Tannenbäume auf die Straße

Unter dem Motto “Ungerechtigkeit auf dem Prüner Schlag – Wir bringen die Natur zurück” findet am Montag, 2. Februar eine Protestaktion auf dem Westring statt. Dabei werden Tannenbäume mit angehängten Botschaften eine Rolle spielen. Wer auch gegen die Rodung der Ausgleichsfläche neben der Höffner-Baustelle protestieren möchte, darf gerne eine eigene Botschaft mitbringen. Die Versammlung ist ordnungsgemäß angemeldet für Montag, dem 1. Februar von 10 bis 15 Uhr auf dem Westring (eine Spur) zwischen Hasseldieksdammer Weg und Höffner-Baustelleneinfahrt.

Hintergrund der Protestaktion ist die wohl rechtswidrige Rodung der Ausgleichsfläche zum Höffner-Bau: So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus.

Das Foto stammt von einer Protestaktion im letzten Herbst.

Nabu Kiel erstattet Strafanzeige

Pressemitteilung des NABU Kiel.

Der NABU Kiel begrüßt, dass die Stadt im Fall der Höffner-Baustelle nun endlich Strafanzeige stellen will.

Der NABU Kiel hat bereits selbst wegen der massiven Eingriffe auf dem Prüner Schlag-Gelände am 27.01.21 bei der Staatsanwaltschaft Kiel Strafanzeige erstattet. Es liegen nach Ansicht des NABU Kiel mehrfache Verstöße gegen die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes vor. Zudem sind großflächige schwere Bodenverdichtungen und Schäden am Naturhaushalt entstanden, die irreparabel sind.

Es wird daher zu prüfen sein, ob das Umweltschadensgesetz greift. Oberbürgermeister Kämpfer muss die Gründe dafür transparent machen, warum die Stadt erst jetzt unter dem öffentlichen Druck Strafanzeige stellen will, obwohl schon seit Anfang November ganz offensichtlich allein aufgrund des Kammmolchvorkommens ein Anfangsverdacht auf einen Straftatbestand vorlag. Bisher hatte die Stadt das als Ordnungswidrigkeit eingestuft, und das Unternehmen Höffner damit rechtlich praktisch genauso behandelt wie z.B. einen Falschparker.

Die Eingriffe zwischen Oktober und Dezember 2020 erfolgten auf Flächen, die im B-Plan für Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion festgesetzt sind. Laut den Genehmigungsunterlagen zum B-Plangebiet wurden dort besonders geschützte und streng geschützte Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie Brutvögel nachgewiesen. Insbesondere für mussten diese Flächen gesichert und aufgewertet werden. Durch umfangreiches Roden von Gehölzen und ein weiträumiges, großflächiges Befahren mit schwerem Gerät könnten bis zu insgesamt 12 Straftatbestände erfüllt sein. Es kann nichtausgeschlossen werden, dass Kammmolche, die zu dieser Jahreszeit im Boden überwintern, überfahren wurden.

Auch die Tötung von streng geschützten Fledermäusen, die sich potenziell in Baumhöhlen und -spalten befanden, konnte bei einem solchenVorgehen keinesfalls ausgeschlossen werden.

Mit Sicherheit wurden Quartiere von Amphibien und Lebensräume von Brutvögeln zerstört sowie schwere Schäden am Boden angerichtet.

Der NABU Kiel hat daher Anzeige wegen mehrerer, zum Teil strafrechtlich relevanter, Verstöße erstattet, konkret gegen- § 44 (1) 1 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), dem Tötungsverbot,- BNatSchG § 44 (1) 3, dem Zerstörungsverbot von Ruhe- und Fortpflanzungsstätten,- BNatSchG § 30, dem Zerstörungsverbot gesetzlich geschützter Biotope,- BNatSchG § 17, Fehlen einer behördlichen Genehmigung, sowie- wegen Verstößen gegen die Baumschutzsatzung.

Bisher blieb die Frage unbeantwortet, wieso überhaupt auf diesem zu schützenden Flächenteil möglicherweise tatsächlich ein Eingriff geplant war (wir beziehen uns auf die Berichterstattung in den KN, Aussage von Verantwortlichen der Stadt, es hätten dort lediglich wuchernde Brombeeren entfernt werden sollen). Umgehend muss jetzt transparent und nachvollziehbar dargestellt werden, welche Vereinbarungen es zwischen der Stadt Kiel und dem Unternehmen Höffner diesbezüglich gegeben hat. Was war geplant, und welche Gründe hat Höffner gegenüber dem Umweltschutzamt und der UNB angegeben, auf einer Fläche für Naturschutzmaßnahmen überhaupt„Brombeerhecken entfernen“ zu wollen?

Auch die Frage des Vorhanden- oder Nicht-Vorhandenseins einer Umweltbaubegleitung ist zu klären. Bisher wird dazu von offizieller Seite nichts verlautbart.Wurde seitens der Genehmigungsbehörde die Auflage einer Umweltbaubegleitung erteilt? Eine solche, hier zwingend notwendig gewesene, die Maßnahmen begleitende fachliche Aufsicht, hätte eine solche „Entgleisung“ wirksam verhindern können. Die Stadt Kiel sollte hier bereits sensibilisiert gewesen sein, denn erst im vorvergangenen Jahr ist es im Zuge der Baumaßnahmen auf Hof Hammer zu ähnlich schwerwiegenden naturschutzrechtlichenVerstößen gekommen (auch in dem Fall hatte der NABU Kiel Strafanzeige erstattet). Dass sich die Stadtverwaltung hier nun überrascht gibt, kann uns nur verwundern.

Der NABU Kiel erwartet hierzu nun dringend eine öffentliche Erklärung. Nach wie vor erscheinen die Aussagen der Geschäftsführung von Höffner zu den Gründen des Eingriffes unglaubwürdig. Wenn man nur ein paar Brombeerbüsche zurückschneiden will, beauftragt man nicht gleich mehrere parallel arbeitende Bagger und Kipper. Schon alleine am Kostenvolumen des Auftrages hätte die Dimension des geplanten Eingriffes für Höffner deutlich ablesbar gewesen sein müssen. Daher kann ein „aus Versehen“ aus Sicht des NABU Kiel ausgeschlossen werden. Ein solches „Versehen“ hätte bei sachgemäß durchgeführter Planung gar nicht erst auftreten können und dürfen.

So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus

Am Rande der Baustelle von Möbel Höffner befindet sich eine etwa 6 Hektar große Fläche, die als Ausgleichsfläche vorgesehen war. Hier hatte sich in den sieben Jahren, in denen bis auf einen alle Gärten aufgegeben wurden, ein ganz besonderes Biotop gebildet. Kein aufgeräumter Park für Menschen, sondern ein Areal, wie es Tiere mögen. Wilde Hecken, Unterholz, alte Obstbäume und auch einige große Bäume.

Gestern besuchte ich diese designierte Ausgleichsfläche mit Andreas Galka, letzter legaler Pächter auf dem Prüner Schlag. Der Anblick war deprimierend. Die meisten Bäume stehen zwar noch und auch die Hecken größtenteils, aber akkurat auf 1,20 Meter zurück geschnitten. Die Spuren von schweren Fahrzeugen haben die Vegetation an vielen Stellen vernichtet. Einige Bäume mit mehr als 80 Zentimeter Umfang wurden gefällt. Das Schlimmste: alle Brombeerhecken, das ganze Unterholz ist verschwunden. Die Tiere, sofern sie nicht totgefahren wurden, müssen sich mitten im Winter einen neuen Unterschlupf suchen. Die “Ausgleichsfläche”, die man nicht mehr so nennen kann, ist von wilder Natur weitgehend gesäubert.

Ich sprach gestern mit dem Geschäftsführer der beauftragten Gartenbau-Firma. Er wollte mir weder sagen, wie lange er dort gearbeitet hat noch wie sein eigentlicher Arbeitsauftrag lautete. Er erzählte aber gerne von der Arbeit an sich. Drei bis vier Container reiner Mischmüll fielen an, unter anderem zwei Matratzenlager. (Dort lebten zwei Obdachlose.) Insgesamt wurden vierzehn Container gefüllt. Alte Zaunanlagen, Plattenwege, Brombeeren, alles kam weg. In einem ersten Pflegedurchgang wurden die Hecken gestutzt. Dieser Gärtner war sehr stolz auf seine Arbeit. Leider wurde dadurch das Habitat von 59 Vogelarten, von Fledermäusen, Kammmolchen und auch zahlreichen anderen Tieren stark beeinträchtigt oder zerstört.

Die Aktivisten, die dieses „Aufräumen“ beobachtet und dokumentiert haben, berichten, dass die Arbeiten Ende Oktober begannen. Wochenlang wurden Bagger, Schredder und Raupenfahrzeuge immer wieder auf dem Areal beobachtet.

Andreas Galka, der letzte legale Pächter und Aktivist der Initiative Projekt Prüner Park, sagte: “Der Bürgerentscheid wurde gemacht unter der Voraussetzung, dass diese sechs Hektar unberührt bleiben. Da sollten kontinuierliche ökologische Funktionen aufrecht erhalten werden, oder sogar aufgewertet werden.” Von Kontinuität könne jetzt leider keine Rede mehr sein. “ Alle Fledermäuse und Kleintiere, die hier lebten, sind wohl geflüchtet.” Der Bürgerentscheid von 2014 hatte die Ansiedlung eines Möbelhauses durch die Krieger-Gruppe zum Gegenstand. Damals war noch von Möbel Kraft die Rede. Sowohl Möbel Kraft als auch Möbel Höffner sind Unternehmen der Krieger-Gruppe.

Wie geht es weiter mit der Ausgleichsfläche?

Die Initiative Projekt Prüner Park hat eine Petition gestartet. Petition

Der NABU Kiel fordert, die Baugenehmigung wieder zurückzunehmen.

Das Umweltschutzamt machte Möbel Höffner die Auflage, die Vegetation wieder herzustellen. Die Kontinuität der Vegetation lässt sich allerdings nicht wiederherstellen.

Laut Kieler Nachrichten versprach Edda Metz, Geschäftsführerin von Möbel Höffner, eine Wiederherstellung der Vegetation, was allerdings auch die Auflage des Umweltschutzamtes ist. Insofern bleibt Möbel Höffner da keine Wahl.

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Film vom NDR : Ärger um Möbelhaus in Kiel

Höffner muss wohl Vegetation wieder herstellen

Höffner muss wohl zerstörte Vegetation wieder herstellen

Die rücksichtslose Rodung der Ausgleichsfläche am Prüner Schlag hat wohl Konsequenzen für die Krieger Gruppe bzw Möbel Höffner. Diese Ausgleichsfläche am Rande der Baustelle sollte ein Refugium für Tiere und Insekten sein und den Verlust von über 300 Kleingärten teilweise kompensieren. Möbel Höffner ist ein Unternehmen der Krieger Gruppe.

Auf meine Anfrage berichtete die Stadtverwaltung Folgendes:

  • Die untere Naturschutzbehörde hat nun eine naturschutzrechtliche Anordnung erlassen, die unter anderem eine Wiederherstellung der beseitigten Vegetation und eine umfassende Überwachung aller künftigen Arbeiten auf dem Gelände zum Inhalt hat.
  • Die vorgesehene Entwicklung der Ausgleichsfläche war vorgeschrieben, ebenso eine ökologische Baubegleitung der Baumaßnahmen sowie eine Anzeige des Beginns der Arbeiten auf dem Gelände. Diese Vorgaben wurden nicht befolgt.
  • Die umfangreiche Beseitigung von Vegetationsbeständen erfolgte rechtswidrig. Seitens der unteren Naturschutzbehörde wurde dementsprechend ein Verfahren eingeleitet. Die Ermittlungen im Rahmen dieses Verfahrens, insbesondere zur Verantwortlichkeit im Einzelnen, sind derzeit noch nicht abgeschlossen, die Höhe des Bußgeldes steht also noch nicht fest.
  • Beim Umweltschutzamt (untere Naturschutzbehörde) sind neben telefonischen Beschwerden fünf schriftliche Beschwerden (Mails) eingegangen.

Auch die Krieger-Gruppe habe ich um eine Stellungnahme gebeten. Da sie auf ihrer Website nur eine Postadresse anbietet, wird die Antwort wohl etwas dauern.

(Foto: Johanna Brüggemann)

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Möbel Höffner hat am Prüner Schlag zu viel abgeholzt

Möbel Höffner: Bußgeldverfahren

Lockdown verlängert bis 14. Februar

Am Dienstag beschlossen Bund und Länder eine Verlängerung dess Lockdowns bis zum 14. Februar. Ministerpräsident Daniel Günther erklärte in einer Pressekonferenz, dass sich Schleswig-Holstein eng an die Beschlüsse halten wird. Die neue Verordnung für Schleswig-Holstein liegt noch nicht vor.

In einigen Punkten wurde im Bund-Länder-Beschluss nachgeschärft

  • Neu ist eine Verschärfung der Maskenpflicht. In Bussen und Bahnen und im Einzelhandel muss man künftig medizinische Masken tragen, etwa FFP2-Masken oder OP-Masken.
  • Mehr Homeoffice wird forciert. Künftig müssen Betriebe es begründen, wenn Homeoffice nicht möglich ist.
  • In betrieblichen Situationen, in denen die Mindestabstände nicht eingehalten werden können, muss der Betrieb für den Mund-Nasen-Schutz sorgen.
  • Der Bund erleichtert Wirtschaftshilfen

Schulen und Kitas bleiben geschlossen

Daniel Günther sagte: “Es ist nicht davon auszugehen, dass Schulen und Kitas vor dem 14. Februar wieder öffnen.” Aber für den Fall, dass die Inzidenz zurückgeht, stellte er Öffnungsschritte für die Zeit nach dem 14. Februar in Aussicht. Er äußerte sich verärgert, dass gerade dieser Punkt von den Bundesländern unterschiedlich ausgelegt wurde und wird. Günther meinte, dass die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein relativ niedrig sind, weil Schleswig-Holstein einen konsequenten Weg geht und die Bevölkerung weitgehend mitzieht. (Sicher spielt aber auch die ländliche Struktur eine Rolle. Die größte Stadt in Schleswig-Holstein ist Kiel mit knapp 250.000 Einwohner*innen.)

Corona in Kiel

Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken berichtete gestern in der Ratsversammlung über die Corona-Lage in Kiel. Aktuell sind 370 Menschen positiv, verstorben sind seit Ausbruch der Pandemie 59 Personen. Die meisten Verstorbenen waren hochbetagt (Alter 80 – 90). Es gibt aktuell mehrere Ausbrüche in Seniorenheimen.

Im UKHS liegen 24 Covid-19-Patient*innen, davon acht auf der Intensivstation und zwei Personen werden sogar beatmet.

Im Städtischen Krankenhaus liegen neun Covid-19-Patient*innen, vier davon auf der Intensivstation und zwei werden beatmet.

In der Lubinusklinik befinden sich neun Covid-19-Patient*innen.

Gerwin Stöcken bedauerte, dass es aktuell nicht genug Impfstoff gibt.

Das Kieler Gesundheitsamt hat zusätzliche 46 Kräfte eingestellt und erhält Unterstützung von 14 Bundeswehrsoldaten.

Die Dezernenten sind unschlüssig, ob es an beliebten Ausflugszielen eine Maskenpflicht geben soll. Gerwin Stöcken setzt lieber auf die geltende Regelung, dass Masken überall dort getragen werden, wo nicht zuverlässig 1,50 Abstand gehalten werden kann. Das hieße, dass man bei schlechtem Wetter, wenn wenige Leute unterwegs sind, auf der Kiellinie ohne Maske spaziert, aber an einem Sonntag bei schönem Wetter und viel Betrieb mit Maske.

Und wie geht es weiter? Dazu sagte Gerwin Stöcken: “Ich gehe davon aus, dass wir bis Mitte des Jahres noch gut mit der Pandemie zu tun haben werden.”

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Corona-Impfung: So geht’s zum Termin

Corona Regierungserklärung

Möbel Höffner: Bußgeldverfahren

Kiel: Bußgeldverfahren gegen Möbel Höffner eingeleitet.

Der NDR berichtet, dass Kiel ein Bußgeldverfahren gegen Möbel Höffner eingeleitet hat. “Das Möbelunternehmen Höffner hat beim Bau seines neuen Möbelhauses am Westring in Kiel offenbar gegen Naturschutzauflagen verstoßen. Das bestätigte die Stadt auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein.”

Gemetzel im Grüngürtel

Mit dieser Pressemitteilung hatte die Initiative Projekt Prüner Park dazu aufgerufen, sich an die Untere Naturschutzbehörde zu wenden:

Im Herbst 2020 wurde, nach langen Stillstand, auf der ehemaligen Kleingartenanlage „Prüner Schlag“ (gelegen am Westring, nördlich der Autobahn) mit dem Bau zweier Möbelhäuser (Möbel Höffner und Sconto) begonnen. Die Bebauung dieses Geländes, das ursprünglich Teil des Kieler Grüngürtels war, ist hochumstritten und wäre 2014 beinahe durch einen Bürgerentscheid verhindert worden.

Gemäß gültigem Bebauungsplan dürfen von den 17 Hektar Fläche nur etwa 10 – 11 Hektar bebaut werden, die restliche Fläche soll als „Ausgleichsfläche“ erhalten und „ökologisch aufgewertet“ werden. Nachdem die Gartenpächter – mehr oder weniger freiwillig – gegangen und die Lauben abgerissen waren, hatte die Natur jahrelang Zeit gehabt, sich das Gelände zurückzuerobern.

Was sich hier entwickelt hatte, war eine kleine Oase mitten in der Stadt. Ein Paradies für Mensch und Tier. Ein Ort, um in Ruhe zu verweilen oder die Natur zu erkunden. Über die Jahre hat sich hier eine Artenvielfalt angesiedelt, die in der Kieler Innenstadt ihresgleichen suchte. Auf der Brachfläche, mit ihren kleinen Feucht-Arealen, traf man im Frühjahr Gänse mit ihren Jungen. Kaninchen und Hasen flitzten durchs Unterholz, und auf den blühenden Wiesen konnte man allerlei Insekten beim Bestäuben der Blüten beobachten. Am Boden gluckten Fasanenpaare umher, in der Luft konnte man regelmäßig Greifvögel beobachten. Über 50 Singvogelarten sind nachgewiesen worden. Der größte Bewohner des Prüner Schlags war wohl ein Fuchs, der kürzlich gesichtet wurde. Die großen Freiflächen, sowie die Knicks und das tiefe Unterholz boten den Vögeln und Säugetieren einen wunderbaren Lebensraum.

Seit Oktober rollen nun wieder die Bagger durch den Prüner Schlag. Zunächst wurde nur die eigentliche Baufläche erneut platt gewalzt, woraufhin sich die Tiere in die Ausgleichsfläche zurückzogen. Aber inzwischen wird auch hier ihr Lebensraum massiv zerstört.

Unter einer „ökologischen Aufwertung“ würde man vermutlich erwarten, dass Landschaftsgärtner minimal-invasiv durch den vorhandenen Bestand gehen, Natur erhalten und ggf. an einigen Stellen durch gezielte Pflanzungen aufwerten. Die konkrete Umsetzung aber sieht völlig anders aus: Mit schwerem Gerät wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist, dem Erdboden gleich gemacht. Verwilderte Hecken werden gestutzt, Bäume gerodet und der Boden durch die schweren Kettenfahrzeuge unnötig verdichtet. Hierbei sind offensichtlich auch einige Tiere, insbesondere Kaninchen, unter die Räder gekommen und plattgewalzt worden. Ihre Kadaver liegen überall herum. Das sichtbare Leid ist nur stellvertretend für unzählige Lebewesen, denen hier sinnlos das Leben oder die Lebensgrundlage genommen wurde.

Anstatt Natur zu erhalten, lautet das Konzept hier offensichtlich: Erst mal alles platt machen, später dann irgendwie wieder neu bepflanzen. Wahrscheinlich kommt es den Investor so billiger. Im Zeitalter von Klimawandel und Insektensterben ist eine solche Vorgehensweise völlig unverantwortlich. Insbesondere gewachsener Baum- und Strauchbestand hätte unbedingt erhalten werden müssen.

Diese Pressemitteilung endete mit einem Aufruf und Kontaktdaten zur Unteren Naturschutzbehörde.

Schweigen aus der Stadt

Ich schrieb am 30. Dezember in dieser Angelegenheit an das Kieler Pressereferat mit diesbezüglichen Fragen, die leider unbeantwortet blieben. Weil die Fragen an sich schon einen gewissen Informationsgehalt haben, veröffentliche ich meine Anfrage hier noch einmal.

“Auf meinem Blog kielaktuell.com habe ich kontinuierlich über die Ansiedlung von Möbelzentren durch die Krieger Gruppe auf dem Prüner Schlag in Kiel berichtet. Nun möchte ich der erbarmungslosen Rodung der Ausgleichsfläche nachgehen, und dabei interessiert die Rolle der Unteren Naturschutzbehörde bzw des Umweltschutzamtes.

Meine Fragen:

  1. Wie viele Beschwerden sind bis jetzt bei den oben genannten Behörden oder bei der Stadt Kiel in dieser Angelegenheit eingegangen?
  2. Wird es ein Bußgeld für die Krieger Gruppe geben? Und wenn ja, in welcher Höhe?
  3. Gab es vorher Gespräche und eventuell Auflagen über die Vorgehensweise?
  4. Wurde die Arbeit auf dem Gelände kontrolliert und wird in Zukunft kontrolliert?

Über eine zeitnahe Antwort auf diese Fragen und auch über alle zusätzlichen Informationen zu diesem Themenkomplex freue ich mich sehr.”

Der NDR hatte mehr Glück mit seiner Anfrage, meine Fragen sandte ich jetzt doch noch ein drittes Mal, denn der NDR-Bericht geht nicht darauf ein, in wieweit die Rodung durch Kontrollen begleitet wurde.

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Möbel Höffner hat offensichtlich gegen Naturschutzauflagen verstoßen

Möbel Höffner: die Planierarbeiten beginnen

Corona-Impfung: so geht’s zum Termin

(Nachtrag vom 19.1. :Schleswig-Holstein erhält vom Bund weniger Corona-Impfstoff als geplant – in dieser Woche ist daher keine Terminvergabe möglich. Impfungen finden aber wie geplant statt. Quelle: Gesundheitsministerium SH)

Die nächsten Möglichkeiten, sich online oder telefonisch zur Corona-Impfung anzumelden, gibt es am Dienstag, den 19. Januar und Dienstag 26. Januar, jeweils ab 8 Uhr. Die Anmeldung kann über das Portal www.impfen-sh.de oder telefonisch unter der Nummer 116 117 oder 0800 455 655 0 erfolgen. Bei den letzten Anmelde-Terminen war der Andrang groß und die zur Verfügung stehenden Termine waren schnell vergeben.

Über 80-Jährige, die sich diesen Stress nicht antun möchten, können auch auf Post warten. Ab Ende Januar erhalten sie dann einen Brief mit einer Telefonnummer und einem Code und können sich dann ganz gemütlich anmelden. Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg schreibt: “Alle impfberechtigten über 80jährigen Bürger werden wir persönlich anschreiben. Jeder wird sich telefonisch einen Termin geben lassen können. Ohne Stress, ohne Eile. Sollten dann in Zukunft mehr Termine zur Verfügung stehen, werden die Menschen telefonisch kontaktiert und gefragt, ob sie einen früheren Termin haben möchten.”

Die jüngeren Impfberechtigten versuchen es weiter mit dem Online-Portal oder den Hotlines. Impfberechtigt sind Personen, die in der Altenpflege und in bestimmten medizinischen Bereichen tätig sind, die beispielsweise mit immunsupprimierten Patient*innen arbeiten. Die genauen Definitionen hier . https://www.impfen-sh.de/sh/start

Am Impftermin sollte man sich irgendwie ausweisen können, ein kürzlich abgelaufener Personalausweis wird beispielsweise akzeptiert. Bei Vorerkrankungen empfiehlt sich eine ärztliche Überweisung oder ein Attest. Wenn vorhanden, den Impfpass mitbringen.

(Beitragsbild: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

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Stressiger Unterricht im Corona-Lockdown

Kurznachrichten im Januar

Der Arbeitsmarkt im Januar 2021: Das Jahr 2021 startet mit einem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insgesamt waren im Januar 12.070 Menschen in der Landeshauptstadt Kiel arbeitslos gemeldet, dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,7 %. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt der Anstieg 1.279 Arbeitslose (+11,9 %), gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl um 564 (+4,9 %). Die Zahl der Unterbeschäftigten (Arbeitslose, Teilnehmer an einer Maßnahme, Personen in einem arbeitsmarktbedingtem Sonderstatus) betrug im Januar 16.582, dies entspricht einer Quote von 11,5 %. Nach Angaben von Karsten Böhmke (Geschäftsführer Jobcenter Kiel) sind im Januar 13.500 Menschen infolge der Covid-19-Pandemie in Kurzarbeit. Betroffen von der Kurzarbeit sind gut 1.260 Betriebe, welche die entsprechenden Anträge für ihre Beschäftigten gestellt haben (Kieler Nachrichten vom 29.01.2021). Quelle: Statistischer Kurzbericht 417

Für Obdachlose haben Stadt Kiel und die Stadtmission gemeinsam beheizte Container am Südfriedhof aufgestellt. Hier können Obdachlose ein Bett im Warmen bekommen. Voraussetzung ist eine Anmeldung bei der Stadtmission.

Der Corona-Stand am 28 Januar um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 2.991. Davon wieder genesen: 2.631 Personen. 290 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 20 Neuinfektionen. Verstorben sind 70 Kieler*innen. 723 Kieler*innen sind in Quarantäne. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt laut RKI bei 54,3. (Vor zwei Wochen lag er noch bei über 70.)

Die üblichen Infoveranstaltungen an den weiterführenden Schulen
entfallen. Deswegen bieten die Kieler Schulen individuelle
Telefonsprechstunden oder Informationsveranstaltungen – mit
Anmeldung – an.

Anscharpark: Die Landeshauptstadt Kiel bezuschusst im Rahmen einer investiven Förderung das Bauvorhaben der Anschar GmbH mit 2,43 Millionen Euro. Die Fördersumme wird für die Modernisierung von Haus 1 und Haus 15 (ehemaliges Kesselhaus) auf dem Anscharcampus verwendet.

Bevölkerung : Zum Ende des Jahres 2020 waren laut der Einwohnermeldestelle 247.863Menschen in Kiel mit alleiniger oder Hauptwohnung gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen leichten Anstieg von 86 Personen. Gegenüber dem Vorquartal betrug der Anstieg saisonüblich 734. Die Anzahl der in Kiel gemeldeten Ausländer*innen stieg in den vergangenen 12 Monaten um 443 auf den neuen Höchststand von 31.938.Dies entspricht einem Ausländeranteil von 12,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum ging die Anzahl der deutschen Einwohner*innen um 357 zurück. In den Kieler Stadtteilen entwickelte sich die Bevölkerung sehr unterschiedlich. Am stärksten stieg die Einwohnerzahl in Gaarden-Ost (+119), Südfriedhof (+98) und Holtenau (+88). Am stärksten ging die Anzahl der Einwohner*innen in Neumühlen-Dietrichsdorf (-180)und Hassee (-63) zurück.

Zahlreiche Geschäfte setzen auf Click&Collect: online bestellen und abholen. Nicht nur Baumarkt Hornbach sondern auch Kosmos in der Holstenstraße oder Buchhandlung Zapata am Wilhelmplatz.

Weitere Möglichkeiten bei Kieler Unternehmen zu bestellen finden sich auf www.kiel-hilft-kiel.de . Oder sucht die Telefonnummer eines Geschäfts in den Gelben Seiten und ruft an!

Wilhelmplatz teilweise gesperrt: Die Container vor dem Städtischen Krankenhaus an der Chemnitzstraße haben bisher einen kontrollierten Patient*inneneinlass geregelt. Nun werden diese abgebaut. Von Montag, 18. Januar, ab 7 Uhr bis voraussichtlich Dienstag, 19. Januar, 18 Uhr muss ein Teil des Wilhelmplatzes gesperrt werden, damit die Container dort abgesetzt und dann auf den Schwerlasttransporter umgeladen werden können. Durch die Sperrung entfallen in der Mitte des Platzes rund 45 Parkplätze.

In Zukunft werden Corona-Abstriche von Patient*innen in neuen provisorischen Räumlichkeiten im Eingangsbereich des Städtischen Krankenhauses vorgenommen, das vereinfacht die organisatorischen Abläufe. Vor dem Krankenhaus kann wieder geparkt werden.

Vom Schornstein des Kraftwerkes Humboldtstraße steht nur noch ein Stumpf. Im September begannen Spezialisten mit einer Diamantsäge Betonstücke herauszusägen. Dieser Schornstein wurde nicht mehr gebraucht, seit dem die Stadtwerke auf Gasturbinen umgestellt haben.

Die Corona-Lage in Kiel am 14. Januar 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 2.681. Davon wieder genesen: 2.232 Personen. 399 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 30 Neuinfektionen. Verstorben sind 50 Kieler*innen. 809 Kieler*innen sind in Quarantäne. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt laut RKI bei 77,0.

Fußball: Holstein Kiel, der Drittplatzierte der Zweiten Liga gewinnt am 14. 1. im DFB-Pokal gegen Rekordpokalsieger und amtierenden Champions-League-Gewinner FC Bayern München. Ausschlag gab das Elfmeter-Schießen. OB Ulf Kämpfer freut sich: “„Keine Frage: Mit diesem Team ist vieles möglich – auch in der Liga. Erst der Champions-League-Erfolg des THW Kiel, jetzt dieses Fußballmärchen. Dieser Kieler Sport-Winter ist jetzt schon legendär!”


Der Arbeitsmarkt am Jahresende: Zum Jahresende 2020 waren 11.506 Menschen in Kiel arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 8,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Anzahl der Arbeitslosen um 1.497 oder 15,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat November fiel die Zahl der Arbeitslosen um 116 (-1,0 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten(Arbeitslose, Teilnehmer an einer Maßnahme, Personen in einem arbeitsmarktbedingtem Sonderstatus) betrug im Dezember 16.119, dies entspricht einer Quote von 11,2 Prozent.

(Foto von Martin Schaaf)

Stressige Zeit für Unterricht an Grundschulen

Im Corona-Lockdown: Die Schulen sind geschlossen, die Schüler*innen lernen zu Hause. Wie schwierig es ist, diesen Distanzunterricht an Grundschulen zu organisieren, hat eine Grundschullehrerin in Stichworten zusammengefasst.

Online-digitaler Distanzunterricht:

– Iserv-Aufgaben raussuchen, reinstellen, erfinden, konzipieren. – Telefonieren, ob es klappt. Beibringen (Step by Step), wie man Aufgaben erledigt (online), speichert, hochlädt. – Aufgaben kontrollieren, Rückmeldungen schreiben, Verbesserungen, Tipps, abschicken, Dateipflege, Verbesserungen kontrollieren, neue Aufgaben ergänzen. – Wochen-Pläne erstellen – Absprache mit Fachkollegen, Einarbeitung der Fächer u. Aufgaben in den Plan. – Absprache wg. Videokonf. (wer wann?, nicht zu viele auf einmal) – Videokonferenzen, vorbereiten, nachbereiten, schlechte Qualität, zu Stundenplanzeiten (wie gefordert) nicht möglich (Server 🙁 – Anträge bearbeiten für Endgeräte – Bebilderte Anleitungen für die Nutzung Iserv, Anwendung – E-Mails an Eltern u. Kinder: Endgeräte, Briefe der SL, Orga Notbetreuung, Hilfen – Manche Kinder haben erst abends Geräte zur Verfügung oder Hilfe von den Eltern beim Bewältigen der Aufgaben
    Parallel dazu:


Analoger Distanzunterricht

für die 30-40 % ???, wo es mit dem Digitalen nicht klappt. Telefonate!!! Pro Kind nicht unter 20 Minuten. Kopiervorlagen (sinnvolle!) raussuchen, darauf achten, dass digital und analog keine Vorteile bringt, die andere benachteiligt.
Materialausgabe Termine organisieren
Organisation bei nicht abgeholten Materialien, hinterhertelefonieren  o. -fahren
Währenddessen (wenn möglich) nach Stundenplan Unterricht erteilen Rumfahren, Anträge für Endgeräte bringen, holen lassen In die Schule fahren, Kopien erstellen, Sets zusammenstellen, -packen, auf die Tische zur Abholung legen. Zur Post fahren, Umschläge kaufen, beschriften, aufgeben

Analoger Präsenzunterricht(Notbetreuung)

Zeit in der Schule sein (vormittags – während dieser Zeit kann der Unterricht “nach Stundenplan” nicht durchgeführt werden, Planung muss umgestellt sein -> Alternativaufgaben für die eigene Klasse für diese Zeit finden! Das für alle Klassen, in denen man unterrichtet!!), “fremde” Kinder kennen lernen, Vertrauen aufbauen, Vormittag “nett” gestalten, fremde Aufgaben vermitteln, alles ohne die Online-Möglichkeit (Es können nicht mehrere Kohorten in den PC-Raum!!!) D.h. die Kinder in der Notbetreuung müssen analoge Aufgaben bekommen!
Einbestellung einzelner Kinder     Parallel zu allem: Online und Präsenz-Distanz-analoge Vorbereitungen für die Zeugniskonferenzen, Schreiben der Lernpläne, der Zeugnisse, Jugendamtsmitteilungen, Aktenpflege usw.  Politische Arbeit? Rückmeldungen an die Gewerkschaften geben?

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Wie schwierig die Situation vorher war, zeigt dieser Bericht: Schulalltag mit Maske

kn online: Corona-Regeln: Was jetzt für Schulen und Kitas in Schleswig-Holstein gil

Kiel: Am Theodor-Heuss-Ring steigen die Stickoxide wieder

Hat sich die Stadt zu früh gefreut? Im vorletzten Bauausschuss berichtete Andreas von der Heydt (Leiter des städtischen Umweltamtes), die Messwerte wären absolut im grünen Bereich. Mit Sicherheit würde der Grenzwert von 40 Mikrogramm im Jahresmittel unterschritten werden. Jetzt im Januar sehen die Werte allerdings wieder wesentlich schlechter aus. Beispiel 6. Januar: ab sechs Uhr morgens wurden Werte durchgehend über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm gemessen. Auch nachts fiel der Wert nicht unter 20 Mikrogramm.

So sehen die Werte für Stickstoffdioxid im Monatsmittel für dieses Jahr aus, in Klammern jeweils die Vorjahreswerte:  Sie lagen im Januar bei 33,6 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) und im Februar bei 32,2 µg/m³ (2019: Januar 51,7 µg/m³, Februar 50,3 µg/m³). Im März gab es einen Anstieg auf einen etwas höheren Wert von 46,6 µg/m³ (2019: 42,7 µg/m³). Im April lag der Wert bei 40,6 µg/m³ (2019: 67,3 µg/m³), im Mai bei 35,3 µg/m³ (2019: 49,8 µg/m³), im Juni bei 41 µg/m³ (2019: 54,1 µg/m³), im Juli bei 25,2 µg/m³ (2019: 42,6 µg/m³), im August bei 44,3 µg/m³ (2019: 51,7 µg/m³), im September bei 39,3 µg/m³ (2019: 43,5 µg/m³), im Oktober bei 19,8 µg/m³ (2019: 45,5µg/m³) und und im November bei 17,7 µg/m³ (2019: 47,2µg/m³).

In den ersten elf Monaten des Jahres ist dies ein Durchschnittswert von 34,1 µg/m³, im Vorjahreszeitraum waren es noch 49,7 µg/m³. Besonders positiv: drei Monate hintereinander lag der Wert unter 40 Mikrogramm, also unter dem erlaubten Grenzwert.

Die Messdaten am Theodor-Heuss-Ring im Überblick:

  • Jahresmittelwert 2018 – 60 µg/m³
  • Jahresmittelwert 2019 – 49 µg/m³
  • Mittelwert 12 Vormonate (Dezember 2019 bis November 2020) – 34,5 µg/m³

Mittelwert 2020 (Januar bis November) – 34,1 µg/m³

Warum haben sich die Werte erst so gut entwickelt und verschlechtern sich jetzt wieder?

Wahrscheinlich haben mehrere Faktoren zu einer Abnahme der Stickoxide geführt. In Richtung Norden war sieben Monate lang wegen Bauarbeiten nur eine Spur befahrbar. Im Oktober wurden dann sechs Luftfilteranlagen auf der nördlichen Seite aufgestelle, ab diesem Zeitpunkt bessern sich die Werte wesentlich.

Seit Ende November sind allerdings alle Fahrspuren wieder frei gegeben. Vermutlich aufgrund des höheren Verkehrsaufkommen liegen die Werte wieder im kritischen Bereich.

In der Diskussion um Stickoxide wird häufig vergessen, dass dieses Reizgas nur ein Problem unter vielen ist. Hohe Stickoxidwerte sind ein Indikator für ein generell zu hohes Verkehrsaufkommen. Subjektiv ist der Lärm für die Anwohner*innen wahrscheinlich das größte Problem. Ausgerechnet diese Problem wird durch das Brummen der Luftfilter noch verschärft.

Am Theodor-Heuss-Ring steigen die Stickoxide wieder

Tagesaktuelle Werte sowie die Werte der vergangenen Tage finden sich auf https://luft.jetzt/DESH052/history

Diese Grafik zeigt die Werte am 6. und 7. Januar 2021.

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DUH gewinnt in der Sache Theodor-Heuss-Ring

Theodor-Heuss-Ring: Die Luft ist rein