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Kieler Kulturkiosk Siebeneck & Triangel

Das Siebeneck in der Alten Mu hat schwere Zeiten hinter sich. Erst die Corona-Beschränkungen und dann kam eine saftige Mieterhöhung um 20 Prozent. Aber Michal Halupka lässt sich immer etwas einfallen. Er betreibt nicht nur den Kulturkiosk sondern auch ein Event-Management unter dem Namen Triangel.

Zum Glück wurde die Mieterhöhung erst einmal auf Eis gelegt, nachdem einige der Initiativen in der Alten Mu kräftig protestierten. Denn für Unternehmungen, die nicht in erster Linie kommerziell ausgerichtet sind, aber eigentlich das bisherige Wesen der Alten Mu ausmachen, war so eine Kostensteigerung zu heftig. An einer Lösung wird gearbeitet.

Die Zeit der Corona bedingten Einschränkungen hat Halupka dazu genutzt, das Konzept zu überdenken. Das Ergebnis: mehr Musik, weniger Kunsthandwerk. Aber zunächst einmal: was ist das Siebeneck eigentlich?

Wenn du in den Innenhof der Alten Mu (Lorentzendamm 6-8) eintrittst, kommst du gleich rechts an einem Kiosk-artigen Fenster vorbei. Hier gibt es Kaffee und andere Getränke auf Spendenbasis. Daneben führt eine Treppe in das Innere des Kiosks, der tatsächlich über zwei große Räume verfügt. Es war einmal ein Atelier der Kunsthochschule. Rechts der Tresen, ansonsten Raum für Musik und Gäste. Es ist gemütlich und bunt. Entlang der Wände siehst du Auslagen für regionales Handwerk, zur Zeit hauptsächlich Schmuck. Und so eine Art Weihnachtsbaum ist auch schon vorhanden.

Konzerte, Jam Sessions, Gitarrenunterricht

Der musikalische Freitag beginnt immer um 15 Uhr mit Gitarrenunterricht, es folgt die Jam Session. Eintritt „freiwillig“. Hier haben sich schon etliche Bands gefunden. Die Konzerte, die meistens auf Spenden-Basis stattfinden, decken eine große Bandbreite ab. Techno, Thrash, Speed, Hardcore, Hip Hop oder Acoustic, um nur einige der Konzertrichtungen der letzten Zeit zu nennen. Am 3. 12. wird es um 20 Uhr im Siebeneck&Triangel-Wohnzimmer laut mit Manier & Outburst.

Das Kiosk-Fenster entstand übrigens während der Pandemie, als das Siebeneck eigentlich geschlossen war. Michal Halupka beobachtete, das Kioske während des Lockdowns weiter geöffnet waren. Nach einem Anruf bei der Stadt wurde ihm klar, dass sein Sortiment als Kiosk fungieren könnte. Es folgte die Fenster-Konstrukion mit Klingel, die aus der Alten Mu nicht mehr wegzudenken ist.

Michal Halupka beschreibt, was er da macht, als Versuch, Menschen und Musik zusammenzubringen. Stolz berichtet er, dass sich hier nicht nur Bands gebildet haben sondern auch romantische Partnerschaften, letzteres auch für ihn selber!

Unter dem Dach der Alten Mu

Die Alte Mu ist seit etwa 2013 ein Ort, an dem sich kreative Projekte niederließen. In Etappen wurde das kreative Chaos zunehmend in Organisationsform gegossen. Letzte Etappe dieses Prozesses war die Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrags im April dieses Jahres. Das große Ziel für die nächste Zeit ist die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Zielgruppen. Die Initiativen aus dem Innenhof hoffen, dass sie weiterhin einen Platz im diesem kreativen Dorf im Herzen von Kiel haben werden.

Homepage: https://www.siebeneck-triangel.de/

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Alte Mu: hinter den Kulissen ist viel passiert

Ausstellung: Lost Paradise

Prüner Schlag 2016- 2021

Von der Vertreibung der Wildnis aus der Stadt

14.-28. Oktober 2022

Vernissage: 14. Oktober 2022, 18:00 Uhr

Fototgrafien von Dietmar Fiedler und Wolfgang Meyer-Hesemann

Die Räumung der Kleingartenanlage „Prüner Schlag“ zum Zweck der Ansiedlung eines Möbelhauses der Krieger-Gruppe beschäftigte Kieler Bürger, die Stadtverwaltung und Umweltverbände über Jahre. Währenddessen durfte sich in einer kurzen Zeitspanne die Natur ungehindert Terrain zurückerobern, bis dem durch die Rodung ein Ende gesetzt wurde. In dieser Zeit entstanden die Fotografien dieser Ausstellung. Sie spüren der Verwandlung eines von menschlicher Nutzung befreiten Geländes, seiner urtümlichen und geheimnisvollen Verwilderung nach: Entfesselte Kulturlandschaft, üppig wucherndes Grün und dazwischen Ruinen der aufgegebenen Baracken mit verstörenden Ein- und Ausblicken.

Als Ergänzung werden durch chronologische Momentaufnahmen die Veränderungen des Areals vor Augen geführt.

Öffnungszeiten: Mi- So von 16-18 Uhr

Passend zum Thema: Lieber Bäume als gepresste Küchenträume

Kiel: Kurznachrichten September 2022

„Kiel, Chanukka, 1931. Rahel Posners Foto erzählt“. Rahel Posner, die Frau des Kieler Rabbiners, inszenierte zum Chanukkafest 1931 ein symbolstarkes Foto. Es zeigt den Chanukka-Leuchter im Fenster ihrer Wohnung und auf der anderen Straßenseite eine Hakenkreuz-Fahne. Die Ausstellung im Warleberger Hof widmet sich der Situation von Juden und Jüdinnen in Kiel rund um das Jahr 1931 sowie der Geschichte dieses Fotos. Am 29. September um 16 Uhr findet speziell für blinde und seh-behinderte Menschen im Rahnem des Programms „Museum zum Anfassen“ eine Führung im Warleburger Hof statt. Der Familie Posner und generell der Situation des jüdischen Bevölkerung widmet sich auch ein Stadtrundgang am 20 Oktober mit Historikerin Annette Mörke. Der Rundgang beginnt am Alten Jüdischen Friedhof, Michelsenstr. 22 um 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist unter der Kieler Telefonnummer 901-3425 möglich. Männliche Besucher werden gebeten, auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.

Sustainable development goals, kurz SDGs und ihre Umsetzung sind Thema einer Veranstaltung. Der Kieler Bericht wird im Rahmen der Veranstaltung „Für Kiel und die Welt. Global Denken. Lokal durchstarten“ – Umsetzung der SDGs auf globaler und lokaler Ebene in Kiel, am Mittwoch, 28. September, um 17 Uhr im Baukulturforum, Waisenhofstraße 3, begleitet von einer Podiumsdiskussion vorgestellt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung unter nachhaltigkeit@kiel de wird gebeten. Bericht über eine ähnliche Veranstaltung

Bis zum 19. November nimmt der ABK immer samstags Grünschnitt aus privaten Gärten mit . Ihr konnt bis zu einem Kubikmeter Grünabfall kostenlos abgeben. Ausgenommen sind Baumstämme von einem Durchmesser von mehr als 20 Zentimeter. Sie werden in eine Kompostieranlage gebracht und zu „schwarzem Gold“.

Marthas Insel: Die ersten 54 geförderten Wohnungen auf Marthas Insel konnten am Mittwoch, 21. September, an Baudezernentin Doris Grondke und KiWoG-Geschäftsführer Markus Reutershan übergeben werden.

Wohnen für Hilfe: Privatpersonen, die ein Zimmer kostenlos an Studierende gegen Mithilfe anbieten möchten, können sich bei Andrea Deibach unter der Telefonnummer 0431/8816-314 oder per Email an wohnenfuerhilfe@studentenwerk.sh melden.

Aus der Statistik:

So sieht Kiels Alterspyramide aus: 31 Tausend sind unter 15 Jahre alt, 32 Tausend sind zwischen 15 und unter 25 Jahre alt, 75 Tausend sind zwischen 25 und unter 45 Jahre alt, 63 Tausend sind zwischen 45 und unter 65 Jahre alt, 32 Tausend sind zwischen 65 und unter 80 Jahre alt, 16 Tausend sind 80 Jahre oder älter. Der Stadtteil mit den meisten Kindern unter 15 ist Mettenhof, sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen: 20 Prozent bzw 4.110 Kinder.

Die coop baut in Kiel-Gaarden

Etwa 100 Wohnungen, darunter auch betreutes Wohnen und inklusives Wohnen, sowie ein Supermarkt, Büros und eine Kita: das plant die Genossenschaft coop auf ihrem Grundstück zwischen Theodor-Heuss-Ring, Bielenbergstraße, Heischschtraße und Sörensenstraße.

Coop hat einen rechtskräftigen Bebauungsplan, eine Abrissgenehmigung für die bestehenden Gebäude und wird im Oktober den Bauantrag stellen. Wenn alles glatt läuft, können die Bauarbeiten im Frühjahr 2023 beginnen.

Aufteilung des Grundstücks

Die Grünflächen auf dem Grundstück sollen soweit wie möglich erhalten werden. Autostellplätze kommen überwiegend in eine Tiefgarage, die oben begrünt wird.

Der REWE Markt mit 2.500 Quadratmeter wird im Boden versenkt, so berichtet Herr Bunde vom coop-Vorstand über die Pläne. Über dem REWE-Markt erstrecken sich vier Geschosse mit Büroflächen. Ganz oben wird die Hauptverwaltung der coop einziehen.

Auf der Seite der Bielenbergstraße wird frei finanzierte Wohnraum aber auch 30 Prozent sozial geförderter Wohnraum entstehen. Geplant sind auch eine Kita, eine inklusive Wohngruppe und betreutes Wohnen für Singles und Paare. Herr Bunde sagte im Ortsbeirat, dass die Quote von 30 % sozial-gefördertem Wohnungsbau allerdings schwer einzuhalten sein wird. Sie sind im Gespräch mit der Stadt über dieses Thema.

Zur Aufenthaltsqualität zählt auch, dass die Wohnungen möglichst vom Theodor-Heuss-Ring abgewandt sein sollen, um die Lärmbelästigung zu minimieren. Die Architektur soll vielfältiger werden als bei der Hörnbebauung, versprach Bunde im Ortsbeirat Gaarden. Vor allem die Dächer variieren zwischen Flachdach und Giebeldach.

Bruno Levtzov, Vorsitzender aus dem Ortsbeirat Gaarden, wünschte sich bei der Vorstellung in diesem Gremium hellen Klinker oder Backstein, keinen dunklen Klinker. Mal sehen, ob dieser Wunsch erfüllt wird.

Angestrebt wird der Goldstandard bei der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen). Die Genossenschaft ist Eigentümerin des Grundstücks. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 65 Millionen Euro.

Die coop gibt es noch!

Hier einige Zahlen zur Geschichte der Coop-Schleswig-Holstein:

  • 1899 wurde die coop gegründet, damals unter dem Namen „Allgemeiner Konsumverein für Kiel und Umgebung“
  • 2016 trennte sich die coop vom Einzelhandel.
  • Hauptgeschäft sind jetzt Immobilien und Beteiligungen
  • Coop hat 73.000 Mitglieder
  • Coop-Mitglieder erhalten Einkaufsvorteile bei aktuell 50 Kooperationspartnern.
  • Das Stammhaus war in Gaarden auf dem Grundstück, das nun bebaut werden soll.

In den nächsten Jahren wird sich Gaarden stark verändern. Vorbei sind dann die Zeiten mit Brachflächen und alten Gewerbehallen. Die Hörn, das Postareal, das Coop-Grundstück, all diese Bauprojekte bringen mehr Geld und mehr Menschen nach Gaarden.

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Bericht auf der coop Homepage über das Projekt

KoolKiel: ein weiteres großes Bauprojekt in Gaarden

Globaler Klimastreik auch wieder in Kiel

Nachtrag mit Ortsänderung : Start ist jetzt an der Wiese am Geomar an der Kiellinie.

Zubringerdemos fahren um 13.14 vom Audimax ab.

Aus der Pressemitteilung: Am 23. September geht Fridays For Future auch in Kiel neben mehreren hundert Orten in Deutschland und vielen Ländern weltweit auf die Straße.


Die Demonstration beginnt in Kiel am 23. September um 14 Uhr an der
Reventlouwiese. (Neuer Treffpunkt: Wiese neben dem Geomar an der Kiellinie. )

Unter dem Motto “Wasser unterm Kiel, statt Kiel unter Wasser” will Fridays For Future Kiel auf den steigenden Meeresspiegel und die Folgen der Klimakrise, insbesondere für Schleswig-Holstein aufmerksam machen.

Bei einem Tempereturanstieg von 1.5 Grad wird durch das Schmelzen der Westantarktis und Grönlandeises der Meereasspiegel um durchschnittlich zwölf Meter ansteigen. Das hätte verheerende Konsequenzen für küstennahe Regionen wie Schleswig-Holstein.

Dazu sagt Gunde Kaiser von Fridays For Future Kiel “Die Bundesregierung dreht gerade von uns erkämpfte Fortschritte, wie den Kohleausstieg zurück. Damit unterstützt die Ampel-Regierung weiter ein ungerechtes fossiles System, dass unser Klima zerstört. Die aktuelle Energiekrise ist vor allem eine Krise der fossilen Energieträger, trotzdem wird lieber weiter in veraltete, klimaschädliche Energieträger wie Kohle, Atom und Gas investiert, als jetzt eine große Ausbauoffensive für Erneuerbare Energien zu finanzieren.”

Till Zeyn von Fridays For Future Kiel ergänzt: “Wir brauchen jetzt dringend solidarische und global gerechte Lösungen für die Krisen dieser Zeit. Leider werden wir in diesem Punkt von der Bundesregierung im Stich gelassen. Gleichzeitig haben die letzten Wochen gezeigt, dass die
Klimakrise längst da ist. Dieser Sommer war in Europa der heißeste Sommer seit 500 Jahren, und während hier die Böden durch die Dürre austrocknen erlebt Pakistan gerade eine der verheerensten Fluten der letzten Jahre. Die Klimakrise kostet schon längst tausende Menschenleben bei uns und im globalen Süden.”

Die Demonstration wird nach einer Startkundgebung an der Reventlouwiese an der Kiellienie Richtung Schlossgarten gehen und von dort über die Brunswiker Straße, Holtenauer Straße, Beselerallee und Reventlouallee zurück zur Reventlouwiese zu ziehen.

Zusätzlich wird an der Kielline ein Teil der Demo auf Booten auch auf dem Wasser auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen.

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Globaler Klimastreik in Kiel 2021, so war es letztes Jahr!

Homepage von Fridays for Future Deutschland

125 Jahre Bahnhofsmission in Kiel

Die Arbeit bei der Bahnhofsmission ist fordernd und vielfältig. Das war mein Eindruck nach einem Gespräch, an dem sich die Ehrenamtlichen Jörg und Andreas und die Gesamtkoordinatorin Josefine Scotti beteiligten. Interessiert hörte Katharina zu, die ein Schnupper-Praktikum hier macht, um zu schauen, ob dieses Ehrenamt für sie passt. Ich erfuhr vom Alltag in der Bahnhofsmission und auch von besonderen Herausforderungen, die allerdings nicht jeden Tag auftreten. Aber jeder Tag ist anders, da waren sich alle einig.

In Kiel befindet sich der Eingang zur Bahnhofsmission rechts neben den Gleisen. Durch eine schöne alte rote Tür gelangt man in den öffentlichen Aufenthaltsraum. Als ich gestern für das Gespräch kam, saßen dort zwei erschöpft wirkende Männer. Der ruhte mit dem Kopf und Armen auf der Tischplatte. Der andere war ganz auf seinen Kaffeebecher konzentriert.

Bahnhofsmission: Routineaufgaben

Die Stammgäste kommen regelmäßig für einen Kaffee, ein wenig Ruhe, ein Gespräch. Frau Scotti sagte: „Einige Menschen mit ganz wenig Geld schaffen sich so eine Tagesstruktur.“

Einen großen Teil der Arbeit macht die Hilfe beim Ein-, Aus- und Umsteigen aus. Nach Anmeldung können sich Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen lassen. Oft stehen die Ehrenamtlichen auch am Bahnsteig und schauen, wer Hilfe braucht. Dieser Teil der Arbeit hat sehr zugenommen, sagte Jörg, der schon lange dabei ist. Seitdem die Bahn überwiegend barrierefrei ist, gehen Rollstuhlfahrer viel häufiger auf Reisen. Außerdem meint er, dass insgesamt mehr Leute mit dem Zug unterwegs seien.

In der letzten Zeit suchen auch mehr junge Menschen die Bahnhofsmission auf. Manchmal weil sie Hilfe bei der Weiterreise benötigen, oft aber auch weil sie sprechen wollen. Überhaupt gehen bei der Bahnhofsmission die praktische und die psychologische Unterstützung oft Hand in Hand.

Einige dramatische Einsätze

Andreas erinnerte sich an einen Suizid auf der Strecke Lübeck/ Kiel, als die Bundespolizei ihn und einen Kollegen mitnahm für den Fall, dass es Gesprächsbedarf bei den Reisenden gab. Die Ehrenamtlichen erhalten zwar Schulungen, sind aber im Prinzip Laien, die mit Herzensgüte und praktischem Verstand helfen so gut sie können. Dass es manchmal extreme Einsätze gibt, sollten alle wissen, die sich für dieses Ehrenamt interessieren.

Jörg sah sich einmal mit der Rolle als Geburtshelfer konfrontiert, als eine Hochschwangere in die Bahnhofsmission kam, bei der die Wehen eingesetzt hatten. Jörg fühlte sich leicht überfordert und beschloss, bei der Bundespolizei nebenan anzufragen, ob sich jemand auskennt. Zum Glück gab es dort einen frisch-gebackenen Papa, der meinte zu wissen, wie das so geht mit einer Entbindung. Am Ende kam der Krankenwagen doch rechtzeitig, und die Frau konnte ihr Baby im Krankenhaus zur Welt bringen.

Geflüchtete kommen im Bahnhof an

Zur Zeit kommen nur noch vereinzelt Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die neuen Flüchtlinge wecken aber Erinnerungen an das Jahr 2015, als die syrischen Flüchtlinge nach Kiel kamen. Jörg erinnert sich an schlimme Szenen: „Wir standen am Bahnsteig um die Geflüchteten in Empfang zu nehmen und wurden beschimpft von Deutschen. Warum wir denen helfen würden.“ Es gehört zu den Regeln der Bahnhofsmission, sich nicht an Streitgesprächen zu beteiligen. Aber damals fiel es Jörg schwer, neutral zu bleiben.

Erste Anlaufstelle Bahnhofsmission

Oft kommen Menschen in die Bahnhofsmission, wenn sie in einer akuten Notlage sind. Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission geben sich dann jede Mühe, das jeweilige Problem zu lösen. Mal verweisen sie eine verwirrte Seniorin wieder an ihre Unterkunft, mal organisieren sie ein Bett im Frauenhaus für eine Frau, die vor ihrem Mann weggelaufen ist. Die Bahnhofsmission befindet sich häufig an der Schnittstelle zwischen existentieller Krise und professioneller Hilfe. Frau Scotti: „Man hilft, aber man erfährt oft nicht, wie es weiter geht.“ Manchmal jedoch bedanken sich die Menschen später mit einem Blumenstrauß oder einer Spende. Und die Stammgäste drücken häufig ihre Dankbarkeit aus.

Stichwort Spende:

Die Bahnhofsmission ist zwar in kirchlicher Trägerschaft, finanziert die Arbeit vor Ort aber rein durch Spenden. Auch weitere Freiwillige werden gesucht! Zur Homepage: Bahnhofsmission Kiel

125 Jahre Bahnhofsmission in Kiel

Die Bahnhofsmission in Kiel in Zahlen

  • Die Kieler Bahnhofsmission besteht seit 125 Jahren!
  • Sie war nach Berlin und Hamburg die dritte Bahnhofsmission in Deutschland.
  • 17 Ehrenamtliche sind zur Zeit in Kiel aktiv.
  • Die Schichten werden nach Möglichkeit doppelt besetzt.
  • Öffnungszeiten: montags von 7.30 – 18.30 und samstags von 8 bis 14

Das Jubiläum wird am 24. September von 13 – 17 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz gefeiert!

Für mich sind die Ehrenamtlichen von der Bahnhofsmission echte Helden des Alltags!

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Überwältigende Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

Geht doch zelten!

Klimaaktivisten von “smash cruiseship” versuchten am Montag in Kiel drei Kreuzfahrtschiffe am Auslaufen zu hindern. „Geht doch zelten!“ stand auf einem Poster, als Appell an die Passagiere, eine klimafreundlichere Form des Urlaubs zu wählen. „Fight Greewashing“ lautete die Aufschrift auf einem Banner. Damit wollen die Klimaaktivisten darauf aufmerksam machen, dass die Umstellung auf LNG (liquified natural gas) keineswegs besonders klimafreundlich ist.

Die Aktivisten haben sich zu einem Bündnis mit dem Namen „smash cruiseshit“ zusammen getan. 30 – 50 Protestler waren an der Aktion beteiligt.

Sie wollten auf die Klimaschädlichkeit der Schiffe und die schwierigen Arbeitsbedingungen ab Bord aufmerksam machen.

Bei den drei Kreuzfahrtschiffen handelt es sich um die „Vasco da Gama“, die „MSC Preziosa“ und die „Norwegian Dawn“. Die Aktivisten versuchten diese Schiffe zu blockieren, indem sie mit Booten vor den Bug der Schiffe fuhren. Dennoch konnten alle drei Schiffe mit geringer Verspätung ablegen.

Wegen eines aufziehenden Gewitters brachen einige Aktivisten die Aktion ab. Andere wurden von der Polizei an Land gebracht. Die Kieler Nachrichten schreiben: „Straftatbestände seien nach jetzigem Stand nicht erkennbar, teilte Polizeisprecher Matthias Arends abschließend mit.“

Der CO2-Ausstoß und damit die Schädlichkeit von Kreuzfahrten ist erheblich. Die TAZ schreibt: „Bei einer siebentägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen laut Umweltbundesamt pro Person rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente an. Das ist mehr als ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr mit Auto, Bus und Bahn verursacht.“

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TAZ: Kreuzfahrtschiffe blockiert: mit Paddeln gegen Dreckschleudern

Vor dem Bug der Zuiderdam