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Ein Vereinszentrum für die Bielenbergkoppel

Das ehemalige Vereinsheim der Kleingartenanlage Bielenbergkoppel lag so versunken in der Vegetation, dass viele Leute nichts von seiner Existenz wussten. Niklas Hielscher pachtet seit 20 Jahren einen Garten in dieser Anlage und kannte das Vereinsheim nicht. Aber als das Gebäude vom Dschungel befreit war, stellte sich heraus, dass es von innen trocken und scheinbar in gutem Zustand ist. Eine positive Überraschung für alle Beteiligten. Der Dornröschenschlaf ist beendet.

Niklas Hielscher vom Vorstand des Kleingärtnervereins Kiel-Gaarden-Süd stellte das Projekt im Ortsbeirat Hassee/ Vieburg vor. Das Gemeinschaftshaus steht in der Anlage Bielenbergkoppel, die zwar zum KGV Kiel-Gaarden-Süd gehört, aber tatsächlich im Ortsteil Vieburg liegt. Der Ortsbeirat nahm den Antrag auf Förderung durch den Fond „Gemeinsam Kiel gestalten“ einstimmig an. Ortsbeiratsvorsitzender Christian Jopen (SPD) begrüßte die Idee, diesen Ort der Gemeinschaft zu neuem Leben zu erwecken.

Befreiung des Vereinszentrums vom Dschungel

Eine Gruppe von Aktiven aus dem Kleingartenverein sind bereit ganz viel in Eigenleistung zu machen und haben das Gelände auch schon vom „Dschungel“ befreit. Aber sie brauchen auch Geld für (Solar-)Strom, Komposttoilette, Heizung, Sitzgelegenheiten.

Auf dem Grundstück stehen einige Tannenbäume, die auf das Haus fallen könnten und gefällt werden müssen. Es wäre schön, stattdessen Obstgehölze anzupflanzen.

Verwaltungstechnisch gab es eine kleine Überraschung: der Verein ist gar nicht Pächter dieses Grundstücks. Man ist aber im Gespräch mit der Kieler Immobilienwirtschaft, die das Grundstück vermessen und dann an den Verein verpachten wird.

Vereinsfeste, Gartenstammtische, Saatgut-Börse

Die eigentliche Geschäftsstelle des Vereins befindet sich in der Segeberger Landstraße, ist von der Anlage Bielenbergkoppel durch die Bahnlinie getrennt, dadurch schwer zu erreichen und auch räumlich nicht für Geselligkeiten vorgesehen. Das Gemeinschaftshaus, das jetzt zum Leben erweckt wird, ist dagegen sehr geeignet für gesellige Zwecke. Früher gab es hier sogar eine Gastronomie. Jetzt ist angedacht, dass das Gebäude ein Ort etwa für Vereinsfeste, Gartenstammtische oder Saatgut-Börsen sein könnte. Gerne auch mit ein bisschen Spielplatz auf dem Grundstück. So würde die Anlage Bielenbergkoppel und auch die angrenzende Anlage Weinberg wieder einen gemeinschaftsbildenden Treffpunkt bekommen.

Seit der Corona-Pandemie sind Kleingärten sehr gefragt, auch bei jungen Menschen. Auf der Bielenbergkoppel werden zur Zeit verwilderte und vermüllte Parzellen hergerichtet, denn der Bedarf ist gegeben. Im Kleingarten eigenes Gemüse anzubauen, liegt im Trend.

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Sackgasse Südspange

Freie Gärten pachten?

Lerne anders Gärtnern: Vorträge, Workshop, Saatgutbörse

Gleich drei Veranstaltungen befassen sich in den nächsten Wochen mit Gartenbau: Das 2. Kieler Samenfest, zwei Vorträge in der Alten Mu zum Thema naturnahe Kleingärten und Permakultur, und ein Workshop im Prüner Schlag zum Thema naturnahes Gärtnern.

Am 16. März um 18 Uhr im Ratssaal: Das 2. Kieler Samenfest!

Mit Vorträgen, Ausstellung, Samenbörse und Imbiss geht die Veranstaltung das brisante Thema Saatgut an. Das Motto des diesjährigen Samenfestes lautet: „Wir müssen das Saatgut retten, um uns selber zu retten!“

Programm und Abemeldung: https://www.bund-kiel.de/fileadmin/kiel/Kieler_Samenfest.pdf

Zur Einstimmung ein Bericht vom 1. Kieler Samenfest

Am 19. 3. von 14 – 17 Uhr im Fahrradkinokombinat, Alte Mu, Lorentzendamm 8, zwei Vorträge.

Den Anfang macht Joschka Meyer mit dem Vortrag „Naturnahe Kleingärten als Oasen für Mensch und Tier“. Joschka Meyer ist Gartenbaumeister und begeisterter Schrebergärtner, seit über zehn Jahren Mitglied im Verein Naturgarten e.V. und seit ca einem Jahr Landesfachberater für Kleingärten in Hamburg. Er erklärt das Konzept Naturgarten und wie es möglich ist, im eigenen Kleingarten die Artenvielfalt zu fördern ohne den Garten verwildern zu lassen und womöglich mit dem Bundeskleingartengesetz zu kollidieren.

Im Anschluss wird ein Vertreter des Permakulturzentrum Kiel e.V. einen Vortrag halten zum Thema „Was ist eigentlich Permakultur?“ Das Permakulturzentrum gestaltet u.a. die Grünanlagen der Alten Mu.

Die Teilnehmenden erhalten kostenlos das Heft „Naturgarten für Einsteiger“ und Saatgut. Es wird außerdem einen Info- und Büchertisch geben.

Anmeldung bei Nicoline.henkel@kiel.de , Tel 0431/ 901 3765

Am 2. April 2022, von 14 – 18 Uhr, Workshop des Naturgarten e.V. in der Kleingartenanlage Prüner Schlag, Parzelle 411.

Der Eingang zur Anlage liegt am Hasseldieksdammer Weg gegenüber vom Sportplatz Kilia.

Der Workshop richtet sich an Kleingartenfachberater und Interessierte.

Es werden in drei Kleingärten mit den Teilnehmenden praktisch Elemente eines naturnahen Kleingarten hergestellt und ihre Bedeutung erläutert. Die Elemente: eine Reisighecke, eine Trockenmauer, ein Miniteich, ein Kräuterrasen unter einem Obstbaum und eine Wildbienen-Nisthilfe zum Mitnehmen. Zudem erhalten alle Teilnehmenden eine Bauanleitung der hergestellten Elemente. Für Getränke und eine kleine Stärkung wird gesorgt.

Anmeldung bei Nicoline.henkel@kiel.de , Tel 0431/ 901 3765

Die Sorgen des Vorsitzenden

Dieser Artikel von abutimon erschien zuerst auf dem Blog https://parzelle556.wordpress.com .

Die Landeshauptstadt Kiel diskutiert mal wieder über eines ihrer Lieblingsthemen: Kleingärten. Auslöser ist dieses Mal ein Offener Brief des Vorsitzenden des größten Kieler Kleingärtnervereins, Axel Zabe. Darin listet er, akkurat durchnumeriert, vier Punkte auf, über die er sich beschweren will:

  1. Ausbleibende (obwohl zugesagte) Hilfen für die Überschwemmungsschäden des vergangenen Winters;
  2. Ausbleibende (ebenfalls zugesagte) Hilfen für die Eingliederung von Migranten und „ausländischen Mitbürgern“;
  3. Von der Kieler Stadtverwaltung durchgeführte, „groß angelegte“ Begehungen, Kontrollen und Vorwürfe bezüglich Regelverstößen;
  4. eine Wirtschaftsprüfung des Vereines seitens der Kieler Stadtverwaltung.

Von diesen Punkten nimmt der dritte mit Abstand den breitesten Raum in dem Brief ein; in diesem Zusammenhang schreibt Zabe, „In meinen Augen sieht es so aus, als wenn man das Kleingartenwesen in Kiel vernichten möchte.“ Auch die Flächenverluste aufgrund der geplanten Möbel-Kraft-Ansiedlung werden erwähnt, allerdings im Zusammenhang mit zugesagten, aber dann vergessenen Ausgleichsflächen. Der Brief endet mit dem Satz, „Dieses Schreiben werde ich an Zeitungen, Funk und Fernsehprogramme schicken, in der Hoffnung, endlich irgendwo Gehör zu finden.“

Die Reaktionen der Kommunalpolitik auf den Offenen Brief fielen recht unterschiedlich aus. Die Ampel-Kooperation im Kieler Rathaus bezeichnete den Brief als „völlig kontraproduktiv“ und als „in der Sache und im Ton unakzeptables Schreiben“, überdies sprach sie von „martialischer Rhetorik“. Der SSW diagnostizierte einen „überforderten“ Vereinsvorsitzenden. Die übrigen Parteien ließen mehr Verständnis für Zabes Sorgen und Klagen erkennen.

Die „Kieler Nachrichten“ berichteten in zwei Artikeln über den Brief und die Reaktionen, ferner befaßte sich die zuständige Redakteurin in einem Kommentar mit dem Thema. In diesem läßt sie zunächst durchaus Sachkenntnis und Verständnis für die Kieler Kleingärtner erkennen, wenn sie schreibt: „Vor allem wegen der Ahndung von Regelverstößen hegen (die Kieler Kleingärtner) derzeit einen kollektiven Mißmut gegen die Stadt. Die Verärgerung ist nachvollziehbar, denn nach jahrzehntelanger Duldung fing die Stadt 2018 an, sämtliche Parzellen zu überprüfen (…) Pächter, Vereine, Kreisverband, Ratsmitglieder – keiner kann die plötzliche Aktivität der Verwaltung erklären. Kaum zu glauben, daß sie reine Willkür ist. Aber welche Strategie steckt bloß dahinter?“

Das frage ich mich allerdings seit einigen Monaten (und nicht nur ich), und alle Versuche, der Verwaltung eine sinnvolle Antwort zu entlocken, sind bislang fehl geschlagen. Es stimmt mit meinen Erfahrungen überein, daß selbst Ratsmitglieder ratlos vor dieser Frage, bzw. vor diesem Verwaltungshandeln stehen. Die CDU-Ratsfraktion beispielsweise schrieb in ihrer Reaktion auf Zabes Brief ausdrücklich, daß „einige Vorgänge bisher nicht bekannt“ waren. Es verfestigt sich daher der Eindruck, daß wir es hier mit einer teilweise außer Kontrolle geratenen Verwaltung zu tun haben, die mit streng preußischer Vorschriftstreue über das Kieler Kleingartenwesen hergefallen ist.

Wieso dann gerade die Vertreter der Kieler Ampel-Kooperation – die doch am ehesten imstande sein sollten, die außer Kontrolle geratenen Verwaltungsorgane wieder zu bändigen – den Offenen Brief Zabes so heftig angreifen, ist mir unverständlich. Wo bitte schön sehen sie denn da „martialische Rhetorik“ oder „unakzeptablen Ton“? Nur wegen des Wortes „Vernichtung“? Der aufmerksame Leser des Briefes wird doch eher Enttäuschung und geradezu Verzweiflung wahrnehmen, anstatt martialischer Gesinnung.

Schon seit Längerem vermuten viele Kieler Kleingärtner hinter dem schikanösen Verhalten der Verwaltung den – offen nicht eingeräumten – Wunsch nach Bauland, und auch die Kommentatorin der KN äußert diesen Verdacht, jedoch nur, um sich dann sogleich auf die Seite ebendieser Verwaltung und ihrer heimlichen Intentionen zu schlagen: Falls die Verwaltung von dem „Verlangen, das städtische Eigentum teils anders oder lukrativer zu nutzen“ angetrieben sei, wäre dies doch eine prima Idee, die man öffentlich diskutieren solle, anstatt sie zu verstecken. Und dann singt sie wieder das wohlbekannte Lied von den „Gärten zur Selbstversorgung“, die man in lange vergangenen Zeiten mal gebraucht habe, aber doch gewiß nicht mehr heutzutage in einer wachsenden „flächenarmen Großstadt“. Anstelle von Kleingärten brauche Kiel „Flächen für Naherholung, Wohnraum und Gewerbe“ (wieso Kleingartenanlagen der „Naherholung“ im Wege stünden, bleibt ihr Geheimnis). Dieses Plädoyer für die Abwicklung der Kieler Kleingärten, bzw. des Kieler Grüngürtels, schließt die Kommentatorin mit der Aussage, „Es kann nur schöner werden in den Kleingärten“. Absurder geht es nicht mehr. Artikel von abutimon

Das Foto zeigt ein ehemaliges Kleingartengebiet, das plattgemacht wurde für ein Möbelmarktzentrum, das hier gebaut werden soll.

Ein ähnlicher Artikel: Kontrollgänge durch Kleingärten

Kleingärtnerverein im Kontrollwahn

Der „Kleingärtnerverein Kiel e. V. von 1897“ (KGV 1897) stellt mit über 2400 Gärten und einer Gesamtfläche von mehr als einer Million Quadratmetern einen der größten Kleingärtnervereine Deutschlands dar. Die Verwaltung dieses riesigen Vereines liegt in den Händen eines kleinen ehrenamtlich arbeitenden Vorstandes, und es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wieviel Arbeit und Anstrengung eine solche Aufgabe bedeutet.

Im Sommer dieses Jahres schlugen sich einige dieser Anstrengungen in einer Reihe von Artikeln in den „Kieler Nachrichten“ nieder, in denen dem arglosen Leser zunächst vermittelt wurde, die „Ausländer“ unter den Pächtern stellten ein besonders großes Problem für die Arbeit des Vorstandes dar, sodann wurde etwas unspezifischer über die „vielen Rechtsverstöße“ in den Kieler Kleingartenanlagen lamentiert. Allerdings muß man sich dabei die Frage stellen, ob tatsächlich die Achtung der Kieler Kleingärtner gegenüber Recht und Ordnung den Bach heruntergeht, oder ob nicht vielmehr die Kriterien, was als Verstoß und Regelverletzung zu werten ist, allmählich immer weiter verschärft werden. Kleingärtnerverein im Kontrollwahn weiterlesen

Kontrollgänge durch Kleingärten

Eigentlich wollte ich etwas Positives über die Kieler Kleingärten berichten. Denn in der letzten Zeit zeichneten die Artikel in der Presse und auch auf diesem Blog ein Bild der Anarchie in Kieler Kleingärten. Dieses Bild ist aber völlig überzeichnet. In Wirklichkeit arbeiten die Kleingärtner*innen weitestgehend in Harmonie mit der Natur und miteinander. Allerdings manchmal im Konflikt mit der Gartenordnung, die auch nicht immer als sinnvoll gesehen wird. Kontrollgänge durch Kleingärten weiterlesen

Interkulturelles Kleingartenkonzept für Kiel?

Der Bauausschuss befasste sich gestern mit der Integration von Zugewanderten in Kleingärten. Bekanntlich war das Zusammenleben zwischen zugewanderten und einheimischen Kleingärtner*innen das Kieler Aufregerthema für das Sommerloch. Der Vorsitzende des  größten Kieler Kleingartenvereins hatte sich dafür ausgesprochen, in bestimmten Anlagen keine ausländischen Pächter mehr aufzunehmen. Dieses Ansinnen katapultierte Kiel sogar in die überregionale Presse.

Im Bauauschuss legten CDU und Linke einen Antrag und einen Alternativantrag vor. Die CDU fordert die Verwaltung auf, einen detaillierten Bericht über die Integration von Zuwanderern in den Kleingartenvereinen vorzulegen. Interkulturelles Kleingartenkonzept für Kiel? weiterlesen

Stadt und Kleingärtner vor Einigung?

Ein KN-Artikel vom 21.10. (Print S. 25) kündigt einen möglichen Vergleich im Rechtsstreit zwischen der Stadt und den Kleingärtnern an. Eine Einigung sei nun möglich. Erstaunlicher Weise soll es nun sogar um 670.000 EUR gehen. Doch das sind nicht die einzigen Überraschungen für Kleingärtner. Ganz klar werden auch schon die Zahlen für die künftige Pacht genannt. Und da wird es nun für die Kleingärtner deutlich teurer …

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Möbel Kraft möchte letzte Lauben entfernen

Gelände soll von Möbel Kraft bebaut werden
Kiel Prüner Schlag

Die Krieger Grundstück GmbH, zu der die Möbelhäuser Möbel Kraft und Skonto gehören,  beantragte am 29. November 2016 die Beseitigung der verbleibenden Gartenlauben und Gehölzen auf dem Bauland der Möbelhäuser.  (B-Blan 988 “Prünerschlag- Möbelmarktzentrum.”  ) Möbel Kraft möchte letzte Lauben entfernen weiterlesen

Kiel – Die virtuelle Vergrößerung der Kleingärten

Gastbeitrag von Aaron Zorn: In der Stadt Kiel erfolgte 2013 eine virtuelle Vergrößerung der Flächen für Kleingärten. Dieses „Mehr“ ergibt sich dabei nicht real durch eine Vielzahl neuer Kleingärten und Parzellen in Kiel. Nein, diese Flächenzunahme ist allein virtuell durch einen neuen Generalpachtvertrag zwischen dem Vorstand des Kreisverbandes der Kleingärtner und der Landeshauptstadt Kiel entstanden. Kiel – Die virtuelle Vergrößerung der Kleingärten weiterlesen