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Versorgungszaun für Obdachlose

(Nachtrag von 27. März: Die Spendensammlung an der Hörnbrücke wurde im Auftrag der Stadt beendet. )

Zur Zeit verwandelt sich der Zaun an der Hörnbrücke zu einer Spendensammlung für Obdachlose: der Versorgungszaun. Als ich heute um etwa 12 Uhr vorbeischaute, bot sich mir folgendes Bild: Vor dem Zaun lagen Plastiksäcke und Tüten, teils waren sie auch am Zaun festgebunden. In einem steten Strom brachten Leuten Spenden oder nahmen sie mit. Die Obdachlosen nehmen dieses Angebot an.

Das Foto zeigt zwar eine eher menschenleere Szene, das lag aber daran, dass ich keine Obdachlosen fotografieren wollte. Die Frau auf dem Foto ist eine Freiwillige, die hier regulierend eingreift. Sie achtet darauf, dass alles ordentlich aussieht, sortiert verschimmelte Lebensmittel aus und schickt Leute, die Kleidung bringen, wieder fort.

Im Gespräch mit dieser Freiwilligen und einigen Obdachlosen verschaffte ich mir einen Eindruck, welche Art von Spenden erwünscht sind:

  • An erster Stelle stehen Hygiene-Artikel. Die Obdachlosen freuen sich sehr über Duschgel, Creme, Zahnbürste, Zahnpasta, und nehmen auch gerne eine Rolle Klopapier.
  • An zweiter Stelle stehen Lebensmittel, die direkt gegessen werden können, vor allem Obst, aber auch Brötchen oder Weißbrot .
  • Dosensuppen werden gerne genommen! Ich lernte, dass sich viele Obdachlose auf dem Campingkocher etwas warm machen.

Kleidung soll nicht mehr gebracht werden. Auch eher ungünstig sind Butter und Aufschnitt und alle Artikel, für die man einen Kühlschrank bräuchte.

Dank der freiwilligen “Ordner” sieht alles tagsüber sehr geregelt aus. Nachts würden dann die Junkies kommen, und danach würde es wie ein Schlachtfeld aussehen. Da waren sich meine Gesprächspartner*innen einig, ich selber habe es nicht überprüft.

Auf dem Weg durch Kiel sprach ich mit einigen Bettlern, die von dieser Spendensammelstelle nichts wussten. Erzählt es weiter! Wichtig ist aber, sich klar zu machen, dass Obdachlose und Bettler*innen noch andere Bedürfnisse haben, für die sie Geld brauchen.

Das Ordnungsamt duldet diesen Versorgungszaun. In der Corona-Krise, wo die Tafeln geschlossen haben und weniger Menschen unterwegs sind, die mal etwas Kleingeld in den Hut werfen würden, kann diese spontan entstandene Spendenaktion die Not lindern.

Demonstration – einmal anders

Die Kieler Initiative tkkg ruft zu einer anderen Art von Demonstration auf. (Pressemitteilungen spiegeln nicht den Standpunkt von kielaktuell. ) Hier eine gekürzte Version der Pressemitteilung:

Kiel // Samstag 28.03.2020 // 14:00 bis 15:00 Uhr: Schilder-Wald: In Soli(t)darity we stand – einzeln, aber nicht alleine

Gründe zum demonstrieren gibt es in diesen Zeiten genug: Im griechischen
Flüchtlingslager Moria werden Menschen zu zehntausenden unter
furchtbaren Zuständen festgesetzt, in Deutschland werden Grundrechte
eingeschränkt, durch Quarantäne steigt die häusliche Gewalt, tausenden
Kulturschaffenden droht der Bankrott, Missstände im Gesundheitssystem
zeigen sich besonders deutlich…

Gleichzeitig sind unsere herkömmlichen Protest-Möglichkeiten stark
eingeschränkt. Deswegen müssen wir neue Wege finden miteinander gegen
Missstände vorzugehen – ohne dabei das Risiko einer Ansteckung
einzugehen. Lasst uns dazu Kiel mit Schildern und Transpis fluten –
diesen Samstag von 14 bis 15 Uhr vom Vinetaplatz bis zum Alten Markt.
Stellt euch alleine oder zu zweit mit eurer Botschaft auf. Um
aufzufallen, eignen sich Pappschilder, Transpis, Symbolkleidung, Kreide,
Straßenmusik uvm. Lasst Passant*innen genügend Raum vorbeizugehen,
haltet Abstand zum nächsten Schilder-Duo und packt euch was vor den
Mund, um Andere nicht anzuhusten.

Es braucht dafür keine Versammlungsanmeldung. Rechtlich gesehen wärt ihr
erst ab drei Personen eine Versammlung.

Sorgen wir gemeinsam dafür, dass selbst in Krisen-Zeiten der Kampf für
ein solidarisches, gutes Leben für alle weiter geht!

Uns ist eine emanzipatorische, kapitalismuskritische und solidarische
Ausrichtung des Protests wichtig. In dieser Krise passiert so vieles, so
schnell – was vor ein paar Wochen noch nicht mal denkbar gewesen wäre,
wird jetzt ohne zu zögern umgesetzt. Warum nicht also jetzt anfangen
unsere Utopien umzusetzen?

Hier eine Liste unserer Ideen frei zum ergänzen:

Bedingungsloses Grundeinkommen: Sowas ist schon lange überfällig. Die
Krise könnte eine Gelegenheit sein es über mehrere Monate hinweg zu
erproben. Und es wäre eine schnelle, unbürokratische Hilfe für all jene,
die gerade darum bangen, wie sie in nächster Zeit ihr Essen bezahlen
sollen:
https://www.change.org/p/finanzminister-olaf-scholz-und-wirtschaftsminister-peter-altmaier-mit-dem-bedingungslosen-grundeinkommen-durch-die-coronakrise-coronavirusde-olafscholz-peteraltmaier
Es sollte selbstverständlich auch für Menschen verfügbar sein, die
gerade aus allen anderen Finanz-Hilfen rausfallen: Illegal arbeitende
Sexarbeiter*innen, illegalisierte Flüchtlinge und andere:
https://www.hydra-berlin.de/aktuelles/

Gesundheitssystem stärken: Krankenhauspersonal muss ein angemessenes
Gehalt verdienen. Dann muss auch niemand durch ein neues
Infektionsschutzgesetz zu dieser Arbeit gezwungen werden. Krankenhäuser
und das Gesundheitssystem sollten allen unabhängig von ihren
finanziellen Mitteln zur Verfügung stehen – deswegen sollten wir sie aus
dem Markt rausnehmen.

Flüchtlingslager auflösen: Die Situation in Flǘchtlingslagern war schon
vorm Ausbruch von Corona untragbar. Diese Lager sollten so schnell wie
möglich evakuiert werden und die Flüchtlinge in leerstehenden Wohnungen
untergebracht werden. Warum gibt es Rettungsflüge für Tourist*innen,
aber nicht für Flüchtlinge?
https://seebruecke.org/news/gesundheitsversorgung-sicherstellen-lager-aufloesen-menschen-und-ihre-rechte-schuetzen/

Solidarische Nachbar*innenschaft: Unterstützt Menschen, die zur
Risikogruppe gehören, durch Einkäufe und haltet digitalen Kontakt
zueinander. Seid aufmerksam in eurer Nachbar*innenschaft und unterstützt
Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind:
https://www.frauenhauskoordinierung.de/aktuelles/detail/pressemeldung-auch-frauenhaeuser-und-fachberatungsstellen-von-corona-krise-betroffen/

Zukünftige Krisen verhindern: Wir müssen raus aus Kohle und Atom –
jetzt! Stattdessen muss die dezentrale, erneuerbare Energieversorgung
massiv ausgebaut werden. Flugzeuge direkt am Boden und Kreuzfahrtschiffe
in den Häfen lassen. Autofreie Innenstädte gerade jetzt, damit im Freien
Platz bleibt, um Abstand zu halten. Klimaschutz sollte ist wichtiger als
die kapitalistische Wirtschaft. Wenn wir es nicht schaffen die
Co2-Emissionen zu senken, dann drohen uns bald die nächsten Kipppunkte
und Krisen: Youtube: Volker Quaschnig – Was kollabiert noch alles nach
Corona? https://www.youtube.com/watch?v=6V-C5q4VxEI

Wohnraum für alle: Es kann nicht sein, dass Menschen auf der Straße
leben und dort wegen des Kontaktverbots neuerdings vertrieben werden,
während Wohnraum leersteht. Leerstehende Wohnungen und Hotelzimmer
sollten Obdachlosen zu Verfügung gestellt werden. Bei drohender
Quarantäne sollte Leerstand auch für Menschen verfügbar sein, die es
nicht bei ihrer Familie oder in ihrer Wohngemeinschaft aushalten.

Zu viele Ferienwohnungen in Gaarden?

Goldgrube Ferienwohnung? Zur Zeit wohl eher ein Verlustgeschäft, denn wegen Corona ist die Reisetätigkeit stark eingeschränkt. Aber wenn die Krise vorbei ist, wird man sich wieder mit der Frage beschäftigen, in welchem Ausmaß günstiger Wohnraum als Ferienwohnungen vermietet werden darf.

Auf der letzten Ortsbeiratssitzung in Gaarden brachte eine Anwohnerin das Thema Ferienwohnungen in Gaarden zur Sprache. Sie hatte über 30 Airbnb-Wohnungen im Stadtteil Gaarden auf der Website entdeckt. Wie groß ist das Problem?

Auf dem Ferienwohnungsportal home-to-go fand ich 45 Ferienunterkünfte für Gaarden aufgelistet. Das sind Einzelzimmer , Studios, aber auch Wohnungen. Bei Airbnb muss man differenzierter hinsehen, weil Airbnb nicht nach Stadtteilen sortiert, sondern größere Kreise bildet. Gibt man Gaarden in die Suchzeile ein, erscheinen zwar 300 Unterkünfte, aber wenn man sich die Lage der 300 Unterkünfte auf der Karte ansieht, befinden sich davon tatsächlich nur fünf in Gaarden. Pittoreske Städte wie Lübeck oder Venedig haben ja tatsächlich ein Problem mit der FeWo-isierung ihrer Städte, aber davon kann in Gaarden zur Zeit eigentlich keine Rede sein.

Es ergab sich eine Diskussion, wie wahrscheinlich es überhaupt ist, dass Leute nach Gaarden kommen , um Urlaub zu machen. Denn bekanntlich ist Gaarden trotz attraktiver Architektur ein Brennpunkt-Stadtteil. Andererseits ist man von Gaarden aus schnell auf dem Westufer und überhaupt ist Kiel eine Stadt der kurzen Wege. Außerdem kommen Leute nach Gaarden um zu feiern, oder um Verwandte zu besuchen, die in Gaarden leben. Dazu kommt, dass Leute von außerhalb nicht so genau wissen, wie das Umfeld ihrer gebuchten Unterkunft sein wird. Das Fazit war also, dass Gaarden durchaus ein Ort für Ferienwohnungen ist oder sein könnte. Zumal die Mieten hier günstig sind.

Auch Monteursunterkünfte, z.B. in der Iltisstraße und am Tonberg waren Thema. Hier wohnen Bulgaren und Rumänen, die in Kiel zumeist auf dem Bau arbeiten. Man sieht morgens die Transporter, die sie zur Arbeit abholen. Herr Jungnickel vom Seniorenbeirat sagte, Monteurswohnungen wären nicht Neues, und die Bewohner lebten dort zwar auf Zeit, aber doch für länger. Hier wäre das Problem eher die ausbeuterischen Bedingungen unter denen diese EU-Arbeitnehmer in Kiel existieren.

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Corona-Update 23. März

Gestern kurz nach 17:30 trat die Bundekanzlerin vor die Presse und verkündete, was bei einem Schaltgespräch mit den Ministerpräsidenten verabredet worden war. Man hat sich auf ein synchronisiertes Handeln geeinigt: Es soll keine Ausgangssperren geben, aber dafür weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

Angela Merkel sprach von einer besorgniserregenden Ausbreitung des Virus. Sie dankte der Bevölkerung für die Bereitschaft zu Verzicht und Opfer. Sie bezeichnete das eigene Verhalten der Menschen als wirksamstes Mittel gegen die Verbreitung des Virus.

Die ausführliche Beratung der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten haben zu folgenden weiteren Leitlinien geführt:

  • Ansammlungen mit mehr als zwei Personen sind künftig verboten. Ausgenommen: Mitglieder eines Hausstandes.
  • Das Haus darf nicht ohne triftigen Grund verlassen werden. Sport und Spaziergänge gelten als triftige Gründe.
  • Frisöre, Massagepraxen und Kosmetikstudios müssen schließen.
  • Restaurants sollen geschlossen werden, nur Takeaway zum Abholen oder Liefern ist erlaubt.(Diese Regelung galt in Schleswig-Holstein schon.)
  • Ein Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern soll zu anderen Menschen eingehalten werden. Ausgenommen: Mitglieder eines Hausstandes.
  • Ausführlich nachzulesen hier: Bundesweite Regelung gegen die Pandemie

Für die zahlreichen kleinen Unternehmen soll es Zuschüsse geben. Die Industrie- und Handelskammer SH informiert: Coronavirus/ Finanzierungshilfen

Die Kieler Krankenhäuser bereiten sich auf die Pandemie vor. Aktuell werden an der Lubinus-Klinik zusätzliche Kapzitäten geschaffen für Corona-Patienten, die intensiv-medizinisch behandelt werden müssen und auch für Patienten, die lediglich isoliert behandelt werden müssen. https://www.kn-online.de/Kiel/Kiel-Lubinius-Klinik-bekommt-eigene-Intensivstation-fuer-Corona-Patienten

Heute um 19 Uhr lag die Zahl der mit dem Covid-19-Virus Infizierten in Kiel bei 51.

Diese Warnung steht auf der Stadt-Seite (kiel.de): “In ganz Deutschland sollen Leute in Schutzkleidung unterwegs sein, die sich als Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgeben und sich so unrechtmäßig Zutritt zu den Wohnungen verschaffen. Bitte machen Sie auch andere darauf aufmerksam. “
 

Kiel fährt runter, wegen Corona-Krise

Heute hatte ich Wichtiges in Kiel zu erledigen und sah mich bei der Gelegenheit einmal in der Innenstadt um. Und war beeindruckt von der Disziplin der Kieler*innen im Umgang mit der Corona Krise.

Insgesamt war wenig los. Die meisten Leute bleiben wegen der Corona-Krise tatsächlich zu Hause, sofern sie nicht auf der Arbeit sind. Die Busse waren fast leer, sogar die zentrale Linie 11. Die wenigen Menschen an den Bushaltestellen hielten die empfohlenen 1,5 Meter Abstand. Ich sah nur wenige Paare oder Dreiergruppen, die nah beieinander standen . Innerhalb von zwei Stunden sah ich vielleicht vier solcher Konstellationen und vermute, dass es sich um Personen handelt, die im gleichen Haushalt leben und für die die Abstandsregeln nicht gelten.

Im Bahnhof verkaufen die Bäckereien , Schnellimbisse und das Restaurant Sultan’s Speisen nur als Takeaway.

Die Holstenstraße habe ich noch nie so menschenleer gesehen, was kein Wunder ist, da fast alle Geschäfte geschlossen sind.

Nächste Station: Der Bioladen Erdkorn hinter dem Sophienhof. Mit bemerkenswerter Disziplin vollziehen die Kund*innen an der Gemüseauslage das Anderthalb-Meter-Abstands-Ballet. Vor der Kasse markieren Streifen den zu haltenden Abstand. Hier im Erdkorn gibt es übrigens auch noch Klopapier!

Der Sophienhof war überraschenderweise geöffnet. Allerdings waren alle Geschäfte geschlossen, mit Ausnahme von Supermärkten, Drogerien, Zeitungsladen, Optiker und der Confiserie Arko.

Überall wird man gebeten, möglichst mit der Girokarte zu zahlen.

Der innerstädtische Verkehr erscheint mir schon geringer, aber ich hatte eine größere Reduzierung erwartet. Kann es sein, dass viele Leute, die sonst mit dem Bus gefahren wären, jetzt das Auto nehmen, weil es hygienischer ist?

Mein Eindruck: Das Krisenbewusstsein ist in Kiel angekommen. Die meisten Leute achten auf physischen Abstand, zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer.

Ob Schleswig-Holstein wie manche andere Bundesländer eine Ausgangssperre verhängt, wird auch vom freiwilligen Verhalten der Bürger abhängen. Das erklärt dieser Artikel von t-online: Ausgangssperre in Schleswig-Holstein bisher nicht geplant

(Das Foto zeigt den menschenleeren Asmus-Bremer-Platz.)

Medusa bittet um Spenden

Mit einer coolen Gutschein- gegen-Spenden-Aktion ruft das Gaardener Kulturzentrum Medusa um Unterstützung. Hier die Pressemitteilung:

Moin,
aufgrund der aktuellen Lage mußten auch wir unseren Laden bis auf weiteres schließen. Ob, wann und wie viel staatliche Unterstützung Locations wie wir erhalten, ist noch völlig offen.
Für kleine Läden wie uns gibt es keine Möglichkeiten, Rücklagen zu bilden, da wir im Normalbetrieb immer am finanziellen Limit arbeiten bzw. oft auch darunter. Bei dem aktuellen Umsatzausfall von 100% benötigen wir sehr dringend und kurzfristig finanzielle Unterstützung. Deswegen hoffen wir auf eure Hilfe und Solidarität. Jede Spende könnt ihr in einen entsprechenden Gegenwert eintauschen (Konzerttickets, Getränke, usw.), sobald es weitergeht. z.B.:

10€ Spende = 1 Konzert im Wert von 8€ + 1 Getränk im Wert von 2€
50€ Spende = 5 Konzerte im Wert von 8€ + 5 Getränke im Wert von 2€
250€ Spende = 1 Privatveranstaltung (Geburtstag, Hochzeit usw.)
500€ Spende = 1 Privatveranstaltung (Geburtstag, Hochzeit usw.) + Candle-Light Dinner mit dem Chef
1000€ Spende = Medusa-Platin-Card (alle Veranstaltungen + Getränke für 1 Jahr frei)

Wir sind dankbar für jede Unterstützung
Wenn ihr das hier teilt, wär das natürlich super…

Bleibt gesund und bis die Tage

Euer Medusa-Team

Förde Sparkasse Kiel
IBAN: DE12 2105 0170 1003 6630 18
BIC: NOLADE21KIE
Zweck: Medusa-Hilfe

oder hier mit PayPal:

https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=JCUEUYJ3X2NKA&source=url

Bitte diese Petition unterschreiben

https://www.openpetition.de/petition/online/hilfen-fuer-freiberufler-und-kuenstler-waehrend-des-corona-shutdowns-2?fbclid=IwAR0ywya0yNJBXTiJwstfV1Ql2sBBesJ4emvD2R4eC_HjQTOse0eGZpk_HzY

Hier ein Bericht über die Eröffnung 2014

Coronavirus: viele Geschäfte sollen schließen, Tourismus endet

Heute Nachmittag beschloss die Bundesregierung weitere Maßnahmen zur Verlangsamung der Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus. Die schleswig-holsteinische Landesregierung will diese Beschlüsse so schnell wie möglich umsetzen. Die Maßnahmen betreffen vor allem den Tourismus und den Einzelhandel.

Viele Geschäfte sollen schließen, andere dürfen auch sonntags öffnen

Geschäfte, die der Versorgung mit Lebensmitteln oder mit Gütern des täglichen Gebrauchs dienen, dürfen auch sonntags geöffnet bleiben. Das sind der Einzelhandel für Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel und seltsamerweise auch Frisöre. Diese Geschäfte dürfen zwar auch sonntags öffnen, sollen aber die Zahl der Kundschaft beschränken und besondere Hygienemaßnahmen umsetzen. Alle Geschäfte, die nicht zu den oben aufgelisteten Kategorien gehören, sollen dagegen schließen.

Der Tourismus wird beendet

Alle Touristen sollen bis Mittwoch ihre Pensionen und Hotels verlassen. Ausnahme: Geschäftsreisende und Einsatzkräfte. Auch Campingplätze schließen. Die Beförderung in Reisebussen wird eingestellt werden.

Restaurantbetrieb eingeschränkt

Restaurants dürfen von 6 bis 18 Uhr Gäste bewirten. Sie sollen dabei bestimmte Abstände der Tische beachten und die Kontaktdaten der Gäste notieren, damit eventuelle Infektionsketten zurückverfolgt werden können.

Diese Maßnahmen gelten zusätzlich zu den schon installierten Beschränkungen!

Heute (Stand 15:40 Uhr) gibt es in Kiel 17 bestätigte Corona-Infizierte.

Wirtschaftsminister (SH) Buchholz sagte:” Wir werden erhebliche Hilfen leisten, damit die Betriebe nicht in eine geschäftliche Schieflage geraten.” (Zitat NDR). Denn gerade für Inhaber geführte Geschäfte kann eine vorübergehende Schließung schnell die Existenz bedrohen.

In Frankreich gelten mittlerweile Ausgangssperren. So weit sind wir in Deutschland noch nicht. Kiel hat möglicherweise auch das Glück, dass die Maßnahmen greifen, bevor es sehr viele Infektionen gibt.

Ich höre immer mit großem Interesse die Podcasts mit Christian Drosten, Professor an der Charité in Berlin. Heute betonte er, dass die die Ausbreitung der Infektionen noch eher gering ist. Das gibt die Chance, die neuen Verhaltensweisen einzuüben.

Weiterlesen:

NDR : Coronavirus: Viele Geschäfte geschlossen, Tourismus gestoppt https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Coronavirus-Viele-Geschaefte-dicht-Tourismus-gestoppt,corona832.html

Podcast mit Professor Drosten https://www.ndr.de/nachrichten/info/14-Vorsicht-vor-Vereinfachungen-,audio653978.html

(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Kiel: Aktionsralley gegen das neue Polizeigesetz SH

Nachtrag: Die für den 28. März vorgesehene Demonstration wird wegen Corona verschoben.

Pressemitteilung: Vom 13.-15.03. veranstaltet das Bündnis gegen die Verschärfung des Polizeigesetzes in Schleswig-Holstein ein Aktionswochenende. Im Rahmen dieses Wochenendes lädt die Turbo-Klima-Kampf-Gruppe (TKKG) am 14.03. zu einer polizei-kritischen Ralley ein. Bei dieser werden ganztägig kleine Gruppen durch die Kieler Innenstadt ziehen und dabei Kritik am neuen Polizeigesetz in den öffentlichen Raum tragen.

Die Kriminalität sinkt oder stagniert – gleichzeitig soll das Polizeirecht in Schleswig-Holstein verschärft werden. Die Polizei soll potentiell tödliche Elektroschocker bekommen, mehr willkürlich kontrollieren und präventiv elektronische Fußfesseln einsetzen dürfen. Auch der neue „Rettungsschuss“ gegen Kinder unter 14 Jahren geht völlig an der Realität vorbei. Es ist eine institutionelle Täter-Opfer-Umkehr durch die Kinder kriminalisiert werden. Von den Verschärfungen werden auch klimapolitisch engagierte Menschen betroffen sein. Das zeigt die Erfahrung aus anderen Bundesländern. Als 2018 in NRW ein neues Polizeigesetz beschlossen wurde, hieß es vom Innenminister Herbert Reul, dass dies vorallem wegen „islamistischen“ Terrorismus nötig sei. Angewendet wurde das Gesetz aber nicht zur Terror-Bekämpfung, sondern als allererstes gegen Aktivist*innen, die einen Braunkohlebagger besetzt hatten.

Im Rahmen der Ralley können sich die Teilnehmenden auf kreative Weise mit dem neuen Gesetz auseinander setzen. Geplant sind kurze Theatervorführungen in der Fußgängerzone, Fußfessel-Wettrennen und Kreide-Malereien. Auch der selbstbewusste Umgang mit der Polizei soll geübt werden. Julia Schröder von TKKG erklärt dazu: „Die Erfahrung zeigt, dass Polizist*innen oft ihre eigenen Gesetze nicht so gut kennen oder bewusst ignorieren. Es sollte daher selbstverständlich sein, dass Menschen ihre Rechte kennen und nicht blindlings Anweisungen der Polizei Folge leisten. Das wollen wir bei der Ralley trainieren.“

Auch zur Bündnis-Demo gegen das neue Polizeigesetz am Sa, 28.3. um 11 Uhr am Alten Markt (Kiel) ruft die Turbo-Klima-Kampf-Gruppe (TKKG) mit auf.

Weitere Infos zur Ralley auf: tkkg.noblogs.org

Kiel: weitere Einschränkungen wegen Coronavirus

Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hinauszuzögern, hat die schleswig-holsteinische Landesregierung weitere Einschränkungen beschlossen.

Ab 16. März bleiben die Schulen und Kitas geschlossen. Für die Kinder von Eltern mit bestimmten Berufen werden nach derzeitigem Stand kleine Notgruppen in den Schulen und Kitas eingerichtet. Das betrifft Eltern, deren Arbeit wichtige Infrastruktur aufrecht erhält wie z.B. Kliniken, Pflegeheime, Polizei, Feuerwehr , Rettungsdienst oder Energieversorgung. Es wird darum gebeten, nicht die Großeltern für die Betreuung einzuspannen, da nach derzeitigem Kenntnisstand die älteren Menschen ein besonderes Risiko für schwere Verläufe dieser Krankheit haben.

Wahrscheinlich wird es morgen ein Verbot aller öffentlichen Veranstaltungen geben und zwar unabhängig von der Zahl der Teilnehmer*innen. Der entsprechende Erlass soll am Samstag an die Behörden gehen und dann ab sofort wirksam sein. Dieses Verbot betrifft Clubs, Kinos, Diskotheken, Fitness-Studios, Schwimmbäder, Theater, Museen.

Zahlreiche städtische Einrichtungen bleiben bis auf weiteres geschlossen:

  • die städtischen Museen
  • die Stadtbücherei samt Außenstellen
  • die Musikschule
  • die Förde-VHS
  • das Kulturforum
  • das Stadtarchiv.

Heute, Stand 12 Uhr gab es elf bestätigte Corona-Infektionen in Kiel. In ganz Deutschland sind es 3.062 (693 Fälle mehr als am Vortag). Das neuartige Coronavirus wird als Tröpfcheninfektion übertragen. Es fliegt etwa zwei Meter durch die Luft und kann eingeatmet werden. Es kann sich auch auf Flächen absetzen, etwa Handläufe im Bus, und dort mit der Hand aufgenommen werden. Gefährlich wird es dann erst, wenn es an die Schleimhäute gelangt, etwa weil man sich die Augen reibt. Aktuelle Informationen findest du immer auf kiel.de.

(Das Foto zeigt die Hans-Christian-Andersen-Schule in Gaarden.)

Weiterlesen: Erste Coronafälle in Kiel

Erste Corona-Fälle in Kiel

Mittlerweile gibt es in Kiel (Stand 12. März mittags) sieben bestätigte Corona-Infektionen. Morgen wird entschieden, ob die Schulen in verlängerte Schulferien geschickt werden. Insgesamt geht es bei allen Maßnahmen darum, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Die Schleswig-Holsteinische Landesregierung hat alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen untersagt und empfiehlt, auch bei kleineren Veranstaltungen zu prüfen , ob sie verhältnismäßig sind. Wie notwendig ist die Veranstaltung, gehören ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen zur Zielgruppe, ist der Kontakt intensiv, das ist die Art von Kriterien, die beachtet werden sollten. Das Theater Kiel hat alle Veranstaltungen abgesagt.

Personen, die aus Risikogebieten kommen, dürfen folgende Einrichtungen 14 Tage nach ihrer Rückkehr nicht betreten:

Kindertageseinrichtungen und Kinderhorte, erlaubnispflichtige Kindertagespflegestellen, Schulen und Heime, in denen überwiegende minderjährige Personen betreut werden sowie Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe

Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt, Dialyseeinrichtungen, Tageskliniken, Entbindungseinrichtungen und vergleichbare Behandlungs- oder Versorgungseinrichtungen.

Ausgenommen von dem Betretungsverbot sind behandlungsbedürftige Personen.

Ebenfalls nicht betreten werden dürfen Pflegeeinrichtungen, Berufsschulen und Hochschulen.

Welche Gebiete als Risikogebiete gelten, entnehmt ihr der Übersicht des Robert Koch Instituts: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html

Generell sollten alle Personen vorsichtig sein, bei Besuchen in Kliniken und Seniorenheimen.

Hier geht es zur Infoseite der Stadt Kiel mit ständig aktualisierten Empfehlungen und Verboten: https://www.kiel.de/de/gesundheit_soziales/gesundheit_vorsorgen_heilen/infektionsschutz/coronavirus.php#kontaktperson

Weiterlesen: Wegen Corona keine Großveranstaltungen