Archiv der Kategorie: Stadtteile

Aktuelleres Bild von vermisstem Mädchen

Das gestern veröffentliche Bild von Charleen F. wurde zwischenzeitlich durch ein aktuelles Bild ersetzt. Dieses zeigt ihre Erscheinung deutlich besser als das zuvor veröffentliche Bild und dürfte entsprechend besseren Wiedererkennungswert haben.

CharleenF

Die 16-Jährige wurde zuletzt am Montagabend gegen 18 Uhr in der Schulstraße in Kiel gesehen. Sie ist auf ärztliche Hilfe angewiesen. Eine Absuche an bekannten Aufenthaltsorten im Kieler Stadtgebiet führte nicht zu ihrem Antreffen. Ermittlungen ergaben, dass sie sich wahrscheinlich nicht mehr im Kieler Stadtgebiet aufhalten dürfte. Bekleidet soll Charleen, wie auf dem Foto zu sehen, mit einer schwarzen Winterjacke sein. Eine Straftat steht nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht in Zusammenhang mit ihrem Verschwinden.

Personen, die Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen können oder sie seit Montagabend gesehen haben, werden gebeten, die Polizei unter 110 oder 0431/ 160 3333 zu informieren.

Der Erste Aufruf

16-Jährige vermisst!

Seit Montagabend wird die 16 Jahre alte Charleen F. aus Kiel vermisst. Da bisherige Suchmaßnahmen der Polizei nicht zu ihrem Auffinden führten, bitten wir Medien und Bevölkerung um Unterstützung.

Das Mädchen wurde am Montagabend das letzte Mal in der Schulstraße in Kiel gesehen. An möglichen Aufenthaltsorten im Kieler Stadtgebiet konnte sie nicht angetroffen werden. Wo sich Charleen derzeit aufhält, ist unbekannt. Es gibt jedoch vage Hinweise, dass sie sich aufgrund sozialer Kontakte im gesamten Bundesgebiet aufhalten könnte. Es ist nicht auszuschließen, dass sie mit dem Zug unterwegs ist. Charleen ist auf ärztliche Hilfe angewiesen. Eine Straftat dürfte nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht in Zusammenhang mt ihrem Verschwinden stehen.

Charleen ist ca. 170cm groß und hat eine schlanke Statur. Angaben zu ihrer Bekleidung oder mitgeführten auffälligen Gegenständen können nicht gemacht werden.

Personen, die die Vermisste seit Montagabend gesehen haben oder Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen können, werden gebeten, sich unter 0431/160 3333 mit der Kieler Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

Alte Mu: langsam schließt sich die Finanzierungslücke

Die Alte Mu, “das kreative Dorf” im Herzen von Kiel plant einen großen Umbau. Rund um die Initiativen im Hof soll es Wohnraum geben: Cluster Wohnen mit gemeinschaftlich genutzter Küche, studentisches Wohnen und Atelierwohnungen. Auch die bestehenden Gebäude brauchen eine Sanierung.

Allein die Planung dieses Projekts benötigt 1,8 Millionen Euro. Im Winter offenbarte sich eine Finanzierungslücke von 320.00 Euro. Durch Spenden und Mitgliedschaften kamen mittlerweile 155.000 Euro zusammen. Bald wird die Alte Mu die nächste Spendenkampagne starten. Noch kann auf gofundme (Link unten) gespendet werden.

Das Kreativzentrum ist ein idyllischer Ort , an dem Nachhaltigkeit gelebt wird. Mit Permakulturgarten, veganem Restaurant, Umsonstladen und anderen Initiativen macht die Alte Mu ein vielfältiges Angebot für einen alternativen Lebensstil. Konzerte und legendäre Feste bringen Gleichgesinnte zusammen.

Schritte im Planungsprozess

Ich traf mich mit Friederike Kopp, Vorstand der Alte Mu Genossenschaft, in ihrem Büro, von wo aus man in den Waldgarten blickt. Meine Frage: Wo steht die Alte Mu im Planungsprozess?

Friederike Kopp von der  Alte Mu Genossenschaft

Zuletzt wurde eine neue Bauvoranfrage gestellt. Dies war notwendig, weil eine Ideenwerkstatt so viele neue Ideen hervorgebracht hatte, dass die ursprüngliche Bauvoranfrage nicht mehr aktuell war. Es wird wohl einige Monate dauern, bis die Bauvoranfrage genehmigt wird.

Die Genossenschaft arbeitet jetzt am Vorentwurf des eigentlichen Bauantrags. Die Kostenschätzung ist bei der Stadt Kiel zur Prüfung abgegeben. Nun geht es an die konkretere Kostenberechnung. Das Projekt wird etwa 30 Millionen Euro kosten.

Die Alte Mu möchte mit Holz bauen. Auch die Fassadenverkleidung und die Fensterrahmen sollen aus Holz sein. Generell sind hohe ökologische Standards geplant. Parkplätze wird es nur wenige geben. Mit fünf Stellplätzen für Car Sharing und einem Fahrradkeller kann der Kieler Stellplatzschlüssel erfüllt werden. Dazu kommt wahrscheinlich eine Service-Zone für Lieferwagen. „Wir wollen so wenig Parkplätze wie nötig“, sagt Frau Kopp.

SPD hat Zweifel

Für Wallung sorgte eine Pressemitteilung des SPD Kreisverbands, in dem angezweifelt wurde, dass Kiels Kreativzentren in der Lage seien, große Bauvorhaben zu planen. In der Mitteilung heißt es: „Die Kreativzentren sollen sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, kreative und innovative Energien zu bündeln und zu fördern. Selber zu bauen gehört nicht dazu.“ Ich fragte Gesine Stück, Vorsitzende der Kieler SPD, ob sich das auch auf die Alte Mu bezieht. Sie bejahte das mit der Begründung, dass alles sehr lange dauern würde bei der Alten Mu. Sie könnte sich auch vorstellen, dass die KiWog das Projekt übernimmt. Friederike Kopp sagte mir dagegen, dass alle Verzögerungen bis jetzt an Behörden lag, unter anderem an der Kieler Verwaltung.

Wem gehört die Alte Mu?

Die Alte Mu Genossenschaft hat einen Erbbaupachtvertrag über 99 Jahre mit dem Land Schleswig-Holstein unterschrieben, allerdings mit aufschiebenden Bedingungen. Die Alte Mu Genossenschaft muss bis Ende Mai 2025 die Planung und die Finanzierung darlegen. Die Stadt Kiel hat zudem ihren Zuschuss von 1 Million Euro an die Bedingung geknüpft, dass sie die Planungsunterlagen bekommt. Aufgrund dieser aufschiebenden Bedingungen ergibt sich die Situation, dass das Land noch Eigentümerin der Gebäude ist, und die Stadt Kiel die Vermieterin. Aber wenn alles gut klappt, wird die Genossenschaft irgendwann die volle Verantwortung im Rahmen des Erbbaupachtvertrags über 99 Jahre erhalten.

Friederike Kopp äußerte sich sehr zuversichtlich, dass alles nach Plan läuft und die Alte Mu weiterhin viel Unterstützung aus der Bevölkerung erhält: „Wir freuen uns über alle, die spenden oder mit Anteil Mitglied werden, um die Alte Mu zu unterstützen.„

Mehr Info:

Homepage Alte Mu eg

gofundme für die Alte Mu

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KN online , Artikel vom Januar über die Alte Mu

Permakulturgarten Alte Mu

Wissenschaftliche Vorträge in der Holtenauer Straße

So cool!

Am Samstag, 20. April, sind zwischen 10.30 und 14 Uhr fast 30 Wissenschaftler*innen der Kieler Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu Gast in der Holtenauer Straße.

In Zusammenarbeit mit dem städtischen Wissenschaftsreferat, der KielRegion und dem Verein Die Holtenauer e.V. werden im Rahmen des Festivals der Wissenschaft Themen und Geschäfte zu einem spannenden Programm verbunden.

Leicht verständlich, kurzweilig und informativ werden die Forschenden vermitteln, mit welchen Fragen sie sich aktuell beschäftigen. Sie haben jeweils nur 20 Minuten Zeit dafür. Lassen Sie sich von ungewöhnlichen Fragestellungen und sensationellen Entdeckungen überraschen – hinterher sind Sie hoffentlich ein bisschen schlauer!

Fast jedes Thema wird im Lauf des Vormittags einmal wiederholt, so dass sich jede*r ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen kann.

“Trump II und die Folgen für die deutsche Wirtschaft” oder “Munition im Meer – von der Wissenschaft zur Räumung” , die Spannbreite der Themen ist groß. Und hier geht es zum Programm:

.https://www.wissenschafftzukunft-kiel.de/de/festival_der_wissenschaft/holtenauer.php

Permakulturgarten Alte Mu

Die Permakulturgärtner und -gärtnerinnen von der Alten Mu finden ihre Inspiration in der Natur. „Permakultur heißt mit und nicht gegen die Natur arbeiten“, auf diese knackige Kurzdefinition bringt Mathias Semling das Konzept Permakultur. Auf einem Rundgang durch die Anlage am Lorentzendamm erläutert er die Umsetzung.

Permakulturgarten mit vielfältigen Biotopen

Permakultur bedeutet zunächst einmal, die Natur zu beobachten. Hier zwei Beispiele: Es zeigte sich, dass auf dem Yogaplatz kein Gras aber dafür Moos wachsen wollte. Jetzt wird das Moos geschätzt. Der Waldgarten entstand ganz am Anfang, weil es Unmengen von altem Laub auf dem Gelände gab. Auf geschickte Art und Weise werden die Gegebenheiten vor Ort genutzt, um ganz unterschiedliche Biotope zu gestalten.

  • Sonnige Terrassenbeete für Gemüse und Beeren
  • ein Waldgarten mit kleinen Bäumen, Farnen und anderen Pflanzen, die sich auf Waldboden wohlfühlen
  • Kräuterspirale und Wärmefalle im Innenhof für mediterrante Pflanzen
  • Hochbeete und Wabenbeete
  • Kräuterwiese

Jetzt – Anfang April – sieht der Garten noch nicht so spektakulär aus wie später ab Mai. Aber gerade jetzt fällt viel Arbeit an. Wenn Du Lust auf Gartenarbeit hast, komme gerne dazu. Die Zeitfenster sind mittwochs und freitags von 15 – 18 Uhr. Du kannst ohne Anmeldung vorbeikommen. Die Arbeiten werden so zugeteilt, wie es dir gefällt. Vielleicht möchtest du dich auspowern oder eher geduldig vor dich hin puzzlen, beides ist möglich. Vielleicht hast du einen eigenen Garten und suchst Inspiration. Jetzt ist ein guter Moment, dich hier einzubringen, ganz unabhängig von deinem botanischen Wissen.

Fast kein Giersch, wenig Unkraut

Auf der Kräuterwiese dürfen „Unkräuter“ wachsen, sonst eher nicht. Da ist Chefgärtner Mathias Semling streng, denn Giersch und Brennesseln verdrängen so ziemlich alle anderen Pflanzen. Ich staune auf dem Rundgang, wie gut hier gejätet wird. Auf der unbebauten Fläche von 2.500 Quadratmetern sieht man fast keinen Giersch . Das ist um so beachtlicher als die Fläche kaum Rasen beinhaltet. Fast die ganze Fläche ist mit Blumen, Stauden und im Laufe des Jahres auch mit Gemüse bestückt. Auch wenn in der Permakultur mit und nicht gegen die Natur gearbeitet wird, so ist ein Permakulturgarten doch relativ arbeitsintensiv. Mathias Semling ist mit 20 Wochenstunden bei der Alten Mu angestellt, unter seiner Anleitung werkeln fünf bis zehn Ehrenamtliche zwei mal in der Woche. Weitere helfende Hände wären sehr willkommen!

Manchmal bietet der Permakulturgarten auch Workshops und Fachtage mit externen Fachleuten an. Interne „Visionstreffen“ dienen der Weiterentwicklung. Das letzte Visionstreffen brachte eine neues Letibild hervor, Link unten. Angelika sagt: „Wir wollen Sorge tragen für die Erde und die Menschen“ . Und Mathias fügt hinzu: „ Wir bekommen nachhaltige Fülle, die wir gerecht teilen.“ Schöne Gedanken für einen öffentlichen Garten im Herzen von Kiel.

Das Beitragsbild zeigt Angelika und Mathias mit einem Maulbeerbaum und einem Sandbeet.

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Permakulturgarten Alte Mu: Leitbild

Zuschuss für ALTE MU

Kreativdorf Alte Mu: es geht ums Überleben

Permakulturgarten planen und anlegen

My Boo, eine Erfolgsstory aus Kiel und Ghana

Seit meinem letzten Bericht über my Boo hat sich bei diesem Startup enorm viel getan. 2016 spielte sich noch alles in einem kleinen Eck- Laden mit angeschlossener winzigen Werkstatt ab, das war in der Adalbertstraße. Aber damals schon erregten die Bambus-Fahrräder von my Boo Aufsehen. Heute verteilen sich die Aktivitäten auf drei Orte in Kiel: Verwaltung und Manufaktur auf 1000 qm in der Neufeldtstraße 7 am Wissenschaftspark, der 300 qm große Showroom für my Boo in der Hardenbergstraße 21 und der E-Bike Store von Küstenrad in der Bahnhofsstraße 37 .

My Boo und Küstenrad gehören zusammen

Die Firma my Boo hat zwei Marken: die Bambus-Fahrräder namens my Boo werden in Ghana und Kiel gefertigt. Andere Fabrikate werden unter dem Namen Küstenrad verkauft. Ursprünglich vertrieb Küstenrad das komplette Fahrradsortiment. Seit 2019 hat sich Küstenrad ausschließlich auf Verkauf und Leasing von E-Bikes und Lastenräder spezialisiert.

Neben den drei Standorten in Kiel ist my boo in weiteren 11 Städten präsent und klar auf Wachstumskurs. Insgesamt arbeiten 120 Menschen in Schleswig-Holstein für my Boo.

Bambusrahmen aus Ghana

Die my Boo Bambus-Fahrräder haben einen Rahmen aus Bambus. Die Verbindungen werden mit Hanfseilen umwickelt, mit Bio-Harz getränkt und anschließend geschliffen. Sieht wirklich schick aus! 40 Mitarbeiter bauen die Bambusrahmen in Ghana. Anschließend montieren 12 Mitarbeiter in Kiel das Rad nach Wunsch des Kunden. Aktuell freut sich die Manufaktur über eine Großbestellung: Die Kreuzfahrtlinie Aida hat über 1000 Räder bestellt!

Mit der Stadt Yonso in Ghana entwickelt sich eine lebhafte Zusammenarbeit zwischen der Yonso Project Model School und einer Schule in Nortorf. My Boo fördert diese Schule und den Austausch finanziell.

Starkes Wachstum von my Boo

Auch 2023 ist das Unternehmen gewachsen. Nach eigener Angabe gehören sie mittlerweile zu den den am stärksten wachsenden Unternehmen in Deutschland! „Wir haben unseren Umsatz in den letzten 4 Jahren pro Jahr im Schnitt um 71% gesteigert! „

Die Gründer Maximilian Schay (34) und Jonas Stolzke entwickelten das my Boo Bambus-Fahrrad vor mehr als zehn Jahren. Sie fanden 2014 die ersten Händler, die ihre Fahrräder vertrieben. Von da an ging die Entwicklung rasant.

Im Gespräch mit Maximilian Schay kamen wir auch auf das Thema XXL-Fahrradladen im Gebäude des Sconto-Markts. Herr Schay ist zufrieden, dass dieser Plan erst einmal vom Tisch ist, denn er wäre schädlich vor allem für die kleineren Fahrradläden in Kiel. Herr Schay erinnerte auch an das Einzelhandelskonzept, das sich Kiel gegeben hat, und das sich gerade gegen große Märkte auf der grünen Wiese ausspricht.

Beitragsbild: Maximilian Schay in der Manufaktur in Kiel

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kn online: Neuer Showroom für my Boo

Ein Bericht von den Anfängen: Bambus-Fahrräder von my Boo

Gaardener Runde zur Drogensituation

Die erste Gaardener Runde seit der Pandemie befasste sich mit der Drogensituation, speziell mit der aktuellen Crack-Welle in Gaarden. Zur Einstimmung auf das Thema ging ich am Karlstal vorbei und sah dort gleich zwei Männer, die Pfeife rauchten. Und gemeint ist nicht die Tabakpfeife sondern diese kleinen Metallpfeifen, mit denen Heroin, Kokain oder eben Crack geraucht wird. Das geschieht in Kiel immer öfter in der Öffentlichkeit.

Die gut besuchte Veranstaltung mit Sozialdezernent Gerwin Stöcken, mit Sozialarbeiterinnen und Polizisten auf dem Podium drehte sich um zwei Themen. Wie schlimm ist es und was kann man dagegen tun?

Wie schlimm ist die Drogensituation in Gaarden?

Die Crack-Welle begann letztes Jahr. Man sieht seitdem – auch auf dem Westufer – verelendete Menschen, die zum Teil in der Öffentlichkeit konsumieren und auch ihre Notdurft verrichten. Das Schlimme an Crack ist , dass es einen hohen Suchtdruck verursacht, und dazu führt, dass die Abhängigen sich nicht mehr um ihren Körper und um ihr tägliches Leben kümmern. Beate Kruska von der Drogenhilfe Ost beschrieb den Unterschied zu Heroin so: Nach einem Heroinschuss in hier üblicher Dosis hat der Abhängige etwa vier Stunden Ruhe, bis der Druck sich wieder aufbaut. Bei Crack handelt es sich um eine Wirkdauer von nur 20 Minuten. Daher sind die Crack-User rastlos auf der Suche nach Nachschub. Streetworkerin Mira Ahrens berichtete, dass diese Menschen es nicht einmal ans Westufer schaffen, wenn sie versucht, jemanden dahin zu begleiten.

Crack ist ein Produkt auf der Basis von Kokain. In Gaarden werden auch noch die älteren Drogen komsumiert, auch synthetische Opioide wie Fentanyl und Tramal.

Uwe Eidinger, Leiter des 4. Polizeireviers, berichtete von einer deutlichen Steigerung der Strafdelikte gegenüber letztem Jahr. Er führt dies auf die Beschaffungskriminalität zurück. Auch er berichtet davon, dass öffentlich im Karlstal geraucht wird. Eine besondere Aufbauorganisation kümmert sich um die Crack-Problematik. „Das kann so nicht weiter gehen“, sagte Eidinger. Parallel ermitteln vier Kollegen von der Einheit Straßendeal . Sie haben allein dieses Jahr schon 25 Wohnungen- und Hausdurchsuchungen durchgeführt, was zehn Leute in Untersuchungshaft brachte.

Sozialdezernent Stöcken schätzt, dass sich 400-500 Menschen in Gaarden im Drogensystem befinden. Sichtbar sind nur diejenigen, die kein richtiges Zuhause haben.

Seitdem der Garten im Steinmarderweg, in dem sich Drogenabhängige aufhielten, geschlossen wurde und sowohl Polizei als auch KOD (Kommunaler Ordnungsdienst) öfter am Karlstal kontrollieren, hat sich die öffentliche Szene stärker aufgeteilt. Die Menschen, die keine richtige Wohnung haben, halten sich mal hier mal dort, auch in Kellern und Hauseingängen auf.

Stöcken wünscht sich einen Ort, wo die Menschen in Ruhe konsumieren und sich aufhalten könnten. Allerdings ist so ein Ort in Gaarden, dem am dichtesten besiedelten Stadtteil Kiels, schwer zu finden.

Ursachen der Drogensituation und mögliche Hilfe

Eine Besucherin klagte, dass sie sich unwohl fühlt, wenn sie am Rewe Karlstal vorbei radelt. In der Diskussion wurde aber auch schnell klar, dass alle Menschen, auch Drogenabhängige, sich auf der Straße aufhalten dürfen, sie dürfen auch auf dem Boden sitzen oder sich in Bushaltestellen setzen. Der Konsum von illegalen Drogen ist nicht gestattet. Alkohol darf jedoch in der Öffentlichkeit konsumiert werden. Und Gaarden hat nicht nur ein Drogen- sondern auch ein Alkoholproblem!

Herr Preuß von der Einheit Straßendeal sagte, es käme äußerst selten vor, dass Passanten am Karlstal angegangen oder sogar ausgeraubt würden. Die Menschen, die sich dort treffen, sind mit einander beschäftigt. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Man wird in Ruhe gelassen. Einmal habe ich mich dazu gestellt, da kam nach einigen Minuten jemand um zu fragen, ob ich etwas brauche. Gedealt wird also auch.

Herr Eidinger von der Polizei sagte, dass so gigantische Geldsummen im Spiel sind, dass dem Problem nur mit Sozialhilfe nicht beizukommen sei.

Dennoch tut die Sozialhilfe einiges um das Leben der Drogenabhängigen weniger störend für die Allgemeinheit zu gestalten. Der Trinkraum, das Flexwerk und die Drogenhilfe Ost wollen zusammen einen Raum mit Duschen und Waschmaschinen schaffen.

Ein Apotheker in der Runde meinte, es würde besser werden, sobald es eine Therapie gibt wie die Substitution bei Heroinabhängigen.

Auch die teils desolate Situation von Kindern, auf deren Bedürfnisse weder in den Familien noch in den Kitas eingegangen wird, war Thema. Weitere Ursachen von Drogensucht sind Wohnungsnot und Armut generell. Und auch psychische Krankheiten spielen mit hinein. Es ist also keine einfache Gemengelage.

Den größten Applaus erhielt Iris Gold vom Trinkraum Kieler Anker. Sie appellierte an das Verständnis für die Nöte von Suchtkranken: „Bitte vergesst nicht, dass auch die Suchtkranken und die psychisch Kranken Menschen sind, sie haben eine Geschichte, sie brauchen auch Wertschätzung. Sie sind nicht die Monster der Gesellschaft!“

Dauert die Crack-Welle zwanzig Jahre? Diese Frage zog sich als roter Faden durch die Diskussion ohne abschließend beantwortet zu werden. Klar ist, der Weg in die Sucht ist schnell, der Weg wieder heraus ist möglich, aber langwierig.

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Drogenkonsumraum und KOD-Dienststelle für Gaarden

kn online: Drogenszene in Kiel gerät außer Kontrolle

Bombenentschärfung am 10. März 24

Aus den polizeilichen Mitteilungen: Am Sonntag wird unser Kampfmittelräumdienst mehrere Fliegerbomben in Kiel Elmschenhagen entschärfen. Rund 3200 Personen müssen ihre Wohnungen verlassen. Alle relevanten Infos in Kurzform:

▪️ Ab 9 Uhr richten wir die Straßensperren rund um die Fundorte der Bombe ein.

▪️Bis 9 Uhr müssen alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen verlassen.

▪️ Den genauen Sperr- und Evakuierungsbereich seht ihr auf der Karte bzw. dem Straßenverzeichnis.

▪️ Die B76 ist auch von der Sperrung betroffen!

▪️ Erst wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Bereich aufhält, starten die Entschärfungen.

▪️ Wir legen uns zeitlich nicht fest, wie lange die Entschärfungen dauern könnten. Stellt euch auf eine insgesamt mehrstündige Dauer des Einsatzes ein.

▪️ Für diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, stehen Räume in der Lilli-Martius-Schule, Allgäuer Straße 30 in 24146 Kiel, am Sonntag ab 8 Uhr als Ersatzunterkunft zur Verfügung.

▪️ Solltet ihr Hilfe beim Verlassen der Wohnung benötigen, meldet euch unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr. Die Nummer ist Donnerstag, Freitag und Samstag im Zeitraum 08 Uhr bis 16 Uhr sowie Sonntag ab 07 Uhr erreichbar.

▪️ Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV teilen die betroffenen Unternehmen auf den jeweiligen Online-Auftritten (www.kvg-kiel.de / www.vkp.de) mit.

▪️ Alle betroffenen Haushalte werden morgen mit Handzetteln informiert. Zusätzlich erfolgen Mitteilungen über Warn-Apps und unsere SocialMedia-Kanäle sowie Berichterstattung bei allen lokalen Presseformaten.

▪️ Da wir erfahrungsgemäß nicht alle über Handzettel und Medien erreichen, hier die Bitte: Informiert eure Nachbarn, insbesondere diejenigen, die nicht gut oder kein deutsch sprechen.

▪️ Infos zu den Bomben: Es handelt sich um vier amerikanische Fliegerbomben, die über einen Heckzünder verfügen. Es gibt weitere Verdachtspunkte im selben Gebiet, die in den nächsten Stunden noch überprüft und gegebenenfalls am Sonntag mitentschärft werden. Unsere Entschärfer rechnen Stand jetzt nicht mit Problemen.

▪️ Weitere Infos sowie eine hochauflösende Karte findet ihr in unserem Newsroom (LINK) sowie auf der Homepage der Landeshauptstadt Kiel -> www.kiel.de/entschaerfung

▪️ Wir halten euch Sonntag über den Stand der Entschärfungen auf dieser Seite auf dem Laufenden.

Diese Straßen sind betroffen:

Veränderungen in der Schullandschaft von Gaarden

In die Schullandschaft von Kiel-Gaarden ist Bewegung gekommen. Es fusionieren zwei Schulen: Die Fröbelschule und die Gemeinschaftsschule Am Brook. Wenn das Land zustimmt, werden diese beiden Schulen, die schon Container und Schulhof gemeinsam nutzen, eine einzige Schule. Eine andere Veränderung betrifft die ehemalige Fridtjof-Jansen-Schule (FJS), die reaktiviert werden soll. Und letztlich entsteht eine neue Grundschule in Gaarden auf dem Grundstück der ehemaligen Schwimmhalle.

Fridtjof-Nansen-Schule wird Gemeinschaftsschule

Die Fridtjof-Jansen-Schule in der Geschwister-Scholl-Straße schloss vor zehn Jahren. Es gab nicht genügend Schüler und Schülerinnen. Zu Glück wurde das Gebäude nicht abgerissen, dann aufgrund der erwarteten Bevölkerungsentwicklung in Gaarden, wird diese Schule wieder gebraucht. Geplant ist eine neue Gemeinschaftsschule als offen Ganztagsschule. Die ersten drei fünften Klassen können bereits nach den Sommerferien an diesem Standort starten. Während die Schule langsam aufwächst, können die Räume weiterhin von anderen Schulen als Ausweichmöglichkeit genutzt werden.

In Gaarden wird mit steigenden Schülerzahlen gerechnet, weil der Stadtteil wächst. Auf der Hörn, auf dem Posthof und entlang der Werftstraße (KoolKiel) entstehen neue Siedlungen. Gleichzeitig ist der Raumbedarf höher als in anderen Stadtteilen, weil es in diesem stark migrantisch geprägten Stadtteil mehr DAZ-Klassen für zugewanderte Kinder bedarf.

Fusion von Fröbelschule und Gemeinschaftsschule Am Brook

Diese beiden Schulen stehen Seite an Seite auf dem gleichen Grundstück , teilen sich den Schulhof. Beide Schulen platzen aus allen Nähten, aber Erweiterungen sind über die jetzt schon aufgestellten Container nicht geplant. Schon jetzt kooperieren die beiden Schulen in der Nachmittagsbetreuung. Die Schulleiter wünschen diese Fusion. Die Pläne wurden im Schulausschuss am 8. Februar vorgestellt.

Grundschule Gaarden im Bau

Es wird eine Compartmentschule, bei der sich ein Klassenjahrgang eine eher offen gestaltete Etage teilt. Die Glasfassade soll begrünt werden. Der Pausenhof kommt auf das Dach der Zweifeld-Sporthalle. Und Parkplätze für Eltern soll es nicht geben. Alle sind gehalten mangels Parkmöglichkeiten, zu Fuß oder mit Fahrrad zu kommen. Im Sommer 2025 beginnt der Schulbetrieb in dem knapp 38 Millionen teurem Neubau.

Es tut sich was in Gaarden, nicht nur im Wohnungsbau sondern auch bei den Schulen.

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Mehr Schulplätze in Gaarden

Neue Grundschule für Gaarden

kn online: Fusion, Neubau, Wiedereröffnung: Schulen in Kiel-Gaarden sortieren sich neu

Tolle Idee für Sconto in Kiel

Ove Schroeter von der Satire-Partei „die Partei“ stellte in der Ratsversammlung einen überraschenden Antrag für die Bespielung von Sconto am Westring: „Die Verwaltung, federführend der Wirtschaftsdezernent, wird beauftragt mit Herrn Kurt Krieger in Verhandlungen zu treten, um das Gebäude des Möbeldiscounters „Sconto“ mit dazugehörigem Areal für den symbolischen Wert von 1,- € pro Jahr langfristig zu pachten.“ Der Plan: in dem Gebäude ein Kleingartenvisualisierungszentrum – kurz KGZ – zu realisieren. Der Titel erfolgt ihn Anlehnung an das geplante Meeresvisualisierungszentrum.

Zur Vorgeschichte: Sconto läuft nicht so richtig und der Investor Kurt Krieger möchte in dem Gebäude einen Fahrraddiscounter unterbringen. Dies wiederum möchte die Stadt Kiel nicht, weil ein Fahrradladen von dieser Größe die zahlreichen kleinen Fahrradläden in Kiel in Bedrängnis bringen würde. Die von Kurt Krieger in Aussicht gestellte Alternative ist allerdings Leerstand.

Der Vorschlag von Ove Schröeter kommt da gerade zur rechten Zeit. Er malte aus, wie in diesem Kleingartenvisualisierungszentrum Aufklärung über die Tätigkeiten in Kleingärten vermittelt werden könnten. Und er ging richtig ins Detail: Wie wäre es etwa mit Liveübertragungen aus Kleingärten in Australien oder Bottrop? Außerdem soll die Historie des Prüner Schlags, einst Kiels ältestes Kleingartengebiet aufgearbeitet werden.

Die Reaktionen der Ratsversammlung auf diesen bahnbrechenden Vorschlag fielen eher humorlos aus. „Satire stiehlt uns unsere Zeit“, sagte ein Ratsherr. „Wir haben genug Kleingärten“, sagte ein anderer.

Arne Stenger (Grüne) griff den Clinch zwischen der Stadt und Kurt Krieger auf. Er verlangte, dass der Investor noch andere Alternativen als Fahrradladen oder Leerstand vorschlägt. „Wir wollen keinen Leerbau aber auch keinen alles erschlagenden Fahrradladen.“

Die Problematik: Über den Bebauungsplan kann die Stadt einen Fahrradladen verhindern, den angedrohten Leerstand dagegen nicht. Insofern wäre der Vorschlag von Ove Schroeter durchaus einen Versuch wert, um auf die Erpressung durch den Investor zu reagieren. Aber die Mehrheit der Ratsversammlung würdigte die Weisheit dieses Vorschlags nicht. Schade, vor allem die Live-Übertragungen in einen Bottroper Kleingarten hätte mir gefallen, allerdings hätte so ein Angebot eventuell eine anfeuernde Wirkung auf den Kreuzschifffahrtstourismus, was wiederum nicht so öko ist. Politik ist eine knifflige Angelegenheit und nur mit Humor zu etragen, das wurde mir heute wieder einmal bewusst!

Betragsbild: Pixabay

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Sconto im Kiel am Ende

100 Jahre Grüngürtel und 50 Jahre Grüngürtelzerstörung

kn online: Pläne für Sconto: Kieler Politik tritt auf die Bremse