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Tolle Idee für Sconto in Kiel

Ove Schroeter von der Satire-Partei „die Partei“ stellte in der Ratsversammlung einen überraschenden Antrag für die Bespielung von Sconto am Westring: „Die Verwaltung, federführend der Wirtschaftsdezernent, wird beauftragt mit Herrn Kurt Krieger in Verhandlungen zu treten, um das Gebäude des Möbeldiscounters „Sconto“ mit dazugehörigem Areal für den symbolischen Wert von 1,- € pro Jahr langfristig zu pachten.“ Der Plan: in dem Gebäude ein Kleingartenvisualisierungszentrum – kurz KGZ – zu realisieren. Der Titel erfolgt ihn Anlehnung an das geplante Meeresvisualisierungszentrum.

Zur Vorgeschichte: Sconto läuft nicht so richtig und der Investor Kurt Krieger möchte in dem Gebäude einen Fahrraddiscounter unterbringen. Dies wiederum möchte die Stadt Kiel nicht, weil ein Fahrradladen von dieser Größe die zahlreichen kleinen Fahrradläden in Kiel in Bedrängnis bringen würde. Die von Kurt Krieger in Aussicht gestellte Alternative ist allerdings Leerstand.

Der Vorschlag von Ove Schröeter kommt da gerade zur rechten Zeit. Er malte aus, wie in diesem Kleingartenvisualisierungszentrum Aufklärung über die Tätigkeiten in Kleingärten vermittelt werden könnten. Und er ging richtig ins Detail: Wie wäre es etwa mit Liveübertragungen aus Kleingärten in Australien oder Bottrop? Außerdem soll die Historie des Prüner Schlags, einst Kiels ältestes Kleingartengebiet aufgearbeitet werden.

Die Reaktionen der Ratsversammlung auf diesen bahnbrechenden Vorschlag fielen eher humorlos aus. „Satire stiehlt uns unsere Zeit“, sagte ein Ratsherr. „Wir haben genug Kleingärten“, sagte ein anderer.

Arne Stenger (Grüne) griff den Clinch zwischen der Stadt und Kurt Krieger auf. Er verlangte, dass der Investor noch andere Alternativen als Fahrradladen oder Leerstand vorschlägt. „Wir wollen keinen Leerbau aber auch keinen alles erschlagenden Fahrradladen.“

Die Problematik: Über den Bebauungsplan kann die Stadt einen Fahrradladen verhindern, den angedrohten Leerstand dagegen nicht. Insofern wäre der Vorschlag von Ove Schroeter durchaus einen Versuch wert, um auf die Erpressung durch den Investor zu reagieren. Aber die Mehrheit der Ratsversammlung würdigte die Weisheit dieses Vorschlags nicht. Schade, vor allem die Live-Übertragungen in einen Bottroper Kleingarten hätte mir gefallen, allerdings hätte so ein Angebot eventuell eine anfeuernde Wirkung auf den Kreuzschifffahrtstourismus, was wiederum nicht so öko ist. Politik ist eine knifflige Angelegenheit und nur mit Humor zu etragen, das wurde mir heute wieder einmal bewusst!

Betragsbild: Pixabay

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Sconto im Kiel am Ende

100 Jahre Grüngürtel und 50 Jahre Grüngürtelzerstörung

kn online: Pläne für Sconto: Kieler Politik tritt auf die Bremse

Kieler Schwimmmöglichkeiten waren Thema im Sportausschuss

Die Schwimmmöglichkeiten in Kiel waren Thema im Schul- und Sportausschuss letzte Woche . Es ging um das Hörnbad, das Freibad Katzheide, den Falckensteiner Strand und den Strand Hasselfelde. Wie kann das Schwimmen angenehmer und sicherer gestaltet werden?

Im Hörnbad gab es Aufregung wegen falschem Feueralarm.

Im Hörnbad gab es kürzlich zwei mal Feueralarm, alle Badegäste mussten zwei mal in ihren Badeklamotten das Gebäude verlassen. Der Alarm dauerte nur jeweils zehn Minuten. Aber 500 Badegäste waren betroffen. Der falsche Alarm wurde duch einen Fehler in der Brandmeldeanlage verursacht. „Kein Drama“, sagte Dezernent Gerwin Stöcken.

Die Energiesparmaßnahmen im Hörnbad sind schon im Januar 2023, also vor einem Jahr aufgehoben worden. Die Wassertemperaturen entspechen wieder der Zeit vor der Gasmangellage. Allerdings werden aus Nachhaltigkeitsgründen zwei Energiesparmaßnahmen beibehalten. Zum einen bleibt die Duschtemperatur reduziert, wodurch die Duschen 10 Prozent weniger Energie verbrauchen. Zum anderen ist das Außenbecken nicht in Betrieb.

Dass die Sauna im Hörnbad eingeschränkte Öffnungszeiten hat, liegt an der geringen Auslastung.

Während der Corona-Pandemie war der Luftaustausch auf 100 Prozent gesetzt worden. Jetzt laufen die Klimaanlagen wieder im Normalbetrieb.

Falckensteiner Strand: Badeinsel und mehr

400.000 Menschen nutzen den Falckensteiner Strand jährlich. Die Stadt plant hier einige Maßnahmen für mehr Spaß und mehr Sicherheit:

  • ein Wachturm in Form eines Containers mit Plattform, weitere sollen folgen
  • mehr Rettungsmaterial, eventuell ein Defibrillator
  • Strandrollstühle für Bewegungsunfähige
  • eine Badeinsel von einer Größe, dass sie nicht zum Sonnenbaden, sondern nur als Sprungturm benutzt werden kann. Hier steht noch eine Prüfung der rechtlichen Lage aus.
  • Schlafplätze im Feriendorf für die Aktiven der Wasserwacht.

Katzheide weiter verschönern

Ratsherr Özgürcan Bas (SPD) war gerne in seiner Jugend im Freibad Katzheide. Aber, so sagte er, die Umkleiden seien mindestens so alt wie er!

Er mahnte an, dass der Wunsch der Kinder nach einer Rutsche erfüllt wird. Eine Traglufthalle wäre schön gewesen, und auch wenn die SPD nicht darauf beharrt, bleibt der Wunsch bestehen.

Auch ein Planschbereich für die Unterdreijährigen steht auf der Wunschliste.

Am Strand Hasselfelde barrierefrei ins Wasser?

Hier ging der Auftrag an die Verwaltung zu prüfen, inwieweit es möglich ist folgende Verbesserungen durchzuführen:

  • barrierefreier Zugang: mit Strandrollstühlen zum Wasser
  • Toiletten
  • Fahrradabstellanlage

Der Schul- uns Sportausschuss hat sich intensiv mit den Kieler Schwimmmöglichkeiten beschäftigt und zahlreiche Ideen für Strand , Hallenbad und Freibad diskutiert.

Das Beitragsbild zeigt den kleinen wilden Strand Hasselfelde in Kiel-Dietrichsdorf.

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Kieler Bäder

kn online: Neuerungen in Falckenstein und Schönberg

Ideen für den Strand Hasselfelde am Ostufer der Kieler Förde

Busstreik ab Mittwoch, 14. Februar

Ver.di Nord ruft die Busfahrer und -fahrerinnen zu einer Arbeitsniederlegung vom 14. – 16. Februar auf.

In Kiel ist die KVG betroffen. Auf der Homepage steht: “Wir müssen daher davon ausgehen, dass mit Einsetzen der Taglinien ab ca. 4.20 Uhr am Mittwoch, 14. Februar bis zum Ende der Nachtbuslinien gegen 4.45 Uhr am Samstag, 17. Februar 2024 keine Busse fahren werden.”

Autokraft wird voraussichtlich nicht bestreikt.

Die Gewerkschaft ver.di fordert die Einführung einer 35-Stunden-Woche, kürzere Schichten, mindestens 12 Stunden Ruhe zwischen Schichten, 3 Tage mehr Urlaub und höhere Samstagszulagen.

Fridays for Future (FfF) unterstützen den Arbeitskampf. “Am Freitag, den 16. Februar ab 11.45 übergeben wir von #WirFahrenZusammen unsere bundesweite Petition an die Kommunal- und Landespolitik vor dem Landtag in Kiel.”

Am 16. Februar findet um 10.30 eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof statt.

Fridays for Future machen sich solidarisch mit den Beschäftigten des ÖPNV, weil gute Arbeitsbedingungen die Voraussetzung für einen zuverlässiger uns starken ÖBNV sei. Und ein starker ÖPNV ist Herzstück der gewünschten Mobilitätswende. Nur wenn der Bus auch zuverlässig fährt, steigen die Menschen vom Auto zum ÖPNV um.

KVG Homepage

Busstreik nicht nur in Kiel

ver.di Nord ruft die Beschäftigten des öffentlichen Omnibusverkehrs (TV-N) in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster, sowie flächendeckend im Land die Beschäftigten des privaten Omnibusverkehrs (OVN), zu einem ersten Warnstreik in Schleswig-Holstein auf.

Die Warnstreiks beginnen am Freitag um 03.00 Uhr und enden am Sonntag mit Dienstbeginn.

„Was die Arbeitgeber angeboten haben, ist nahe am Realitätsverlust und blendet dabei die Realität der Beschäftigten völlig aus. Statt den Beschäftigten Druck zu nehmen und konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu arbeiten, kommen sie mit einer Erhöhung der Arbeitszeit oder gar Ausweitung von Schichten (TV-N). Der OVN will gar nicht erst über die Forderung nach einer 35 Stundenwoche verhandeln, deshalb müssen wir den Druck nun über die Straße erhöhen“, so Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di Nord.

Die kvg Kiel wird bestreikt. Der Busverkehr von Autokraft wird stark beeinträchtigt. Der Airportbus KIELIUS ist nicht betroffen.

Aufgerufen sind auch alle Busgesellschafte auf dem Land, etwa Autokraft in Nordfriesland, Flensburg, Rendsburg, Kiel, Segeberg, Bad Oldesloe, Eutin, Heiligenhafen, Lübeck, Bergedorf Transdev: Husum, Bredstedt, Rendsburg, KVIP, Elite, Ahrensburger Bus Gesellschaft, Stambula, Dahmetal.

Wer am Freitag oder Samstag mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein möchte, sollte in der DB App bzw bei bahn.de oder nah.sh nachschauen, welche Verbindungen bestehen.

Zwei Demonstrationen am 27. Januar

An diesem 27. Januar sind gleich zwei Demonstrationen angemeldet. Die Kieler Gelbwesten veranstalten einen LKW/Trecker/Auto-Korso, Beginn 11 Uhr am Wilhelmplatz. Wesentlich größer dürfte die vom DGB angemeldete „Kundgebung für Demokratie und Toleranz“ ausfallen, Beginn ebenfalls 11 Uhr am Rathausplatz.

Kundgebung für Demokratie und Toleranz

„Wir stellen uns gegen sämtliche rechtsextreme Bestrebungen und deren Vorhaben, nicht nur gegen die Entrechtung und Deportation von Millionen Menschen“ , so beschreibt der DGB die Haltung, für die demonstriert wird und nimmt damit Bezug auf eine Reportage von „Correctiv“ , die ein Geheimtreffen von sehr weit rechts stehenden Persönlichkeiten beschreibt.

Erwartet werden bis zu 15.000 Personen, berichten die Kieler Nachrichten. Die Rednerliste ist sehr staatstragend: Bis jetzt sind geplant: für den Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein in Vertretung: Frau Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Innenministerin des Landes Schleswig-Holstein; für die Bildung: die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Frau Prof. Dr. Simone Fulda; für die Glaubensgemeinschaften: Frau Nora Steen, Bischöfin der Nordkirche Schleswig und Holstein; für die Landeshauptstadt Kiel: der Oberbürgermeister, Herr Dr. Ulf Kämpfer; für die Kultur: der Generalintendant des Theaters Kiel, Herr Daniel Karasek; für die Gewerkschaften: Frau Stephanie Schmoliner von der IG Metall Kiel-Neumünster; für die Sozialpartner: Herr Hendrik Murmann, Vorsitzender des Unternehmensverbands Kiel; für die zu-, eingewanderten und schutzsuchenden Menschen: Frau Dursiye Ayyıldız, Vorsitzende des Forums für Migration, Frau Marie-Louise Petersen-Scharff, Verein „Sisters – Frauen für Afrika e.V.“ Weiter sind angefragt.

Die Liste der Unterstützer umfasst knapp 60 Organisationen.

Der 27. Januar ist der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“, sehr passend für eine Kundgebung , die sich gegen rechtsextreme Tendenzen richtet.

Gelbwesten Korso

Das Treffen beginnt um 11 Uhr, der Korso setzt sich um 12 in Bewegung. Sie protestieren gegen Maut- und der CO2-Steuer-Erhöhung und wollen die Agrar-Diesel-Förderung und die KfZ- Steuer-Befreiung (in der Landwirtschaft) beibehalten. Das Motto der Demonstration lautet: „Für eine lebenswerte bezahlbare Zukunft!“

(Das Beitragsbild zeigt Menschen auf der “Demo gegen rechts” vom 14. Januar 2024.)

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Kiel Region DGB Homepage

Kieler Gelbwesten Homepage

Correctiv: Geheimplan gegen Deutschland

Kieler Proteste gegen rechts

Kieler Proteste gegen rechts

Am Sonntag demonstrierten 8.000 Menschen in Kiel gegen die AfD sowie gegen rechtsextreme Tendenzen generell. Zu dieser “Demo gegen rechts” hatten die Grüne Jugend, Seebrücke und andere Organisationen aufgerufen. Sie rechneten mit 500 Teilnehmern, und waren überwältigt von der Resonanz auf ihren sehr kurzfristig erfolgten Aufruf.

Vorausgegangen war ein Bericht des Recherche-Kollektivs “Correctiv” über ein konspiratives Treffen in Potsdam, bei dem die Vertreibung von Ausländern diskutiert wurde. Bei diesen Planspielen ging es nicht nur um die Abschiebung von Ausreisepflichtigen sondern auch um die “Remigration” von Menschen aus dem Ausland, die ein Recht haben, hier zu sein. An diesem konspirativen Treffen nahmen Persönlichkeiten teil, die politisch rechts-außen stehen. Der Bericht ist spannend zu lesen: Geheimplan gegen Deutschland

Proteste gegen rechts Thema in der Ratsversammlung

Dieses aufgedeckte Planspiel war auch Gegenstand einer Aktuellen Stunde in der Ratsversammlung. Die Ratsleute aus der AfD verließen den Ratssaal während der Diskussion. Die Mitglieder der anderen Fraktionen sprachen warnende Worte. “Wir müssen wachsam sein”, sagte Frau Musculus-Stahnke von der FDP. Ove Schroeter von der Partei “Die Partei” sprach sich für ein Verbot der AfD aus. Ratsfrau Walcak berichtete von Zugewanderten, die jetzt über einen Plan B nachdenken.

Auf der Demonstration am Sonntag chanteten die Menschen: “Ganz Kiel hasst die AfD.” Wahrscheinlich doch nicht ganz Kiel. Das sprach Björn Thoroe (Linke) an. Er sagte, man müsse auch über die Menschen reden, die diese Deportationsfantasien unterstützen.

Sozialbericht 2023: mehr Jugendkriminalität, aber robuster Arbeitsmarkt

Sconto in Kiel am Ende

Das Möbelhaus Sconto am Westring wird schließen. Es könnte ein Fahrradladen einziehen. Dieses umstrittene Konzept wurde im Bauausschuss besprochen, aber noch nicht entschieden. Sowohl Möbel Höffner als auch Möbel Sconto gehören der Krieger-Gruppe. Die beiden Möbelhäuser stehen nebeneinander auf dem Prüner Schlag am Westring.

Krieger-Vorstand Edda Metz trug im letzten Bauausschuss eine kleine Präsentation vor und beantwortete danach Fragen. Der erst im Dezember 2021 eröffnete Sconto-Möbeldiscounter sei “höchst defizitär”. Frau Metz hält dies für die Folge eines aufgrund der Pandemie
veränderten Kaufverhaltens.

Ziehen Fahrräder bei Sconto ein?

In das Gebäude soll stattdessen eine Filiale der “Fahrrad-XXL”-Gruppe einziehen. Dabei handelt es sich um einen 2006 gegründeten Zusammenschluss von acht Fahrradeinzelhändlern aus ganz Deutschland, an dem die Krieger-Guppe beteiligt ist. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt bereits 16 Filialen.

In Kiel gilt der Handel mit Fahrrädern laut Einzelhandelskonzept von 2022 nicht als “innenstadtrelevant”, daher könnte diese Ansiedlung zulässig sein. Es soll aber auch noch ein Gutachten erstellt werden, obwohl Frau Metz glaubt, dazu eigentlich nicht verpflichtet zu sein.


Der Name des die Kieler Filiale betreibenden Unternehmens soll lauten: XXL KONRAD. Grund: Der Sohn von Kurt Krieger heißt Konrad. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin.


Die Filiale wird wirklich sehr “XXL” sein, sie soll 6209 m2 Fläche umfassen. Hingegen beträgt die gesamte Verkaufsfläche aller anderen Kieler Fahrradhändler bisher nur etwa 4000 m2. Es sollen 80 Menschen dort arbeiten, das seien mehr als bisher bei Sconto. Das derzeitige Personal soll übernommen werden. Eine Umschulung von Möbeln auf Fahrräder hält Frau Metz für unnötig, da die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ja nur “verkaufen” sollen, und das könnten sie schon.


In der Filiale sollen auf 550 m2 auch Textilien verkauft werden. Außerdem ist auch ein ein großer Werkstattbereich für Reparaturaufträge geplant.

Edda Metz ist überzeugt, dass durch die Ansiedlung keine anderen Kieler Fahrradhändler gefährdet würden. Die Begründung für diese Überzeugung war etwas schwer zu verstehen. Es klang etwa so wie: Kleine Fahrradhändler haben gar nicht den Platz, um in größerem Stil Neuräder zu verkaufen, sie verkaufen eher Schläuche, Schlösser und Klingeln. Was natürlich Unsinn ist.

Wenn die Ansiedlung des Fahrradhändlers nicht gestattet wird, würde Sconto trotzdem geschlossen werden, und das Gebäude würde anschließend leer stehen. Dies als Antwort auf eine Frage aus dem Ausschuß.

Arne Langniß (Grüne) sagte, die Größenordnung der Ansiedlung müsse etwas verdaut werden, und man solle die Abstimmung über das Thema auf die Sitzung im März vertagen. Der Ausschuss stimmte für diesen Vorschlag. Bis zur Veränderung des Bebauungsplans ist also etwas Zeit gewonnen. Bevor der Bebauungsplan eine andere Nutzung erlaubt, kann der Fahrradladen nicht einziehen.

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kn online: Pläne für „XXL Fahrrad“ in Kiel: Teil der Ansiedlung auf dem Höffner-Sconto-Areal gescheitert

Ein Bericht über eine Gegendemo anläßlich der Eröffnung von Möbel Höffner: Hoffnung statt Höffner

Bauernprotest: Das Fass läuft über

Der Bauernprotest war gewaltig: Gestern fuhren 3.100 Demonstrationsfahrzeuge, hauptsächlich Trecker nach Kiel, wo am Exerzierplatz die zentrale Kundgebung stattfand.

Den Satz, den ich im Gespräch mit Bauern aber dann auch von den Sprechern auf der Bühne, am häufigsten hörte, war: „Das Fass läuft über.“ Die Kürzungen in der Agrarpolitik, die ja von der Regierung auch teilweise schon wieder zurückgenommen wurden, sind nur der Tropfen, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Der wahre Grund für die Wut vieler Bauern und Bäuerinnen scheint die Gängelung durch Vorschriften und Dokumentationspflichten zu sein.

Die Unzufriedenheit der Bauern

Bauer Jens: „Diese Geschichte mit dem Agrardiesel hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bauer Henning: Der ganze Papierkram, den wir haben, wir sind als Branche absolut gläsern.“

Bauer Söhnke, Rinderzüchter, klagt ebenfalls über die Bürokratie. Morgens nach dem Frühstück beugt er sich als erstes über das Medikamentenbuch. Ein anderes Beispiel für den Dokumentierungsaufwand: Wenn er düngt, muss er vorher eine Schätzung der Menge melden, dann bringt er den Dünger aus, und dann muss er innerhalb von zwei Tagen melden, wie viel er tatsächlich ausgebracht hat. Und das obwohl die Mengen über die Jahre konstant blieben.

Bauer Söhnke ärgert sich aber nicht nur über die ganze Reglementierung, sondern auch speziell darüber, dass die Regierung die Rückerstattung der Steuer auf Agrardiesel zurücknehmen wollte. Denn er hat den Diesel gekauft in der Annahme, dass er 21 Cent pro Liter zurückerhält. Auch das ist übrigens ein bürokratischer Aufwand, weil er von seinen Kaufbelegen noch den privat verbrauchten Anteil am Diesel wieder abziehen muss.

Wir stehen vor Söhnkes riesigem Traktor. So eine Maschine schluckt 15- 18 Liter Diesel in der Stunde. Aber was ist die Alternative, fragt er. Wieder die Ochsen vor den Pflug spannen?

Ein Bauer, mit dem ich sprach, würde insgesamt gerne mehr düngen, weil in seiner Wahrnehmung das Korn sonst nicht als Mehl für Brot geeignet sei. „Das geht jetzt in die Schweinezucht, aber mit der geht es auch zu Ende.„ (Hier könnte das Problem allerdings daran liegen, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Denn Biobauern schaffen es ja, ohne künstlichen Dünger gutes Getreide zu ernten.)

Landwirtschaftsminister Schwarz versteht den Bauernprotest

Am Rande des Exerzierplatzes hatte der Deutsche Bauernverband eine Art Bühne aufgebaut und den Landwirtschaftsminister SH, sowie Sprecher und Sprecherinnen eingeladen, die die Familienbetriebe, die Landfrauen oder die Jungbauern vertreten. Auch Vertreter der Transportbranche und ein Schreiner ergriffen das Wort.

Von Klima- oder Umweltschutz war in den Wortbeiträgen kaum die Rede. Immerhin wurde die Einsicht geäußert, dass Tierställe verbessert werden könnten. Hauptthema in den Reden war die Reglementierung. In der Landwirtschaft würde schon seit Jahren gespart, gesperrt und verboten. Malte Brücker von der Landjugend sagte: „Wir sind bereit, etwas zu ändern, aber wenn uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, ist es frustrierend.“

Werner Schwarz, Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, thematisierte noch eine andere Ungerechtigkeit. Er sagte, es müsse gespart werden, aber die Bürden müssten gleichmäßig verteilt werden.

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Bericht über den ersten Protesttag am 8. Januar in Kiel: 1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Frust bei Landwirten

1.400 Fahrzeuge bei Bauernprotest

Der Bauernprotest in Kiel heute blieb friedlich. Etwa 1.400 Fahrzeuge, darunter viele Trecker, fanden sich in Kiel ein. Die protestierenden Landwirte und Landwirtinnen sammelten sich an verschiedenen Plätzen. Das Hauptgeschehen war am Exerzierplatz und am Wilhelmplatz. Die Verkehrsbehinderungen waren erheblich, aber Blockaden wurden vermieden.

Aus dem Polizeibericht: Montag kam es in Kiel und dem Kreis Plön zu verschiedenen Versammlungslagen durch protestierende Landwirte. Abgesehen von teils erheblichen Verkehrsbehinderungen verlief der polizeiliche Einsatz ohne Probleme und Zwischenfälle.

Eine Augenzeugin berichtete aus dem „Krisengebiet“ am Westring: „Die großen Kreuzungen haben sie flächendeckend besetzt, aber immer so, dass die Leute durchfahren können. Eine Spur ist immer besetzt, die andere frei. Und es gibt viel Zuspruch, also die Leute zeigen Daumen nach oben oder klatschen. „ Während sie mir berichtet, höre ich Sirenen und Hupen im Hintergrund. „Es ist ein großes Schauspiel in der Stadt!“

Exerzierplatz, Wilhelmplatz sind Hauptorte des Geschehens

Ab den frühen Morgenstunden trafen in diversen Kolonnenfahrten von Traktoren, Transportern und Lastwagen rund 1.400 Fahrzeuge im Kieler Stadtgebiet ein. Den größten Anteil hatte ein Korso mit rund 750 Fahrzeugen, der um 10 Uhr in Flensburg startete und ab 11:30 Uhr über die B76 am Kieler Wilhelmplatz eintraf.

Mit dem Ziel Exerzierplatz stießen im Verlauf des Vormittags aus dem Kreis Plön in drei Kolonnenfahrten über die Bundestraßen 76, 404 und 502 rund 350 weitere Fahrzeuge hinzu. Aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde machten sich zwei Kolonnenfahrten über die Bundesstraßen 76 und 404 mit ebenfalls rund 350 Fahrzeuge auf den Weg nach Kiel. Die ersten Fahrzeuge trafen gegen 10 Uhr auf dem Exerzierplatz ein.

Auf dem Kieler Rathausplatz war ab 12 Uhr eine Versammlung zum Thema „Hand in Hand für mehr Gerechtigkeit“ angemeldet, zu der 500 Personen erwartet wurden. Da nur eine Handvoll Teilnehmer erschien, wurde die Versammlung seitens der Anmelderin abgesagt.

Bereits ab 06 Uhr hielten sich zwölf Versammlungsteilnehmer aus Fehmarn mit ihren Traktoren im Bereich des Landeshauses auf. Diese fuhren gegen 11:30 Uhr zurück auf die Insel.

Exerzierplatz bald überfüllt

Aufgrund der Menge an Fahrzeugen war der Exerzierplatz schnell überfüllt, so dass es ab ca. 11 Uhr rund um diesen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam. Nach erfolgten Absprachen zwischen Polizei, Stadt und Feuerwehr wurde den Versammlungsteilnehmern gestattet, auf Straßen in der Umgebung zu parken.

Gegen 12:45 Uhr begann vom Exerzierplatz unter Beteiligung einiger auf dem Wilhelmplatz stehender Fahrzeuge die Fahrt durch das Kieler Stadtgebiet, die zunächst durch die Innenstadt und im Anschluss am Wasser entlang Richtung Wik führte. Von dort ging es über die Feldstraße und Dreiecksplatz zurück zum Exerzierplatz, von wo die Versammlungsteilnehmer ihre jeweiligen Heimreisen antraten. Die Versammlung auf dem Exerzierplatz wurde um 14:45 Uhr für beendet erklärt.

Gegen 16 Uhr hatten die meisten Trecker den Heimweg angetreten.

Quellen: Polizeibericht und Anwesende

Foto von Nadine Engels

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Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemo

kn online: Bauernprotest in Kiel: So lief die Demo am Montag, 8.1.

Rund um Kiel Staus wegen Bauerndemos

Am 8. Januar wird es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in und rund um Kiel kommen. Grund für die Staus sind die angekündigten Bauerndemos.

Die Polizei rechnet bereits ab den frühen Morgenstunden mit Kolonnenfahrten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die aus dem Umland das Ziel Kiel ansteuern werden. Aufgrund der Vielzahl der erwarteten Fahrzeuge in Kombination mit langsam gefahrenen Geschwindigkeiten wird es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Stellt euch daher bitte auf längere Fahrtzeiten zu euren jeweiligen Zielen ein.

Stand jetzt dürfte es ab etwa 05 Uhr bis in den späten Nachmittag hinein auf allen Zufahrtsstraßen nach Kiel – also unter anderem den Autobahnen 210 und 215 und den Bundesstraßen 76, 404, 502 und 503 – zu Beeinträchtigungen kommen.

Die Trecker-Kollonen wollen insofern den Verkehr behindern , als sie extra langsam fahren wollen.

In Kiel selbst werden Wilhelmplatz und Exerzierplatz für die Fahrzeuge der Demonstrierenden gesperrt sein. Es ist damit zu rechnen, dass der Verkehr innerhalb Kiels aufgrund der erwarteten Anzahl an Fahrzeugen erheblich beeinträchtigt wird.

Die Kieler Nachrichten berichten, dass der Verein “Land schafft Verbindung” die Zufahrt zur A7 blockieren möchte.

Auch der öffentliche Nahverkehr in und nach Kiel wird bestimmt durch Trecker-Kolonnen behindert werden.

Kundgebungen finden an verschiedenen Orten in Kiel statt, außerdem soll es zu Aktionen vor Supermärkten kommen.

Hintergrund des Protestes sind geplante Kürzungen in der Agrarpolitik, die allerdings schon wieder teilweise zurückgenommen wurden. Ursprünglich hatte die Regierung geplant, die Kfz-Befreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge aufzuheben. Davon ist sie wieder abgerückt. Außerdem wollte die Regierung die Steuerbefreiung von Agrar-Diesel abschaffen. Dies soll weiterhin geschehen, aber nun schrittweise bis 2026.

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Bauerndemos in SH

Größere Demonstration der Gelbwesten in Kiel

Foto: Pixabay