Untere Rendsburger Landstraße

Die Rendsburger Landstraße zwischen Waldwiesenkreisel und Wulfsbrook ist eine relativ beschauliche Einbahnstraße mit niedrig-mehrstöckigen Wohnhäusern und etwas Gewerbe. „Es ist ruhig hier“, sagt eine Anwohnerin. Als Fahrradstraße deklariert, dürfen Fahrräder hier auf der Straße fahren und es gilt Tempo 30.

Seit 2008 war dieser Straßenabschnitt wiederholt Thema im Ortsbeirat Hassee/Vieburg. Das Problem: Es gab immer wieder Konflikte zwischen Auto- und Fahrradfahrer*innen auf der engen Straße. Viele Autofahrer*Innen hielten sich auch nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Um die Verkehrssituation zu entspannen, regte der Ortsbeirat eine Bürger*innenbeteiligung an.

Bürger*innenbeteiligung im Workshop-Verfahren

In einem Online-Workshop erarbeitete sich eine Gruppe von Betroffenen (Gewerbetreibende, Anwohner*innen, Ortsbeirat, Fahrradforum) ein Stimmungsbild. Es beteiligten sich 53 Personen, davon 12 aus Verwaltung und Ortsbeirat. Zur Auswahl standen vier Varianten:

Variante 1: Sperrung des Waldwiesenkreuzes Rendsburger Landstraße

Variante 2: Sperrung der Zufahrt vom Bypass (Zubringer vom Theodor-Heuss-Ring zu Rendsburger Landstraße)

Variante 3: Sperrung der Rendsburger Landstraße in der Mitte zwischen Danewerkstraße und Helgolandstraße

Variante 4: Ausfahrt aus der Rendsburger Landstraße nur noch in Richtung Winterbeker Weg

Rendsburger Landstraße

Im Ergebnis erhielt die Variante vier eine relativ hohe Zustimmung. Bei dieser Variante ist es nicht mehr möglich, nach links in Wulfsbrook abzubiegen. Gleichzeitig können Gewerbetreibende wohl mit dieser Variante leben. Im Workshop schlugen die Teilnehmenden auch eigene Idee vor, zum Beispiel mehr Kontrollen (Blitzen) oder Einbau von Schikanen.

Diskussion in der Ortsbeiratssitzung

Ein Anwohner nannte es „Zweiklassengesellschaft“, wenn die Rendsburger Landstraße beruhigt, und die Hamburger Chaussee dadurch zusätzlich belastet wird. Dazu sagte Ortsbeirat Jürgen Meereis: „Jedes Auto weniger ist ein Gewinn für die Kieler. Aber solange es Autos gibt, macht es Sinn, den Verkehr durch die Hauptverkehrsadern zu leiten.“ Er argumentierte dabei mit der wahrgenommen Belastung, wie sein Rechenbeispiel verdeutlicht: Wenn in einer Straße 10 Autos in der Stunde fahren und es kommen zehn weitere dazu, ist es eine Verdoppelung des Verkehrs . Bei einer Straße mit einem Verkehrsaufkommen von 500 fällt ein Plus von zehn weiteren nicht auf. Zur Zeit fließt der Hauptverkehr durch die Hamburger Chaussee und Wulfsbrook in die obere Rendsburger Landstraße.

Ortsbeiratsvorsitzender Christian Jopen verwies auf den Bau einer Kita in der Rendsburger Landstraße: „Wollen wir da Verkehr?“

Eine Anwohnerin beobachtet LKWs mit ortsfernen Kennzeichen, die anscheinend durch das Navi in die Rendsburger Landstraße geleitet werden. Eine Durchfahrt nur für Anwohner*innen beeindruckt google nicht. Die vorgeschlagenen Varianten sind jedoch so gewählt, dass sie zu Navi-Veränderungen führen würden.

Rendsburger Landstraße im Bauausschuss

Das weitere Verfahren: Am 30. September befasst sich der Bauausschuss mit dem Ergebnis des Workshops, dann wird auch die Dokumentation der Ergebnisse präsentiert. Christian Jopen könnte sich übrigens einen Verkehrsversuch vorstellen: die gewählte Variante wird ein halbes Jahr ausprobiert und danach Bilanz gezogen. Aber ob sich der Bauausschuss mit dieser Pop-up-Politik anfreunden kann, bleibt abzuwarten.

Das Beitragsfoto zeigt den Knotenpunkt Wulfsbrook (links), Winterbeker Weg (rechts) und Rendsburger Landstraße (Mitte).

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https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/projekte/rendsburger.php

Straßenportrait Skipperweg

Nächste Blühwiese: Altenrade, Hassee

Was oft gefordert wurde, wird jetzt wahr. Die Stadt legt 18 Blühwiesen an, für jeden Ortsbeirat eine. Als nächster Ortsteil ist Hassee dran mit der Wiese Altenrade bzw Schmuckplatz. Als die Bahnlinie Kiel Eckernförde entstand, wurde ein Gedenkstein auf der Wiese gegenüber dem alten Bahnhof platziert, der natürlich auch auf der Blühwiese seinen Ehrenplatz behält.

Eine Mitarbeiterin des Grünflächenamts erläuterte das Konzept gestern im Ortsbeirat Hassee/ Vieburg. Was Insekten anbetrifft, beschrieb sie die Lage als ernst:

  • In Schleswig-Holstein ist über die Hälfte der Insekten-Arten vom Aussterben bedroht oder schon ausgestorben!
  • Weltweit sind 90 Prozent der Pflanzenarten auf Bestäubung durch Insekten angewiesen.
  • Außerdem sind Insekten Futter für viele andere Tiere.
  • Insekten zersetzen Biomasse. Ohne Insekten würden wir schnell auf gewaltigen Massen von Blättern und Stängeln sitzen bleiben.
  • Fachleute halten das Insektensterben für so schlimm wie den Klimawandel.

Der Verlust von Wiesen ist ein wichtiger Faktor für dieses Insektensterben. Schleswig-Holstein ist hier trauriges Schlusslicht innerhalb von Deutschland: 87 Prozent der Wiesen sind in den letzten 30 Jahren durch Umnutzung oder Intensivierung verloren gegangen. Dabei sind Blühwiesen mit die artenreichsten Biotope in Mitteleuropa. Das war der Hintergrund für den Beschluss der Kieler Ratsversammlung vom 16. Mai 2019, nach geeigneten Flächen für die Anlage von Blühwiesen zu suchen.

Blühwiese, ja gerne!

In den Ortsbeiräten war das Interesse groß! Erste Flächen wurden auch bereits angelegt, z.B in Mettenhof und in Kronsburg. Die von den Ortsbeiräten eingereichten Flächenvorschläge wurden auf Eignung geprüft. Es sollten Flächen sein, die nicht ohnehin schon artenreich sind. In Hassee fiel die Wahl auf Altenrade, eine 1000 Quadratmeter große Rasenfläche mit größeren Bäumen, darunter vier Pyramideneichen. In der Mitte steht der Gedenkstein.

Das Konzept für Altenrade: Die Rasenfläche wird umgebrochen und mit regionalen Blumen eingesät. Das werden überwiegend mehrjährige sein, aber auch einige einjährige Blumen, damit gleich im ersten Jahr etwas blüht. Dann wird zweimal gemäht, im Juni und im September. Weil die Blumen im Juni gerade blühen, können alternierende Teilflächen auch stehen bleiben. Insgesamt soll die Juni-Mahd aber zu einer zweiten Blüte führen. Das Mähgut wird abgeräumt. „Bei guter Pflege können Blühwiesen viele Jahre bestehen bleiben“, sagte die Expertin . Ein Rasenweg wird zum Gedenkstein führen.

Blühwiese zum Mitmachen

Das Programm „18 Blühwiesen“ sieht die Beteiligung der Bevölkerung vor. In Kronsburg haben sich die Kinder der betreuten Grundschule Kronsburg mit Kunst und Kuchen beteiligt.

Auch für die Blühwiese Altenrade bildet sich schon ein Rahmenprogramm. Der Jugendtreff Station 113 möchte Pate stehen, und der Junge Rat wird sich auch in die Gestaltung einbringen. Station 113 holt mit dieser Aktion sein 20-jähriges Jubiläum nach, das Corona-bedingt nicht gefeiert werden konnte.

Und noch eine erfreuliche Entwicklung: auf der Ortsbeiratssitzung bekundete Herr Dr Ehlert von der Kieler Müllverbrennung Interesse, eine weitere Blühwiese zu finanzieren, als ergänzender Ausgleich für gefällte Bäume.

Es ist übrigens nicht so einfach, geeignete Flächen für Blühwiesen zu finden. Kiel hat viel Wald und viele Straßen, aber nicht so viele Grünflächen, wie die Mitarbeiterin des Grünflächenamtes erklärte.

In der Diskussion mit den Anwohnern kam das Thema Schottergärten auf. Ein Anwohner sagte, immer mehr Schottergärten wären wirklich kontraproduktiv, wenn man etwas für die Insekten tun möchte. Noch werden Schottergärten in Kiel geduldet.

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18 neue Blühwiesen für Kiel

Bessere Busanbindung für Hassee

Südspange, Ostring 2 und A21: alternativlos?

Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” veranstaltet eine Online-Präsentation mit anschließender Diskussion zum Themenkomplex Anschluss der A21 an Kiel.
Worum geht es ? – Stand der Dinge – Auswirkungen auf Verkehr & Umwelt.
Aber vor allem auch ein Ausblick, was die Alternativen zu noch mehr Autoverkehr & Flächenversiegelung
sind.

Südspange, Ostring 2 und A21:
“Alternativlos”?
Do, 17.6.2021, ab 19 Uhr

Die Präsentation wird von Niklas Hielscher durchgeführt
(bielenbergkoppel.de / Mitarbeit
LAK Mobilität des BUND SH, Mobilitätsforum Kiel & Mitglied Tram für Kiel
e.V.).

Veranstaltungslink: https://zoom.klimaguertel.de

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Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Viel Lärm um die Südspange

Corona-Impfung ab 12 war Thema in der Ratsversammlung

Es ist möglich, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen Covid-19 impfen zu lassen. Allerdings empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) diese Corona-Impfung nicht generell bei Kindern ohne Vorerkrankung. Zitat aus dem medizinischen Bulletin: „Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.“ Comirnaty ist gleichbedeutend mit BioNtech/ Pfizer.

Kinder, Jugendliche und Eltern bzw Sorgeberechtigte stehen also vor einer schwierigen Entscheidung. Die Informationen stehen zwar im Internet, aber man muss da ein wenig suchen. Vor diesem Hintergrund machte „Die Fraktion“ den Vorschlag, ein mehrsprachiges Info-Angebot zu diesem Thema sowohl online als auch in Form eines Faltblattes zu erstellen. Die Faltblätter könnten in Schulen, Jugendzentren und Vereinen ausliegen.

Dieser Antrag traf in der Ratsversammlung auf wenig Interesse. Es wurde auf die Impfberatung verwiesen. Ratsfrau Assaeva argumentierte, dass die Informationen nach einer Weile veraltet sein könnten. Worauf Ratsherr Halle etwas entnervt entgegnete, dass jede Art von Informationsmaterial irgendwann von neuen Erkenntnissen überholt würde. Am Ende wurde der Antrag in den Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen.

STIKO zurückhaltend

Hier der Text der STIKO-Empfehlung zur Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen, Hervorhebung von mir:

Die STIKO spricht nach der Zulassung für Comirnaty für 12–15-Jährige eine gemeinsame Empfehlung für die Altersgruppe der 12–17-jährigen Kinder und Jugendlichen aus.

Bereits begonnene Impfse-rien bei 16–17-Jährigen sollen vervollständigt werden.

Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO dieser Grup-pe eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Es sollen zwei Impfstoffdosen im Abstand von 3–6 Wochen gegeben werden.Zu dieser Gruppe gehören Kinder und Jugendliche mit folgenden Vorerkrankungen:*

▶Adipositas (>97.Perzentile des Body Mass Index (BMI))

▶angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression

▶angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhe-sättigung <80%)

▶schwere Herzinsuffizienz

▶schwere pulmonale Hypertonie

▶chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion

▶chronische Niereninsuffizienz

▶chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen

▶maligne Tumorerkrankungen

▶Trisomie 21

▶syndromale Erkrankungen mit schwerer Beein-trächtigung

▶Diabetes mellitus**

*Die Vorerkrankungen sind nicht nach Relevanz geordnet.

**Ein erhöhtes Risiko besteht bei einem nicht gut einge-stellten Diabetes mellitus mit HbA1c-Werten >9,0%.

Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugend-lichen ab 12 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter relevanter immun-suppressiver Therapie).

Eine berufliche Indikation aufgrund eines arbeits-bedingt erhöhten Expositionsrisikos besteht für Jugendliche entsprechend den beruflichen Impfindikationsgruppen im Stufenplan.

Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugend-lichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich. „ https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/23_21.pdf?__blob=publicationFil

Aus der Begründung des Antrags der “Fraktion”

„Diese Situation löst bei Eltern Verunsicherungen aus und viele sind mit der Frage, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen oder nicht, überfordert . Derzeit scheint es so, dass zumindest eine Impfung von Kindern mit bestimmten Vorerkrankungen sinnvoll ist . Die Abwägung darüber können Eltern jedoch in den wenigsten Fällen alleine treffen. Die Ärztinnenpraxen haben aufgrund des großen Andrangs derzeit wenig Zeit für ausführliche Informationsgespräche. Daher bedarf es eines Informationsangebotes, dass die Vor- und Nachteile, sowie die Risiken und den Nutzen einer Impfung bei Kindern und Jugendlichen fachlich fundiert und mit größtmöglicher Neutralität gegenüberstellt.“

Mein Fazit

Inpf-Informationen auf der Kiel Hompage (kiel.de) und in Form von Flyern zu verbreiten, erscheint mir sehr sinnvoll, vor allem wenn es zeitnah geschieht. Die Argumente dagegen waren schwach. Aber nun ist die Diskussion erst einmal vertagt auf nach den Sommerferien. Die nächste Sitzung des Sozialausschusses ist am 26. August!

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https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Ergibt-das-Impfen-von-Kindern-Sinn-Das-sagt-ein-Arzt-aus-Altenholz-Klausdorf

Schulalltag mit Maske

Kurznachrichten im Juni

Der Corona-Stand am 24. Juni um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.440. Davon wieder genesen: 5.321 Personen. 17 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 1 neuer Positivfall. Verstorben sind 102 Kieler*innen. 38 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 3,6.

Holtenauer Straße: Die Bushaltestellen „Dreiecksplatz“ in der Holtenauer Straße auf Höhe der Arkaden bekommen eine neue Fahrbahndecke. Das Tiefbauamt nimmt sich am Freitag, 25. Juni, die Haltestelle in Fahrtrichtung Wik vor. Stadtauswärts ist die Straße zwischen Lehmberg / Mittelstraße und Jungmannstraße in dieser Zeit gesperrt. Die Umleitung, auch für die ÖPNV-Busse, verläuft über Lehmberg und Knooper Weg. Während der Bauarbeiten stehen am Freitag auch die an die Haltestelle angrenzenden Parkplätze vor den Arkaden vorübergehend nicht zur Verfügung.

Klausdorfer Weg: Das Tiefbauamt erneuert von Montag, 28., bis Dienstag, 29. Juni, im
Klausdorfer Weg die Ampelanlage Ostring/Klausdorfer Weg. Während der Umbauarbeiten müssen die Ampeln ausgeschaltet werden.

In der Straße Boksberg in Neumühlen-Dietrichsdorf muss das Tiefbauamt einen Schmutzwasseranschlusskanal reparieren. Während der Bauzeit von Montag, 28. Juni, bis voraussichtlich zum 9. Juli ist der Boksberg im oberen Bereich gesperrt.

Schwimmen in Kiel:

  • Badesteg Bellevue an der Kiellinie, bei schönem Wetter täglich von 9 – 19 Uhr.
  • Badesteg Kiellinie vor dem Camp 24/7 von 8 – 20 Uhr
  • Seebad Düsternbrook, Kiellinie 130, morgens bis 18 Uhr, https://seebad-duesternbrook.com/schwimmen/
  • Sommerbad Katzheide, montags bis freitags von 10 – 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 – 20 Uhr
  • Eiderbad Hammmer, täglich von 10 – 18 Uhr
  • Das Hörnbad bliebt wahrscheinlich bis zum 26. Juli geschlossen. Auch die Schwimmhalle in Schilksee bleibt vorerst geschlossen.

Die Kieler Woche vom 4. – 12. September 2021. Nach und nach stehen Dinge fest, die dann passieren werden – gewaltig leise, das kleine Festival im Festival, oder das Segelkino wird es wieder geben, das Classic Open Air kommt zurück, der Internationale Markt oder das Hoftheater. Alles wird etwas anders aussehen, aber es soll möglichst nah ans Original heran. Das ist der Plan.

Bevölkerungsprognose für Kiel: Betrachtet man die Entwicklung im Kieler Stadtgebiet insgesamt, so steigt die Bevölkerung in den kommenden Jahren wieder moderat an . Demnach werden 252.210 Einwohner*innen im Jahr 2029 in Kiel wohnen, das entspricht 4.433 Einwohner*innen mehr im Vergleich zu Ende 2019. Das Maximum mit 252.232 Einwohnern wird nach dieser Prognose im Jahr 2028 erreicht. Gleichwohl rechnet die Studie mit einem Rückgang der Bevölkerung in einigen Stadtteilen. Prozentual werden vor allem Schilksee, Holtenau und Suchsdorf Einwohner*innen verlieren. Quelle: Bevölkerungsprognose 2020-2019

Der neue Mietspiegel ist da: mit dem Mietspiegelrechner kannst du die ortsübliche Vergleichsmiete für eine konkrete Wohnung ermitteln. https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/wohnen/mietspiegel.php

Holsteinstadion: Um die Öffentlichkeit frühzeitig über den Bebauungsplan zu informieren, lädt die Landeshauptstadt Kiel interessierte Kieler*innen ein zu einem Informationsabend am Montag, 14. Juni, um 19 Uhr. Anmeldungen sind bis zum 12. Juni möglich: holsteinstadion@kiel.de Wer teilnehmen möchte, benötigt einen aktuellen negativen Coronatest, der nicht älter als 24 Stunden ist. Vollständig Geimpfte und Genesene müssen keinen Test vorlegen. Während der Veranstaltung gilt eine Maskenpflicht, die Masken können am Sitzplatz abgenommen werden.

Zankkapfel Schrevenpark. Hier wurde/wird wild gefeiert, was zu Protesten von Anwohner*innen führte. Polizei und Stadt haben ihre Erkenntnisse nun zusammengetragen und mögliche Maßnahmen abgewogen. Ein Alkoholverbot im Schrevenpark ist nicht geplant. Aber es wird mehr Kontrollen geben. Und es werden mehr Abfalltonnen aufgestellt.

Woodstock: In der City Ecke Hafenstr. /Fabrikstr. soll ein neues Studi-Haus entstehen. Das sechsgeschossige Gebäude in Holzbauweise wird 75 Studierenden-Appartments bieten. Dazu kommen eine grüne Dachterrasse, Laubengängen, ein Café und Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss. Die Bauweise soll klimaneutral sein.

Kieler Woche fast wie früher: Schlemmen auf dem Internationalen Markt, toben auf der Krusenkoppel, feiern vor der Jungen Bühne: Bei der Kieler Woche 2021 (4. bis 12. September) können sich die Besucher*innen auf viele „KiWo“-Klassiker freuen, die im vergangenen Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnten. In den aktuellen Planungen spielen dabei natürlich auch Hygiene- und Sicherheitsregeln eine Rolle. „Insgesamt kommen wir wieder deutlich näher ans Original heran“, freut sich Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Um die Kieler Woche wieder näher ans Original zu bringen und dabei die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen umsetzen zu können, wird das Segel- und Sommerfestival mit circa 50 Prozent seines üblichen Umfangs geplant. Beispiel: für den internationalen Markt werden nur 20 anstatt 30 Standplätze vergeben.

Aus der Statistik: Im vierten Quartal 2020 lebten 8.883 Kinder (unter 15 Jahre) von Hartz IV. Im Vorjahresquartal waren es 9.115. Quelle: Quartalsbericht I, 2021.

Die Bevölkerungszahl: Am Ende des ersten Quartals 2021 lebten 247.580 Menschen in Kiel, geringfügig (-0,3) weniger als im Vorjahresquartal.

(Das Foto zeigt die Kiellinie zur Kieler Woche 2018.)

Offener Brief zur Klimapolitik in Kiel

21 Umwelt- und Klima-Initiativen schrieben einen Offenen Brief und überreichten ihn heute mittag öffentlichkeitswirksam dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer mitsamt einem symbolischen Restguthaben CO2. 12, 5 Megatonnen CO2, mehr darf Kiel aus Sicht der Initiativen nicht mehr verbrauchen.

Die Rechnung: „Die Gesamtmenge an Treibhausgasen ….., um die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist limitiert“, so steht es im Brief. Das „Restbudget“ beträgt laut IPPC 480 Gt CO2 . „Für Deutschland ergeben sich bei 83,2 Millionen Einwohnern anteilig 4,6 Gt Co2 oder 55 t CO2 pro Person. Bei unverminderter Emission von derzeit 11 t pro Person und Jahr wäre dieses Restbudget innerhalb von nur etwa fünf Jahren aufgebraucht.“

Wünsche an die Klimapolitik

Der Offene Brief listet eine Reihe von Forderungen auf. Die wichtigsten:

  • Das Restbudget für die Stadt Kiel wird angegeben, festgelegt und generationengerecht angewendet.
  • Alle Klimaziele werden rechtlich verbindlich festgelegt.
  • Ab sofort soll der Klimaschutz bei jeglichen Entscheidungen als wichtigstes Kriterium gewertet werden.
  • Nur solche Lösungen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken, werden umgesetzt.

In einer Anlage werden konkretere Maßnahmen empfohlen. Hier eine Auswahl:

  • keine Schädigung des Grüngürtels für Bauprojekte
  • vorerst Aussetzung von Verkehrsbauprojekten und deren Planungen bis die Verkehrsströme den Emissions-Minderungszielen entsprechen
  • Biomasse soll nicht als Brennstoff genutz werden.

Reden auf der Kundgebung

Nicht nur die Energiefrage, auch das Artensterben wurde in einer Rede als ein sehr großes Problem thematisiert. Hanno Michel von Scientists for Future sagte in seiner Rede: „Wir befinden uns in einer der größten und auf jeden Fall der schnellsten Phase von Artensterben in der Geschichte.“ Dabei würden Tier- und Pflanzenarten verschwinden, von denen man noch nicht einmal weiß, was ihre Rolle in der Biologie des Planeten sei.

Evelyn von People for Future bezog sich auf das Klima-Urteil vom Bundesverfassungsgericht: „Nach diesem Urteil ging ein Raunen durch das Land. Oder liegt es an den kommenden Wahlen?“

Das Bundesverfassungsgericht hatte im April geurteilt, dass das deutsche Klimaschutzgesetz nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Die Regierung müsse nachschärfen. Auf der heutigen Kundgebung war auch Sophie Bracken anwesend. Sie ist eine der Personen, die die Verfassungsbeschwerde eingelegt hatten. Ihre Familie betreibt einen Hof auf Pellworm. Diese und andere Inseln sind durch den Klimawandel bedroht.

Luca Brunsch von der Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel klagte über die Symbolpolitik in Kiel. „Kiel ist gut in Ankündigungen.“ Faktisch würde zu wenig passieren. Nur ein Prozent des Haushalts würde für den Klimaschutz aufgewandt. Er bedauerte auch, dass die Klimakrise zur Zeit in den Medien hinter anderen Krisen zurücksteht. „Es ist nicht mehr das Thema, das es einmal war. Aber mit Mutter Natur lässt sich nicht spaßen.“ Ein gewisser Meeresspiegelanstieg sei jetzt schon nicht mehr zu verhindern.

Die Reaktion von OB Ulf Kämpfer auf den Offenen Brief

Der Oberbürgermeister freute sich über das Engagement und meinte auch, dass es „ein bisschen schneller gehen“ müsste mit dem Klimaschutz. Aber: „Wir brauchen Mehrheiten und müssen die Kieler und Kielerinnen mitnehmen.“ Einiges sei auch schon passiert: Kohlekraftwerk abgeschaltet und mehr Fahrradwege gebaut.

Warum jetzt ein offener Brief?

In Anschluss sprach ich mit Erna Lange, die maßgeblich an dem Text zum offenen Brief mit gearbeitet hatte. Bei 21 Initiativen war das kein so leichtes Unterfangen. Anlass für diesen offenen Brief war der zweite Jahrestag der Ausrufung von Climate Emergency in Kiel. Und der zweite Anlass war das Klima-Urteil vom Bundesverfassungsgericht. Erna Lange erwartet von der Kieler Politik, dass die Dringlichkeit des Klimaschutzes viel stärker betont wird. „Man muss es richtig erklären. Es wird zu wenig über die Kosten der Anpassung geredet.“ Das war auch ein wiederkehrendes Motiv der Reden: Die Kosten des Nicht-Handelns werden um ein Vielfaches größer sein als effektiver Klimaschutz. Und manche Schäden werden irreparabel sein.

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https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Freude-bei-Umweltminister-und-Verbaenden-nach-Klima-Urteil,klimaklage110.html

Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Die Fridays for Future Demo heute fand bei strahlendem Wetter statt. Ab 14 Uhr füllte sich der Exerzierplatz schnell. Nach den Reden zum Auftakt wurde klar: es sind weit aus mehr Räder auf dem Platz als angemeldet. Nicht 250, wie angemeldet, sondern laut Polizei 450. Also wurde die Demo geteilt. Nach der Hälfte der Teilnehmenden kam ein Polizeiwagen in die Schlange und danach die übrigen Teilnehmenden. In dieser Formation ging es dann über Schützenwall und Westring zum Theodor-Heuss-Ring, ein Stück am Vieburger Gehölz vorbei und auf der B404 mit einem Schlenker zum Ostring dann am Bahnhof vorbei zum Rathaus.

Bevor es losging, sprach ich mit einigen der Demonstrierenden. Florian, 51, war mit seiner Familie da. Für ihn ist die Solidarität mit der Jugend wichtig. Deshalb ist er gegen weiteren Straßenbau.

Auch Volker, 71, thematisierte die Jugend. Auf seinem Pappschild stand: „Südspange stoppen“. Er sagte: „Weil ich meinen Enkelkindern eine vernünftige Zukunft hinterlassen möchte.”

Zwei Studentinnen sind seit letztem November bei Fridays for Future und identifizieren sich stark mit den Zielen dieser Gruppe.

Jan, 15, interessiert sich besonders für den Klimaschutz. „Wie kann man noch im Jahr 2021 die Südspange bauen? Das Argument ist ja, dass es dann keine Staus gibt. Und dadurch weniger CO2. Aber ein paar Studien haben gezeigt, dass dann noch mehr Menschen motiviert sind, ins Auto zu steigen, und dann gibt es doch wieder Staus.“

Auftakt der Fridays for Future Demo

In den Redebeiträgen von Fridays for Future, VCD und Health for Future wurden die Probleme des Straßenbaus generell und besonders in Kiel thematisiert.

  • Die Südspange würde auf einem Kleingartengebiet gebaut werden. Da es dort länger leer stehende Gärten gibt, hat sich eine besonders wertvolle Flora und Fauna entwickelt. Das Meimersdorfer Moor und das Vieburger Gehölz sind in der Nähe. Der Bau würde Tiere verscheuchen und sie mehr Lärm aussetzen.
  • Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr! Das hat auch ein Gutachten für die A21-Anbindung prognostiziert.
  • Keine neue Straße entlastet!
  • 150.000 frühzeitige Tode ließen sich verhindern. Wir brauchen Luft mit weniger Schadstoffen.
  • Der Kampf gegen den Klimawandel ist die größte Chance für bessere Gesundheit.

Viele selbstgemalte Plakate griffen das Thema der Demonstration auf

  • Autobahn – wie be“scheuer“t ist das denn?
  • Grow food – not emissions – Kleingärten erhalten!
  • Solidarisch aus der Klimakrise statt sie weiter anzuheizen
  • „Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen….“ Grundgesetz Artikel 20 a

Die Demonstration führte zu Verkehrsbehinderungen, die von den meisten Autofahrern aber mit Gelassenheit akzeptiert wurden.

Weiterlesen:

Fridays for Future im Dialog mit der Lokalpolitik

KN: Fridays for Future-Demo

Aktionstage Verkehrswende

Am Wochenende 4.-6. Juni steht Kiel im Zeichen von Aktionen zur Verkehrswende. Die große Fahrraddemo, organisiert von Fridays for Future beginnt am Freitag, 4. Juni um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Am Samstag, 5. Juni informiert das Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel über die A21-Anbindung und wie man sie verhindert: Schevenbrücke (am Europaplatz) von 8.30 bis 14 Uhr. Am Samstag ab 16 Uhr veranstalten die Students for Future eine Online-Podiumsdiskussion. Am Sonntag ab 15 Uhr lädt die Aktionsgruppe Offenes Klimatreffen zu einer Kundgebung auf die Kiellinie/Reventlouwiese ein. Motto der Kundgebung: “Keine Autobahn – Nirgendwo! Für eine echte Verkehrswende!”

Fridays for Future Fahrraddemo am 4. 6.

Die Route liegt jetzt fest. Es geht vom Exerzierplatz über den Schützenwall Richtung Bundesstraße, dann über die B76, ein kleines Stück durchs Vieburger Gehölz und dann über B404 und B76 durch Gaarden am Bahnhof entlang wieder nach Kiel.

Beginn um 14 Uhr mit einer Auftaktkundgebung. Auf der Redeliste für Auftakt- und Endkundgebung stehen neben Fridays for Future auch VCD, Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel, BUND, Health for Future. Weitere kommen eventuell noch dazu.

Online Podiumsdiskussion zum Thema Südspange

Anlässlich der bundesweiten Aktionstage für die Mobilitätswende und gegen neue Autobahnen veranstalten die Students for Future Kiel eine Podiumsdiskussion zum Thema “Südspange in Kiel”. 👍Online via Zoom am Samstag, 5.6., ab 16 Uhr:https://uni-kiel.zoom.us/j/62383810951 Teilnehmen werden Luise Amtsberg (Bündnis 90/ Die Grünen), Lorenz Gösta Beutin (Die Linke), Christina Schubert (SPD), Florian Weigel (CDU), Florian Wrobel (Die Partei) und Marcel Schmidt (SSW). Der Titel der Diskussion: “Wald statt Asphalt”.

Ebenfalls am Samstag, 8:30 bis 14 Uhr verteilen Aktive des Bündnisses “Vorfahrt für den Klimagürtel” Infomaterial auf der Schevenbrücke (am Europaplatz).

“Keine Autobahn – Nirgendwo”

Am Sonntag, 6. Juni ab 15 Uhr lädt die Aktionsgruppe “Offenes Klimatreffen” zu einer Kundgebung an der Kiellinie/ Reventlouwiese ein. Die Forderungen:

  • Keinen Cent mehr in den Bau neuer Autobahnen!
  • Investitionen aus dem Straßenbau in den Ausbau des Schienennetzes!
  • Pendlerpauschale neu gedacht: Wer mit dem ÖPNV fährt, soll bezuschusst werden!
  • Und natürlich: Autofreie Städte. Denn hier, direkt vor unserer Haustür, mit jedem PKW in dieser Stadt fängt es an.

(Das Foto zeigt eine frühere Fahrraddemo von Fridays for Future.)

Greenpeace Protest vor Edeka in Suchsdorf

Heute machte Greenpeace Kiel mit einer Plakat-Aktion auf den Verkauf von Billigfleisch bei Edeka aufmerksam. Gegen 11:30 machte sich eine Gruppe von Greenpeace-Aktiven bei Edeka Fiedler in der Doktor-Hell-Straße in Suchsdorf ans Werk: sie klebten Plakate an die Schaufenster und sprühten mit Hilfe von Wasserdruck und Schablonen Aufschriften auf das Parkplatzpflaster. Dies ist Teil einer deutschlandweiten Aktion.

Greenpeace kämpft für bessere Tierhaltung

Für die Tierhaltung gibt es vier Kategorien, wobei die Kategorie 1 die schlechteste ist, und Kategorie 4 die beste. Greenpeace fordert, Fleisch der Kategorie 1 aus dem Verkauf zu nehmen, weil diese nach Ansicht von Greenpeace nicht mit dem Tierschutz vereinbar seien. Es liegt in dieser Sache auch eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht vor. Dabei geht es um den Platz und die Zustände in den Ställen.

Frederike Haß, Gruppenkoordinatorin der Kieler Greenpeace-Gruppe, erklärt: „Alle Lebensmittelketten außer Edeka, haben einen Plan , wann sie aus der Kategorie 1 aussteigen. Lidl hat einen Stufenplan. Nur bei Edeka soll es keinen Ausstieg geben. „

Sie beschreibt, dass es in der Kategorie 1 weiterhin Praxis sei, dass Ferkel ohne Betäubung kastriert werden. Die Tiere hätten zu wenig Platz, selten natürliches Licht, Antibiotika werden werden prophylaktisch verabreicht, was zu Resistenzen führen kann und auch unserer Gesundheit schadet. Die Kategorie 2 sei nur geringfügig besser als die Kategorie 1.

Die Greenpeace-Plakatierung

Auf einigen Plakaten wird Edekas Werbe-Slogan „Wir lieben Lebensmittel“ ironisch verfremdet zu „Edeka: Wir lieben Billigfleisch, Artensterben, Klimakrise.“ Es geht also nicht nur um Tierwohl, sondern auch um die Problematik des Futtermittelanbaus, vor allem des Sojaanbaus in Brasilien. Die Tierhaltung zerstört Wälder und geht zu Lasten von Artenvielfalt und Insektenvielfalt, erklärt Frederike Haß. Andere Plakate fordern Haltung ins Sachen Tierwohl.

Die Kund*innen , mit denen ich sprach, sahen die Aktion überwiegend positiv. Hier einige Stimmen:

  • Passant 1, : „Finde ich gut. Am besten wäre gar kein Fleisch,“
  • Passantin 2: „Find ich gut, ich esse nur einmal in der Woche Fleisch, dann darf es auch richtiges sein. “
  • Passantin 3 : „Absolut richtig. Ich bin Vegetarierin.“

Ich überhörte ein Streitgespräch zwischen einer Aktivistin und einer Kundin, die wohl nicht wusste, dass Greenpeace ein Verein ist. Sie regte sich auf: „Und was solche Plakate kosten! Das wird von unseren Steuern bezahlt!“ Tatsächlich finanziert Greenpeace alle Aktionen aus Spenden.

Nach etwa einer Stunde fuhr Polizei auf den Parkplatz und beendete die Aktion.

An der Edeka-Fleischtheke

Nach der Aktion sah ich mir mal die Fleischtheke im Edeka an, um mir ein Bild zu machen, wie die Kategorien gekennzeichnet werden. An der Frischfleischtheke sind die Kategorien nicht ausgezeichnet. Ich zeigte auf ein Fleischstück und der Verkäufer, Herr Soltau konnte das als Lamm aus Neuseeland der Kategorie 2 identifizieren. Man muss aber fragen, sonst erschließt sich die Kategorie nicht. Wir machten dann eine Runde zu den Kühlregalen. Das abgepackte Fleisch ist tatsächlich gekennzeichnet, wenn auch oft unauffällig. Kategorie 4 erzielt nur das Biofleisch im Kühlregal. Der Chef der Fleischabteilung schaltete sich ins Gespräch ein, er freut sich auf eine Neuerung im September: Das „Strohschwein“ bekommt besseres Futter und bessere Haltungsbedingungen. Bis jetzt stammt das meiste Fleisch in dieser Filiale – wie auch bei Edeka generell – aus den Kategorien 1 und 2. Also Billigfleisch mit den schlechtesten Haltungsbedingungen.

Gestern begann die Kampagne mit einer Aktion in Hamburg. In Kiel und in anderen Städten sollen weitere Aktionen folgen.

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Überblick Kategorien der Tierhaltung

https://www.t-online.de/region/kiel/news/id_90145886/kiel-greenpeace-aktivisten-protestieren-vor-edeka-filialen-gegen-billigfleisch.html

https://www.mopo.de/hamburg/protest-gegen-tierleid-greenpeace-aktivisten-kapern-hamburger-edeka-fassade-31613366

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitzmole