt besseres Futter und bessere Haltungsbedingungen. Bis jetzt stammt das meiste Fleisch in dieser Filiale – wie auch bei Edeka generell – aus den Kategorien 1 und 2. Also Billigfleisch mit den schlechtesten Haltungsbedingungen.

Gestern begann die Kampagne mit einer Aktion in Hamburg. In Kiel und in anderen Städten sollen weitere Aktionen folgen.

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Überblick Kategorien der Tierhaltung

https://www.t-online.de/region/kiel/news/id_90145886/kiel-greenpeace-aktivisten-protestieren-vor-edeka-filialen-gegen-billigfleisch.html

https://www.mopo.de/hamburg/protest-gegen-tierleid-greenpeace-aktivisten-kapern-hamburger-edeka-fassade-31613366

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitzmole

Ausbau der B404: Stand der Pläne

Anfang Mai stellte Herr Schönherr von der DEGES die Pläne zum Ausbau der B404 zur Autobahn A21 in der Ortsbeiratssitzung vor, die die Ortsbeiräte Wellsee/ Kronsburg/ Rönne und Meimersdorf/Moorsee gemeinsam abhielten.

Um es gleich voranzustellen: die zentrale Frage, wie es ab Wellsee Richtung Kiel weiter geht, beantwortete Herr Schönherr nicht. Er verwies darauf, dass es vorher noch eine Bundestagswahl gibt und damit wollte er wohl andeuten, dass der Autobahnbau auf dem gesellschaftlichen Prüfstand steht. Bekanntlich fordern die Grünen ein Moratorium im Autobahnbau. Auch müsse man sich nach Corona neue Gedanken machen. Letzlich erwähnte er die Bewegung gegen die Südspange in Kiel: Tatsächlich wollen viele Kieler nicht nur keine Südspange sondern wehren sich gegen die Anbindung der A21 generell. Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” fordert die A21 bei Wellsee enden zu lassen.

Der Projektleiter Schönherr meinte aber, dass dieses Projekt wahrscheinlich zu Ende geführt wird. Ob mit oder ohne Südspange und wie die Anbindung an Kiel aussehen wird, wird zur Zeit geprüft. Im Januar wurden trotz Corona intensive Verkehrszählungen unternommen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben, um verschiedene Varianten zu prüfen.

A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau

Sehr viel ausführlicher beschrieb Schönherr das Stück A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau. Hier ging es vor allem um die Straße für langsame Verkehre, wie Busse und Traktoren. Auf Wunsch der LH Kiel wird diese Nebenstraße nun zwischen Schlüsbek und Wellsee auf der westlichen anstatt der östlichen Seite verlaufen. Dabei finanziert der Bund die Strecke bis zum Solldieksdamm, das Teilstück vom Solldieksdamm bis zur Edisonstraße liegt in der Verantwortung der Stadt.

Für den Fuß- und Radverkehr ist eine Querung der A21 in Höhe der Edisonstraße mit Anschluss an die Nebenfahrbahn geplant.

Der Bundesrechungshof entschied, dass zwei Autobahnanschlussstellen innerhalb von 420 Meter herausgeschmissenes Geld seien. Jetzt sieht die Finanzierung so aus, dass der Bund den Anschluss Wellsee finanzierte, während Kiel den Anschluss Edisonstraße finanzieren müsste. Für die Ausfahrt von der A21 aus Richtung Süden an der Edisonstraße scheint eine Finanzierung durch die LHKiel gesichert.

Ob auch eine Zufahrt auf die Autobahn an dieser Stelle kommen wird, ist noch nicht sicher.

Für den Bach Schlüsbek ist eine Unterführung geplant, die erst 1,40 hoch sein sollte und jetzt auf 2,30 erhöht wird. Sie ist als Durchgang für Tiere und natürlich den Bach gedacht und ist eigentlich nicht für den Radverkehr vorgesehen.

Der Zeitplan für den Abschnitt Klein-Barkau bis Wellsee:

  • Planfeststellungsverfahren 2022/ 23
  • Baubeginn 2025, wenn nicht geklagt wird.

Der Ausbau der B404 zur A21 wird auch Thema sein bei der Fahrraddemo zum bundesweiten Verkehrswendetag am 4. Juni. In Kiel beginnt die Demo um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Noch sind Südspange und Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz noch nicht beschlossen.

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Kiel/Autobahn-A21-Zwei-Anschluesse-fuers-Gewerbegebiet-in-Kiel-Wellsee

Antrag der Linken zum Ausbau der B404

Höffner: Mahnwache vor der Baustelle

Nach drei Mahnwachen und mehreren Demonstrationen gegen die Verwüstungen auf dem Prüner Schlag, geht der Protest weiter. Das Projekt Prüner Park ruft zu einer weiteren Mahnwache auf: Samstags-Mahnwache am 29.5.2021 um 12 Uhr 05 am Bauzaun der Höffner-Baustelle am Westring. Hier der Aufruf:

Gerechtigkeit für den Prüner Schlag!
Klima retten statt Höffner-Betten!

Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und Baulärm!

Auch an den Samstagen 24. April und 29. Mai um Fünf nach Zwölf wollen wir uns wieder auf dem Gehweg vor der Höffner-Baustelle am Westring versammeln.

Bringt Plakate mit Euren Botschaften und Forderungen mit, kommt so bunt und ideenreich wie beim letzten Mal! Meldet Euch gerne, wenn Ihr Redebeiträge leisten wollt!

Wir wollen zeigen, dass es uns nicht gleichgültig ist, wenn die wenigen Naturflächen, die wir in Kiel noch haben, der Profitgier geopfert werden.

Schluss mit dem zermürbenden Baulärm!

Sofortiger Baustopp bis zur vollständigen Wiederherstellung der widerrechtlich zerstörten Ausgleichsflächen!

Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche:

Lebensraum für Pflanzen und Tiere wiederherstellen.

Hier darf kein aufgeräumter Park entstehen!

—-

Bitte denkt während der Veranstaltungen daran, Euch Corona-konform zu verhalten: FFP2/KN95- oder OP-Masken tragen, mindestens 1,5 Meter Abstand halten!

(Das Foto zeigt eine der vorherigen Mahnwachen. )

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Was die Höffner-Bagger in Kiel alles platt gemacht haben

Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Wir bleiben lieber anders!

Am Freitag demonstrierten etwa 100 Leute für den Erhalt des Li(e)ber Anders, Treffpunkt und Infoladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden. Nach 30 Jahren soll Schluss sein, die Kündigung kam mit der Post. Das wollen die Betreiber nicht so einfach hinnehmen, denn sie möchten auch noch nach dem 31. Juli an dieser Adresse weiter für den Stadtteil aktiv sein.

Entstanden ist das Li(e)ber Anders 1991 als Arbeitsloseninitiative. Dann kam der Libertäre Laden dazu und machte ein links-ausgerichtetes Angebot an Infomaterial. In Zeiten vor dem Internet waren diese Infoläden wichtige Orte, um Zeitungen, Pamphlete und Flugblätter unter die Leute zu bringen. Das Lieber Anders wird zur Zeit von folgenden Initiativen getragen:

  • offene linksradikale Plattform
  • nara netzwerk anitirassistische aktion kiel
  • Perspektive Solidarität Kiel
  • Rote Hilfe Kiel

Heute finden unter dem Dach des Lieber Anders zahlreiche soziale Aktivitäten statt: Mieter*innen-Beratung, Sozialberatung, Küche für Alle, Öffnungszeiten für Kaffee und Kuchen. Das Netzwerk “solidarisch gegen Corona” koordinierte die Nachbarschaftshilfe in der Pandemie. Das Netzwerk “nara” war besonders aktiv während der Flüchtlingswelle.

Das Li(e)ber Anders hat einen Mietvertrag von 2011, letztes Jahr wurde die Miete dem örtlichen Mietspiegel angepasst. Der Gewerbemietvertrag wurde im April zum 31. Juli gekündigt.

Seit 2014 hat das Gebäude Iltisstr. 34 eine neue Besitzerin. Das jetzt erhaltene Kündigungsschreiben kam von Ulrike B., die eine Immobilienfirma in Mönkeberg betreibt. Es ist mir nicht ganz klar, wer genau das Gebäude besitzt.

Rabea Bohr vom Orgateam des Lieber Anders: “Wir wollen mit dieser Demonstration mehr Aufmerksamkeit bekommen. Vielleicht sagt die Vermieterin, wir verhandeln doch noch drüber.”

Obwohl es kurz vorher kräftig regnete, fanden sich etwa 100 Menschen in der abgesperrten Iltisstraße vor dem Li(e)ber Anders ein. Es wehten Fahnen von der antifaschistischen Aktion, DKP, die Linke. 150 Initiativen unterstützen die Demonstration, unter anderem das Kneipenkollektiv Sub Rosa und die Hansastr. 48. Alle Reden endeten mit dem Motto der Demonstration: “Wir bleiben lieber anders”.

Auch von der Politik kommt Unterstützung. Die Linke beantragte in der Ratsversammlung am letzten Donnerstag: “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich mit der Eigentümerin der Immobilie Iltisstraße 34 in Gaarden in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel darauf hinzuwirken, dass diese die Kündigung des Gewerbemietvertrags zwischen ihr und dem Verein zur Förderung der politischen Bildung in Gaarden e.V. zurücknimmt.” Dieser Antrag wurde in die Fachausschüsse für Kultur und für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen, um dort weiter erörtet zu werden. Als weniger unterstützend war dagegen der Hinweis von Florian Weigel (CDU) gemeint , dass die Rote Hilfe vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird.

Das Thema bleibt spannend. Was sind die Pläne der neuen Eigentümerin? Kann das Li(e)ber Anders genug Aufmerksamkeit für sich generieren, um die Vermieterin umzustimmen?

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https://lieberanders.gaarden.net/

Kundgebung gegen Ausbeutung in Schlachthöfen und anderswo

Überfall auf Veloroute

(Nachtrag vom 12. August 2021: Die Täter wurden gefasst und eindeutig identifiziert anhand eines Videos, dass sie selber vom Überfall gedreht hatten.)

Gestern am frühen Abend kam es zu einem Überfall auf der Veloroute 10 in Höhe der Langenbeckstraße. Zwei Jugendliche hielten das Fahrrad einer Frau am Gepäckträger fest, sodass sie absteigen musste. Die Jugendlichen hinderten sie am Weiterfahren und entrissen ihr eine Plastiktüte. Es kam zu einem Gerangel, bei dem die Jugendlichen sie schlugen. Ein Passant kam zur Hilfe und wurde ebenfalls attackiert, mehrfach zu Boden gestoßen und getreten. Erst als ein weiterer Mann dazu kam, rannten die Jugendlichen in die Kleingärten davon.

Die Polizei nahm den Vorfall auf. Laut Polizei hat es in letzter Zeit schon ähnliche Vorfälle an dieser Stelle gegeben.

(Foto: Archivbild von der Veloroute 10. Das ist nicht die Stelle, an der sich der Vorfall ereignete.)

Tote von Dänischenhagen: Stand der Ermittlungen

Am Mittwoch, dem 19. Mai fand die Polizei zwei Tote in Dänischenhagen und in der Nacht zum Donnerstag eine weitere Leiche in Kiel, im Hasseldieksdammer Weg. Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg, Dänischenhagen ein Mann und eine Frau durch Schüsse getötet. Die Frau ist die getrennt-lebende Ehefrau des Tatverdächtigen. Der 52-jährige Getötete vom Hasseldieksdammer Weg stammt ebenfalls aus dem persönlichen Umfeld des Tatverdächtigen. Das Opfer wies mehrere Schusswunden auf.

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Es handelt sich um einen Zahnarzt aus Westensee.

Nach den beiden Tötungsdelikten in Dänischenhagen und Kiel am 19.05.2021 wurde der 47-jährige Tatverdächtige gestern Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel einem Haftrichter am Amtsgericht Kiel vorgeführt. Dieser erließ antragsgemäß Haftbefehl.

Der Tatverdächtige befindet sich zurzeit in einer Justizvollzugsanstalt. Er bestreitet nach Angaben seines Rechtsanwalts die Taten nicht, macht aber zu den Taten selber keine Angaben. Die Reihenfolge, in der die 43-Jähige und der 53-Jährigen in Dänischenhagen und der 52-Jährige in Kiel getötet wurden, konnte noch nicht abschließend ermittelt werden.

Bei der Durchsuchung seines Hauses in Westensee am Mittwoch fanden Ermittler keine erlaubnispflichtigen scharfen Waffen. Die Beamten stellten jedoch mehrere erlaubnisfreie Waffen sicher, die von der Kriminaltechnik untersucht werden müssen. Der tatverdächtige war Jäger. Nach jetzigem Ermittlungsstand hat der Tatverdächtige alle auf ihn zugelassenen Waffen bereits Anfang dieses Jahres abgegeben.

NS-Devotionalien, die eine strafrechtliche Relevanz haben könnten, fanden die Ermittler nicht. Es wurden jedoch Gegenstände sichergestellt, die in diesem Zusammenhang noch untersucht und bewertet werden müssen.

Hinweise, dass dem Tatverdächtigen die Approbation als Zahnarzt entzogen worden ist, liegen den Ermittlern nicht vor.

Heute Nachmittag suchten Polizeitaucher nach Waffenteilen im Stadthafen von Eckernförde. Im Rahmen der Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass Teile einer Tatwaffe im Hafenbecken versenkt wurden. Die Polizeitaucher fanden mehrere Waffenteile, die vermutlich der Tat zugeordnet werden können und kriminaltechnisch untersucht werden müssen.

Daneben führten Beamte des Landeskriminalamtes Hamburg am Tatort in Dänischenhagen einen 3-D Scan durch, dessen Ergebnis die Ermittlungen unterstützen soll.

Zwei Personen durch Schüsse getötet, weiterer Einsatz im Brauereiviertel

NEU (20 Uhr 50)

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Die Fahndungsmaßnahmen sind hiermit eingestellt.

Während die Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft noch in vollem Gange waren, kam gegen 20:30 Uhr ein Anruf aus dem Hamburger Landeskriminalamt. Hier stellte sich der gesuchte Tatverdächtige kurz zuvor. Er wurde vorläufig festgenommen und kam ins Polizeigewahrsam.

Weitere Auskünfte zur Motivlage beziehungsweise Hintergründen der Tat können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

NEU (17 Uhr) Die Polizei ist einem Hinweis auf einen möglichen Tatverdächtigen im Brauereiviertel gefolgt. Dieser Hinweis hat sich nicht bestätigt. Der polizeiliche Einsatz im Brauereiviertel ist beendet.

Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Kiel und der Polizeidirektionen Kiel und Neumünster

Am 19.05.2021 gegen 11.00 Uhr kam es zu einem Tötungsdelikt im Rosenweg in Dänischenhagen.

Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg eine männliche und eine weibliche Person durch Schüsse getötet.

Vom Tatort soll ein weißer SUV geflüchtet sein.

In diesem Zusammenhang findet derzeit ein weiterer Einsatz im Brauereiviertel in Kiel statt, dort fahnden Einsatzkräfte nach einem möglichen Täter. Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass es sich um eine Amoklage handeln könnte.

Zwei Pressesprecher der PD Kiel sind in Dänischenhagen auf dem Supermarktparkplatz in der Scharnhagener Straße für die Presse ansprechbar.

Es wird nachberichtet.

Planschen auf dem Holstenplatz

So viel ändert sich nicht in der Kieler City, wenn es nach dem prämierten Entwurf des Büros Lohaus Carl Köhlmos geht. Was neu dazu kommt: ein Wasserspiel als Planschmöglichkeit für Kinder, ein neuer Bodenbelag, mehr Sitzbänke, mehr Bäume. Nicht mehr dabei sein werden die Imbiss-Pavillons von Fisch-Maxx und Grill-Maxx, ihre Verträge laufen aus. 2023 könnte es losgehen.

Die größte Veränderung betrifft die Andreas-Gayck-Straße. Hier soll kein motorisierter Individualverkehr mehr erlaubt sein. Dafür werden neue Bäume gepflanzt, sodass die Strecke, die am Kulturforum entlang führt, eine Einheit mit dem Holstenplatz wird. Busse und Fahrräder bleiben erlaubt, sowie Lieferfahrzeuge für die Geschäfte und Hotels.

Originell: Ein Wasserspiel am Holstenplatz bildet die Ostsee nach. Die Fontänen markieren dabei die Häfen. Das Ganze ist ausdrücklich als Wasserspielplatz für Kinder gedacht. Dazu kommen neue Holzbänke, einige um die Baumstämme auf dem Holstenplatz herum gebaut.

Noch mal zurück zur Andreas-Gayck-Straße: Die Bushaltestellen, die später eventuell auch mal Straßenbahnhaltestellen werden könnten, erhalten gemäß des Entwurfs neue begrünte Dächer.

Der Neptunbrunnen am Asmus-Bremer-Platz könnte bald wieder sprudeln, und vielleicht wird auch der ganze Platz geflutet, wenn keine Veranstaltung stattfindet.

Der Holstenplatz und die Holstenstraße erhalten neue Bodenbeläge aus Klinker und Naturstein.

Der Heinrich-Ehmsen-Platz “gehört” in Zukunft den Fahrradfahrer*innen. Hier wird es jede Menge Fahrradbügel geben und auch eine Fahrrad-Leihstation.

Die Veränderungen sind behutsam, bringen insgesamt mehr Natur in Form von Wasser und Bäumen in die City.

Im Beurteilungstext des Preisgerichtes unter Leitung des international renommierten Stadtplaners Prof. em. Kees Christiaanse für den Siegerentwurf heißt es: „Insgesamt schafft es diese Arbeit, einen zeitgemäßen Auftritt zu bieten und gleichzeitig der gewachsenen Qualitäten des Ortes gerecht zu werden. Der Erhalt und die Ergänzung der Platanen, die unaufgeregte und doch sehr moderne Möblierung und nicht zuletzt der Einsatz von Klinker als Hauptbelagsmaterial überzeugten die Jury.“

Die nächsten Schritte:

  • Die Verwaltung verhandelt mit dem Sieger-Büro über die Kosten der Umsetzung.
  • Die Ratsversammlung entscheidet, ob dieses Büro den Auftrag erhält, und welcher Bauabschnitt als erstes angegangen wird.
  • Bürgerbeteiligung
  • Weitere Detailplanung
  • erster Spatenstich nicht vor 2023

(Visualisierung: Lohaus Carl Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Hannover )

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https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/innenstadt/_wettbewerb_holstenstrasse/kiel_holstenstrasse_wettbewerbsarbeit_1003.php

Faire Mode bei Kosmos in der Holstenstraße

Kritik am Beschluss der Grünen zum Parkhaus am Stadion

Pressemitteilung des Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“ zum Beschluss vom Kreisverband BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN vom 8. Mai 2021 zum Neubau eines Parkhauses inklusive Kongress-Zentrum des Holstein-Stadions.

Grüner Beschluss gegen Klimagürtel

Ein Quartiersparkhaus soll das Parkhaus am Holstein-Stadion werden. Zudem Park&Ride -Ausgangspunkt für Stadterkundungen.

Mit den Stimmen Alt gegen Jung haben sich die Grünen am Wochenende bei der Mitgliederversammlung ein Eigentor geschossen. Kieler Beschlüsse zur Verkehrswende, die eine Verminderung des motorisierten Individualverkehrs notwendig machen – sind offensichtlich unbekannt bei den Grünen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Klimagerechtigkeit*, das verbietet, Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in die weite Zukunft zu verschieben – soll wohl nicht für Holstein gelten.

Stattdessen wird mit dem Ja zum überdimensionierten Parkhaus mit 1200 Parkplätzen ein weiterer Einschnitt in die noch vorhandenen Reste des Grüngürtels akzeptiert. Fast 500 m mehrspurige Straße soll durch Kleingärten und Wald geführt werden. Aufgrund der Hanglage zur B76 und des Höhenunterschiedes zur Projensdorfer Straße ist das mit erheblichen Bodenbewegungen verbunden.

Die Begründung der Grünen für diesen Irrsinn ist höchst zweifelhaft: Werden in gleicher Anzahl 1200 Parkplätze der Anwohner*innen zurückgebaut und Grünflächen geschaffen? Auch werden Anwohner*innen ungern in der Dunkelheit 500 m durch das Hinterland zum kostenpflichtigen Parkplatz laufen wollen!

Die Klimaschutzstadt Kiel, Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises 2020, soll sich ausschließlich für die nachhaltige Modernisierung des Holstein-Stadions für ihre Fans und Spieler*innen einsetzen. Die Forderungen der Investor*innen nach einem Kongress- und Event-Zentrum mit Parkhaus müssen auch im Sinne der Anwohner aus Lärmschutzgründen ablehnt werden. Mit Nutzung bestehender Parkhäuser in der Umgebung (Tesla-Parkhaus, Holtenauer Straße), Park & Ride von bestehenden Parkplätzen, mit Modernisierung/Ausbau/bessere Taktung des ÖPNV werden die Fans das Holstein-Stadion weiterhin gut erreichen können. Das Bündnis für den Klimagürtel hofft, dass die anderen Parteien im Rat den Karlsruher Beschluss* ernst nehmen und zügig den Aufstieg zur klimaneutralen Stadt bis 2035 beschreiten!

V.i.S.d.P E-Mail: presse@klimaguertel.de

* https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ wird unterstützt von:

BI Klimanotstand Kiel , Bielenbergkoppel.de , Cradle to Cradle e.V. Regionalgruppe Kiel , Fridays for Future Kiel , Naturfreundehaus Kalifornien , Students for Future Kiel , TurboKlimaKampfGruppe Kiel , Naturfreunde Ortsgruppe Kiel , Scientists4Future Kiel, ADFC Kiel , NABU Kiel , VCD Ortsgruppe Kiel , Projekt Prüner Park , Extinction Rebellion Kiel , BUND Kreisgruppe Kiel , Health for Furture Kiel , Waldhaus Kiel e.V. , People4Future Kiel , Greenpeace Kiel

(Foto: Motivbild)