Gaarden-Süd Kiel

Kontrollgänge durch Kleingärten

Eigentlich wollte ich etwas Positives über die Kieler Kleingärten berichten. Denn in der letzten Zeit zeichneten die Artikel in der Presse und auch auf diesem Blog ein Bild der Anarchie in Kieler Kleingärten. Dieses Bild ist aber völlig überzeichnet. In Wirklichkeit arbeiten die Kleingärtner*innen weitestgehend in Harmonie mit der Natur und miteinander. Allerdings manchmal im Konflikt mit der Gartenordnung, die auch nicht immer als sinnvoll gesehen wird.Müssen Hecken wirklich auf 1,20 herunter geschnitten werden? “Kein Vogel nistet in einer 1,20 hohen Hecke,” sagte Herr Rehse, Vorsitzender des KGV Schilksee.

Ich besuchte also den Kreisverband der Kleingärtner um mal zu hören, was es vielleicht für Marketing-Ideen gibt, über die ich berichten könnte. Irgendetwas um herauszustellen, wie wichtig die Kleingärtnerei für ganz Kiel ist. Ich traf dort Gerd Rehse vom KGV Schilksee, der auch im Kreisverband sitzt. Er berichtete davon, dass der Kreisverband jetzt mit der Firma Remondis die Drainagen spült. Das ist dringend notwendig, da viele Gärten im regenreichen 2017 unter Wasser standen. Die Ursache sind versandete Schächte.

Dann waren wir aber schnell bei den Problemen. Und zwar beim Thema Kontrolle der Gärten durch die Stadt.

Nach dem Gespräch mit Herrn Rehse rief ich auch noch beim Amt für Immobilienwirtschaft und beim Pressereferat an. Das folgende ist eine Zusammenfassung der so gewonnenen Erkenntnisse:

Beteiligt an den Kontrollen sind das Amt für Immobilienwirtschaft und das Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation.

Zwei Mitarbeiter vom Amt für Immobilienwirtschaft (es sind Männer) und zwei Mitarbeiter*innen vom Amt für Bauordnung begehen die Gärten systematisch. Die Männer von der Immobilienwirtschaft schauen nach zu hohen Hecken, Schornsteinen, zu große Lauben, kurz ob die Kleingartenregeln eingehalten werden. Die Kräfte der Bauordnung kontrollieren vor allem die Lauben in Hinsicht auf Größe und Bewohnbarkeit. Sie arbeiten auch mit google maps Bilder.

Bei den Begehungen dürfen Mitglieder der Vereinsvorstände dabei sein. Die Termine sind aber immer sehr kurzfristig und ungünstig für die meist berufstätigen Vorstandsmitglieder.

Wenn etwas beanstandet wird, melden die Ämter (ob getrennt oder gemeinsam, weiß ich nicht) die Parzellennummer an den jeweiligen Verein. Eine Kopie geht an den Kreisverband. Der Verein schickt dann jemanden vorbei um mit den Pächter*innen zu sprechen oder schreibt sie an. (Gerade diese persönliche Ansprache ist für die Pächter*innen aber manchmal problematisch, weil sie dann nichts in der Hand haben um sich Rechtsbeistand zu holen. )

Gerd Rehse sagt, auf die 95 Parzellen in seinem Verein in Schilksee entfallen vier Rückbauforderungen. Das Amt für Bauordnung schätzt, dass von den 2000 bis jetzt von ihm betrachteten Gärten in rund 85 Prozent der Gärten zu große Lauben gesichtet worden sind. Das wären 1.600 Gärten. Darunter sind rund 600 Fälle mit besonders schweren Rechtsverstößen, also Lauben mit deutlich über 50 Quadratmeter überbauter Fläche, Feuerstätten und illegale Entwässerung. Herr Rehse schätzt, dass insgesamt ein Drittel bis zur Hälfte der Gärten erfasst worden ist. Besonders betroffen vom Problem der zu großen Lauben sind die Vereine Gaarden Süd. Kiel Ost, Ellerbek und der Kieler Verein von 1897.

Bleibt die Frage, warum so viel kontrolliert wird. Ist es die Suche nach Bauland? Warum werden bei den Kleingärten die Daumenschrauben angesetzt?

Die Geschichte mit den zu großen Lauben ist dabei das brisanteste Thema. Es hat zwar auch viel Aufregung über die zu hohen Hecken gegeben, aber letztlich kann man da die Heckenschere hervorholen, und dann ist es gut. Eine zu große Laube zurückzubauen geht dagegen bei vielen Pächter*innen an die Substanz, denn es bedeutet, die Laube muss abgerissen und neu gebaut werden. Da in vielen Lauben Asbest verbaut worden ist, sollte man den Abriss auch vom Fachmann machen lassen. Herr Rehse sagte, manche dieser Lauben stünden seit Jahrzehnten und hätten niemanden gestört. Aber jetzt auf einmal. Er sagte : “Sie vergessen, dass die grüne Lunge von Kiel von den Kleingärtnern frei gehalten wird.”

Anfang November kommt ein kleiner Kleingartengipfel. Dann trifft sich Oberbürgermeister Kämpfer mit Vertreter*innen der Kleingärtnervereine. Bin gespannt.

17 Gedanken zu „Kontrollgänge durch Kleingärten“

  1. da bin ich aber mal gespannt wer da alles eingeladen wird,,oder werden wir übergangen….zum thema rückbau von diversen lauben ….wäre nicht mal das große problem..aber wer übernimmt die kosten,asbest und müll der sich jahrelang angesammelt hatt das kostet richtig geld !!die stadt will rückbau ect. dann soll sie sich auch an den kosten beteiligen sowas kann kein verein allein stemmen..das könnte doch der KV.doch mal unterstützen….mfg vorsitzender Süd.

    1. Genau, Gätner sind zu doof Kleingartenverordnungen und Gesetze zu lesen. Vorstände sind zu blöd, Satzungen durchzusetzen. Wer zu doof ist ruft am Ende den großen Bruder, der alles richten soll. Und am Ende zahlt es der Steuerzahler. Gut dass die Klos in den Schulen funktionieren und die blöden Gärtner glauben, dass es nichts ausmacht, wenn man Klo ake in den See leitet. Glypohasat statt Kacke, nach mir die Sintflut. Weg mit diesen Kleingeistern. Grünflächen für JEDE_N KielerIn! Weg mit diesen umzäunten Mülldeponien

    2. Richtig, was stimmt mit den nicht,müssen überall rein grätschen, lass doch die ein garten haben in ruhe,und wenn die Lauben zu gross sind und ,wer hat das zugestimmt,was zu gross ist ,das ist doch alles nur Schikane.

  2. Bitte schaut auch rüber nach Hamburg, dann wird klar, was in Kiel läuft. Bei älteren Lauben informiert euch zum Thema Bestandsschutz. Was vor Bundeskleingartengesetz (1983) ordnungsgemäß errichtet oder auch über Jahre geduldet wurde, ist bestandsgeschützt. Da greifen weder die 24 Quadratmeter, noch ein angebliches Wasser- oder Abwasserverbot.
    Was in Kiel läuft, ist der Versuch, die Kleingärtner zu verängstigen und sie öffentlich zu diffamieren und kriminalisieren. Damit soll in der öffentlichen Wahrnehmung ein schlechtes Image erzeugt werden, das es der Stadt erleichtert, Kolonien zu Bauland zu machen, auf das raffzähnige “Investoren” händereibend warten.
    Lasst euch nicht auf die Massenbegehungen ein! Jeder Pächter hat das Recht auf einen Einzeltermin! Zeigt euren Vorständen die rote Karte, wenn sie sich vor den Karren spannen lassen und Druck auf die eigenen Mitglieder ausüben!
    Vorstände, winkt einfach ab, wenn die Stadt sich bei euch meldet. Sagt, dass ihr das erstmal mit euren Mitgliedern und auch einem Anwalt besprechen müsst! Beruft eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein und holt euch ein Votum eurer Mitglieder, auf das ihr euch berufen könnt!
    Haltet zusammen. Nur so können die Kleingärtner stark sein.

  3. Ufftzzz,
    wenn man sich die Gärten in Gaarden-Süd genau angesehen hat, dann wünscht man sich veilfach die Planierraupe! weil da so viel Müll und Gift drinn ist. Vollpfosten von Oberwichtigvorstand und Koppelwächter, die nur ihre ganz persönlichen Vorteile berücksichtigt wissen wollten, haben sich Jahrzehnte lang einen scheiß um die Anlage gekümmert.
    So kommt es, dass viele Gärten keine Gärten mehr sind! Hecken so hoch, dass keine Sicht mehr über das Gelände möglich ist. Dealer treffen sich gern dort. Strom? bloß nicht- dann schallen da die Musikanlagen mit so viel Baß, da flüchten alle Tierchen und du glaubst es kommt ein Tsunami. bum, bum, bum, bum und wenn nicht Bass, dann kreischen den ganzen Tag Maschinen- Mit Gehörschutz im Garten die Natur genießen, juhu
    Weg mit diesen Vereinen! Gartenzwerge haben kein Hirn!

  4. Die zu großen Lauben sind ein Zeugnis von jahrzehntelanger Misswirtschaft der Vorstände…Die Erbauer sind längst weg. Das gezahlte Schmiergeld längst verprasst. Nun muss der ahnungslose Nachfolger den Dreck entfernen. Auf seine Kosten versteht sich.

  5. Also, was ich noch zu dem Rückbau sagen wollte:
    Es gibt einen bestandsschutz auch bei Pächterwechsel:
    https://www.rkpn.de/kleingartenrecht/veroeffentlichungen/bestandsschutz-bei-uebergroer-gartenlaube.html
    OLG Hamm rückt Fehlbeurteilung richtig
    Patrick R. Nessler – Rechtsanwalt

    “Das Bundeskleingartengesetzes (BKleingG) legt in dessen § 3 Abs. 2 Satz 1 fest, dass in Kleingartenanlagen nur Lauben in einfacher Ausführung mit höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich überdachtem Freisitz zulässig sind.

    Für Gartenlauben, welche vor dem 01.04.1983 errichtet worden sind, gilt jedoch eine Ausnahme. Diese Lauben sind nach § 18 Abs. 1 BKleingG auch mit einer Fläche von mehr als 24 Quadratmetern inklusive des überdachten Freisitzes nicht zu beanstanden, wenn diese bereits bei der Errichtung rechtlich erlaubt gewesen sind. Dabei ist aber zu beachten, dass sowohl die öffentlich-rechtlichen (Baurecht), als auch die zivilrechtlichen (BGB, Pachtvertrag) Regelungen zu beachten sind. Sofern dies der Fall ist, haftet der Bestandsschutz dieser Gartenlaube selbst an. Diese Gartenlaube bleibt rechtlich erlaubt, auch wenn das Eigentum aufgrund eines Pächterwechsels auf einen anderen übergeht.”
    Dies wurde auch auf der ersten gemeinsamen Sitzung Stadt und Kleingartenvereinsvorsitzenden gesagt.

    1. Gut, dass es diese Ausnahme gibt. Leider können viele Pächter keine Baugenehmigungung vorlegen, da die Gärten unter Umständen mehrmals die Hände gewechselt habe und an so etwas oft nicht gedacht wurde.

  6. Video 015 zur Sitzung der Kieler Ratsversammlung am 20. September 2018
    https://www.kiel.de/…/ra…/ratssitzungen_video/2018_09_20.php
    zum Müll und Fressverhalten der in Gaarden lebenden Menschen haben die Piraten echte Experten. Andreas ist MÜLLMANN und FETT. Glückwunsch
    .
    der Doofe Lothar frotzelt dummes Zeug im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum- daneben- der dicke Andreas,somit Ernährungsexperte und Müllmann aus Gaarden, der kennt sich aus. Dder Blödmann, der in der Ratsversammlung seine Parteimitglieder verrät, stimmt für die Verdrängung der Mieter aus Gaarden, zweifelt an Ernährungskenntnissen und möchte Ökotrophologen anheuern. Dick und Doof ergänzt mit Blödmann- tolles Trio!nur gut, dass die den Grüngürtelbewohnern ihre Behausung rettet. Die haben das Grünzeug zum Fressen vor der Tür. 270 Leutchen unterstützten sie einst mit einem Offenen Brief- was für Klappspaten- jetzt sollen weit mehr als 270 Haushalte im Rahmen von “Gaarden hoch zehn” aus irhen Wohnungen gedräng werden. Keiner bietet eine Alternative- AB IN DIE GÄRTEN!!! is schön da- was Piraten können können andere schon lange- Kapern- mit Geschrei und Gebrüll- auf die Gärten https://bezahlbar-wohnen.org/

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