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Bauausschuss Februar 2019

sIm sehr gut-besuchten Bauausschuss ging es um KoolKiel, um den Langseehof , um Vorgärten und eine Brücke nach Gaarden, um nur einige der Themen zu nennen, die Kiel baulich betreffen.

KoolKiel – der Hochhaus-Komplex in der Werftbahnstraße

Der niederländische Architekt Jacob van Rijs von MVRDV stellte das Projekt vor. Ein Ensemble von zwei Hochhäusern und kleineren Häusern und einer Überbauung der bestehenden W8-Halle. Diese W8-Halle gefällt ihm gut, und er möchte den Spirit dieses Gebäudes aufnehmen. Wie auf dem Foto zu sehen, besteht das Hochhaus aus “tanzenden Würfeln”, die Fassade wird mit Motiven oder Icons auf Glas dekoriert werden. Diese Icons sollen einen Bezug zu Kiel oder sogar zum Kreativzentrum W8 haben. Wie viele Icons es am Ende werden, sei eine Kostenfrage. Überhaupt besteht erst ein Entwurf und Vieles müsse noch ausgearbeitet werden. In der Planung ist auch eine überdachte Terrasse zwischen den beiden Türmen, die für Märkte oder andere Events genutzt werden könnte. Dieses Projekt wird in einem beschleunigten Verfahren mit weniger Umweltprüfung genehmigt. Eines der Hochhäuser wird ein Hotel beherbergen. Der österreichische Investor war auch zu Präsentation angereist. Auf die Frage, welche Kategorie das Hotel haben würde, antwortete er ausweichend. In der modernen Hotellerie spielten Sterne-Bewertungen keine Rolle mehr, es ginge um das Erlebnis rund um das Hotel herum. Er zeichnete ein Bild von Kreuzfahrttouristen, die zum W8 pilgern und dann dort übernachten. Insgesamt fand dieses Projekt , dass die Holländischen Architekten KoolKiel nennen, einstimmige Zustimmung.

Thema Langseehof

Der Langseehof (Preetzerstraße 130) steht wieder einmal zum Verkauf. Baudezernentin Doris Grondke bezeichnete einen Kaufinteressenten als sehr interessiert und man sei sich beim Kaufpreis auch schon einig. Dennoch wurde dieses Projekt zurückgestellt, es gab noch zu viele offene Fragen. Da war die Sorge, dass der Investor doch nicht saniert, sondern das Gebäude verfallen lässt. Frau Grondke hielt diese Sorge zwar nicht für berechtigt, denn das Gebäude ist denkmalgeschützt und an der Stelle kann kein Wohnungsbau stattfinden. Andere Einwände: Frau Musculus-Stahnke (FDP) würde gerne den Vertrag sehen. Herr Schmidt (SSW) vermisste Angaben, was mit dem Anwesen passieren soll. Auch der Kaufpreis soll dem Bauausschuss offen gelegt werden. Frau Grondke sagte, alle anderen Interessenten von 2017 seien zurückgetreten , wegen der Leitungen, die durch den Langsee gehen.

Rettet die (Vor)Gärten!

Ein interessantes Thema, bei dem sich Grüne und CDU auch recht einig waren, betraf die Vorgärten in einem bestimmten Innenstadt-Gebiet (Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan 947). Es handelt sich um ein Gebiet im Düsternbrook für das es zur Zeit keine gestalterischen oder städtebaulichen Vorgaben gibt. In diesem Gebiet gibt es große Gärten, die für die Natur und auch als Spaziergehgebiet wertvoll seien, sagte Herr Weigel (CDU). Die CDU beantragte, dieses Projekt in die Kategorie mit der höchsten Priorität zu ziehen, damit die Stadt bald eine Handhabe hat. “Die Grünflächen dort sind in ihrer Existenz stark bedroht. Weil es keinen Bebauungsplan gibt, wird abgerissen und zubetoniert” so Weigel. Die Vorgärten würden platt gemacht um Parkraum zu schaffen. Auch die Grünen sehen dieses Problem, hätten aber lieber eine Veränderungssperre. Im Gespräch ist auch eine Vorgartenordnung. Herr Gosmann vom Stadtplanungsamt favorisierte einen handfesten Bebauungsplan und sobald der nächste Bebauungsplan abgearbeitet ist, könnte Nummer 947 aufrücken.

Brücken bauen nach Gaarden

Dieser Antrag wurde nach einem leidenschaftlichen Appell von Bruno Levtzow , Versitzender des Ortsbeirats Gaarden , zurückgezogen. “Wenn sich die verkehrliche Situation so zuspitzt, wie es vorhergesagt wird, würden wir an Herrn Bender (Tiefbauamt) herantreten. Aber eigentlich wollen wir vom Auto loskommen. Damit wir nicht so viel Verkehr bekommen. Wir wollen lieber eine Straßenbahn”. Die CDU, die die Autobrücke eingebracht hatte, zog ihren Antrag daraufhin zurück.

In der Visualisierung von KoolKiel haben die Architekten übrigens schon eine Straßenbahn eingezeichnet. Siehe Foto oben.

Foto: ein Visualisierung von MVRDV

Kiel: Wird der Langseehof bald verkauft?

2017 stand das idyllisch-gelegene Künstlerhaus Langseehof schon einmal zum Verkauf. Aber bevor es zum Verkauf kam, beschloss die Ratsversammlung, keine weiteren städtischen Immobilien zu veräußern. So blieb alles beim Alten.

Ein Kaufinteressent von 2017 steht jetzt in Verhandlung mit der Stadt , die nun doch verkaufen möchte. Baudzernentin Doris Grondke schreibt, es “ist ersichtlich, dass die Vermietung der Immobilie auf absehbare Zeit für die Stadt nicht wirtschaftlich zu betreiben ist.” Zunächst wird über dieses Thema im Bauauschuss debattiert. Es ist also noch nichts beschlossen.

In der Villa leben zur Zeit drei Personen, eine von ihnen ist die Künstlerin Britta Hansen, Witwe vom Bildhauer Ben Siebenrock, der letztes Jahr verstarb. Ben Siebenrock und ein Freund, der auch noch im Haus wohnt, bezogen den Langseehof in den 70er Jahren. Sie übernahmen auf eigene Kosten einige Reparaturen, unter anderem legten sie Fußböden. Dafür durften sie seitdem zu einer relativ günstigen Miete dort wohnen. Da das Haus nicht wärmegedämmt ist, sind die Heizungskosten allerdings recht hoch. In den 80ern investierte die Stadt , um das Haus als Künstlerhaus zu erhalten – mit Werkstätten, Ateliers und vier Wohneinheiten. Eine der Wohneinheiten steht zur Zeit leer.

Die Bewohner öffneten ihre Ateliers eine Zeit lang für das Publikum. Der Langseehof wurde ein Kulturzentrum . Durch die Krankheit und den Tod von Ben Siebenrock ist diese Öffentlichkeitsarbeit etwas eingeschlafen, Frau Hansen würde das aber gerne wieder beleben.

Die ehemalige Fabrikantenvilla liegt am Langsee inmitten eines 2,400 Quadratmeter großen Grundstücks. Rundherum befinden sich Kleingärten.

Das Thema wird am 7. Februar im Bauauschuss und am 21. Februar in der Ratsversammlung behandelt.

Artikel von 2017: Langseehof steht zum Verkauf

Künstlervilla steht zum Verkauf

Die ehemalige Fabrikantenvilla von 1924 liegt ganz idyllisch im Kleingartengebiet westlich des Langsees. Die Adresse Preetzer Straße 130 ist etwas irreführend, da das Haus wirklich inmitten von Kleingärten liegt. Im Langseehaus wohnen Künstler, die auch ihre Ateliers im Haus haben. Die Bildhauer Hannes Michler und Ben Siebenrock sind seit 35 Jahren hier verwurzelt. Jetzt hat die Stadt Kiel die Immobilie zum Verkauf auf den Markt gebracht. 440.000 Euro ist der anvisierte Kaufpreis. Künstlervilla steht zum Verkauf weiterlesen