Ausbau der B404: Stand der Pläne

Anfang Mai stellte Herr Schönherr von der DEGES die Pläne zum Ausbau der B404 zur Autobahn A21 in der Ortsbeiratssitzung vor, die die Ortsbeiräte Wellsee/ Kronsburg/ Rönne und Meimersdorf/Moorsee gemeinsam abhielten.

Um es gleich voranzustellen: die zentrale Frage, wie es ab Wellsee Richtung Kiel weiter geht, beantwortete Herr Schönherr nicht. Er verwies darauf, dass es vorher noch eine Bundestagswahl gibt und damit wollte er wohl andeuten, dass der Autobahnbau auf dem gesellschaftlichen Prüfstand steht. Bekanntlich fordern die Grünen ein Moratorium im Autobahnbau. Auch müsse man sich nach Corona neue Gedanken machen. Letzlich erwähnte er die Bewegung gegen die Südspange in Kiel: Tatsächlich wollen viele Kieler nicht nur keine Südspange sondern wehren sich gegen die Anbindung der A21 generell. Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” fordert die A21 bei Wellsee enden zu lassen.

Der Projektleiter Schönherr meinte aber, dass dieses Projekt wahrscheinlich zu Ende geführt wird. Ob mit oder ohne Südspange und wie die Anbindung an Kiel aussehen wird, wird zur Zeit geprüft. Im Januar wurden trotz Corona intensive Verkehrszählungen unternommen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben, um verschiedene Varianten zu prüfen.

A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau

Sehr viel ausführlicher beschrieb Schönherr das Stück A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau. Hier ging es vor allem um die Straße für langsame Verkehre, wie Busse und Traktoren. Auf Wunsch der LH Kiel wird diese Nebenstraße nun zwischen Schlüsbek und Wellsee auf der westlichen anstatt der östlichen Seite verlaufen. Dabei finanziert der Bund die Strecke bis zum Solldieksdamm, das Teilstück vom Solldieksdamm bis zur Edisonstraße liegt in der Verantwortung der Stadt.

Für den Fuß- und Radverkehr ist eine Querung der A21 in Höhe der Edisonstraße mit Anschluss an die Nebenfahrbahn geplant.

Der Bundesrechungshof entschied, dass zwei Autobahnanschlussstellen innerhalb von 420 Meter herausgeschmissenes Geld seien. Jetzt sieht die Finanzierung so aus, dass der Bund den Anschluss Wellsee finanzierte, während Kiel den Anschluss Edisonstraße finanzieren müsste. Für die Ausfahrt von der A21 aus Richtung Süden an der Edisonstraße scheint eine Finanzierung durch die LHKiel gesichert.

Ob auch eine Zufahrt auf die Autobahn an dieser Stelle kommen wird, ist noch nicht sicher.

Für den Bach Schlüsbek ist eine Unterführung geplant, die erst 1,40 hoch sein sollte und jetzt auf 2,30 erhöht wird. Sie ist als Durchgang für Tiere und natürlich den Bach gedacht und ist eigentlich nicht für den Radverkehr vorgesehen.

Der Zeitplan für den Abschnitt Klein-Barkau bis Wellsee:

  • Planfeststellungsverfahren 2022/ 23
  • Baubeginn 2025, wenn nicht geklagt wird.

Der Ausbau der B404 zur A21 wird auch Thema sein bei der Fahrraddemo zum bundesweiten Verkehrswendetag am 4. Juni. In Kiel beginnt die Demo um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Noch sind Südspange und Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz noch nicht beschlossen.

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Kiel/Autobahn-A21-Zwei-Anschluesse-fuers-Gewerbegebiet-in-Kiel-Wellsee

Antrag der Linken zum Ausbau der B404

Corona-Auflagen: weitere Lockerungen ab 31. Mai

Zahlreiche Corona-Auflagen werden in Schleswig-Holstein ab 31. Mai gelockert. Das betrifft private Treffen sowie Kultur und Sport.

„Draußen geht mehr als Drinnen“

Ab Montag (31. Mai) dürfen sich drinnen wieder zehn Personen aus zehn Haushalten treffen. Dies gilt auch für die Gastronomie, wo es allerdings innerhalb geschlossener Räume weiterhin eine Testplicht gibt. Auch in den Schulen gibt es neue Regelungen: Ab Montag gilt die Maskenpflicht nur noch in geschlossenen Räumen. Draußen dürfen Schüler:innen ihre Maske abnehmen, sofern sie weiterhin den Mindestabstand einhalten. Grundsätzlich gelte in vielen Bereichen die Faustregel „Draußen geht mehr als Drinnen“, erklärte Günther.

Perspektivplan für Veranstaltungen

„Gerade die Kulturbranche hat während der Pandemie gelitten“, sagte Umweltminister Albrecht. Deswegen seien weitere Öffnungsschritte ein gutes Signal für die Künstler:innen in Schleswig-Holstein. So sind Veranstaltungen ab Ende Mai in Innenbereichen wieder möglich. Voraussetzung: Die Teilnehmenden sind geimpft, genesen oder verfügen über einen Test, der nicht älter als 24 Stunden ist. Für Außenbereiche ist hingegen keine Testpflicht mehr vorgesehen.

Im Einzelnen gilt ab Montag (31. Mai):

  • In Innenräumen dürfen sich wieder bis zu zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen.
  • Veranstaltungen mit Gruppenaktivität und ohne feste Sitzplätze wie Feste und Empfänge können wieder stattfinden – unter Auflagen mit bis zu 25 Personen in Innenräumen und bis zu 50 Personen draußen. Dies gilt auch für Veranstaltungen im privaten Raum, wobei hier geimpfte oder genesene Personen nicht mitgezählt werden.
  • Auch Märkte (Flohmärkte, Messen usw.) sind im Innenbereich wieder möglich – unter Auflagen mit bis zu 125 Personen. Im Außenbereich sind maximal 250 Personen gestattet.
  • Veranstaltungen mit Sitzungscharakter (z.B. Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen) sind unter Auflagen ebenfalls mit bis zu 250 (Außenbereich) bzw. 125 Personen (Innenbereich) möglich.
  • Möglich wird auch wieder die Chorprobe mit Testpflicht aber ohne Maske.
  • Weitere Öffnungsschritte sind in einem Zwei-Wochen-Rhythmus denkbar, sofern es die epidemiologische Lage zulässt. Bei einer weiterhin positiven Entwicklung sind höhere Teilnehmendenzahlen bei öffentlichen Festen, Märkten und Theateraufführungen bereits Mitte Juni möglich.
  • Außerschulische Bildungsangebote sind auch innerhalb geschlossener Räume wieder möglich. Dazu zählen auch die Angebote von Musikschulen.
  • In Museen und Ausstellungen entfällt die Testpflicht
  • An rituellen Veranstaltungen der Religionsgemeinschaften können innerhalb geschlossener Räume ab Montag bis zu 125 Personen teilnehmen. Der Gemeindegesang (mit Mund-Nasen-Bedeckung) ist nicht mehr untersagt. An Trauerfeiern und Bestattungen auf Friedhöfen können künftig bis zu 250 Personen teilnehmen (125 im Innenbereich). 
  • Für Sport im Innenraum gilt bei Gruppengrößen von mehr als zehn Erwachsenen eine Testpflicht, bei Kindern und Jugendlichen besteht bis 25 Anwesenden keine Testpflicht. Im Freien sind unabhängig vom Alter bis zu 50 Teilnehmer:innen ohne Testpflicht möglich. Alle Sportanlagen können geöffnet werden, in Schwimmhallen und Fitnessstudios muss jedoch ein negatives Testergebnis vorgelegt werden. Im Amateursport sind im Freien ab Montag wieder Zuschauer:innen zugelassen.
  • Freizeit- und Kultureinrichtungen können unter Auflagen auch ihre Innenräume öffnen. Die Testpflicht im Außenbereich entfällt, für Innenbereiche bleibt sie bestehen. Die bestehenden Ausnahmen für Bibliotheken und Sonnenstudios werden auf die Museen erweitert.
  • Saunen, Whirlpools und vergleichbare Einrichtungen können unter Auflagen wieder geöffnet werden – sie dürfen aber vorerst nur einzeln oder durch die Mitglieder eines gemeinsamen Haushalts genutzt werden.
  • Jugendtreffs und weitere Angebote der Jugendarbeit sowie Jugendfreizeiten erhalten weitergehende Möglichkeiten.
  • Touristische Busreisen sind wieder ohne Kapazitätsbegrenzung möglich, es gibt jedoch Auflagen. Dazu gehören die Test- und Maskenpflicht.
  • Auch Prostitution ist unter engen Voraussetzungen wieder zugelassen. Dazu zählen Kontaktdatenerfassung, Hygienekonzept und Tests für Freier und Prostituierte. Nicht erlaubt wird die Straßenprostitution in Fahrzeugen.

Darüber hinaus gelten folgende Bestimmungen:

  • Die Sperrstunde und das Alkohol-Ausschankverbot nach 23 Uhr entfallen.
  • Die Testpflicht für Besucher:innen von Museen, Gedenkstätten, Ausstellungen, Bibliotheken und Archiven entfällt auch in Innenbereichen. Voraussetzung dafür ist, dass sich nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter in den Räumlichkeiten aufhält. Ab einer Besuchsfläche von mehr als 800 Quadratmeter muss für jede weitere Person mindesten 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.
  • Mitarbeitende in Gaststättenbereichen, in denen regelmäßiger Gästekontakt stattfindet (insbesondere in der Bewirtung), müssen spätestens alle 72 Stunden einen negativen Test vorlegen.
  • Maskenpflicht in Fußgängerzonen und an vergleichbaren Orten ist nicht mehr verpflichtend, kann aber von Kreisen und kreisfreien Städten vorgeschrieben werden.

Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/I/_startseite/Artikel2021/II/210530_VO_veroeffentlicht.html

Höffner: Mahnwache vor der Baustelle

Nach drei Mahnwachen und mehreren Demonstrationen gegen die Verwüstungen auf dem Prüner Schlag, geht der Protest weiter. Das Projekt Prüner Park ruft zu einer weiteren Mahnwache auf: Samstags-Mahnwache am 29.5.2021 um 12 Uhr 05 am Bauzaun der Höffner-Baustelle am Westring. Hier der Aufruf:

Gerechtigkeit für den Prüner Schlag!
Klima retten statt Höffner-Betten!

Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und Baulärm!

Auch an den Samstagen 24. April und 29. Mai um Fünf nach Zwölf wollen wir uns wieder auf dem Gehweg vor der Höffner-Baustelle am Westring versammeln.

Bringt Plakate mit Euren Botschaften und Forderungen mit, kommt so bunt und ideenreich wie beim letzten Mal! Meldet Euch gerne, wenn Ihr Redebeiträge leisten wollt!

Wir wollen zeigen, dass es uns nicht gleichgültig ist, wenn die wenigen Naturflächen, die wir in Kiel noch haben, der Profitgier geopfert werden.

Schluss mit dem zermürbenden Baulärm!

Sofortiger Baustopp bis zur vollständigen Wiederherstellung der widerrechtlich zerstörten Ausgleichsflächen!

Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche:

Lebensraum für Pflanzen und Tiere wiederherstellen.

Hier darf kein aufgeräumter Park entstehen!

—-

Bitte denkt während der Veranstaltungen daran, Euch Corona-konform zu verhalten: FFP2/KN95- oder OP-Masken tragen, mindestens 1,5 Meter Abstand halten!

(Das Foto zeigt eine der vorherigen Mahnwachen. )

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Was die Höffner-Bagger in Kiel alles platt gemacht haben

Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Kurznachrichten im Mai

Saatgutfestival online: Wie die Kieler*innen in ihrem eigenen Garten die Saatgutvielfalt unterstützen können, zeigen am Mittwoch, 26. Mai, 17 bis 18.30 Uhr, das städtische Umweltschutzamt und der Verein Saatgut e.V. in der Onlineveranstaltung „Saatgutvielfalt – bunt und gentechnikfrei“. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Kleingärtner*innen, Landwirt*innen und Verbraucher*innen können sich jetzt per E-Mail an mihriban.somar@kiel.de anmelden. Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer*innen kostenfrei gentechnikfreies Saatgut für Radieschen und Bienenweiden. Dafür muss bei der Anmeldung die eigene Anschrift angegeben werden.

Der Corona-Stand in Kiel am 24. Mai um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.335. Davon wieder genesen: 4.997Personen. 238 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 5 neue Positivfälle. Verstorben sind 100 Kieler*innen. 476 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 44,6. (Zum Vergleich: die 7-Tage-Inzidenz betrug am 20.5. noch 57,5.)

Sperrung in Mettenhof: Ab Dienstag, 25. Mai, wird der Gehweg im Bereich der Endhaltestelle Narvikstraße in Mettenhof gesperrt. Das Tiefbauamt führt dort Bauarbeiten durch, die voraussichtlich bis Ende Juni dauern.

Bis Anfang Juni ist die Kiellinie am Berthold-Beiz-Ufer zwischen Lindenallee und Carl-Loewe-Weg für den Kfz-Verkehr kompett gesperrt. Ab Anfang Juni wird eine Spur in Richtung Süden für Kfz freigegeben.

Kanalarbeiten am Sophienblatt: Vom 25. Mai bis 25. Juni dürfen Autos nicht durch das Sophienblatt zwischen Ringstraße und Stresemannplatz in Richtung Stadtmitte fahren. ÖPNV-Busse, Lieferverkehr, Fußgänger*innen und
Radfahrer*innen werden die Baustellen passieren können.

Eichhofstraße gesperrt: Im Zuge der umfangreichen Fahrbahndeckenerneuerung der Eckernförder
Straße in Höhe Gutenbergstraße muss nun die Zu- und Ausfahrt der Eichhofstraße von Dienstag, 25. Mai, bis voraussichtlich zum 12. Juli gesperrt werden.

Kanalarbeiten in der Krausstraße: Die Hausanschlusskanäle der Häuser 13,15 und 17 in der Krausstraße sind in die Jahre gekommen und müssen erneuert werden. Deswegen muss
vom 21. Mai bis zum 18. Juni der Bereich voll gesperrt werden.

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom Februar 2020 hat die Stadt eine rund 4200 Quadratmeter große Fläche hinter dem Grundstück in der Feldstraße 223 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben. Diese soll nun an eine Wohnungsbaugenossenschaft im Wege eines Erbbaurechtes vergeben werden. Entstehen können dort 35 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau. Die Ausschreibung und das Konzept sind Thema in den kommenden Sitzungen des Ausschusses für Soziales, Wohnen und Gesundheit (27.5.2021) sowie des Bauausschusses.

Aus der Statistik: Im Jahr 2020 wurden 145 Übergriffe auf Mitarbeiter*innen des Grünflächenamts verübt: von Beschimpfung über Bespucken bis zu Bedrohung mit Waffe und sogar körperliche Gewalt. Allerdings wurde in keinem Fall Strafanzeige erstattet. Quelle

Bautätigkeit: Nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein wurden für Kiel im Jahr 2020 für insgesamt 1.517 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt. Dies ist der höchste Wert seit mehr als 30 Jahre. Zum Vergleich im Jahr 2018 waren es nur 846. Quelle: Statistische Kurzinfo 424

Der Kieler Frühling 2021 war nass und kalt. Das Foto zeigt den Vinetaplatz im Regen.

Wir bleiben lieber anders!

Am Freitag demonstrierten etwa 100 Leute für den Erhalt des Li(e)ber Anders, Treffpunkt und Infoladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden. Nach 30 Jahren soll Schluss sein, die Kündigung kam mit der Post. Das wollen die Betreiber nicht so einfach hinnehmen, denn sie möchten auch noch nach dem 31. Juli an dieser Adresse weiter für den Stadtteil aktiv sein.

Entstanden ist das Li(e)ber Anders 1991 als Arbeitsloseninitiative. Dann kam der Libertäre Laden dazu und machte ein links-ausgerichtetes Angebot an Infomaterial. In Zeiten vor dem Internet waren diese Infoläden wichtige Orte, um Zeitungen, Pamphlete und Flugblätter unter die Leute zu bringen. Das Lieber Anders wird zur Zeit von folgenden Initiativen getragen:

  • offene linksradikale Plattform
  • nara netzwerk anitirassistische aktion kiel
  • Perspektive Solidarität Kiel
  • Rote Hilfe Kiel

Heute finden unter dem Dach des Lieber Anders zahlreiche soziale Aktivitäten statt: Mieter*innen-Beratung, Sozialberatung, Küche für Alle, Öffnungszeiten für Kaffee und Kuchen. Das Netzwerk “solidarisch gegen Corona” koordinierte die Nachbarschaftshilfe in der Pandemie. Das Netzwerk “nara” war besonders aktiv während der Flüchtlingswelle.

Das Li(e)ber Anders hat einen Mietvertrag von 2011, letztes Jahr wurde die Miete dem örtlichen Mietspiegel angepasst. Der Gewerbemietvertrag wurde im April zum 31. Juli gekündigt.

Seit 2014 hat das Gebäude Iltisstr. 34 eine neue Besitzerin. Das jetzt erhaltene Kündigungsschreiben kam von Ulrike B., die eine Immobilienfirma in Mönkeberg betreibt. Es ist mir nicht ganz klar, wer genau das Gebäude besitzt.

Rabea Bohr vom Orgateam des Lieber Anders: “Wir wollen mit dieser Demonstration mehr Aufmerksamkeit bekommen. Vielleicht sagt die Vermieterin, wir verhandeln doch noch drüber.”

Obwohl es kurz vorher kräftig regnete, fanden sich etwa 100 Menschen in der abgesperrten Iltisstraße vor dem Li(e)ber Anders ein. Es wehten Fahnen von der antifaschistischen Aktion, DKP, die Linke. 150 Initiativen unterstützen die Demonstration, unter anderem das Kneipenkollektiv Sub Rosa und die Hansastr. 48. Alle Reden endeten mit dem Motto der Demonstration: “Wir bleiben lieber anders”.

Auch von der Politik kommt Unterstützung. Die Linke beantragte in der Ratsversammlung am letzten Donnerstag: “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich mit der Eigentümerin der Immobilie Iltisstraße 34 in Gaarden in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel darauf hinzuwirken, dass diese die Kündigung des Gewerbemietvertrags zwischen ihr und dem Verein zur Förderung der politischen Bildung in Gaarden e.V. zurücknimmt.” Dieser Antrag wurde in die Fachausschüsse für Kultur und für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen, um dort weiter erörtet zu werden. Als weniger unterstützend war dagegen der Hinweis von Florian Weigel (CDU) gemeint , dass die Rote Hilfe vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird.

Das Thema bleibt spannend. Was sind die Pläne der neuen Eigentümerin? Kann das Li(e)ber Anders genug Aufmerksamkeit für sich generieren, um die Vermieterin umzustimmen?

Weiterlesen:

https://lieberanders.gaarden.net/

Kundgebung gegen Ausbeutung in Schlachthöfen und anderswo

Überfall auf Veloroute

(Nachtrag vom 12. August 2021: Die Täter wurden gefasst und eindeutig identifiziert anhand eines Videos, dass sie selber vom Überfall gedreht hatten.)

Gestern am frühen Abend kam es zu einem Überfall auf der Veloroute 10 in Höhe der Langenbeckstraße. Zwei Jugendliche hielten das Fahrrad einer Frau am Gepäckträger fest, sodass sie absteigen musste. Die Jugendlichen hinderten sie am Weiterfahren und entrissen ihr eine Plastiktüte. Es kam zu einem Gerangel, bei dem die Jugendlichen sie schlugen. Ein Passant kam zur Hilfe und wurde ebenfalls attackiert, mehrfach zu Boden gestoßen und getreten. Erst als ein weiterer Mann dazu kam, rannten die Jugendlichen in die Kleingärten davon.

Die Polizei nahm den Vorfall auf. Laut Polizei hat es in letzter Zeit schon ähnliche Vorfälle an dieser Stelle gegeben.

(Foto: Archivbild von der Veloroute 10. Das ist nicht die Stelle, an der sich der Vorfall ereignete.)

Tote von Dänischenhagen: Stand der Ermittlungen

Am Mittwoch, dem 19. Mai fand die Polizei zwei Tote in Dänischenhagen und in der Nacht zum Donnerstag eine weitere Leiche in Kiel, im Hasseldieksdammer Weg. Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg, Dänischenhagen ein Mann und eine Frau durch Schüsse getötet. Die Frau ist die getrennt-lebende Ehefrau des Tatverdächtigen. Der 52-jährige Getötete vom Hasseldieksdammer Weg stammt ebenfalls aus dem persönlichen Umfeld des Tatverdächtigen. Das Opfer wies mehrere Schusswunden auf.

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Es handelt sich um einen Zahnarzt aus Westensee.

Nach den beiden Tötungsdelikten in Dänischenhagen und Kiel am 19.05.2021 wurde der 47-jährige Tatverdächtige gestern Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel einem Haftrichter am Amtsgericht Kiel vorgeführt. Dieser erließ antragsgemäß Haftbefehl.

Der Tatverdächtige befindet sich zurzeit in einer Justizvollzugsanstalt. Er bestreitet nach Angaben seines Rechtsanwalts die Taten nicht, macht aber zu den Taten selber keine Angaben. Die Reihenfolge, in der die 43-Jähige und der 53-Jährigen in Dänischenhagen und der 52-Jährige in Kiel getötet wurden, konnte noch nicht abschließend ermittelt werden.

Bei der Durchsuchung seines Hauses in Westensee am Mittwoch fanden Ermittler keine erlaubnispflichtigen scharfen Waffen. Die Beamten stellten jedoch mehrere erlaubnisfreie Waffen sicher, die von der Kriminaltechnik untersucht werden müssen. Der tatverdächtige war Jäger. Nach jetzigem Ermittlungsstand hat der Tatverdächtige alle auf ihn zugelassenen Waffen bereits Anfang dieses Jahres abgegeben.

NS-Devotionalien, die eine strafrechtliche Relevanz haben könnten, fanden die Ermittler nicht. Es wurden jedoch Gegenstände sichergestellt, die in diesem Zusammenhang noch untersucht und bewertet werden müssen.

Hinweise, dass dem Tatverdächtigen die Approbation als Zahnarzt entzogen worden ist, liegen den Ermittlern nicht vor.

Heute Nachmittag suchten Polizeitaucher nach Waffenteilen im Stadthafen von Eckernförde. Im Rahmen der Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass Teile einer Tatwaffe im Hafenbecken versenkt wurden. Die Polizeitaucher fanden mehrere Waffenteile, die vermutlich der Tat zugeordnet werden können und kriminaltechnisch untersucht werden müssen.

Daneben führten Beamte des Landeskriminalamtes Hamburg am Tatort in Dänischenhagen einen 3-D Scan durch, dessen Ergebnis die Ermittlungen unterstützen soll.

Inside Höffner: gute und schlechte Monate für die Provision

In diesem zweiten Teil des Berichts über das Arbeiten bei Höffner geht es um den Jahresverlauf und wie sich die Jahreszeit auf die Provision auswirkt. Um die Anonymität der berichtenden Mitarbeiter*in zu schützen, sind einige Angaben, z.B. Höhe des Grundgehalts, etwas vage formuliert. Hier der Bericht:

Wenn wir mit unseren Provisionen nicht über das Mindestgarantiegehalt kommen (das als Stundenlohn nur ein paar Cent über dem Mindestlohn liegt) dann erhalten wir nur dieses Mindestgarantiegehalt. Wir haben erst mehr Gehalt, wenn wir über das Mindestgarantiegehalt drüber kommen.

Höffner: Provisionsspeicher

Wir fangen praktisch jeden Monat wieder von vorne an und versuchen da drüber zukommen. In guten Monaten gelingt das auch ganz gut, aber in den schlechten, wie im Sommer schafft man das nicht immer. Im Winter kann man sich einen Provisionsspeicher anlegen, der automatisch entsteht wenn die Kunden keine Anzahlung leisten und wir die Provision erst in acht, zehn oder zwölf Wochen bekommen, wenn die Ware beim Kunden ist. Sobald aber dann der erste schlechte Sommermonat kommt schmilzt der Speicher weg, wenn wir mit der Provision unter dem Mindestgarantiegehalt liegen. Wenn man 100 Euro drunterliegt, geht von der angesammelten Provision dann 100 Euro weg.

Solange man noch einen Betrag im Speicher hat, ist es auch ein Ansporn mehr Umsatz machen zu wollen, aber wenn der Speicher dann weg ist und es sind im Sommer wenig Kunden da, ist das deprimierend, weil man weiß, wie lange man braucht um wieder über das Mindestgarantiegehalt zu kommen. Viele Kollegen sind im Sommer übelst gelaunt und haben oft keine große Lust etwas zu verkaufen, weil es länger dauert bis man das Garantiegehalt erreicht. Wenn man am Monatsende weiß, dass man es sowieso nicht schafft geben sich viele gar keine Mühe mehr, vor allem nicht wenn sie sehen, dass der Kunde sowieso nur an Werbeware Interesse hat, wo man sehr wenig verdient. Dann lieber nichts mehr verkaufen und lieber das Unternehmen die paar Euro zum Garantiegehalt zahlen lassen ist dann oft die Devise. Die oberste Geschäftsleitung macht es uns doch ständig vor, nur in Zahlen zu denken. In Besprechungen geht es auch vorrangig um die Umsatzzahlen, die natürlich die vom Vorjahr nicht unterschreiten sondern immer toppen sollen.

Umsatzschwache Monate

Nicht nur die Sommermonate sind umsatzschwächer. Kurz vor Weihnachten werden mehr kleinere Möbel gekauft, weil die Leute da eher keine Zeit haben, sich mit Küchenplanung und neuen Wohnzimmermöbeln zu beschäftigen. Im Dezember dreht sich alles um Geschenke für Weihnachten. Die Fachsortimentabteilung im Erdgeschoss ist dann im Stress, in den anderen Abteilungen geht es gemächlicher zu. Aber wir müssen ja trotzdem auf Kundenfang gehen um über die Runden und über unser Garantiegehalt zu kommen. Im Dezember nehmen viele Kollegen auch Urlaub, was den Kollegen auf der Fläche dann wenigstens noch etwas mehr Umsatz bringt. Zwischen Weihnachten und Silvester ist dann wieder mehr Umsatz möglich, da viele dann ihr Weihnachtsgeld in neue Möbel investieren möchten.

Rabattaktionen

Der umsatzstärkste Monat (vor Corona) war immer der Oktober. Hier gab es verstärkt Rabattaktionen und Extra-Aktionen, die die Kunden ins Möbelhaus locken sollen – auch an Sonntagen. Waffel- und Glühweinduft liegt in der Luft und der schöne Weihnachtsmarkt ist schon seit September geöffnet. Kinder ist das schön! Der Oktober ist der Monat in dem man richtig gut Geld verdienen kann und der einzige Monat, in dem alle mal so richtig glücklich sind. Also ein Monat von zwölf, der alles rausreißen muss.

Da geht es dann zack, zack, ein Kunde nach dem anderen. Da kann man keine unschlüssigen Kunden gebrauchen. Entweder jetzt oder nie! Zögerliche Kandidaten muss man schnell abfertigen. „Für eine Planung ist jetzt leider keine Zeit, sorry, da müssen Sie einen Termin aus-machen und nochmal kommen. Heute wollen wir nur das schnelle Geld machen! Viele Kunden sind da logischerweise verärgert, weil sie doch extra wegen der guten Aktion gekommen sind, aber nun der Berater keine Zeit hat für eine ausführliche Beratung. Wir können an solchen Tagen auch fast keine Pause machen, sondern nur mal schnell was Trinken und Pipi machen.

Solche Aktionen zu planen, ist ja nun nicht mehr sinnvoll, aber davon wird sich die Geschäftsleitung wohl nicht abhalten lassen und weitere Lock-Events nach dem Lockdown planen. „Große Wiedereröffnung nach dem langen Shutdown mit Extra-Corona-Schnäppchen! Bitte alle zahlreich erscheinen und Schlange stehen für einen 5-Euro-Gutschein.“ oder: Alu-Glücksdosen, in denen ein größerer oder ganz ganz viele kleine Gewinne stecken werden, nur für Sekunden geöffnet um danach gleich wieder entsorgt zu werden. Oder: Wie wäre es mit Tischfeuerwerk made in China. Viele bunte Plastikteilchen liegen noch wochenlang vor der Filiale .

(Das Foto zeigt die Container auf der Höffnerbaustelle in Kiel. Hier leben die überwiegend aus Rumänien stammenden Arbeiter.)

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Inside Höffner, Teil 1

Zwei Personen durch Schüsse getötet, weiterer Einsatz im Brauereiviertel

NEU (20 Uhr 50)

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Die Fahndungsmaßnahmen sind hiermit eingestellt.

Während die Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft noch in vollem Gange waren, kam gegen 20:30 Uhr ein Anruf aus dem Hamburger Landeskriminalamt. Hier stellte sich der gesuchte Tatverdächtige kurz zuvor. Er wurde vorläufig festgenommen und kam ins Polizeigewahrsam.

Weitere Auskünfte zur Motivlage beziehungsweise Hintergründen der Tat können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

NEU (17 Uhr) Die Polizei ist einem Hinweis auf einen möglichen Tatverdächtigen im Brauereiviertel gefolgt. Dieser Hinweis hat sich nicht bestätigt. Der polizeiliche Einsatz im Brauereiviertel ist beendet.

Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Kiel und der Polizeidirektionen Kiel und Neumünster

Am 19.05.2021 gegen 11.00 Uhr kam es zu einem Tötungsdelikt im Rosenweg in Dänischenhagen.

Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg eine männliche und eine weibliche Person durch Schüsse getötet.

Vom Tatort soll ein weißer SUV geflüchtet sein.

In diesem Zusammenhang findet derzeit ein weiterer Einsatz im Brauereiviertel in Kiel statt, dort fahnden Einsatzkräfte nach einem möglichen Täter. Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass es sich um eine Amoklage handeln könnte.

Zwei Pressesprecher der PD Kiel sind in Dänischenhagen auf dem Supermarktparkplatz in der Scharnhagener Straße für die Presse ansprechbar.

Es wird nachberichtet.

Planschen auf dem Holstenplatz

So viel ändert sich nicht in der Kieler City, wenn es nach dem prämierten Entwurf des Büros Lohaus Carl Köhlmos geht. Was neu dazu kommt: ein Wasserspiel als Planschmöglichkeit für Kinder, ein neuer Bodenbelag, mehr Sitzbänke, mehr Bäume. Nicht mehr dabei sein werden die Imbiss-Pavillons von Fisch-Maxx und Grill-Maxx, ihre Verträge laufen aus. 2023 könnte es losgehen.

Die größte Veränderung betrifft die Andreas-Gayck-Straße. Hier soll kein motorisierter Individualverkehr mehr erlaubt sein. Dafür werden neue Bäume gepflanzt, sodass die Strecke, die am Kulturforum entlang führt, eine Einheit mit dem Holstenplatz wird. Busse und Fahrräder bleiben erlaubt, sowie Lieferfahrzeuge für die Geschäfte und Hotels.

Originell: Ein Wasserspiel am Holstenplatz bildet die Ostsee nach. Die Fontänen markieren dabei die Häfen. Das Ganze ist ausdrücklich als Wasserspielplatz für Kinder gedacht. Dazu kommen neue Holzbänke, einige um die Baumstämme auf dem Holstenplatz herum gebaut.

Noch mal zurück zur Andreas-Gayck-Straße: Die Bushaltestellen, die später eventuell auch mal Straßenbahnhaltestellen werden könnten, erhalten gemäß des Entwurfs neue begrünte Dächer.

Der Neptunbrunnen am Asmus-Bremer-Platz könnte bald wieder sprudeln, und vielleicht wird auch der ganze Platz geflutet, wenn keine Veranstaltung stattfindet.

Der Holstenplatz und die Holstenstraße erhalten neue Bodenbeläge aus Klinker und Naturstein.

Der Heinrich-Ehmsen-Platz “gehört” in Zukunft den Fahrradfahrer*innen. Hier wird es jede Menge Fahrradbügel geben und auch eine Fahrrad-Leihstation.

Die Veränderungen sind behutsam, bringen insgesamt mehr Natur in Form von Wasser und Bäumen in die City.

Im Beurteilungstext des Preisgerichtes unter Leitung des international renommierten Stadtplaners Prof. em. Kees Christiaanse für den Siegerentwurf heißt es: „Insgesamt schafft es diese Arbeit, einen zeitgemäßen Auftritt zu bieten und gleichzeitig der gewachsenen Qualitäten des Ortes gerecht zu werden. Der Erhalt und die Ergänzung der Platanen, die unaufgeregte und doch sehr moderne Möblierung und nicht zuletzt der Einsatz von Klinker als Hauptbelagsmaterial überzeugten die Jury.“

Die nächsten Schritte:

  • Die Verwaltung verhandelt mit dem Sieger-Büro über die Kosten der Umsetzung.
  • Die Ratsversammlung entscheidet, ob dieses Büro den Auftrag erhält, und welcher Bauabschnitt als erstes angegangen wird.
  • Bürgerbeteiligung
  • Weitere Detailplanung
  • erster Spatenstich nicht vor 2023

(Visualisierung: Lohaus Carl Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Hannover )

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https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/innenstadt/_wettbewerb_holstenstrasse/kiel_holstenstrasse_wettbewerbsarbeit_1003.php

Faire Mode bei Kosmos in der Holstenstraße