Archiv der Kategorie: Themen

Frau starb durch Stichverletzungen

Am Nachmittag des 18. Oktobers kam es in Kiel zu einem Tötungsdelikt, bei dem eine junge Frau zu Tode kam. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen vor Ort fest.

Gegen 16:30 Uhr kam es im Bereich der Kieler Innenstadt im Kreuzungsbereich des Stresemannplatzes / Andreas-Gayk-Straße zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw. Nach jetzigem Ermittlungsstand befuhr ein Pkw die Straße Sophienblatt in Richtung Berliner Platz und stieß im Kreuzungsbereich mit einem Pkw zusammen, der die Straße Ziegelteich in Richtung Kaistraße befuhr. In dem Verursacherfahrzeug befand sich eine 17-jährige Beifahrerin, die Verletzungen aufwies, die nicht mit dem Verkehrsunfall vereinbar sind. Die Frau musste vor Ort reanimiert werden und verstarb kurze Zeit später auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Fahrer des Fahrzeuges, in dem sich die Jugendliche befand, wurde vor Ort festgenommen. Die beiden Personen in dem anderen Unfallwagen sind leicht verletzt und wurden in umliegenden Krankenhäusern behandelt.

Am 19. Oktober erließ ein Jugendrichter am Kieler Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags gegen den 19-Jährigen. Er ist dringend tatverdächtigt, die 17-Jährige getötet zu haben.

Die rechtsmedizinische Untersuchung fand am Donnerstagmittag statt. Demnach ist die junge Frau durch eine Stichverletzung zu Tode gekommen. Bisherige Ermittlungen weisen darauf hin, dass dem jungen Opfer die Stichverletzung im Fahrzeug kurz vor dem Unfall nach vorangegangenen Streitigkeiten zugeführt wurde.

Was man über den Hintergrund der Tat weiß

Der Tatverdächtige und das Opfer führten bis wenige Tage vor der Tat eine Beziehung. Nach einem Streit in der Wohnung des Tatverdächtigen im Stadtteil Kiel-Gaarden soll das spätere Opfer, das sich in Begleitung einer weiteren männlichen Person befunden haben soll, aus der Wohnung geflohen sein. Ihr Begleiter soll zu Fuß geflohen sein, während die 17-Jährige sich in ein vor dem Wohnhaus stehendes Auto eines Bekannten geflüchtet haben soll. Der Tatverdächtige soll den wartenden Fahrer genötigt haben, aus dem Auto zu steigen. Anschließend soll der 19-jährige Tatverdächtige in das Auto gestiegen und gegen den Willen der jungen Frau losgefahren sein. Der Tatverdächtige hat eingeräumt für den Messerstich während der Fahrt im Auto verantwortlich zu sein, allerdings einen Tötungsvorsatz bestritten.

Quelle: Polizeiliche Mitteilungen

Besuch bei der Obdachlosenhilfe Kiel

Immer montags um 17 Uhr stehen Wolfgang Baasch und sein Team von der Obdachlosenhilfe Kiel eV an der Kaiserbrücke am Bahnhof und verteilen Essen. Jeden zweiten Montag ist es eine „große Verteilung“, dann sind auch Drogerieartikel und Kleidung dabei. So war es gestern, als ich mir die Aktion ansah.

Etwa 30 Frauen und Männer standen in der Schlange vor den Tischen mit dem Essen. Es gab zur Auswahl entweder Kürbis-Suppe mit Hackbällchen oder Brote mit wahlweise Ei oder Schnitzel. Daneben stand der Tisch mit den Kaffee-Thermoskannen. Und um die Ecke befanden sich Kästen mit warmen Jacken und Drogerieartikel wie Papiertaschentücher, Shampoo oder Zahnpasta.

Alles wurde gespendet. „Am meisten helfen Geldspenden“, sagt Wolfgang Baasch (1. Vorsitzender) ganz klar, denn damit könne gezielt gekauft werden, was gebraucht wird. Aber der Verein ist auch dankbar für brauchbare Kleidung. Und wenn jemand einen selbstgebackenen Kuchen vorbei bringt, ist das auch sehr willkommen.

Normalerweise finden sich etwa 40-50 Personen zu den großen Verteilungen ein. Heute waren es etwas weniger, vermutlich weil einige gerade Geld aufs Konto bekommen haben und die Not dann nicht so groß ist.

Nach etwa einer Viertelstunde kam die Durchsage, dass die Obdachlosen nach vorne kommen sollen, dahinter diejenigen, die im Hotel wohnen, und dann erst die anderen. Eine junge Frau trat nach vorne. Hinter ihr reihten sich zwei ausgemergelt aussehende Männer ein. Die Obdachlosenhilfe hilft übrigens nicht nur Menschen , die ganz auf der Straße leben, sondern auch anderen Bedürftigen, wobei schon darauf geachtet wird, wie das Beispiel zeigt, dass die Obdachlosen auf jeden Fall etwas erhalten. Und im „Hotel wohnen“, heißt, von der Stadt in einem Hotel untergebracht zu werden, was aber bedeutet, dass es keine Kochmöglichkeit gibt!

Ich unterhielt mich mit einigen Leuten, die in der Schlange warteten. Einer kommt jeden Montag für das Essen, weil er nur eine geringe Rente erhält. Ein anderer hat durch die Obdachlosenhilfe eine Wohnung gefunden und man habe ihm auch mit Kleidung geholfen. Er war sehr dankbar für die Hilfe, die er durch diese Organisation erhalten hatte! Eine andere Person wollte inkognito bleiben und gar nichts über sich erzählen.

Wolfgang Baasch hatte diesen Verein letztes Jahr im September gegründet. Vorher half er bei einer anderen Organisation, die sich um Obdachlose kümmert. Er wollte aber lieber seine eigenen Vorstellungen verwirklichen. Mit der Gründung eines Vereins ist die Arbeit auf eine solide rechtliche Basis gestellt.

Gerade in der kalten Jahreszeit tut armen Menschen ein kostenloses warmes Essen und ein Becher Kaffee gut, und hier an der Kaisertreppe kommen noch ein freundliches Lächeln und ein offenes Ohr dazu!

Homepage der Obdachlosenhilfe Kiel

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125 Jahre Bahnhofsmission

Protest gegen AfD-Bürgerdialog

Für die Dauer der Veranstaltung am 27.10. war der Walkerdamm gesperrt. An einem Ende (Schülper Baum) konnten die etwa 30 Besucher den Bürgerdialog erreichen. Am anderen Ende trafen sich etwa 150 Demonstrierende. Das Motto der Kundgebung lautete: „Kein Dialog mit der AfD. Veranstaltungsverbot für Faschisten durchsetzen.“

Die AfD hatte zu einem Bürgerdialog eingeladen, zum ersten Mal seit 2020. Diese Veranstaltung richtete sich an Kieler und Kielerinnen, die Fragen zur Politik dieser Partei haben. Bevor es los ging, sprach ich mit Kurt Kleinschmidt, dem Sprecher der Landes-AfD. Er akzeptiert die Protestdemonstration, äußerte sich aber erleichtert, dass sie nicht direkt vor der Tür der Geschäftsstelle stattfand.

Die von Bettina Jürgensen angemeldete Demonstration eines Antifaschistischen Bündnisses sammelte sich auf der kleinen Wiese am anderen Ende des Walkerdamms. In den Reden wurde thematisiert, dass sich die AfD jetzt mehr traut, weil sie in Umfragen im Aufwind ist. (In der“Sonntagsfrage” vom 15. 10. sagten 19 Prozent der Befragten dem Allensbach-Institut, dass sie AfD wählen würden, wenn am folgenden Sonntag Bundestagswahl wäre.) Auch wurde die allgemeine politische Entwicklung als Hintergrund gesehen: „Es ist auffällig, dass die sonst träge schleswig-holsteinische AfD aktiver wird. Sie will von der rasanten Rechtsentwicklung profitieren.“

auf der Demo gegen AfD-Bürgerdialog

Einige andere Beobachtungen, die in den Reden angesprochen wurden:

  • die weiße Vorherrschaft, die zur Abwertung anderer Gruppen führt
  • das nahende Ende des Kapitalismus
  • der Aufstieg von Judenhass
  • Antifaschisten sind gegen Antisemitismus.

Nach anderthalb Stunden löste sich die Demonstration friedlich auf. Der AfD-Bürgerdialog konnte relativ ungehindert stattfinden.

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Wahlumfrage Sonntagsfrage

Viele Grüne in der neuen Ratsversammlung

Sturmschäden an der Steilküste in Schilksee

Das Beitragsfoto von der Steilküste in Schilksee zeigt oben rechts einen Gulli, der halb in der Luft hängt. Laut Auskunft des Tiefbauamts handelt es sich um einen stillgelegten Stauraumkanal für einen alten Versickerungsschacht. Dieser befindet sich auf der Höhe der Straße Windjammer in Schilksee. “Ein direkter Schaden ist hier somit für das Kanalnetz nicht entstanden. Die Einleitstellen in die Förde liegen deutlich tiefer und verlaufen unterhalb des Strandes bzw. des Hafenvorfeldes.” Ob es zu Schäden der Kanalisation durch Unterspülungen gekommen ist, muss noch geprüft werden.

Das Foto zeigt sehr deutlich den fortschreitenden Abbruch der Steilküste an dieser Stelle in Schilksee-Süd . Zwischen der Kante der Steilküste und der ersten Häuserreihe sind es nur etwa 60 Meter. In dem Grünstreifen dazwischen verlaufen Versorgungsleitungen. Auch für die Häuser und ihre Bewohner wird es irgendwann ungemütlich, denn bei jeder Sturmflut bricht wieder ein größeres Stück ab. In Durchschnitt weicht die Steilküste jährlich um etwa 0,7 Meter zurück.

Das Konsortium Deutsche Meeresforschung geht davon aus, dass der Schutz der Ostseeküste bei einer ungebremsten Erderwärmung nicht mehr finanzierbar sein könnte. Aber da sich 195 Staaten im Pariser Klimaabkommen verpflichtet haben, die Erderwärmung nach Möglichkeit auf unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken, macht der Küstenschutz jetzt doch noch Sinn.

Ein integriertes Konzept für den Küstenschutz fehlt bis jetzt

Durch den Klimawandel beschleunigt sich der natürliche Abbau der Steilküste. Während tiefliegende Gebiete, wie etwa das Zentrum von Kiel, eher durch Überflutungen gefährdet sind, spielt für die Steilküsten der Abbruch bei Sturmfluten die größere Rolle. Ein integriertes Konzept, dass Siedlungen sowohl an Steilküsten als auch an flachen Küstengebieten sinnvoll schützt, fehlt bis jetzt.

Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat vor vier Jahren ein Gutachten in Auftrag gegeben, das Vorschläge erarbeiten soll, wie die Ostseeküste bei steigendem Meeresspiegel geschützt werden könnte. Dieses Gutachten namens “Entwicklung Ostseeküste 2100” ist noch nicht fertig. Die “Schleswig-Holsteinische Landeszeitung” berichtete heute (27.Oktober, S. 3), dass bis Ende dieses Jahres Empfehlungen von der Technischen Uni Hamburg-Harburg für einen nachhaltigen Küstenschutz an der Ostseeküste vorliegen sollen.

In Schilksee Süd sind derweil alle Strandzugänge zerstört und der Küstenbereich ist gesperrt.

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SHZ: Opposition fordert mehr Tempo bei Strategie für die Ostseeküste

Ein Bericht von 2020: Absperrungen in Schilksee-Süd

Kiel: Institut für Weltwirtschaft fordert Flugreise von Mitarbeiter

Dem Forscher Dr. Gianluca Grimalda droht die Entlassung aus dem Kieler Institut für Weltwirtschaft, weil er sich weigert, mit dem Flugzeug von seiner Feldarbeit in Papua-Neuguinea zurückzukehren. Er möchte stattdessen auf dem Land- und Seeweg reisen und ist bereit, für die Zeit der Reise unbezahlten Urlaub zu nehmen. Eine Gruppe namens Scientist Rebellion setzt sich für den Wissenschaftler ein. Hier ihre Pressemitteilung vom 4.10. 2023:

Am 28. September hat das Direktorium des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) seinen Mitarbeiter Dr. Gianluca Grimalda offiziell abgemahnt und aufgefordert, von einer Feldforschung in Papua-Neuguinea (PNG) per Flugzeug nach Kiel zurückzukehren. Andernfalls wird ihm gekündigt. Dr. Grimalda weigert sich, dieser Aufforderung nachzukommen und begründet dies mit den hohen Umweltbelastungen, die das Fliegen im Vergleich zu Reisen auf dem Land- und Seeweg mit sich bringt. Das IfW begründet seine Entscheidung mit der am 10. September auslaufenden Genehmigung für den Auslandsaufenthalt. Dr. Grimalda wendet ein, dass sich die Dauer seiner Feldforschung aufgrund erheblicher Sicherheitsbedrohungen und logistischer Hindernisse um zwei Monate verlängert hat.

Dr. Gianluca Grimalda ist Senior Researcher am IfW Kiel. Während seines sechsmonatigen Forschungsaufenthalts in Bougainville, PNG, untersuchte er die sozialen Auswirkungen des Klimawandels. Er ist ein engagierter Umweltaktivist, der versucht, die Klimaauswirkungen seiner Forschung zu minimieren und plant mit Frachtschiffen, Fähren, Zügen und Bussen nach Europa zurückzukehren, so wie er es bereits bei seiner Hinfahrt durchgeführt hat. Das würde etwa 50 Tage dauern und die Emissionen um das Zehnfache reduzieren – von 4.000 kg Treibhausgasen (Flug) auf 400 kg durch langsames Reisen (siehe [1]).

“Da ich nicht lehre und Arbeitsbesprechungen online abgehalten werden können, ist meine Anwesenheit in Kiel nicht erforderlich”, sagt Dr. Grimalda. “Ich kann effektiv arbeiten, während ich auf Reisen bin. Auch habe ich angeboten, so lange unbezahlten Urlaub zu nehmen, wie es das IfW für angemessen hält. Das Institut hat mein Angebot jedoch abgelehnt und die Zahlung meines September-Gehalts fristlos einbehalten.”

“Es ist außergewöhnlich, dass ein Forschungsinstitut damit droht, einen Forscher zu entlassen, weil er seine Arbeit zu gewissenhaft ausführt und vermeidet, während des Klimanotstands zu fliegen”, sagt Julia Steinberger, Professorin für gesellschaftliche Herausforderungen des Klimawandels an der Universität Lausanne und Hauptautorin des jüngsten Berichts des Weltklimarats IPCC. “Das IfW Kiel scheint sich vor allem für Gianlucas frühere Teilnahme am zivilen Ungehorsam gegen den Klimawandel mit der Scientist Rebellion zu rächen”, schließt sie.

Unterstützende Materialien:[1] Dokumentation der Treibhausgasauswirkungen von Reisen, aufgeschlüsselt nach Verkehrsmitteln: https://t.co/ZVVtS1927D[2] Text von Dr. Grimalda, in dem er seine Beweggründe erläutert: https://t.co/TxTYJkyz7c [3] Tweet, der die Feldarbeit in Bougainville dokumentiert (mit Fotos): https://twitter.com/GGrimalda/status/1670440361226031106 [4] Tweet, der die CO2-arme Hinreise von Deutschland nach Bougainville dokumentiert (mit Fotos): https://twitter.com/GGrimalda/status/1626344390196068352[5] Wissenschaftliche Belege für die Überschreitung von 6 der 9 planetaren Grenzen: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adh2458[6] Wissenschaftliche Belege dafür, dass mehrere Ökosysteme kurz vor dem Zusammenbruch stehen: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abn7950 [7] Szenarienbewertung der Hamburger Klima-Zukunftsprognose, die zu dem Schluss kommt, dass das Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5°C (gegenüber dem vorindustriellen Niveau) zu begrenzen, nicht mehr erreichbar ist: https://www.cliccs.uni-hamburg.de/de/results/hamburg-climate-futures-outlook.html

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Ein neuer Kustos für die Kieler Antikensammlung

Starker Anstieg der Flüchtlingszahlen

Die Flüchtlingszahlen sind stark gestiegen und Sozialdezernent Stöcken weiß nicht mehr, wo er die geflüchteten Menschen unterbringen soll. Er möchte vermeiden, wieder Sporthallen anzumieten. Mehr Menschen in die Container packen, geht auch aus logistischen Gründen nicht, da oft Familien in Containern leben, und da könne man nicht einfach eine fremde Person zuweisen. „Wir kommen an die Grenzen der Kapazitäten“, so das Fazit des Sozialdezernenten, als er gestern die Lage im Sozialausschuss beschrieb. Wenn kein Wunder geschieht, etwa in Form eines angebotenen Gebäudes, wird er dem Land melden, dass Kiel keine weiteren Menschen aufnehmen könne.

Die Herkunft der Geflüchteten

Zur Zeit kommen viele Ukrainer, an zweiter Stelle stehen junge syrische Männer.

Bis Ende 2022 kamen über 2.500 Menschen aus der Ukraine nach Kiel. Rund 1.000 davon mussten untergebracht werden, die anderen fanden private Unterkünfte. Im laufenden Jahr 2023 (Stichtag 31.07.2023) wurden bereits weitere 317 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Weitere 837 Menschen aus anderen Ländern wurden Kiel in der Zeit von Januar 2022 bis Ende Juli 2023 zugewiesen.

Arkonastraße und andere Unterkünfte

In kürzester Zeit war die Landeshauptstadt Kiel gezwungen, neue Unterbringungskapazitäten zu schaffen sowie dezentralen Wohnraum anzumieten.

Einige Unterkünfte wurden reaktiviert, bzw. neu in Betrieb genommen. Dazu gehören:

– Gemeinschaftsunterkunft Arkonastraße, Block A

– Gemeinschaftsunterkunft Herthastraße

– Gemeinschaftsunterkunft Hof Hammer

– Gemeinschaftsunterkunft Düvelsbeker Hof, Feldstraße

– Gemeinschaftsunterkunft Diedrichstraße (Schließung zum 31.08.2022, Rückgabe an Wohnungslosenhilfe)

– Gemeinschaftsunterkunft Königsweg

– Gemeinschaftsunterkunft Poggendörper Weg (ehemaliges Pflegeheim, Inbetriebnahme ab September 2023)

– Anmietung von 75 Wohnungen

– Zudem wird die Gemeinschaftsunterkunft Tempest erneut aufgebaut und wird voraussichtlich im Januar 2024 in Betrieb gehen.

Insgesamt betreut die Kommune 5.000 Menschen mit Ersatzunterkünften. Dazu gehören auch Deutsche, die obdachlos geworden sind.

Das Beitragsbild zeigt die Unterkunft Arkonastraße.

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Asylbewerber im Norden im ersten Halbjahr fast verdoppelt

Überwältigende Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

Highlights der Physik in Kiel

Vom 25. bis zum 30. September 2023 kommt das Wissenschaftsfestival „Highlights der Physik“ nach Kiel. Zentrale Elemente der Veranstaltung sind eine Mitmachausstellung auf dem Rathausplatz und ein vielfältiges Vortragsprogramm. Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot für Kinder und Jugendliche mit Shows und spannenden Experimenten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, kommt einfach vorbei!

Eröffnet werden die „Highlights der Physik“ am 25. September im Kieler Opernhaus von Harald Lesch mit einem musikalischen Abendvortrag über „Sonne, Mond und Sterne“. Und auch zum Abschluss der Veranstaltungswoche gibt es einen besonderen Abendvortrag: Communicator-Preisträger Metin Tolan fragt, ob Stunts und Effekte der berühmten James-Bond-Filme mit den Gesetzen der Physik vereinbar sind. Der Vortrag wird mit passender Musik von den Kieler Philharmonikern begleitet. Der Einlass zu allen Angeboten ist frei (teilweise sind kostenlose Einlasskarten erforderlich).

Euch erwarten Vorträge, Live-Experimente, Gespräche und Workshops. Mehr Info. https://www.highlights-physik.de/

Antifaschistisches Bündnis gegen Freie Schleswig-Holsteiner

Die Initiative „Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus in Kiel“ ruft zu einer Gegen-Kundgebung auf. Anlass ist eine geplante Kundgebung der „Freien Schleswig-Holsteiner” auf dem Exerzierplatz am 30. 9. um 15 Uhr. Die Gegendemo trifft sich um 14.30 an der Ecke Walkerdamm/ Hopfenstraße.

Hier der Text der Pressemitteilung vom “Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus in Kiel:

Kein Platz für rassistische Hetze, AfD und rechte Provokationen auf unseren Straßen!

Für Samstag, 30. September 2023 kündigen die „Freien Schleswig-Holsteiner“ eine „Großdemo“ in Kiel an. Unabhängig davon, wie groß die „Großdemo“ tatsächlich wird, ist die Ankündigung dieser von der AfD beeinflussten Veranstaltung in Kiel eine Provokation!

Die „Freien Schleswig-Holsteiner“ verorten sich unverhohlen rechts und vernetzen sich landesweit, vor allem über Messenger-Gruppen im Internet. Dabei gibt es eine große, auch personelle Nähe zur AfD. Der AfD – Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein, Gereon Bollmann, hatte schon in der Vergangenheit als Schnittstelle zum verschwörungsideologischen Milieu fungiert. Auch seine inhaltliche Nähe zu dem Faschisten Björn Höcke ist kein Geheimnis. Jetzt wird Bollmann, neben zwei sächsischen Abgeordneten der AfD, als Redner bei den „Freien Schleswig-Holsteinern“ angekündigt.

Es ist kein Zufall, dass die „Freien Schleswig-Holsteiner“ auch mit Schlagworten wie „Massenmigration“ und „Invasion“ eine rassistische Mobilisierung nach dem Vorbild „Pegidas“ vom Zaun brechen wollen. Die AfD in Schleswig-Holstein vertritt zu großen Teilen die Positionen des extrem rechten Flügels um Björn Höcke.

Mit einem konstruierten Notstandsszenario wird in ganz Europa eine Hysterie vor Menschen auf der Flucht herbeigehetzt. Gesetzesänderungen im EU-Parlament und der weitere Abbau des Asylrechts durch die bundesdeutsche Ampelregierung fördern Rassismus, Gewalt und Hetze gegen Geflüchtete. Auch diese Politik verschafft der AfD und ihren Anhänger*innen den Rückenwind.

Sie wollen dies nun nicht nur in Wahlumfragen, sondern auch auf der Straße ausdrücken.

Dagegen gibt es unseren Widerspruch!

Systemkrisen von Inflation über Klimakollaps bis zur eskalierenden Kriegsgefahr stellen wachsende

Herausforderungen dar. Eine sichere Zukunft für alle Menschen auf dieser Welt erreichen wir nur durch Solidarität, Respekt und eine menschenwürdige Gesellschaftsvision. Dazu gehört das uneingeschränkte Recht auf Asyl für diejenigen, die zur Flucht gezwungen sind. Dazu gehört genauso eine umfassende soziale Absicherung für alle Menschen.

Geht mit uns am 30. September gegen rechte Hetze auf die Straße!

Kommt zu unserer Bündnis-Kundgebung, die von einem breiten antifaschistischen Spektrum Kiels getragen wird!

Kiel: Fridays for Future bringen 2.000 Menschen auf die Straße

In Kiel beteiligten sich gemäß Polizei etwa 2.000 Menschen am globalen Klimastreik, zu dem Fridays for Future aufgerufen hatten. Demonstrationszüge aus verschiedenen Ecken von Kiel kamen ab 14 Uhr auf dem Exerzierplatz zusammen.

Die Reden zum Auftakt

Eine Rede war ein Lied, dargebracht vom Meeresbiologen Tobias Bayr, Urgestein der Kieler Fridays for Future Bewegung. „It`s a mad world.“

Tjelle, 14 Jahre alt, hielt eine exzellente Rede. „Wir fordern Klimageld aus der CO2-Bepreisung“. Er nannte es eine Umverteilung von reich zu weniger reich. Er forderte die Rückkehr des 9-Euro-Tickets. Er beklagte, dass statt Bahn Autobahn gebaut würde. Auf Kiel bezogen monierte er, dass für die Stadtbahn Fahrradwege statt Autostraße geopfert würden.

Zwei Personen von TKKG redeten im Wechsel. Sie strichen die Erfolge der Klimabewegung hervor. Lützerath ging zwar verloren, aber sieben andere Dörfer konnten gerettet werden. Als einen anderen Erfolg nannten sie den Rückzug von RWE aus dem Bau von LNG-Terminals.

Impressionen am Rande der Demo

Ich sprach mit einigen Teilnehmenden über ihre Motive.

Nico gehörte eine zeitlang zum Orgateam und kennt viele der jetzigen Leute hier.

Daniela ist zum ersten Mal dabei. Die Wetterextreme dieses Jahr, auch hier bei uns im Norden, haben sie wachgerüttelt. Ihr wurde klar, mit dem Klima stimmt etwas nicht mehr.

Auch Sabine ist neu dabei . Sie engagiert sich an ihrem Wohnort in einem Nachhaltigkeitsverein, das hat ihr das Thema näher gebracht.

Ulf, vom Alter her Boomer, ist schon auf ganz vielen F4F-Demos dabei gewesen und hat unter dem Eindruck dieser Bewegung auch schon seinen Lebensstil verändert.

Der Zug ging durch die Innenstadt

Obwohl junge Leute wohl dominierten, sah ich Leute jeden Alters auf der Demonstration. Und es wird wohl nicht die letzte sein.

Der Demonstrationszug bewegte sich vom Exerzierplatz durch die Innenstadt. Nach etwa vier Stunden endete die Demonstration ohne Zwischenfälle mit einer Abschlusskundgebung.

Fridays for Future: zwei Demos, in Kiel und global

Fridays for Future Kiel rufen zu zwei Demos auf, am 25.8. und am 15. 9. Hier die Pressemitteilung:

Mit dem Fahrrad über die Autobahn: Am 25.08. ruft Fridays for Future zur Fahrrademo über die B76 auf. Die Demonstration startet um 14 Uhr am Exerzierplatz.
“Der Expertenrat für Klimafragen sagt es deutlich: Die Bundesregierung verfehlt die verpflichtenden Klimaschutzziele im Verkehrsbereich deutlich und bricht damit geltendes Recht” sagt Lea von Fridays for Future, “dagegen setzen wir ein Zeichen!”.
“Maßloser Autobahnausbau wie die Südspange/A20 oder die A21 muss gestoppt werden”, sagt Milan von Fridays for Future. “Wir brauchen Investitionen in Bus, Bahn und Fahrradverkehr”. Die Aktivist*innen sehen hier neben dem Bund auch das Land und die Stadt in der Pflicht. Eine klimafreundliche Verkehrswendepolitik dürfe dabei nicht an der Stadtgrenze halt machen, sondern müsse gerade auch den ländlichen Raum mit flexiblen Lösungen mitdenken.

Ursprünglich sollte die Demoroute über den Theodor-Heuss-Ring führen. Um ein Verkehrschaos aufgrund der vielen Baustellen zu vermeiden, haben die Aktivist*innen ihre Demonstrationsroute kurzfristig angepasst. Die Fahrraddemo fährt nun über die A215 auf die B76, zum Kronhagener Weg, und dann über Schützenwall, Westring und Kronshagener Weg zurück zum Exerzierplatz.
“Wir nehmen Rücksicht auf die Kieler*innen” sagt Marie von Fridays for Future. “Gleichzeitig heißt es am 25.8.: Vollbremsung für den Autobahnausbau, Vorfahrt für den Klimaschutz!”.

Dass eine Demonstration dafür kaum reichen wird, ist den Aktivist*innen klar. Fridays for Future rufen deshalb auch zum globalen Klimastreik am 15.9. auf, der bereits fleißig vorbereitet wird. Die Großdemonstration startet ebenfalls um 14 Uhr am Exerzierplatz.

Foto: Fahrraddemo Symbolbild, Fridays for Future Kiel