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Kiel: Feminismus Demo 2019

Kiel, Hauptbahnhof, 8. März um 16 Uhr: Auftaktkundgebung . Unter dem Motto “Feminists strike back! Queerfeministisch – kämpferisch – solidarisch” trefffen sich Feminist*innen am 8. März zu einer Demonstration in Kiel. Thematisch geht es am Frauentag um die wahrgenommene Diskriminierung, Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen. Ein besonderes Thema wird die Ausbeutung von Frauen in sorgenden Berufen sein. Ein anderes Thema ist – wie auch schon letztes Jahr – die Solidarität zwischen Frauen, Trans- und Intersexuellen weltweit.

Die Redebeiträge stehen noch nicht fest. FLTI (Frauen, Lesben, Trans und Inter) , die sich einbringen möchten , können sich bei 8maerz-orga-kiel@riseup.net melden oder zum Orga-Treffen am 17. Februar um 16 Uhr in das Hansa48 begeben. facebook: 8.maerzorgakiel

Die Feminismus-Demo von 2018 war mit etwa 800 Teilnehmer*innen eine der größeren Demonstrationen, die Kiel erlebt hat. Das Foto ist von dieser Demo.

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Die Sorgen des Vorsitzenden

Dieser Artikel von abutimon erschien zuerst auf dem Blog https://parzelle556.wordpress.com .

Die Landeshauptstadt Kiel diskutiert mal wieder über eines ihrer Lieblingsthemen: Kleingärten. Auslöser ist dieses Mal ein Offener Brief des Vorsitzenden des größten Kieler Kleingärtnervereins, Axel Zabe. Darin listet er, akkurat durchnumeriert, vier Punkte auf, über die er sich beschweren will:

  1. Ausbleibende (obwohl zugesagte) Hilfen für die Überschwemmungsschäden des vergangenen Winters;
  2. Ausbleibende (ebenfalls zugesagte) Hilfen für die Eingliederung von Migranten und „ausländischen Mitbürgern“;
  3. Von der Kieler Stadtverwaltung durchgeführte, „groß angelegte“ Begehungen, Kontrollen und Vorwürfe bezüglich Regelverstößen;
  4. eine Wirtschaftsprüfung des Vereines seitens der Kieler Stadtverwaltung.

Von diesen Punkten nimmt der dritte mit Abstand den breitesten Raum in dem Brief ein; in diesem Zusammenhang schreibt Zabe, „In meinen Augen sieht es so aus, als wenn man das Kleingartenwesen in Kiel vernichten möchte.“ Auch die Flächenverluste aufgrund der geplanten Möbel-Kraft-Ansiedlung werden erwähnt, allerdings im Zusammenhang mit zugesagten, aber dann vergessenen Ausgleichsflächen. Der Brief endet mit dem Satz, „Dieses Schreiben werde ich an Zeitungen, Funk und Fernsehprogramme schicken, in der Hoffnung, endlich irgendwo Gehör zu finden.“

Die Reaktionen der Kommunalpolitik auf den Offenen Brief fielen recht unterschiedlich aus. Die Ampel-Kooperation im Kieler Rathaus bezeichnete den Brief als „völlig kontraproduktiv“ und als „in der Sache und im Ton unakzeptables Schreiben“, überdies sprach sie von „martialischer Rhetorik“. Der SSW diagnostizierte einen „überforderten“ Vereinsvorsitzenden. Die übrigen Parteien ließen mehr Verständnis für Zabes Sorgen und Klagen erkennen.

Die „Kieler Nachrichten“ berichteten in zwei Artikeln über den Brief und die Reaktionen, ferner befaßte sich die zuständige Redakteurin in einem Kommentar mit dem Thema. In diesem läßt sie zunächst durchaus Sachkenntnis und Verständnis für die Kieler Kleingärtner erkennen, wenn sie schreibt: „Vor allem wegen der Ahndung von Regelverstößen hegen (die Kieler Kleingärtner) derzeit einen kollektiven Mißmut gegen die Stadt. Die Verärgerung ist nachvollziehbar, denn nach jahrzehntelanger Duldung fing die Stadt 2018 an, sämtliche Parzellen zu überprüfen (…) Pächter, Vereine, Kreisverband, Ratsmitglieder – keiner kann die plötzliche Aktivität der Verwaltung erklären. Kaum zu glauben, daß sie reine Willkür ist. Aber welche Strategie steckt bloß dahinter?“

Das frage ich mich allerdings seit einigen Monaten (und nicht nur ich), und alle Versuche, der Verwaltung eine sinnvolle Antwort zu entlocken, sind bislang fehl geschlagen. Es stimmt mit meinen Erfahrungen überein, daß selbst Ratsmitglieder ratlos vor dieser Frage, bzw. vor diesem Verwaltungshandeln stehen. Die CDU-Ratsfraktion beispielsweise schrieb in ihrer Reaktion auf Zabes Brief ausdrücklich, daß „einige Vorgänge bisher nicht bekannt“ waren. Es verfestigt sich daher der Eindruck, daß wir es hier mit einer teilweise außer Kontrolle geratenen Verwaltung zu tun haben, die mit streng preußischer Vorschriftstreue über das Kieler Kleingartenwesen hergefallen ist.

Wieso dann gerade die Vertreter der Kieler Ampel-Kooperation – die doch am ehesten imstande sein sollten, die außer Kontrolle geratenen Verwaltungsorgane wieder zu bändigen – den Offenen Brief Zabes so heftig angreifen, ist mir unverständlich. Wo bitte schön sehen sie denn da „martialische Rhetorik“ oder „unakzeptablen Ton“? Nur wegen des Wortes „Vernichtung“? Der aufmerksame Leser des Briefes wird doch eher Enttäuschung und geradezu Verzweiflung wahrnehmen, anstatt martialischer Gesinnung.

Schon seit Längerem vermuten viele Kieler Kleingärtner hinter dem schikanösen Verhalten der Verwaltung den – offen nicht eingeräumten – Wunsch nach Bauland, und auch die Kommentatorin der KN äußert diesen Verdacht, jedoch nur, um sich dann sogleich auf die Seite ebendieser Verwaltung und ihrer heimlichen Intentionen zu schlagen: Falls die Verwaltung von dem „Verlangen, das städtische Eigentum teils anders oder lukrativer zu nutzen“ angetrieben sei, wäre dies doch eine prima Idee, die man öffentlich diskutieren solle, anstatt sie zu verstecken. Und dann singt sie wieder das wohlbekannte Lied von den „Gärten zur Selbstversorgung“, die man in lange vergangenen Zeiten mal gebraucht habe, aber doch gewiß nicht mehr heutzutage in einer wachsenden „flächenarmen Großstadt“. Anstelle von Kleingärten brauche Kiel „Flächen für Naherholung, Wohnraum und Gewerbe“ (wieso Kleingartenanlagen der „Naherholung“ im Wege stünden, bleibt ihr Geheimnis). Dieses Plädoyer für die Abwicklung der Kieler Kleingärten, bzw. des Kieler Grüngürtels, schließt die Kommentatorin mit der Aussage, „Es kann nur schöner werden in den Kleingärten“. Absurder geht es nicht mehr. Artikel von abutimon

Das Foto zeigt ein ehemaliges Kleingartengebiet, das plattgemacht wurde für ein Möbelmarktzentrum, das hier gebaut werden soll.

Ein ähnlicher Artikel: Kontrollgänge durch Kleingärten

Bauausschuss Februar 2019

sIm sehr gut-besuchten Bauausschuss ging es um KoolKiel, um den Langseehof , um Vorgärten und eine Brücke nach Gaarden, um nur einige der Themen zu nennen, die Kiel baulich betreffen.

KoolKiel – der Hochhaus-Komplex in der Werftbahnstraße

Der niederländische Architekt Jacob van Rijs von MVRDV stellte das Projekt vor. Ein Ensemble von zwei Hochhäusern und kleineren Häusern und einer Überbauung der bestehenden W8-Halle. Diese W8-Halle gefällt ihm gut, und er möchte den Spirit dieses Gebäudes aufnehmen. Wie auf dem Foto zu sehen, besteht das Hochhaus aus “tanzenden Würfeln”, die Fassade wird mit Motiven oder Icons auf Glas dekoriert werden. Diese Icons sollen einen Bezug zu Kiel oder sogar zum Kreativzentrum W8 haben. Wie viele Icons es am Ende werden, sei eine Kostenfrage. Überhaupt besteht erst ein Entwurf und Vieles müsse noch ausgearbeitet werden. In der Planung ist auch eine überdachte Terrasse zwischen den beiden Türmen, die für Märkte oder andere Events genutzt werden könnte. Dieses Projekt wird in einem beschleunigten Verfahren mit weniger Umweltprüfung genehmigt. Eines der Hochhäuser wird ein Hotel beherbergen. Der österreichische Investor war auch zu Präsentation angereist. Auf die Frage, welche Kategorie das Hotel haben würde, antwortete er ausweichend. In der modernen Hotellerie spielten Sterne-Bewertungen keine Rolle mehr, es ginge um das Erlebnis rund um das Hotel herum. Er zeichnete ein Bild von Kreuzfahrttouristen, die zum W8 pilgern und dann dort übernachten. Insgesamt fand dieses Projekt , dass die Holländischen Architekten KoolKiel nennen, einstimmige Zustimmung.

Thema Langseehof

Der Langseehof (Preetzerstraße 130) steht wieder einmal zum Verkauf. Baudezernentin Doris Grondke bezeichnete einen Kaufinteressenten als sehr interessiert und man sei sich beim Kaufpreis auch schon einig. Dennoch wurde dieses Projekt zurückgestellt, es gab noch zu viele offene Fragen. Da war die Sorge, dass der Investor doch nicht saniert, sondern das Gebäude verfallen lässt. Frau Grondke hielt diese Sorge zwar nicht für berechtigt, denn das Gebäude ist denkmalgeschützt und an der Stelle kann kein Wohnungsbau stattfinden. Andere Einwände: Frau Musculus-Stahnke (FDP) würde gerne den Vertrag sehen. Herr Schmidt (SSW) vermisste Angaben, was mit dem Anwesen passieren soll. Auch der Kaufpreis soll dem Bauausschuss offen gelegt werden. Frau Grondke sagte, alle anderen Interessenten von 2017 seien zurückgetreten , wegen der Leitungen, die durch den Langsee gehen.

Rettet die (Vor)Gärten!

Ein interessantes Thema, bei dem sich Grüne und CDU auch recht einig waren, betraf die Vorgärten in einem bestimmten Innenstadt-Gebiet (Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan 947). Es handelt sich um ein Gebiet im Düsternbrook für das es zur Zeit keine gestalterischen oder städtebaulichen Vorgaben gibt. In diesem Gebiet gibt es große Gärten, die für die Natur und auch als Spaziergehgebiet wertvoll seien, sagte Herr Weigel (CDU). Die CDU beantragte, dieses Projekt in die Kategorie mit der höchsten Priorität zu ziehen, damit die Stadt bald eine Handhabe hat. “Die Grünflächen dort sind in ihrer Existenz stark bedroht. Weil es keinen Bebauungsplan gibt, wird abgerissen und zubetoniert” so Weigel. Die Vorgärten würden platt gemacht um Parkraum zu schaffen. Auch die Grünen sehen dieses Problem, hätten aber lieber eine Veränderungssperre. Im Gespräch ist auch eine Vorgartenordnung. Herr Gosmann vom Stadtplanungsamt favorisierte einen handfesten Bebauungsplan und sobald der nächste Bebauungsplan abgearbeitet ist, könnte Nummer 947 aufrücken.

Brücken bauen nach Gaarden

Dieser Antrag wurde nach einem leidenschaftlichen Appell von Bruno Levtzow , Versitzender des Ortsbeirats Gaarden , zurückgezogen. “Wenn sich die verkehrliche Situation so zuspitzt, wie es vorhergesagt wird, würden wir an Herrn Bender (Tiefbauamt) herantreten. Aber eigentlich wollen wir vom Auto loskommen. Damit wir nicht so viel Verkehr bekommen. Wir wollen lieber eine Straßenbahn”. Die CDU, die die Autobrücke eingebracht hatte, zog ihren Antrag daraufhin zurück.

In der Visualisierung von KoolKiel haben die Architekten übrigens schon eine Straßenbahn eingezeichnet. Siehe Foto oben.

Foto: ein Visualisierung von MVRDV

Kiel: Wird der Langseehof bald verkauft?

2017 stand das idyllisch-gelegene Künstlerhaus Langseehof schon einmal zum Verkauf. Aber bevor es zum Verkauf kam, beschloss die Ratsversammlung, keine weiteren städtischen Immobilien zu veräußern. So blieb alles beim Alten.

Ein Kaufinteressent von 2017 steht jetzt in Verhandlung mit der Stadt , die nun doch verkaufen möchte. Baudzernentin Doris Grondke schreibt, es “ist ersichtlich, dass die Vermietung der Immobilie auf absehbare Zeit für die Stadt nicht wirtschaftlich zu betreiben ist.” Zunächst wird über dieses Thema im Bauauschuss debattiert. Es ist also noch nichts beschlossen.

In der Villa leben zur Zeit drei Personen, eine von ihnen ist die Künstlerin Britta Hansen, Witwe vom Bildhauer Ben Siebenrock, der letztes Jahr verstarb. Ben Siebenrock und ein Freund, der auch noch im Haus wohnt, bezogen den Langseehof in den 70er Jahren. Sie übernahmen auf eigene Kosten einige Reparaturen, unter anderem legten sie Fußböden. Dafür durften sie seitdem zu einer relativ günstigen Miete dort wohnen. Da das Haus nicht wärmegedämmt ist, sind die Heizungskosten allerdings recht hoch. In den 80ern investierte die Stadt , um das Haus als Künstlerhaus zu erhalten – mit Werkstätten, Ateliers und vier Wohneinheiten. Eine der Wohneinheiten steht zur Zeit leer.

Die Bewohner öffneten ihre Ateliers eine Zeit lang für das Publikum. Der Langseehof wurde ein Kulturzentrum . Durch die Krankheit und den Tod von Ben Siebenrock ist diese Öffentlichkeitsarbeit etwas eingeschlafen, Frau Hansen würde das aber gerne wieder beleben.

Die ehemalige Fabrikantenvilla liegt am Langsee inmitten eines 2,400 Quadratmeter großen Grundstücks. Rundherum befinden sich Kleingärten.

Das Thema wird am 7. Februar im Bauauschuss und am 21. Februar in der Ratsversammlung behandelt.

Artikel von 2017: Langseehof steht zum Verkauf

Gespräch über solidarische Ökonomie

Die Wagengruppe Schlagloch und das FahrradKinoKombinat laden am 8. Februar 2019 zu einer Veranstaltung in der Alten Mu ein. 19 -22 Uhr:

“Am 8.2. haben wir eine Kommunardin aus der Kommune Rossee eingeladen, um mit ihr über solidarische Ökonomie zu reden. Sie lebt dort seit 2001 gemeinschaftlich mit anderen Erwachsenen und Kindern.
Solidarische Ökonomie kann vielfältig gelebt werden und eine allgemein greifbare Definition scheint schwer. Eine mögliche Annäherung ist folgende Beschreibung: “Danach bezeichnet solidarische Ökonomie Formen des Wirtschaftens, die menschliche Bedürfnisse auf der Basis freiwilliger Kooperation, Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe befriedigen. Das Prinzip Solidarität sehen sie im Gegensatz zur Orientierung an Konkurrenz, zynischer Eigenverantwortung und Gewinnmaximierung in kapitalistischen Marktwirtschaften” (Rippest, 1997). Hierbei kann es um bedürfnisorientierte, soziale, demokratische und ökologische Ansätze gehen (vgl. Notz, 2012. Theorien alternativen Wirtschaftens. Schmetterling Verlag).

Nach einem Input der Referentin können Fragen wie
“Wie gestaltet sich das Leben in einer solidarischen Ökonomie?” “Was sind Vor- und Nachteile?”
“Wie organisiert sich die Gruppe?”
“Wie kann mit Spannungsfeldern mit der uns umgebenden marktwirtschaftlich orientierten Ökonomie umgegangen werden?”

Bleibt danach gern zur Punkigen Krawall Kaschemme mit Radical Raisin und Criminal Cranberry!
https://www.facebook.com/events/378735592704170/

In Kiel entsteht ein Institut für transformative Utopie

Pressemitteilung: Herzliche Einladung zur Eröffnungsveranstaltung des Institut
C20 – Raum für transformative Utopie

ein Reallabor in der ALTEN MU

21. & 22. Februar 2019,

C20 – Institut für transformative Utopie
Im Herzen des ALTEN MU Impuls – Werk, angedockt an das Planungsbüro für urbane Transformation entsteht ein Raum für die Zukunft. Das an der Schwelle zwischen Lernraum und Professionalität, zwischen Labor und Netzwerk angesiedelte Institut C20, bietet einen Ort für Visionen, um gemeinsam von der Zukunft her zu denken, zu forschen und zu wirken.

C20 – ein Raum
Um die ALTE MU langfristig als Frei- und Spielraum für Visionen und Zukünftigkeit zu erhalten, werden Zukunftsproduzent*innen mit ihren Ideen, Impulsen, Ansätzen und Betrachtungsweisen im Institut C20 willkommen geheißen. 16 Arbeitsplätze werden kooperations- und projektbezogen mit jungen Wilden, Studierenden, Lernenden und Forschenden und ihren Projekten belebt.

C20 – Kooperationsmöglichkeiten
Wir suchen Multiplikator*innen für das Projekt, Kooperationsmöglichkeiten für Austausch und Finanzierung eines (gemeinsamen) Residency-Programms. Deshalb veranstalten wir das zweitägige Event für ausreichend Zeit zum Kennenlernen, Austausch und kreativem Arbeiten.

Programm

21. Februar 2019

17:00 Uhr
// Begrüßung / Rundgang über das Gelände der ALTEN MU mit Einblick in diverse Projekte
// kurze Präsentation / MUTUR99 – wie alles begann und was für die Zukunft geplant wird

19:00 Uhr
// Input von Helga Kühnhenrich (Bundesinstitut für Stadt- und Raumforschung; Forschungsinitiative Zukunft Bau)
// Institut C20 Konzept, erste Beispiele aus der Praxis von Studierenden und ihren Herangehensweisen
// networking dinner und offene Diskussion

22. Februar 2019

10:00 Uhr
// Kreativfrühstück mit Aktiven der ALTEN MU
Das Frühstück ist zugleich ein kreativer Workshop. Das Motto: Wir die Brötchen, ihr den Belag! Im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Gemeinsam wird an einem Thema zur Entwicklung der ALTEN MU im Sinne einer urbanen Transformation gearbeitet.

12:00 Uhr
// gemeinsame Abschlussrunde

Wir bitten um Anmeldung per Mail bis zum 14. Februar 2019 per Mail an: mail{@}c-20.de



Alte Mu Benefiz

2. Februar 2019, ab 12 Uhr, Alte Mu, Lorentzendamm 6-8, Kiel.

PM: Am “Tag der offenen Mu” könnt ihr die Projekte in der Alten Mu besuchen!
Dieses Mal haben wir eine besondere Mission. Auf dem Gelände müssen diverse Brandschutz-Maßnahmen realisiert werden, die unseren Verein auf eine große finanzielle Probe stellen.
Wenn ihr Helfen wollt, kommt vorbei und spendet ´nen Soli-€ oder werdet Fördermitglied!
Ab 12 Uhr geht es los und könnt ihr euch auf dem Gelände informieren, wie ihr weiter helfen und teilhaben könnt.

Nebenbei gibt es natürlich wieder ein kulinarisches Angebot, Führungen über das Gelände und ein Abendprogramm mit Konzerten, das zum Bleiben einlädt.

Willkommen im kreativen Dorf in der Stadt!

Die erste Führung über das Gelände und in einzelne Projekte beginnt um 12:30 sowie eine um 15 Uhr auf dem Vorplatz der Alten Mu.

Im Programm u.a.
Cocina – Co-Working Kitchen, Glückslokal, Galerie Seepferdchen & Triangel – Upcycling Laden und Musikwohnzimmer, Werk Statt Konsum – Die offene Holzwerkstatt, FahrradKinoKombinat, Permakulturzentrum Kiel, Kieler Honig, Küstenbiene, Planungsbüro für Urbane Transformation, ROV design – 3D-Drucktechnik, und viele mehr!

ab 12 Uhr:

Kieler Honig
Galerie Seepferdchen
Küstenbiene
Cocina – Coworking Kitchen
+Elektro Swing Tanzen im Foyer

ab 15 Uhr
Werk Statt Konsum – Die offenen Holzwerkstatt Kiels
Rov Design – 3D Drucktechnik
Glückslokal e.V.

FahrradKinoKombinat
19.00 Slam-Texte, Comedy und Impro von Björn H. Katzur mit Special-Guests Max Otto Boltzen und Simon Fischer.

Musikalisches Abendprogramm im Triangel-Wohnzimmer:

18 Uhr Live Hang Musik (Spacedrum/Hangdrum)

19:30 WIA (Poetry Singer & Songwriter)

21:00 Phillip Broda Live Sax+Backings

22:30 Buffala (R´n´B/DJ)

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Frauenhaus in Kiel platzt aus allen Nähten

Im Jahr 2018 wurden 126 Personen in das Kieler Frauenhaus aufgenommen, davon 58 Frauen und 68 Kinder. Leider mussten 313 Personen abgewiesen werden, davon 145 Frauen und 168 Kinder. “Kiel ist unterversorgt, auch im Vergleich zu anderen Städten in Schleswig-Holstein” sagt Frau Schiemann vom Kieler Frauenhaus.

Ich stellte mir ein Frauenhaus immer wie ein Heim vor, mit Kantine und Rundumversorgung. Völlig falsch! Der Aufenthalt im Kieler Frauenhaus ist zwar kostenlos, aber ansonsten kaufen die Frauen selber ein und kochen in der Gemeinschaftsküche . Die Frage der Finanzierung steht für die Frauen also von Anfang an im Vordergrund. Sie brauchen ein eigenes Konto, und wenn sie kein Geld verdienen, müssen Sie beantragen, dass Kindergeld, und andere Hilfen zum Leben an sie direkt überwiesen werden. Nach einigen Tagen der Orientierung beginnt dann auch schon die Organisation des neuen Lebens ohne den gewalttätigen Partner.

Beratung im Frauenhaus

Frau Rosenau ist eine der fünf Mitarbeiterinnen im Frauenhaus, die dort viele Beratungsgespräche führt. “Ich orientiere mich daran, was zur Unterstützung gebraucht wird “ sagt sie. Meistens geht es um Finanzen, Gesundheit, berufliche Orientierung und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Manche Frauen machen ihren Führerschein, beginnen eine Ausbildung oder suchen aufgrund bestehender Qualifikationen eine Arbeitsstelle. Natürlich gehen auch Frauen ins Frauenhaus, die berufstätig sind und finanziell auf eigenen Füßen stehen. Häufiger jedoch sind es Frauen, die aus einer sehr abhängigen Situation kommen. Frau Rosenau sagt, besonders schön sei es, wenn eine Frau mit wenig Selbstwertgefühl hier ihren Weg zu einem selbstbestimmteren Leben findet.

Schritte ins Frauenhaus

  • Viele Frauen suchen zunächst das Gespräch in der Beratungsstelle Die Lerche. Hier wird zunächst sondiert, ob die Wohnung zugewiesen werden kann. Das ist eine juristische Anordnung, die dem Mann untersagt, die Wohnung zu betreten. Kurzfristig kann die Polizei dies anordnen, langfristig kann eine Frau bei Gericht beantragen, dass sie die Wohnung ein halbes Jahr ohne den Partner nutzen darf. Das ist aber nur aussichtsreich, wenn es Beweise für die Gewalt gibt. Und es macht auch nur Sinn, wenn zu erwarten ist, dass der Mann sich daran halten wird und nicht seiner Frau bei nächster Gelegenheit auf der Straße auflauert.
  • Einige Frauen, die schon einmal im Frauenhaus waren, und wieder in Not geraten, gehen direkt dort hin, da sie wissen , wo sich das Haus befindet. Ansonsten wird die Adresse geheim gehalten. Auch die Kinder aus dem Frauenhaus dürfen niemandem sagen, wo sie wohnen.
  • Bei einem Polizeieinsatz kann es sein, dass die Polizei eine bedrohte Frau direkt ins Frauenhaus bringt. Bei nächtlichen Einsätzen werden Frauen und Kinder auch immer aufgenommen, selbst wenn eigentlich kein Platz da ist.

Was ist Gewalt?

Frau Schiemann, die mit einer Kollegin in der Beratungsstelle arbeitet, unterscheidet zwischen situativer und systemischer Gewalt. Die situative Gewalt entsteht aus einer Situation heraus. Wenn wir in die Enge getrieben werden, können wir wohl alle wütend und auch handgreiflich werden. Die systemische Gewalt ist dagegen ein System aus Macht und Kontrolle mit dem Ziel das Opfer – in diesem Fall die Frau – zu isolieren und zu verunsichern. Dieses System ist sehr schwer zu durchbrechen. Auch wenn der Mann bereit ist, ein Anti-Aggressionstraining zu absolvieren, klappt es oft nicht, diese eingefahrenen Verhaltensmuster im Alltag zu ändern. Wir kamen auf dieses Thema, weil ich vermutete, dass viele Männer ihr Verhalten ändern würden , wenn sie sehen, die Frau geht ins Frauenhaus, sie holt sich Hilfe. Aber so einfach ist das nicht. Die Rückkehr zum Partner erweist sich oft als Fehler.

Zwei große Problemfelder

Frau Schiemann und Frau Rosenau sehen die Wohnungssuche als eine ganz zentrale Schwierigkeit. Gerade für Leute mit wenig Geld ist der Wohnungsmarkt in Kiel ziemlich eng. Es gibt zwar ein Landesprojekt, dass den Frauen bei der Wohnungssuche hilft. Schutzwohnungen gibt es in Kiel dagegen nicht. Die Frauen suchen also auf dem ganz normalen Wohnungsmarkt. Ein anderes großes praktisches Problem ist das Umgangsrecht des Vaters. Der Vater bleibt umgangsberechtigt, das heißt er darf Zeit mit seinem Kind verbringen. Dabei ist gerade die Übergabe des Kindes erfahrungsgemäß die gefährlichste Situation für die Frau während der Zeit im Frauenhaus. Für das Kind, das eventuell auch physische Gewalt miterlebt hat, ist es auch besonders traumatisch , dann Zeit mit diesem Vater zu verbringen!

Im Frauenhaus leben viele Kinder.

Eigentlich ist das Frauenhaus ein Kinderhaus! Wie die Zahlen oben zeigen, gehen mehr Kinder als Frauen ins Frauenhaus! Für die Kinder ist es erst einmal schön dort. Sie kommen aus einer sehr angespannten Situation in die relative Sicherheit des Frauenhauses, wo schon viele ander Kinder wohnen. Die Frauen helfen einander, es bilden sich Freundschaften, und bei aller Problematik wird auch zusammen gefeiert. “Wir erleben auch viele schöne Momente im Haus” ,sagt Frau Rosenau.

Letztes Jahr feierte das Kieler Frauenhaus sein 40-jähriges Bestehen. Das sind 40 Jahre Bemühen, Frauen in Notlagen einen Ort der Zuflucht zu geben.

Kontakt: Beratungsstelle Die Lerche, Olshausenstraße 13, Tel: 0431 / 67 54 78

www.frauenhaus-kiel.de

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78-Jähriger wird vermisst

Nachtrag vom 29.Januar, 17 UHr 27. Der gesuchte Mann wurde gefunden.

Die Polizei sucht seit gestern Abend einen 78-Jährigen aus Kiel-Ellerbek. Der Mann wohnt in der Straße Poppenrade. Er ist dement und wird folgendermaßen beschrieben: braune Cordhose, brauner Pullover, schwarze Schuhe, 170 cm groß, kurze, graue Haare, kein Bart, keine Brille. Weiterhin ist er dringend auf Medikamente angewiesen.

Hinweise werden über 0431-160 3333 oder den Polizeiruf 110 erbeten.

Diskussion um Kieler Luft

“Die gute Nachricht: Generell hat Kiel saubere Luft”, sagt Andreas von der Heydt vom Umweltschutzamt. Aber es gibt eine Strecke, auf der sehr hohe Stickoxidwerte gemessen werden. Etwa 190 Meter Theodor-Heuss-Ring westlich des Barkauer Kreuzes sind hoch belastet. Hier werden bei Stickoxiden die viert-höchsten Werte in Deutschland gemessen! Weil die Politik das Problem bisher nicht in den Griff bekommen hat, hat der Umweltschutzverein DUH (Deutsche Umwelthilfe) gegen das Land Schleswig-Holstein geklagt. Eine Maßnahme würde die Stickoxidwerte effektiv senken, das wären Fahrverbote für Diesel-Autos. Bislang sträubt sich die Verwaltung und auch die Landesregierung dagegen. Es kann sein, dass die Politik aber vom Oberverwaltungsgericht gezwungen wird, eben diese Fahrverbote anzuordnen.

Podiumsdiskussion

Das ist der Hintergrund für eine Podiumsdiskussion, zu der der BUND in das Haus des Sports am 18. Januar einlud. Nach einer ziemlich langen Einführung durch von der Heydt und Peter Bender (Tiefbauamt) gab es dann eine Podiumsdiskussion und anschließend konnte das zahlreich erschienene Publikum Fragen auf Karteikarten einreichen. Es diskutierten:

  • Dr Ulf Kämpfer, OB von Kiel
  • Tobias Goldschmidt , Staatssekretär aus dem Umweltministerium
  • Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
  • Kirsten Kock vom BUND

Fahrverbote möglicherweise schon im Frühjahr

Jürgen Resch (DUH) rechnet noch vor der Sommerpause mit einem Urteil beim Oberverwaltungsgericht. Dabei brachte er die außergerichtliche Einigung , die in Darmstadt erzielt wurde, ins Gespräch. Wenn man sich gemeinsam an den Tisch setzt, könnte man in wenigen Wochen effektive Maßnahmen beschließen. Das wären Fahrverbote für bestimmte Diesel auf dem betroffenen Abschnitt oder besser noch in einer Zone, um Ausweichverkehre in die umliegenden Straßen zu vermeiden. OB Kämpfer sagte, er wolle erst einmal den Prozess abwarten. Der Verlauf ist dann aber so, dass das Gericht vor dem eigentlichen Urteil eine Tendenz der Rechtsprechung äußert. An diesem Punkt, der wahrscheinlich im Frühjahr erreicht wird, würde eine außergerichtliche Einigung für ihn in Frage kommen, sagte der OB.

Verkehrswende und Theodor-Heuss-Ring

Kirsten Kock sagte, die absolute Zahl der Autos muss drastisch abnehmen. Die wenigen Autos, die im Idealszenario dann noch fahren , wären Elektroautos. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf das Elektroauto allein reiche aber nicht, um die Klimaziele zu erreichen. Alle Diskutanten waren sich einig, dass langfristig spürbar weniger Autos auf der Straße sein dürfen. Allerdings – auch hier herrschte Einigkeit – sind wir noch weit von einer echten Verkehrswende in Kiel entfernt. Die verschiedenen Maßnahmen, die in der Diskussion sind, hätten auch keine direkte spürbare Auswirkung auf den Theoder-Heuss-Ring. Mehr Fahrradwege, billiger und besserer ÖPNV, vielleicht eine Tram – das sind alles sinnvolle Schritte in Hinblick auf die Verkehrswende generell. Für den Theodor-Heuss-Ring sind jedoch kurzfristig andere direkt wirksame Maßnahmen nötig.

Was hat die Stadt vor, um die Luft auf dem Theodor-Heuss-Ring zu verbessern?

Kiel hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der jetzt vom Land geprüft wird. Dazu gehört auch die Sperrung der Bahnhofsstraße für LKWs von der StenaLinie. Diese Sperrung würde bewirken, dass Navis eine Route vorschlagen, die auch jetzt schon von ortskundigen Fahrern genutzt wird, und zwar über Stresemannplatz – Ziegelteich – Schützenwall. Andere Maßnahmen sind ein Spurwechsel für Diesel, Tempo 50, Sperrung von Zufahrten und die Beschichtung der Fahrrad- und Gehwege mit Titanoxid – alles auf dem Theodor-Heuss-Ring. Geprüft wird auch eine mechanische Absauganlage, die allerdings frühestens in fünf Jahren zur Verfügung stünde. Die Frage ist jetzt, ob diese Maßnahmen vom Oberverwaltungsgericht für ausreichend angesehen werden, und auch ob sie in der Praxis tatsächlich ausreichen. Diese von der EU vorgegebenen Grenzwerte sind nämlich keine Zielvorgaben, die irgendwann mal erreicht werden sollen. Im Gegenteil: laut Umweltrecht soll es gar nicht erst zu Überschreitungen der Grenzwerte kommen. Auf dem betroffenen Abschnitt kommt es aber leider seit Jahren zu kontinuierlichen und erheblichen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte.

Dicke Luft mit Diesel-Autos?

Erst die Aufdeckungen des Dieselskandals haben klar gemacht, dass die Testwerte und die echten Werte auf der Straße in vielen Fällen erheblich voneinander abweichen. So erklärt es sich, dass immer mehr Stickoxide in der Luft sind, obwohl die Diesel-Autos theoretisch immer sauberer sein sollten. Jürgen Resch berichtete von den Messungen der DUH an verschiedenen Stellen. Im März wird er an Tausend Stellen im Bundesgebiet messen. Ein Passivsammler kostet wenige hundert Euro , und Jürgen Resch würde sich wünschen, dass mehr Leute auf eigene Initiative Messungen vornehmen.

An die Betroffenen denken

Jürgen Resch sagte: “Es wird immer von den Betroffenen geredet, und assoziativ denken die Leute dann an die Dieselfahrer, nicht an die Leute, die die Luft einatmen.” Die Menschen , die an stark befahrenen Straßen leben, sind oft die Ärmsten der Gesellschaft. Sie wagen es oft nicht aufzumucken, weil sie Angst vor den Behörden haben. Sie leiden auch nicht nur unter den Stickoxiden, sondern auch oder sogar vor allem unter dem Lärm.

Bericht auf dem Blog Kielkontrovers

https://www.duh.de/