Greenpeace in Kiel

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitz-Mole

Seit drei Jahren lädt Greenpeace zum gemeinsamen Müllsammeln an die Förde ein. Immer am ersten Samstag des Monats um 14:30, Treffpunkt am kleinen Sandstrand südlich der Tirpitz-Mole. Wenn du das Greenpeace-Banner zwischen den Bäumen hängen siehst, bist du an der richtigen Stelle. Corona-bedingt wird darum gebeten, eigene Handschuhe mitzubringen.

Es kommen bis zu 25 Leute, in den Sommerferien jedoch deutlich weniger. Je nachdem, wie viele Freiwillige antreten und wie der Wasserstand ist, werden bis zu vier blaue Müllsäcke eingesammelt. Die Kieler Abfallwirtschaft freut sich über das Engagement der freiwilligen Müllsammlung und holt die Säcke ab.

Vom Sinn des Müllsammelns?

Kornelia Vettel von Greenpeace schätzt, dass etwa die Hälfte des Mülls von Strandbesuchern stammt, der Rest wird auf Schiffen über Bord geworfen und an Land geschwemmt. Sie finden viel Plastik in jeder Form, jede Menge Zigarettenstummel, Zellophanhüllen von Zigarettenschachteln, aber auch Styropor und Verpackungsmüll wie das Plastikband, das Kornelia auf dem Foto in der Hand hält.

Jeder Plastikkrümel, der nicht im Bauch eines Fisches landet, lohnt die Mühe schon, sagt Kornelia. Aber darüber hinaus erhofft sie sich einen Lerneffekt: Wenn Strand-Besucher sehen, dass andere ihren Müll weg machen, kommen sie vielleicht ins Grübeln oder schämen sich sogar. Manche denken dann noch einen Schritt weiter und hinterfragen ihr Konsumverhalten. Was dann auch wieder Auswirkungen auf das Angebot im Handel haben kann.

Ein Beispiel: Plastik frei leben ist gerade sehr modern, und das hat dazu geführt, dass zumindest im Bereich von Bioprodukten auf einmal Gurken angeboten werden, die nicht in Plastik eingeschweißt sind. Zaghaft aber nicht zu übersehen ist das zunehmende Angebot an unverpackter Ware aller Art. Das ist der Effekt, den sich Greenpeace von der Aktion idealerweise erhofft. Aber auf dem Weg dahin ist es schon ein Erfolg , wenn der Strand schön aussieht und die Fische weniger Kunststoff schlucken.

Plastik im Sand unter unseren Füßen

Laut Greepeace gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll vom Land aus in die Meere. Die Problematik ist also nicht unerheblich. Ein Teil der Sandkörner am Strand bestehen mittlerweile aus Mikroplastik.

Letzten Samstag besuchte ich die Aktion und sah den Freiwilligen beim Müllsammeln zu. Das Wasser stand ziemlich hoch und bedeckte den Strand größtenteils. Ein Mann kam zum Schwimmen, zwei andere Männer ließen ihre Labrador Retrievers im Wasser spielen. Auf der Orchideenwiese gegenüber sonnten sich zwei Frauen und ein Mann saß auf der Bank mit einem Buch. Eine kleines Stück wilde Natur am Rande des Militärhafens, für kurze Zeit mit weniger Müll.

Foto: Kornelia und Karolin an der Tirpitz-Mole

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