Corona-Auflagen in SH ab 30. November

(Nachtrag vom 30.11. : Die Schulferien werden nicht verlängert, aber es schließen sich zwei Tage Homeschooling an. Mehr siehe weiter unten im Text!)

Der Bund-Länder-Beschluss vom 25. November wird in Schleswig-Holstein in etwas veränderter Form umgesetzt. In der Pressemitteilung der Landesregierung heißt es: “Da sich die Infektionszahlen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt etwas günstiger entwickelt haben, werden in Schleswig-Holstein entsprechend der Öffnungsklausel für Länder mit niedrigeren Inzidenzen nicht alle Punkte des Beschlusses der Konferenz umgesetzt.”

Es gibt einige Lockerungen, einige Auflagen werden dagegen verschärft, Vieles bleibt wie seit Anfang November gewohnt. Hier sind die Regeln, die ab 30. November und vorerst bis zum 20. Dezember gelten.

  • Bei den Kontaktbeschränkungen bleibt es in Schleswig-Holstein bei maximal 10 Personen aus maximal zwei Haushalten im öffentlichen Raum, sowie bei maximal 10 Personen im privaten Raum. Wichtig bleibt, Kontakte weiterhin auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren.
  • Körpernahe Dienstleistungen wie in Nagel-, Kosmetik- sowie Massagestudios dürfen – unter Hygieneauflagen – wieder angeboten werden.
  • Außenbereiche von Tierparks, Zoos, und Wildparks und ähnlichen Einrichtungen dürfen – unter Hygieneauflagen – wieder öffnen.
  • Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird räumlich ausgeweitet. Diese gilt nun zusätzlich

– nach Ausweisung durch die kommunalen Behörden auch in Bahnhöfen, Bahnhofsvorplätzen und Haltestellen
– in geschlossenen Räumen, die öffentlich oder im Rahmen eines Berufs- und Kundenverkehrs zugänglich sind, sowie grundsätzlich am Arbeitsplatz in geschlossenen Räumen. Ausnahmen hierzu gelten:

– am festen Steh- oder Sitzplatz, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten oder die Übertragung von Viren durch ähnlich geeignete physische Barrieren verringert wird;
– bei schweren körperlichen Tätigkeiten;
– wenn Kontakte nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts erfolgen;
– bei der Nahrungsaufnahme;
– wenn dies aufgrund der besonderen Umstände des Einzelfalls unzumutbar ist;
– im Rahmen gerichtlicher Verhandlungen und Anhörungen.

In den Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die Infektionszahlen im schleswig-holsteinischen Vergleich überdurchschnittlich hoch sind, werden regional verschärfte Maßnahmen in Kraft treten. Diese Maßnahmen werden zwischen der Landesregierung und den Kreis-/oder Stadtverwaltungen abgestimmt und dann jeweils vom Kreis/ der kreisfreien Stadt per Allgemeinverfügung verkündet. Regional verschärfte Maßnahmen sind bisher für den Kreis Pinneberg und die Landeshauptstadt Kiel in Vorbereitung/Umsetzung.

Auf die regulären Weihnachtsferien folgen am 7. und 8. Januar zwei Distanz-Lern-Übungstage, bei denen die Kinder zu Hause lernen. Letzter regulärer Schultag ist der 18. Dezember, erster regulärer Präsenztag ist der 11. Januar.

Wie es nach dem 20. Dezember weiter geht, ist noch nicht beschlossen. Die meisten Bundesländer bekommen jetzt strengere Kontaktbeschränkungen, die sie dann vom 23. 12 bis zum 1.1. lockern werden. Schleswig-Holstein macht diese Verschärfung der Kontaktbeschränkungen nicht mit, aber eine weitere Lockerung über die Feiertage wird nicht in Aussicht gestellt. Ministerpräsident Daniel Günther appellierte in einer Videobotschaft an die Wachsamkeit der Bürger*innen und sagte: “Corona macht auch vor Weihnachten und Silvester nicht halt.”

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Das wollen die Länder für Dezember

Schule mit Maske: Schulalltag unter Corona-Bedingungen

Abseilaktion über A7

Mehrere Aktionsgruppen bringen bundesweit seit heute Morgen das deutsche Autobahnnetz an seine Belastungsgrenze. Aus einer Gruppe von Aktivist*innen seilten sich bei Schleswig seit etwa 8 Uhr mehrere Personen über der Autobahn A7 in beiden Fahrtrichtungen ab und hängten Transparente auf. Mit der Aktion fordern sie eine umfassende Verkehrswende und bekunden ihre Solidarität mit den Protesten rund um den Dannenröder Forst.

„Um die globale Klimakatastrophe zu verhindern, sehen wir uns gezwungen, die Verkehrswende selbst in die Hand zu nehmen,“ so die Aktivistin Judith G. „Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzen zu können, müssen die CO2-Emissionen bis 2050 global gegen netto Null fallen. Laut dem Bundesministerium für Umwelt ist der Verkehr die drittgrößte Quelle von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Er verursachte im Jahr 2019 einen Anteil von 20 Prozent an den Gesamtemissionen in unserem Land, über die Hälfte stammt von PKW. Bis jetzt sind die Emissionen im Verkehrssektor stetig gestiegen. Wenn das so weiter geht, werden wir es nie schaffen die Erderwärmung rechtzeitig aufzuhalten.“

Forderung: Kein Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel

„Genau deshalb fordern wir eine sozial gerechte und klimaschonende Verkehrswende“, meint Mitstreiterin Mira M. „Statt weiterer Autobahnen wie den Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel oder die Verlängerung der A20 zu planen, muss in autofreie Städte und Gemeinden, für besseren und kostenfreien öffentlichen Personennahverkehr und in mehr Fahrradstraßen investiert werden. Gebaut werden sollen neue Gleise, nicht mehr Autobahnen. Und mir ist vollkommen egal, ob dann irgendein Autokonzern weniger Gewinn macht, denn auf einem toten Planeten gibt es keine Jobs mehr.“

Bundesweit steigt Protest und Widerstand gegen die aktuelle Verkehrspolitik, so auch in Hessen wo der Dannenröder Wald gerodet werden soll zum Weiterbau der A49. Auch in Flensburg ist seit fast zwei Monaten der Bahnhofswald besetzt, der unter anderem einem Parkhaus weichen soll. „Wir sind heute auch hier, um Solidarität mit den Aktivist*innen zu zeigen, die Widerstand gegen die A49 leisten und allen Menschen und Bewegungen, die sich gegen den Neubau von Straßen oder Autoparkplätzen und für eine Verkehrswende einsetzen.“ so eine Kletterin in der Aktion. Schon in den vergangenen Wochen hatten Abseilaktionen an Autobahnbrücken wiederholt für Aufsehen in überregionalen Medien gesorgt.

Bei Protesten auf den Autobahnen 3, 5 und 661 und im Dannenröder Wald sind mehrere Menschen in Untersuchungshaft gelandet, trotz eigentlicher geringer Vorwürfe. Dies war auch ein Grund, die Autobahnblockaden auszuweiten, so erklärt Judith G: „Wir senden damit ein Zeichen der Solidarität in den Knast. Es ist für mich unverständlich wie Aktivist*innen eingesperrt werden, während in Zeiten einer rasant steigenden Erderwärmung noch immer gesunde Wälder abgeholzt werden. Nicht mit uns!“

(Das Foto zeigt eine Abseilaktion in Schleswig.)

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Klimaaktivistis besetzen B404

Aktivisten legen Verkehr auf 5 Autobahnen lahm

Protest gegen Gewalt an Frauen

Kiel, 25.11.2020.

  • Schilderwald gegen Gewalt an FLINT*-Personen
  • 200 Aktivistinnen setzen starkes Zeichen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Wie in vielen anderen Städten der Welt wurde heute auch in Kiel ein
starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binären
und Trans* Menschen (kurz: FLINT) gesetzt. Circa 200 Aktivistinnen
nutzten den 25.11., den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, um ihrer Wut und den daraus resultierenden Forderungen Nachdruck zu verschaffen. Mit selbstgemalten Schildern mit eindeutigen Botschaften zum Thema, sowie mit Kerzen in Gedenken an durch patriarchale Gewalt ums Leben gekommene FLINT Personen positionierten die Feministinnen sich von 17 Uhr bis 18 Uhr gut sichtbar in der Kieler Fußgängerinnenzone
zwischen Holstenplatz und Asmus-Bremer-Platz. Natürlich mit Abständen
und Masken.

Nicht erst seit Corona sind FLINT* Menschen von größerer Armut
betroffen, erleben häusliche Gewalt, Vergewaltigungen, psychische
Gewalt, sexualisierte Gewalt und Ermordung (Femizid) durch ihren
Partner. Durch die Pandemie und den Rückzug ins vermeintlich sichere
Zuhause sind die Anrufe in Frauenhäusern und Hilfetelefonen weiter
gestiegen. „Daher ist es gerade jetzt wichtig auf die Situation vieler
Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binären und Trans* Personen
hinzuweisen.“, sagte Leyla, die sich mit einigen Freundinnen an der Aktion beteiligte. Auf den Schildern um sie herum waren alarmierende Fakten zu lesen: „In Europa wird jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt“ und „Im Jahr 2017 wurden weltweit mehr als 50.000 Frauen und Mädchen durch (Ex-)Partner oder von einem anderen Familienmitglied getötet“. Auf einem anderen Schild waren die Telefonnummern aufgeführt, unter denen sich Betroffene Unterstützung holen können: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000116016 und Hilfetelefon Sexueller Missbrauch 080002255530.

Bombenentschärfung im Schwentinental

Quelle: Stadt Schwentinental

Auch ein Teil von Elmschenhagen ist betroffen. Diese Karte ist vorläufig!

Freitagvormittag wird eine britische Fliegerbombe in Schwentinental entschärft. Betroffen ist auch ein Teil Elmschenhagens. Die Bundesstraße 76 ist ebenfalls betroffen und wird während der Entschärfung gesperrt. Die 500lbs-Bombe, die über einen Heckzünder verfügt, liegt im Umfeld einer am 14. August 2020 entschärften Bombe.

Um 09 Uhr werden am Freitag die Straßensperren eingerichtet. Bis 10 Uhr müssen alle Anwohner bzw. Angestellten ihre Häuser bzw. Arbeitsstätten verlassen haben. Die Bundesstraße 76 wird ab etwa 09:45 Uhr gesperrt. Die Entschärfung beginnt, sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Über die Dauer der Maßnahmen können keine Angaben gemacht werden.

Anwohner werden mit Handzetteln über die Entschärfung informiert. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen über Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich mit Nachbarn auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 07 Uhr die Schwentinehalle (Aubrook 6, 24222 Schwentinental) als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Die Stadt Schwentinental weist darauf hin, dass in der Halle Mund- und Nasenschutzmasken getragen werden müssen.

Da das Platzangebot in der Halle begrenzt ist, sollten sich betroffene Personen bereits jetzt Gedanken über einen alternativen Aufenthaltsort machen und sich grundsätzlich auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten.

Für Anwohner, die ihre Wohnungen nicht eigenständig verlassen können, richtet die Stadt Schwentinental ab Donnerstag ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 04307 / 811-228 ein. Auch bei sonstigen Rückfragen soll die genannte Telefonnummer genutzt werden.

An einer exakten Karte sowie den betroffenen Straßen samt Hausnummern wird derzeit noch gearbeitet. Grundsätzlich gilt jedoch der gleiche Radius wie bei der Entschärfung im August. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die angehängte Karte und das Straßenverzeichnis daher zunächst bis zur Fertigstellung der neuen Karten lediglich als Anhalt dienen. Sobald das aktuelle Kartenmaterial vorliegt, wird dieses veröffentlicht.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten www.kvg-kiel.de bzw. www.vkp.de nachgelesen werden.

Die Polizei wird am Einsatztag über die Sozialen Medien laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Pressevertreter haben nach der Entschärfung die Möglichkeit, Aufnahmen der Bombe zu fertigen und von Pressesprechern der Polizei sowie Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes O-Töne zu erhalten. Treffpunkt für Medienvertreter ist ab 09:30 Uhr an der Notunterkunft. Hier erfolgt die Betreuung und anschließende Begleitung zum Entschärfungsort durch Pressesprecher der PD Kiel. Aufgrund der Bodenverhältnisse im Umfeld des Bombenfundorts empfehlen wir festes Schuhwerk. 🙂

Flashmob für den Dannenröder Forst

Kieler Aktivist:innen verteidigen den Dannenröder Forst in einem Flashmob heute in der Hansastraße. Eine Aktivistin: “Es geht es um mehr als nur das Recht oder Unrecht eines Gerichtsurteils. Es geht um die Verteidigung und den Aufbau einer Welt, die den ökologischen und ökonomischen Kollaps des bestehenden Systems überleben kann.”

Wir solidarisieren uns mit den Aktivist:innen, die weiterhin in Baumhäusern und Bäumen für den Erhalt des Dannenröder Waldes mit altem Baumbestand aushalten.”

Der Dannenröder Wald ist ein 300 Jahre alter Wald in Hessen, der für den Ausbau der Autobahn A49 gerodet werden soll . Für die Kieler ergibt sich eine klare Parallele zur Gefährdung des Vieburger Gehölz durch die A21 Anbindung. Mehr zum Thema in dieser Solidaritätserklärung.

Auch in Kiel gab es schon eine Baumbesetzung zum Schutz des Waldes. Baumbesetzung am Vieburger Gehölz und zahlreiche andere Aktionen.

Schule mit Maske: Impressionen vom Schulalltag unter Corona-Bedingungen

Wie erleben Kinder den Schulalltag mir Maske, Lüften und häufigem Hände Waschen? Meine Gesprächspartner*innen: zwei Grundschullehrer*innen und drei Kinder. (Ihre Namen habe ich geändert). Das Ergebnis: Die Corona-Auflagen werden sehr unterschiedlich erlebt. Begeistert ist niemand.

Die Maske im Unterricht

In Kiel wie auch in vielen anderen Kommunen müssen die Grundschüler*innen auch im Unterricht Maske tragen.

Herr Evers meint, die meisten Kinder würden die Maske stoisch ertragen. Aber einige jammern auch, dass sie keine Luft bekommen und fragen, wann Corona endlich vorbei ist.

Herr Evers unterrichtet Sport, und ist froh, dass er wenigstens in der Turnhalle die Maske abnehmen kann, um laut genug sprechen zu können.

Leah (5. Klasse) findet die Maske schrecklich. Sie erstickt fast. Aber wenn gelüftet wird, ist die Maske doch ganz gut, weil sie wärmt.

Frau Behrends meint, manche Kinder erleben die Maske auch als gemütlich, kuschelig, ein wenig wie ein Schmusetuch. Insgesamt hat sie den Eindruck, dass die Kinder eher wenig Probleme mit den Masken haben.

Sebastian (4. Klasse) findet die Maske doof. “Weil mir schlecht wird, wenn ich sie lange auf habe.”

Fiona (2. Klasse) darf ihre Maske abnehmen, wenn sie am Platz sitzt. Aber wenn sie sich im Raum bewegt, muss sie die Maske aufsetzen. Sie findet die Maske nicht schlimm, aber auch nicht toll.

Frau Behrends ärgert sich über die total verpeekten Masken, die die Kinder tragen. Sie freut sich über die Masken, die ihre Schule von der Stadt Kiel geschenkt bekommen hat.

Fiona (2. Klasse) erzählt mir, dass ihre Familie die Stoffmasken jeden Tag wäscht und hinterher trocken föhnt.

Weil sie ein hörbehindertes Kind in der Klasse hat, trägt Frau Behrends ein Faceshield. So kann das Kind ihre Lippen ablesen. Allerdings ist es schwierig und unangenehm, mit Faceshield laut zu sprechen. Der Schall prallt dann spürbar von der Plastikscheibe zurück.

Desinfizieren und Hände Waschen

Leah berichtet, dass die Kinder in ihrer Schule ihre Hände desinfizieren, wenn sie den Raum betreten. Das dauert lange. Die Kinder dürfen auch eigene Desinfektionsmittel mitbringen, das machen viele, auch Leah.

Auch Frau Behrends betont den Zeitverlust durch das Hände Waschen. Bis ihre Schulkinder unter Wahrung des Abstands am Waschbecken vorbei gezogen sind, das dauert.

Fiona wäscht sich die Hände nur vor dem Frühstück und nach der Toilette.

Nach Maske ist Lüften das große Thema

Fiona findet das Lüften lustig. Dann rennen die Kinder in den Flur, um ihre Jacken und Decken zu holen. Ich frage, was das mit der Decke auf sich hat. Fiona klärt mich auf, dass sie im Sport oft Traumreisen machen. Dazu legen sich die Kinder auf den Boden und decken sich zu. Diese Decken dürfen sie jetzt auch verwenden, wenn gelüftet wird.

Die Klasse von Herr Evers hat die Jacken immer im Raum auf den Stuhlrücken und die Kinder dürfen sie anziehen, wenn alle 20 Minuten gelüftet wird.

In Leahs Schule wird immer fünf oder zehn Minuten gelüftet, wenn es klingelt. Dann ziehen sich die Kinder Jacken und manche sogar Handschuhe an.

Frau Behrends sagt, beim Lüften weht das Papier von den Tischen. Außerdem hat sie das Gefühl, dass die Putzfrauen nicht mehr so gründlich sauber machen, seitdem die Kinder ihre Jacken und Schultertücher auf den Stuhllehnen hängen lassen dürfen.

Angst vor Corona?

Fiona sagt , sie hat keine Angst, aber ein paar Kinder schon.

Leah, die schon aufs Gymnasium geht, ist eloquent. “Ich habe keine Angst, weil man weiß ja, dass Kinder nicht so stark erkranken. Wir reden nicht viel darüber. Aber da sind zwei Kinder in meiner Klasse, die ganz viel Abstand halten, und die hatten vorher schon immer Masken auf und Plastikhandschuhe an. Vielleicht ist jemand krank in ihrer Familie.”

Frau Behrends: “ Wir versuchen uns nichts anmerken zu lassen, aber als wir den ersten Fall an unserer Schule hatten, waren wir schon besorgt.”

Es geht etwas verloren

Herr Evers berichtet von mehr Streitereien auf dem Schulhof. Seine Schule hat den Schulhof in vier Bereiche eingeteilt. Die Kohorten dürfen sich nur in ihrem Bereich aufhalten. Es ist eng und die Kinder können sich nicht aus dem Weg gehen. Fußball Spielen ist nicht mehr erlaubt. Die Kinder können in ihrer Pause nicht mehr so frei spielen.

Frau Behrends bedauert, dass der außerschulische Sport und viele andere Freizeitaktivitäten wegfallen. Auch das Singen in der Schule, die Ausflüge. “Für die Kinder fällt viel Schönes weg, Alles, was für die Seele wichtig ist.”

Fiona macht nach der Schule normalerweise viel Sport. Jetzt trainiert sie per Zoom. Besonders fehlt ihr das Tanzen.

Leah ist dagegen nicht so traurig, dass ihr Tanzkurs zur Zeit nicht stattfindet. Sie wollte sich eh abmelden und mit Reiten anfangen.

Die Sicht der Lehrer*innen

Frau Behrends rechnet vor, dass pro Woche etwa zwei Stunden mit Hygienemaßnahmen vergehen. Das ist Zeit, die für den Unterricht fehlt. Die Fachanforderungen müssen gesenkt werden. Interessanterweise bemerkt sie, dass die Kinder besonders gut gelernt haben, als die Klassen geteilt wurden und die Kinder zwischen Distanz- und Präsenzlernen abwechselten. Allerdings waren nicht alle Familien optimal mit PCs oder Tablets ausgestattet.

Auch Herr Evers sieht die Notwendigkeit, den Lernstoff zu reduzieren. Innerhalb jedes Faches haben die Kollegen*innen an seiner Schule überlegt, welche Schwerpunkte sie legen, damit die Kinder eine Grundlage fürs Weiterkommen haben.

Beide Lehrer sehen auch immer noch Defizite aus der Zeit, als die Schulen ganz geschlossen waren.

Unterm Strich

Diese Impressionen werfen ein kleines Schlaglicht auf den Schulalltag unter Corona-Bedingungen. Zu diesem Thema ließe sich sicher noch viel mehr erzählen.

Manchmal helfen Kleinigkeiten: Leahs Klasse hat eine Lichterkette in ihrem Klassenraum aufhängt. Das sieht schön aus, und die Stimmung ist jetzt besser, sagt sie.

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Kiel führt Maskenpflicht für Grundschüler ein.

Schicksal der Schroederschulen

13-Jähriger vermisst!

(Nachtrag vom 13. 11. Der Junge wurde gefunden!)

Seit Mittwochabend, 21:40 Uhr, wird der 13-Jährige Nico H. aus Kiel Hasseldieksdamm vermisst. Suchmaßnahmen der Polizei haben bis jetzt nicht zum Auffinden des Jungen geführt.

Nico wurde zum letzten Mal an seiner Wohnanschrift in der Hofholzallee gesehen. Sein Verschwinden steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht im Zusammenhang mit einer Straftat.

Der Junge ist 173 cm groß und hat eine kräftige Statur. Er hat mittelblonde, gelockte Haare. Sein Pony fällt ihm ins Gesicht. Er ist Brillenträger und soll mit einem dunklen Parka mit Kapuze, einer blauen Jeans, weißen Sneakern der Marke Nike und eventuell mit schwarzen Ohrwärmern bekleidet sein.

Nico könnte sich in den Stadtgebieten von Kiel oder Neumünster und hier insbesondere an den Bahnhöfen aufhalten.

Wer ihn gesehen hat oder seinen Aufenthaltsort kennt, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0431-160 3333 in Verbindung zu setzten oder den Polizeiruf -110- zu wählen.

Kiel: Kurznachrichten

Die Corona-Situation in Kiel am 30. 11: Gesamtzahl aller Fälle: 1.259. Davon wieder genesen: 1.002 Personen. 241 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 11 Neuinfektionen. Verstorben sind 16 Kieler*innen. Derzeit sind 24 Personen stationär in Behandlung. 793 Kieler*innen sind in Quarantäne. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt laut RKI bei 72,9. 

Am 24. 11. nannte Sozialdezernent Gerwin Stöcken als Hintergrund für den hohen 7-Tage-Inzidenzwert von 75 die Corona-Ausbrüche in den Marie-Christian-Heimen und in einigen großen Familien mit acht oder mehr Personen.

Vom 2. 12. bis zum 18. 12. (letzter Schultag) werden auf stark frequentierten Strecken mehr Busse eingesetzt zu Zeiten die für Schüler*innen relevant sind. Es betrifft die Linien 31, 502, 81, 91 und 32.

In der Klopstockstraße muss im Kreuzungsbereich zur Goethestraße ein Regenwasserkanal repariert werden. Das Tiefbauamt hat am Mittwoch, 25. November, mit den Arbeiten begonnen, die voraussichtlich bis zum 9. Dezember andauern.

Wieder freie Fahrt auf dem Theodor-Heuss-Ring: Die Einengung auf eine Fahrspur in Richtung Norden wird aufgehoben. Aber ab 21. Februar folgen weitere Bauarbeiten! In Zukunft reguliert eine „Zuflussregulierungsanlage“ bei hohem Verkehrsaufkommen die Einfädelung von der B404 über den Zubringer. Die Anlage sieht aus wie eine Ampel , reagiert jedoch flexibel auf die in Echtzeit gemessene Verkehrsmenge. Zunächst in einer Testphase.

Der Kieler-Woche-Wunschbaum steht auch in diesem Jahr im Rathaus. Alle Kieler*innen sind eingeladen, ab dem 30. November eine Karte vom Baum mitzunehmen und ein Geschenk zu besorgen. So können Wünsche von armen Kindern erfüllt werden. Das Geschenk sollte zusammen mit der Wunschkarte bis zum 11. Dezember im Kieler-Woche-Büro (Rathaus Zimmer 269) abgegeben werden.

Die Finanzierung der Sanierung des Kieler Konzertsaals ist gesichert. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in der sogenannten „Bereinigungssitzung“ beschlossen, insgesamt elf Millionen Euro für die Sanierung des Konzertsaals im Kieler Schloss zu investieren.

Im Hansaring in Wellsee muss im Einmündungsbereich der Segeberger Landstraße ein Schmutzwasserhauptkanal repariert werden. Am Montag, 30. November, beginnt das Tiefbauamt mit den Arbeiten, die Verkehrsbehinderungen mit sich bringen.

Aus der Statistik: In Kiel machen 1.350 Drogenabhängige eine legale Substitutionstherapie. Im Verhältnis zur Bevölkerung ist Kiel damit Deutschlands Substitutions-Hauptstadt.

Der Handwerkerhof Fecit zieht als Pop-up-Store in die Holstenstraße 49 (wo vorher Runner’s Point war). Hier verkauft die Werk-und Betreuungsgemeinschaft für Menschen mit Assistenzbedarf handgemachte Artikel. Der sonst beliebte Fecit-Weihnachtsmarkt entfällt dafür, aber bis zum 22. Dezember könnt ihr hier noch Kunsthandwerk kaufen.

Spiele Max zieht in den Sophienhof ein. Im Erdgeschoss, wo sich früher eine New Yorker Filiale befand, könnt ihr ab 26. November Spielzeug und Baby- und Kinderkleidung kaufen. Spiele Max unterhält deutschlandweit über 60 Filialen.

Die Corona-Situation am 20. November:

Gesamtzahl aller Fälle: 1.016. Davon wieder genesen: 809 Personen. 191 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 30 Neuinfektionen. Verstorben sind 16 Kieler*innen. Derzeit sind 15 Personen stationär in Behandlung. 533 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 53.1.

Klausdorfer Weg: Die Kanalsanierung im Klausdorfer Weg zwischen Werftstraße und Ostring geht in die Endphase. Bis voraussichtlich zum 23. Dezember bleibt die Durchfahrt in Höhe Einmündung Hagener Straße gesperrt.

In der Samwerstraße sorgen Poller für mehr Platz auf den Gehwegen. Es betrifft den Abschnitt zwischen Olshausenstraße und Waitzstraße.


Kanalarbeiten in der Bahnhofsstraße: Für einen großen Neubau an der Bahnhofstraße nahe der Kreuzung mit dem Schwedendamm muss das Tiefbauamt vom 23. November bis 18. Dezember
Kanalrohre für Schmutz- und Regenwasser in die Erde bringen. Während der Kanalarbeiten in zwei Bauabschnitten von Montag, 23. November, bis voraussichtlich zum 18. Dezember stehen in der Bahnhofstraße in Richtung Schwedendamm oder B 76 aber immer mindestens zwei der vier Fahrspuren zur Verfügung. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen können die Baustelle passieren.

Aus der Statistik: Ende September erhielten 23.537 Personen Arbeitslosengeld 2 oder Sozialgeld. Das sind 1.117 mehr als im Vorjahr, aber 283 weniger als im Vorquartal.

Die Corona-Situation am 12. November:

  • Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun auch in Kiel über 50. Deshalb gilt auch in Kieler Grundschulen die Maskenpflicht.
  • Die Stadt sucht Räumlichkeiten für vier Impfzentren.
  • An zehn Schulen gibt es aktuell Corona-Fälle.

Das Winternotprogramm für Obdachlose läuft auch in diesen Corona-Zeiten an. Eine neu errichtete Containeranlage an der Adolf-Westphal-Straße bietet Platz für 16 Personen in Doppelzimmern.

Die Eckernförder Straße ist wegen eines Wasserrohrbruchs ab der Kreuzung mit der Eichhof- und Gutenbergstraße stadteinwärts bis zum 18. November voll gesperrt.

Am Donnerstag und Freitag, 12. und 13. November, werden die Pappeln an der Hörn gefällt. Die Säulen-Hainbuchen, die das städtische Klima wesentlich besser vertragen, werden Anfang 2021 an gleicher Stelle nachgepflanzt.

Der jährliche Bildungsreport befasst sich mit den Kieler Kleinkindern im Jahr 2019. Etwa 40 Prozent der Kinder im Vorschulalter gehen in eine Kita, das ist mehr als der bundesdeutsche Durchschnitt. Von den 2.466 fremdbetreuten Kindern sind 88,6 % in einer Ganztagsbetreuung. Kinder mit Migrationshintergrund sind älter, wenn sie in die Kita gegeben werden. 46 % der Kinder unter drei Jahren haben einen Migrationshintergrund. Die Stadtteile mit den meisten Kindern unter drei Jahren sind Mettenhof (745) und Gaarden-Ost (698). Am wenigsten Kleinkinder leben in Altstadt, Vorstadt und Rönne. Quelle: 2. Bildungsreport.

Die Planung der Stadtbahn für Kiel kommt in die nächste Etappe. Ein dänisches Ingenieursbüro erhielt den Auftrag zur Trassenplanung.

Corona-Stand in Kiel am 10. November: Gesamtzahl aller Fälle: 814. Davon wieder genesen: 642. Aktuell sind 157 Personen infiziert. Verstorben sind 15 Kieler*innen. Derzeit sind 15 Personen stationär in Behandlung. 700 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 49,4. Kiel steht kurz davor, ein Hotspot zu sein.

Der Theodor-Heuss-Ring wird vom 27. -29. November voll gesperrt. Grund ist der Abbau der Baustellen. Die Sanierung der gegenüberliegenden Seite beginnt voraussichtlich Mitte Februar und dauert bis Oktober 2021.

Seit Juli läuft im Schusterkrug der erste Bauabschnitt der Straßenerneuerung. Am Donnerstag und Freitag, 12. und 13. November, wird der Abschnitt nun asphaltiert. Dafür muss die Straße einschließlich des Einfahrtsbereichs zum ehemaligen MFG-5-Gelände voll gesperrt werden. In dieser Zeit sind die Unternehmen und Wohnhäuser am Schusterkrug, im Kokenhörst und auf dem früheren Marinefliegergelände nicht über den Schusterkrug mit dem Auto zu erreichen. Radfahrer*innen und Fußgänger*innen können die Baustelle passieren. Im Anschluss an die Asphaltierung hat das Tiefbauamt weiterhin im Schusterkrug zu tun. Voraussichtlich am 27. November wird die Straße wieder voll für den Autoverkehr freigegeben.

(Foto von Martin Schaaf)
 

Gezerre um das Hörn-Gebiet

Beitrag von Ulrich Hühn. Viele Vorstellungen zur Bebauung des ehemaligen Schwerindustrie-Standortes an der Hörn sind bereits verworfen worden. Jetzt aber gibt es eine aktuelle Planung aus Wohnungen mit abgerungenem Sozialbindungs-Anteil, mit Gewerbe und Freizeit-Gestaltung.

Das Areal wird sicher in naher Zukunft eine schöne Mischung aus verschieden wertigen Wohnungen, Verwaltung, Arbeitsplätzen und Promenade an der Wasserkante bieten, wäre da nicht eine Frage, die sich vor allem den Vermarktungs-Strategen aus dem Westufer unserer Stadt stellt:

Wozu gehört dieser Teil des Ostufers?

An der Brücke über die Werftstraße, der jüngst aufgewerteten Gaardener Brücke, die wohl bald vollendet wird, ist es deutlich kundgetan, hier geht`s zum Zentrum Gaardens, zum Vinetaplatz. Also gruppiert sich der Stadtteil um den Vinetaplatz herum, im Osten bis hin zu den beruflichen Schulen und zum Freibad Katzheide und im Westen bis zur Kaikante, zum Willy Brandt Ufer.

Da scheint ein Mißverständnis zu bestehen zwischen den Stadtteilen Gaarden und Vorstadt. Dieses ist bereits häufiger in Ratsausschüssen beschrieben worden, wenn das Hörn-Gebiet als zur Vorstadt zugehörig beschrieben wurde.

In der überregionalen Darstellung hat Gaarden ein “Schmuddel-Image”, gilt als Brennpunktstadtteil. Soll das Baugebiet Hörn etwa der Vorstadt zugeschlagen werden, damit es keinen Image-Schaden durch die Assoziation mit Gaarden erhält? Über dieses Thema geriet der Ortsbeirat Gaarden regelmäßig in Rage.

Gaarden beginnt doch erst ab der Werftstraße, oder? Die Frage stellt sich aktuell, wenn man die Hörnbrücke passiert und das Stadtteil-Schild „Gaarden“ auf einmal verhüllt ist.

Sollten sich Teile der Kiel-Vermarkter, wenn es ums Hörn-Gelände geht, nun durchgesetzt haben und diesen Teil von Gaarden okkupiert haben? Oder ist es nur ein Versehen und der Germania Hafen erhält einen neuen, auffälligen Hinweis?

Interessant wird es, weiter zu verfolgen, wie die Entwicklung dieses Stadtteils weiter verläuft, eine Mischung aus „nicht der sauberste Stadtteil“ aber der kreativste, mit funktionierendem Multikultur Anspruch, endlos großer sozialer Bindung, vielfältiger Kunst- und Kultur-Szene und viel sinnvoll investiertem Geld.

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Kiel – Hörnbebauung

Das Kieler Hörn-Areal

Ver.di über die Lage in den Krankenhäusern

Die Gewerkschaft Ver.di beschreibt in einer Pressemitteilung den Klinikalltag unter Corona-Bedingungen und macht Vorschläge:

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert vor dem Hintergrund der rollenden 2. Corona-Welle mehr Pflegepersonal und einen verbesserten Schutz der Krankenhausbeschäftigten. Die Situation ist sehr kritisch. Sie war schon vor der Corona-Pandemie extrem angespannt – denn es fehlt massiv an Pflegepersonal -, die Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft. „Bereits während der 1. Welle wurde die Personal-Untergrenze ausgesetzt, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die Untergrenzen sollen aber die medizinische Mindestversorgung sicherstellen. Das zeigt, wie extrem prekär die Lage ist. Die Krankenhäuser haben sich medizintechnisch vorbereitet auf eine 2. Welle, das Problem ist, dass das Personal fehlt. Im intensivmedizinischen Bereichen ist die Lage noch dramatischer, denn hier geht es um Leben oder Tod. Die Beschäftigten auf den Intensivstationen arbeiten bereits jetzt bis zur Erschöpfung; in der Pandemiebekämpfung sind sie an vorderster Front und müssen sich selbst schützen.“ sagte Steffen Kühhirt, für Gesundheitspolitik zuständig bei ver.di-Nord.

Die 2. Welle wird aber voraussichtlich mehr Fälle in die Kliniken bringen. Das bedeutet, es wird mehr Personal benötigt, das nicht vorhanden ist. Andererseits muss das vorhandene Personal besser geschützt werden. „Die Beschäftigten müssen gesund bleiben, sonst droht der Kollaps. Deshalb muss ein klarer Schwerpunkt auf Schutzmaßnahmen liegen. Das muss viel besser organisiert werden als während der 1. Welle. Es darf nicht sein, dass Pflegebeschäftigte trotz verordneter Quarantäne arbeiten müssen, dass gefährdet Beschäftigte und Patienten gleichermaßen.“ fordert Kühhirt weiter.

„Ein wesentlicher Schlüssel ist die Aufnahme zusätzlicher Patientinnen und Patienten. Deshalb fordert ver.di: Angesichts der rasanten Ausbreitung der Pandemie müssen die Krankenhäuser elektive, also planbare Eingriffe schnellstmöglich herunterfahren. Die Bewältigung der Pandemie und die Rettung von Menschenleben stehen ganz klar im Vordergrund, wirtschaftliche Interessen dürfen kein Argument sein.“ so Kühhirt weiter. Um das zu ermöglichen, fordert ver.di, dass die Krankenhäuser Kapazitäten freihalten und dabei nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sollte das Finanzierungssystem über Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) während der Pandemie ausgesetzt und alle notwendigen Ausgaben vollständig refinanziert werden.

Auf das Engagement der Pflege wird es wesentlich ankommen. Es ist für ver.di eine wichtige Forderung, dass dies gewürdigt und in politisches Handeln umgesetzt wird. „Die Pflege braucht jetzt ein klares Signal, dass die Politik die seit Jahren bestehende Überlastung endlich ernsthaft angeht. Das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und ver.di gemeinsam entwickelte Instrument zur Personalbemessung in der Krankenhauspflege, die PPR 2.0, müsse von der Bundesregierung kurzfristig auf den Weg gebracht werden.“ sagt der ver.di-Gesundheitsexperte.

Für zusätzliche Ausbildung und Qualifikation und auch für mehr Lehrkräfte benötigen die Krankenhäuser zusätzliche finanzielle Mittel. Es wird auch eventuell darauf ankommen, während der Pandemie Beschäftigte zu qualifizieren (Beatmungsgeräte, etc.), um zusätzliches Personal zu schulen, qualifizieren und vorzuhalten.

Die Lage ist in den Bundesländern unterschiedlich zu bewerten, aber in Schleswig-Holstein haben wir mit dem UKSH nur einen Maximalversorger im Land. Das ist in anderen Bundesländern anders und deshalb muss das UKSH finanziell vom Land und Bund in besonderer Weise zusätzlich unterstützt werden. „Auf das UKSH kommt eine sehr herausragende Verantwortung in der Corona-Pandemie zu, deshalb muss es weiter und zusätzlich unterstützt werden“ fordert Steffen Kühhirt.

Ende der Pressemitteilung.

(Bild von Sasin Tipchai auf Pixabay)