125 Jahre Bahnhofsmission in Kiel

Die Arbeit bei der Bahnhofsmission ist fordernd und vielfältig. Das war mein Eindruck nach einem Gespräch, an dem sich die Ehrenamtlichen Jörg und Andreas und die Gesamtkoordinatorin Josefine Scotti beteiligten. Interessiert hörte Katharina zu, die ein Schnupper-Praktikum hier macht, um zu schauen, ob dieses Ehrenamt für sie passt. Ich erfuhr vom Alltag in der Bahnhofsmission und auch von besonderen Herausforderungen, die allerdings nicht jeden Tag auftreten. Aber jeder Tag ist anders, da waren sich alle einig.

In Kiel befindet sich der Eingang zur Bahnhofsmission rechts neben den Gleisen. Durch eine schöne alte rote Tür gelangt man in den öffentlichen Aufenthaltsraum. Als ich gestern für das Gespräch kam, saßen dort zwei erschöpft wirkende Männer. Der eine ruhte mit dem Kopf und Armen auf der Tischplatte. Der andere war ganz auf seinen Kaffeebecher konzentriert.

Bahnhofsmission: Routineaufgaben

Die Stammgäste kommen regelmäßig für einen Kaffee, ein wenig Ruhe, ein Gespräch. Frau Scotti sagte: „Einige Menschen mit ganz wenig Geld schaffen sich so eine Tagesstruktur.“

Einen großen Teil der Arbeit macht die Hilfe beim Ein-, Aus- und Umsteigen aus. Nach Anmeldung können sich Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen lassen. Oft stehen die Ehrenamtlichen auch am Bahnsteig und schauen, wer Hilfe braucht. Dieser Teil der Arbeit hat sehr zugenommen, sagte Jörg, der schon lange dabei ist. Seitdem die Bahn überwiegend barrierefrei ist, gehen Rollstuhlfahrer viel häufiger auf Reisen. Außerdem meint er, dass insgesamt mehr Leute mit dem Zug unterwegs seien.

In der letzten Zeit suchen auch mehr junge Menschen die Bahnhofsmission auf. Manchmal weil sie Hilfe bei der Weiterreise benötigen, oft aber auch weil sie sprechen wollen. Überhaupt gehen bei der Bahnhofsmission die praktische und die psychologische Unterstützung oft Hand in Hand.

Einige dramatische Einsätze

Andreas erinnerte sich an einen Suizid auf der Strecke Lübeck/ Kiel, als die Bundespolizei ihn und einen Kollegen mitnahm für den Fall, dass es Gesprächsbedarf bei den Reisenden gab. Die Ehrenamtlichen erhalten zwar Schulungen, sind aber im Prinzip Laien, die mit Herzensgüte und praktischem Verstand helfen so gut sie können. Dass es manchmal extreme Einsätze gibt, sollten alle wissen, die sich für dieses Ehrenamt interessieren.

Jörg sah sich einmal mit der Rolle als Geburtshelfer konfrontiert, als eine Hochschwangere in die Bahnhofsmission kam, bei der die Wehen eingesetzt hatten. Jörg fühlte sich leicht überfordert und beschloss, bei der Bundespolizei nebenan anzufragen, ob sich jemand auskennt. Zum Glück gab es dort einen frisch-gebackenen Papa, der meinte zu wissen, wie das so geht mit einer Entbindung. Am Ende kam der Krankenwagen doch rechtzeitig, und die Frau konnte ihr Baby im Krankenhaus zur Welt bringen.

Geflüchtete kommen im Bahnhof an

Zur Zeit kommen nur noch vereinzelt Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die neuen Flüchtlinge wecken aber Erinnerungen an das Jahr 2015, als die syrischen Flüchtlinge nach Kiel kamen. Jörg erinnert sich an schlimme Szenen: „Wir standen am Bahnsteig um die Geflüchteten in Empfang zu nehmen und wurden beschimpft von Deutschen. Warum wir denen helfen würden.“ Es gehört zu den Regeln der Bahnhofsmission, sich nicht an Streitgesprächen zu beteiligen. Aber damals fiel es Jörg schwer, neutral zu bleiben.

Erste Anlaufstelle Bahnhofsmission

Oft kommen Menschen in die Bahnhofsmission, wenn sie in einer akuten Notlage sind. Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission geben sich dann jede Mühe, das jeweilige Problem zu lösen. Mal verweisen sie eine verwirrte Seniorin wieder an ihre Unterkunft, mal organisieren sie ein Bett im Frauenhaus für eine Frau, die vor ihrem Mann weggelaufen ist. Die Bahnhofsmission befindet sich häufig an der Schnittstelle zwischen existentieller Krise und professioneller Hilfe. Frau Scotti: „Man hilft, aber man erfährt oft nicht, wie es weiter geht.“ Manchmal jedoch bedanken sich die Menschen später mit einem Blumenstrauß oder einer Spende. Und die Stammgäste drücken häufig ihre Dankbarkeit aus.

Stichwort Spende:

Die Bahnhofsmission ist zwar in kirchlicher Trägerschaft, finanziert die Arbeit vor Ort aber rein durch Spenden. Auch weitere Freiwillige werden gesucht! Zur Homepage: Bahnhofsmission Kiel

125 Jahre Bahnhofsmission in Kiel

Die Bahnhofsmission in Kiel in Zahlen

  • Die Kieler Bahnhofsmission besteht seit 125 Jahren!
  • Sie war nach Berlin und Hamburg die dritte Bahnhofsmission in Deutschland.
  • 17 Ehrenamtliche sind zur Zeit in Kiel aktiv.
  • Die Schichten werden nach Möglichkeit doppelt besetzt.
  • Öffnungszeiten: montags von 7.30 – 18.30 und samstags von 8 bis 14

Das Jubiläum wird am 24. September von 13 – 17 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz gefeiert!

Für mich sind die Ehrenamtlichen von der Bahnhofsmission echte Helden des Alltags!

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Überwältigende Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

Parking Day in der Metzstraße

Die Ig. FranzösischesViertel und das in 2022 neu gegründete Netzwerk der Stadtmacher*innen Kiel laden gemeinsam am 29. Juli zum Parking Day in die Metzstraße ein.

An einer 100m langen Tafel kann ab 14 Uhr gemeinsam gegessen, geschnackt und sich ausgetauscht werden. Ob nachmittags auf
einen Kaffee mit den Nachbarn, zum Abendessen mit Freundinnen und Familie oder einfach nur mit Buntstiften zum Malen, alle sind herzlich eingeladen sich mit ihrem Selbstmitgebrachten an die lange Tafel zu setzen und die Metzstraße so zu einem Wohlfühlort zu machen.

Für Musik und gute Stimmung sorgen ab 15:30 Uhr Saadikos, Mira Zounogo und weitere. Mit dabei sind kulturgrenzenlos mit ihrer mobilen Kochstation und weitere Aktionen, die zum Mitmachen, Tanzen und Straße genießen einladen!

Die Initiatorinnen freuen sich die Metzstraße an diesem Tag mit allen
zusammen in einen lebendigen Lebensraum zu verwandeln und laden dazu ein, die Nachbarschaft und das Französische Viertel nochmal ganz anders kennenzulernen.

(Das Beitragsbild ist ein Ausschnitt eines Fotos von Anne-Lena Cordts und zeigt den Parking Day letztes Jahr.)

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Debatte um Mobilitätswende in der Ratsversammlung

Fliegerbombe in der Virchowstraße

Donnerstag wurde eine britische Fliegerbombe in der Virchowstraße entdeckt. Die Entschärfung des Blindgängers soll Dienstagvormittag stattfinden. Rund 3.000 Personen aus Kiel müssen ihre Häuser verlassen. Die Bundesstraße 76 bleibt mit wenigen Einschränkungen befahrbar. Der Bahnverkehr ist nicht betroffen.

Bauarbeiter stießen im Rahmen von Bauarbeiten auf die 250 Kilogramm schwere britische Fliegerbombe, die auf dem Gelände der Friedrich-Junge-Schule liegt.

Freitagvormittag legten Vertreterinnen und Vertreter von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Stadt Kiel, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der KVG und weiteren beteiligten Stellen fest, dass die Bombe Dienstag entschärft werden soll.

Vor Entschärfungsbeginn müssen die Anwohnerinnen und Anwohner im gekennzeichneten Bereich bis 09:00 Uhr ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Ab 08:00 Uhr richtet die Polizei Straßensperren ein, so dass niemand mehr in den Sperrbereich hineinfahren kann. Informationen zu dem Evakuierungsgebiet sind auf der Internetseite der Landeshauptstadt Kiel unter http://www.kiel.de zu finden.

Sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr in dem Gebiet aufhält, beginnen die Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der Bombe, die über einen Heckzünder verfügt. Angaben zur Dauer können nicht gemacht werden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen.

Die Bundesstraße 76 bleibt während der Entschärfung mit leichten Einschränkungen befahrbar. Die Auf- und Abfahrt Kronshagen Süd in Fahrtrichtung Eckernförde ist für den Zeitraum der Entschärfung gesperrt. Die Abfahrt Kronshagen Süd in Fahrtrichtung Plön ist nicht betroffen. Verkehrsteilnehmende werden von dort allerdings nur in Richtung Kronshagen und Kiel-Mettenhof fahren können. Die Veloroute 10 ist ebenfalls für Radfahrende zwischen dem Kronshagener Weg und dem Hasseldieksdammer Weg gesperrt.

Als Ersatzunterkunft steht am Dienstag ab 08:00 Uhr die Mensa der Käthe-Kollwitz-Schule in der Paul-Flemming-Straße 1 in Kiel bereit. Es besteht eine Mund-Nasen-Bedeckungspflicht.

Anwohnerinnen und Anwohner, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigen, werden gebeten, sich unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Montag im Zeitraum 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie Dienstag ab 06:00 Uhr erreichbar. Personen, die sich aktuell in Quarantäne befinden, werden gebeten, sich Montag mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Servicetelefon in Verbindung zu setzen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Kiel verteilen heute mehrsprachige Handzettel an alle betroffenen Haushalte. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen durch Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich gegenseitig zu informieren. Insbesondere soll an die Menschen gedacht werden, die kein Deutsch sprechen. Weitere Informationen zur Entschärfung stellt die Stadt Kiel auf ihrer Homepage www.kiel.de/entschaerfung zur Verfügung.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können im Online-Auftritt der Kieler Verkehrsgesellschaft (www.kvg-kiel.de) eingesehen werden.

Die Polizei wird am Evakuierungstag in den Sozialen Medien über den Fortlauf des Einsatzes informieren. Die Facebook-Seite der Polizei Kiel und Plön ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Jahresausstellung an der Muthesius

Heute eröffnete der Präsident der Muthesius Kunsthochschule die Jahresausstellung. Dr. Arne Zerbst sprach vom Krieg in Europa. Die existentielle Angst vor einem Nuklearkrieg während des Kalten Krieges sei jetzt wieder da. Er drückte seine Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und autonomer Kunst aus. Die Kunst könne ein Gegenpol zu Hass, Hetze und Diskriminierung sein.

Kultur-Staatssekretär Guido Wendt betonte in seinem Grußwort, wie wertvoll die Begegnungen live an Originalorten sind und hofft auf möglichst viele Präsenzveranstaltungen im Herbst und Winter.

Die Ausstellung wurde von einem Studierenden-Team konzipiert und organisiert.

In allen Ansprachen gab es besonders lobende Wort für den Hausmeister!

An vier Tagen präsentieren sich Kunst und Performances.

An diesen Tagen verwandeln sich Ateliers, Werkstätten, Hörsäle, Studios und Arbeitsräume in eine große Ausstellung: Besucherinnen und Besucher können vier Tage lang bei freiem Eintritt einen Einblick in das künstlerische Schaffen von Studierenden der Freien Kunst, Kunst auf Lehramt, des Kommunikations- und Industriedesigns sowie der Raumstrategien erhalten.

Neben Konzerten und DJ-Sets zeigt die frisch gegründete Theater-AG der Muthesius Kunsthochschule Arthur Schnitzlers „Der Reigen“, es wird Installationen und Vorführungen geben, außerdem einen Comic-Battle, eine Podiumsdiskussion, ein Tischtennisturnier sowie die legendäre Arfrade-Party der Bildhauereiklasse. Zudem wird der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen verliehen.

Öffnungszeiten: Mittwoch, 20. Juli, 17 Uhr: Eröffnung auf dem Innenhof der Kunsthochschule an der Legienstraße. Alle Räume (die Gallery Cubeplus am Knooper Weg 104, die Räume der Freien Kunst am Knooper Weg 75 neben Boesner und an der Flämischen Straße 6-10) sind im Anschluss an die Eröffnung sowie an den weiteren Ausstellungstagen von Donnerstag, 21. Juli, bis Samstag, 23. Juli, täglich geöffnet von 11 bis 19 Uhr.

Die Arfrade-Party findet in den Räumen an der Arfrade 45 am Donnerstag, 21. Juli, ab 20 Uhr statt.

Das Beitragsfoto zeigt einige Mitglieder des Orga-Teams, von links: Marie Mühlhausen, Paul Meyer, Feline Artz, Charlotte Köhncke, Miriam Hartung und Maya Lampelius.

Muthesius Kunsthochschule

Fridays for Future: Solidaritätsdemo

In Solidarität mit der Ukraine rufen die Hochschulgruppe SonyashnyKiel und Fridays for Future Kiel für diesen Samstag, den 23.07.2022, zu einer Demonstration um 12 Uhr am Platz der Kieler Matrosen auf. Die Bewegungen möchten die Aufmerksamkeit auf die unter dem Krieg leidenden Menschen in der Ukraine lenken und treten für mehr Solidarität ein, auch und besonders wenn Putin die Gaslieferungen einstellen lassen sollte, oder zumindest so tut.

„Putins Angriffskrieg zerstört und vernichtet immer noch unzählige
Menschenleben und Existenzen in der Ukraine – und das auch mit fossilem Geld aus Deutschland, von uns.“, so Luca Brunsch von Fridays for Future Kiel. „Wenn Putin NordStream1 abschaltet, oder so tut, kann unsere Antwort nur sein: noch schneller aus Gas, Öl und Kohle aussteigen, finanziell gefährdete Menschen mehr unterstützen und der Ukraine endlich die Hilfe geben, die sie braucht, um Putins Besatzungsarmee zum Rückzug zu zwingen.“

Die Bewegungen fordern mehr Hilfe und Ausrüstung für die Ukraine.

Damit Abhängigkeiten von fossilen Autokraten nicht fortgeführt werden, brauche es jetzt eine massiv beschleunigte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende für alle.

Die Demonstration wird vom Platz der Kieler Matrosen (Hauptbahnhof), an der CDU- und SPD-Parteizentrale vorbei zum Europaplatz ziehen. Vor der Parteizentrale der SPD wird eine Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen stattfinden.

Der Sommerhimmel im Mediendom

In der Reihe „Sternbilder und Sternsagen“ präsentieren Judith und Christian Hempe die Sternbilder des Sommerhimmels. An der Kuppel werden die aktuell sichtbaren Sternbilder ausführlich vorgestellt und die antiken Sagen und Mythen dazu erzählt. Wir begleiten den Musiker Orpheus in die Unterwelt, wo er seine geliebte Frau Eurydike befreien will. Sie erfahren auch etwas über interessante astronomische Objekte in diesen Sternbildern, dazu gehört u. a. der wunderschöne Ringnebel im Sternbild Leier.

Ort: Mediendom der Fachhochschule Kiel, Sokratesplatz 6, Kiel

Termin: 23. Juli 2022

Eintritt: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro)

Dauer: 60 Minuten

Hier geht es zur Anmeldung: https://www.fh-kiel.de/kultur/mediendom/programm/vortraege/die-sommersternbilder-und-ihre-sagen/

(Beitragsbild vom Mediendom)

Kiel: Kurznachrichten Juli 2022

Saturn zieht um.

Ein schwerer Verlust für die Holstenstraße: Der Elektrofachmarkt Saturn hat den Mietvertrag im Nordlicht nicht verlängert und wird in den Sophienhof umziehen. Im August 2023 wird Saturn nach umfangreichen Umbauten in die Räume des ehemaligen Elektromarktes Medimax einziehen. Der Geschäftsführer begründete den Entschluss gegenüber den Kieler Nachrichten mit einem besseren Einkaufserlebnis durch die Neugestaltung.

Naturnah Gärtnern

Die Stadt Kiel hat eine Seite mit Gartentipps für den naturnahen Garten zusammengestellt. Geholfen haben dabei die Regionalgruppe Kiel des Naturgarten e.v. und das Permakulturzentrum Kiel e.v.. Auf der Website findet sich auch ein kleiner Film über den wunderbaren Permakulturgarten an der Alten Mu. Kiekt mal rein, klickt mal hier oder dort, und vielleicht findet ihr Inspiration für den Vorgarten, den Kleingarten oder den Garten am Haus. Kieler Tipps für naturnahes Gärtnern

Wik: Bauarbeiten an der Stützwand.

Die Stützwand, die die Böschung an der südlichen Seite der Uferstraße in der Wik stützt, weist Schäden auf, die den Bau einer neuen Stützwand erforderlich machen. Die Arbeiten auf dem etwa 120 Meter langen Abschnitt vor der Einmündung in die Mecklenburger Straße beginnen am Montag, 18. Juli, und werden voraussichtlich bis Ende Februar 2023 andauern. Im Baustellenbereich ist die Uferstraße komplett gesperrt. Der Parkplatz an der Ecke Uferstraße/Mecklenburger Straße kann dagegen weiterhin genutzt werden.

Stadtradeln 22

Vom 5.-.25. September findet wieder einmal das Stadtradeln statt. Anmeldung ist schon jetzt möglich. Bis jetzt sind 276 Radelnde schon registriert. Stadtradeln

Touristik: Nachholbedarf

Aus der Statistik: Im vierten Quartal 2021 – neuere Zahlen liegen nicht vor – übernachteten 68.843 Menschen in Kieler Hotels. Das waren doppelt so viele als im Vorjahresquartal, eine Zunahme um 102 Prozent!

Ducksteinfestival

Ein Termin zum Vormerken: Nach zwei Jahren Pause kehrt das Duckstein-Festival an den Bootshafen zurück: Vom 31. August bis 3. September gibt es kostenlos live-Musik in der Kieler Innenstadt. Das Line-up ist noch nicht bekannt, hoffentlich so interessant wie in den Vor-Corona-Jahren!

(Das Beitragsfoto zeigt die Holstenstraße.)

100 Jahre Grüngürtel und 50 Jahre Grüngürtelzerstörung

Kiel feiert dieses Jahr ein tolle städteplanerische Idee: vor 100 Jahren konzipierten Stadtbaurat Willy Hahn und Landschaftsarchitekt Leberecht Migge den Kieler Grüngürtel. Rund um die Stadt sollte es einen breiten Streifen Grünland aller Art geben, die weitere Ausdehnung der Stadt sollte jenseits des Grüngürtels erfolgen. Leider hat der Grüngürtel an zahlreichen Stellen doch der Bebauung weichen müssen und dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Letztendlich ist es jedes mal eine politische Entscheidung, ob der Grüngürtel bewahrt oder überbaut wird.

Der Grüngürtel besteht aus Kleingärten, Wäldern, Parks, Friedhöfen, Tiergehegen, Naturschutzflächen, Sportanlagen , dem Naturerlebnisraum Kollhorst und dem Botanischen Garten der Uni Kiel. Auch einige Seen gehören dazu: der Langsee, der Tröndelsee und der Drachensee.

Der Grüngürtel als Teil der Gartenstadt

Der Grüngürtel passt in die städtebauplanerische Vorstellung der „Gartenstädte“, die vor 100 Jahren beliebt war. Die Mietskasernen der Arbeiter sollten von Grünanlagen umgeben sein, dies wurde in Kiel an vielen Stellen umgesetzt. Die Kieler Schröder-Schulen mit den einstöckigen Klassenräumen umgeben von Gärten drücken ebenfalls diesen Gedanken aus. In Zeiten der Klimakatastrophe bekommt die Gartenstadt als städtebauliches Ideal zur Zeit wieder neue Bedeutung.

Grüngürtel zerlöchert

Durch Industrie- und Gewerbeansiedlung und durch Straßenbau ist der ursprüngliche Grüngürtel kleiner geworden. Ein Beispiel aus den letzten Jahren: der Bau von Möbel Höffner und Skonto nebst gigantischem Parkplatz auf dem ehemaligen Kleingartengebiet Prüner Schlag. Andere Bauprojekte waren: IKEA, Gewerbegebiet rechts der Hochbrücke, B76/ Theodor-Heuss-Ring, A215/Westring, Olof-Palme-Damm, Wohngebiet Bremerskamp, diverse Universitätsgebäude, Skandinaviendamm, Gewerbegebiet Wittland, B503 mit Hochbrücke, Cittipark, Gewerbegebiet Grasweg, Holsteinstadion.

Noch sind die Pläne für die Autobahn A21 auf Stadtgebiet, eventuell mit Schnellstraße („Südspange“) nebst Nebenstraßen nicht vom Tisch. Sie würden weitere herbe Verluste für den Grüngürtel bedeuten.

Kiel feiert den Grünflächen- und Siedlungsplan von 1922

1922, also vor 100 Jahren, wurde der Grünflächen- und Siedlungsplan verabschiedet. Die Stadt feiert dies als Geburtstag des Kieler Grüngürtels mit einer Reihe von Veranstaltungen.

Es ist möglich, den Grüngürtel auf einem Weg von 44,5 Kilometer zu durchwandern. Dieser Stadt.Garten.Wander.Weg führt von Schilksee bis zum Strand Hasselfelde in Neumühlen-Dietrichsdorf, und wäre von der Länge her sogar für einen Marathonlauf geeignet.

Leberecht Migge entwickelte eine Vision der Selbstversorgung in Kiel. Dabei spielten sowohl Gärten am Haus eine Rolle als auch Kleingärten. Wie aktuell seine Gedanken sind, zeigt die Transition Town Bewegung in letzter Zeit, die eine lokale Versorgung zur Abwendung der Klimakatastrophe propagiert. Angesichts der Nahrungsmittelkrise durch den Ukraine-Krieg erscheint die Möglichkeit zur Selbstversorgung so wichtig wie schon lange nicht mehr. Es gibt gute Gründe, den Kieler Grüngürtel nicht nur zu feiern sondern auch zu erhalten!

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Kleingärtenzerstörung mit System

Und wieder werden Kieler Kleingärten zerstört

SPD Kiel fordert bessere Bus- und Bahnverbindungen nach Kiel

Wie geht es weiter nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets? Darüber macht sich die Kieler SPD Gedanken. Anstelle eine 9-Euro-Tickets befürwortet sie nach sozialen Kriterien vergünstigte Tickets. Außerdem beschreibt sie die zum Teil sehr schlechten Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land.

Die Pressemitteilung:

SPD Kiel: Bus- und Schienenverkehr brauchen mehr Geld und Zeit von Bund und Land

Bus- und Schienenverkehr brauchen dringend mehr Geld von Bund und Land. Aber nur mehr Geld – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen. Die Landesregierung muss den Maßnahmen in der Umsetzung eine höhere Priorität einräumen.

Die SPD Kiel fordert einen Ausbau der Schieneninfrastruktur und eine schrittweise Reduzierung der Ticketpreise nach sozialen Kriterien. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld, der Schienenverkehr muss auch endlich höchste Priorität bei den Planungen der Landesregierung haben. Nur mehr Geld vom Bund – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen.

Das 9 €-Ticket zeigt, dass die Menschen mehr Bahn fahren wollen. Doch volle Züge, eine hohe Verspätung und abgehängte Orte zeigen, dass es nicht ausreicht, die Ticket-Preise zu vergünstigen. Wir müssen die Infrastruktur ausbauen und das bestehende Netz sanieren. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld von Bund und Land. Auch die Landesregierung muss dem Schienenverkehr endlich die Priorität einräumen, die er braucht!

„Seit Jahren fordern wir, dass das Land endlich die Bahnlinie Hein Schönberg ausbaut, um das Kieler Ostufer vom Autoverkehr zu entlasten und den Pendlerinnen und Pendlern eine Alternative zum Auto zu bieten“, erklärt die Kreisvorsitzende Gesine Stück. „Dabei mangelt es nicht am Geld, vielmehr verzögert das Land beim Planfeststellungsverfahren. Es kann nicht sein, dass Menschen umsteigen wollen aber weiter das Auto nutzen müssen. Der Verkehrsminister muss endlich dafür sorgen, dass diese wichtige Strecke vorankommt“.

Doch nicht nur die Hein Schönberg, auch zahlreiche Schienenprojekte kommen in Schleswig-Holstein nur schleppend voran. Die Untätigkeit der Landesregierung in den letzten fünf Jahre rächt sich jetzt. Für viele Menschen ist die Bahn – trotz 9 €-Ticket – keine Alternative, weil eine Anbindung fehlt. „Die Landesregierung muss dem Schienenverkehr die höchste Priorität bei der Verkehrsplanung einräumen. Sei es das S-Bahn-Projekt Kiel oder Hein Schönberg – tausende Pendlerinnen und Pendler brauchen endlich gute Zugverbindungen. Das entlastet nicht nur die Arbeitnehmer:innen, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort“, ergänzt die stellvertretende Kreisvorsitzende Christina Schubert.

Die Landeshauptstadt Kiel hat zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV ergriffen, etwa eine Ausweitung des Fährverkehrs, die Anschaffung von E-Bussen oder vergünstigte Ticketpreise. Auch die Planung der Stadtbahn (Tram oder BRT) ist schon weit gediehen. „Wir brauchen jetzt ein schnelles und eindeutiges Bekenntnis der Landesregierung zum höherwertigen ÖPNV in Kiel. Gerade in den Städten sind die Voraussetzungen für die Verkehrswende optimal – dafür muss die Landesregierung aber endlich die Rahmenbedingungen schaffen. Weitere fünf verlorene Jahre können wir uns nicht leisten“, erklärt der Verkehrsexperte der SPD-Ratsfraktion und Vorsitzende des Mobilitätsforums der Stadt Kiel Max Dregelies.

Doch auch die Ticket-Preise müssen günstiger werden. Das 9 €-Ticket hat auch gezeigt, dass Menschen mit dem Bus oder der Bahn unterwegs sind, die sich das vorher nicht leisten konnten. „Für die Kieler SPD bedeutet die solidarische Verkehrswende nicht nur Klimaschutz und weniger Lärm und Abgase durch Autos. Wir wollen und werden mehr Mobilität für die Kielerinnen und Kieler ermöglichen. Denn Mobilität ist Teilhabe – und die derzeitigen Preise schließen viele Menschen aus, denen das Geld für ein Ticket fehlt. Die Verkehrswende ist vor allem auch ein soziales Projekt. Einfache und günstige Monatstickets wie das 9 €-Ticket können den ÖPNV attraktiver machen“, so Gesine Stück. Darum setzt sich die SPD weiterhin für eine Ticketvergünstigung nach sozialen Kriterien ein.
„In Kiel haben wir die Tickets für Senior:innen, Kinder, Jugendliche und Azubis deutlich vergünstigt. Das Land könnte gerade Familien deutlich entlasten, wenn sie das Jugend und Azubi-Ticket nach Kieler Vorbild in ganz Schleswig-Holstein vergünstigt. Außerdem fordern wir ein Sozial-Ticket“, schließt Max Dregelies. Bund und Land müssen jetzt die Schlüsse aus dem 9 €-Ticket ziehen und zügig ein Konzept für die Zeit ab September vorlegen. Ende der Pressemitteilung

Ein Beispiel für ein abgehängtes Dorf ist Löptin. Die Busverbindung ins 20 Kilometer entfernte Kiel, die nie besonders toll war, aber immerhin bestand, endete im Dezember 2021. Jetzt gibt es nur noch eine Verbindung nach Preetz, allerdings hauptsächlich nachmittags und mit Anrufsammeltaxen, die eine Stunde vorher bestellt werden müssen.

Das Foto zeigt die ehemalige Bushaltestelle von Löptin mit der angeklebten Bekannmachung, dass diese Bushaltestelle nicht mehr angefahren wird.

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Industriegleis abgemeldet. Ortsbeirat verärgert

Pro und Kontra: Streitthema 9-Euro-Ticket

Geht doch zelten!

Klimaaktivisten von „smash cruiseship“ versuchten am Montag in Kiel drei Kreuzfahrtschiffe am Auslaufen zu hindern. „Geht doch zelten!“ stand auf einem Poster, als Appell an die Passagiere, eine klimafreundlichere Form des Urlaubs zu wählen. „Fight Greewashing“ lautete die Aufschrift auf einem Banner. Damit wollen die Klimaaktivisten darauf aufmerksam machen, dass die Umstellung auf LNG (liquified natural gas) keineswegs besonders klimafreundlich ist.

Die Aktivisten haben sich zu einem Bündnis mit dem Namen „smash cruiseshit“ zusammen getan. 30 – 50 Protestler waren an der Aktion beteiligt.

Sie wollten auf die Klimaschädlichkeit der Schiffe und die schwierigen Arbeitsbedingungen ab Bord aufmerksam machen.

Bei den drei Kreuzfahrtschiffen handelt es sich um die „Vasco da Gama“, die „MSC Preziosa“ und die „Norwegian Dawn“. Die Aktivisten versuchten diese Schiffe zu blockieren, indem sie mit Booten vor den Bug der Schiffe fuhren. Dennoch konnten alle drei Schiffe mit geringer Verspätung ablegen.

Wegen eines aufziehenden Gewitters brachen einige Aktivisten die Aktion ab. Andere wurden von der Polizei an Land gebracht. Die Kieler Nachrichten schreiben: „Straftatbestände seien nach jetzigem Stand nicht erkennbar, teilte Polizeisprecher Matthias Arends abschließend mit.“

Der CO2-Ausstoß und damit die Schädlichkeit von Kreuzfahrten ist erheblich. Die TAZ schreibt: „Bei einer siebentägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen laut Umweltbundesamt pro Person rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente an. Das ist mehr als ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr mit Auto, Bus und Bahn verursacht.“

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TAZ: Kreuzfahrtschiffe blockiert: mit Paddeln gegen Dreckschleudern

Vor dem Bug der Zuiderdam