Projekt Prüner Park: Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Mehr als 300 Menschen reihten sich heute ab 12 Uhr entlang des Bauzauns am Westring, um gegen Möbel Höffner zu protestieren. Viele Teilnehmer*innen der Mahnwache hatten ihre Statements auf Plakate oder Gardinen gemalt, mal wütend und mal humorvoll. “Ich mag lieber ganze Bäume, als gepresste Küchenträume”, las ich auf einem Pappschild.

Irmgard Klisch, die die Mahnwache angemeldet hatte, blickt zurück auf die Zeit, als die Möbel Höffner Gegner eine ganz kleine Gruppe waren. Als der Bürgerentscheid 2014 zugunsten des Baus von damals Möbel Kraft, nun Höffner ausfiel, resignierten viele der Gegner dieses Möbelzentrums. Nur nicht diese kleine Gruppe von Leuten, die die Natur lieben und Gärten in der Nähe haben oder auf dem Baugelände hatten. Sie nannten sich jetzt Projekt Prüner Park. Mit fantasievollen Aktionen hielten sie die Aufmerksamkeit bei diesem Thema und kämpften um jeden gefährdeten Baum. “Leider ist es einfacher, Menschen zu mobilisieren, wenn etwas passiert”, sagt Irmgard Klisch vom Projekt Prüner Park.

Und passiert ist eine ganze Menge. Die Nachbarschaft ist genervt vom Baulärm, vor allem das monotone Rammen zermürbt die Nerven. Der Prüner Schlag ist eine riesige Baustelle geworden. Und somit lässt sich nicht mehr verdrängen, dass hier gebaut wird. Zuletzt hat die zu radikale Rodung der Ausgleichsfläche bei Stadtverwaltung und Bürgerschaft für Empörung gesorgt.

Die Forderung der Mahnwache:

  • Baustopp auf dem Prüner Schlag
  • Ende des Baulärms
  • Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche
  • Dauerhafter Schutz für Kiels Grüngürtel

Andreas Galka sagte in seiner Ansprache: “Die Klimastadt Kiel soll ihre Klimaziele endlich ernst nehmen.” Der Schutz von Grünflächen und Gärten sollte über dem Profit stehen. Er beschrieb die Historie dieses Bauprojekts und verwies auf die zunehmende Konzentration im Möbelgeschäft, die zu Lasten von kleineren Möbelhäusern geht.

Nach einer Stunde löste sich die Mahnwache auf, wie es mit dem Ordnungsamt abgesprochen war.

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Mahnwache gegen Möbel Höffner in Kiel

Demonstrationen gegen Höffner

Corona: Land kündigt weitere Lockerungen an

Pressemitteilung Land SH: Die Infektionszahlen im echten Norden bleiben weiterhin konstant. Daher sollen in der kommenden Woche weitere Lockerungen folgen.

Mit kleinen Schritten zurück in die Normalität: Nach den Schulöffnungen am vergangenen Montag will die Landesregierung auch in der kommenden Woche einzelne Teile des öffentlichen Lebens wieder zugänglich machen. Dafür wird das Kabinett am kommenden Freitag eine Neufassung der Corona-Bekämpfungsverordnung beschließen.

Öffnungen im Einzelhandel und bei Friseuren

Ab dem 1. März sollen sogenannte elementare körpernahe Dienstleistungen wieder möglich sein, auch wenn diese nicht medizinisch oder pflegerisch notwendig sind. Damit dürfen beispielsweise Friseursalons und Nagelstudios mit entsprechenden Hygienekonzepten wieder öffnen. Dazu zählen unter anderem die Erhebung von Kontaktdaten sowie das Tragen von medizinischen Masken. Darüber hinaus sollen Blumenläden, Gärtnereien und Gartenbaucenter wieder öffnen dürfen – dies gilt auch für räumlich getrennte Gartenabteilungen von Baumärkten.

Sport und Freizeitgestaltung ermöglichen

Ab Montag sollen auch Sportanlagen wieder für den Individualsport geöffnet werden, Schwimm- und Spaßbäder müssen allerdings geschlossen bleiben. In den Sportanlagen gelten weiterhin die bestehenden Kontaktbeschränkungen, Zuschauer:innen dürfen die Anlagen nicht betreten. Soweit der Sport in geschlossenen Räumen ausgeübt wird, gilt diese Beschränkung für jeden Raum.

Nach den Plänen der Landesregierung sollen auch andere Freizeitangebote wieder öffnen dürfen, so zum Beispiel die Außenbereiche von Tierparks, Wildparks, Aquarien, Angelteichen und Zoos. Voraussetzung dafür sind entsprechende Hygienekonzepte. So müssen die Betreiber die Besucherzahl auf eine Person pro 20 Quadratmeter Verkehrsfläche begrenzen und die Kontaktdaten der Gäste erfassen.

Berufliche Qualifizierungen werden gestattet

Außerdem sollen Prüfungen für zwingend erforderliche berufliche Qualifizierungen – beispielsweise Sachkundenachweise – wieder möglich sein, sofern eine Online-Prüfung rechtlich nicht zulässig ist.

Ausnahmen in Hochinzidenz-Gebieten

Angesichts des hohen Infektionsgeschehens im nördlichen Landesteil ist die Landesregierung mit der Stadt Flensburg im Gespräch über die Fortsetzung der bisherigen Regelungen. Gleiches gilt für das unmittelbare Flensburger Umland im Kreis Schleswig-Flensburg.

Gewerbegebiet Boelckestraße-Süd

In der letzten Ratsversammlung beantragte die Linke, den Aufstellungsbeschluss für das umstrittene Gewerbegebiet Boelckestraße-Süd zurückzunehmen. Erreichen konnte sie lediglich, dass der Aufstellungsbeschluss zurück in die Fachausschüsse überwiesen wird. Hier soll erörtert werden, wie die Fläche möglichst umweltfreundlich entwickelt werden kann.

Das geplante Gewerbegebiet Boelckestraße-Süd (kurz Boelcke Süd) liegt direkt neben dem Flughafen bzw teilweise auf Flughafengebiet. Insgesamt handelt es sich um 10 Hektar, davon entfallen drei Hektar auf die Feuerwache, die schon gebaut wird. Während der nördliche Teil des geplanten Gewerbegebiets (Boelckestraße-Nord) schon Baurecht hat, gibt es für den südlichen Teil erst einen Aufstellungsbeschluss.

Die noch nicht bebauten sieben Hektar sind Wiesen mit Knicks, einem Wäldchen, auch imposanten Einzelbäumen.

Nach Darstellung des BUND Kiel handelt es sich um besonders artenreiches Dauergrünland mit Knicks und einem Wald. “Das Grünland ist zu einem großen Teil als hochwertiges, arten- und strukturreiches Dauergrünland einzustufen. Es unterliegt dem Schutz nach §30 BNatSchG und §21 LNatSchG, bindet eine entsprechend hohe Menge an CO2 und stellt Lebensraum für zahlreiche selten gewordene oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten dar. Es dient insbesondere Insekten als Lebensraum. “ Unter anderem ist der Neuntöter von der roten Liste dort als Brutvogel nachgewiesen.

Gründe, den Aufstellungsbeschluss zurückzunehmen

Ratsherr Gernhuber (Linke) verwies auf die Ausrufung von Climate Emergency und den Aktionsplan 100 Prozent Klimaschutz. Die Zerstörung von hochwertigem Dauergrün passte nicht zum angestrebtem Klimaschutz.

Außerdem hält er den Flächenbedarf nicht für notwendig: “Zeitgleich wissen wir, dass auch in Friedrichsort viele Flächen leerlaufen. Und während in Boelcke Süd nur eingeschränktes Gewerbe möglich sein würde, in kleinen Parzellen, haben wir dort größere Flächen, die schon da sind.”

Die Linke bezweifelt auch, dass der Bedarf für Flughafen-affines Gewerbe wirklich da ist. Zur Zeit, sagte Gernhuber, sei nur ein Heizöllieferant in der Region. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass Flugzeuge mit Heizöl fliegen.”

Auch Ratsherr Halle argumentierte dafür, diese Wiesen- und Knicklandschaft zu bewahren. Dabei bereitet ihm der hohe Flächenverbrauch in Deutschland und damit die Ernährungssicherheit Sorge. “Als Ethnologe ist mir natürlich bewusst: bevor ein Mensch irgendwie über andere Dinge nachdenken kann, muss er erst einmal jeden Tag die Kalorien organisieren, die er braucht, um diesen Tag zu erleben.” Und dafür braucht er eine intakte Umwelt. Das, so Ratsherr Halle, ist die Basis für Wirtschaft. In Deutschland würde es jetzt schon nicht mehr genug landwirtschaftlich nutzbare Fläche geben, um uns zu ernähren, zumindest, wenn wir weiter Fleisch essen.

Gründe für die Weiterentwicklung

Oberbürgermeister Kämpfer findet zwar auch, dass recycelte Flächen vor Neuentwicklung gehen sollten. Aber seiner Meinung nach reicht das nicht, “denn Kiel braucht jedes Jahr fünf bis sechs Hektar Gewerbefläche.” Wie er auf diese Zahl kommt, erläuterte er nicht. Auf jeden Fall sieht er das Gewerbegebiet Boelcke Süd als notwendig, um mehr Arbeitsplätze und Gewerbesteuern zu erzielen.

In der Argumentation spielte auch das Umland eine Rolle. Ratsfrau Schubert (SPD) sagte: “ Die Wegzüge von erfolgreichen und traditionsreichen Unternehmen mit guten Arbeitsplätzen ins Kieler Umland führten immer wieder zu Vorwürfen und großer Aufregung.”

Werden die Flächen gebraucht? Dieser Punkt war in der Debatte umstritten. Ratsfrau Schubert sagte über Boelcke Nord: “Nur weil die Flächen noch nicht vergeben sind, heißt es nicht, dass es keinen Bedarf gibt.”

Die Feuerwache Nord befindet sich schon im Bau. Dennoch war für die Grünen die Feuerwache das Argument, warum der Aufstellungsbeschluss nicht aufgehoben werden kann. Wobei auch Arne Stenger für die Grünen fragte, ob das Gebiet so groß sein muss. Auch er verwies auf die Gewerbeflächen in Friedrichsort und auf dem MfG-5-Gelände.

Boelckestraße-Süd geht zurück in die Fachausschüsse

Einerseits betonten mehrere Redner*innen, dass Klima und Umweltschutz heute einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft haben, als zu der Zeit, als dieses Gewerbegebiet konzipiert wurde. Andererseits wog das Argument der möglichen Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen stärker. Immerhin konnte sich die Mehrheit auf eine Überweisung in den Bau-, den Umwelt- und den Wirtschaftsausschuss einigen. Dort soll versucht werden, Knicks zu bewahren und insgesamt möglichst umweltschonend zu planen.

https://www.kiwi-kiel.de/wirtschaftsflaechen/gewerbegebiet-boelckestrasse

https://www.bund-kiel.de/service/presse/detail/news/vorentwurf-fuer-ein-gewerbegebiet-boelcke-sued-am-flughafen/

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MFG5-Gelände Holtenau

Kurznachrichten im Februar

Der Corona-Stand am 25. Februar 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 3.335. Davon wieder genesen: 3.104 Personen. 151 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 18 neue Positivfälle. Verstorben sind 80 Kieler*innen. 411 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 37,3.

Vollsperrung im Charles-Roß-Ring direkt vor dem Ernst-Barlach-Gymnasium: Die Abteilung Stadtentwässerung des Tiefbauamtes muss neue Anschlusskanäle für Schmutzwasser und Regenwasser für die Schule bauen. Daher ist die Straße in Höhe des Gymnasiums auf 30 Metern von Montag, 1. März, bis voraussichtlich zum 19. März gesperrt. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen können die Baustelle passieren. Die Anlieger*innen haben freie Fahrt bis zur Baustelle und erreichen ihre Grundstücke wie gewohnt. Die KVG-Linien 42 und 42N können die Haltestellen „Projensdorf, Woltersweg“ und „Ernst-Barlach-Gymnasium“ drei Wochen lang nicht anfahren. Dafür gibt es im Charles-Roß-Ring an der Ecke Gurlittstraße in beiden Richtungen eine Ersatzhaltestelle.

Eine städtische Online-Umfrage soll den Bedarf an Ladestationen für Elektrofahrzeuge (E-Pkw) in Kiel erfassen. Interessierte können im Internet unter www.kiel.de/emobil an der Umfrage teilnehmen und ihren Bedarf an öffentlichen Ladestandorten für Elektroautos einzeichnen. Außerdem sollten einige Zusatzinformationen gegeben werden. Das Ausfüllen der Umfrage dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Die Befragung läuft bis zum 24. März. Die erhobenen Daten werden ausschließlich für das Projekt genutzt.

Kanalarbeiten im Krummbogen: Am Donnerstag, 25. Februar, beginnt das städtische Tiefbauamt im Krummbogen zwischen Pappelweg und Holunderbusch mit Kanalbauarbeiten. Die Bauarbeiter gehen abschnittsweise vor.

Kanal in der Schilkseer Straße wird saniert: Für Arbeiten am Regenwasserkanal, die am Montag, 1. März, starten,
müssen die Schilkseer Straße und der Gehweg im Bereich zwischen
Alter Kirchweg und Auf der Wurth abschnittsweise voll gesperrt werden.

Aus der Statistik: Die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle in Kiel ist 2020 deutlich gesunken. Von 2005 bis 2019 stieg diese Anzahl kontinuierlich. Umso erfreulicher der Rückgang im Jahr 2020. Gegenüber dem Jahr 2019 fiel die Anzahl der gemeldeten Unfälle um 1.600 (-16,8%!) auf 8.109. In der monatlichen Betrachtung zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang mit den Corona-bedingten Lockdowns im Frühjahr und zum Jahresende. Verletzt wurden 1.203 Personen, das sind 8,9% weniger als 2019. Quelle: Statistische Kurzinfo Nr. 420.

Der Corona-Stand in Kiel am 21. Februar um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 3.282. Davon wieder genesen: 3.055 Personen. 148 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 7 neue Positivfälle. Verstorben sind 79 Kieler*innen. 342 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 33,6.

Kieler Umschlag digital. Wie sah der Alte Markt zur Zeit von Altbürgermeister Asmus Bremer aus? Eine 3D-Visualisierung zeigt es! Auch alle anderen Veranstaltungen sind dieses Jahr online. Das gesamte Programm sind ab 25. Februar unter www.kieler-umschlag.online abrufbar.

Ebenfalls online: die Arbeiten von Jens Rausch in der Galerie Brennwald. Www.brennwald-galerie.de

Am 20. Februar in der Früh kam es im Bereich des Norwegenkais zu einem Feuer, bei dem zwei Fahrzeuge vollständig ausbrannten. Kurze Zeit später kam es in der Adolf-Westphal-Straße zu einem weiteren Feuer. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen.

Schachtarbeiten in der Preetzer Straße: Im Abschnitt der Preetzer Straße zwischen Werftstraße und Ostring muss das Tiefbauamt Schächte der Kanalisation sanieren. Die Autos können jederzeit einspurig an den Absperrungen vorbeifahren.

Aus der Statistik: Die Altersgruppe, die im letzten Jahr am stärksten abgenommen hat, sind die 75-80-Jährigen. Das heißt nicht unbedingt, dass so viele in diesem Alter gestorben sind! Es gibt zahlenmäßig starke und schwache Jahrgänge. So sind auch die 25 – 30-Jährigen weniger geworden. Am stärksten zugenommen hat die Altersgruppe 70- 75 mit einem Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ende 2020 betrug die Einwohnerzahl von Kiel insgesamt 247.863 Personen. Quelle: Quartalsbericht IV – 2020.

(Foto: Exerzierplatz)

Versuchtes Tötungsdelikt in der Elisabethstraße

Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Kiel und der Polizeidirektion Kiel

Sonntagnachmittag kam es in Gaarden zu einem Streit zwischen drei Personen, bei dem ein Mann lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige fest.

Nach jetzigem Ermittlungsstand der Kriminalpolizei trafen die drei sowohl untereinander wie auch polizeilich bekannten Männer im Alter von 32, 42 und 40 Jahren gegen 15 Uhr in der Elisabethstraße aufeinander. Aus unbekannter Ursache kam es zum Streit, bei dem der 32-Jährige durch Schläge und zumindest einen Messerstich schwere Verletzungen erlitt. Nach Angaben der Ärzte waren die Verletzungen zunächst lebensbedrohlich. Der Zustand des Mannes hat sich zwischenzeitlich stabilisiert.

Im Rahmen umfangreicher Fahndungsmaßnahmen gelang Polizeibeamten am frühen Abend die Festnahme der beiden Tatverdächtigen in der Kieler Innenstadt. Beide kamen ins Polizeigewahrsam und sollen heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Ermittlungen zu Hintergründen der Tat und der jeweiligen Beteiligung der Tatverdächtigen dauern an. Weitere Auskünfte können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

Gemeinsam für ein sauberes Gaarden

“Ganz Gaarden entmüllen, das wäre eine Hausnummer zu groß”, sagt Hans-Peter Rahardt. Die Hoffnung ist vielmehr, dass diese Aktionen wachsen und immer mehr Menschen aufmerksam werden und auch ihr eigenes Verhalten hinterfragen, damit Gaarden sauberer wird.

Bei eisigem Wetter traf sich letzte Woche eine Gruppe von fünf engagierten Christen, um kleinteiligen Müll in Gaarden zu sammeln. Weitere Termine sollen folgen. Dieser Auftakt war als Probelauf gedacht, um zu schauen, wie es funktionieren kann. Der Vorsatz: mit den Menschen ins Gespräch kommen und den Stadtteil verschönern.

Denn Gaarden hat ein gewaltiges Müllproblem, das ist amtlich. Die Gründe sind vielschichtig, und die Lösungen schwierig, soweit das Fazit eines Müllgipfels von Dezember 2019 . Vom unangemeldeten Sperrmüll bis zum Littering, also den kleinen Sünden in Form von Getränkepäckchen und Zigarettenkippen, ist Müll auf der Straße ein alltäglicher Anblick an fast allen Ecken.

Von der Pickertstraße zum Karlstal

Zur Ausrüstung der Gruppe gehören Greifer, die sie von der ABK (Abfallwirtschaft Kiel) für einige Monate geliehen haben, sowie Handschuhe und große Müllsäcke. Ausgangspunkt ist das Café Galatas in der Pickertstraße. Hier teilt sich die Gruppe auf. Ich gehe mit einigen durch die Augustenstraße und Elisabethstraße zum Karlstal.

Hauptsächlich werden Zigarettenstummeln, Papiertaschentücher , Pappe und Styropor gefunden, aber auch Exoten wie ein einzelner Schuh wandern in die Müllsäcke. Im Karlstal finden sich dann ganze Kartons voll Müll.

Hans-Peter Rahardt hat einen Leinenbeutel mit einer Thermoskanne Kakao und Kunststoff-Becher dabei, die er in der “Szene” verteilt . So bezeichnen die Gaardener den Treff im Freien, an dem sich wohl auch zahlreiche Drogenabhängige beteiligen. Die heißen Getränke werden gerne angenommen. Es fällt Hans-Peter leicht ins Gespräch zu kommen, und einige der Menschen hier beginnen ebenfalls Müll aufzusammeln.

Der Zündfunke und wie es weitergeht

Es sind Christen aus den Initiativen “Kirche in der Szene” und “Kirche in der Straße”, die diese Aktion ins Leben gerufen haben. Ausgangspunkt war eine Gebets- und Fastenwoche. Sie stand unter dem Motto eines Bibelspruchs (Jesaja 58.12), in dem folgender Halbsatz enthalten ist: “….die Straßenzüge wieder bewohnbar machen.” Das war der Zündfunke zur Idee, mit Greifer und Müllbeutel loszuziehen.

Nachdem diese Aktion als Erfolg bewertet wurde, folgen regelmäßige Termine bis Ende April. Wenn du dabei sein möchtest: Treffpunkt immer dienstags um 14:30 und donnerstags um 10.00 , in der Pickertstr. 8.

Mehr Info: https://www.facebook.com/helptogoev

Demonstrationen gegen Höffner

Gestern versammelten sich an die hundert Personen vor dem Schloss, um für einen sofortigen Baustopp auf dem Prüner Schlag zu demonstrieren. Im Anschluss tagte die Ratsversammlung im Schloss. Johanna Brüggemann, Initiatorin der Petition “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag” überreichte dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer auf dem Weg ins Schloss einen USB-Stick mit den ersten 12.000 Unterschriften, die auf diese Petition eingegangen sind.

Es geht gleich weiter mit Demonstrationen

Am 27. Februar lädt die Initiative Projekt Prüner Schlag zu einer Mahnwache ein. Treffpunkt ist der Bauzaun am Westring vor der Höffner-Baustelle um 12 Uhr 05. Das Motto: “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag! Klima retten statt Höffner-Betten!” Wer mitmachen möchte, kann Plakate und eigene Botschaften mitbringen. Die Aufrufer fordern ein Ende des zermürbenden Baulärms und echten Naturschutz auf der Ausgleichsfläche. https://www.facebook.com/events/737400130251299

Mehr Klarheit über den angerichteten Schaden

Die Evaluierung der auf der Ausgleichsfläche entstandenden Schäden läuft. Auf eine Anfrage der “Fraktion” antwortete Baudezernentin Grondke:

“Die Flächen A1 bis A3, also alle Maßnahmenflächen des Bebauungsplanes, sind betroffen. Schäden sind auf der gesamten Fläche durch unterschiedliche Eingriffe feststellbar. Es wurden 6.500 m² Fläche mit Fahrspuren erfasst, also etwa 10 % der gesamten Maßnahmenflächen. Auf diesen Flächen wurde die Vegetationsdecke zerstört und Boden verdichtet. Nach aktuellem Sachstand (17.02.2021) wurden beseitigt oder zerstört:

48 Bäume, davon 30 Obstbäume, 9 Laubbäume und 9 Nadelbäume,

887 lfm Hecken(darin enthalten sind derzeit noch die Hecken, die bereits 2014 bei dem Abbau der Lauben beseitigt werden mussten. Die Differenz wird zz. anhand von Luftbildauswertungen ermittelt.)

6.500 m²Boden (verdichtetund Vegetationsdecke zerstört”

Drucksache 100/2021

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Kampf gegen Höffner-Bau

Baulärm auf der Höffner-Baustelle

Baulärm auf der Höffner-Baustelle

Wie lebt es sich mit dem Ramm-Stakkato als Hintergrundmusik? Als Anwohnerin in zweiter Reihe neben der Höffner-Baustelle kann Ulrike K. ihr Leid vom Baulärm auf der Höffner-Baustelle klagen. Mehrmals in der Sekunde, immer fünf bis 15 Minuten wird gerammt, dann folgt eine kurze Pause, und dann geht das Rammen auf der Baustelle weiter, von acht bis 17 Uhr. Teilweise waren gleich zwei Rammen im Einsatz. Um es schriftlich zu haben, dass es wirklich laut ist, hielt Ulrike K. ihr Handy mit Dezibel-App ans offene Fenster. Das Ergebnis: auf der Fensterseite zum Westring hin maß die App durchschnittlich zwischen 49 und 60 Dezibel, mit einem Maximalwert von 62 Dezibel. Zu laut! Erlaubt ist ein Dauerschallpegel von 55 Dezibel, mit einer Toleranzgrenze von fünf Dezibel.

Anwohner*innen beschwerten sich beim Landesamt für Umwelt (LLUR), das daraufhin Messungen vornahm. Ergebnis: die Bauarbeiten sind zu laut. Das Umweltamt fordert eine Lärmminderungskonzept.

Brief vom OB an Krieger

Oberbürgermeister Kämpfer und die Baudezernentin Grondke schrieben am 12. Februar einen Brief an Kurt Krieger, den Investor hinter Möbel Höffner. Der Brief liegt mir vor. Es wird bemängelt, dass die einzuhaltenden Immisionsrichtwerte deutlich überschritten werden, und dass die Anwohner*innen nicht (etwa durch Postwurfsendung) vorgewarnt wurden. Auch erinnert der Brief daran, dass das LLUR die Realisierung effektiver Schallminderungsmaßnahmen fordert. Dieses Konzept möchte auch die Stadtverwaltung zu sehen bekommen. Bemängelt wird außerdem die schlechte Kommunikation zwischen Krieger und der Stadt. Letztlich wird darum gebeten, auf Arbeiten am Samstag zu verzichten.

Laut Kieler Nachrichten folgte dann noch ein Telefonat zwischen Baudezernentin Doris Grondke und Krieger am Dienstag Abend. Zitat: “Ergebnis des Telefonats sei es, dass Krieger am Mittwoch mit dem LLUR über eine veränderte Herstellung der Punktfundamente sprechen wolle. Zu einem Verzicht auf Bauarbeiten am Sonnabend konnte Grondke Krieger nicht bewegen.” (Zitat aus Kieler Nachrichten vom 17. 2.)

Hecken gegen Höffner

Am Donnerstag um 14.30 findet eine Protestaktion vor dem Schloss statt, wo dann anschließend die Ratsversammlung ( um 16 Uhr) tagt. Motto: Hecken gegen Höffner. Hier wollen die Aktivistis einen USB-Stick mit den 12.000 Unterschriften der Petition dem Oberbürgermeister überreichen. In der Petition wird gefordert:

  • Die lückenlose Aufklärung der Vorgänge im Prüner Schlag, sowohl seitens der Verfehlungen durch den Investor, als auch der Versäumnisse auf städtischer Seite.
  • Verschärfte Auflagen für die Krieger Unternehmensgruppe zur Wiederherstellung und Optimierung der im GOF festgelegten Ausgleichsflächen A1-A3 über das nötige Mindestmaß hinaus; z.B. das Pflanzen von hochstämmigen Bäumen, um die entstandenen Sichtachsen zu schließen, strikte räumliche Trennung der Ausgleichsflächen A1-A3 von den Parkplatzflächen durch Hecken/Zäune. Akquise von weiteren Ausgleichsflächen in der unmittelbaren Umgebung.
  • Dauerhaften Schutzstatus für die Ausgleichsflächen A1-A3; engmaschige Überwachung von zukünftigen Arbeiten auf den Flächen, Schutz der Flächen vor weiterem Eingreifen durch den Investor.
  • Das volle Ausschöpfen des Bußgeldrahmens von 50.000 Euro durch die Stadt Kiel
  • Vollumfängliche Unterstützung der Staatsanwaltschaft bei der strafrechtlichen Verfolgung der Verantwortlichen

Diese Petition kann immer noch unterschrieben werden!

Belastung der Anwohner*innen

Auch wenn sich der Bau der Möbelhäuser wohl nicht verhindern lässt, bleibt es eine Tatsache, dass auch Unternehmen sich an die Gesetze halten müssen. Erst die wohl zu radikale Rodung der Ausgleichsfläche, in dieser Angelegenheit ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft. Und jetzt der zu große Baulärm, der für die Anwohner*innen, die nicht vorgewarnt wurden, eine echte Belastung darstellt.

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Baulärm – das müssen Sie ertragen und das nicht

Welches Gewicht hat die Natur?

Digitale Weiterbildungsmesse

Pressemitteilung:

Von Mittelholstein bis zur Ostseeküste –

Erste digitale Weiterbildungsmesse lockt mit breiter Palette an Qualifizierungsangeboten

Arbeitsagenturen in Kiel, Neumünster und die Jobcenter Kiel, Kreis Plön, Rendsburg-Eckernförde und Stadt Neumünster laden Fortbildungs- interessierte am 25. Februar ein, diese Messe zu besuchen.

Ob arbeitslos oder in Beschäftigung – auf der ersten Digitalen Weiterbildungsmesse, die von den Agenturen für Arbeit in Kiel, Neumünster und den Jobcentern Kiel, Neumünster, Plön und Rendsburg-Eckernförde gemeinsam veranstaltet wird, finden Menschen aus der Region, die sich beruflich weiterentwickeln oder umorientieren wollen, ein breites Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten.

„Mehr als 30 Anbieter der Qualifizierungsbranche stehen für Ihre Fragen auf der ersten digitalen Weiterbildungsmesse in unserer Region bereit“, sagt Barbara Schütt, die für die Organisation der Messe zuständige Weiterbildungskoordinatorin  von der Agentur für Arbeit Kiel.

„Dazu kommen noch die beteiligten Jobcenter und unser gemeinsamer Arbeitgeberservice mit einem eigenen virtuellen Stand. Dort können sich dann auch Betriebe über Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Beschäftigen – insbesondere auch zum Thema Weiterbildung im Rahmen der Kurzarbeit informieren.“

Am 25. Februar 2021 ist es soweit. Dann werden die virtuellen Messestände final freigeschaltet. Von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr können alle Fortbildungsinteressierten an den virtuellen Ständen in den Angeboten stöbern und direkt per Video-Chat mit den Ausstellern kommunizieren. Betriebe können am Stand der gemeinsamen Arbeitgeberservices von Arbeitsagenturen und Jobcentern sich über Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Beschäftigen informieren.

„Der Zugang zur Messe ist ganz einfach. Sie kann von überall aufgerufen werden, egal wo sich die Interessenten gerade befinden, per Smartphone, Tablet oder PC, alles ist möglich. Es ist keine Zugangskennung, -registrierung oder Ähnliches erforderlich. Sie brauchen zur Teilnahme nur ein internetfähiges Endgerät mit Mikrofon und Kamera“, beschreibt Schütt den bequemen Zutritt zur Messeplattform. „Ein Klick auf den Link www.webmessen.de/weiterbildungsmesse-sh  genügt und Sie sind dabei“, so Schütt abschließend.

Weitere Informationen zur Messe gibt es auf der Internetseite der Agentur für Arbeit Kiel unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/kiel/knoten-start/digi-messe-kiel, in einem Video https://www.youtube.com/watch?v=AJVb5oEzlaA, das erklärt, wie die Anmeldung funktioniert oder einfach  auf der Seite der „Jobwoche“ www.webmessen.de/weiterbildungsmesse-sh  .

Corona: Erste Lockerungen in SH

Die Corona-Auflagen bleiben generell bis mindestens zum 7. März bestehen. Gleichwohl erlaubt das Land Schleswig-Holstein folgende Lockerungen:

In Landkreisen und Städten mit einer Inzidenz von unter 100 öffnen Kitas und Grundschulen in den Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen.

Ab 1. März dürfen Friseursalons und Nagelstudios, auch bundesweit, öffnen. Diese Dienste dürfen nur mit vorheriger Reservierung in Anspruch genommen werden, also kein Walk-in-Betrieb. Außerdem müssen medizinische Masken getragen werden.

In Schleswig-Holstein öffnen Sportplätze und -hallen. Allerdings gelten auch hier die bestehenden Kontaktbeschränkungen: ein Haushalt und eine weitere Person dürfen gemeinsam Sport treiben.

Wildparks und Zoos öffnen ab 1. März, allerdings ohne Spielplätze und Gastronomie.

Ab 1. März dürfen Gartencenter und Blumenläden öffnen.

Alle anderen Corona-Auflagen werden verlängert. Mit Ausnahme von Blumenläden und Gartencenter bleibt der Einzelhandel also geschlossen, ebenso Restaurants, Cafés, Hotels, Museen oder Konzertsäle. Dieser Lockdown besteht vorläufig bis zum 7. März.

Beim nächsten Bund/Länder-Treffen am 3. März wird es um Öffnungsperspektiven gehen. Kann der Einzelhandel bei einer Inzidenz von 35 wieder öffnen? Diese Möglichkeit wurde beim letzten Treffen erörtert, die Details sollen beim nächsten Treffen ausgearbeitet werden.

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Lockerungen mit Augenmaß

So geht`s zum Impftermin