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Kiel: keine A21 auf Stadtgebiet, das schreibt Oberbürgermeister an Verkehrsminister

Letzte Woche schrieben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voß an den Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing. In ihrem Brief schreiben sie, dass die Stadt Kiel keine Autobahn auf Stadtgebiet möchte. Gleichzeitig beginnen sie die Verhandlung über die Kostenübernahme der Umbaumaßnahmen, die sie sich für die B404 wünschen. Das Argument: Der Bund spart Geld, wenn er keine Autobahn plus Nebenstrecke bauen muss. Ein Teil dieses gesparten Geldes könnte für die B404 und das Barkauer Kreuz verwendet werden. Für diese Art von Deal gibt es auch einige Beispiele, etwa der Ersatzbau der Köhlbrandbrücke in Hamburg. Der Brief listet auch andere Beispiele.

Der Oberbürgermeister hatte sich vor etwa einem Monat für den Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 ausgesprochen. Von dieser Position rückt er jetzt ab und hält sich an die Vorgabe der Ratsversammlung , die nicht nur Südspange sondern auch Autobahn auf Stadtgebiet ablehnt.

Gleichzeitig werben Oberbürgermeister Kämpfer und Umweltdezernentin Voß für eine Kostenübername des Bundes: „Durch den Verzicht des Bundes auf den Bau der Südspange und den Ausbau der B 404 auf Kieler Stadtgebiet lediglich als vierspurige Bundesstraße würde der Bund Kosten im hohen dreistelligen Millionenbereich einsparen. Diese Einsparungen sollten den Bund in die Lage versetzen, in Anwendung des § 5a FStrG die Kosten für den Lärmschutz an der B 404 und den frühestens Ende der 30er Jahre anstehenden Umbau des Barkauer Kreuzes zu übernehmen –zumal der Bund diese Kosten bei Festhalten an der bisherigen Planung des Ausbaus der B 404 zur A 21 ohnehin vollständig übernehmen muss.“

In ihrem Brief beschreiben Kämpfer und Voß die Notwendigkeit eines vierspurigen Ausbaus der B404. Diese ist eigentlich schon jetzt überwiegend vierspurig Der Engpass ist die zweispurige Brücke über den Bahngleisen.

In ihrem Brief vermuten sie, dass höhere Verkehrsmengen auch Lärmschutz notwendig machen könnten. Perspektivisch könnte auch ein Umbau des Barkauer Kreuzes anstehen.

Die Vorteile eines Verzichts auf die A21 auf Stadtgebiet werden im Brief dargelegt. Es geht darum, Grünflächen und Kleingartengebiete zu schonen. Das eingesparte Geld kann für andere Projekte ausgegeben werden. Große Teile der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit würden es so wünschen.

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Klimagürtel-Bündnis begrüßt Brief des OB

kn online: Pläne des OB. Kämpfer rückt vom A21-Ausbau in Kiel ab

Aufregung um Position des Kieler OB zur A21

Viel Aufregung gab es kürzlich um das noch nicht veröffentlichte Gutachten, das die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH ( DEGES) in Auftrag gegeben hat, dessen Veröffentlichung aber bislang zurückgehalten wurde. Geplant war eine Vorstellung erst 2021, dann im Sommer 2023. Wir warten immer noch. Allerdings erhielten die Kieler Nachrichten Einblicke in das Gutachten und schreiben: „Die für die Fernstraßenplanung zuständige Gesellschaft Deges rät nach Informationen der Kieler Nachrichten in einem Gutachten dazu, den Bau der Straße zurückzustellen. So sieht das Gutachten die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange nicht gegeben. Stattdessen soll der Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 zuerst alleine vorangetrieben werden.“ KN 23.10.24

Dass die Deges die Südspange für überflüssig hält, war schon bekannt. Neu ist die Empfehlung, die B404 in Kiel, also auf Stadtgebiet, weiter zu bauen. Hier würde man wirklich gerne das Gutachten lesen und nicht lediglich die Auslegung der Kieler Nachrichten.

Für viel Aufregung sorgte ein Gespräch der Kieler Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, in dem er empfiehlt, jetzt die A21 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz zu führen. Das widerspricht nämlich einem Beschluss der Ratsversammlung, in dem die Autobahn auf Stadtgebiet ausgeschlossen wird. Der Beschluss lautete: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Völlig unklar ist bislang, wo genau die Nebenstrecke bei einer Autobahn auf Stadtgebiet verlaufen würde.

Autobahnbau ist zwar eine Angelegenheit des Bundes, aber es scheint unwahrscheinlich, dass der Bund eine Autobahn auf Stadtgebiet gegen den erklärten Willen der Stadt durchsetzen würde.

Hier einige Auszüge aus Pressemitteilungen:

Knackig formulierte der SSW:

Von unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wünsche ich mir, dass er den Beschluss der Ratsversammlung, auf den Ausbau der B 404 zur A 21 im Kieler Stadtgebiet zu verzichten, achtet und dessen Umsetzung vorantreibt. Ehrlich gesagt war ich angesichts der von ihm in den Kieler Nachrichten angeführten Argumente fassungslos.

Die B 404 lediglich vierspurig auszubauen, wie es der Ratsbeschluss vorsieht, schont das Klima und die Umwelt, berücksichtigt die Belange der Anwohner und ist insgesamt die deutlich kostengünstigere Variante.

Befürwortet der OB nun tatsächlich den Ausbau der B 404 zur A 21 auf dem Kieler Stadtgebiet, nur weil der Bund in diesem Fall den Bau bezahlen müsste und nicht die Stadt? Soll jetzt allen Ernstes eine unnötig teure, für die Anwohner nachteilige sowie umwelt- und klimaschädliche Variante umgesetzt werden, nur weil sich Kommune, Land und Bund nicht einigen können, wer die – immerhin absehbar kostengünstigste – Variante bezahlt?

Das Klimagürtel-Bündnis greift ebenfalls den finanziellen Aspekt auf:

Der Bund kann bei einer reinen Bundesstraßen-Lösung die Kosten für die Nebenstrecke sowie mit einem Ausbau als Autobahn verbundenen baulichen Vorgaben viel sparen. Geld, dass dann auch für den Ausbau der Bundesstraße verwendet werden könnte.

In diesem Kontext ist für das Bündnis völlig unverständlich, dass sich der Oberbürgermeister nun öffentlich gegen einen Beschluss der Ratsversammlung positioniert.

„Verhandeln statt Verschandeln!“:  Auf diese kurze Formel bringt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des „Klimagürtel“-Bündnisses die Forderung von 20 beteiligten Kieler Verbänden und Initiativen auf den Punkt und fordert die Kieler Politik und Verwaltung auf, nun endlich zum Wohle der Stadt Kiel zu verhandeln. Bündnis Klimagürtel Kiel

Kiel schützen

Am Ende sollte es darum gehen, Kiel vor zusätzlichen Verkehren zu schützen. Diesen Gedanken greift Mathias Stein, für Kiel im Bundestag, auf: „Ich favorisiere dabei grundsätzlich eine Lösung, die keine bzw. nur geringen zusätzlichen Kfz-Verkehr auf das Kieler Straßennetz bringt und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. „

(Das Beitragsbild zeigt die B404 auf Stadtgebiet.)

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KN online: Umstrittene Bundesstraße: Neubau einer Südspange in Kiel ist quasi vom Tisch

SSW: Abgesang für die Südspange. Jetzt den Ratsbeschluss umsetzen

Ratsversammlung gegen A21 auf Stadtgebiet

Südspange/A21: Rote Karte für die DEGES für Intransparenz und Verweigerung der Umsetzung der Klimaziele

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“, das aus 20 Kieler Umweltverbänden und Initiativen besteht, zeigt der DEGES die Rote Karte. Die DEGES hat unlängst auf ihrer Homepage veröffentlicht, dass die Ergebnisse der Variantenprüfung zur Südspange im Sommer 2023 präsentiert wurden. Dies fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Bündnis prangert diese absolute Intransparenz an. Statt Politik, Verbände und die Bevölkerung vor Ort mit in den Entscheidungsprozess einzubinden, werden hinter verschlossenen Türen Tatsachen geschaffen, die nur noch vor Gerichten gekippt werden können. Dabei zeigen andere Großprojekte wie im Leitungs- oder Bahnausbau, dass es nur unter Beteiligung der Bevölkerung und mit absoluter Transparenz zu einer Planbeschleunigung kommen kann. Die von der DEGES durchgeführte Intransparenz ist ein Vorgehen aus dem letzten Jahrhundert. Hier sind Politik und Bundesministerium für Verkehr als Auftraggeber gefragt, dieses Vorgehen zukünftig zu unterbinden.

Jegliche Planungen einer Südspange und einer A21 zum Barkauer Kreuz mit dann nötiger A21-Nebenstrecke durch den Kieler Grüngürtel, der auch Kiels grüne Lunge ist, lehnt das Kieler Klimagürtel-Bündnis weiterhin ab. Die tagtäglichen Meldungen zu den Folgen des Klimawandels, die Nachricht, dass dieses Jahr das Wärmste seit Aufzeichnung des Wetters ist, und die Zukunftsaussichten mit häufigeren und stärkeren Sturmfluten auch hier an der Ostsee sollte auch den letzten Verfechtern von Straßenbauprojekten deutlich vor Augen führen, dass wir noch heute einen Paradigmenwechsel hin zu wesentlich mehr Klimaschutz brauchen. Die Verkehrswende ist beim Klimaschutz einer der wichtigsten Bausteine. Dies wurde mit dem aktuellen Gerichtsurteil vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigt, dass das Bundesverkehrsministerium zur Umsetzung eines Sofortprogramms mit Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet.

Über den Klimaschutz hinaus würde der Neubau einer Südspange sowie der A21-Nebenstrecke ein weiteren schweren Eingriff in Kieler Wohngegenden und Erholungsräume bedeuten. Auch für mehr Lebensqualität ist eine Verkehrswende zwingend erforderlich, denn der zunehmende Autoverkehr belastet die Bürgerinnen und Bürger mit mehr Lärm und Abgasen sowie dem Verlust an wichtigen Naherholungsgebieten. So sind  beispielsweise für die Anwohnerinnen und Anwohner der Flintbeker Straße der geplante Ausbau zur Nebenstrecke düstere Aussichten mit hoher Verkehrsbelastung direkt vor der Haustür.

Die Kieler Politik hat sich mit den Ratsbeschlüssen vom 12.5.23 bzw. 5.9.23 deutlich positioniert und lehnt den Neubau von Straßen im Kieler Grüngürtel ab. Der Wille von der Bevölkerung und Politik vor Ort darf von der DEGES nicht einfach ignoriert werden.

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A21/Südspange: Straßen statt Kleingärten?

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ informiert am 21.04.22 ab 19 Uhr im Eintracht-Vereinsheim (Flintbeker Straße 27) über den aktuell bekannten Stand der Straßenplanungen und die möglichen Auswirkungen auf Kleingärten und Naherholung.

Der Kieler Grüngürtel wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Eigentlich müsste es heißen: Die Reste des Kieler Grüngürtels. Ein wichtiger Bestandteil sind die Kleingärten, von denen viele in den letzten Jahrzehnten bereits Straßen oder anderen Bauprojekten zum Opfer fielen und die den Bedarf der Kieler Bevölkerung längst nicht mehr vollständig decken.

Durch die Bundes-Planungen zur sogenannten Südspange und dem Ausbau der B404 zur A21 und deren Nebenstrecken sind hunderte weiterer Kleingärten und wichtige Gebiete für die Naherholung in Gefahr.

Das Kieler „Klimagürtel“-Bündnis wird interessierte Bürger*innen über den Stand der Planungen und die möglichen Auswirkungen auf den verbliebenen Grüngürtel informieren: Flächenversiegelung, Lärm, schlechte Luft. Und statt Entlastung sogar noch mehr Verkehr für die Menschen in den südlichen und östlichen Stadtteilen Kiels.

Schwerpunkte bei dieser Veranstaltung werden auch die aus Sicht des Bündnisses mangelnde Transparenz, nicht vorhandene Bürgerbeteiligung und die zu passive Rolle der Landeshauptstadt Kiel sein, die nicht ausreichend die Interessen der Kieler*innen vertrete.

Referent*innen für das Bündnis sind u.a. Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel und Niklas Hielscher als Betreiber der Website „bielenbergkoppel.de“. In der anschließenden Diskussion kann auch über mögliche Alternativen und Einwirkungsmöglichkeiten der Bürger*innen gesprochen werden.

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www.klimaguertel-kiel.de

Bericht über den Bau des Holsteinstadions: Und wieder werden Kleingärten zerstört

Zwischen Sorge und Optimismus im Meimersdorfer Moor

Südspange/ A21: SPD will sich neu positionieren

Zwischen Sorge und Optimismus im Meimersdorfer Moor

Meine Gespräche mit einigen Menschen vom Meimersdorfer Moor über die drohende Südspange sind typisch für den Umgang von Betroffenen mit diesem Thema: Viele stecken den Kopf in den Sand und glauben einfach nicht, dass ihre Heimat bedroht ist. Und vielleicht werden sie mit ihrem Optimismus am Ende sogar recht haben.

Idylle am Stadtrand droht unter Autobahnkreuz zu verschwinden

Die Straße Meimersdorfer Moor verläuft am Stadtrand von Kiel parallel zur B404. Fünf Häuser, dahinter ein Gänseacker, ein Reitplatz und die ausgedehnten Wiesen des gleichnamigen Moors mit Einstieg in den Eidertal-Wanderweg. Einige der Häuser sind alt: eines stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert, bei der Renovierung fanden sich Bierflaschen von 1790, erzählt der Besitzer. Ein anderes Haus datiert von um 1900. Trotz Nähe zur stark befahrenen Bundesstraße ist es erstaunlich ruhig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Straße Meimersdorfer Moor sehr tief liegt.

Auf der anderen Seite der B404 befinden sich die Kleingärtenkolonien Weinberg und Bielenbergkoppel. Im Norden grenzt das Vieburger Gehölz an. Hier lässt es sich also gut leben. Leider gibt es für diese Idylle keine Bestandsgarantie.

Anwohner zwischen Sorge und Optimismus

Denn über dem Fünf-Häuser-Dorf hängt wie ein Damokles-Schwert die Möglichkeit eines gigantischen Straßenbauprojekts. Sollte die Südspange gebaut werden, würde ein Autobahnkreuz diese Häuser vernichten. „Dann werden wir platt gemacht“, drückt es Susanne Schlüter ganz drastisch aus. Sie betreibt in einem der Häuser einen Second Hand Laden.

Andere Bewohner sind optimistischer eingestellt. Fritz Wolter überlegt, seine Wohnung zu renovieren, denn er glaubt nicht, dass die Südspange kommt.

Eines der Häuser wird gerade aufwendig saniert: Das Parterre ist schon hinter Dämmung und Verblendung mit Ziegeln versorgt.

Ich sprach mit Herrn Hüttmann, der selber nicht in dieser Straße wohnt, aber ihm und seiner Familie gehören hier Hinterland und drei Immobilien. Er erzählt, dass die Stadt ihm vor 30 Jahren erzählte, es würde bald losgehen mit der Südspange. Er habe dennoch seine Häuser renoviert. Und jetzt ist er ganz optimistisch, dass die Südspange nie kommen wird. „Ich glaube da nicht mehr dran.“

Noch keine Entschädigungsverhandlungen

Herr Hüttmann sagt, es habe noch keine Entschädigungsverhandlungen gegeben. Das bestätigt mir auch die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH ). Eine Variantenprüfung sei noch in Arbeit. „Mit dem Flächenmanagement werden wir uns befassen, sobald es eine Vorzugsvariante gibt bzw. die DEGES in die Vorplanung ginge“, so Pressesprecher Herr Evert.

Morgen ist die Anbindung der A21 und die Südspange Thema eines Antrags von der Ratsfraktion Die Linke in der Ratsversammlung. „Die Ratsversammlung appelliert an den Bund, von der Umsetzung des Baus der „Ostuferentlastungsstraße Kiel“, der sogenannten „Südspange“ und dem Ausbau der A21 in Kiel bzw. dem Ausbau der B404 auf dem Kieler Stadtgebiet Abstand zu nehmen und die weiteren Planungen für diese Projekte umgehend einzustellen.“ Diese Straßenbaupläne sind tatsächlich Planungen des Bundes, allerdings würden sie wohl kaum gegen den erklärten Willen der Stadt durchgedrückt werden.

Meine Gespräche mit Betroffenen zeigen die typische Mischung aus Sorge und Optimismus, die mir bei diesem Thema begegnen. Ob der Optimismus berechtigt ist, wird sich zeigen, wenn das Gutachten zur Variantenprüfung öffentlich gemacht wird und die Entscheidung für eine Vorzugsvariante fällt.

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Südspange oder nicht Südspange, das ist hier die Frage

Südspange und A21-Anbindung: über die Zusammenarbeit zwischen Deges und LHKiel

Südspange Kiel – Ausbau B404/ A21

Ausbau der B404: Stand der Pläne

Anfang Mai stellte Herr Schönherr von der DEGES die Pläne zum Ausbau der B404 zur Autobahn A21 in der Ortsbeiratssitzung vor, die die Ortsbeiräte Wellsee/ Kronsburg/ Rönne und Meimersdorf/Moorsee gemeinsam abhielten.

Um es gleich voranzustellen: die zentrale Frage, wie es ab Wellsee Richtung Kiel weiter geht, beantwortete Herr Schönherr nicht. Er verwies darauf, dass es vorher noch eine Bundestagswahl gibt und damit wollte er wohl andeuten, dass der Autobahnbau auf dem gesellschaftlichen Prüfstand steht. Bekanntlich fordern die Grünen ein Moratorium im Autobahnbau. Auch müsse man sich nach Corona neue Gedanken machen. Letzlich erwähnte er die Bewegung gegen die Südspange in Kiel: Tatsächlich wollen viele Kieler nicht nur keine Südspange sondern wehren sich gegen die Anbindung der A21 generell. Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” fordert die A21 bei Wellsee enden zu lassen.

Der Projektleiter Schönherr meinte aber, dass dieses Projekt wahrscheinlich zu Ende geführt wird. Ob mit oder ohne Südspange und wie die Anbindung an Kiel aussehen wird, wird zur Zeit geprüft. Im Januar wurden trotz Corona intensive Verkehrszählungen unternommen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben, um verschiedene Varianten zu prüfen.

A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau

Sehr viel ausführlicher beschrieb Schönherr das Stück A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau. Hier ging es vor allem um die Straße für langsame Verkehre, wie Busse und Traktoren. Auf Wunsch der LH Kiel wird diese Nebenstraße nun zwischen Schlüsbek und Wellsee auf der westlichen anstatt der östlichen Seite verlaufen. Dabei finanziert der Bund die Strecke bis zum Solldieksdamm, das Teilstück vom Solldieksdamm bis zur Edisonstraße liegt in der Verantwortung der Stadt.

Für den Fuß- und Radverkehr ist eine Querung der A21 in Höhe der Edisonstraße mit Anschluss an die Nebenfahrbahn geplant.

Der Bundesrechungshof entschied, dass zwei Autobahnanschlussstellen innerhalb von 420 Meter herausgeschmissenes Geld seien. Jetzt sieht die Finanzierung so aus, dass der Bund den Anschluss Wellsee finanzierte, während Kiel den Anschluss Edisonstraße finanzieren müsste. Für die Ausfahrt von der A21 aus Richtung Süden an der Edisonstraße scheint eine Finanzierung durch die LHKiel gesichert.

Ob auch eine Zufahrt auf die Autobahn an dieser Stelle kommen wird, ist noch nicht sicher.

Für den Bach Schlüsbek ist eine Unterführung geplant, die erst 1,40 hoch sein sollte und jetzt auf 2,30 erhöht wird. Sie ist als Durchgang für Tiere und natürlich den Bach gedacht und ist eigentlich nicht für den Radverkehr vorgesehen.

Der Zeitplan für den Abschnitt Klein-Barkau bis Wellsee:

  • Planfeststellungsverfahren 2022/ 23
  • Baubeginn 2025, wenn nicht geklagt wird.

Der Ausbau der B404 zur A21 wird auch Thema sein bei der Fahrraddemo zum bundesweiten Verkehrswendetag am 4. Juni. In Kiel beginnt die Demo um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Noch sind Südspange und Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz noch nicht beschlossen.

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Kiel/Autobahn-A21-Zwei-Anschluesse-fuers-Gewerbegebiet-in-Kiel-Wellsee

Antrag der Linken zum Ausbau der B404

Abseilaktion über A7

Mehrere Aktionsgruppen bringen bundesweit seit heute Morgen das deutsche Autobahnnetz an seine Belastungsgrenze. Aus einer Gruppe von Aktivist*innen seilten sich bei Schleswig seit etwa 8 Uhr mehrere Personen über der Autobahn A7 in beiden Fahrtrichtungen ab und hängten Transparente auf. Mit der Aktion fordern sie eine umfassende Verkehrswende und bekunden ihre Solidarität mit den Protesten rund um den Dannenröder Forst.

„Um die globale Klimakatastrophe zu verhindern, sehen wir uns gezwungen, die Verkehrswende selbst in die Hand zu nehmen,“ so die Aktivistin Judith G. „Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzen zu können, müssen die CO2-Emissionen bis 2050 global gegen netto Null fallen. Laut dem Bundesministerium für Umwelt ist der Verkehr die drittgrößte Quelle von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Er verursachte im Jahr 2019 einen Anteil von 20 Prozent an den Gesamtemissionen in unserem Land, über die Hälfte stammt von PKW. Bis jetzt sind die Emissionen im Verkehrssektor stetig gestiegen. Wenn das so weiter geht, werden wir es nie schaffen die Erderwärmung rechtzeitig aufzuhalten.“

Forderung: Kein Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel

„Genau deshalb fordern wir eine sozial gerechte und klimaschonende Verkehrswende“, meint Mitstreiterin Mira M. „Statt weiterer Autobahnen wie den Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel oder die Verlängerung der A20 zu planen, muss in autofreie Städte und Gemeinden, für besseren und kostenfreien öffentlichen Personennahverkehr und in mehr Fahrradstraßen investiert werden. Gebaut werden sollen neue Gleise, nicht mehr Autobahnen. Und mir ist vollkommen egal, ob dann irgendein Autokonzern weniger Gewinn macht, denn auf einem toten Planeten gibt es keine Jobs mehr.“

Bundesweit steigt Protest und Widerstand gegen die aktuelle Verkehrspolitik, so auch in Hessen wo der Dannenröder Wald gerodet werden soll zum Weiterbau der A49. Auch in Flensburg ist seit fast zwei Monaten der Bahnhofswald besetzt, der unter anderem einem Parkhaus weichen soll. „Wir sind heute auch hier, um Solidarität mit den Aktivist*innen zu zeigen, die Widerstand gegen die A49 leisten und allen Menschen und Bewegungen, die sich gegen den Neubau von Straßen oder Autoparkplätzen und für eine Verkehrswende einsetzen.“ so eine Kletterin in der Aktion. Schon in den vergangenen Wochen hatten Abseilaktionen an Autobahnbrücken wiederholt für Aufsehen in überregionalen Medien gesorgt.

Bei Protesten auf den Autobahnen 3, 5 und 661 und im Dannenröder Wald sind mehrere Menschen in Untersuchungshaft gelandet, trotz eigentlicher geringer Vorwürfe. Dies war auch ein Grund, die Autobahnblockaden auszuweiten, so erklärt Judith G: „Wir senden damit ein Zeichen der Solidarität in den Knast. Es ist für mich unverständlich wie Aktivist*innen eingesperrt werden, während in Zeiten einer rasant steigenden Erderwärmung noch immer gesunde Wälder abgeholzt werden. Nicht mit uns!“

(Das Foto zeigt eine Abseilaktion in Schleswig.)

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Klimaaktivistis besetzen B404

Aktivisten legen Verkehr auf 5 Autobahnen lahm

Klima-Aktivistis demonstrieren auf der B404

Heute um 13 Uhr blockierten Klima-Aktivist*innen die B404 an der Brücke südlich vom Barkauer Kreuz. Damit protestieren sie gegen die im Kieler Süden geplanten Straßen: A21 Anbindung und Südspange. Die jungen Frauen und Männer gehören zu einer Intitiative , die sich Turbo Klima Kampf Gruppe (TKKG) nennt.

Dramatische Aktion

Kletter*innen ließen sich von der Brücke baumeln, ein Banner wurde an der Brücke herabgelassen mit der Aufschrift: “Stopp A21. Kleingärten statt Autobahn.” Danach bauten die Aktivistis drei Hochbeete auf der Fahrbahn auf. Darin saßen Personen, die sich nach eigener Angabe an die Bretter angekettet hatten. Die Hochbeete wurden mit Sand und Pflanzen dekoriert. Nur die Köpfe der Personen schauten heraus. Dafür hielten die Aktivistis den Verkehr an, was aber nicht gut klappte. Viele Autos fuhren dann einen Schlenker über den Bürgersteig oder fuhren in einem gefährlichen Slalom um die aufgestellten Hochbeete und andere Gartenelemente herum.

Die Polizei kam nach etwa 20 Minuten dazu, sperrte zunächst den Verkehr stadtauswärts, nach einer Weile dann auch den Verkehr stadteinwärts.

Sichtbar waren etwa elf Aktivistis, die diese Aktion aufbauten. Sie unterhielten sich auch mit Passanten und verteilten einige Handzettel. Sie fordern:

  • einen sofortigen Baustopp der A21
  • eine klimagerechte Verkehrswende weg vom Auto
  • gutes Netz an Fahrradwegen
  • kostenlosen ÖPNV

Sie sehen den Bau der A21 im Widerspruch zu Plänen der Stadt Kiel, aus Klimagründen den Verkehr um 40 Prozent zu reduzieren. Außerdem verweisen sie auf ein Gutachten (erstellt 2016 im Auftrag der Stadt), in dem die Entlastung durch die Südspange angezweifelt wird.

Zum Hintergrund: Die Anbindung der A21 entwickelt sich zu einem Kieler Reizthema. Der Plan: die A21 soll bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen werden und zusätzlich soll eine Schnellstraße (Südspange) durch den Kieler Grüngürtel gebaut werden.

Kurz vor 14 Uhr begannen Polizisten, das erste Hochbeet mit dem Brecheisen auseinanderzunehmen.

Die Reaktionen der Autofahrer waren erst einmal ziemlich wütend. Als ich die Aktion kurz nach 14 Uhr verließ, unterhielt ich mich noch mit Autofahrer*innen in der Schlange, die eher resigniert bis verständnisvoll reagierten. Ein Busfahrerin lachte. Ihre Passagiere waren längst zu Fuß weiter gegangen.

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Neun Umweltverbände fordern Erhalt des Klimagürtels

Internationaler Klimastreik auch in Kiel

Zwei Veranstaltungen befassen sich mit der A21-Anbindung

Im Ortsbeirat Hassee/Vieburg am 18. Februar steht die Anbindung der A21 auf der Tagesordnung. Am 7. März laden die Aktiven von Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” in das „Waldhaus“ zu einer Informationsveranstaltung ein. Es geht in beiden Veranstaltungen um den Bau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz und um die Südspange, eine Schnellstraße durch den historischen Grüngürtel zur B76.

A21 ist Thema im Ortsbeirat Hassee/Vieburg

Alarmiert durch Anrufe von besorgten Bürger*innen, die wissen wollten, was das mit dem Straßenbau in ihrem Umfeld auf sich hat, setzte der Ortsbeirat Hassee/Vieburg das Thema auf die Tagesordnung. Vertreter des Kieler Tiefbauamts und des Umweltschutzamtes werden über den Sachstand zur A2 referieren. Vertreter*innen des Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” werden ebenfalls teilnehmen. In Ortsbeiratssitzungen haben die Ortsbeirät*innen das erste Rederecht, danach können Besucher*innen Fragen stellen und sich an der Diskussion beteiligen.

Wann und wo? Dienstag, 18. Februar, 19:30, Stiftung Drachensee, Hamburger Chaussee 221.

Informationsveranstaltung im “Waldhaus”

Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” möchte die Straßenbaupläne im Kieler Süden stoppen. Diese Pläne sind zwar eine Sache des Bundes, aber die Aktiven haben die Hoffnung, dass die Pläne noch gestoppt werden könnten, wenn sich die Kieler Lokalpolitik beherzt dagegen stemmt. Darüber informieren sie am 7. März im Waldhaus. Das Bündnis wird unterstüzt von insgesamt 12 Initiativen , darunter Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel, Fridays for Future Kiel, NABU, BUND, Greenpeace, Extinction Rebellion Kiel und VCD . Also eine breite Basis mit viel Fachwissen und Engagement für die Natur. Speziell für Kiels Naherholungsraum setzen sich die Initiativen Projekt Prüner Park und Waldhaus ein. Schon die Postkartenaktion diese Bündnisses hat Wellen geschlagen, seit einiger Zeit flattern nun auch Flyer in die Briefkästen im Kieler Süden. Auf der Informationsveranstaltung könnt ihr mehr über die Straßenbaupläne erfahren und euch auch eventuell dem Widerstand anschließen.

Wann und wo? Samstag, 7. März , 14 Uhr, “Waldhaus”, Hornheimer Weg 98. www.klimaguertel-kiel.de , Facebook: klimaguertel

Weiterlesen: https://kielaktuell.com/?s=A21

Postkarten für den Erhalt des Kieler Grüngürtels

Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” konnte heute wieder einen ganzen Packen Postkarten an die Fraktionen im Rathaus abgeben, genau gesagt waren es 326. Davon gingen 81 an die CDU, 78 an die Grünen, 84 an die FDP und 83 an die SPD. Bei der erste Postkartenübergabe waren es 277. Dazu kommt natürlich noch eine unbekannte Menge von Postkarten, die von Bürger*innen selber abgegeben oder geschickt wurden. Außerdem erhalten die Fraktionen auch noch Emails und Briefe zu diesem Thema, wie wir heute erfuhren.

Viele Kieler*innen, selbst wenn sie im Kieler Süden wohnen, wissen gar nicht, was da auf sie zukommt, wenn die Kieler Politik sich nicht beherzt gegen die vom Bund geplante Anbindung der A21 wendet. Nach derzeitiger Planung würde die A21 bis zum Barkauer Kreuz geführt werden! Dazu eine Nebenstraße über den Eider Wanderweg, eine Schnellstraße (Südspange) durch ein Kieler Kleingartengebiet, ein Autobahnkreuz etwa auf der Höhe der Bushaltestelle Karlsburg. 300 Kleingärten würden zerstört, das Autobahnkreuz würde das Viehburger Gehölz tangieren.

Das war eine Erfahrung beim Unterschriften Sammeln: Fast alle, die von der Zerstörung der 300 Kleingärten hören, unterschreiben sofort! Auch das Vieburger Gehölz und der Eiderwanderweg scheinen Themen zu sein, die den Kieler*innen sehr am Herzen liegen.

“In Zeiten des Klimawandels und steigender Temperaturen ist der Kieler Grüngürtel wichtiger denn je als “Klimagürtel” ,der für saubere Luft und im Sommer für erträgliche Temperaturen sorgt”, steht auf dem Flyer, den das Bündnis aus zwölf Initiativen verteilt. Das Thema betrifft also nicht nur die Anwohner*innen sondern alle Kieler*innen.

Zwei Journalisten von den Kieler Nachrichten beobachteten die Aktion und werden nächste Woche darüber berichten.

Da die Poststelle schon geschlossen war, wurden die Postkarten dann teilweise direkt bei den Fraktionsbüros abgegeben, der Rest beim Pförtner. So konnten noch Gespräche vor Ort geführt werden.

Zum Vormerken: In Planung ist eine Infoveranstaltung am 7. März um 14 Uhr im Waldhaus (Hornheimer Weg 98).

Interessierte können auch gerne zu den monatlichen Treffen kommen, Termine auf der Website.

Postkarten können bei Erna Lange im Vereinsbüro der Alten Mu abgeholt werden.

Weiterlesen: Aktion gegen die Straßenbaupläne im Kieler Süden

Im Süden geht es rund