Archiv der Kategorie: Themen

Don’t feed the rats

Die Aktionswoche „Kiel gegen Ratten“ vom 23.- 31. Oktober 2021 wurde letzte Woche im Sozialausschuss diskutiert. Es lag ein Ergebnisbericht vor. Fazit: Die Rattensichtungen haben 2021 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Eine präzisere Erfassung der Anzahl der Ratten gibt es nicht. Die Sichtungen wurden hauptsächlich von Mitarbeitern des ABK gemeldet. Sie scheuchen beim Leeren der Mülltonnen häufig Ratten auf.

Neben einer Serie von Plakaten mit der Aufschrift „Don’t feed the rats“, die im ganzen Stadtgebiet angebracht wurden, konzentrierten sich die Maßnahmen auf Gaarden-Ost. Dieser Stadtteil hat augenscheinlich ein massives Müllproblem. In keinem anderen Stadtteil sind überquellende Mülltonne, spontane Müllablagerungen und Littering so verbreitet wie in Gaarden-Ost. Der Vorsitzende des Ausschusses Ratsherr Nesimi Temel (SPD) wehrte sich in der Diskussion dagegen, dass Gaarden auf Ratten und Müll reduziert wird, und verwies auf das Programm Gaarden hoch zehn, für das es bald einen neuen Bericht geben wird. Allerdings ist der nachlässige Umgang mit dem Abfall ein hartnäckiges Gaardener Problem, das den Stadtteil auch optisch prägt.

Ein Müllgipfel vor der Pandemie bot eine Bühne für Analysen und Lösungsvorschläge, siehe Link unten.

Don’t feed the rats. Plakate und Aktionen in Gaarden-Ost

  • Die Eigentümer im Gaarden-Ost bekamen Tipps, wie sie ihre Grundstücke von Ratten freihalten und wurden ermuntert, Rattenbefall zu melden.
  • Auf den städtischen Grundstücken und im Sport-und begegnungspark sollten bodenbedeckende Begrünungen soweit zurückgeschnitten werden, dass die Ratten dort nicht unterschlüpfen können.
  • Mitglieder des Kommunalen Ordnungsdienstes begleiteten die Müllabfuhr, um zu kontrollieren, wie es auf den Hinterhöfen aussieht.
  • Nach der neuen Kieler Rattenverordnung kostet es Eigentümer bzw Hausverwaltungen mindesten 250 Euro, wenn nicht für Ordnung auf dem Hof gesorgt wird. Es dürfen keine Nahrungsmittel, auch nicht in Abfalltüten verpackt, außerhalb der Tonnen liegen.
  • Der ABK tauscht regelmäßig Tonnen mit Löchern aus. Die Löcher sind ein Zeichen, dass Ratten sich einen Zugang geschaffen haben.
  • Vermieter erhielten Infomaterial in verschiedenen Sprachen zum Aushängen in den Hausfluren.

Das sporadische Auslegen von Rattengift in der Stadt ist nicht mehr erlaubt. Ausnahme ist ein plötzlicher Anstieg des Rattenbefalls. Hier kann es konzertierte, zeitlich begrenzte Aktionen von Verwaltung und Bürgeschaft geben. Ansonsten ist das Mittel der Wahl in der Rattenbekämpfung: Don’t feed the rats!

Weiterlesen?

mit paywall: Kiel hat ein Rattenproblem: So soll es gelöst werden

Müllgipfel: vorsichtiger Optimismus

Corona: Lockerungen ab 3. April

Die meisten Corona-Auflagen entfallen. Allerdings bleiben Masken- und Testpflicht in bestimmten Situationen bestehen. Hier die Presseerklärung des Landes Schleswig-Holstein:

Das Land hat wie angekündigt eine angepasste Corona-Bekämpfungsverordnung beschlossen, die ab Sonntag, 3. April, in Kraft tritt.

Es ist der vorerst letzte Schritt des schleswig-holsteinischen Stufenplans in der Corona-Pandemie: Ab Sonntag, 3. April 2022 enden in Schleswig-Holstein die meisten Corona-Einschränkungen, darunter in vielen Bereichen auch die Maskenpflicht. In Kiel stellte Ministerpräsident Daniel Günther gemeinsam mit Finanzministerin Monika Heinold und Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg die neuen Regelungen vor.

Vulnerable Gruppen schützen

Ziel sei es insbesondere, die vulnerablen Gruppen zu schützen, sagte Günther. Deshalb gelten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiterhin Masken- und Testpflichten. Auch im öffentlichen Personenverkehr bleibt weiterhin die Maskenpflicht bestehen. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens dagegen wird die bisher geltende Maskenpflicht in eine Empfehlung umgewandelt. Diese gilt dann vor allem dort, wo viele Menschen in Innenräumen zusammenkommen oder dichtes Gedränge die Übertragungswahrscheinlichkeit des Virus erhöht, insbesondere, wenn die Teilnehmenden sich nicht kennen. Es sei jetzt an der Zeit, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen, sagte Günther und mahnte zu gegenseitigem Respekt. Wer weiterhin eine Maske tragen wolle, solle sich dafür nicht rechtfertigen müssen.

Hier gilt weiterhin Maskenpflicht:

  • für externe Personen in Krankenhäusern (FFP2)
  • für Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen, Besuchende haben eine FFP2-Maske zu tragen
  • in Einrichtungen der Eingliederungshilfe wie bei Pflegeeinrichtungen
  • bei Dienstleistungen ambulanter Pflegedienste für alle Personen (soweit dies mit der Art der Dienstleistung vereinbar ist)
  • im Öffentlichen Personennahverkehrs einschließlich Taxen und Schulbussen (die Maskenpflicht in Bahnhofsgebäuden entfällt)

Hier muss weiterhin getestet werden:

Die Testpflicht für Mitarbeitende und Eltern in Kitas und für Kindertagespflegepersonen bleibt vorerst bestehen (3x wöchentliches Testen). Das Land stellt hierfür weiterhin kostenlos Antigen-Selbsttests zur Verfügung. Auch für Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe gilt weiterhin eine Testpflicht. Krankenhäuser müssen ein dem Infektionsgeschehen angemessenes Testkonzept als Teil des Hygieneplanes vorlegen.

Besonderes Augenmerk auf Hygiene richten

Betreiberinnen und Betreibern von Einrichtungen mit Publikumsverkehr sowie Veranstalterinnen und Veranstaltern wird empfohlen, angemessene Hygienevorkehrungen zu gewährleisten, etwa Möglichkeiten zur Händedesinfektion, Reinigung von Oberflächen und Sanitäranlagen sowie regelmäßiges Lüften. Weiterhin können sie auch freiwillig einen QR-Code für die Registrierung mit der Corona-Warn-App des RKI bereitstellen.

Keine Hotspot-Regel im echten Norden

Wie bereits angekündigt, basiert die neue Verordnung auch auf den Anpassungen des Bundesinfektionsschutzgesetzes, welches ab dem 3. April nur noch bestimmte Einschränkungen unter strengen Voraussetzungen zulässt. Mit Blick auf die sogenannte „Hotspot-Regel“ im Infektionsschutzgesetz erklärte Günther, die Landesregierung habe sich intensiv mit Expertinnen und Experten beraten und sich letztendlich gegen eine Einzelregelung in den Kreisen entschieden. Die Hotspot-Regelung sei derzeit in Schleswig-Holstein nicht anwendbar.

Die Corona-Bekämpfungsverordnung im Wortlaut unter: www.schleswig-holstein.de/coronavirus-erlasse

Aufzeichnung der Pressekonferenz

https://www.youtube-nocookie.com/embed/OyOCJT3sYYw?rel=0&autoplay=0

Überwältigende Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

Die Bereitschaft der Kieler, den ukrainischen Flüchtlingen zu helfen, ist überwältigend. Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete heute im Sozialausschuss von enttäuschten Helfern und brachte die Situation auf den Punkt: „Wir haben nicht für jeden, der helfen will, einen Flüchtling.“ Auch der in der Flüchtlingskrise 2015 gegründete Verein „Kiel hilft“ musste neulich einen Spendenannahmestopp einführen, denn das Lager war voll.

Gerwin Stöcken mahnte an, dass die Hilfen sinnvoll gebündelt und organisiert werden. Für Einzelpersonen, die helfen wollen, sind „Kiel.hilft“ und das Ehrenamtsbüro „Nette Kieler“ wichtige Anlaufstellen.

Bis jetzt hat die Stadt die notwenigen Ressourcen, um die ankommenden Geflüchteten in Notunterkünften unterzubringen. Das könnte sich allerdings schnell ändern. Außenministerin Anna-Lena Baerbock nannte die Zahl von acht Millionen Geflüchteten aus der Ukraine, die möglicherweise nach Europa kommen könnten. Wenn man diese Zahl auf Kiel herunterbricht, wären das 6.000 Ukrainerfür Kiel. Und dabei darf man nicht vergessen, dass immer noch Menschen aus Syrien , dem Jemen und anderen Ländern ebenfalls nach Kiel kommen. Kiel hat noch die Möglichkeit, zusätzliche Container aufzustellen und eine weitere Turnhalle könnte innerhalb von einigen Tagen mit Feldbetten „bezugsfertig“ gemacht werden. Übrigens kommen auch sehr viele Geflüchtete in Privathaushalten unter.

Wieviele Flüchtlinge kamen nach Kiel?

So sieht die Lage in Zahlen in Kiel heute aus, gemäß der Darstellung des Dezernenten :

  • Etwa 900 Personen wurden registriert.
  • Etwa 500 Personen wurden von der Stadt untergebracht.
  • Daraus ergibt sich, dass etwa 400 Personen eine andere Unterkunft fanden.
  • Etwa 600 Personen erhalten Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Das Welcome Center wurde zur Notaufnahme umfunktioniert. Hier finden die Neuankömmlinge einen warmen Schlafplatz für eine Nacht, wenn sie das möchten. Am nächsten Tag findet die Registrierung statt und es werden Fingerabdrücke abgenommen. Das ist die Voraussetzung für die Anerkennung des Flüchtlingsstatus. Wenn alle Formalitäten erledigt sind, wird Wohnraum in anderen Notunterkünften zugewiesen, etwa in der Arkonastraße oder im Schusterkrug. Sozialdezernent Stöcken meinte, es könnten noch weitere 450 Unterkünfte mobilisiert werden. Danach wird es schwierig.

Im Gegensatz zu den Flüchtlingen von 2015/ 2016 kommen aus der Ukraine auch Menschen , die nicht arm sind. Viele kommen mit eigenem Auto. Es sind wahrscheinlich noch längst nicht alle Geflüchteten aus der Ukraine registriert. Stöcken vermutet, dass sich insgesamt etwa 2.000 Ukrainer in Kiel aufhalten.

Die Stadtmission organisiert mit dem Sozialkaufhaus „Echt Gut“ die Sachspenden. Diese werden zum Teil durch andere Organisationen wie „kiel hilft“ und „Willkommenskultur Elmschenhagen“ eingesammelt und in das Sozialkaufhaus gebracht.

Die „Netten Kieler“ suchen zur Zeit Menschen mit Kenntnissen der Ukrainischen Sprache.

Die Stadt Kiel sucht für die Ukrainer abgeschlossenen Wohnraum zum Vermieten.

Wie kommen die Ukrainer nach Kiel?

Manche werden von Helfern direkt an der polnischen Grenze abeholt. Andere kommen autonom. Manche kommen anscheinend nur deshalb nach Kiel, weil die Homepage der Stadt Kiel besonders hilfreich ist. Hier finden sie hilfreiche Tipps und Anweisungen auf Ukrainisch . Auch Transitflüchtlinge halten sich in Kiel auf, die eigentlich nach Skandinavien weiter reise möchten.

Hilfreiche Adressen:

Die Homepage von „Kiel hilft“ ist nicht richtig aktiv. Aktuelle Hilfsaufrufe finden sich auf Facebook noch unter der alten Bezeichnung“Kiel hilft Flüchtlingen“: https://www.facebook.com/kielhilftfluechtlingen/

Ehrenamtsbüro „Nette Kieler“: https://www.nette-kieler.de/

Willkommenskultur Elmschenhagen: Willkommenskultur-Elmschenhagen@web.de

Privatunterkünfte organisiert das Netzwerk https://www.unterkunft-ukraine.de/

Hilfreiche Tipps für Geflüchtete und Helfer auf der Homepage der Stadt: https://www.kiel.de/de/gesundheit_soziales/ukraine_unterstuetzen.php

Weiterlesen?

Hilfsaktionen für Ukrainer in Kiel

(Beitragsbild: ein Gemälde von Betty Donald, https://www.facebook.com/betty.donald.1610)

Podiumsdiskussion: Verkehrswende für die Stadt

Nachtrag: Die Veranstaltung fällt leider krankheitsbedingt aus!

Am Donnerstag, 24. März, 20 – 22 Uhr, Hansa48: Es diskutieren Morten Kabell (ehemaliger Bürgermeister von Kopenhagen, Carolin Klaubke (VCD) und Niklas Hielscher (Blog Bielenbergkoppel.de)

Aus der PM: Am Gemeinwohl orientierte und ökologisch nachhaltige Mobilitätskonzepte können einen wichtigen Beitrag zu Umweltschutz und Klimagerechtigkeit leisten und gleichzeitig das Grundbedürfnis der Menschen nach Bewegungsfreiheit flächendeckend befriedigen. Aber welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit eine gerechte sozial-ökologische Verkehrswende gelingen kann, wie sie gegenwärtig zum Beispiel in Kopenhagen eingeleitet wurde? Wie greift soziale und ökologische Verkehrspolitik in weitere Felder der Stadtplanung ein? Welche Instrumente können diese neuen Formen der Mobilität für alle zugänglich machen? Die Autos werden zurückgedrängt, aber was ersetzt sie? Kann es eine ausdrücklich soziale orientierte Verkehrswende überhaupt geben?

Wir wollen mit Aktivist*innen aus Bewegungen in Kiel und Kopenhagen über linke Perspektiven für eine klimagerechte Mobilität für alle am Beispiel gelingender Praxen auf lokaler Ebene diskutieren. Unser Haupt-Referent ist Morten Kabell aus Kopenhagen. Morten war Bürgermeister für Technik und Verkehr in der dänischen Metropole.

Weitere Diskutant*innen:
Carolin Klaubke (VCD)
Niklas Hielscher. Niklas betreibt die Seite bielenbergkoppel.de und setzt sich als Teil des Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“ für die Verkehrswende und gegen Straßenbauprojekte im Kieler Grüngürtel ein.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein.

Die Veranstaltung findet entsprechend des Hygieneplans der Hansa48 statt. Höchstwahrscheinlich als 2g plus – Veranstaltung.

Debatte um Mobilitätswende in Kiel

Kein Thema bringt Kiel so in Wallung wie das Thema Mobilitätswende. In der letzten Ratsversammlung schlugen die Wellen hoch während der Aktuellen Stunde über den Themenkomplex Parken, Tempo 30 und Fahrradverkehr. Dabei spielte eine fiktive ältere Person mit Rollator eine gewisse Rolle, diente sie doch sowohl den Befürwortern als auch den Gegnern des Gehweg-Parkens als Begründung der jeweiligen Position. Aber nun der Reihe nach:

Genügen 1,20 Breite für Gehwege?

Das aufgesetzte Parken soll in Kiel allmählich verboten werden. Die Vorgehensweise: wenn sich ein Anwohner beschwert, dass der Gehweg nicht breit genug ist, gibt es eine Begehung, und wenn es sich herausstellt, dass die Breite des Gehwegs wegen parkender Autos nicht dem Gesetz entspricht, sind Parkverbote die Folge. Das Beispiel, das in der Aktuellen Stunde besonders hervorgehoben wurde, ist die Clausewitzstraße in der Nähe des Blücherplatzes. Hier parken Autos auf beiden Seiten der Straße auf dem Gehweg. Ratsherr Florian Weigel (CDU) hat nachgemessen und meint, es wären durchweg noch 1,20 bis 1,40 Meter Platz für Fußgänger. Allerdings fordert das Gesetz 1,80 Meter, darauf wies Ratsherr Max Dregelies (SPD) hin. Und im Verkehrsentwicklungsplan von 2008 habe man eine Ende des Gehweg-Parkens auch mit den Stimmen der CDU beschlossen.

Auftritt der fiktiven älteren Person mit Rollator: Die einen argumentierten, dass diese Person ein Auto, das vor der Tür parkt, braucht, weil sie nicht bis zur nächsten Bushaltestelle gehen kann. Ganz davon abgesehen, dass es keine Garantie für einen Parkplatz direkt vor der Tür gibt, argumentierten die anderen, dass es oft kein Durchkommen auf dem zugeparkten Gehweg gäbe, vor allem wenn möglicherweise ein Rollstuhl entgegenkommt. Bezeichnenderweise macht sich gerade der Seniorenbeirat für das Freihalten von Gehwegen stark.

Die Mobilitätswende ist notwendig wegen der steigenden Zahl von PKWs

Im Grunde zeigte sich bei dieser Debatte wie so oft: die eigentlichen Feinde der Autofahrer sind weder Fußgänger (mit oder ohne Rollator), noch Fahrradfahrer noch die Politik, sondern die anderen Autofahrer. Es gibt zu viele. Während die Einwohnerzahl von Kiel stagniert, nimmt die Zahl der angemeldeten Fahrzeuge zu.

In der Debatte bestand Einigkeit, dass manche Leute ein Auto wirklich brauchen. Aber tatsächlich werden viele Autos nur selten benutzt. In solchen Fällen wäre es möglich, auf das Carsharing auszuweichen.

Kein Tempo 30 auf dem Theodor-Heuss-Ring

Wie in der selben Ratsversammlung zu späterer Stunde beschlossen, tritt Kiel dem Bündnis „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ bei. Dieses Bündnis will sich dafür einsetzen, dass Kommunen eigenständig auf bestimmten Straßenabschnitten Tempo 30 anordnen können. Das ist jetzt aus rechtlichen Gründen nicht immer möglich. Als Beispiel wurde die Rathausstraße genannt: hier liegen die Voraussetzungen für Tempo 30 nicht vor, aber die Verwaltung würde dennoch gerne den Verkehr auf dieser innerstädtische Rennstrecke verlangsamen.

Oberbürgermeister Kämpfer versicherte: niemand will den Theodor-Heuss-Ring zur Tempo-30-Zone erklären! Die FDP war sich da nicht so sicher. „Früher oder später werden wir überall Tempo 30 haben.“

Die Vorteile von Tempo 30 liegen auf der Hand: weniger Verkehrsunfälle insgesamt und weniger schwere Verkehrsunfälle.

In der Debatte wurde wieder einmal klar: der öffentliche Raum ist nicht unendlich groß. Irgendwie muss der Platz gerecht aufgeteilt werden für alle Menschen, ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder womöglich dem Wohnmobil unterwegs!

Weiterlesen?

kn online: Rat beschliesst mit rot grüner Mehrheit: Kiel tritt Tempo-30-Bündnis bei

Die Weberstraße und das Gehweg-Parken

Südspange oder nicht Südspange? Das ist hier die Frage

Hilfsaktionen für Ukrainer in Kiel

Die Hilfsaktionen für die Flüchtlinge aus der Ukraine laufen auf Hochtouren. Gestern musste der Verein “Kiel hilft“ sogar einen Spendenaufnahmestopp verkünden! Dieser Verein postet regelmäßig „Bestelllisten“ auf seiner Facebookseite und die gewünschten Artikel, etwa Dosenöffner oder Handtücher, können zu den angegebenen Zeiten entweder direkt in die Geflüchteten-Unterkunft Arkonastraße oder zu „Kiel hilft“ (Kleiner Kuhberg 14) gebracht werden. Manchmal sucht der Verein auch freiwillige Helfer, die etwa beim Herrichten von Zimmern helfen. Schaut immer mal auf ihre Facebookseite! Die Koordination der Hilfen läuft so gut, weil dieser Verein, der während der Flüchtlingswelle 2015 entstand, auf die Erfahrungen aus dieser Zeit zurückgreifen kann. Das gilt auch für die Stadt Kiel.

Auf der städtischen Homepage finden sich Tipps für Geflüchtete aus der Ukraine auf Deutsch und auf Ukrainisch. Die Neuangekommenen sollen zuerst in das Ankunftszentrum am Stresemannplatz 1-3 gehen. Hier gibt es sogar Schlafplätze für eine Nacht.

Neben Sachspenden sind auch Geldspenden sehr hilfreich. Sie können oft gezielter eingesetzt werden. Um Geldspenden bittet die „Stiftung Drachensee“, denn sie plant in die Ukraine zu fahren um Menschen mit Behinderung von dort nach Deutschland zu holen. Die Spenden sind etwa für Benzinkosten gedacht.

Auch das „Deutsche Rote Kreuz“ sammelt Geldspenden. https://www.drk.de/ppc/nothilfe-ukraine/

Wer abgeschlossenen Wohnraum an Ukrainer vermieten will, kann sich bei der Verwaltung melden: Wohnungsvermittlung@kiel.de , Stichwort Ukraine.

Die „Süddeutsche Zeitung“meldetet, dass laut dpa am 15. März bereits 1.700 geflüchtete Ukrainer in Schleswig-Holstein gemeldet waren, Tendenz steigend.

So war es 2016: Anpacken bei „Kiel hilft Flüchtlingen“

(Beitragsbild: ein Gemälde von Betty Donald. Mehr Bilder von ihr seht ihr auf ihrem Facebook-Profil.)

Lerne anders Gärtnern: Vorträge, Workshop, Saatgutbörse

Gleich drei Veranstaltungen befassen sich in den nächsten Wochen mit Gartenbau: Das 2. Kieler Samenfest, zwei Vorträge in der Alten Mu zum Thema naturnahe Kleingärten und Permakultur, und ein Workshop im Prüner Schlag zum Thema naturnahes Gärtnern.

Am 16. März um 18 Uhr im Ratssaal: Das 2. Kieler Samenfest!

Mit Vorträgen, Ausstellung, Samenbörse und Imbiss geht die Veranstaltung das brisante Thema Saatgut an. Das Motto des diesjährigen Samenfestes lautet: „Wir müssen das Saatgut retten, um uns selber zu retten!“

Programm und Abemeldung: https://www.bund-kiel.de/fileadmin/kiel/Kieler_Samenfest.pdf

Zur Einstimmung ein Bericht vom 1. Kieler Samenfest

Am 19. 3. von 14 – 17 Uhr im Fahrradkinokombinat, Alte Mu, Lorentzendamm 8, zwei Vorträge.

Den Anfang macht Joschka Meyer mit dem Vortrag „Naturnahe Kleingärten als Oasen für Mensch und Tier“. Joschka Meyer ist Gartenbaumeister und begeisterter Schrebergärtner, seit über zehn Jahren Mitglied im Verein Naturgarten e.V. und seit ca einem Jahr Landesfachberater für Kleingärten in Hamburg. Er erklärt das Konzept Naturgarten und wie es möglich ist, im eigenen Kleingarten die Artenvielfalt zu fördern ohne den Garten verwildern zu lassen und womöglich mit dem Bundeskleingartengesetz zu kollidieren.

Im Anschluss wird ein Vertreter des Permakulturzentrum Kiel e.V. einen Vortrag halten zum Thema „Was ist eigentlich Permakultur?“ Das Permakulturzentrum gestaltet u.a. die Grünanlagen der Alten Mu.

Die Teilnehmenden erhalten kostenlos das Heft „Naturgarten für Einsteiger“ und Saatgut. Es wird außerdem einen Info- und Büchertisch geben.

Anmeldung bei Nicoline.henkel@kiel.de , Tel 0431/ 901 3765

Am 2. April 2022, von 14 – 18 Uhr, Workshop des Naturgarten e.V. in der Kleingartenanlage Prüner Schlag, Parzelle 411.

Der Eingang zur Anlage liegt am Hasseldieksdammer Weg gegenüber vom Sportplatz Kilia.

Der Workshop richtet sich an Kleingartenfachberater und Interessierte.

Es werden in drei Kleingärten mit den Teilnehmenden praktisch Elemente eines naturnahen Kleingarten hergestellt und ihre Bedeutung erläutert. Die Elemente: eine Reisighecke, eine Trockenmauer, ein Miniteich, ein Kräuterrasen unter einem Obstbaum und eine Wildbienen-Nisthilfe zum Mitnehmen. Zudem erhalten alle Teilnehmenden eine Bauanleitung der hergestellten Elemente. Für Getränke und eine kleine Stärkung wird gesorgt.

Anmeldung bei Nicoline.henkel@kiel.de , Tel 0431/ 901 3765

Events in Kiel zur Ukraine-Krise

Das Kieler Friedensforum ruft zu einer Kundgebung auf: 4. März 2022 um 17 Uhr auf dem Europaplatz. Das Motto lautet: „Waffen nieder – nein zum Krieg“. In ihrem Aufruf warnen die Mitglieder des Friedensforum, dass „Waffenlieferungen den Krieg weiter anheizen.“ Sie kritisieren die Aufrüstung der Bundesrepublik. www.kieler-friedensforum.de

Am Sonntag um 15 Uhr lädt „Kiel hilft“ zu einem Werkstatttreffen zur weiteren Vernetzung in die Waisenhofstraße ein, Eingang ist Kleiner Kuhberg 14. Vielen noch bekannt als „Kiel hilft Flüchtlingen“ hat diese Initiative Großartiges geleistet, als es um die Versorgung der syrischen Geflüchteten 2015/ 2106 ging. Am kommenden Wochenende besteht die Gelegenheit, dich mit anderen zu vernetzen und Aktivitäten zu planen, um den ukrainischen Geflüchteten zu helfen. Die Treffen sind am Samstag, den 5. März um 15 Uhr und am Sonntag, den 6. März um 15 Uhr. https://www.facebook.com/kielhilftfluechtlingen/

Auf der Web-Seite des Flüchtlingsrats – www.frsh.de – werden regelmäßig Informationen zur Situation von aus der Ukraine Geflohener, zu Fluchtwegen und den Bedingungen der Aufnahme in Deutschland und Schleswig-Holstein aktualisiert.

2-tägiger Bus-Warnstreik

ver.di Nord: Tarifkonflikt spitzt sich zu – Weitere Warnstreiks in den Busunternehmen des Landes

Aus der Pressemitteilung vom 25.02.2022

Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, sind die Tarifverhandlungen (dritte Verhandlungsrunde) für die rund 1600 Beschäftigten des Nahverkehrs Schleswig-Holstein (TV-N SH), erneut ohne eine wesentliche Annäherung beendet worden.

Da am vergangenen Montag erneut keine signifikanten Schritte in Richtung Tarifabschluss erkennbar waren, hat die Tarifkommission entschieden, vor der nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch ein deutlicheres Zeichen zu setzen.

ver.di Nord ruft die Beschäftigten der TV-N Unternehmen zu einem zweitägigen Warnstreik auf. Der Warnstreik beginnt am kommenden Montag, den 28.2.2022 mit der Frühschicht und endet am Dienstag, den 01.03.2022, nach der letzten Schicht.

„Das ist ein erneutes Ärgernis für alle Beteiligten, das wir gerne vermieden hätten. Wir konnten leider keinen ausreichenden Willen der Arbeitgeberseite erkennen, zu einem Tarifabschluss zu kommen und das führt dann zu diesen Konsequenzen. Wir kündigen den Warnstreik erneut frühzeitig an, damit die Kunden der Nahverkehrsunternehmen entsprechend planen können“, so Karl-Heinz Pliete, Verhandlungsführer für ver.di Nord.

Die Verhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV), werden am Mittwoch den 02.03.2022 fortgesetzt. 

„Das Fenster, ohne längerfristige Streiks noch einen guten Kompromiss zu finden, schließt sich immer weiter und diese Botschaft wollen wir mit diesem Warnstreik auch senden.  Offensichtlich ist ohne Aktivität in den Betrieben kein einigungsfähiges Angebot auf den Tisch zu bekommen“, so Pliete weiter

ver.di Nord fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,50 Euro pro Stunde ab dem 01.01.2022. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten bekommen.

Kieler Woche: 100 Prozent Programm geplant

Corona-bedingt wurde die Kieler Woche 2020 auf den September verschoben und mit vielen Einschränkungen versehen. 2021 fanden dann lediglich die Segelevents statt, während der kulturelle Teil der Kieler Woche abgesagt wurde. Aber 2022 soll es eine Kieler Woche wie früher werden. „Wir planen ein 100-Prozent-Programm“, so der Kieler OB Ulf Kämpfer im Wirtschaftsausschuss gestern.

Den Auftakt macht der Sound-Check am Vorabend der Kieler Woche am 17. Juni auf der NDR-Bühne vor dem Rathaus. Offiziell beginnt die Kieler Woche dann am 18. Juni und endet am 26. Juni. Dazwischen jede Menge Volksfest-Belustigung. Etwa der Internationale Markt zwischen Rathausstraße und Asmus-Bremer-Platz, auf dem sich diesmal auch ein Stand mit deutscher Küche präsentiert. Die teilnehmenden Länder sind nach aktueller Planung: Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Eswatini, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irland, Kroatien, Litauen, Nepal, Niederlande, Nigeria, Österreich, Pakistan, Peru, Polen, Portugal, Ruanda, Russland, Serbien, Slowakei, Spanien, Sri Lanka, Tschechien, Uganda, USA.

Das Progamm steht noch nicht in allen Einzelheiten. Aber schon gebucht werden können die Konzerte auf der Krusenkoppel.

  • Am 18. Juni wird es politisch mit Tocotronic, die ihr neues Album „Nie wieder Krieg“ aufführen.
  • Am 19 Juni spielt das Friedrich Lichtenstein Trio mit Gesang, Piano und Saxophon, aber auch mit Elektronik Songs, stilistisch angesiedelt zwischen Jazz und Easy Listening.
  • Am 20. Juni singt Tim Fischer Chansons aus seinen Alben „Zeitlos“ und „Caberet Berlin“. Auf beiden Alben findet sich der Song „Zu Asche, zu Staub“, bekannt aus der Serie Babylon Berlin.
  • Am 22. Juni präsentiert Axel Prahl eigene Kompositionen. Er wird von neuen Musikern begleitet : „Mehr …Das Sommerkonzert“
  • Am 23. Juni steht die singende Schauspielerin Anna Loos mit Songs aus ihrem Album „Werzeugkasten“ auf der Bühne.
  • Am 25. Juni lädt die A Capella Band basta zu einem Wunschkonzert ihrer Lieder ein. Mitsingen erwünscht
  • Die Konzertreihe endet am 26. Juni mit dem Konstantin Wecker Trio (Gesang, Cello, Klavier). Wecker singt mit seiner markanten Stimme von Liebe, Wut und Utopie. Alle für 2020/21 gekauften „gewaltig-leise“-Tickets behalten auch 2022 ihre Gültigkeit.
  • Leider schon ausverkauft sind die Konzerte von Danger Dan am 24. Juni und Element of Crime am 21. Juni. Element of Crime und das Konstantin Wecker-Trio holen ihre für 2020 geplanten Konzerte nun im Juni 2022 nach. Die gekauften Tickets behalten auch 2022 ihre Gültigkeit.

Einzelheiten zur Buchung dieser Konzerte findet ihr hier: Kieler Woche:gewaltig leise.

Die Planung der Kieler Woche ist noch nicht abgeschlossen, weitere Details folgen bald. Nach zwei schwierigen Jahren könnte die Kieler Woche dieses Jahr wieder zu alter Größe als eines der größten Volksfeste Europas aufschließen

Weiterlesen?

2020 Kieler Woche auf Sparflamme

2021 Kieler Woche: Oberbürgermeister zufrieden mit kleinerer Version