Gedenken am 24. Februar 2023 aus Anlass des Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine

Gastbeitrag von Ulrich Hühn. Um 16.30 begann auf dem Platz der Kieler Matrosen das Gedenken mit dem Auftritt eines ukrainischen Chors mit Anti-Kriegs und Heimatliedern, der Ukrainischen Nationalhymne und der Europa Hymne. Die Ukrainer und Ukrainerinnen erzählten von ihrer zerstörten Heimat, den zurück gebliebenen Freunden und Verwandten und dem Wunsch, schnell wieder in der Heimat mit Aufbau beginnen zu können.

Bundes-, Landes und Kommunal Politiker und Politikerinnen brachten ihre Sorgen und ihr Mitgefühl für das Leid der zivilen Opfer und der Soldaten zum Ausdruck und bekräftigten ihr Eintreten für ein schnelles Kriegsende. Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete voller Stolz von den vielen ehrenamtlichen Helfern in Kiel, die es, genau wie in der Zeit des Flüchtlings Stromes aus Syrien, geschafft haben, einer großen Zahl von Geflüchteten hier ein vorrübergehendes zuhause zu bieten.

Etwa 1500 Menschen schlossen sich dem Demonstrations Zug an, der auf dem Rathaus Platz endete und mit Darbietungen zahlreicher Ukrainischer Sängerinnen und Sänger sowie Familien endete. Verzweifelte ukrainische Teilnehmer äußerten den Wunsch nach mehr Waffen Lieferungen, ungeachtet der Tatsache der Übermacht der russischen Armee und der Tatsache, dass Russland nun schon ein Jahr lang versucht, die Ukraine einzunehmen und am Widerstand der Ukrainer erkennen muß, daß die Welt nicht mit Waffen zu beherrschen ist.

Die Plakate und Transparente reichten von dem innigen Wunsch nach Frieden, dem symbolischen Versuch einzelner Soldaten, der Kriegsmaschinerie entgegen zu treten, dem Eintreten für gewaltfreien Widerstand nach dem Motto John Lennons, „all we are there, to give peace a chance“.

Leider waren auch die Rufe nach weitere Waffen Lieferungen nicht zu übersehen und der schlimme Vergleich mit Auschwitz, dessen Schrecken nicht mit Worten beendet werden konnte. Soweit darf dieser Krieg nicht gehen, er muss schnell diplomatisch beendet werden, dafür trat u. a. auch das Kieler Friedens Forum ein.

Ulrich Hühn

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Demonstration in Kiel: 900 Menschen soldidarisieren sich mit der Ukraine

Ukrainerin sucht Halle für Spenden

LEG war Thema im Sozialausschuss

Die Unzufriedenheit von Mietern und Mieterinnen der LEG hat ein breites Medienecho erlebt. Besonders eindrücklich ist ein NDR-Bericht über eine Begehung von betroffenen Wohnungen. Das Thema ist immer das Gleiche: Reparaturen werden versprochen aber nicht ausgeführt. Auch fehlt eine Ansprechperson der LEG vor Ort.

Dem Sozialausschuss lag gestern ein Antrag des Ortsbeirats Gaarden vor, der sich mit den Missständen befasst. Dieser Antrag hat drei zentrale Forderungen:

  • Die Verwaltung soll eine zentrale Anlaufstelle für Mietende der LEG einrichten.
  • Die Verwaltung wird aufgefordert, einen Stufenplan zu erstellen, der einen Zeitplan und Maßnahmen beinhaltet, welche die baulichen Problematiken endgültig und vollständig behebt.
  • Die Mietenden, die von Transferleistungen leben, sollen besser unterstützt werden.

Der Antrag stellt die Vermutung auf, dass die LEG besonders gerne an Personen vermietet, die von Bürgergeld oder Grundsicherung leben, mit dem Kalkül, dass dieser Personenkreis nicht die Möglichkeiten hat, sich zu wehren. Verwahrlosung als Geschäftsmodell? Aus dem Antrag: „Die staatlichen Transferleistungen ermöglichen es also Firmen, ihren Wohnungsbestand verwahrlosen zu lassen und davon auch noch zu profitieren. Dieses Geschäftsmodell sollte unterbunden werden.“

Lässt die Politik die Mieter und Mieterinnen im Regen stehen?

Der Antrag wurde vertagt, wobei es auch unterstützende Wortmeldungen gab, die lieber eine Entscheidung gewollt hätten. Die Gaardener Ortsbeirätin Edina Dickhoff war sehr enttäuscht. In ihrem Abschluss-Statement sagte sie, viele Menschen aus Gaarden würden gar nicht mehr wählen gehen, weil sie das Gefühl haben, die Politik würde sich nur mit dem Bau von Autobahnen und Flughäfen, aber nicht mit ihren Nöten befassen. Zu dieser Politikverdrossenheit würden die sehr häufigen Vertagungen und Rückstellungen von Anträgen beitragen.

Das Argument für die Vertagung war in diesem Fall, dass erst bestimmte Gespräche abgewartet werden sollen. Sozialdezernent Gerwin Stöcken hat Anfang März ein Gespräch mit der LEG. Außerdem besteht die Erwartung, dass die LEG einen Vertreter in die nächste Ortsbeiratssitzung in Gaarden senden wird, das ist am 8. März um 19 Uhr in der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule.

Schimmlige Wohnungen sind Gefahr für Leib und Seele

In der Diskussion ging es um die Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen einerseits und des Staates, also der Kommune, andererseits.

Sozialdezernent Stöcken ermutigte die Betroffenen, von denen mindestens fünf auch im Publikum saßen, sich rechtlich beraten zu lassen und aktiv zu werden. Er meinte, Mietminderungen sind das effektivste Mittel, um Druck auszuüben.

Viele Mieter und Mieterinnen der LEG leben von Transferleistungen, was bedeutet, dass das Jobcenter die Miete zahlt. Auch sie können jedoch zumindest theoretisch eine Mietminderung bewirken, wenn sie dem Jobcenter von den Mängeln ihrer Wohnung berichten. Es gibt außerdem eine Abmachung, dass sie zwei Jahre lang kostenfrei dem Mieterbund beitreten können.

Kann die Bauaufsicht aktiv werden? Wie ehemals im Fall des Kirchenwegs 34, wo 200 Menschen in erbärmlichen Zuständen lebten/ hausten? Die Bauaufsicht kann immer dann einschreiten, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht. Wenn eine Familie mit Kindern in schimmligen Schlafzimmern schläft, wäre dieser Fall eventuell gegeben. Aber die Hürden für ein Einschreiten sind hoch, sagte Gerwin Stöcken.

Unzufriedenheit mit der LEG

Die LEG ist ein börsennotiertes Unternehmen, dass laut eigener Angabe 166.000 Wohnungen im Bestand hat.

In Kiel-Gaarden mehren sich die Beschwerden über LEG Wohnungen in schlechtem Zustand: feuchte Wände, Schimmel, oder zugige Fenster machen das Wohnen nicht nur ungemütlich sondern auch gesundheitsschädlich. Dazu kommt bei vielen das Gefühl, mit ihren Beschwerden ins Leere zu laufen. Anders als die KIV, die die Wohnungen bis Ende 2021 besaß, hat die LEG kein Büro vor Ort in Kiel, wo eine unzufriedene Mieterin hingehen könnte. Ein anderes Ärgernis sind intransparente Nebenkosten-Abrechnungen, die manchmal Posten enthalten, hinter denen keine Leistung steht, etwa für einen Hausmeisterdienst in einem Haus, in dem noch nie ein Hausmeister gesehen wurde.

Die Initiative „LEG-Mieter*innen wehren sich“ bringt das Thema immer wieder in die Presse und in die Politik.

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Ärger um LEG-Wohnungen

Mieter in Kiel-Gaarden wollen sich gegen Vermieter LEG wehren

Kieler Termine für alternatives Gärtnern

In Kiel gedeihen zahlreiche Projekte, die alternative Gartenideen verwirklichen. Hier eine Auswahl von Möglichkeiten, sich zu informieren oder sogar mitzumachen.

Das Rundbeet

Seit 2012 besteht dieses Urban Gardening Projekt : ein Rundbeet in der Grüntangente zwischen Dreiecksplatz und Gerhardstraße. Ohne Wasseranschluss, ohne externe Finanzierung und sogar ohne Chef*in: kann das gemeinsame Gärtnern so funktionieren? Offensichtlich ja, letztes Jahr wurde das zehnjährige Jubiläum gefeiert. Am Anfang des Gartenjahres steht immer ein Planungstreffen. Dieses Jahr am 3. März um 16:30, in der Bäckerei Günther in Beet-Nähe am Dreiecksplatz. Die genaue Adresse ist Holtenauer Straße 26. Die regelmäßigen Treffen zum gemeinsamen Pflanzen und Jäten sind immer freitags bei schönem Wetter um 17 Uhr am Beet. Neue sind immer willkommen! https://rundbeetkiel.wordpress.com/2022/02/16/jahresplanungstreffen-3-marz-2022-17-uhr/

Permakulturzentrum Alte Mu

Permakultur kann ganz unterschiedlich definiert werden. Dabei geht es immer darum, mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten, indem wir uns den Gegebenheiten vor Ort anpassen, in Kreisläufen denken, die Natur beobachten und unterstützen. Im Permakulturgarten rund um das Kulturzentrum Alte Mu am Lorentzendamm werden diese Prinzipien exemplarisch umgesetzt – mit vielen für die Permakultur typischen Elementen: Waldgarten, Hochbeeten, Wärmefalle, Kräuterspirale, Bienenhotels usw. Wer Interesse hat, kann sich einbringen und nebenbei Permakultur lernen, immer mittwochs und freitags, 15 – 18 Uhr. Mehr Info: https://permakulturzentrum.org/termine/

Ein Workshop in zwei Teilen befasst sich mit dem Thema nachhaltige Bepflanzung von Balkon und Terrasse mit Blühstauden, Kräuter, Beeren, sowie Humusbildung, Küchenbocashi und EM. Die Kosten für beide beide Teile betragen insgesamt 25 Euro. Wir freuen uns, über leckere, mitgebrachte Kuchen und/oder Brote. Kaffee, Tee und Kaltgetränke stehen zur Verfügung.
Anmeldung bis zum 02.03.2023 unter moin@permakulturzentrum.org
Teil I: Freitag, 03.03.2023 von 15:30 bis 18:30 Uhr
im Außengelände der Alten Mu, Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel
Themen:
a) Humusbildung, Wurmkiste, Küchenbokashi, EM (Nicole) und
b) Staudenauswahl und Stecklinge pflanzen (Matze)
Teil II: Freitag, 10.03.2023 von 15:30 bis 18:30
auf der Dachterrasse des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Zum
Brook 4, 24143 Kiel. Seminarraum D im 2. Stock
Themen:
a) Beispiele für Auswahl von Pflanzgefäßen und Befüllung (Erde, Sand, Humus, Holzschnitt) und
b) Nachpflanzung, Neubepflanzung der Pflanzkübel auf der Dachterrasse (Matze, Angelika).

Freilichtmuseum Molfsee

Im Frühlingsmarkt des Freilichtmuseums am 22. April dreht sich alles um das Thema Garten. Unter den Ausstellerinnen ist auch die RegioGruppe Kiel des NaturGarten Vereins. Dieser Verein bemüht sich mit zahlreichen Veranstaltungen, Wege aufzuzeigen, wie einheimische Tiere Nahrung und Lebensraum im Garten erhalten können. https://freilichtmuseum-sh.de/de/programm

BUND-Garten

Auch die BUND-Kreisgruppe Kiel bietet immer wieder gartenrelevante Termine an. Für die Saatgutbörse kommte dieser Artikel leider zu spät, aber schaut immer mal in das Programm, denn in der warmen Jahreszeit bietet die Kreisgruppe Führungen und Workshops in ihrem 5.000 Quadratmeter großen Natur-Garten an. Auch hier ist Mitarbeit möglich! https://www.bund-kiel.de/

SEK-Einsatz in Gaarden

Gemäß polizeilicher Mitteilung kam es Donnerstagabend in der Folge einer ausgesprochenen Bedrohung in Gaarden zu einer Wohnungsdurchsuchung. Neben Kräften des 4. Reviers war auch das Spezialeinsatzkommando eingesetzt.

Gegen 19:30 Uhr ging bei der Polizei der Hinweis ein, dass es kurz zuvor zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei 23 und 36 Jahre alten Männern in einem Imbiss am Vinetaplatz gekommen sein soll. Hierbei soll einer der Männer dem anderen unter Vorhalt eines Messers angedroht haben, ihn mit einer Pistole zu erschießen.

Die Polizei konnte rasch Personalien und Anschrift des Tatverdächtigen ermitteln. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ordnete diese die Wohnungsdurchsuchung des 23 Jahre alten Tatverdächtigen zum Auffinden von Beweismitteln an.

Da zu dem Zeitpunkt ernstzunehmende Hinweise auf eine Bewaffnung des polizeilich bekannten Mannes vorlagen, wurde das SEK angefordert. Die Einsatzkräfte verschafften sich gegen 22 Uhr Zugang zu der Wohnung in der Elisabethstraße und trafen hier auf den Mieter und vier weitere anwesende Männer. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung, die Beamtinnen und Beamten des 4. Reviers durchführten, fanden sie keine Waffen. Sie stellten die Personalien der Anwesenden fest. Zu Festnahmen oder verletzten Personen kam es nicht.

Der Einsatz war gegen Mitternacht beendet. Die Ermittlungen bezüglich der Hintergründe des Streits dauern an. Auf den Tatverdächtigen kommt ein Strafverfahren wegen Bedrohung zu.

Beitragsbild: Motivbild Elisabethstraße, Kiel-Gaarden

Kiel: Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Knapp 3,000 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Die meisten von ihnen leben in Flüchtlingsunterkünften. Am 24. Februar ruft ein demokratisches Bündnis zu einer Solidaritäts-Demo in Kiel auf.

Solidaritätsmarsch in Kiel für Frieden in Europa

Die Veranstaltung unter dem Motto “Keinen Tag länger” beginnt am 24. Februar um 16:30 Uhr auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof. Der Abschluss ist gegen 17:30 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Kieler Rathausplatz.

Aus der Pressemitteilung des Flüchtlingsrats SH: ” Zum Solidaritätsmarsch für Frieden in Europa ruft gemeinsam mit der Hochschulgruppe SonyashnyKiel das „Bündnis für Frieden und Solidarität“, ein breites demokratisches Bündnis aus mehreren Organisationen auf. Mit dabei sind Pulse of Europe, der DGB, der Flüchtlingsrat SH sowie die demokratischen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP und SSW.

Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit 12 Monaten sterben Menschen durch den Angriffskrieg, werden ukrainische Städte mit Raketen angegriffen, wird die Infrastruktur zerstört. Die Generäle verschweigen das wahre Ausmaß an getöteten Soldaten. Auch bei den zivilen Opfern gibt es nur Schätzungen. Gut 8 Millionen Menschen, 80% davon Frauen und minderjährige Kinder, haben das Land auf dem Fluchtweg verlassen. Gut 15.000 sind davon in Schleswig-Holstein aufgenommen worden. Zunehmend kommen auch Deserteure nach Deutschland, die sich weder auf russischer, belarussischer oder ukrainischer Seite als Kononenfutter verheizen lassen wollen. Es werden nicht die letzten Flüchtenden gewesen sein, die hierzulande auf Schutz und Solidarität hoffen.

Wir wollen Solidarität zeigen und einen Beitrag dazu leisten, den Menschen zu helfen, deren Heimat durch den Krieg verwüstet wird, und denen, die sich nicht für das menschenverachtende Kriegsgeschäft missbrauchen lassen wollen. Es ist jetzt notwendig und wichtig, ein Signal für den Frieden in Europa setzen. Wir wollen uns nicht an diesen Krieg gewöhnen, der jeden Tag Tod und unfassbares Leid bringt. Dieser Krieg darf nicht zur Normalität werden.” Ende der PM

Geflüchtete aus der Ukraine in Kiel

2846 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Durchschnittlich kommen jede Woche weitere 22 Menschen aus der Ukraine hier an. Es sind hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten Geflüchteten leben in den Unterkünften Schusterkrug und Arkonastraße. Quelle: kn online 12. Februar 2023.

Beitragsbild: Gemälde von Betty Donald

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Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Flüchtlingsrat SH Termine

Anmeldung für weiterführende Schulen 2023

Es ist eine aufregende Zeit für viele Kinder und ihre Eltern: Am Ende der Grundschulzeit geht es an eine weiterführende Schule. Zur Auswahl stehen in Kiel Gymnasien und Gemeinschaftsschulen. Der Anmeldezeitraum ist 20. Februar bis 1. März. Privatschulen können davon abweichende Anmeldefristen haben. Im ersten Schritt melden Eltern ihr Kind bei der bevorzugten Schule direkt an. Die Liste der Websites folgt unten. Wenn die Eltern ihr Kind auf ein Gymnsium schicken möchten, obwohl es die Empfehlung für die Gemeinschaftsschule hat, empfiehlt sich eine zeitige Anmeldung, da die Gymnasien die Möglichkeit habe, eine Beratung vor der Anmeldung zu verlangen. Dadurch verkürzt sich die Anmeldefrist! Das Beratungsgespräch kann schon jetzt vereinbart werden.

Das Auswahlverfahren

Gibt es an einer weiterführenden Schule mehr Anmeldungen als Plätze, kommt es zu einem Auswahlverfahren. Die Schulleitung entscheidet anhand festgelegter Kriterien über die Aufnahme. Bei den meisten Schulen sind dies die folgenden zwei:

Erstens: Aus allen vorhandenen Anmeldungen erhalten zunächst alle Schüler*innen einen Schulplatz, die bereits ein Geschwisterkind an der Schule haben.

Zweitens: Die danach noch freigebliebenen Plätze werden über das Losverfahren vergeben.

Falls einzelne Kinder nach dem Auswahlverfahren keinen Platz an der gewünschten Schule erhalten haben, gibt es eine zweite Anmelderunde. Sie dient dazu, die betreffenden Kinder an einer anderen als der ursprünglich zuerst gewählten Schule anzumelden. Die Anmeldung des Kindes wird dann an die in der Wunschliste nächstplatzierte Schule weitergegeben.

Auch am Ende der zweiten Anmelderunde kann gegebenenfalls ein Auswahlverfahren nach dem oben beschriebenen Muster nötig werden. Sollte es auch nach der zweiten Anmelderunde noch Kinder geben, die keinen Schulplatz erhalten haben, gibt es noch eine dritte Anmelderunde.

Für den Fall, dass ein Kind auch nach der dritten Anmelderunde keinen Schulplatz erhalten hat, wird von der Stadt oder dem Ministerium eine zuständige Schule der gewünschten Schulart bestimmt, die das Kind aufnimmt. Am Ende wird jedes Kind mit einem Schulplatz in das neue Schuljahr starten.

Gymnasien in Kiel

Ernst-Barlach-Gymnasium, Offene Ganztagsschule, www.ebg-lernnetz.kiel.de

Hebbelschule, Offene Ganztagsschule, www.hebbelschule-kiel.lernnetz.de

Ricarda-Huch-Schule, Offene Ganztagsschule, www.rhs-kiel.de

Kieler Gelehrtenschule, Offene Ganztagsschule, www.kieler-gelehrtenschule.de

Humboldtschule, Offene Ganztagsschule. www.humboldt-schule-kiel.de

Käthe-Kollwitz-Schule, Offene Ganztagsschule, www.kks-kiel.info

Max-Planck-Schule, Offene Ganztagsschule, www.max-planck-schule-kiel.de

Thor-Heyderdahl-Gymnasium im Bildungszentrum Mettenhof, Offene Ganztagsschule, www.thg-kiel.net/de/Home/

Hans-Geiger-Gymnasium, Gebundene Ganztagsschule, www.hgg-kiel.de

Gymnasium Elmschenhagen, Offene Ganztagsschule, www.gymnasium-elmschenhagen.de

Gymnasium Wellingdorf, Offene Ganztagsschule, www.gymnasium-wellingdorf.de

Gemeinschaftsschulen

Gemeinschaftsschule Friedrichsort, Gebundene Ganztagsschule mit Oberstufe, www.igf.de

Gemeinschaftsschule Hassee, Offene Ganztagsschule mit Oberstufe, www.gems-hassee.de

Toni Jensen Gemeinschaftsschule, Gebundene Ganztagsschule mit Oberstufe, www.toni-jensen-gemeinschaftsschule.de

Grund- und Gemeinschaftsschule Wik (vorläufiger Name), Offene Ganztagsschule, www.ggwik.de

Leif-Erikson-Gemeinschaftsschule, Gebundene Ganztagsschule, http://leg-kiel.de

Gemeinschaftsschule am Brook, Offene Ganztagsschule, https://gems-am-brook.de

Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule, Offene Ganztagsschule, www.tsg-wellingdorf.de

Goethe-Gemeinschaftsschule, Offene Ganztagsschule, www.ggs-kiel.de

Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule, Offene Ganztagsschule, www.fjskiel.de

Lilli-Martius-Schule, Offene Ganztagsschule, https://lms2.brandorange.de

Klaus-Groth-Schule, Offene Ganztagsschule, www.klaus-groth-kiel.de

Max-Tau-Schule, Offene Ganztagsschule, https://max-tau-kiel.de

Hermann-Löns-Schule, Offene Ganztagsschule, www.hls-kiel.de

Privatschulen

Die Privatschulen sind nicht an die Anmeldefristen der staatlichen Schulen gebunden!

Freie Waldorfschule Kiel, die möglichen Abschlüsse (Hauptschule bis Abitur) entsprechen denen an staatlichen Schulen. https://waldorfschule-kiel.de

Privatschule Düsternbrook eG, eine Gemeinschaftsschule mit den Klassen 5 bis 10. www.privatschule-duesternbrook.de

Christliche Schule Kiel, Gemeinschaftsschule. www.cgskiel.de

Lernwerft Kiel, Gemeinschaftsschule mit Oberstufe gemäß G9, Club of Rome Schule, www.lernwerft.de

Viel Glück bei der Schulwahl!

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Die Schröder-Schulen im Gespräch

Und wieder wird am Theodor-Heuss-Ring gebaut

Die Dauerbaustellen Barkauer Kreuz und Theodor-Heuss-Ring gehen in die nächsten Etappen. Auch der Ostring und Nebenstraße werden saniert. Von Mai bis Ende Oktober ist mit Bauarbeiten in Etappen zu rechnen.

Nach den abgeschlossenen Sanierungen im westlichen Bereich des Theodor-Heuss-Rings sind nun im Jahr 2023 die Straßenoberflächen, Kanalrohre und Bauwerke aus Richtung Plön zwischen Kleinbahn / Konrad-Adenauer-Damm und Barkauer Kreuz an der Reihe. Die Gegenrichtung folgt dann voraussichtlich 2024.

Auch die Nebenfahrbahnen, Rampen, Geh- und Radwege werden mitsaniert. Und wenn ohnehin Spuren gesperrt und Umleitungen erforderlich sind, dann erledigen die Bauleute auch gleich dringend notwendige Arbeiten in Zufahrtsstraßen wie dem Ostring mit.

Die Bauabschnitte mit den größten Einschränkungen werden zum größeren Teil über die Sommerferien bearbeitet. In dieser Zeit ist der Verkehr geringer. Dennoch wird es an vielen Stellen Geduld brauchen.  

Lübscher Baum, 15. Mai bis Anfang Juni

Die Stützwände am Barkauer Kreuz werden saniert.

Die Bauwerke stammen aus den späten 1960er Jahren und müssen dringend saniert werden. Vor allem die Stützwände haben Korrosionsschäden. Wenn Wasser eindringt, kann die Füllung ausgespült werden. Dann könnten Bereiche absacken. Die vorhandenen Durchrostungen müssen sicher verschweißt werden. Dann gibt es nach Jahrzehnten einen neuen Korrosionsschutz.

Der Verkehr wird einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Richtung Eckernförde steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung; Richtung Plön gibt es keine Einschränkungen.

15. Mai bis Mitte Juni

Auf der Nebenfahrbahn zwischen Ostring und Sörensenstraße werden Kanäle saniert. (Die Erneuerung der Fahrbahn folgt im September.) Ostring zwischen Preetzer Straße und Theodor-Heuss-Ring: Da die Ausfahrt aus dem Ostring ohnehin nicht möglich ist, kann gleichzeitig die eine Seite des Ostrings in diesem Abschnitt ihre neue Fahrbahn bekommen. Außerdem wird die Ampelanlage an der Kreuzung Ostring / Theodor-Heuss-Ring barrierefrei umgebaut.

Barkauer Kreuz: Widerlager Nord, 5. Juni bis Ende September

Hier wird der Beton saniert. Zur Verfügung steht Richtung Eckernförde nur ein Fahrstreifen, in Richtung Plön weiterhin zwei.

Hauptfahrbahn und Friesenbrücke: 26. Juni bis Anfang September

Hauptfahrbahn: Der größte Abschnitt, und mit zehn Wochen der längste: Zwischen der Kleinbahn und der Friesenbrücke müssen zunächst die Kanäle unter der Straße und dann die Fahrbahn selbst saniert werden.

Friesenbrücke: Der nördliche Teil (Fahrbahnen Richtung Eckernförde) bekommt unter der Fahrbahn eine neue Abdichtung und anschließend wird die Fahrbahn neu aufgebaut.

Verkehrsführung: In beiden Richtungen steht jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Umleitungsempfehlung Richtung Eckernförde: ab Elmschenhagen über die Preetzer Chaussee.

Nebenfahrbahn zwischen Kleinbahn und Ostring: September

Dieser Teil bekommt eine neue Fahrbahn. Die Verkehrsführung: Die Nebenfahrbahn ist gesperrt. Auf der Hauptfahrbahn steht in Richtung Eckernförde nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Richtung Plön sind beide Streifen befahrbar. 

Ostring Richtung Norden: Oktober

Zwischen Theodor-Heuss-Ring und Preetzer Straße bekommt nun auch die andere Seite eine neue Fahrbahn. Zu diesem Zeitpunkt stehen auf dem Theodor-Heuss-Ring in beiden Richtungen beide Fahrstreifen zur Verfügung. 

Quelle: https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/projekte/theodor_heuss_ring.php

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Große Kieler Demo auf dem Theodor-Heuss-Ring für eine autrofreie Stadt

Auswertung der Kieler Silvesternacht

Viele Brände, wenige Verletzte, das ist die Schadensbilanz der Silvesternacht von 2022 auf 2023. Der SSW stelllte eine Anfrage, die Ordnungsdezernent Christian Zierau beantwortete.

FRAGE: Wie viele Einsätze der Feuerwehr hat es über den Jahreswechsel 2022/2023 in der Landeshauptstadt Kiel im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel gegeben?

ANTWORT: Um den Jahreswechsel 2022/2023 wurde die Feuerwehr Kiel zu 30 Brandeinsätzen alarmiert. Bei 3 Einsätzen lässt sich kein unmittelbarer Bezug zum Abbrennen von Feuerwerk erkennen. Die übrigen 27 Einsätze sind vermutlich durch Feuerwerk in Verbindung mit Fahrlässigkeit verursacht worden. Das Spektrum erstreckt sich hierbei von durch Rauch ausgelösten Brandmeldeanlagen über brennende Müllcontainer, Feuer auf Balkonen bis hin zu mehreren brennenden PKW auf einem Parkplatz und einer brennenden Gartenbude.

Alle Einsätze fallen in die Kategorie klein bis mittelgroßer Einsatz. Die Zahlen und Einsatzanlässe ähneln dabei den Zahlen aus den Jahren vor Corona. In den letzten beiden Jahren lagen die Einsatzzahlen, die in Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk stehen, jeweils unter 10.

FRAGE: Wie viele Patient*innen wurden im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel in der Notaufnahme des SKK mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandelt im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel?

FRAGE: Ausgewertete Daten hierzu liegen dem Städtischen Krankenhaus nicht vor. Die Anzahl der entsprechenden Verletzungen zum Jahreswechsel 2022/2023 wird vom Städtischen Krankenhaus als „nicht nennenswert“ bezeichnet.

Zugattacke von Brokstedt – Was bekannt ist

Die Messerattacke im Regionalzug vom 25. Januar gehört zu den schlimmsten Verbrechen in der jüngeren Geschichte von Schleswig-Holstein. Dieser Artikel fasst verschiedene Presseberichte zusammen, Verlinkung siehe unten.

Die Tat: Der mutmaßliche Täter Ibrahim A. attackierte Fahrgäste in einem Regionalzug mit einer Stichwaffe. Zwei Personen starben, fünf weitere Personen kamen mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Die Tat ereignete sich am 25. Januar kurz vor 15 Uhr im Regionalzug RE70 von Kiel nach Hamburg, kurz bevor der Zug in Brokstedt hielt. In diesem Zug gab es keine Video-Überwachung.

Über die Motive schwieg Ibrahim A. Die Staatsanwaltschaft Itzehoe ermittelt wegen „zweifachen heimtückischen Mordes und vier Fällen des versuchten Totschlags.“

Wer ist Ibrahim A.?

Der mutmaßliche Täter war zum Zeitpunkt 33 Jahre alt. Er stammt aus dem Gaza-Streifen. Seine Familie soll von der Palästinenserorganisation Hamas drangsaliert worden sein. Dies gibt sein Anwalt Björn Seelbach als Grund für seine Flucht an. 2014 kam er nach Deutschland. Laut Innenministerin (SH) Sabine Sütterlin-Waack sei 2021 ein Verfahren auf Rücknahme eingeleitet worden. Er hat bis jetzt den Status des subsidiären Schutz. „Der subsidiäre Schutz greift ein, wenn weder der Flüchtlingsschutz noch die Asylberechtigung gewährt werden können und im Herkunftsland ernsthafter Schaden droht“, so das Bundesamt für Migration.

Wenige Tage vor der Messerattacke im Zug wurde Ibrahim A. aus der Justizvollzugsanstalt Billwerder in Hamburg entlassen. Er saß dort in Untersuchungshaft wegen eines Körperverletzungsdelikts. Während der Untersuchungshaft soll er zweimal an tätlichen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen sein. Aus diesem Grund wurde er in Billwerder psychiatrisch betreut. Außerdem begann der Drogen-Abhängige eine Methadon-Behandlung, wie die Hamburger Justizsenatorin Anna Galina berichtete.

Ibrahim A. wurde aus der Haft entlassen, da die Untersuchungshaft von der Länge her der Freiheitsstrafe in etwa entsprochen hätte. Das Landgericht Hamburg hob den Haftbefehl auf. Ein Psychiater hatte keine Gefahr der Fremd- oder Selbstgefährdung feststellen können. Somit wurde er ohne weitere Betreuung entlassen.

Als obdachlose Person meldete er sich beim Winternotprogramm der Stadt Hamburg an. Am Tag der Attacke war er in Kiel bei der Ausländerbehörde gewesen. Die Verbindung nach Kiel bestand, weil er hier vom 2. Juli bis 30. November 2021 Arbeitslosengeld II und Kosten der Unterkunft vom Jobcenter Kiel bezogen hatte, wie Kiels Ordnungsdezernent Christian Zierau berichtete. In dieser Zeit war er in Kiel gemeldet und wurde deshalb bei der Kieler Ausländerbehörde geführt.

Trauerfeier in Neumünster

Die beiden Getöteten waren eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger. Sie kannten sich. Beide besuchten die Berufsschule in Neumünster. Heute, am 5. Februar besuchten Hunderte die Trauerfeier in der Vicelin-Kirche in Neumünster – auch Bundeskanzler Olaf Scholz nahm teil.

Die anderen Verletzten sind nicht mehr in Lebensgefahr.

Die Frage, ob diese schreckliche Tat hätte verhindert werden können, wird die Gesellschaft sicher noch länger beschäftigen.

Foto: Motivbild

Bluttat von Brokstedt, Verdächtiger in U-Haft

Angriff in Brokstedt

Messerattacke im Zug, Galina weist Vorwürfe zurück

Messerattacke im Zug: Kritik an Behördenkommunikation

Ärger um LEG-Wohnungen

Der NDR und die Kieler Nachrichten berichteten bereits über die Unzufriedenheit von einigen Mietern und Mieterinnen mit der Wohnungsgesellschaft LEG, die Ende 2021 zahlreiche Wohnungen von der KIV in Gaarden kaufte. (Links zu den Berichten siehe unten) Es geht bei den Vorwürfen um verschleppte Reparaturen und intransparente Abrechnungen. Die Berichte zeigen schon Wirkung, sagte Florian Eggers, der über den Stadtteilladen eine solidarische Mieterberatung anbietet. Er konnte berichten von Mietern, bei denen sich die LEG wegen angemahnten Reparaturen plötzlich gemeldet hat. Auch einige intransparente Wasserrechnungen sollen neu berechnet werden. Der Protest durch die Bürgerinitiative „LEG-Mieter*innen wehren sich“ hat sich durch das Medienecho also schon gelohnt.

Ich traf mich mit Florian Eggers und zwei Mieterinnen der LEG, Andrea Dibbern und Monika Milbord für ein Gespräch.

Früher, sagte Monika Milbord, bei der KIV, da hatte man wenigstens einen Ansprechpartner im Büro. Jetzt landet man in einem Call-Center, vermutlich in Düsseldorf. „Dort wurde ich auch noch angemotzt, warum ich meine Beschwerden nicht als Email senden würde.“

Meine Gesprächspartnerinnen sind sich einig: wenn Beschwerden an die LEG gerichtet werden, passiert lange nichts, und manchmal nie.

„Wer soll das bezahlen?“ und „Wir haben niemand.“

Beispiel aus der Bielenbergstraße. In Monika Milbords Keller wurde von einem Obdachlosen eingebrochen. Frau Milbord musste mehrmals bei der LEG anrufen, um auf das kaputte Kellerfenster aufmerksam zu machen. Als endlich ein LEG-Mitarbeiter kam, um sich den Schaden anzusehen, soll er gesagt habe: „Wer soll das bezahlen?“ Seitdem regnet es bei Starkregen in den Keller. Mehr ist noch nicht passiert.

Wir wunderten uns im Gespräch, dass die LEG nicht aus eigenem Interesse mehr für die Substanz ihrer Häuser tut. Es sind manchmal Missstände, etwa schlecht verfugte Fensterrahmen, oder kaputte Kellerfenster oder schiefe Dachziegeln, die leicht zu beheben wären, aber unbehandelt auf Dauer das Mauerwerk schädigen können. Natürlich leiden auch die Mieter und Mieterinnen, wenn die Substanz kaputt geht.

Andrea Dibbern erzählt eine entsprechende Geschichte aus ihrem Haus im Buschfeld. Der Mieter über ihr klagte über eine sehr feuchte Küche. Es kam auch ein Mitarbeiter von der LEG, der mit einem Feuchtigkeitsmesser feststellte, dass nicht nur die Küche sondern vor allem der Dachboden darüber extrem feucht war. Die Dachdecker, die danach den Dachstuhl untersuchten, stellten fest, dass der Kamin feucht ist, zogen jedoch unverrichteter Dinge ab. Seitdem ist nichts mehr unternommen worden.

Dieser Befund zog sich durch alle Geschichten: „Es kommen schon Leute von der LEG, aber es wird nichts gemacht.“ Als im Nachbarhaus die Tür eingetreten wurde, kam ein Mitarbeiter der LEG und sagte lapidarisch. „Wir haben zur Zeit niemand.“

In der Mieterberatung

Florian Eggers, der für die Linke im Ortsbeirat Gaarden sitzt, beobachtet, dass vermehrt Leute mit ihren Nebenkostenabrechnungen in die „Solidarische Mieterberatung“ kommen. Monika Milbord berichtet, ihre Nebenkosten seien für 2021 um 100 Prozent gestiegen, und darin hat sich die Energiekrise noch gar nicht niederschlagen können. Florian Eggers berichtet von hohen Nachzahlungen in den letzten Wochen, 1.000 Euro sind keine Seltenheit. Der höchste Wert war 3.000 Euro. Andere Mieter und Mieterinnen haben dagegenn nur kleine Nachzahlungen, weil das Wasser bei ihnen gar nicht berechnet wurde.

Die Wasserrechnungen: Nachdem die Kieler Nachrichten die Wasserrechnungen thematisierten , versprach die LEG: „Da dieser Vorgang sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird, werden wir die Wasserkosten der Abrechnung für das Jahr 2021 nun für die entsprechenden Gebäude allein auf Basis der Zählerstände der Wohnungswasserzähler neu berechnen und korrigieren – und die Hauptwasserzähler zunächst außen vor lassen. Unsere betroffenen Mieterinnen werden somit von uns Erstattungen erhalten.“

In den Nebenkosten sind Kosten für Rauchmelder, Hausmeisterei, Sperrmüll, Gebäudeversicherung, Treppenhausreinigung und Wasser enthalten. Andrea Dibbern ärgert sich, dass sie für einen Hausmeisterdienst bezahlt, aber es wurde noch nie ein Hausmeister in ihrem Haus gesehen. Der Garten hinter dem Haus ist ungepflegt, die Treppe von Brombeeren überwuchert.

Ärger gab es auch um die Treppenhausreinigung. Diese übernehmen nun die Mieter der Buschfeldstraße 7,9 und 11 selber, nachdem Frau Dibbern in diesen Häusern Unterschriften gesammelt hatte. Die Reinigung war davor nur sporadisch durchgeführt worden, und es entstand der Eindruck, dass lediglich die Fußmatten hochgeklappt wurden.

Hof in der Bielenbergstraße

Im Haus von Monika Milbord ist die Müllsituation ein großes Ärgernis. Einmal wurde der Müllcontainer im Hof nicht geleert, weil er falsch befüllt war. Dann wurde der weitere Müll einfach daneben gelagert. Schuld an dieser Situation haben zwar in erster Linie die Bewohner. Es handelt sich um ausländische Bauarbeiter, die in Monteurswohnungen einige Wochen oder Monate leben und sich nicht mit der deutschen Mülltrennung befassen. Allerdings sind nicht nur die Mieter sondern auch die Eigentümer in der Pflicht, für Ordnung auf dem Hof zu sorgen. Gemäß der Kieler Rattenverordnung ist es die Pflicht der Eigentümerin, dafür zu sorgen, dass kein Müll außerhalb der Tonnen liegt. Es bleibt der Fantasie der Vermieterin überlassen, wie sie das regelt. Mit dieser Kieler Rattenverordnung soll vermutlich auch ein Impuls gesetzt werden, dass die Häuser nicht überbelegt werden.

Mieter*innen wehren sich

Zum ersten Treffen der Initiative „LEG-Mieter*innen wehren sich“ im Sub Rosa kamen etwa 60 Leute. Das nächste Treffen findet wieder im Sub Rosa statt, am 20. Februar um 18 Uhr. Das Einlenken der LEG, die wie viele andere im Wohnungsbau auch tatsächlich unter Fachkräftemangel und Lieferverzögerungen leidet, ist ein großartiger Erfolg der BI. Allerdings äußerte Florian Eggers die Sorge, dass die LEG jetzt auf Beschwerden von aufmüpfigen Mietern und Mieterinnen eingeht, um das Thema zu befrieden. Es gäbe aber viele Leute, die kein Deutsch sprechen oder alt oder arm sind, und die nicht den langen Atem haben, mit ihren Beschwerden bei dem LEG Call Center durchzudringen.

Betragsbild: Wir trafen uns in der Bambule in Kiel-Gaarden. Von links: Florian Eggers, Andrea Dibbern und Monika Mildbord

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Müll in Gaarden