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Kindertagesbetreuung im Bildungsreport

Der Kieler Bildungsreport 2023 beschreibt die Elternbildung und die Kindertagesbetreuung von Kindern unter drei Jahren in den Jahren 2022 und 2023. Im Report zeichnen sich drei Problembereiche ab: zu wenig Personal, viele zugewanderte Kinder sowie Defizite in der Eltern-Kind-Beziehung. Dieser Artikel fasst den 108 Seiten langen Bericht für euch zusammen.

Einige Zahlen zur Lage in Kiel:

  • Mit 6.321 Kindern unter drei Jahren ist die Anzahl gesunken.
  • 3.063 Kindern unter drei Jahren haben einen Migrationshintergrund, das sind 48,5 Prozent in dieser Altersgruppe.
  • 924 Kinder leben bei nur einem Elternteil.
  • 1.422 Kinder leben in Haushalten mit staatlicher Unterstützung (Bedarfsgemeinschaft).
  • Am 1.3. 2023 befanden sich 2.612 Kinder in Kindertagesbetreuung, davon 439 in Kindertagespflege (Tagesmütter). Davon waren 31 unter einem Jahr, 1.049 ein bis zwei Jahre alt, und 1.532 zwei bis drei Jahre alt.
  • Alle Betreuungsplätze waren belegt.
  • 90 Prozent der Kinder in Kindertagesbetreuung sind dort ganztägig, also mindestens acht Stunden.
  • Die häufigsten Staatsangehörigkeiten der ausländischen Kinder sind Syrien, Ukraine, Irak und Bulgarien.

Obwohl fast 50 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Migrationshintergrund haben, machen sie nur 28 Prozent der Kinder in der Kindertagesbetreuung aus. Der Grund ist, dass sie erst später in die Kita gegeben werden.

Die Integration von Familien, die zu Hause nicht deutsch sprechen, ist eine große Herausforderung.

Personalmangel ist ein riesiges Problem

Durch den Rechtsanspruch auf einen Kitapatz für 1-3-Jährige ist der Personalbedarf in den letzten zehn Jahren um 75% gestiegen! Zitat aus dem Bericht: „Es wird deutlich, dass momentan nicht mehr ausreichend Fachkräfte vorhanden sind, um die Bedarfe der Träger zu decken!“ (Seite 34).

Der Fachkräftemangel führte in den Berichtsjahren regelmäßig zu tageweisen Schließungen von Gruppen oder ganzen Einrichtungen.

Bei den Erziehern und Erzieherinnen führt die dünne Personaldecke zu Überlastungen, zu Krankschreibungen, letztlich zu Erschöpfung und sogar Burn-Out. Auch die Kinder leiden unter häufigem Personalwechsel, da sie in einem Alter sind, in dem Bindung besonders wichtig ist.

Insgesamt stellt der Report fest, dass die festgelegten Standards in der Kitabetreuung nicht immer eingehalten werden können.

Und die Eltern?

Der Bericht beschreibt auch Defizite in der Eltern-Kind-Beziehung, etwa dass manche Eltern zuviel auf ihr Smartphone schauen. Eine Kita aus Gaarden berichtet auch über zunehmende Betroffenheit von Drogenabhängigkeit, direkt oder indirekt in der weiteren Familie.

Auch wenn es bestimmt nur einen kleinen Teil der Eltern betrifft, macht mich dieses Zitat aus dem Bericht einer Brennpunkt-Kita doch richtig traurig: „Man könnte sagen: „Früher wussten Eltern nicht, wie sie ihre Kinder erziehen sollen, heute wissen Eltern nicht, dass sie ihre Kinder erziehen sollen.“ (S. 25)

Beitragsbild von y_tanaka0 auf Pixabay

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Bildungsreport 2023

Kita: Eltern sehr zufrieden, Kinder weniger

Baustelle Theodor-Heuss-Ring

Die Arbeiten gehen mindestens bis Oktober weiter und erfordern teilweise weiträumiges Umfahren. Neben der Straßensanierung werden auch gleich “Nebenarbeiten” erledigt. So sieht es in den nächsten Wochen aus:

Ungewohnte Verkehrsführung: falsch herum auf dem Überflieger

In diesen Nächten wird die Verkehrsführung für die folgenden Wochen eingerichtet. Dabei wird der Verkehr in Fahrtrichtung Süden (Plön) während der Bauarbeiten auf eine Fahrspur reduziert und in Höhe Müllheizkraftwerk auf die Gegenfahrbahn übergeleitet. Autos, die zur B 404 fahren wollen, nutzen die rechte Fahrspur der ursprünglichen Fahrbahnhälfte und ab Höhe Krusenrotter Weg die Nebenspur mit der gewohnten Abfahrt.

Ungewohnt ist, dass dann auch die Hochstraße des Barkauer Kreuzes falsch herum befahren werden darf. Über diesen Überflieger kann ausnahmsweise von der B 76 in Richtung B 404 gefahren werden. Aus „kann“ wird „muss“, wenn im zweiten Bauabschnitt ab voraussichtlich 12. August die Nebenspur saniert wird. Dann soll die Hauptfahrbahn schon wieder frei sein bis zur Friesenbrücke.

Weiträumige Umleitungen ausgeschildert

Für andere Fahrtziele gibt es deutlich weiträumigere Umleitungen. Dies betrifft unter anderem das Kieler Ostufer, weil während der Bauarbeiten nicht von der B 76 zum Ostring abgefahren werden kann. Stattdessen wird der Verkehr ab Autobahn über Schützenwall / Ziegelteich / Kaistraße / Schwedendamm / Preetzer Straße umgeleitet. Die Alternative: Ab A 215 über die durchgehende Fahrspur der B76 an der Baustelle vorbei bis zur Anschlussstelle Wellseedamm und dann über die Preetzer Straße (U69) bis zum Ostring.

Für den Verkehr aus Richtung Süden, der von der A 21 / B 404 kommt und zum Ostufer will, lautet die Empfehlung, bereits am Wellseedamm Richtung Osten abzubiegen und dann über die Preetzer Straße bis zum Ostring zu fahren. Von der A 215 kann bereits in Blumenthal abgefahren werden, auf der L 318 geht es durch Molfsee und weiter bis zur B 404 und dort ein kleines Stück nach Süden bis zur Abfahrt Wellseedamm.

Während der mehrmonatigen Bauarbeiten bleibt das Gewerbegebiet Tonberg erreichbar – außer während der Asphaltierung dort an wenigen Tagen im September. Auch das Gewerbegebiet Stormarnstraße ist gut erreichbar. Zur Diedrichstraße und zum Bereich bei Hornbach sowie zum TÜV an der Segeberger Landstraße geht es über Umleitungen.

Quelle: Kiel.de

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So wurde letztes Jahr am THR gebaut

Chaos auf Theodor-Heuss-Ring in Kiel

CDU hat Zweifel an Stadtbahn

Kiel plant eine Stadtbahn, auch Tram oder Straßenbahn genannt. Zur Zeit werden die Trassenplanungen vorgestellt. Ein Interview der Kieler Nachrichten mit Tobias von der Heide, dem Kreisvorsitzenden der CDU Kiel, hat scharfe Reaktionen seitens der Tram-Befürworter hervorgerufen. Tobias von der Heide ist Kreisvorsitzender der CDU in Kiel, und außerdem Staatssekretär für Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. In dem Interview vom 6. Juli zweifelt Tobias von der Heide die Finanzierbarkeit der Tram in Kiel an. Außerdem bezweifelt er den Rückhalt, den dieses Projekt in der Bevölkerung hat und würde sogar einen Bürgerentscheid begrüßen. Allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Zitat: “Der einfachste und beste Weg wäre, wenn die Ratsversammlung einen Bürgerentscheid beschließen würde. Aber zurzeit kennen wir weder den genauen Trassenverlauf noch die Kosten. Beides muss auf dem Tisch liegen, wenn die Bürger abstimmen sollen.”

Christina Schubert und Gesine Stück von der SPD werfen ihm in einer Pressemitteilung Unzuverlässigkeit vor: „Tobias von der Heide hat am 14. November 2022 eine Erklärung unterschrieben, in der parteiübergreifend die Zukunft der Stadtbahn und damit die Zukunft des Verkehrs in Kiel überhaupt über Wahlperioden hinweg gesichert wurde. Anderthalb Jahre später zeigt sich, was ein Wort der CDU wirklich wert ist. Als Verkehrsstaatssekretär wäre es gerade seine Aufgabe gewesen, den Landesanteil zur Finanzierung einzuplanen. Das hat er versäumt. Es ist ein Armutszeugnis, dies nun als Argument gegen das zentrale Zukunftsprojekt Kiels ins Feld zu führen, das erforderlich ist, um die wachsende Landeshauptstadt vor Staus und Chaos zu schützen.”

Auch der ökologische Verkehrsclub VCD Kiel befasst sich mit diesem Interview: Frederik Meißner, Sprecher der Kieler Ortsgruppe schreibt: “Die gutachterliche Bewertung hat dabei eindeutig gezeigt, dass die gewünschten Nutzendenzahlen für den ÖPNV nur mit Bus und Fähre niemals erreicht werden! Auch der Vorschlag, auf vorhandenen Bahntrassen mehr Halte zu ermöglichen und damit die zurkünftigen Bedarfe zu decken, sind unrealistisch und stehen in keinem Kontext zur innerstädtischen Verkehrsentlastung durch die Stadtbahn.”

Wenn alles läuft, wie bisher geplant, könnte die Stadtbahn 2033/34 in Betrieb gehen. Die Kosten dieses Projekts werden auf eine knappe Milliarde Euro geschätzt, wobei die Förderung durch Bund und Land für einen großen Teil der Kosten , etwa 75 Prozent, aufkommen würde.

Interview der Kieler Nachrichten mit Tobias von der Heide

Kieler Stadtbahn zur Uni: Nadelöhr Samwerstraße

Wärmeplanung in Kiel

Wir haben zwar ein Fernwärmenetz in Kiel, es reicht aber nicht flächendeckend über alle Stadtteile. Ob eine Erweiterung für deine Adresse in frage kommt, wird zur Zeit durch die kommunale Wärmeplanung geprüft. Denn die Fernwärme muss wirtschaftlich sein.

Bis 2025 müssen Städte eine „kommunale Wärmeplanung“ vorlegen. In Kiel sollen die Ergebnisse der Kieler Wärmeplanung schon in diesem Herbst in den Ortsbeiräten vorgestellt werden. Die Eile ist auch geboten, denn von der zukünftigen Verfügbarkeit von Fernwärme hängen auch individuelle Investitionsentscheidungen ab. Wärmepumpe Einbauen, das ist teuer und macht vermutlich wenig Sinn, wenn ein Anschluss an das Fernwärmenetz oder ein Nahwärmenetz in Aussicht steht.

Unabhängig von der Kieler Wärmeplanung hat das Land Schleswig-Holstein das „Bürgschaftsprogramm Wärmenetze“ aufgelegt. Hier handelt es sich um Kredite für Kommunen, Unternehmen o.ä., die in kommunale Wärmenetze investieren möchte. Auch Kiel könnte dieses Programm nutzen.

Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voß beschrieb den Prozess der Wärmeplanung so: „…das gesamte Stadtgebiet wird im Rahmen der Wärmeplanung betrachtet. Die Gebiete außerhalb des Fernwärmegebiets werden geprüft, ob der Aufbau von Nahwärmenetzen möglich ist. Ist dies nicht der Fall werden dezentrale Versorgungslösungenlösungen empfohlen. Dies beinhaltet auch eine Eignungsprüfung für den Einsatz von Wärmepumpen.“

Was ist Fernwärme überhaupt?

Fernwärme gilt als klimafreundlicher als individuelle Öl- oder Gasheizungen. Zwar werden auch für die Fernwärme fossile Brennstoffe eingesetzt. Aber durch die in Kiel praktizierte Kraft-Wärme-Kopplung werden die Brennstoffe effizienter genutzt. Die meiste Fernwärme stammt in Kiel aus dem Küstenkraftwerk. Ans Westufer kommt das heiße Wasser in einer Röhre unter der Förde und in einer zweiten Röhre fließt es wieder zurück . Irgendwann einmal wird auch die Fernwärme dekarbonisiert. Und zwar plant das Küstenkraftwerk den Bau von zwei Großwärmepumpen. Außerdem sollen die Turbinen künftig mit Wasserstoff angetrieben werden. In zehn Jahren soll die Fernwärme dann tatsächlich klimaneutral erzeugt werden!

Was ist Nahwärme?

Beim Nahwärmenetz versorgt eine zentrale Heizanlage die Gebäude in einem Quartier. Der Begriff Nahwärme sagt noch nichts über die Art der Erzeugung aus. Das können fossile Brennstoffe sein, möglich ist aber auch eine größere Wärmepumpe oder Sonnenenergie.

Wer kann die Nahwärme in Kiel umsetzen? Das ist noch nicht klar. Möglich sind: ein städtischer Eigenbetrieb, eine Projektgesellschaft, eine Genossenschaft, die Wohnungswirtschaft.

Die bange Frage: wer kann Fernwärme beziehen?

Kann meine Wohnung, mein Haus an das Fernwärmenetz? Auf der Homepage der Stadtwerke kannst du den Fernwärmecheck machen: Adresse eingeben und schon erfährst du, was möglich ist. Darüberhinaus können sich aber auch Haushalte in Gebieten, die jetzt noch nicht im Bezug von Fernwärme sind, zusammentun und Interesse bekunden. Je mehr Haushalte mitmachen, desto wirtschaftlicher wird es. So geschehen im Philosophenviertel in Kiel.

Bislang sind 73.500 Wohnungen an das Fernwärmenetz angeschlossen. Das Wärmenetz zeigt einen Flickenteppich, von dem sich aber sagen lässt, dass große Teile der Innenstadt Fernwärme beziehen können. Schilksee oder Teile von Ellerbek liegen dagegen nicht im Einzugsbereich. Um es genau zu wissen, muss man wirklich die konkrete Adresse in das Suchformular angeben.

Unter Umständen erhält man folgende Mitteilung:

  • „Die von Ihnen genannte Adresse liegt zurzeit nicht ausreichend nah an unserem Fernwärmenetz, aber in einer potenziellen Erweiterungsfläche.“
  • Für manche Adressen heißt es dagegen „Die von Ihnen genannte Adresse liegt zu weit von unserem Fernwärmenetz entfernt.“
  • Glücklich können sich diejenigen schätzen, für die bereits ein Anschluss vorhanden ist.

In einer Großen Anfrage zum Thema Wärmeplanung in der Ratsversammlung vom Juni kam auch die Frage auf, ob Gasleitungen abgebaut werden können. Das ist bislang nicht möglich, weil die Gasversorger jetzt noch gesetzlich verpflichtet sind, auch das entlegenste Haus mit Gas zu versorgen.

Die Frage, wie wir zukünftig heizen werden, berührt essentielle finanzielle Fragen. Viele Menschen sorgen sich, ob sie noch in ihrem Haus leben können, wenn die Öl- oder Gasheizung kaputt geht und nicht wieder durch eine Öl- oder Gasheizung ersetzt werden darf. Die kommunale Wärmeplanung soll Orientierung geben. Ratsfrau Christina Schubert (SPD) sagte in der Debatte: „Im Herbst hatten manche Menschen wirklich Angst. Jetzt äußern sich viele hoffnungsvoller. „

Beitragsbild: Bild von Victoria auf Pixabay

Quellen:

Drucksache 0486/2024: Große Anfrage zur Wärmeplanung

Homepage Stadtwerke

Was ist Nahwärme?

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Kiel baut ein Kraftwerk zurück

10 Kultur-Tipps für die Kieler Woche 2024

Die Kieler Woche gilt als das größte Segelevent weltweit und die kulturelle Kieler Woche als das größte Sommerfest Nordeuropas. Letztes Jahr kamen 3,8 Millionen Personen zu diesem Fest der Superlative. Ein Rekord!

Die meisten Kulturevents sind kostenlos. Gar nicht so einfach, sich da zu entscheiden. Meine kulturellen Tipps:

Wenn du Schlager magst: Am Montag 24. Juni um 21:45 interpretiert Ross Antony bekannte Schlager, danach treten Guildo Horn und Die Orthopädischen Strümpfe auf (22:35). Bekanntlich fuhr die Seele von Rex Gildo in den Trierer Musiker, der sich fortan Guildo Horn nannte. Schlagerkost vom Feinsten mit einer Prise Ironie gewürzt. Auf der Rathausbühne! Guildo Horn auf der Rathausbühne

Rockmusik wird die ganze Woche über auf dem RadioBob!Rockcamp gespielt. Wie wäre es mit Skindred am Dienstag um 21:00? Mit acht Alben im Gepäck macht die waliser Band mit ihrer Mischung aus Reggae und Metal immer noch Spaß! Skindred Homepage

Mein Top Tipp ist ELIF. Sie singt über obsessive Liebe und Seelenschmerz in locker-flockigen Melodien. Unbedingt mal in ihr Album “Endlich tut es wieder weh” reinhören. Sie tritt am 28. Juni um 21:15 auf der Fördebühne auf. Interview mit ELIF

Auch sehr gut: Leony, gute Stimme, eingängiger Pop. Sie ist Interpretin des offiziellen Songs zur Fußball EM! Auf spotify hören sie monatlich 8 Millionen Hörer. Sie kommt am Freitag, 21. Juni um 21.15 auf die Fördebühne.

Grell spielt zweimal auf der Kieler Woche: am 22. Juni um 22:45 auf der Jungen Bühne sowie am 25. Juni um 19 Uhr bei Radio Bob!Rockcamp. Die deutsche Band nennt ihre Musik „alternative Rock voller Emotionen“. Das beschreibt es gut.

Open Ship ist immer interessant. Die Kieler Woche findet auch dieses Jahr wieder im Anschluss an das Ostsee-Manöver BALTOPS (Baltic Operations) statt. Zahlreiche Marineschiffe können besucht werden. Jeweils am Marinestützpunkt Wik am:

  • 22.6., 11 – 17 Uhr
  • 23. 6., 11-17 Uhr (ausgenommen Gorch Fock)

Zwischen Asmus-Bremer-Platz und Rathausstraße erstreckt sich wie jedes Jahr der Internationale Markt mit Ständen aus vielen Ländern, die Speisen oder Kunsthandwerk anbieten. Ich geh da alphabetisch vor: Letztes Jahr wollte ich zum Ruanda-Stand, den ich allerdings nicht finden konnte. Also doch kein Känguru-Ragout. Dieses Jahr versuche ich mein Glück mit Silberschmuck und Batik-Textilien aus Sri Lanka.

Am 29. Juni steuert die Kieler Woche auf ihren Höhepunkt zu: die Windjammerparade. Zwischen 10 und 16 Uhr fahren die Traditionssegler und Dampfschiffe von der Förde nach Laboe und von dort in die Ostsee. Und als krönender Abschluss erfolgt noch das berühmte Abschluss-Feuerwerk. Dieses Jahr am 30 Juni um 23 Uhr.

Das ganze Programm findet ihr im Internet hier.

Ein sehr gut aufbereitetes kostenloses Programm in Papierform ist im Welcome Center erhältlich. Hier sind die Konzerte zweimal angegeben: einmal was an jedem Tag stattfindet und dann noch sortiert nach Bühne oder Veranstaltungsort. Wirklich sehr hilfreich!

Beitragsfoto: letztes Jahr auf der Kieler Woche.

So war die Kieler Woche 2023

Umweltdezernentin besucht Ortsbeirat Schilksee

Gestern besuchte die neue Umweltdezernentin Alke Voß den Schilkseer Ortsbeirat, der ausnahmsweise im Musikzimmer der Grundschule tagte. Leider konnte sie nicht über das Gutachten „Strategie Ostsee 2100“ berichten. Dieses Gutachten sollte Ende Mai fertig sein, eine Bekanntgabe der Eckpfeiler wird nun zeitnah erwartet. Das hätte die zahlreich erschienenen Menschen aus Schilksee sicher hauptsächlich interessiert. Dafür konnte die Dezernentin dann aber zwei andere positive Mitteilungen in den Ortsbeirat bringen: die Sandaufschüttung ist fast fertig und die Treppe wird neu gebaut.

Die Treppe zur Steilküste wird erneuert

Die letzte Sturmflut hat die Treppe , die in Schilksee-Süd zur Steilküste führte, zerstört. Seitdem kommen Leute nur über Umwege an die Steilküste. Leider haben sich auch Trampelpfade direkt an der Steilküste gebildet. Die Dezernentin sagte, sie könne sich nicht da hinstellen und verhindern, dass Leute etwas machen, was nicht erlaubt ist.

Aber nun soll eine neue Treppe gebaut werden und zwar an der Stelle, an der es bis 2015 schon mal eine Holztreppe gab. Das müsste südlich der aktuell beschädigten Treppe sein, in der Nähe des Pumpenhäuschens. In diesem Fall kann gebaut werden, bevor Gelder bewilligt sind. Nach erbrachter Leistung refinanziert das Wirtschaftsministerium SH. Im Frühjahr 2025 soll die Treppe fertig sein.

Die Slip-Anlage des Anglervereins soll sogar schon in diesem Sommer fertig sein. Das Grünflächenamt unterstützt diese private Initiative. Diese Rampe kann auch von den Anwohnern und Anwohnerinnen genutzt werden.

Küstenschutz ist jetzt Chefsache

Die Umweltdezernentin Alke Voß berichtete über die Bemühungen der Landeshauptstadt sowohl für den Klimaschutz als auch für die Anpassung an die Klimakatastrophe. Sie sagte: „Ich verspreche, dass wir in den nächsten Jahren viel bewegen werden.“ Die Sicherung der Küste fällt in den Bereich Anpassung. Denn durch den steigenden Meeresspiegel und die Zunahme an Stürmen ist der Druck auf die Steilküsten gestiegen, was in Schilksee-Süd schon ziemlich bedrohliche Außmaße erreicht. Hier sind die ersten Häuser nur noch etwa 60 Meter von der Kante entfernt.

Konkret konnte Frau Voß aber lediglich berichten, dass der Oberbürgermeister ein weiteres Gutachten in Auftrag geben will, noch in diesem Jahr. Es soll die Bewegung des Wassers vor Schilksee untersuchen.

Generell sagte die Umweltdezernentin, dass es lange nicht sehr viel Küstenschutzkompetenz in ihrem Dezernat gab. Aber nun würde sich die Landeshauptstadt in der Verantwortung sehen.

Fußweg an der Promenade

Die neue Asphaltierung der Promenade ist ebenfalls fertig. Der Weg ist mit Piktogrammen versehen, die ihn als reinen Fußweg ausweisen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass jetzt doch mehr Interesse am Küstenschutz seitens der Politik besteht, wobei noch keine konkreten Maßnahmen geplant sind außer Erstellung von Gutachen. Aber es scheint zumindest ein Bewusstsein zu geben, dass Schilksee mehr als der Olympiahafen ist.

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Hoffung für Schilksee-Süd

Konzepte zum Küstenschutz müssen schneller kommen

Europawahl: so wählte Kiel

Das vorläufige Ergebnis der Europawahl für Kiel liegt vor. Die Beteiligung betrug 62 Prozent.

28.409 Personen wählten GRÜNE, das entspricht 24,4 Prozent. Damit schnitten die Grünen von allen Parteien am besten ab . Allerdings waren es 12,6 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Europawahl. Sind die Grünen Gewinner oder Verlierer dieser Wahl? Beide Deutungen sind möglich!

22.720 Personen wählten CDU, das entspricht einem Anteil von 19,5 Prozent (+ 2,7).

19.837 Personen wählten SPD, das entspricht einem Anteil von 17 Prozent (+ 0,6).

9.351 Personen wählten AFD, das entspricht 9 Prozent (+ 2,1).

Weitere Ergebnisse:

FDP: 5,2 Prozent (+ 0,3)

VOLT: 5,2 Prozent (+ 4,1)

DIE LINKE: 4,8 Prozent (-1,1)

BSW: 3,8 Prozent

Ein Blick auf die Stadtteile: hier fällt auf, dass vor allem die zentralen Stadtteile auf dem Westufer so wie Gaarden grün gewählt haben. In den Stadtteilen Ravensberg/Brunswik/ Düsternbrook sowie Schreventeich/ Hasseldieksdamm stimmten gut 33 Prozent für die Grünen.

Der einzige Stadtteil in der Hand der SPD ist Ellerbek/ Wellingdorf.

Die äußeren Stadtteile wählten überwiegend CDU. Vor allem in Schilksee, wo die CDU ihr Spitzenergebnis von 31,4 Prozent erzielte.

Quelle: https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/wahlen_abstimmungen/index.php

Goethestraße: mehr Sicherheit für Fußgänger

Der Umbau der Goethestraße ist vollendet.

Anlass für den Umbau war der Weg um den Schrevenpark. Wer dort in der Dunkelheit zu Fuß ohne Warnweste unterwegs war, wurde von Radfahrenden nicht gesehen, was bei diesem von Bäumen gesäumten Weg auch schon in der Dämmerung zu gefährlichen Situationen führte. Nach dem Umbau ist der Weg um den Schrevenpark ein reiner Fußweg.

Die Straße ist eine Fahrradstraße geworden. Hier dürfen Fahrräder auch nebeneinander fahren und Kraftfahrzeuge müssen grundsätzlich hinter den Fahrrädern bleiben. Durch diese Regelung ist die Goethestraße zwar noch befahrbar, aber nicht mehr als Durchgangsstraße geeignet. Ein Teil der Goethstraße ist sogar als Sackgasse deklariert und mit Pollern abgetrennt, sodass ein Durchfahren mit dem Kraftfahrzeug gar nicht mehr möglich ist.

Dieser Umbau hatte im Vorfeld für viel Unmut gesorgt, vor allem weil Parkplätze wegfielen: 15 reguläre und ein paar irreguläre. Für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, ist es jetzt jedoch sicherer und bequemer geworden.

Die neue Regelung muss allerdings noch ankommen bei allen Verkehrsteilnehmern. Eine Anwohnerin sagte mir, dass immer noch manche mit dem Fahrrad auf dem Fußweg fahren, obwohl sie jetzt die ganze Straße zur Verfügung haben.

Als ich mir die Straße ansah, waren viele Fahrräder und wenige Autos unterwegs. Die noch vorhandenen Parkplätze waren überwiegend belegt, aber es gab auch noch einige Lücken. Ich beobachtete auch das Wendemanöver eines PKW hinter den Pollern. Die Fahrerin war offensichtlich nicht auf die neue Sackgasse vorbereitet.

Mit der Zeit werden sich alle an die neue Regelung gewöhnen.

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kn online: Goethestraße in Kiel jetzt Fahrradstraße

Goethestraße: Protest wegen Abbau von Parkplätzen

Für das Klima auf der Straße

Fridays for Future beschreiben die Klimademo, die gestern durch Kiel zog, in einer Pressemitteilung:

Heute waren wir mit 1.000 Personen wieder für das Klima auf der Straße. Anlässlich der EU-Wahl am 9.6. gab es einen europaweiten Klimastreik. Die Europawahl muss eine Klimawahl sein!

Denn während in Europa immer noch kein effektiver Klimaschutz betrieben wird, werden Teile im globalen Süden unbewohnbar. Und nicht nur dort, sondern auch in Europa spüren wir die Klimakrise immer deutlicher. Europa erwärmt sich von allen Kontinenten am schnellsten. Immer häufiger erleben wir Dürren, Fluten oder andere Extremwetterereignisse. Gerade vor zwei Wochen das massive Hochwasser im Saarland, letzten Herbst in Kiel und an der gesamten Ostseeküste Schleswig-Holsteins die Sturmflut und die Katastrophe im Aartal, dies war erst der Anfang. Wir dürfen nicht weiter dabei zusehen wie die Klimakrise voranschreitet, die Politik muss endlich handeln!

Dieses Mal darf erstmals ab 16 gewählt werden. “Das ist ein wichtiger
Schritt, um als Jugend mehr mitbestimmen zu können. Wir können
mitentscheiden, wie unsere Zukunft aussieht. Wählen gehen allein reicht
allerdings für sinnvollen, effektiven Klimaschutz nicht aus. Wir müssen
trotzdem von der Straße Druck auf die Politik ausüben!”, so Eva von
Fridays for Future Kiel.

Diese Europawahl stellt die Weichen für unsere Zukunft, denn die
nächsten 5 Jahre sind richtungsweisend. Bei dieser Wahl stehen die
europäischen Klimaziele und Europas wichtigstes Klimaschutzprogramm – der Green Deal – auf der Kippe. Mit der Zusammensetzung des Europaparlaments entscheidet sich, ob die EU in den nächsten 5 Jahren ihr großes Klimaschutzprogramm (Green Deal) fortführt und stärkt – oder gefährliche Rückschritte macht.

Dazu sagt Luca von Fridays for Future Kiel: “Die EU ist für den Klimaschutz unverzichtbar. Gemeinsam mit den
Rechtspopulist*innen den Green New Deal der EU rückgängig zu machen, wie es die Konservativen offen planen ist ein Angriff auf die Zukunft unserer Erde und unserer Demokratie.”

Für echte globale Gerechtigkeit brauchen wir eine gerechte und
progressive EU. Wir fordern: – Eine Verschärfung der Klimaziele auf
Klimaneutralität bis 2035
– Einen verbindlichen Ausstieg aus Fossilen Energieträgern bis 2035
– mindestens eine Verdopplung der Klimainvestitionen bis 2030!

Dafür waren wir heute wieder auf der Straße, es war sehr gute Stimmung und im Anschluss gab es noch Livemusik von der Band Grell.

Foto: Fridays for Future

Wo bleibt das Gutachten zur A21-Anbindung?

Pressemitteilung des Kieler Bündnisses “Vorfahrt für den Klimagürtel” vom 29. Mia 2024:

Für das Kieler Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” ist die DEGES-Planung der A21-Anbindung an Kiel im Auftrag des Bundes und des Landes völlig inakzeptabel. Eine Studie, die vollständig intransparent ohne jegliche Beteiligung der Menschen und Akteure von vor Ort erstellt und nur heimlich hinter verschlossenen Türen im kleinsten Kreis vorgestellt wird oder wurde, bei der der Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt höchstens am Katzentisch Platz nehmen darf, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß.

Laut Berichterstattung der Kieler Nachrichten vom 16.4.24 ist das ursprünglich für 2021 angekündigte DEGES-Gutachten fertig und solle nun “bald” öffentlich vorgestellt werden (1). Dies ist aber nach wie vor nicht geschehen. Das Bündnis fragt in diesem Zusammenhang, ob die öffentliche Präsentation ein weiteres Mal verschoben wurde, weil einzelnen Akteuren im Landesministerium die Ergebnisse wieder nicht in die politische Agenda gepasst haben.

Aus Sicht des Bündnisses hat insbesondere die Landespolitik jegliches Vertrauen auf ein transparentes und fachlich einwandfreies Verfahren verspielt. Eine Anfrage von Seiten des Bündnisses auf Einsicht in den Schriftverkehr wurde vom Wirtschaftsministerium bereits im März mit Verweis auf den “Schutz des öffentlichen Interesses” abgelehnt (2).

Das Bündnis verlangt hier vollständige Aufklärung. „Wir fordern den Verkehrsminister dazu auf, den Schriftverkehr, der zu den weiteren Prüfungen und Verzögerungen führte, zu veröffentlichen“, sagt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des Bündnisses. “Nur so kann wieder Vertrauen aufgebaut werden.”

Das Bündnis verweist darauf, dass bei zeitgemäßen Infrastrukturplanungen die Bürger*innen nicht erst beteiligt werden, wenn schon alles entschieden wurde. Insbesondere die Planung der Kieler Stadtbahn zeigt, wie eine transparente Planung funktionieren kann.

Das Bündnis erinnert daran, dass sich die Landeshauptstadt Kiel mittlerweile eindeutig positioniert hat. So wird nicht nur die mutmaßlich obsolete Südspange Kiel zugunsten einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik verworfen, sondern auch die direkte A21-Anbindung an das Barkauer Kreuz, die eine zusätzliche, voll ausgebaute Nebenstrecke durch Grüngürtel, Kleingärten und das Wohngebiet Gaarden Süd notwendig machen würde. Mit einer optimierten B404-Anbindung wäre diese Nebenstrecke zum Wohle aller obsolet.

Das Bündnis fordert die Stadt auf, ihren Standpunkt offensiv gegenüber Bund und Land zu vertreten: “Statt jetzt zwei Fahrspuren der B404, die aktuell vom Süden nach Kiel hereinführen, wären zukünftig sechs notwendig, wenn die Nebenstrecke kommen würde. Das wäre eine völlig unnötige Verdreifachung der Straßenkapazität für Autoverkehr zu Lasten von Erholung, Natur, Stadtklima und Verkehrswende” so Niklas Hielscher abschließend.

Bundesweit werden am kommenden Wochenende Aktionen für ein sofortiges Moratorium für den Neubau und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen stattfinden (3). Neben einer Fahrradsternfahrt gegen den Weiterbau der A20 von verschiedenen Orten ist auch für Kiel eine Aktion am Ende der A215 angemeldet worden, die aber (aktueller Stand heute) nicht genehmigt wurde (4).

Verweise:
(1) https://www.kn-online.de/lokales/kiel/suedspange-kiel-gutachten-zum-ausbau-der-a21-ist-fertig-QIVI3IIPCRD5VCHEYZYVGTXWLQ.html
(2) https://fragdenstaat.de/anfrage/praesentation-deges-suedspange-a21-izg-sh-vig/
(3) https://www.buendnis-verkehrsinitiativen.com/Aktionstage/
(4) https://tkkg.noblogs.org/post/2024/05/29/kiel-angemeldete-strassenblockade-verboten-klage-vor-verwaltungsgericht-angekuendigt/

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Gutachten zur A21-Anbindung wird überarbeitet