Die Ausweichfläche für die Drogenszene am Karlstal wird noch wenig genutzt

Dieser Artikel geht der Frage nach, warum die Suchtkranken die Ausweichfläche noch kaum nutzen.

Wer lange nicht mehr am „Rewe“ im Karlstal vorbei gegangen ist, wird schockiert sein. Zwar stehen schon seit Jahren Menschen aus der sogenannten „Szene“ dort und unterhalten sich. Neu ist aber, dass in der Öffentlichkeit Crack geraucht wird. Dazu kommt eine Verwahrlosung des Ortes durch Littering und auch Ablagerung von größerem Müll. Es ist ein Zustand, der für die Menschen, die hier einkaufen wollen, schwer zu ertragen ist. Andererseits: Auch Drogen- und Alkoholabhängige dürfen sich im öffentlichen Raum aufhalten, und viele haben auch kein richtiges Zuhause. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Stadt eine nah gelegene Fläche bereitgestellt. Gleichzeitig verschwanden die Wartehäuschen an den Bushaltestellen am Karlstal, die gerne von den Abhängigen genutzt wurden.

Ausweichfläche gegenüber „Penny“

Etwa 800 Meter vom „Rewe“ entfernt, in der Werftstraße Ecke Schwedendamm hat die Stadt ein Areal eingerichtet, das mit Stellwänden abgeschirmt ist. Innerhalb der Stellwände befindet sich eine Rasenfläche und ein Pavillon mit Stühlen und Tischen, und etwas versteckt, ein Pissoir. Als ich gestern vorbei kam, hielten sich dort nur zwei Männer auf. Sie saßen im Pavillon und waren gerade dabei, mit Löffeln, Feuerzeug und Pfeife eine Ladung vorzubereiten. Ich fragte, ob sie Zeit für ein Gespräch hätten. „Das ist jetzt gerade nicht so gut“, lautete die Antwort. Wir machten aus, dass ich etwas später wieder komme. Damit sie anonym bleiben, habe ich ihre und alle anderen Namen geändert.

Denny ist schon lange abhängig. Er erinnert sich noch an die Zeit, als die „Szene“ sich am Sophienhof vor „Blume 2000“ traf. Damals sei der Zusammenhalt besser gewesen. Man habe sich gegenseitig geholfen. Vor zehn Jahren hat er aufgehört zu spritzen, nachdem die Venen „verschwanden“, er stieg auf die Pfeife um . Jetzt raucht er Crack, der Rausch ist der Gleiche, sagt er. Leider sei das Klima unter den Suchtkranken seit der Crackwelle skrupelloser und aggressiver geworden.

Die beiden Männer bedauern, dass wenige aus der Szene hierher kommen. Sönke sagt: „Wenn man irgendwo seine Ruhe hat, sollte man das nutzen.“ Und Denny lobt: „ Ich finde es gut, dass die Stadt sich mal Gedanken gemacht hat.“

Die Szene am Karlstal

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, warum die Drogenszene nicht auf die Ausweichfläche zieht, besuchte ich das Karlstal. Der Anblick : Auf einer Seite hockte eine Gruppe von Männern auf dem Boden, einer rauchte Pfeife. Auf der anderen Seite des Eingangs lagerten ebenfalls Männer auf dem Boden und schienen beschäftigt. „Das sind die Crack-Raucher“, sagte mir Thomas, einer der Männer mit denen ich hier ins Gespräch komme. Thomas sieht gesund aus, erst dachte ich, vielleicht ist er ein Sozialarbeiter. Aber er bezeichnete sich als Suchtkranker. Wie alle hier. „Alle die hier stehen, sind Suchtpatienten. Sie konsumieren Alkohol, Kokain, Heroin oder Crack.“ Als ich später noch einmal zu dieser Stelle zurückkehrte, sah ich , wie ihm gerade etwas in eine Tüte eingefüllt wurde. Er war also zum Kaufen vor Ort.

Der andere Mann, ich nenne ihn Ali, ist gut gekleidet, allerdings fehlen einige Zähne im Frontbereich. Er klagt über die zunehmende Aggressivität in der „Szene“. Er selber wurde schon beklaut. „Früher, wenn man sein Geldbeutel oder Handy liegen gelassen hat, wurde man drauf aufmerksam gemacht. Jetzt nimmt es sich sofort jemand. Die Menschen haben keine Prinzipien mehr.“

Diese beiden Männer erklärten mit, warum die Ausweichfläche (noch) nicht angenommen wird. „Da geht keiner hin, weil da niemand ist.“ So einfach ist es. Die Suchtkranken gehen da hin, wo ihre Kontakte sind, und noch ist das eher das Karlstal. Ich fragte, ob sie oft vom Karlstal verscheucht werden. „Ja, aber nur wenn es überhand nimmt. Dann kommt die Polizei oder das Ordnungsamt.“ Gestern war hier vergleichsweise wenig los.

Weiterlesen?

Gaardener Runde zur Drogensituation

kn online: Warum die Drogenszene nicht umziehen will

Silvesterböllern in Kiel, worauf du achten solltest

Wer ein Feuerwerk abbrennen will, muss einige Vorschriften beachten. Auf alle Fälle gilt: Im Notfall, beispielsweise bei Brandverletzungen, sollen Betroffene die Notrufnummer 112 wählen.

Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, Knallkörper abzubrennen, die in Deutschland keine Zulassung haben. Besondere Gefahr geht vom unsachgemäßen Umgang mit Raketen aus, die auf Balkonen oder in Kellerschächten landen und dort Brände auslösen könnten. Deshalb sollten Fenster und Türen während der Silvesternacht geschlossen sein und brennbare Gegenstände von Balkonen entfernt werden.

Wo darf nicht geknallt werden?

Raketen und Böller dürfen nicht in der Nähe von brandgefährdeten Gebäuden angezündet werden. Beispielsweise zu reetgedeckten Häusern muss ein Sicherheitsabstand von 200 Metern eingehalten werden. Auch in der Nähe von landwirtschaftlichen Gebäuden und Stallungen ist es verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen. Zum Schutz von Wasservögeln ist in Kieler Parks mit Wasserflächen wie dem Schrevenpark die Knallerei nicht erlaubt.

In der Nähe von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sollte aus Lärmschutzgründen nicht geböllert werden. Die Ratsversammlung bittet die Kieler*innen, den Jahreswechsel in der kommenden Silvesternacht mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf andere Menschen zu begehen.

Geknallt werden darf nur an Silvester und Neujahr

Laut Sprengstoffgesetz dürfen Feuerwerkskörper der Klasse II nur an Erwachsene verkauft werden. Und ausschließlich Erwachsene dürfen diese Raketen und Böller dann auch abfeuern – aber nur an Silvester und am ersten Tag des neuen Jahres. Selbst an diesen beiden Tagen muss auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen werden.

Haustiere leiden

Hunde und Katzen haben ein besonders feines Gehör und leiden besonders unter dem Krach. Auch das Blitzgewitter ist störend. Da man den Tieren auch nicht erklären kann, worum es geht, empfiehlt der Deutsche Naturschutzbund bestimmte Vorsichtsmaßnahmen: „Am Silvesterabend selbst sollten Türen und Fenster geschlossen sein, gegebenenfalls können auch Rollos heruntergelassen werden, um den Lärm und das Blitzgewitter ein wenig zu dämpfen. Idealerweise sollte für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt. Vogel- und Kleintierkäfige sollten dabei weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein großes Tuch abgedeckt werden.“ Beim Spazierengehen sollten die Hunde an den Tagen rund um Silvester an der Leine gehen, da sie bei plötzlichen Knallgeräuschen in Panik geraten und davonlaufen können.

Hörschäden wegen Silvesterknaller

Detonationen können auch bei Menschen zu bleibenden Hörschäden führen. Neben Brandverletzungen treten jedes Jahr auch zahlreiche Fälle von „Knalltrauma“ auf, die zu bleibenden Schäden am Gehör führen können. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Denkt daran, dass auch immer wieder Böller, die in Deutschland nicht erlaubt sind, importiert werden, und sehr gefährliche Lautstärken erreichen.

Feuerwerksreste nach dem Knallen beseitigen

Als Verursacher*innen übermäßiger Verschmutzungen der Straßen und Bürgersteige durch Feuerwerkskörper sind die Kieler*innen nach der Straßenreinigungssatzung dazu verpflichtet, die Feuerwerksreste unaufgefordert wieder zu beseitigen – egal, ob auf der Straße vor dem eigenen Haus gefeiert wird oder anderswo in der Stadt. Ausgebrannte Überreste von Wunderkerzen, Raketen und Böllern gehören in die eigene Restmülltonne beziehungsweise bei Feiern im öffentlichen Raum in öffentliche Abfallbehälter. Glasflaschen müssen in einen Glascontainer geworfen werden.

Beitragsbild: Bild von free stock photos from www.picjumbo.com auf Pixabay

Weiterlesen?

Wildtiere leiden an Silvester

Kieler Stadtansichten, Ausstellung mit Bildern von Gretel Riemann

Ob Veränderungen immer auch Verbesserungen sind? Diese Frage stellt sich, wenn man die Gemälde von Gretel Riemann betrachtet. Sie malte sehr gerne Gebäude, die vom Abriss bedroht waren und dokumentierte auf diese Art und Weise die Veränderung von Kiel.

Der Warleburger Hof zeigt Gemälde von den 60er Jahren bis Anfang der 2000er. Den Gemälden werden Fotografien von der gleichen Ansicht heute gegenübergestellt. Beispiel: die besetzten Häuser am Sophienhof oder das weiße Haus in der Lerchenstraße. Heute Sophienhof. Die Fotografien stammen von Matthias Friedemann aus dem Jahr 2024

„Ich halte fest, was eines Tages der Vergangenheit angehört! Häuser und Plätze, die einst mit Leben erfüllt waren. „ Dieses Zitat aus ihrem Bildband „Stadtansichten“ ist das Leitmotiv der Ausstellung.

Gretel Riemann wurde am 24. Februar 2024 geboren, sie starb 2012. Zunächst arbeitete sie als Konstruktionszeichnerin, nahm aber Privatunterricht bei zwei Kieler Künster*innen: Illa Blaue und Werner Rieger. Ihr Hauptmotiv war die Stadt Kiel, die sich in den 70er Jahren in einem Umbruch befand. In Aquarellen und Ölgemälden, immer in einem realistischen Stil, hielt sie Kieler Motive fest: Hass-Speicher, Werftbahn, Margarine-Fabrik … Einiges ist fast unverändert, etwa das Haus gegenüber dem Bahnhof, in dem sich heute „Kasbah“ befindet, aber zur Entstehung des Bildes noch ein Feinkost-Laden.

Die Ausstellung ist schön anzusehen und von besonderem Interesse für alle, die Kiel lieben, kennen und vielleicht auch dem alten, manchmal ollen Kiel nachtrauern.

Auf einer Pinnwand kannst du deine Gedanken posten. Auf einem Zettel stand: „Man sagte, um Kiel schön zu machen, muß man abreißen und neu bauen. Ist passiert, hat nichts gebracht. Diese Ausstellung hat mir Vieles gezeigt, was ich heute vermisse.“

Stadtmuseum Warleberger Hof

Dänische Straße 19

24103 Kiel

Sonderausstellung „Kiel festhalten. Stadtansichten von Gretel Riemann“ vom 17. November 2024 bis zum 25. Mai 2025 .

Homepage Stadtmuseum Warleberger Hof

Weiterlesen?

Kieler Stadtansichten von Gretel Riemann in Stadtmuseum

Projekt Prüner Park: Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Erst das Stadion, dann vielleicht ein Parkhaus

Was ist der Stand der Planung beim Holstein-Stadion? Die Aktuelle Stunde in der letzten Ratsversammlung brachte noch mal alle Fakten und Einschätzungen zusammen.

Am Tag davor begann die Ausschreibung für das neue Holstein-Stadion. Das Parkhaus wurde erst einmal aus der Planung herausgenommen. Sportdezernent Stöcken brachte es auf den Punkt: „Erst das Stadion, dann das Parkhaus.“

Aber ob überhaupt jemals ein Parkhaus gebaut wird, ist ungewiss. Es gibt die Idee, ein Quartiers-Parkhaus zu bauen, das an Spieltagen den Stadionnutzern vorbehalten ist, und an den anderen Tage von den Anwohnenden genutzt wird. Dafür liegt aber bis jetzt kein verbindlicher Beschluss vor.

Die Finanzierung soll sich aus öffentlichem und privatem Kapital zusammensetzen:

  • 20 Millionen Euro vom Land
  • 20 Millionen Euro von einem privaten Investor
  • 10 Millionen Euro von der Stadt
  • 25 Millionen Euro von einer Stadiongesellschaft.

Mehr als 75 Millionen Euro darf das Stadion nicht kosten, auf diese Summe wurden die Ausgaben gedeckelt. Aber auch diese Summe kommt nur mit privatem Kapital zustande.

Ein privater Investor wollte ursprünglich den Stadionausbau allein finanzieren. Aufgrund gestiegener Baukosten zog er sich zunächst zurück. Die Stadt übernahm die Planung. Da der Investor gerne ein Parkhaus möchte, ist seine zukünftige Beteiligung an den Kosten zur Zeit ungewiss, wie in der Ratsversammlung berichtet wurde.

Die Stadiongesellschaft, deren einziger Gesellschafter die Stadt ist, wird einen Kredit aufnehmen, für den die Stadt bürgt. Es handelt sich also um einen Schattenhaushalt.

Die Hoffnung ist, dass die Stadiongeselleschaft die 25 Millionen Euro plus Zinsen wieder einspielt durch die Pacht , die Holstein Kiel an die Stadt entrichtet.

In der Diskussion ging es auch um die Frage, ob es überhaupt für nur 17 Spieltage ein Parkhaus braucht. Eventuell genügt auch ein Parkplatz oder eine Parkpalette. Was die Vorgaben der DFL (Deutsche Fußballliga) für ein erstligataugliches Stadion sind, darüber scheint keine Erkenntnis zu bestehen. In der Ratsversammlung war jetzt nur noch von 880 Stellplätzen die Rede.

Bei der am 11. 12. begonnenen Ausschreibung handelt es sich um ein „Interessenbekundungsverfahren“. Im Ausschuss für Schule und Sport wurde erläutert, dass aus den interessierten Bauunternehmen drei bis fünf Anbieter ausgewählt werden. Dieser Prozess soll Mitte Januar 2025 abgeschlossen sein.

(Das Beitragsbild zeigt die Fläche hinter dem Stadion, auf der das Parkhaus stehen könnte. )

Weiterlesen?

kn online: Neues Stadion: Lütje ringt mit der Stadt Kiel ums Parkhaus

Grüne: Nachhaltiges Stadion statt Symbolpolitik

SPD: Ausbau des Holstein-Stadione gemeinsam vorantreiben

Die Linke/ die Partei: Was kostet das Holstein-Stadion und ist die Stadt erpressbar

Und so wurde das Parkhaus 2021 diskutiert

Messerstecherei am Rande vom Weihnachtsmarkt

Kiel: Die Polizei berichtet von einer lebensgefährlichen Messerstecherei am Holstentörn am Rande des traditionellen Weihnachtsmarktes auf dem Holstenplatz. „Am 23. November kam es am Rande des Weihnachtsmarktes zu einem versuchten Tötungsdelikt. Ein 29-Jähriger verletzte einen Mann mit einem Messer schwer, jedoch nicht lebensgefährlich. “ Für die Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern , die sich kannten, vermutet die Polizei einen persönlichen Streit.

Die Kieler Nachrichten beschreiben, dass ein Zeuge die gewaltsame Auseinandersetzung am Holstentörn beobachtete und die Polizei alarmierte. Es kamen KOD, Polizei, Notarzt und Rettungswagen.

Die Polizei zeigt täglich Präsenz auf den Kieler Weihnachtsmärkten. Anlasslose Taschenkontrollen sind seit diesem Jahr möglich. Bis jetzt wurden 200 Personen kontrolliert. Die Kontrollen brachten eine Luftdruckpistole, einen Schlagring und ein Taschenmesser ans Licht.

Die Zahl der Straftaten auf dem Weihnachtsmarkt hat gegenüber 2023 abgenommen. Es gibt bis jetzt weniger Diebstahl, weniger Sachbeschädigung. Allerdings trübt das versuchte Tötungsdelikt die Statistik ganz gewaltig.

Die Gefahr, Opfer einer Messerattacke zu werden, ist insgesamt gering. Dennoch ist bemerkenswert, dass die Kriminalstatistik deutschlandweit seit zwei Jahren einen sprunghaften Anstieg verzeichnet. Die erfassten Fälle der Gewaltkriminalität liegen über dem Vor-Corona-Niveau. Vor allem Messerattacken haben zugenommen. Der Spiegel schreibt: „Besonders im öffentlichen Fokus stehen zudem Angriffe mit dem Messer. Ein Phänomen, dass Experten erst seit einigen Jahren in dieser Massivität beobachten. “ (Der Spiegel: Die Angst geht um, Bericht vom 30.11. 2024).

Weiterlesen?

Bericht der Polizeidirektion Kiel

Kieler Weihnachtsmärkte 2024

Alte Mu: Das kreative Dorf in Kiel stellt Bauantrag

Es war ein wichtiger Termin für die Alte Mu: Am 19. November konnte der Bauantrag, bestehend aus einem Stick und acht Ring-Ordner mit den benötigten Unterlagen in der Poststelle des Rathauses übergeben werden. Gestern folgte eine kleine Feier, in der Vorstand Dr. Harald Frank kurz Historie und Zukunftspläne der Genossenschaft Alte Mu skizzierte. Stationen: Gründung der Genossenschaft 2021, Bauantrag 2024, Beginn der Sanierung hoffentlich 2025.

„Spielentscheidend“ nannte Herr Frank, dass die Alte Mu als Sozialer Wohnraum gefördert wird. Bekanntlich sind die Fördertöpfe für den sozialen Wohnungsbau schnell ausgeschöpft worden, aber die Hoffnung besteht, dass die Alte Mu doch noch irgendwie in die Berücksichtigung kommt.

Dr. Frank, der eigentlich aus dem Maschinenbau kommt, war erstaunt über die Regulatorik , die im Bauwesen herrscht.

Die Pläne für die Alte Mu beinhalten die Aufstockung der beiden Türme. Entstehen sollen Cluster-Wohnungen, quasi die Weiterentwicklung der Wohngemeinschaft, sowie Apartments für Studierende und Atelierwohnungen. Die Baustandards sollen einfach aber nachhaltig sein, mit Holz als Baustoff und Verzicht auf Verbundstoffe. „Wir sanieren niederschwellig“, sagte Vorstand Frank.

Zwei Architekturbüros haben sich zu einer Arge zusammengeschlossen für dieses Projekt: „graadwies“ aus Kiel und „deadline“ aus Berlin. Florian Michaelis von „graadwies“ hat sich auf Bauvorhaben mit „sozialem, ökologischem und kulturellem Mehrwert“ , wie es auf der Homepage heißt, spezialisiert. Die Architekten von „deadline“ haben ihre Wurzeln in der Sanierung von heruntergekommenen Gebäuden in Berlin nach der Wende.

Dr. Harald Frank betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel. Auch Vorständin Susanne Petersen freut sich darauf, die Vision eines lebendigen Kreativcenters im Herzen von Kiel voranzutreiben.

Die Alte Mu mit ihren vielen Projekten im Hof, wie Umsonstladen, offene Holzwerkstatt, oder Kulturkiosk beleben jetzt schon die Innenstadt von Kiel, nicht nur für junge Leute.

Beitragsbild: von links nach rechts Kylie Kühn (Architektin, „graadwies“), Vorstand Dr. Harald Frank, Vorständin Susanne Petersen

Weiterlesen?

Alte Mu: langsam schließt sich die Finanzierungslücke

Umbau Alte Mu: So ist der Stand der Planungen

Homepage Alte Mu eg

Echt.Gut, das Kieler Sozialkaufhaus sammelt Geschenke für Weihnachten

Echt.Gut, das Sozialkaufhaus in Kiel-Hassee (Hasseer Str. 49) sammelt Weihnachtsgeschenke , Annahme noch bis einschließlich 13. Dezember möglich. Es sollen neuwertige Objekte sein, die in offenen Tüten oder Kartons an der Kasse abgegeben werden können.

Verteilt werden die Geschenke etwa an Kinder von straffällig gewordenen Eltern oder an wohnungslose Erwachsene.

Der Besuch im Sozialkaufhaus lohnt sich auf jeden Fall. Hier werden Möbel, Textilien, Spielwaren, Bücher oder Dekogegenstände für wenig Geld nach dem Motto „Zweite Hand, Erste Wahl“ verkauft, zum Teil werden in den Werkstätten auch neue Sachen angefertigt, etwa Insektenhotels oder Türstopper.

Die Spendensammlung für Weihachten findet bereits zum sechsten Mal statt.

Letzte Woche kaufte ich ein paar Ohrringe und brachte sie in Papier eingeschlagen zu Echt.Gut. Sie wurden gerne genommen und ich hatte das gute Gefühl, dass sich ein Mädchen oder eine Frau darüber freuen wird, so machte ich mir auch selber eine Freude.

Das Sozialkaufhaus entstand im Sommer 2016. In Partnerschaft mit dem Jobcenter und der IHK entstand hier Beschäftigung für Langzeitarbeitslose und für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Aus diesem geschützten Rahmen heraus können sie eventuell auch den Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt schaffen. Für einige geht es vor allem darum, Struktur in ihren Alltag zu bringen. Eine sinnvolle Betätigung ist es allemal. Unterstützt werden sie von einigen Festangestellten und Ehrenamtlichen der Evangelischen Stadtmission.

Das Beitragsbild zeigt einen Blick in die Möbelabteilung.

Weiterlesen?

Homepage Echt.Gut

Ein Bericht über die Zweigstelle in der Holstenstraße

Verwirrendes Gutachten der Deges zur A21

Das von der Deges in Auftrag gegebene Gutachten empfiehlt, mit der Variante 1 zu beginnen. Die Vorzugsvariante ist jedoch Variante 3. In das engere Rennen kam auch Variante 9. Keine dieser Varianten ist jedoch geeignet, das Barkauer Kreuz zu entlasten. Da ist das Gutachten ganz klar: Zitat: „Die Südspange dieser Variante und der Ausbau der B 404 zur A21 haben jedoch weder für sich allein noch in Summe einen verkehrsentlastenden Effekt auf die B 76 Theodor-Heuss-Ring westlich des Barkauer Kreuzes. Aktivierbare Entlastungen am Barkauer Kreuz können allenfalls durch die Südspange Kiel in den Varianten 2 oder 3 auf der unproblematischen Süd-Ost-Rela-tion in einer Größenordnung von 4.000 Kfz/24h und Richtung erreicht werden.“

Obwohl keine nennenswerte Entlastung für das Barkauer Kreuz entsteht, empfielt das Deges-Gutachten die Variante 1. In dieser Variante wird die B404 als A21 bis kurz vor das Barkauer Kreuz gezogen. Auf eine Südspange wird verzichtet.

Zitat: „Mit der vorgelegten Variantenuntersuchung ist es nicht gelungen, die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange unter den derzeitig machbaren Rahmenbedingungen nachzuweisen. Sowohl aus verkehrlichen als auch umweltfachlichen und wirtschaftlichen Gründen wird eine Staffelung der Umsetzung vorgeschlagen. Es wird daher empfohlen die fest disponierte Variante 1, d.h. den Ausbau der B 404 zur A 21 zu priorisieren und mit dem dringend erforderlichen vierstreifigen Neubau der zweistreifigen Bahnbrücke im Zuge der B 404 zu beginnen.“

Die Vorzugsvariante ist jedoch die Variante 3: Mit Autobahn bis Barkauer Kreuz plus Südspange.

Eigentlich hätte die Variante 9 auf allen Ebenen gepunktet und wäre die Vorzugsvariante geworden. Ein Punkt hat allerdings dagegen gesprochen und wurde höher bewertet als all die anderen Punkte, und zwar rechnet die Deges mit dem Widerstand der Gewerbetreibenden in Wellsee. Auch bei der Variante 9 soll die B404 bis zum Barkauer Kreuz als Autobahn ausgebaut werden. Als Südspange wird jedoch weitestgehend der Wellseedamm genutzt, was allerdings zur Folge hätte, dass der Wellseedamm nicht mehr gequert werden könnte.

Zitat: „Stellt man die drei letztlich betrachteten Varianten in einem Gesamttableau der schutzgutbezogenen Bewertungen gegenüber, ist ein Vorteil der Variante 9 gegenüber den anderen Varianten zu erkennen. Die Varianten 2 und 3 schneiden schlechter ab, sie werden bei der Mehrzahl der betrachteten Schutzgüter nachteiliger bewertet.“

Auffallend am Gutachten ist auch, dass kein Wort über die notwendigen Nebenstrecken verloren wird. Die Kritiker der Autobahn auf Stadtgebiet weisen darauf hin, dass gerade die Nebenstrecken besonders problematisch sind in ihrer Auswirkung auf die Natur. Bekanntlich benötigt jeder Autobahnabschnitt eine Nebenstrecke für langsamerer Verkehre.

Dieses Gutachten wurde sehr lange zurückgehalten, es ist nicht bekannt, ob nach Fertigstellung noch Text geändert wurde. Es wird aus der Einleitung auch nicht wirklich deutlich, was die Auftragsstellung war. Tatsache ist aber, dass die Entscheidung letztendlich eine politische ist. Ob das Gutachten dabei hilfreich ist oder eher Verwirrung stiftet, bleibt eine offene Frage. Zwischenzeitlich haben Kiels Oberbürgermeister und die Umweltdezernentin an den Bundesverkehrsminister geschrieben, dass sie keine Autobahn auf Stadtgebiet wünschen. Die endgültige Entscheidung liegt allerdings beim Bund.

(Das Beitragsbild zeigt die Variante 1. Quelle: Gutachten Südspange)

Weiterlesen?

Das Gutachten: https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/S/strassen/Downloads/Anl1_Gutachten_Suedspange_Bericht.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Wirtschaftsausschuss diskutiert über Ansbau der B404 zur A21

Keine A21 auf Stadtgebiet, das schreibt der Oberbürgermeister and den Verkehrsminister

Schusswechsel in Ellerbek nach Verfolgungsjagd

Von Mönkeberg bis Ellerbek verfolgte die Polizei heute einen Autofahrer, der psychisch auffällig gewesen sein soll. Es kam zum Schusswechsel. Hier die Polizeiliche Mitteilung zum Fall:

Heute Mittag kam es in Ellerbek zu einem Polizeieinsatz, bei dem ein Mann auf Polizeikräfte schoss. Polizeibeamte mussten von der Schusswaffe Gebrauch machen und nahmen den 38-Jährigen fest. Der Mann erlitt Schussverletzungen und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.

Gegen Mittag erhielt die Polizei darüber Kenntnis, dass sich ein 38-jähriger Mann in einem psychischen Ausnahmezustand befinde und mit einem Pkw unterwegs sei. Polizeikräfte stellten das Fahrzeug mit der besagten Person im Bereich Mönkeberg fahrend fest. Anhaltezeichen missachtete der Fahrzeugführer, er setzte seine Fahrt in Richtung Innenstadt unbeirrt fort. Diverse Streifenwagen verfolgten das Fahrzeug, um den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. In Ellerbek endete die Verfolgungsfahrt in einer Sackgasse. Nach derzeitigem Ermittlungsstand schoss die Person aus dem Fahrzeug heraus und nach dem Verlassen des Fahrzeuges auf die eingesetzten Polizeikräfte, welche daraufhin Gebrauch von der Schusswaffe machten. Der Mann zog sich hierbei Schussverletzungen zu, welche ihn handlungsunfähig machten. Die eingesetzten Beamten leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe und versorgten den 38-Jährigen. Er kam im Anschluss in eine umliegende Klinik.

Hintergründe der Tat werden zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht bekannt gegeben. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gemeinsam mit dem Kommissariat 1 der BKI Itzehoe die Ermittlungen aufgenommen.

Weiterlesen?

kn online: Werftstraße: Polizei schießt Mann nieder