Archiv der Kategorie: Stadtteile

Marine möchte MFG5-Gelände zurückkaufen

Die Entwicklung des neuen Stadtteils in Holtenau-Ost auf dem MFG5-Gelände liegt zur Zeit sowie auf Eis, weil sich noch kein Ort gefunden hat, an den der Tonnenhof umziehen kann. Ursprünglich sollte der Tonnenhof in den Plüschow-Hafen umziehen, was sich aber als unrealisierbar herausstellte. Nun hat die Geschichte eine neue Wendung erhalten: Die Bundeswehr hat Kontakt zum Oberbürgermeister Ulf Kämpfer aufgenommen und möchte das Areal zurückkaufen!

In Pressemitteilungen positionieren sich die Fraktionen zu diesem Rückkauf-Wunsch.

Die CDU begrüßt diese neue Entwicklung, auch vor dem Hintergrund, dass es mit der Planung nicht vorangeht. „Sollte die Bundeswehr tatsächlich Flächen wieder nutzen wollen, wäre das eine Chance für einen klaren Neustart. Die Stadt sollte sich ein Beispiel an Frederikshavn in Dänemark nehmen. Dort wurde die Planung eingestellt und das Gelände der Marine zurückgegeben – mit Erfolg. „

Die SPD möchte beides gleichzeitig: „ Die SPD Kiel begrüßt daher die Gesprächsbereitschaft der Bundeswehr, gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen zu suchen, die beide Seiten ermöglichen – militärische Präsenz und zukunftsfähige Stadtentwicklung. ….. Für die SPD ist klar: Eine einseitige Festlegung auf militärische Nutzung in zentralen Entwicklungsflächen kommt nicht in Frage. Vielmehr gelte es, tragfähige Kompromisse zu finden – sei es durch intelligente Flächenaufteilung, alternative Standorte oder moderne Mehrfachnutzungen. „

Der SSW sieht das fatalistisch: „SSW: „Die Landeshauptstadt hat bereits sehr viele Ressourcen in die Planung und Entwicklung ihres neuen Stadtteils gesteckt. Das Areal darf nicht unter Wert verkauft werden. Wäre es realistisch sich gegen einen Rückkauf zu stellen? Wenn die Marine nachvollziehbar darstellen kann, warum sie das Gelände benötigt, wird es schwierig, sich dagegen zu stemmen. „

Von den Grünen gibt es noch keine Stellungnahme.

Die Ratsfraktion Die Linke/Die Partei beschreibt den Vorgang sehr ausführlich. Hier deshalb der ganze Text der Pressemitteilung:

PM: Wohnraum statt Kriegshafen – kein Verkauf des MFG5-Geländes!

Die Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI ist entsetzt über den beabsichtigen Rückkauf des ehemaligen MFG5-Geländes durch die Marine.

„Auf dem ehemaligen MFG5-Gelände entscheidet sich Kiels Zukunft. Dort ist das wichtigste Kieler Stadtentwicklungskonzept geplant. Kiel braucht dringend bezahlbaren Wohnraum und kann auf den Platz für Wohnen und Gewerbe, den der zukünftige Stadtteil Holtenau Ost bietet nicht verzichten. Das ehemalige MFG5-Gelände gehört den Kieler*innen und ist bereits jetzt ein beliebter Ort für einen Spaziergang oder ein Picknick geworden. Es muss der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Ein Verkauf des Geländes an die Marine oder die Bundeswehr ist mit uns auf keinen Fall zu machen!“, empört sich Ratsmitglied Björn Thoroe, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI.

Es gibt anscheinend ernsthafte Bestrebungen seitens der Marine, das ehemalige MFG-5-Gelände zurückzukaufen und auch bereits laufende Abstimmungen dazu zwischen Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Marine. Erfahren haben die Ratsfraktionen davon aus der Presseberichterstattung der Kieler Nachrichten. Ein Verkauf des ehemaligen MFG-5-Geländes wäre für die Landeshauptstadt Kiel katastrophal. Es würde das Aus für das wichtigste Stadtentwicklungsprogramm bedeuten, an dem die Stadt bereits seit deutlich mehr als einem Jahrzehnt arbeitet. Nicht nur die bisher investierten zeitlichen und finanziellen Ressourcen wären verloren, auch der gesamte neue Stadtteil Holtenau Ost mit dringend benötigtem Wohnraum in erheblichem Umfang würde nicht realisiert werden können. Außerdem würde eine mögliche Rückzahlung bereits erhaltener Städtebaufördermittel drohen.

„Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen! Und das ehemalige MFG5-Gelände wurde uns ja nicht einmal geschenkt. Die Stadt und das Land haben 30 Millionen Euro dafür gezahlt. Und seitdem sind weitere Millionen in Planung, Sanierung und Erschließung geflossen. Der zeitliche Aufwand für die Beteiligungs- und Entwicklungsverfahren müssen auch berücksichtigt werden. Außerdem ist Kiel auf das Gebiet einfach angewiesen. Grundfläche ist für eine aus allen Nähten platzende Stadt wie Kiel das wichtigste Gut überhaupt. Wir brauchen mehr davon und nicht weniger, deshalb sind alle Verhandlungen über einen Verkauf des Geländes für uns überflüssig!“, bekräftigt auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Ratsmitglied Ove Schröter. Ende der Pressemitteilung.

Weiterlesen?

Holtenau-Ost: Neuer Stadtteil auf der Kippe

KN online: Marine will in Kiel-Holtenau einen neuen Stützpunkt aufbauen

Ehrung für Werftarbeiter

Der Ortsbeirat Gaarden sucht einen Platz, um die Werftarbeiter zu ehren. Zunächst sollte der Name „Platz der Werftarbeiter“ heißen, nun aber „Platz des Werftarbeiterstreiks von 1956“. Bei diesem Streik spielten die Werftarbeiter von Kiel eine wichtige Rolle.

Suche nach einem Standort

Mehrer Standorte kommen in Frage:

  • ein kleiner dreieckiger Platz Elisabethstr. / Ecke Johannesstr. Hier befindet sich auch eine Litfass-Säule, die eventuell für Informationen genutzt werden könnte.
  • eine Fläche an der Kreuzung Kaiserstr./ Helmholtzstr./Karlstal
  • eine Fläche an der Kreuzung Kirchenweg/ Röntgenstraße

Die Standortwahl soll entschieden werden in der nächsten Ortsbeiratssitzung Gaarden, das ist am Mittwoch, 9.7. um 19 Uhr in der Cafetaria der Hans-Christian-Andersen-Schule.

Bedeutung des Werftarbeiterstreiks

Der Streik der Metallarbeiter 1956/57 war der längste Streik in der Nachkriegszeit, und somit ein bedeutendes Kapitel in der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Nach 116 Tagen Streik erreichte die IG Metall ihr Ziel einer gerechteren Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Es ging darum, Arbeiter und Angestellte gleich zu behandeln.

Der Streik begann am 24. Oktober. Zunächst legten die Arbeiter von Werften und Maschinenfabriken die Arbeit nieder, kleinere Betriebe wurden erst später bestreikt. In Kiel waren von Anfang an dabei: die Howaldtswerke, die MAK, die Firmal Bohn & Kähler. Am 15. Februar wurde die Arbeit wieder aufgenommen.

Es erscheint sehr sinnvoll, diesem historischen Ereignis einen Platz zu widmen.

Foto aus dem Stadtarchiv: „Werftarbeiter der Nachtschicht am Werkstor Eichenbergkamp im Werk Dietrichsdorf der Howaldtswerke, Januar 1957“

Weiterlesen?

Ortsbeirat Gaarden diskutiert über Schrottimmobilien

24. Oktober 1956

Tocotronic begeistern Kieler Publikum

Am 25. Juni trat die deutsche Band Tocotronic auf der Krusenkoppel vor ca 2.000 Fans auf mit einem fulminanten Programm.

Ihre Musik wird manchmal als Rock, manchmal als Indie-Rock oder Indie-Pop bezeichnet. Die Songs sind oft politisch ( links) , aber nie penetrant direkt sondern vieldeutig und manchmal poetisch. Oft geht es auch um Liebe und Alltag. Neben Songs von ihrem neuen Album Golden Years brachten sie auch bekannte Titel von älteren Alben. Mein Lieblingssong Ich tauche auf stammt vom 13. Album Nie wieder Krieg und ist ein märchenhaftes Liebesslied. Geht es um eine Meerjungfrau? Auf dem Album singt Dirk von Lowtzow mit Anja Plaschg von Soap&Skin.

Vom ersten Titel an wurde auf der Fläche vor der Bühne getanzt und zum Finale hin riss es fast alle von den Bänken. Das Publikum war altersmäßig total gemischt, von 17 bis 70 war mein Eindruck. Und die Freilichtbühne auf der Krusenkoppel ist irgendwie gemütlich trotz Steinbänke. Wer sich auskennt, bringt ein Kissen.

Das Wetter war gnädig, nicht ganz unwichtig bei einem Open-Air-Konzert. Wobei am Eingang Regencapes zum Verkauf angeboten wurden – für alle Fälle.

Tocotronic wurde 1993 gegründet. Die Drei Gründungsmitglieder Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank, alle Mitte Fünfzig, stehen immer noch auf der Bühne. Auf der derzeitigen Tournee unterstützt sie der Gitarrist Felix Gebhard. Mit vierzehn Alben gehören sie zu den erfolgreichsten Rockbands des Landes. Das ausverkaufte Konzert war für mich ein Highlight der diesjährigen Kieler Woche!

Weiterlesen?

Indie-Rock mit Herz: Tocotronic auf der Kieler Woche

Wikipedia: Tocotronic

Ich tauche auf – Official Music Video

Kultur auf der Kieler Woche 2025

Sanierung des Kesselhauses in der Schwebe

Getreu dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ bemühen sich die Eigentümer des Kesselhauses im Anscharpark weiterhin um Förderung durch die Stadt.

Sie haben einen Bauantrag gestellt und eine Förderzusage der Stadt erhalten, die sie jedoch nicht abgerufen haben. Ein dritter Verlängerungsantrag wurde abgelehnt. Jetzt ist die Situation schwierig, da sich Kiel eine Haushaltsperre auferlegen musste.

Im Ortsbeirat Wik präsentierten der Architekt Jan Schulz und der Unternehmensberater Dr. Harald Frank, gleichzeitig Vorstand der Alten Mu, den aktuellen Stand der Dinge. Doch zunächst: Was ist das pittoreske Kesselhaus überhaupt? Es war die Heizungszentrale des Anschar-Krankenhauses. Im Jahr 1900 wurden drei fest gemauerte Dampfdoppelkessel aufgestellt, um alle Krankenhausgebäude mit Fernwärme zu versorgen.

Wem gehört das Kesselhaus?

Die Eigentümerstruktur der Gebäude im Anscharpark ist komplex, wie die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage des Ratsherrn Björn Thoroe zeigt.

Die Haus 1 + 3 im Anscharpark GmbH & Co. KG (Haus 1 + 3 KG) hat weder Untergliederungen noch angeschlossene Firmen. Die Anschar Kultur- und Kreativwirtschafts-, Projektentwicklungs- und Geschäftsführungs-GmbH (Anschar GmbH) übernimmt (neben anderen Aufgaben) die Geschäftsführung der Haus 1 + 3 KG sowie der Atelierhaus im Anscharpark GmbH & Co. KG (Atelierhaus KG). Die Haus 1 + 3 KG ist Eigentümerin der Häuser 1 und 3, die Atelierhaus KG Eigentümerin des Atelierhauses (Haus 8) und des Kesselhauses (Haus 15). Quelle: https://bjoern-thoroe.de/2024/foerderung-der-anscharpark-gmbh/

Gesellschafter der Atelierhaus KG sind:

Als Trägerin für das Atelierhaus wurde eine eigene Gesellschaft, die Atelierhaus im Anscharpark GmbH & Co. KG (kurz Atelierhaus KG) begründet. In der geschäftsführenden GmbH haben sich folgende engagierte Kunst- und Kulturinstitutionen zusammengeschlossen:

  • Kunstverein Haus 8 e.V.
  • Design-Initiative Nord e.V.
  • Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein e.V.
  • Muthesius Kunsthochschule
  • Muthesius Gesellschaft e.V.
Conplan GmbH
  • Dr. Margarete und Prof. Dr. H. Maximilian Mehdorn
  • Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Schleswig-Holstein (kjhv)
  • Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V.
  • Stiftung Drachensee
  • Thomas Kersig
  • Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein e.G.

Die Pläne für das Kesselhaus

Ursprünglich war geplant, das Kesselhaus als Ort für Werkstätten und Gastronomie herzurichten. Für den 140 Quadratmeter großen Hauptraum würde man sich weiterhin über Gastronomie freuen, doch Gespräche mit Gastronomen waren bisher erfolglos. Der Alternativplan: Den großen Raum als Eventlocation vermieten. Damit sich das finanziell trägt, müsste der Saal bei einer Mietgebühr von 800 Euro alle drei Tage vermietet werden. Eine Herausforderung könnte die Parkplatzsituation darstellen.

Die Finanzierung des Projekts

Warum wurde das zugesagte Fördergeld nicht abgerufen? Jan Schulz nannte gestiegene Baukosten und die Sorge, dass die Mittel nicht ausreichen. Harald Frank führte zusätzlich den Mangel an Handwerkern als Grund an.

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Es liegt eine Zusage des Landes über 400.000 Euro vor, die jedoch verfallen könnte, wenn sie nicht abgerufen wird. Zudem gab es eine Zusage der Stadt über 890.000 Euro, die erneuert werden müsste. Zusätzlich laufen bereits Bankdarlehen. Das operative Geschäft soll ohne Subventionen funktionieren.

Fledermäuse sind in den Schornstein gezogen

Eine gute Nachricht: Die Fledermäuse, die beim Neubau der Wohngebäude aus ihren Gängen vertrieben wurden, haben endlich einen neuen Unterschlupf gefunden. Nach drei Jahren sind verschiedene Arten in den Schornstein eingezogen, der für sie hergerichtet wurde.

Weitere Diskussionen

Am Rande wurde auch über Haus 3, das ehemalige Bettenhaus, gesprochen. Hier könnten Seminarräume oder auch Wohnungen entstehen.

Weiterlesen?

Von Zellen und Bettensälen

Pfingstmontag: 250 Kilo-Bombe wird entschärft

Kiel: Montag entschärft der Kampfmittelräumdienst eine amerikanische 250-Kilo-Bombe, die Donnerstag in der Stoschstraße bei der Überprüfung eines Bombenblindgängerhinweispunktes nach vorheriger Auswertung von Luftbildern aufgefunden wurde. Betroffen sind insgesamt rund 12.000 Personen. In einem gemeinsamen Gespräch legten Vertreterinnen und Vertreter von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Feuerwehr, Stadt Kiel, Rettungsdienst, KVG und weiteren beteiligten Stellen den Ablauf der Entschärfung fest.

Bis 11 Uhr müssen alle Menschen, die im auf der Karte gekennzeichneten Bereich leben, ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben. Auch die Kleingärten im Sperrbereich dürfen nicht betreten werden. Ebenfalls um 11 Uhr richtet die Polizei die Straßensperren ein. Der Ostring wird zwischen Blitzstraße und Pickertstraße gesperrt werden. Erst sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Bereich aufhält, wird der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung beginnen

Die Dauer der Entschärfung kann nicht geschätzt werden. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen und an Nahrung, Getränke und benötigte Medikamente denken.

Für diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, stehen Montag ab 09 Uhr Räume in der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) zur Verfügung.

Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnung benötigt, wird gebeten, sich rechtzeitig unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Sonntag (08.06.) im Zeitraum von 09 Uhr bis 15 Uhr sowie Montag (09.06.) ab 09 Uhr bis Entschärfungsende erreichbar.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Kiel verteilen ab Samstag mehrsprachige Handzettel an alle betroffenen Haushalte. Da erfahrungsgemäß nicht alle Menschen durch Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich gegenseitig in der Nachbarschaft zu informieren.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV teilen die betroffenen Unternehmen auf ihren jeweiligen Online-Auftritten mit.

Weitere Informationen zur Entschärfung stellt die Stadt Kiel auf ihrer Homepage www.kiel.de/entschaerfung zur Verfügung.

Liste der zu evakuierenden Straßen:

Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation

Nordlicht im Wandel

Die obere Holstenstraße präsentiert sich zur Zeit vor allem mit Leerstand. Kürzlich schloss auch noch der Candy-Shop gegenüber vom Einkaufszentrum Nordlicht seine Türen. Aber im Nordlicht selber gehen die Umbauten voran. Schon umgezogen sind der Supermarkt Rewe und die Drogerie dm .

Der Rewe-Markt erstreckt sich nun im Erdgeschoss auf 1600 Quadratmeter und besticht durch einen modernen Industrial Look. Bei einem Besuch zur Mittagszeit fiel mir die hohe Frequenz an Kunden auf – besonders auffällig: Viele legten Sushi oder andere Fertigmahlzeiten aufs Kassenband, vermutlich als Proviant für den Büroalltag. Fertiggerichte zum Mitnehmen zählen zu den Spezialitäten dieses Marktes.

Auch die Drogeriefiliale dm ist ins Erdgeschoss umgezogen, und damit sichtbarer für eventuelle Laufkundschaft.

Dem Nordlicht treu geblieben sind der Non-Food-Discounter Tedi und Idee, ein Laden für Bastelbedarf.

Der dänische Investor NPV sucht nach weiteren Mietern. In die oberen Etagen zieht die Förde Sparkasse, allerdings ohne Publikumsverkehr, da dort ausschließlich Verwaltungsbüros entstehen sollen.

Verschwinden wird die lange freiliegende Rolltreppe mit der man früher vom Eingang zu Saturn hochfuhr. Der ehemalige Kundenmagnet Saturn ist seit 2023 nicht mehr an dieser Stelle.

Weiterlesen?

kn online: Bewegung im Nordlicht Kiel

Förde Sparkasse zieht ins Nordlicht-Einkaufszentrum

Neue Ideen für die obere Holstenstraße gesucht

Kriminalstatistik für Kiel 2024

Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Seit Ende der Pandemie steigt die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten von Jahr zu Jahr und hat das Vor-Corona-Niveau überschritten. Mit insgesamt 28.128 Fällen wird für 2024 ein Rekordwert erreicht, der die höchste Zahl der letzten zehn Jahre darstellt. Insbesondere die Diebstahldelikte zeigen eine starke Zunahme, vor allem die Einbrüche in Keller, Dachböden und Waschküchen. Aber auch Fahrrad- und Ladendiebstahl haben an Häufigkeit zugenommen.

Während Diebstahldelikte insgesamt zunahmen, fiel die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 198 Fällen auf ein Zehn-Jahres-Tief. Als Ursache nennt der Bericht die Wachsamkeit der Nachbarn. Etwa die Hälfte aller Einbruchversuche werden abgebrochen, vermutlich weil die Diebe „gestört“ werden.

Sehr zugenommen haben dagegen die Einbrüche in Keller, Waschküchen und Dachböden: Von 1.420 Fällen in 2023 auf 2.642 Fälle in 2024, also fast eine Verdoppelung! Der Bericht sieht diese Einbrüche in einem Zusammenhang mit Drogensucht: „Diebstähle in Boden-, Kellerräume und Waschküchen sind vielfach der Beschaffungskriminalität zuzuordnen. Für den dargestellten Anstieg in diesem Deliktsbereich könnte der zunehmende Suchtdruck verantwortlich sein, welcher Auswirkung auf die Beschaffungskriminalität hat.“

Nicht nur Diebstahldelikte sind gestiegen sondern bedauerlicherweise auch schwere Körperveletzungen. Mit 715 Fällen sind sie so zahlreich wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Messerangriffe: ein bedrohlicher Trend

Mit 172 Fällen gab es im Jahr 2024 rechnerisch fast jeden zweiten Tag einen Messerangriff. Obwohl 56 Prozent der Täter Deutsche waren, fällt hier doch auf, dass der Anteil der Ausländer mit 44 Prozent wesentlich höher ist als ihr Anteil an der Kieler Bevölkerung, der lediglich 15 Prozent beträgt.

Von insgesamt 211 Opfern wurden 53 leicht und 14 schwer verletzt. Wobei der Verletzungsgrad bei Messerkämpfen sehr vom Zufall abhängt. In einem Fall endete der Angriff tödlich. Interessant ist, dass es bei 59 Prozent der Fälle keine Beziehung zwischen Opfer und Täter gab. Mit Abstand die meisten Messerangriffe ereigneten sich in Gaarden-Ost.

Wer sind die Täter?

Etwas flapsig zusammengefasst kann man sagen, der typische Straftäter ist männlich und deutsch. Was mich überrascht hat: er ist auch nüchtern. Laut der Statistik sind:

  • 75 % der Tatverdächtigen männlich.
  • 56 % der Tatverdächtigen Deutsche.
  • In 13 % der Fälle wurden die Täter als Konsumenten harter Drogen identifiziert.
  • 12,5 % der Tatverdächtigen handelten unter Alkoholeinfluss.

    Wie aussagefähig ist die Kriminalstatistik?

    Die Kriminalstatistik ist kein exaktes Abbild der Kriminalität, da nur bekannt gewordene Falle erfasst werden. In manchen Deliktbereichen ist die Dunkelziffer hoch, etwa in der Drogenkriminalität oder im Bereich der häuslichen Gewalt. Trotz dieser Einschränkung ist die Kriminalstatistik ein wertvolles Dokument, weil sie zumindest die bekannt gewordenen Delikte in Zahlen fasst. Im Jahr 2024 wurden 5.358 (2023: 4.917) Personen in Kiel als Opfer von Straftaten erfasst; das ist zwar der höchste Wert in den letzten zehn Jahren, im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung von knapp 250.000 Personen ist das Leben in Kiel jedoch immer noch recht sicher.

    Weiterlesen?

    Polizeiliche Kriminalstatistik für die Landeshauptstadt Kiel

    So sah die Kriminalstatistik für 2023 aus.

    Sie leben in einem heruntergekommenen Haus

    Meine Besuche in einer heruntergekommenen Immobilie in Gaarden brachten eine überraschende Erkenntnis: Die dort lebenden Menschen sind überwiegend zufrieden. Obwohl die Missstände offensichtlich sind und mir von weiteren, nicht sichtbaren Mängeln berichtet wurde, scheint das Wohnen hier immer noch erträglich zu sein – zumindest im Vergleich zu anderen Alternativen.

    Sichtbare und unsichtbare Mängel

    Bereits von außen wirkte das Gebäude selbst für Gaardener Verhältnisse besonders vernachlässigt. Das Klingelfeld ist demoliert, die Eingangstür steht offen, der Hof ist stark vermüllt und das Treppenhaus extrem verschmutzt. Grünspan breitet sich an den Wänden entlang der offen verlegten Rohre aus. Stromkabel hängen lose aus den Wänden, und eine Wohnungstür weist ein Loch auf, das notdürftig mit Pappe abgedeckt wurde.

    Zweimal besuchte ich diese Schrottimmobilie und klingelte an allen Türen. Schließlich konnte ich mit den Bewohnern von fünf Wohnungen sprechen. Es sind Unionsbürger sowie Geflüchtete. Sie berichteten von einer defekten Heizung, nicht schließenden Fenstern und fehlendem warmem Wasser in Küche und Bad.

    Es kann immer noch schlimmer kommen!

    Eine Bewohnerin sagte: „Wir wollen hier weg. Es ist laut und schmutzig. Aber wir finden keine andere Wohnung.“ Eine andere Person betonte jedoch, dass dieses Haus deutlich besser sei als die Sammelunterkunft, in der sie zuvor gelebt hatte. Insgesamt schien die Mehrheit trotz der Umstände erstaunlich zufrieden mit diesem heruntergekommenen Haus zu sein. Besonders verblüffend war für mich das Vertrauen, das die Bewohner ihrem Vermieter entgegenbringen.

    Ein direkter Einblick in die Wohnungen blieb mir meist verwehrt, doch schon durch halb offene Türen konnte ich einen Eindruck gewinnen: Von uralten Tapeten bis zu frisch renovierten Räumen war alles vertreten. Eine kürzlich bezogene Wohnung wirkte frisch gestrichen, auch der Fußboden machte einen guten Eindruck. In anderen Wohnungen schien hingegen seit Jahrzehnten nichts mehr renoviert worden zu sein.

    In einer Hinsicht hat sich zuletzt etwas verbessert: Einmal wöchentlich wird ein Trupp geschickt, um den Hof zu reinigen. Dennoch bleibt dieser stark vermüllt. Woran könnte das liegen? Zum einen scheint die deutsche Mülltrennungskultur bei den Bewohnern noch nicht vollständig angekommen zu sein. Zwei Frauen berichteten, dass teilweise Müll direkt aus den Fenstern auf den Hof geworfen wird. Zum anderen mangelt es offenbar an ausreichend Mülltonnen für die große Anzahl an Bewohnern, darunter mindestens zwei Kleinkinder, die bekanntermaßen viele Windeln produzieren.

    Wann wird es besser?

    Besonders überrascht hat mich das Vertrauen, das die Mieter ihrem Vermieter entgegenbringen. Einige Bewohner sagen, dass er bemüht sei, das Haus zu verbessern. In Bezug auf einen konkreten Mangel wurde mir berichtet, dass bereits am nächsten Tag ein Handwerker kommen sollte. Doch bleibt die Frage: Machen sich die Mieter Illusionen, oder geschieht tatsächlich etwas? Optimistisch stimmen könnte das neue Wohnraumschutzgesetz, das die Stadt umsetzen will. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass Vermieter für warme und sichere Wohnungen sorgen müssen. Allerdings sprechen die weiterhin gravierenden Mängel des Gebäudes gegen einen schnellen Wandel.

    Weiterlesen?

    Wenn der Vermieter kriminell ist

    Breiter Zuspruch für Wohnraumschutzgesetz

    Ortsbeirat Gaarden diskutiert über eine Schrottimmobilie

    Kiel: Ghostbike am Jensendamm

    Das Aufstellen eines Ghostbikes ist nicht nur eine Gelegenheit, Mitgefühl auszudrücken, sondern bringt auch die Vulnerabilität von Fahrradfahrenden zum Ausdruck. Zu so einer Zeremonie hatten verschiedene verkehrspolitische Initiativen am 28. März eingeladen. Sie stellten ein weiß-lackiertes Fahrrad (Ghostbike) in die Nähe des kürzlichen Unfalls am Jensendamm auf. Hier können Menschen auch noch Tage später Grableuchten und Blumen ablegen.

    Tragischer Verkehrsunfall am Jensendamm

    Am Freitag, dem 21. März ereignete sich gegen 11:40 Uhr im Bereich der Kieler Innenstadt ein Verkehrsunfall. Im Kreuzungsbereich der Bergstraße mit dem Jensendamm stieß ein PKW mit einer Radfahrerin zusammen. Die Radfahrerin erlitt schwere Verletzungen und verstarb im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt und sucht Zeuginnen und Zeugen.

    Der 77-jährige Fahrer des PKW beabsichtigte aus Richtung Bergstraße kommend in den Jensendamm einzubiegen. Die 55-jährige Fahrradfahrerin befuhr den Radweg aus Richtung Innenstadt und kreuzte zu dem Zeitpunkt die Straße Jensendamm. Hier kam es zum Zusammenstoß zwischen dem PKW und der Radfahrerin.

    Beide Ampeln zeigten Grün

    Nach jetzigem Ermittlungsstand zeigten die dortigen Ampeln für beide Verkehrsteilnehmer grün.

    Eingesetzte Rettungskräfte brachten die Frau schwer verletzt in eine Klinik, wo sie ihren Verletzungen erlag. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können. Diese werden gebeten sich telefonisch unter 0431 1601503 zu melden.

    Weiterlesen?

    Bericht von einer Mahnwache am Hasseldieksdammer Weg

    kn online: Getötete Radfahrerin in Kiel

    Gestaltungshandbuch: Kiel bald aus dem Legokasten?

    Plätze gestalten aus dem Design-Vorlagen-Baukasten? Das ist der Plan für Kiel. Denn die Stadt hat ein Gestaltungshandbuch in Auftrag gegeben, das Materialien, Farben, Design-Elemente, Baumarten vorschlägt. Mit diesem Handbuch soll Kiel einen einheitlichen Look erhalten und es sollen Kosten gespart werden.

    Das Handbuch ist noch nicht veröffentlicht, aber Teile wurden schon gezeigt. Enthalten sind zum Beispiel Abbildungen von Pflastersteinen, die verwendet werden sollen. Es entstand in der Planung der Holstenstraße, die etwas umgestaltet werden soll. Perspektivisch soll dieses Handbuch aber als Orientierung für ganz Kiel dienen. Wobei natürlich gerade in der Innenstadt rund um die Holstenstraße besonders viele Plätze liegen.

    Die Kostenersparnis liegt an zwei Faktoren. Zum einen müssen bei der Anlage oder Überplanung eines Platzes keine Kriterien entwickelt werden. Das beauftragte Architekturbüro bekommt einfach das Handbuch in die Hand gedrückt und darf die Versatzstücke so anordnen, wie es passt. Zum anderen muss weniger unterschiedliches Material im Bauhof vorgehalten werden, dadurch werden Lagerkosten eingespart.

    Kiel mal eckig, mal geschwungen

    Aber ist es sinnvoll, dass Kiel einen Einheitslook erhält? Ist es nicht schöner, wenn Kiels Plätze, die aus unterschiedlichen Epochen stammen, auch unterschiedliche Design-Ideen repräsentieren?

    Zur Zeit wird ein eher militärischer Stil bevorzugt: neue Gebäude sehen aus wie Kasernen, alles soll klare Konturen haben. Ähnlich waren die 50er Jahre und der Bauhausstil. Quadratisch, praktisch, gut. Gerade in Kiel spielte tatsächlich das Militär eine gestaltende Rolle, man denke an den Exerzierplatz und den Wilhelmplatz, beide Plätze waren ursprünglich für Truppenappelle und -paraden gedacht.

    Dazwischen liegen aber auch immer wieder Epochen, in denen die geschwungene Linie zelebriert wird. Etwa das Spiel mit versetzen Ebenen und fließenden Übergängen in den 70er Jahren. Dafür wären der Europaplatz und der Alte Markt Beispiele. Oder der Jugendstil, in dem Türen und Balkone wie Blüten aussehen sollten. Kann man im Stinkviertel besonders häufig beobachten.

    Und noch ein Gedanke zum Wandel des Stil-Empfindens. Auch das Gestaltungshandbuch ist lediglich eine Momentaufnahme des Geschmacks. In zwanzig Jahren muss es garantiert neu geschrieben werden!

    Bild von sonlandras auf Pixabay

    Weiterlesen?

    kn online: Umgestaltung der Holstenstraße: Baubeginn auf 2025 verschoben

    Neues Pflaster für die Holstenstraße?

    Kiel in den 70er Jahren