Hasselfelde: Ideen für den Strand am Ostufer der Kieler Förde

Der Strand Hasselfelde in Kiel-Dietrichsdorf ist der einzige Strand im Stadtgebiet auf dem Ostufer der Kieler Förde. 350 Meter breit, in einem Wald gelegen, eigentlich ganz idyllisch. Allerdings ganz ohne Infrastruktur, von einem Mini-Parkplatz abgesehen. Das soll sich ändern.

SPD und Grüne möchten diesen Strand aufwerten als einen ausgewiesenen Badestrand mit Sanitäranlagen, Badeaufsicht und einem Kiosk. Außerdem setzen sie sich für einen barrierefreien Zugang zum Wasser ein.

Das Grünflächenamt schlägt auch einen Bereich mit Spiel- und Sportgeräten vor.

Der Teil der Maßnahmen, der Barrierefreiheit oder Klimaschutz oder Anpassung an den Klimawandel zum Ziel hat, kann durch externe Mittel gefördert werden.

Das Thema wird demnächst im Ausschuss für Schule und Sport diskutiert: am 8. Februar, um 17 Uhr , im Magistratsaal, Rathaus.

Bürger und Bürgerinnen bekommen die Gelegenheit, sich zu informieren und mit den Verantwortlichen aus Stadt und beauftragten Planungsbüros zu diskutieren:

  • Auf einem Öffentlichen Strandspaziergang am Freitag, 2. Februar 2024, um 14 Uhr. Treffpunkt Ecke Hasselfelde/Zum Kesselort)
  • An einem Informationsabend am Mittwoch, 7. Februar 2024, 18 – 20 Uhr, in der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule, Masurenring 6
  • Für beide Veranstaltungen wird um eine Anmeldung gebeten bei Doris.Hubert@kiel.de

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Strand Hasselfelde

Mehr Badestellen am Kieler Ostufer gewünscht

Busstreik nicht nur in Kiel

ver.di Nord ruft die Beschäftigten des öffentlichen Omnibusverkehrs (TV-N) in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster, sowie flächendeckend im Land die Beschäftigten des privaten Omnibusverkehrs (OVN), zu einem ersten Warnstreik in Schleswig-Holstein auf.

Die Warnstreiks beginnen am Freitag um 03.00 Uhr und enden am Sonntag mit Dienstbeginn.

„Was die Arbeitgeber angeboten haben, ist nahe am Realitätsverlust und blendet dabei die Realität der Beschäftigten völlig aus. Statt den Beschäftigten Druck zu nehmen und konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu arbeiten, kommen sie mit einer Erhöhung der Arbeitszeit oder gar Ausweitung von Schichten (TV-N). Der OVN will gar nicht erst über die Forderung nach einer 35 Stundenwoche verhandeln, deshalb müssen wir den Druck nun über die Straße erhöhen“, so Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di Nord.

Die kvg Kiel wird bestreikt. Der Busverkehr von Autokraft wird stark beeinträchtigt. Der Airportbus KIELIUS ist nicht betroffen.

Aufgerufen sind auch alle Busgesellschafte auf dem Land, etwa Autokraft in Nordfriesland, Flensburg, Rendsburg, Kiel, Segeberg, Bad Oldesloe, Eutin, Heiligenhafen, Lübeck, Bergedorf Transdev: Husum, Bredstedt, Rendsburg, KVIP, Elite, Ahrensburger Bus Gesellschaft, Stambula, Dahmetal.

Wer am Freitag oder Samstag mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein möchte, sollte in der DB App bzw bei bahn.de oder nah.sh nachschauen, welche Verbindungen bestehen.

“Keine Böcke auf Höcke”, Kundgebung für Demokratie

Geschätzte 15.000 Menschen kamen heute auf dem Rathausplatz in Kiel zusammen. Sie folgten einem Aufruf des DGB zu einer „Kundgebung für Demokratie und Toleranz“.

Da heute der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ ist, begann die Kundgebung mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Toten. Es folgten zahlreiche kurze Redebeiträge.

Aus den Reden:

  • Stephanie Schmoliner vom DGB stellte diese Kundgebung in einer Reihe mit vielen ähnlichen in anderen Städte. Überall gehen Menschen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft auf die Straße. Sie dankte allen, die sich gegen Hass und Hetze engagieren.
  • Innenministerin SH Dr. Sabine Sütterlin-Waack sagte: „Rechtsextreme werden lauter. Sie haben versucht, die Bauernproteste zu unterwandern, aber sie wurden abgewehrt.“
  • Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer brachte die Diskussion auf die Ebene der Stadt: „Mehr als die Hälfte der Kinder, die hier in Kiel geboren werden, haben einen Migrationshintergrund. Auch diese Kinder sollen in Freiheit und Würde aufwachsen können.“
  • Nora Steen, Bischöfin der Nordkirche Schleswig und Holstein sagte: „Unsere Gesellschaft droht auseinanderzubrechen. Lasst uns lernen zu streiten.“
  • Dursiye Ayyildiz, Vorsitzende des Forums für Migrantinnen und Migranten fragte: „Warum erleben wir, dass die Menschen so rassistisch geworden sind?“
  • Hendrik Murmann, Unternehmer und Vorsitzender des Unternehmensverbands Kiel, setzte die Kundgebung in Bezug zum unserem Wohlstand. „Eine weltoffene Einstellung ist eine Grundlage unserer Wirtschaft.“
  • Prof. Dr.Simone Fulda, Präsidentin der CAU: „Wir wissen, wie Demokratie geht. Das müssen wir schützen.“
  • Marie-Luise Petersen-Schorff vom Verein „Sisters – Frauen für Afrika“: „Hatte Europa etwa nichts zu tun mit den Auswirkungen der Klimakrise?“
  • Daniel Karasek, Generalintendant des Kieler Theaters sagte über seine Kulturstätte: „Wir bilden die vielfältige deutsche Gesellschaft in allerbester Manier ab.“ Und er endete seine Rede mit der schmissigen Formulierung: „Keine Böcke auf Höcke!“
  • Steffen Schneekloth, Präsident von Holstein Kiel, beschrieb die integrierende Wirkung des Sports, wies aber auch auf Rassismus in den Stadien hin.
  • Emmanuel Ossei-Wuzu vom Afro-deutschen Verein, sagte: „Wir sind die Mehrheit und die Leute auf dem Treffen in Potsdam sind die Minderheit.“

Ein Meer von Flaggen und Fahnen wehte über der Veranstaltung: Verdi, SSW Kiel, Israel, Seebrücke, Regenbogenflaffe, Bündnis 90 / die Grünen, IG Metall, Lesben gegen rechts, und viele mehr.

Am Theater hing ein Banner mit der Aufschrift: „Nie wieder ist jetzt!“ Auf Pappschildern las ich:

„Bunt statt braun“, „Nazis hatten wir schon“, “Es ist 5 vor 1933” oder „Alice, ich klaue dir dein Schnitzel“. Bei allem Ernst der Sache lag auch Heiterkeit und Humor über der friedlichen Kundgebung.

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Zwei Demonstrationen am 27. 1. 2024

Mehr als 35.000 Menschen demonstrieren in SH gegen Rechtsextremismus

Zwei Demonstrationen am 27. Januar

An diesem 27. Januar sind gleich zwei Demonstrationen angemeldet. Die Kieler Gelbwesten veranstalten einen LKW/Trecker/Auto-Korso, Beginn 11 Uhr am Wilhelmplatz. Wesentlich größer dürfte die vom DGB angemeldete „Kundgebung für Demokratie und Toleranz“ ausfallen, Beginn ebenfalls 11 Uhr am Rathausplatz.

Kundgebung für Demokratie und Toleranz

„Wir stellen uns gegen sämtliche rechtsextreme Bestrebungen und deren Vorhaben, nicht nur gegen die Entrechtung und Deportation von Millionen Menschen“ , so beschreibt der DGB die Haltung, für die demonstriert wird und nimmt damit Bezug auf eine Reportage von „Correctiv“ , die ein Geheimtreffen von sehr weit rechts stehenden Persönlichkeiten beschreibt.

Erwartet werden bis zu 15.000 Personen, berichten die Kieler Nachrichten. Die Rednerliste ist sehr staatstragend: Bis jetzt sind geplant: für den Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein in Vertretung: Frau Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Innenministerin des Landes Schleswig-Holstein; für die Bildung: die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Frau Prof. Dr. Simone Fulda; für die Glaubensgemeinschaften: Frau Nora Steen, Bischöfin der Nordkirche Schleswig und Holstein; für die Landeshauptstadt Kiel: der Oberbürgermeister, Herr Dr. Ulf Kämpfer; für die Kultur: der Generalintendant des Theaters Kiel, Herr Daniel Karasek; für die Gewerkschaften: Frau Stephanie Schmoliner von der IG Metall Kiel-Neumünster; für die Sozialpartner: Herr Hendrik Murmann, Vorsitzender des Unternehmensverbands Kiel; für die zu-, eingewanderten und schutzsuchenden Menschen: Frau Dursiye Ayyıldız, Vorsitzende des Forums für Migration, Frau Marie-Louise Petersen-Scharff, Verein „Sisters – Frauen für Afrika e.V.“ Weiter sind angefragt.

Die Liste der Unterstützer umfasst knapp 60 Organisationen.

Der 27. Januar ist der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“, sehr passend für eine Kundgebung , die sich gegen rechtsextreme Tendenzen richtet.

Gelbwesten Korso

Das Treffen beginnt um 11 Uhr, der Korso setzt sich um 12 in Bewegung. Sie protestieren gegen Maut- und der CO2-Steuer-Erhöhung und wollen die Agrar-Diesel-Förderung und die KfZ- Steuer-Befreiung (in der Landwirtschaft) beibehalten. Das Motto der Demonstration lautet: „Für eine lebenswerte bezahlbare Zukunft!“

(Das Beitragsbild zeigt Menschen auf der “Demo gegen rechts” vom 14. Januar 2024.)

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Kiel Region DGB Homepage

Kieler Gelbwesten Homepage

Correctiv: Geheimplan gegen Deutschland

Kieler Proteste gegen rechts

Der vierte GDL-Streik

Zum vierten Mal in dieser Tarifrunde ruft die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zum Bahnstreik auf. Im ganzen Land soll die Deutsche Bahn sechs Tage lang bestreikt werden. Im Güterverkehr beginnt der Streik schon am Dienstag, 23. Januar um 18 Uhr. Personenzüge sind ab Mittwoch, 24. Januar ab 2 Uhr betroffen, sowohl Fern- als auch Regionalzüge und teilweise auch die S-Bahn. Der Streik soll am Montag, 29. Januar um 18 Uhr enden.

Die Bahn verspricht einen Notfallfahrplan. Welche Züge fahren, erfährt ihr auf der Homepage bzw Bahn-App. Wenn du schon ein Ticket gekauft hast, können folgende Kulanz-Regelungen für dich wichtig sein. Die Bahn schreibt. „Alle Fahrgäste, die ihre für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

Zudem haben Fahrgäste im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am Dienstag, 23.01.2024 früher zu fahren.“

Beim Streit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn geht es um Arbeitszeitverkürzung. Für Schichtarbeiter möchte die GDL die Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich erreichen.

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GDL-Streik: Was die Gewerkschaft fordert, was die Bahn anbietet

Kieler Proteste gegen rechts

Am Sonntag demonstrierten 8.000 Menschen in Kiel gegen die AfD sowie gegen rechtsextreme Tendenzen generell. Zu dieser “Demo gegen rechts” hatten die Grüne Jugend, Seebrücke und andere Organisationen aufgerufen. Sie rechneten mit 500 Teilnehmern, und waren überwältigt von der Resonanz auf ihren sehr kurzfristig erfolgten Aufruf.

Vorausgegangen war ein Bericht des Recherche-Kollektivs “Correctiv” über ein konspiratives Treffen in Potsdam, bei dem die Vertreibung von Ausländern diskutiert wurde. Bei diesen Planspielen ging es nicht nur um die Abschiebung von Ausreisepflichtigen sondern auch um die “Remigration” von Menschen aus dem Ausland, die ein Recht haben, hier zu sein. An diesem konspirativen Treffen nahmen Persönlichkeiten teil, die politisch rechts-außen stehen. Der Bericht ist spannend zu lesen: Geheimplan gegen Deutschland

Proteste gegen rechts Thema in der Ratsversammlung

Dieses aufgedeckte Planspiel war auch Gegenstand einer Aktuellen Stunde in der Ratsversammlung. Die Ratsleute aus der AfD verließen den Ratssaal während der Diskussion. Die Mitglieder der anderen Fraktionen sprachen warnende Worte. “Wir müssen wachsam sein”, sagte Frau Musculus-Stahnke von der FDP. Ove Schroeter von der Partei “Die Partei” sprach sich für ein Verbot der AfD aus. Ratsfrau Walcak berichtete von Zugewanderten, die jetzt über einen Plan B nachdenken.

Auf der Demonstration am Sonntag chanteten die Menschen: “Ganz Kiel hasst die AfD.” Wahrscheinlich doch nicht ganz Kiel. Das sprach Björn Thoroe (Linke) an. Er sagte, man müsse auch über die Menschen reden, die diese Deportationsfantasien unterstützen.

Sozialbericht 2023: mehr Jugendkriminalität, aber robuster Arbeitsmarkt

Sconto in Kiel am Ende

Das Möbelhaus Sconto am Westring wird schließen. Es könnte ein Fahrradladen einziehen. Dieses umstrittene Konzept wurde im Bauausschuss besprochen, aber noch nicht entschieden. Sowohl Möbel Höffner als auch Möbel Sconto gehören der Krieger-Gruppe. Die beiden Möbelhäuser stehen nebeneinander auf dem Prüner Schlag am Westring.

Krieger-Vorstand Edda Metz trug im letzten Bauausschuss eine kleine Präsentation vor und beantwortete danach Fragen. Der erst im Dezember 2021 eröffnete Sconto-Möbeldiscounter sei “höchst defizitär”. Frau Metz hält dies für die Folge eines aufgrund der Pandemie
veränderten Kaufverhaltens.

Ziehen Fahrräder bei Sconto ein?

In das Gebäude soll stattdessen eine Filiale der “Fahrrad-XXL”-Gruppe einziehen. Dabei handelt es sich um einen 2006 gegründeten Zusammenschluss von acht Fahrradeinzelhändlern aus ganz Deutschland, an dem die Krieger-Guppe beteiligt ist. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt bereits 16 Filialen.

In Kiel gilt der Handel mit Fahrrädern laut Einzelhandelskonzept von 2022 nicht als “innenstadtrelevant”, daher könnte diese Ansiedlung zulässig sein. Es soll aber auch noch ein Gutachten erstellt werden, obwohl Frau Metz glaubt, dazu eigentlich nicht verpflichtet zu sein.


Der Name des die Kieler Filiale betreibenden Unternehmens soll lauten: XXL KONRAD. Grund: Der Sohn von Kurt Krieger heißt Konrad. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin.


Die Filiale wird wirklich sehr “XXL” sein, sie soll 6209 m2 Fläche umfassen. Hingegen beträgt die gesamte Verkaufsfläche aller anderen Kieler Fahrradhändler bisher nur etwa 4000 m2. Es sollen 80 Menschen dort arbeiten, das seien mehr als bisher bei Sconto. Das derzeitige Personal soll übernommen werden. Eine Umschulung von Möbeln auf Fahrräder hält Frau Metz für unnötig, da die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ja nur “verkaufen” sollen, und das könnten sie schon.


In der Filiale sollen auf 550 m2 auch Textilien verkauft werden. Außerdem ist auch ein ein großer Werkstattbereich für Reparaturaufträge geplant.

Edda Metz ist überzeugt, dass durch die Ansiedlung keine anderen Kieler Fahrradhändler gefährdet würden. Die Begründung für diese Überzeugung war etwas schwer zu verstehen. Es klang etwa so wie: Kleine Fahrradhändler haben gar nicht den Platz, um in größerem Stil Neuräder zu verkaufen, sie verkaufen eher Schläuche, Schlösser und Klingeln. Was natürlich Unsinn ist.

Wenn die Ansiedlung des Fahrradhändlers nicht gestattet wird, würde Sconto trotzdem geschlossen werden, und das Gebäude würde anschließend leer stehen. Dies als Antwort auf eine Frage aus dem Ausschuß.

Arne Langniß (Grüne) sagte, die Größenordnung der Ansiedlung müsse etwas verdaut werden, und man solle die Abstimmung über das Thema auf die Sitzung im März vertagen. Der Ausschuss stimmte für diesen Vorschlag. Bis zur Veränderung des Bebauungsplans ist also etwas Zeit gewonnen. Bevor der Bebauungsplan eine andere Nutzung erlaubt, kann der Fahrradladen nicht einziehen.

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kn online: Pläne für „XXL Fahrrad“ in Kiel: Teil der Ansiedlung auf dem Höffner-Sconto-Areal gescheitert

Ein Bericht über eine Gegendemo anläßlich der Eröffnung von Möbel Höffner: Hoffnung statt Höffner

Bauernprotest: Das Fass läuft über

Der Bauernprotest war gewaltig: Gestern fuhren 3.100 Demonstrationsfahrzeuge, hauptsächlich Trecker nach Kiel, wo am Exerzierplatz die zentrale Kundgebung stattfand.

Den Satz, den ich im Gespräch mit Bauern aber dann auch von den Sprechern auf der Bühne, am häufigsten hörte, war: „Das Fass läuft über.“ Die Kürzungen in der Agrarpolitik, die ja von der Regierung auch teilweise schon wieder zurückgenommen wurden, sind nur der Tropfen, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Der wahre Grund für die Wut vieler Bauern und Bäuerinnen scheint die Gängelung durch Vorschriften und Dokumentationspflichten zu sein.

Die Unzufriedenheit der Bauern

Bauer Jens: „Diese Geschichte mit dem Agrardiesel hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bauer Henning: Der ganze Papierkram, den wir haben, wir sind als Branche absolut gläsern.“

Bauer Söhnke, Rinderzüchter, klagt ebenfalls über die Bürokratie. Morgens nach dem Frühstück beugt er sich als erstes über das Medikamentenbuch. Ein anderes Beispiel für den Dokumentierungsaufwand: Wenn er düngt, muss er vorher eine Schätzung der Menge melden, dann bringt er den Dünger aus, und dann muss er innerhalb von zwei Tagen melden, wie viel er tatsächlich ausgebracht hat. Und das obwohl die Mengen über die Jahre konstant blieben.

Bauer Söhnke ärgert sich aber nicht nur über die ganze Reglementierung, sondern auch speziell darüber, dass die Regierung die Rückerstattung der Steuer auf Agrardiesel zurücknehmen wollte. Denn er hat den Diesel gekauft in der Annahme, dass er 21 Cent pro Liter zurückerhält. Auch das ist übrigens ein bürokratischer Aufwand, weil er von seinen Kaufbelegen noch den privat verbrauchten Anteil am Diesel wieder abziehen muss.

Wir stehen vor Söhnkes riesigem Traktor. So eine Maschine schluckt 15- 18 Liter Diesel in der Stunde. Aber was ist die Alternative, fragt er. Wieder die Ochsen vor den Pflug spannen?

Ein Bauer, mit dem ich sprach, würde insgesamt gerne mehr düngen, weil in seiner Wahrnehmung das Korn sonst nicht als Mehl für Brot geeignet sei. „Das geht jetzt in die Schweinezucht, aber mit der geht es auch zu Ende.„ (Hier könnte das Problem allerdings daran liegen, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Denn Biobauern schaffen es ja, ohne künstlichen Dünger gutes Getreide zu ernten.)

Landwirtschaftsminister Schwarz versteht den Bauernprotest

Am Rande des Exerzierplatzes hatte der Deutsche Bauernverband eine Art Bühne aufgebaut und den Landwirtschaftsminister SH, sowie Sprecher und Sprecherinnen eingeladen, die die Familienbetriebe, die Landfrauen oder die Jungbauern vertreten. Auch Vertreter der Transportbranche und ein Schreiner ergriffen das Wort.

Von Klima- oder Umweltschutz war in den Wortbeiträgen kaum die Rede. Immerhin wurde die Einsicht geäußert, dass Tierställe verbessert werden könnten. Hauptthema in den Reden war die Reglementierung. In der Landwirtschaft würde schon seit Jahren gespart, gesperrt und verboten. Malte Brücker von der Landjugend sagte: „Wir sind bereit, etwas zu ändern, aber wenn uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, ist es frustrierend.“

Werner Schwarz, Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, thematisierte noch eine andere Ungerechtigkeit. Er sagte, es müsse gespart werden, aber die Bürden müssten gleichmäßig verteilt werden.

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Bericht über den ersten Protesttag am 8. Januar in Kiel: 1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Frust bei Landwirten

Nachhaltiges Kiel im Januar

Reparieren, tauschen, vegan oder vegetarisch Essen, das sind einige der Prinzipien des nachhaltigen Lebens. Was ist neu?

Reparatur-Café in Gaarden

Das nächste Reparatur-Café in Gaarden findet zwar erst am 9. März (13-16 Uhr) statt. Zeitfenster können jedoch ab 22. Januar telefonisch (Mo-Fr / 9-12 Uhr) unter 0431 – 97 99 53 46 gebucht werden.

Von 15-16 Uhr wird eine “offene Reparaturstunde” ohne Terminbuchung für spontane Besucher*innen angeboten. Bitte bis 15 Uhr da sein. Ort des Geschehens ist das Vinetazentrum, Elisabethstr. 64. https://www.kieler-ostufer.de/projekte/gaarden/reparatur-cafe-gaarden

Sub Rosa hat neue Öffnungszeiten

Das vegane/vegetarische Restaurant in Gaarden Sub Rosa hat wirtschaftliche Probleme und verkürzt deshalb die Öffnungszeiten. Dahingeschmolzene Rücklagen und die Anhebung der Umsatzsteuer auf 19 Prozent sowie steigende Kosten sind für das Kult-Lokal schwer zu bewältigen, wie sie in einer Pressemitteilung erklären. “Wir müssen 12% mehr Abgaben auf unsere Essen zahlen, dazu kommen weiter Preissteigerungen bei Energie, Versicherung und anderen Nebenkosten. Mit dem Anheben der Preise und der Verkürzung der Öffnungszeit reagierebn wir auf diese neuerliche finanzielle Belastung.” Die neuen Öffnungszeiten:

Mo+Di: geschlossen

Mi+Do: 17:00 – 23:00

Fr+Sa: 17:00 – 1:00

So: 17:00 – 23:00

Adresse: Sub Rosa, Elisabethstr. 25, Telefon 0431 76749

Alte Mu bittet um Spenden

Auch die Alte Mu, das “kreative Dorf im Zentrum der Stadt”, hat Geldsorgen und bittet um Spenden, konkret werden 320.000 Euro benötigt. Aus der Pressemitteilung: “Mit deiner Spende können wir Planungsleistungen bezahlen, Projekträume sanieren, den architektonischen Entwurf finalisieren, Konzepte für eine nachhaltige Zukunft entwickeln und die ALTE MU langfristig sichern.” Mehr Info: Alte Mu needs your help, rette das kreative Dorf in der Stadt

Und noch ein paar Tipps!

Der Kieler Kreisel organisiert wieder eine Kleidertauschparty im Sozialkaufhaus Echt.Gut am 27. Januar von 16 – 18:30. Ùnter dem Motto “kämpfe stilvoll gegen die Verschwendung” kannst du hier schicke Klamotten gegen andere schicke Klamotten tauschen. Echt. Gut, Hasseer Str. 49. Die Spielregeln:

Da die Bekleidung im Sozialkaufhaus bleibt, wird natürlich geprüft, ob alles sauber, geruchsfrei, ohne Tierhaare, Flecken und Löcher ist. Bitte 𝐰𝐚𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐫𝐡𝐞𝐫 und schaue schon zuhause, dass 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐢𝐧 𝐎𝐫𝐝𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐢𝐬𝐭. Dadurch geht es bei der Anmeldung auch schneller.

Mitbringen kannst du so viel, wie du möchtest. Schau dabei, was wirklich noch 𝐬𝐜𝐡ö𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐛𝐚𝐫 ist (10 ausgewaschene, weiße Unterhemden braucht keine*r). Überlege, ob andere sich darüber freuen würden. 🙂

Du bekommst pro Teil 1 Tauschpunkt, aber insgesamt maximal 10 Tauschpunkte. Alles darüber hinaus ist Spende und ein Schritt Richtung minimalistischer Kleiderschrank. Du kannst also max. 10 Teile mit nach Hause nehmen, gerne mit der Frage im Hinterkopf: 𝐖𝐚𝐬 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡?

Die Veranstaltung geht von 𝟏𝟔°° 𝐛𝐢𝐬 𝟏𝟖:𝟑𝟎, d.h. du kannst auch gerne etwas später kommen, wenn du nicht anstehen möchtest. Oder du gibts deine Sachen in der Woche vorher schon am Südfriedhof ab. Dafür gibt es einen Tauschpunkt extra. Schreib in dem Fall eine Nachricht.

Der 𝐄𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐭𝐭 𝐛𝐞𝐭𝐫ä𝐠𝐭 𝟑€, bitte passend mitbringen.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber wir freuen uns, wenn du eine Nachricht an den Kieler Kreisel schreibst und bestätigst, dass du den Veranstaltungstext gelesen hast.

Noch eine tolle Nachricht: nicht eingetauschte Tauschpunkte sind noch einen Monat nach der Tauschparty bei ECHT.GUT. gültig. Sie gelten nur für Bekleidung und Schuhe.

𝐓𝐚𝐮𝐬𝐜𝐡𝐩𝐮𝐧𝐤𝐭𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐟ü𝐫:
• Saubere, gewaschene, intakte Bekleidung ohne Löcher, Flecken oder Tierhaare
• Neuwertige Schuhe

𝐊𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐓𝐚𝐮𝐬𝐜𝐡𝐩𝐮𝐧𝐤𝐭𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐟ü𝐫:
• Kinderkleidung
• Accessoires (Schmuck, Taschen, Schals etc.)
Aber du kannst diese dem Sozialkaufhaus spenden.

Was man aber machen kann, ist für seine Tauschpunkte Kinderkleidung und Accesoires mitnehmen.

Alles klar? Wenn du noch Fragen hast, dann stelle sie gerne vorher.

Unsere 𝐅𝐚𝐜𝐞𝐛𝐨𝐨𝐤 𝐆𝐫𝐮𝐩𝐩𝐞 für Schenken, Tauschen und Leihen in Kiel: https://www.facebook.com/groups/101234733343701

Das Sozialkaufhaus Echt.Gut in Hassee sucht ehrenamtliche helfende Hände zur Prüfung und Sortierung von gespendeten Waren. Wenn dich das anspricht, kiek hier: ECHT.GUT

Für Frühlingsgefühle

Du hast Samen gesammelt und möchtest tauschen, dich mit anderen austauschen über die Freuden und Tücken des Gärtnerns? Dann bist du richtig auf der Saatguttauschbörse: am Dienstag, 30.1.24 von 19 bis 22 Uhr in der PUMPE, Gruppenraum 1, Haßstraße 22, 24103 Kiel.

Im Weltladen (Wilhelminenstr. 51) gibt es neben fantastischen anderen Produkten (nur) im Winter Bio-Orangen aus Griechenland. Lecker!

Und schon mal ein Blick in den Frühling: am 25. April 2024 startet wieder eine Gaardener Kulturrotation. Im Kalender markieren!

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Ein Bericht über die Anfänge des Reparatur-Cafés: Es geht nicht mehr an

Mehr Badestellen am Kieler Ostufer gewünscht

Ein Antrag von SPD/Grüne/SSW im Ausschuss für Schule und Sport fordert die Einrichtung von mehr Badestellen am Ostufer der Förde und an der Schwentine. Nachdem sich das Schwimmen in der Förde am Westufer gut etabliert hat, haben die Kieler am Ostufer weniger Möglichkeiten auf ihrer Seite der Förde ins Wasser zu gelangen. Hauptursache ist die Tatsache, dass die Förde auf dem Ostufer teilweise nicht zugänglich ist. Die Werft„thyssenkrupp Marine Systems“ und das militärische Sperrgebiet „Marine Arsenal“ nehmen einen langen Teil des Fördeufers ein.

Schwimmmöglichkeiten , die schon bestehen, sind der Strand Hasselfelde und (inoffiziell) an der Schwentinebrücke (siehe Beitragsfoto).

Der Ausschuss wird sich in der Sitzung am 11. Januar mit folgenden Fragen befassen:

  • Könnte es an der Schwentine einen öffentlichen Badesteg geben?
  • Wo könnten zusätzliche Badestege am Ostufer errichtet werden?
  • Könnte die Kieler Bäder GmbH die Aufsicht übernehmen?
  • Wie sieht es mit Umkleiden, Toiletten, Strandkörben aus?
  • Wasserspielplätze in der Nähe?
  • Imbiss-Stände?

Ausschusssitzungen sind übrigens öffentlich. Der Ausschuss für Schule und Sport tagt am 11 Januar um 17 Uhr im Magistratssaal im Rathaus.

Der nächste Sommer kommt bestimmt und da macht es Sinn, schon einmal ans Schwimmen in der Förde zu denken.

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Was macht das Kieler Marinearsenal?

kn online: SPD und Grüne wollen Badestelle am Kieler Ostufer