Archiv der Kategorie: Stadtteile

SEK-Einsatz in Gaarden

Gemäß polizeilicher Mitteilung kam es Donnerstagabend in der Folge einer ausgesprochenen Bedrohung in Gaarden zu einer Wohnungsdurchsuchung. Neben Kräften des 4. Reviers war auch das Spezialeinsatzkommando eingesetzt.

Gegen 19:30 Uhr ging bei der Polizei der Hinweis ein, dass es kurz zuvor zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei 23 und 36 Jahre alten Männern in einem Imbiss am Vinetaplatz gekommen sein soll. Hierbei soll einer der Männer dem anderen unter Vorhalt eines Messers angedroht haben, ihn mit einer Pistole zu erschießen.

Die Polizei konnte rasch Personalien und Anschrift des Tatverdächtigen ermitteln. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ordnete diese die Wohnungsdurchsuchung des 23 Jahre alten Tatverdächtigen zum Auffinden von Beweismitteln an.

Da zu dem Zeitpunkt ernstzunehmende Hinweise auf eine Bewaffnung des polizeilich bekannten Mannes vorlagen, wurde das SEK angefordert. Die Einsatzkräfte verschafften sich gegen 22 Uhr Zugang zu der Wohnung in der Elisabethstraße und trafen hier auf den Mieter und vier weitere anwesende Männer. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung, die Beamtinnen und Beamten des 4. Reviers durchführten, fanden sie keine Waffen. Sie stellten die Personalien der Anwesenden fest. Zu Festnahmen oder verletzten Personen kam es nicht.

Der Einsatz war gegen Mitternacht beendet. Die Ermittlungen bezüglich der Hintergründe des Streits dauern an. Auf den Tatverdächtigen kommt ein Strafverfahren wegen Bedrohung zu.

Beitragsbild: Motivbild Elisabethstraße, Kiel-Gaarden

Kiel: Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Knapp 3,000 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Die meisten von ihnen leben in Flüchtlingsunterkünften. Am 24. Februar ruft ein demokratisches Bündnis zu einer Solidaritäts-Demo in Kiel auf.

Solidaritätsmarsch in Kiel für Frieden in Europa

Die Veranstaltung unter dem Motto “Keinen Tag länger” beginnt am 24. Februar um 16:30 Uhr auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof. Der Abschluss ist gegen 17:30 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Kieler Rathausplatz.

Aus der Pressemitteilung des Flüchtlingsrats SH: ” Zum Solidaritätsmarsch für Frieden in Europa ruft gemeinsam mit der Hochschulgruppe SonyashnyKiel das „Bündnis für Frieden und Solidarität“, ein breites demokratisches Bündnis aus mehreren Organisationen auf. Mit dabei sind Pulse of Europe, der DGB, der Flüchtlingsrat SH sowie die demokratischen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP und SSW.

Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit 12 Monaten sterben Menschen durch den Angriffskrieg, werden ukrainische Städte mit Raketen angegriffen, wird die Infrastruktur zerstört. Die Generäle verschweigen das wahre Ausmaß an getöteten Soldaten. Auch bei den zivilen Opfern gibt es nur Schätzungen. Gut 8 Millionen Menschen, 80% davon Frauen und minderjährige Kinder, haben das Land auf dem Fluchtweg verlassen. Gut 15.000 sind davon in Schleswig-Holstein aufgenommen worden. Zunehmend kommen auch Deserteure nach Deutschland, die sich weder auf russischer, belarussischer oder ukrainischer Seite als Kononenfutter verheizen lassen wollen. Es werden nicht die letzten Flüchtenden gewesen sein, die hierzulande auf Schutz und Solidarität hoffen.

Wir wollen Solidarität zeigen und einen Beitrag dazu leisten, den Menschen zu helfen, deren Heimat durch den Krieg verwüstet wird, und denen, die sich nicht für das menschenverachtende Kriegsgeschäft missbrauchen lassen wollen. Es ist jetzt notwendig und wichtig, ein Signal für den Frieden in Europa setzen. Wir wollen uns nicht an diesen Krieg gewöhnen, der jeden Tag Tod und unfassbares Leid bringt. Dieser Krieg darf nicht zur Normalität werden.” Ende der PM

Geflüchtete aus der Ukraine in Kiel

2846 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Durchschnittlich kommen jede Woche weitere 22 Menschen aus der Ukraine hier an. Es sind hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten Geflüchteten leben in den Unterkünften Schusterkrug und Arkonastraße. Quelle: kn online 12. Februar 2023.

Beitragsbild: Gemälde von Betty Donald

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Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Flüchtlingsrat SH Termine

Ärger um LEG-Wohnungen

Der NDR und die Kieler Nachrichten berichteten bereits über die Unzufriedenheit von einigen Mietern und Mieterinnen mit der Wohnungsgesellschaft LEG, die Ende 2021 zahlreiche Wohnungen von der KIV in Gaarden kaufte. (Links zu den Berichten siehe unten) Es geht bei den Vorwürfen um verschleppte Reparaturen und intransparente Abrechnungen. Die Berichte zeigen schon Wirkung, sagte Florian Eggers, der über den Stadtteilladen eine solidarische Mieterberatung anbietet. Er konnte berichten von Mietern, bei denen sich die LEG wegen angemahnten Reparaturen plötzlich gemeldet hat. Auch einige intransparente Wasserrechnungen sollen neu berechnet werden. Der Protest durch die Bürgerinitiative „LEG-Mieter*innen wehren sich“ hat sich durch das Medienecho also schon gelohnt.

Ich traf mich mit Florian Eggers und zwei Mieterinnen der LEG, Andrea Dibbern und Monika Milbord für ein Gespräch.

Früher, sagte Monika Milbord, bei der KIV, da hatte man wenigstens einen Ansprechpartner im Büro. Jetzt landet man in einem Call-Center, vermutlich in Düsseldorf. „Dort wurde ich auch noch angemotzt, warum ich meine Beschwerden nicht als Email senden würde.“

Meine Gesprächspartnerinnen sind sich einig: wenn Beschwerden an die LEG gerichtet werden, passiert lange nichts, und manchmal nie.

„Wer soll das bezahlen?“ und „Wir haben niemand.“

Beispiel aus der Bielenbergstraße. In Monika Milbords Keller wurde von einem Obdachlosen eingebrochen. Frau Milbord musste mehrmals bei der LEG anrufen, um auf das kaputte Kellerfenster aufmerksam zu machen. Als endlich ein LEG-Mitarbeiter kam, um sich den Schaden anzusehen, soll er gesagt habe: „Wer soll das bezahlen?“ Seitdem regnet es bei Starkregen in den Keller. Mehr ist noch nicht passiert.

Wir wunderten uns im Gespräch, dass die LEG nicht aus eigenem Interesse mehr für die Substanz ihrer Häuser tut. Es sind manchmal Missstände, etwa schlecht verfugte Fensterrahmen, oder kaputte Kellerfenster oder schiefe Dachziegeln, die leicht zu beheben wären, aber unbehandelt auf Dauer das Mauerwerk schädigen können. Natürlich leiden auch die Mieter und Mieterinnen, wenn die Substanz kaputt geht.

Andrea Dibbern erzählt eine entsprechende Geschichte aus ihrem Haus im Buschfeld. Der Mieter über ihr klagte über eine sehr feuchte Küche. Es kam auch ein Mitarbeiter von der LEG, der mit einem Feuchtigkeitsmesser feststellte, dass nicht nur die Küche sondern vor allem der Dachboden darüber extrem feucht war. Die Dachdecker, die danach den Dachstuhl untersuchten, stellten fest, dass der Kamin feucht ist, zogen jedoch unverrichteter Dinge ab. Seitdem ist nichts mehr unternommen worden.

Dieser Befund zog sich durch alle Geschichten: „Es kommen schon Leute von der LEG, aber es wird nichts gemacht.“ Als im Nachbarhaus die Tür eingetreten wurde, kam ein Mitarbeiter der LEG und sagte lapidarisch. „Wir haben zur Zeit niemand.“

In der Mieterberatung

Florian Eggers, der für die Linke im Ortsbeirat Gaarden sitzt, beobachtet, dass vermehrt Leute mit ihren Nebenkostenabrechnungen in die „Solidarische Mieterberatung“ kommen. Monika Milbord berichtet, ihre Nebenkosten seien für 2021 um 100 Prozent gestiegen, und darin hat sich die Energiekrise noch gar nicht niederschlagen können. Florian Eggers berichtet von hohen Nachzahlungen in den letzten Wochen, 1.000 Euro sind keine Seltenheit. Der höchste Wert war 3.000 Euro. Andere Mieter und Mieterinnen haben dagegenn nur kleine Nachzahlungen, weil das Wasser bei ihnen gar nicht berechnet wurde.

Die Wasserrechnungen: Nachdem die Kieler Nachrichten die Wasserrechnungen thematisierten , versprach die LEG: „Da dieser Vorgang sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird, werden wir die Wasserkosten der Abrechnung für das Jahr 2021 nun für die entsprechenden Gebäude allein auf Basis der Zählerstände der Wohnungswasserzähler neu berechnen und korrigieren – und die Hauptwasserzähler zunächst außen vor lassen. Unsere betroffenen Mieterinnen werden somit von uns Erstattungen erhalten.“

In den Nebenkosten sind Kosten für Rauchmelder, Hausmeisterei, Sperrmüll, Gebäudeversicherung, Treppenhausreinigung und Wasser enthalten. Andrea Dibbern ärgert sich, dass sie für einen Hausmeisterdienst bezahlt, aber es wurde noch nie ein Hausmeister in ihrem Haus gesehen. Der Garten hinter dem Haus ist ungepflegt, die Treppe von Brombeeren überwuchert.

Ärger gab es auch um die Treppenhausreinigung. Diese übernehmen nun die Mieter der Buschfeldstraße 7,9 und 11 selber, nachdem Frau Dibbern in diesen Häusern Unterschriften gesammelt hatte. Die Reinigung war davor nur sporadisch durchgeführt worden, und es entstand der Eindruck, dass lediglich die Fußmatten hochgeklappt wurden.

Hof in der Bielenbergstraße

Im Haus von Monika Milbord ist die Müllsituation ein großes Ärgernis. Einmal wurde der Müllcontainer im Hof nicht geleert, weil er falsch befüllt war. Dann wurde der weitere Müll einfach daneben gelagert. Schuld an dieser Situation haben zwar in erster Linie die Bewohner. Es handelt sich um ausländische Bauarbeiter, die in Monteurswohnungen einige Wochen oder Monate leben und sich nicht mit der deutschen Mülltrennung befassen. Allerdings sind nicht nur die Mieter sondern auch die Eigentümer in der Pflicht, für Ordnung auf dem Hof zu sorgen. Gemäß der Kieler Rattenverordnung ist es die Pflicht der Eigentümerin, dafür zu sorgen, dass kein Müll außerhalb der Tonnen liegt. Es bleibt der Fantasie der Vermieterin überlassen, wie sie das regelt. Mit dieser Kieler Rattenverordnung soll vermutlich auch ein Impuls gesetzt werden, dass die Häuser nicht überbelegt werden.

Mieter*innen wehren sich

Zum ersten Treffen der Initiative „LEG-Mieter*innen wehren sich“ im Sub Rosa kamen etwa 60 Leute. Das nächste Treffen findet wieder im Sub Rosa statt, am 20. Februar um 18 Uhr. Das Einlenken der LEG, die wie viele andere im Wohnungsbau auch tatsächlich unter Fachkräftemangel und Lieferverzögerungen leidet, ist ein großartiger Erfolg der BI. Allerdings äußerte Florian Eggers die Sorge, dass die LEG jetzt auf Beschwerden von aufmüpfigen Mietern und Mieterinnen eingeht, um das Thema zu befrieden. Es gäbe aber viele Leute, die kein Deutsch sprechen oder alt oder arm sind, und die nicht den langen Atem haben, mit ihren Beschwerden bei dem LEG Call Center durchzudringen.

Betragsbild: Wir trafen uns in der Bambule in Kiel-Gaarden. Von links: Florian Eggers, Andrea Dibbern und Monika Mildbord

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NDR: Mieter in Kiel-Gaarden wollen sich gegen Vermieter LEG wehren

KN: LEG fordert in Kiel_Gaarden teils mehr als 1500 Euro Betriebskosten nach

Müll in Gaarden

Vision für neues Kieler Quartier in Holtenau-Ost

Der neue Kieler Stadtteil in Holtenau-Ost ist eine komplexe und langfristige städteplanerische Herausforderung . Eine ausformulierte „Vision“ soll über die Zeit eine Orientierungshilfe geben. Projektleiterin Konstanze Meißner stellte sie gestern im Bauausschuss vor. Was steht drin?

  • Einmaligkeit erhalten: dazu gehört die markante Küstenlinie, aber auch etablierte Nutzungen beachten. Allerdings umschifft die Vision konkrete Aussagen. Bleibt der Skaterpark erhalten?
  • Gemeinwohlorientierung: Menschen mit und ohne Transfereinkommen, mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Behinderung sollen hier selbstverständlich miteinander leben. Initiativen, die gemeinschaftliche Wohnformen entwickeln, sollen unterstützt werden.
  • Nachhaltigkeit: Dazu gehört die dichte Bebauung. Zitat: „Dem Ziel folgend wird für die weitere Planung eine optimale Dichte und damit ein Mehr an Wohneinheiten als bislang
    angenommen.“
  • Nutzungen in Verbindung bringen: Wohnen und Gewerbe sollen dicht beieinander liegen und Grünflächen gemeinsam nutzbar sein. Die Wohnhöfe sind durchwegbar.
  • Mobilität aus einem Guss: Hier wird die Vision einmal konkret. Gemeint ist ein autoarmes Quartier.
  • Infrastruktur als Motor vor Ort: hierzu zählen Geschäfte, Orte der Spiritualität, Sportplätze etc. Auch eine gute Erreichbarkeit mit wird aufgezählt, ob mit PKW oder ÖPNV bleibt offen.

Blumige Formulierungen für Holtenau Ost

Insgesamt ist die Vision geradezu anstrengend vage formuliert. Beispiel: „Ein Zukunftsquartier verlangt nachhaltiges Planen und nachhaltige Prozesse, vom Großen ins Kleine, in allen Ideen und Prozessen von Anfang an mitgedacht.„ Als Zitat hätte ich auch den nächsten oder übernächsten Satz oder eigentlich fast jeden Satz verwenden können.

In der Diskussion griff Florian Weigel (CDU) die Vision denn auch als Ansammlung von Gemeinplätzen an, gegen die man nichts sagen kann, die aber auch teilweise selbstverständlich sind. Gemeinwohlorientierung würde in der Politik doch immer gemacht werden.

Einer der wenigen konkreten Punkte in der Vision betrifft das Auto. Das Idealbild für Holtenau- Ost ist das autoarme Quartier. Das ärgerte die CDU. In der Diskussion wurde aber klar, dass das Quartier schon auch gut mit Auto erreichbar sein wird. Auch LKWs können in das Quartier hineinfahren. Aber innerhalb des Quartiers soll es so sein, dass man gut ohne Auto klar kommt.

Grüne, SPD , KV&M und SSW äußerten sich begeistert von der Vision. In der Abstimmung waren alle dafür außer CDU und AfD, die sich enthielten. Über die Vision soll abschließend in der Ratsversammlung entschieden werden.

Thema Wald im MFG5-Gelände

Der komplett neue Stadtteil auf dem Gelände des ehemaligen Marinefliegergeschwader 5 (MFG-5) beinhaltet Wald. Seitdem das Gelände für die Öffentlichkeit als Freizeitfläche freigeben wurde, hat sich auch Sekundärwald entwickelt. Frau Meißner sagte, diese neuen Bäume und Sträucher haben keinen Biotop-Schutz. Dagegen soll der Wald, der schon länger da ist, erhalten bleiben.

Es bleibt ein spannendes Projekt. Bis zur Fertigstellung könnten zehn Jahre vergehen. Auf dem Weg dahin wird es auch noch eine Namenssuche geben, denn die jetzt übliche Bezeichnung Holtenau-Ost für die Bebauung des MFG5-Geländes ist lediglich ein Arbeitstitel.

Das Beitragsbild zeigt ein Zukunftsbild des Wettbewerbgewinners Yellow Z Abel Bormann Koch Architekten und Stadtplaner PartGmbB, Berlin | Riegler Riewe Architekten GmbH, Berlin | bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin

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Die Vision Holtenau

MFG-5-Gelände, ein Bericht von 2020

Wo bleiben die Schilder und Markierungen?

Pressemitteilung: Erneut Thema bei den Fahrradfreunden Russee-Hammer war die aktuelle Situation bei der Verwirklichung von Fahrradstraßen im Stadtteil. Vor allem die bereits angekündigten, aber bsher nicht erfolgten Beschilderung- und Markierungsarbeiten im Sackgassenbereich der Spreeallee stießen in ihrer jüngsten Versammlung auf Kritik. „Der Beginn der offiziellen Umwidmung war im Mai für nach den Sommerferien zugesagt worden. Passiert ist bis heute nichts“, merkt dazu Rad-Aktivist Michael Wagner an. „Die von der Stadt Kiel vorgetragene Begründung fehlender Verwaltungskapazitäten können wir immer weniger Glauben schenken: Für andere gleichartige Projekte – siehe die Markierungsarbeiten auf der Veloroute Jungfernstieg in diesen Tagen– sind sie ja offenbar vorhanden“.


Auch bei der Ausweisung des Redderkamps bewegt sich aus Sicht der Aktivisten viel zu wenig: „Bei diesem Thema erwarten wir, dass die Russeer Ratsmitglieder aktiv werden: Sie sollten nachfragen, woran es hier noch hakt“, fordert Fahrradfreund Olaf Busack. „Die Antwort kann dann möglicherweise Grundlage für politische Anträge sein, die die Realisierung der vom Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen unterstützten Fahr-
radstraße befördern sollen.“


Erfreulicher waren aus Sicht der Fahrrad-Aktivisten aus Russee und Hammer die Informationen, die ihnen Moritz Breske, Leiter des Rewe-Centers in Hassee, auf dem Aktiventreffen überbrachte. Er berichtete von den Umbaumaßnahmen auf dem Parkparkplatz des Einkaufszentrums, die zu deutlich mehr Fahrradfreundlichkeit führen sollen. „Dass sich große Läden wie Citti und Rewe von sich aus in dieser Hinsicht bemühen, sollte Vorbild für viele andere Handelsunternehmen im Kieler Süden sein“, kommentierte Fahrradfreund Peter Marx die Akivitäten des Rewe-Centermanagers.


Wichtige Themen aufgreifen wollen die Fahrradfreunde Russee-Hammer auch auf ihrer kommenden Versammlung: So haben sie ein Gespräch bei Susanne Glüsing, neu gewählte Vertreterin von Russee im Seniorenbeirat der Stadt Kiel, angefragt. Dabei sollen beispielsweise Konflikte zwischen Radfahrern und älteren Menschen erörtert werden. Die Verankerung des örtlichen Radverkehrs bei der nahenden Kommunalwahl ist als weiteres Thema angedacht.


Das Aktiventreffen findet am Mittwoch, 11. Januar in der „Anlaufstelle Nachbarschaft“, Rutkamp 77 um 19 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (weitere Informationen unter: www.fahrradfreunde-
russee hammer. jimdo.com
) .

Foto: Carsten Frahm. Es zeigt von links nach rechts die Fahrradfreunde Peter Marx, Dr. Christian Dankert, Olaf Busack und Wolfgang Jureczek im Sackgassenbereich der Spreeallee – die vorgesehene Fahrradstraße.

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Sternfahrtpokal bleibt in Russee


 

Holtenauer Hochbrücken gesperrt

Heute gegen 04:30 Uhr kollidierte der Ausleger eines Krans, der mit einem Schwerlast- und Arbeitsschiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal transportiert wurde, mit den beiden Holtenauer Hochbrücken.

Im Laufe des Tages nahmen Sachverständige die Beschädigungen an den Brücken in Augenschein. Beide Brücken müssen laut Aussagen der Sachverständigen auch in den nächsten Tagen gesperrt bleiben. Die Sperrung gilt auch für Radfahrer und Fußgänger.

Rettungskräfte und Polizei sind von diesen Einschränkungen zurzeit nicht betroffen. Diese dürfen die Brücken im Notfall passieren.

Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Kiel zur Unfallursache sind noch nicht abgeschlossen. Ob es sich um menschliches oder technisches Versagen gehandelt hat, kann noch nicht gesagt werden. Befragungen einiger Beteiligter stehen noch aus.

Zur Schadenshöhe können von Seiten der Polizei keine Angaben gemacht werden.

Kiel: Massenschlägerei am Hauptbahnhof

Nach der gestrigen Auseinandersetzung am Kieler Hauptbahnhof haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Tat wird rechtlich als versuchtes Tötungsdelikt bewertet. Der Verdacht gegen den gestern festgenommenen Jugendlichen erhärtete sich nicht, er kam wieder auf freien Fuß.

Gegen den 17-jährigen zunächst vorläufig festgenommenen Jugendlichen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, da er an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein soll. Er selbst erlitt, offenbar durch Tritte, Gesichtsverletzungen. Nach jetzigem Ermittlungsstand dürfte ihm der Haupttäter das Tatmesser zur Entsorgung übergeben haben. Nach dem mutmaßlichen Messerstecher laufen derzeit intensive Fahndungsmaßnahmen.

Die Verletzungen, die der 17 Jahre alte Geschädigte durch einen Messerstich in den Rücken erlitt, waren nach Angaben der behandelnden Ärzte zunächst potentiell lebensbedrohlich. Aufgrund der schnellen medizinischen Versorgung durch Rettungsdienst und Notarzt konnte der Zustand stabilisiert werden. Der Jugendliche befindet sich weiter stationär in einem Krankenhaus.

Derzeit gehen die Ermittlerinnen und Ermittler des Kommissariats 11 und der Staatsanwaltschaft davon aus, dass die beiden Personengruppen bereits vor dem Aufeinandertreffen am Bahnhof in Streit gerieten. Gegen 11:10 Uhr sowie gegen 12:15 Uhr war die Polizei jeweils wegen Körperverletzungen im Umfeld einer Schule am Westring eingesetzt. In beiden Fällen riefen Passanten die Polizei und meldeten, dass sich mehrere Personen schlagen sollen.

Zeuginnen und Zeugen gaben gegenüber der Polizei an, dass die beiden Gruppen offenbar wie verabredet um 13 Uhr am Bahnhof aufeinandertrafen. Es sei zunächst zu einem Faustkampf zwischen zwei Personen gekommen. Anschließend hätten insgesamt 20 Personen gegenseitig auf einander eingeschlagen. Die Anzahl der Beteiligten, bei denen es sich um Jugendliche deutscher und syrischer Herkunft handeln soll, muss noch ermittelt werden.

Aussagen zu Hintergründen und Motivlage können derzeit noch nicht gemacht werden. Die Vernehmungen der Beteiligten sowie Zeuginnen und Zeugen dauern an.

Zeuginnen und Zeugen, die das jeweilige Aufeinandertreffen der Gruppen beobachtet haben oder Angaben zu möglichen Hintergründen machen können und dies noch nicht der Polizei mitgeteilt haben, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

Kieler Kulturkiosk Siebeneck & Triangel

Das Siebeneck in der Alten Mu hat schwere Zeiten hinter sich. Erst die Corona-Beschränkungen und dann kam eine saftige Mieterhöhung um 20 Prozent. Aber Michal Halupka lässt sich immer etwas einfallen. Er betreibt nicht nur den Kulturkiosk sondern auch ein Event-Management unter dem Namen Triangel.

Zum Glück wurde die Mieterhöhung erst einmal auf Eis gelegt, nachdem einige der Initiativen in der Alten Mu kräftig protestierten. Denn für Unternehmungen, die nicht in erster Linie kommerziell ausgerichtet sind, aber eigentlich das bisherige Wesen der Alten Mu ausmachen, war so eine Kostensteigerung zu heftig. An einer Lösung wird gearbeitet.

Die Zeit der Corona bedingten Einschränkungen hat Halupka dazu genutzt, das Konzept zu überdenken. Das Ergebnis: mehr Musik, weniger Kunsthandwerk. Aber zunächst einmal: was ist das Siebeneck eigentlich?

Wenn du in den Innenhof der Alten Mu (Lorentzendamm 6-8) eintrittst, kommst du gleich rechts an einem Kiosk-artigen Fenster vorbei. Hier gibt es Kaffee und andere Getränke auf Spendenbasis. Daneben führt eine Treppe in das Innere des Kiosks, der tatsächlich über zwei große Räume verfügt. Es war einmal ein Atelier der Kunsthochschule. Rechts der Tresen, ansonsten Raum für Musik und Gäste. Es ist gemütlich und bunt. Entlang der Wände siehst du Auslagen für regionales Handwerk, zur Zeit hauptsächlich Schmuck. Und so eine Art Weihnachtsbaum ist auch schon vorhanden.

Konzerte, Jam Sessions, Gitarrenunterricht

Der musikalische Freitag beginnt immer um 15 Uhr mit Gitarrenunterricht, es folgt die Jam Session. Eintritt „freiwillig“. Hier haben sich schon etliche Bands gefunden. Die Konzerte, die meistens auf Spenden-Basis stattfinden, decken eine große Bandbreite ab. Techno, Thrash, Speed, Hardcore, Hip Hop oder Acoustic, um nur einige der Konzertrichtungen der letzten Zeit zu nennen. Am 3. 12. wird es um 20 Uhr im Siebeneck&Triangel-Wohnzimmer laut mit Manier & Outburst.

Das Kiosk-Fenster entstand übrigens während der Pandemie, als das Siebeneck eigentlich geschlossen war. Michal Halupka beobachtete, das Kioske während des Lockdowns weiter geöffnet waren. Nach einem Anruf bei der Stadt wurde ihm klar, dass sein Sortiment als Kiosk fungieren könnte. Es folgte die Fenster-Konstrukion mit Klingel, die aus der Alten Mu nicht mehr wegzudenken ist.

Michal Halupka beschreibt, was er da macht, als Versuch, Menschen und Musik zusammenzubringen. Stolz berichtet er, dass sich hier nicht nur Bands gebildet haben sondern auch romantische Partnerschaften, letzteres auch für ihn selber!

Unter dem Dach der Alten Mu

Die Alte Mu ist seit etwa 2013 ein Ort, an dem sich kreative Projekte niederließen. In Etappen wurde das kreative Chaos zunehmend in Organisationsform gegossen. Letzte Etappe dieses Prozesses war die Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrags im April dieses Jahres. Das große Ziel für die nächste Zeit ist die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Zielgruppen. Die Initiativen aus dem Innenhof hoffen, dass sie weiterhin einen Platz im diesem kreativen Dorf im Herzen von Kiel haben werden.

Homepage: https://www.siebeneck-triangel.de/

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Alte Mu: hinter den Kulissen ist viel passiert

Alte Mu Ende November

Kleidermarkt und Wintermarkt stehen an!

Herzliche Einladung zum Slow Fashion Samstag am 19.11. vom @buendnis.eine.welt bei uns in der ALTEN MU!⁠

Der Slow Fashion Samstag ist ein Thementag für Menschen, die⁠

👚 dem System Fast Fashion entkommen wollen⁠

👖 sich fragen, wie sie Modesünden für Umwelt, Klima und Menschenrechte vermeiden⁠

👕sich lokal für globale Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen wollen⁠

📅 PROGRAMM DO, 17.11.⁠

10-12 Uhr Input und Austausch am Vormittag⁠

Modesünden: Menschenrecht, Umwelt, Klima⁠

12 Uhr Gemeinsamer Mittagssnack⁠

13-17 Uhr Workshops am Nachmittag⁠

Workshop 1: Wir können auch anders! Aber wie? Führung durch das @glueckslokal und Kleidertausch⁠

Workshop 2: Du bist nicht allein! Wege sich in Kiel und in Kampagnen für faire Lieferketten einzusetzen⁠

🩳 KLEIDERTAUSCH STATT KAUFRAUSCH ⁠

Bring ein ungeliebtes Kleidungsstück mit und tausche es im Glückslokal gegen ein “neues” ein.⁠

📝 ANMELDUNG⁠

Du kannst dich bis zum 16.11. bei simone.ludewig@bei-sh.org anmelden. ⁠

⁠Wintermarkt in der Alten Mu

26. November ab 13 Uhr!

Das Jahr geht zu Ende, die Kerzen sind an, der Winter ist da! Bevor wir uns für die allerkältesten Tage alle gehörig einmuckeln, laden wir uns doch nochmal ordentlich gediegene Wintermarktgemütlichkeit ins Haus!

▼ PROGRAMM

KULTUR | KUNSTHANDWERK | GLÜH/PUNSCH | KULINARISCHES | DIY | KINDERSPASS | MUSIK | FEUERSTELLE | WORKSHOPS | WINTERZAUBER

An vielen kleinen, nachhaltig-ausgerichteten Ständen kannst du für den Tannenbaum oder die eigene Heimeligkeit Kunsthandwerk, Prints, Keramik u.v.m. ergattern, dir den Bauch mit kulinarischen Köstlichkeiten unserer Gastro-Teams vollschlagen, mit heißem Apfel-, Glüh- und Kinderpunsch die Kälte verjagen, Weihnachtskarten basteln und deine DIY-Skills aufwerten, die kalten Füße im Takt der Musik wippen lassen, am Lagerfeuer den Sternen zusingen und dich so richtig HYGGE fühlen.

(Das Beitragsbild zeigt eine frühere Veranstaltung in der Alten Mu zum Thema “faire Kleidung”.)

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Homepage Alte Mu

Ein Bericht über die Alte Mu während der Corona-Beschränkungen

Messerstecherei am Ziegelteich

Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft:

In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es vor einem Lokal am Ziegelteich zu einer Auseinandersetzung, bei der mehrere Personen Stich- und Schnittverletzungen erlitten. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen und suchen nach Zeuginnen und Zeugen. Die Staatsanwaltschaft lobte eine Belohnung aus.

Nach Zeugenaussagen habe sich eine Gruppe von drei Männern im Alter von 23 und 27 Jahren gegen 01:30 Uhr auf dem Gehweg direkt vor dem Lokal an der Einmündung Ziegelteich / Lange Reihe aufgehalten, als eine drei- bis vierköpfige Gruppe an ihnen vorbeigegangen sei. Es sei zunächst zu Beleidigungen, ausgehend von der hinzugekommenen Gruppe, gekommen. Ein weiterer 23-Jähriger habe noch versucht, zwischen den Gruppen zu schlichten. Im weiteren Verlauf sei es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, bei der zumindest ein Tatverdächtiger ein Messer eingesetzt haben soll.

Im Zuge der Auseinandersetzung erlitt der zuletzt hinzugekommene 23-Jährige eine zunächst lebensbedrohliche Stichverletzung am Oberkörper. Sein Zustand ist mittlerweile aufgrund notärztlicher Behandlung stabil. Eingesetzte Rettungskräfte versorgten vor Ort einen 23 und einen 27 Jahre alten Mann mit oberflächlichen Schnittverletzungen an den Armen und einen 23-jährigen, der durch Schläge im Gesicht verletzt wurde.

Die Gruppe Tatverdächtiger sei nach Zeugenaussagen im Anschluss an die Auseinandersetzung in unbekannte Richtung geflüchtet. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit zahlreichen Streifenwagen aller Kieler Reviere verlief ohne Erfolg.

Die Tatverdächtigen werden als Mitte 20 Jahre alt und vermutlich südeuropäischer Herkunft beschrieben. Konkretere Angaben konnten bislang nicht gemacht werden.

Im Rahmen der ersten Befragungen der Geschädigten sowie Zeuginnen und Zeugen dürfte der Streit seinen Ursprung offenbar aufgrund der lackierten Fingernägel eines der Geschädigten haben. Er sei in beleidigender Weise von einem der Tatverdächtigen darauf angesprochen worden, woraufhin sich zunächst ein Streitgespräch zwischen den Parteien entwickelt habe.

Weitere Angaben können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

Zeuginnen und Zeugen, die noch nicht von der Polizei befragt wurden und die Angaben zum Hergang oder den Tatverdächtigen machen können, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 2.000 Euro ausgelobt.

(Foto von Christian Alexander Tietgen)