Kurznachrichten im Juni

Der Corona-Stand am 24. Juni um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.440. Davon wieder genesen: 5.321 Personen. 17 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 1 neuer Positivfall. Verstorben sind 102 Kieler*innen. 38 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 3,6.

Holtenauer Straße: Die Bushaltestellen „Dreiecksplatz“ in der Holtenauer Straße auf Höhe der Arkaden bekommen eine neue Fahrbahndecke. Das Tiefbauamt nimmt sich am Freitag, 25. Juni, die Haltestelle in Fahrtrichtung Wik vor. Stadtauswärts ist die Straße zwischen Lehmberg / Mittelstraße und Jungmannstraße in dieser Zeit gesperrt. Die Umleitung, auch für die ÖPNV-Busse, verläuft über Lehmberg und Knooper Weg. Während der Bauarbeiten stehen am Freitag auch die an die Haltestelle angrenzenden Parkplätze vor den Arkaden vorübergehend nicht zur Verfügung.

Klausdorfer Weg: Das Tiefbauamt erneuert von Montag, 28., bis Dienstag, 29. Juni, im
Klausdorfer Weg die Ampelanlage Ostring/Klausdorfer Weg. Während der Umbauarbeiten müssen die Ampeln ausgeschaltet werden.

In der Straße Boksberg in Neumühlen-Dietrichsdorf muss das Tiefbauamt einen Schmutzwasseranschlusskanal reparieren. Während der Bauzeit von Montag, 28. Juni, bis voraussichtlich zum 9. Juli ist der Boksberg im oberen Bereich gesperrt.

Schwimmen in Kiel:

  • Badesteg Bellevue an der Kiellinie, bei schönem Wetter täglich von 9 – 19 Uhr.
  • Badesteg Kiellinie vor dem Camp 24/7 von 8 – 20 Uhr
  • Seebad Düsternbrook, Kiellinie 130, morgens bis 18 Uhr, https://seebad-duesternbrook.com/schwimmen/
  • Sommerbad Katzheide, montags bis freitags von 10 – 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 – 20 Uhr
  • Eiderbad Hammmer, täglich von 10 – 18 Uhr
  • Das Hörnbad bliebt wahrscheinlich bis zum 26. Juli geschlossen. Auch die Schwimmhalle in Schilksee bleibt vorerst geschlossen.

Die Kieler Woche vom 4. – 12. September 2021. Nach und nach stehen Dinge fest, die dann passieren werden – gewaltig leise, das kleine Festival im Festival, oder das Segelkino wird es wieder geben, das Classic Open Air kommt zurück, der Internationale Markt oder das Hoftheater. Alles wird etwas anders aussehen, aber es soll möglichst nah ans Original heran. Das ist der Plan.

Bevölkerungsprognose für Kiel: Betrachtet man die Entwicklung im Kieler Stadtgebiet insgesamt, so steigt die Bevölkerung in den kommenden Jahren wieder moderat an . Demnach werden 252.210 Einwohner*innen im Jahr 2029 in Kiel wohnen, das entspricht 4.433 Einwohner*innen mehr im Vergleich zu Ende 2019. Das Maximum mit 252.232 Einwohnern wird nach dieser Prognose im Jahr 2028 erreicht. Gleichwohl rechnet die Studie mit einem Rückgang der Bevölkerung in einigen Stadtteilen. Prozentual werden vor allem Schilksee, Holtenau und Suchsdorf Einwohner*innen verlieren. Quelle: Bevölkerungsprognose 2020-2019

Der neue Mietspiegel ist da: mit dem Mietspiegelrechner kannst du die ortsübliche Vergleichsmiete für eine konkrete Wohnung ermitteln. https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/wohnen/mietspiegel.php

Holsteinstadion: Um die Öffentlichkeit frühzeitig über den Bebauungsplan zu informieren, lädt die Landeshauptstadt Kiel interessierte Kieler*innen ein zu einem Informationsabend am Montag, 14. Juni, um 19 Uhr. Anmeldungen sind bis zum 12. Juni möglich: holsteinstadion@kiel.de Wer teilnehmen möchte, benötigt einen aktuellen negativen Coronatest, der nicht älter als 24 Stunden ist. Vollständig Geimpfte und Genesene müssen keinen Test vorlegen. Während der Veranstaltung gilt eine Maskenpflicht, die Masken können am Sitzplatz abgenommen werden.

Zankkapfel Schrevenpark. Hier wurde/wird wild gefeiert, was zu Protesten von Anwohner*innen führte. Polizei und Stadt haben ihre Erkenntnisse nun zusammengetragen und mögliche Maßnahmen abgewogen. Ein Alkoholverbot im Schrevenpark ist nicht geplant. Aber es wird mehr Kontrollen geben. Und es werden mehr Abfalltonnen aufgestellt.

Woodstock: In der City Ecke Hafenstr. /Fabrikstr. soll ein neues Studi-Haus entstehen. Das sechsgeschossige Gebäude in Holzbauweise wird 75 Studierenden-Appartments bieten. Dazu kommen eine grüne Dachterrasse, Laubengängen, ein Café und Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss. Die Bauweise soll klimaneutral sein.

Kieler Woche fast wie früher: Schlemmen auf dem Internationalen Markt, toben auf der Krusenkoppel, feiern vor der Jungen Bühne: Bei der Kieler Woche 2021 (4. bis 12. September) können sich die Besucher*innen auf viele „KiWo“-Klassiker freuen, die im vergangenen Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnten. In den aktuellen Planungen spielen dabei natürlich auch Hygiene- und Sicherheitsregeln eine Rolle. „Insgesamt kommen wir wieder deutlich näher ans Original heran“, freut sich Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Um die Kieler Woche wieder näher ans Original zu bringen und dabei die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen umsetzen zu können, wird das Segel- und Sommerfestival mit circa 50 Prozent seines üblichen Umfangs geplant. Beispiel: für den internationalen Markt werden nur 20 anstatt 30 Standplätze vergeben.

Aus der Statistik: Im vierten Quartal 2020 lebten 8.883 Kinder (unter 15 Jahre) von Hartz IV. Im Vorjahresquartal waren es 9.115. Quelle: Quartalsbericht I, 2021.

Die Bevölkerungszahl: Am Ende des ersten Quartals 2021 lebten 247.580 Menschen in Kiel, geringfügig (-0,3) weniger als im Vorjahresquartal.

(Das Foto zeigt die Kiellinie zur Kieler Woche 2018.)

Offener Brief zur Klimapolitik in Kiel

21 Umwelt- und Klima-Initiativen schrieben einen Offenen Brief und überreichten ihn heute mittag öffentlichkeitswirksam dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer mitsamt einem symbolischen Restguthaben CO2. 12, 5 Megatonnen CO2, mehr darf Kiel aus Sicht der Initiativen nicht mehr verbrauchen.

Die Rechnung: „Die Gesamtmenge an Treibhausgasen ….., um die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist limitiert“, so steht es im Brief. Das „Restbudget“ beträgt laut IPPC 480 Gt CO2 . „Für Deutschland ergeben sich bei 83,2 Millionen Einwohnern anteilig 4,6 Gt Co2 oder 55 t CO2 pro Person. Bei unverminderter Emission von derzeit 11 t pro Person und Jahr wäre dieses Restbudget innerhalb von nur etwa fünf Jahren aufgebraucht.“

Wünsche an die Klimapolitik

Der Offene Brief listet eine Reihe von Forderungen auf. Die wichtigsten:

  • Das Restbudget für die Stadt Kiel wird angegeben, festgelegt und generationengerecht angewendet.
  • Alle Klimaziele werden rechtlich verbindlich festgelegt.
  • Ab sofort soll der Klimaschutz bei jeglichen Entscheidungen als wichtigstes Kriterium gewertet werden.
  • Nur solche Lösungen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken, werden umgesetzt.

In einer Anlage werden konkretere Maßnahmen empfohlen. Hier eine Auswahl:

  • keine Schädigung des Grüngürtels für Bauprojekte
  • vorerst Aussetzung von Verkehrsbauprojekten und deren Planungen bis die Verkehrsströme den Emissions-Minderungszielen entsprechen
  • Biomasse soll nicht als Brennstoff genutz werden.

Reden auf der Kundgebung

Nicht nur die Energiefrage, auch das Artensterben wurde in einer Rede als ein sehr großes Problem thematisiert. Hanno Michel von Scientists for Future sagte in seiner Rede: „Wir befinden uns in einer der größten und auf jeden Fall der schnellsten Phase von Artensterben in der Geschichte.“ Dabei würden Tier- und Pflanzenarten verschwinden, von denen man noch nicht einmal weiß, was ihre Rolle in der Biologie des Planeten sei.

Evelyn von People for Future bezog sich auf das Klima-Urteil vom Bundesverfassungsgericht: „Nach diesem Urteil ging ein Raunen durch das Land. Oder liegt es an den kommenden Wahlen?“

Das Bundesverfassungsgericht hatte im April geurteilt, dass das deutsche Klimaschutzgesetz nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Die Regierung müsse nachschärfen. Auf der heutigen Kundgebung war auch Sophie Bracken anwesend. Sie ist eine der Personen, die die Verfassungsbeschwerde eingelegt hatten. Ihre Familie betreibt einen Hof auf Pellworm. Diese und andere Inseln sind durch den Klimawandel bedroht.

Luca Brunsch von der Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel klagte über die Symbolpolitik in Kiel. „Kiel ist gut in Ankündigungen.“ Faktisch würde zu wenig passieren. Nur ein Prozent des Haushalts würde für den Klimaschutz aufgewandt. Er bedauerte auch, dass die Klimakrise zur Zeit in den Medien hinter anderen Krisen zurücksteht. „Es ist nicht mehr das Thema, das es einmal war. Aber mit Mutter Natur lässt sich nicht spaßen.“ Ein gewisser Meeresspiegelanstieg sei jetzt schon nicht mehr zu verhindern.

Die Reaktion von OB Ulf Kämpfer auf den Offenen Brief

Der Oberbürgermeister freute sich über das Engagement und meinte auch, dass es „ein bisschen schneller gehen“ müsste mit dem Klimaschutz. Aber: „Wir brauchen Mehrheiten und müssen die Kieler und Kielerinnen mitnehmen.“ Einiges sei auch schon passiert: Kohlekraftwerk abgeschaltet und mehr Fahrradwege gebaut.

Warum jetzt ein offener Brief?

In Anschluss sprach ich mit Erna Lange, die maßgeblich an dem Text zum offenen Brief mit gearbeitet hatte. Bei 21 Initiativen war das kein so leichtes Unterfangen. Anlass für diesen offenen Brief war der zweite Jahrestag der Ausrufung von Climate Emergency in Kiel. Und der zweite Anlass war das Klima-Urteil vom Bundesverfassungsgericht. Erna Lange erwartet von der Kieler Politik, dass die Dringlichkeit des Klimaschutzes viel stärker betont wird. „Man muss es richtig erklären. Es wird zu wenig über die Kosten der Anpassung geredet.“ Das war auch ein wiederkehrendes Motiv der Reden: Die Kosten des Nicht-Handelns werden um ein Vielfaches größer sein als effektiver Klimaschutz. Und manche Schäden werden irreparabel sein.

Weiterlesen?

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Freude-bei-Umweltminister-und-Verbaenden-nach-Klima-Urteil,klimaklage110.html

Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Die Fridays for Future Demo heute fand bei strahlendem Wetter statt. Ab 14 Uhr füllte sich der Exerzierplatz schnell. Nach den Reden zum Auftakt wurde klar: es sind weit aus mehr Räder auf dem Platz als angemeldet. Nicht 250, wie angemeldet, sondern laut Polizei 450. Also wurde die Demo geteilt. Nach der Hälfte der Teilnehmenden kam ein Polizeiwagen in die Schlange und danach die übrigen Teilnehmenden. In dieser Formation ging es dann über Schützenwall und Westring zum Theodor-Heuss-Ring, ein Stück am Vieburger Gehölz vorbei und auf der B404 mit einem Schlenker zum Ostring dann am Bahnhof vorbei zum Rathaus.

Bevor es losging, sprach ich mit einigen der Demonstrierenden. Florian, 51, war mit seiner Familie da. Für ihn ist die Solidarität mit der Jugend wichtig. Deshalb ist er gegen weiteren Straßenbau.

Auch Volker, 71, thematisierte die Jugend. Auf seinem Pappschild stand: „Südspange stoppen“. Er sagte: „Weil ich meinen Enkelkindern eine vernünftige Zukunft hinterlassen möchte.“

Zwei Studentinnen sind seit letztem November bei Fridays for Future und identifizieren sich stark mit den Zielen dieser Gruppe.

Jan, 15, interessiert sich besonders für den Klimaschutz. „Wie kann man noch im Jahr 2021 die Südspange bauen? Das Argument ist ja, dass es dann keine Staus gibt. Und dadurch weniger CO2. Aber ein paar Studien haben gezeigt, dass dann noch mehr Menschen motiviert sind, ins Auto zu steigen, und dann gibt es doch wieder Staus.“

Auftakt der Fridays for Future Demo

In den Redebeiträgen von Fridays for Future, VCD und Health for Future wurden die Probleme des Straßenbaus generell und besonders in Kiel thematisiert.

  • Die Südspange würde auf einem Kleingartengebiet gebaut werden. Da es dort länger leer stehende Gärten gibt, hat sich eine besonders wertvolle Flora und Fauna entwickelt. Das Meimersdorfer Moor und das Vieburger Gehölz sind in der Nähe. Der Bau würde Tiere verscheuchen und sie mehr Lärm aussetzen.
  • Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr! Das hat auch ein Gutachten für die A21-Anbindung prognostiziert.
  • Keine neue Straße entlastet!
  • 150.000 frühzeitige Tode ließen sich verhindern. Wir brauchen Luft mit weniger Schadstoffen.
  • Der Kampf gegen den Klimawandel ist die größte Chance für bessere Gesundheit.

Viele selbstgemalte Plakate griffen das Thema der Demonstration auf

  • Autobahn – wie be“scheuer“t ist das denn?
  • Grow food – not emissions – Kleingärten erhalten!
  • Solidarisch aus der Klimakrise statt sie weiter anzuheizen
  • „Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen….“ Grundgesetz Artikel 20 a

Die Demonstration führte zu Verkehrsbehinderungen, die von den meisten Autofahrern aber mit Gelassenheit akzeptiert wurden.

Weiterlesen:

Fridays for Future im Dialog mit der Lokalpolitik

KN: Fridays for Future-Demo

Aktionstage Verkehrswende

Am Wochenende 4.-6. Juni steht Kiel im Zeichen von Aktionen zur Verkehrswende. Die große Fahrraddemo, organisiert von Fridays for Future beginnt am Freitag, 4. Juni um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Am Samstag, 5. Juni informiert das Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel über die A21-Anbindung und wie man sie verhindert: Schevenbrücke (am Europaplatz) von 8.30 bis 14 Uhr. Am Samstag ab 16 Uhr veranstalten die Students for Future eine Online-Podiumsdiskussion. Am Sonntag ab 15 Uhr lädt die Aktionsgruppe Offenes Klimatreffen zu einer Kundgebung auf die Kiellinie/Reventlouwiese ein. Motto der Kundgebung: „Keine Autobahn – Nirgendwo! Für eine echte Verkehrswende!“

Fridays for Future Fahrraddemo am 4. 6.

Die Route liegt jetzt fest. Es geht vom Exerzierplatz über den Schützenwall Richtung Bundesstraße, dann über die B76, ein kleines Stück durchs Vieburger Gehölz und dann über B404 und B76 durch Gaarden am Bahnhof entlang wieder nach Kiel.

Beginn um 14 Uhr mit einer Auftaktkundgebung. Auf der Redeliste für Auftakt- und Endkundgebung stehen neben Fridays for Future auch VCD, Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel, BUND, Health for Future. Weitere kommen eventuell noch dazu.

Online Podiumsdiskussion zum Thema Südspange

Anlässlich der bundesweiten Aktionstage für die Mobilitätswende und gegen neue Autobahnen veranstalten die Students for Future Kiel eine Podiumsdiskussion zum Thema „Südspange in Kiel“. 👍Online via Zoom am Samstag, 5.6., ab 16 Uhr:https://uni-kiel.zoom.us/j/62383810951 Teilnehmen werden Luise Amtsberg (Bündnis 90/ Die Grünen), Lorenz Gösta Beutin (Die Linke), Christina Schubert (SPD), Florian Weigel (CDU), Florian Wrobel (Die Partei) und Marcel Schmidt (SSW). Der Titel der Diskussion: „Wald statt Asphalt“.

Ebenfalls am Samstag, 8:30 bis 14 Uhr verteilen Aktive des Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“ Infomaterial auf der Schevenbrücke (am Europaplatz).

„Keine Autobahn – Nirgendwo“

Am Sonntag, 6. Juni ab 15 Uhr lädt die Aktionsgruppe „Offenes Klimatreffen“ zu einer Kundgebung an der Kiellinie/ Reventlouwiese ein. Die Forderungen:

  • Keinen Cent mehr in den Bau neuer Autobahnen!
  • Investitionen aus dem Straßenbau in den Ausbau des Schienennetzes!
  • Pendlerpauschale neu gedacht: Wer mit dem ÖPNV fährt, soll bezuschusst werden!
  • Und natürlich: Autofreie Städte. Denn hier, direkt vor unserer Haustür, mit jedem PKW in dieser Stadt fängt es an.

(Das Foto zeigt eine frühere Fahrraddemo von Fridays for Future.)

Greenpeace Protest vor Edeka in Suchsdorf

Heute machte Greenpeace Kiel mit einer Plakat-Aktion auf den Verkauf von Billigfleisch bei Edeka aufmerksam. Gegen 11:30 machte sich eine Gruppe von Greenpeace-Aktiven bei Edeka Fiedler in der Doktor-Hell-Straße in Suchsdorf ans Werk: sie klebten Plakate an die Schaufenster und sprühten mit Hilfe von Wasserdruck und Schablonen Aufschriften auf das Parkplatzpflaster. Dies ist Teil einer deutschlandweiten Aktion.

Greenpeace kämpft für bessere Tierhaltung

Für die Tierhaltung gibt es vier Kategorien, wobei die Kategorie 1 die schlechteste ist, und Kategorie 4 die beste. Greenpeace fordert, Fleisch der Kategorie 1 aus dem Verkauf zu nehmen, weil diese nach Ansicht von Greenpeace nicht mit dem Tierschutz vereinbar seien. Es liegt in dieser Sache auch eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht vor. Dabei geht es um den Platz und die Zustände in den Ställen.

Frederike Haß, Gruppenkoordinatorin der Kieler Greenpeace-Gruppe, erklärt: „Alle Lebensmittelketten außer Edeka, haben einen Plan , wann sie aus der Kategorie 1 aussteigen. Lidl hat einen Stufenplan. Nur bei Edeka soll es keinen Ausstieg geben. „

Sie beschreibt, dass es in der Kategorie 1 weiterhin Praxis sei, dass Ferkel ohne Betäubung kastriert werden. Die Tiere hätten zu wenig Platz, selten natürliches Licht, Antibiotika werden werden prophylaktisch verabreicht, was zu Resistenzen führen kann und auch unserer Gesundheit schadet. Die Kategorie 2 sei nur geringfügig besser als die Kategorie 1.

Die Greenpeace-Plakatierung

Auf einigen Plakaten wird Edekas Werbe-Slogan „Wir lieben Lebensmittel“ ironisch verfremdet zu „Edeka: Wir lieben Billigfleisch, Artensterben, Klimakrise.“ Es geht also nicht nur um Tierwohl, sondern auch um die Problematik des Futtermittelanbaus, vor allem des Sojaanbaus in Brasilien. Die Tierhaltung zerstört Wälder und geht zu Lasten von Artenvielfalt und Insektenvielfalt, erklärt Frederike Haß. Andere Plakate fordern Haltung ins Sachen Tierwohl.

Die Kund*innen , mit denen ich sprach, sahen die Aktion überwiegend positiv. Hier einige Stimmen:

  • Passant 1, : „Finde ich gut. Am besten wäre gar kein Fleisch,“
  • Passantin 2: „Find ich gut, ich esse nur einmal in der Woche Fleisch, dann darf es auch richtiges sein. “
  • Passantin 3 : „Absolut richtig. Ich bin Vegetarierin.“

Ich überhörte ein Streitgespräch zwischen einer Aktivistin und einer Kundin, die wohl nicht wusste, dass Greenpeace ein Verein ist. Sie regte sich auf: „Und was solche Plakate kosten! Das wird von unseren Steuern bezahlt!“ Tatsächlich finanziert Greenpeace alle Aktionen aus Spenden.

Nach etwa einer Stunde fuhr Polizei auf den Parkplatz und beendete die Aktion.

An der Edeka-Fleischtheke

Nach der Aktion sah ich mir mal die Fleischtheke im Edeka an, um mir ein Bild zu machen, wie die Kategorien gekennzeichnet werden. An der Frischfleischtheke sind die Kategorien nicht ausgezeichnet. Ich zeigte auf ein Fleischstück und der Verkäufer, Herr Soltau konnte das als Lamm aus Neuseeland der Kategorie 2 identifizieren. Man muss aber fragen, sonst erschließt sich die Kategorie nicht. Wir machten dann eine Runde zu den Kühlregalen. Das abgepackte Fleisch ist tatsächlich gekennzeichnet, wenn auch oft unauffällig. Kategorie 4 erzielt nur das Biofleisch im Kühlregal. Der Chef der Fleischabteilung schaltete sich ins Gespräch ein, er freut sich auf eine Neuerung im September: Das „Strohschwein“ bekommt besseres Futter und bessere Haltungsbedingungen. Bis jetzt stammt das meiste Fleisch in dieser Filiale – wie auch bei Edeka generell – aus den Kategorien 1 und 2. Also Billigfleisch mit den schlechtesten Haltungsbedingungen.

Gestern begann die Kampagne mit einer Aktion in Hamburg. In Kiel und in anderen Städten sollen weitere Aktionen folgen.

Weiterlesen?

Überblick Kategorien der Tierhaltung

https://www.t-online.de/region/kiel/news/id_90145886/kiel-greenpeace-aktivisten-protestieren-vor-edeka-filialen-gegen-billigfleisch.html

https://www.mopo.de/hamburg/protest-gegen-tierleid-greenpeace-aktivisten-kapern-hamburger-edeka-fassade-31613366

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitzmole

Ausbau der B404: Stand der Pläne

Anfang Mai stellte Herr Schönherr von der DEGES die Pläne zum Ausbau der B404 zur Autobahn A21 in der Ortsbeiratssitzung vor, die die Ortsbeiräte Wellsee/ Kronsburg/ Rönne und Meimersdorf/Moorsee gemeinsam abhielten.

Um es gleich voranzustellen: die zentrale Frage, wie es ab Wellsee Richtung Kiel weiter geht, beantwortete Herr Schönherr nicht. Er verwies darauf, dass es vorher noch eine Bundestagswahl gibt und damit wollte er wohl andeuten, dass der Autobahnbau auf dem gesellschaftlichen Prüfstand steht. Bekanntlich fordern die Grünen ein Moratorium im Autobahnbau. Auch müsse man sich nach Corona neue Gedanken machen. Letzlich erwähnte er die Bewegung gegen die Südspange in Kiel: Tatsächlich wollen viele Kieler nicht nur keine Südspange sondern wehren sich gegen die Anbindung der A21 generell. Das Bündnis “Vorfahrt für den Klimagürtel” fordert die A21 bei Wellsee enden zu lassen.

Der Projektleiter Schönherr meinte aber, dass dieses Projekt wahrscheinlich zu Ende geführt wird. Ob mit oder ohne Südspange und wie die Anbindung an Kiel aussehen wird, wird zur Zeit geprüft. Im Januar wurden trotz Corona intensive Verkehrszählungen unternommen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben, um verschiedene Varianten zu prüfen.

A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau

Sehr viel ausführlicher beschrieb Schönherr das Stück A21 zwischen Wellsee und Klein-Barkau. Hier ging es vor allem um die Straße für langsame Verkehre, wie Busse und Traktoren. Auf Wunsch der LH Kiel wird diese Nebenstraße nun zwischen Schlüsbek und Wellsee auf der westlichen anstatt der östlichen Seite verlaufen. Dabei finanziert der Bund die Strecke bis zum Solldieksdamm, das Teilstück vom Solldieksdamm bis zur Edisonstraße liegt in der Verantwortung der Stadt.

Für den Fuß- und Radverkehr ist eine Querung der A21 in Höhe der Edisonstraße mit Anschluss an die Nebenfahrbahn geplant.

Der Bundesrechungshof entschied, dass zwei Autobahnanschlussstellen innerhalb von 420 Meter herausgeschmissenes Geld seien. Jetzt sieht die Finanzierung so aus, dass der Bund den Anschluss Wellsee finanzierte, während Kiel den Anschluss Edisonstraße finanzieren müsste. Für die Ausfahrt von der A21 aus Richtung Süden an der Edisonstraße scheint eine Finanzierung durch die LHKiel gesichert.

Ob auch eine Zufahrt auf die Autobahn an dieser Stelle kommen wird, ist noch nicht sicher.

Für den Bach Schlüsbek ist eine Unterführung geplant, die erst 1,40 hoch sein sollte und jetzt auf 2,30 erhöht wird. Sie ist als Durchgang für Tiere und natürlich den Bach gedacht und ist eigentlich nicht für den Radverkehr vorgesehen.

Der Zeitplan für den Abschnitt Klein-Barkau bis Wellsee:

  • Planfeststellungsverfahren 2022/ 23
  • Baubeginn 2025, wenn nicht geklagt wird.

Der Ausbau der B404 zur A21 wird auch Thema sein bei der Fahrraddemo zum bundesweiten Verkehrswendetag am 4. Juni. In Kiel beginnt die Demo um 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. Noch sind Südspange und Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz noch nicht beschlossen.

Weiterlesen?

Kiel/Autobahn-A21-Zwei-Anschluesse-fuers-Gewerbegebiet-in-Kiel-Wellsee

Antrag der Linken zum Ausbau der B404

Corona-Auflagen: weitere Lockerungen ab 31. Mai

Zahlreiche Corona-Auflagen werden in Schleswig-Holstein ab 31. Mai gelockert. Das betrifft private Treffen sowie Kultur und Sport.

„Draußen geht mehr als Drinnen“

Ab Montag (31. Mai) dürfen sich drinnen wieder zehn Personen aus zehn Haushalten treffen. Dies gilt auch für die Gastronomie, wo es allerdings innerhalb geschlossener Räume weiterhin eine Testplicht gibt. Auch in den Schulen gibt es neue Regelungen: Ab Montag gilt die Maskenpflicht nur noch in geschlossenen Räumen. Draußen dürfen Schüler:innen ihre Maske abnehmen, sofern sie weiterhin den Mindestabstand einhalten. Grundsätzlich gelte in vielen Bereichen die Faustregel „Draußen geht mehr als Drinnen“, erklärte Günther.

Perspektivplan für Veranstaltungen

„Gerade die Kulturbranche hat während der Pandemie gelitten“, sagte Umweltminister Albrecht. Deswegen seien weitere Öffnungsschritte ein gutes Signal für die Künstler:innen in Schleswig-Holstein. So sind Veranstaltungen ab Ende Mai in Innenbereichen wieder möglich. Voraussetzung: Die Teilnehmenden sind geimpft, genesen oder verfügen über einen Test, der nicht älter als 24 Stunden ist. Für Außenbereiche ist hingegen keine Testpflicht mehr vorgesehen.

Im Einzelnen gilt ab Montag (31. Mai):

  • In Innenräumen dürfen sich wieder bis zu zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen.
  • Veranstaltungen mit Gruppenaktivität und ohne feste Sitzplätze wie Feste und Empfänge können wieder stattfinden – unter Auflagen mit bis zu 25 Personen in Innenräumen und bis zu 50 Personen draußen. Dies gilt auch für Veranstaltungen im privaten Raum, wobei hier geimpfte oder genesene Personen nicht mitgezählt werden.
  • Auch Märkte (Flohmärkte, Messen usw.) sind im Innenbereich wieder möglich – unter Auflagen mit bis zu 125 Personen. Im Außenbereich sind maximal 250 Personen gestattet.
  • Veranstaltungen mit Sitzungscharakter (z.B. Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen) sind unter Auflagen ebenfalls mit bis zu 250 (Außenbereich) bzw. 125 Personen (Innenbereich) möglich.
  • Möglich wird auch wieder die Chorprobe mit Testpflicht aber ohne Maske.
  • Weitere Öffnungsschritte sind in einem Zwei-Wochen-Rhythmus denkbar, sofern es die epidemiologische Lage zulässt. Bei einer weiterhin positiven Entwicklung sind höhere Teilnehmendenzahlen bei öffentlichen Festen, Märkten und Theateraufführungen bereits Mitte Juni möglich.
  • Außerschulische Bildungsangebote sind auch innerhalb geschlossener Räume wieder möglich. Dazu zählen auch die Angebote von Musikschulen.
  • In Museen und Ausstellungen entfällt die Testpflicht
  • An rituellen Veranstaltungen der Religionsgemeinschaften können innerhalb geschlossener Räume ab Montag bis zu 125 Personen teilnehmen. Der Gemeindegesang (mit Mund-Nasen-Bedeckung) ist nicht mehr untersagt. An Trauerfeiern und Bestattungen auf Friedhöfen können künftig bis zu 250 Personen teilnehmen (125 im Innenbereich). 
  • Für Sport im Innenraum gilt bei Gruppengrößen von mehr als zehn Erwachsenen eine Testpflicht, bei Kindern und Jugendlichen besteht bis 25 Anwesenden keine Testpflicht. Im Freien sind unabhängig vom Alter bis zu 50 Teilnehmer:innen ohne Testpflicht möglich. Alle Sportanlagen können geöffnet werden, in Schwimmhallen und Fitnessstudios muss jedoch ein negatives Testergebnis vorgelegt werden. Im Amateursport sind im Freien ab Montag wieder Zuschauer:innen zugelassen.
  • Freizeit- und Kultureinrichtungen können unter Auflagen auch ihre Innenräume öffnen. Die Testpflicht im Außenbereich entfällt, für Innenbereiche bleibt sie bestehen. Die bestehenden Ausnahmen für Bibliotheken und Sonnenstudios werden auf die Museen erweitert.
  • Saunen, Whirlpools und vergleichbare Einrichtungen können unter Auflagen wieder geöffnet werden – sie dürfen aber vorerst nur einzeln oder durch die Mitglieder eines gemeinsamen Haushalts genutzt werden.
  • Jugendtreffs und weitere Angebote der Jugendarbeit sowie Jugendfreizeiten erhalten weitergehende Möglichkeiten.
  • Touristische Busreisen sind wieder ohne Kapazitätsbegrenzung möglich, es gibt jedoch Auflagen. Dazu gehören die Test- und Maskenpflicht.
  • Auch Prostitution ist unter engen Voraussetzungen wieder zugelassen. Dazu zählen Kontaktdatenerfassung, Hygienekonzept und Tests für Freier und Prostituierte. Nicht erlaubt wird die Straßenprostitution in Fahrzeugen.

Darüber hinaus gelten folgende Bestimmungen:

  • Die Sperrstunde und das Alkohol-Ausschankverbot nach 23 Uhr entfallen.
  • Die Testpflicht für Besucher:innen von Museen, Gedenkstätten, Ausstellungen, Bibliotheken und Archiven entfällt auch in Innenbereichen. Voraussetzung dafür ist, dass sich nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter in den Räumlichkeiten aufhält. Ab einer Besuchsfläche von mehr als 800 Quadratmeter muss für jede weitere Person mindesten 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.
  • Mitarbeitende in Gaststättenbereichen, in denen regelmäßiger Gästekontakt stattfindet (insbesondere in der Bewirtung), müssen spätestens alle 72 Stunden einen negativen Test vorlegen.
  • Maskenpflicht in Fußgängerzonen und an vergleichbaren Orten ist nicht mehr verpflichtend, kann aber von Kreisen und kreisfreien Städten vorgeschrieben werden.

Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/I/_startseite/Artikel2021/II/210530_VO_veroeffentlicht.html

Höffner: Mahnwache vor der Baustelle

Nach drei Mahnwachen und mehreren Demonstrationen gegen die Verwüstungen auf dem Prüner Schlag, geht der Protest weiter. Das Projekt Prüner Park ruft zu einer weiteren Mahnwache auf: Samstags-Mahnwache am 29.5.2021 um 12 Uhr 05 am Bauzaun der Höffner-Baustelle am Westring. Hier der Aufruf:

Gerechtigkeit für den Prüner Schlag!
Klima retten statt Höffner-Betten!

Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und Baulärm!

Auch an den Samstagen 24. April und 29. Mai um Fünf nach Zwölf wollen wir uns wieder auf dem Gehweg vor der Höffner-Baustelle am Westring versammeln.

Bringt Plakate mit Euren Botschaften und Forderungen mit, kommt so bunt und ideenreich wie beim letzten Mal! Meldet Euch gerne, wenn Ihr Redebeiträge leisten wollt!

Wir wollen zeigen, dass es uns nicht gleichgültig ist, wenn die wenigen Naturflächen, die wir in Kiel noch haben, der Profitgier geopfert werden.

Schluss mit dem zermürbenden Baulärm!

Sofortiger Baustopp bis zur vollständigen Wiederherstellung der widerrechtlich zerstörten Ausgleichsflächen!

Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche:

Lebensraum für Pflanzen und Tiere wiederherstellen.

Hier darf kein aufgeräumter Park entstehen!

—-

Bitte denkt während der Veranstaltungen daran, Euch Corona-konform zu verhalten: FFP2/KN95- oder OP-Masken tragen, mindestens 1,5 Meter Abstand halten!

(Das Foto zeigt eine der vorherigen Mahnwachen. )

Weiterlesen?

Was die Höffner-Bagger in Kiel alles platt gemacht haben

Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Kurznachrichten im Mai

Saatgutfestival online: Wie die Kieler*innen in ihrem eigenen Garten die Saatgutvielfalt unterstützen können, zeigen am Mittwoch, 26. Mai, 17 bis 18.30 Uhr, das städtische Umweltschutzamt und der Verein Saatgut e.V. in der Onlineveranstaltung „Saatgutvielfalt – bunt und gentechnikfrei“. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Kleingärtner*innen, Landwirt*innen und Verbraucher*innen können sich jetzt per E-Mail an mihriban.somar@kiel.de anmelden. Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer*innen kostenfrei gentechnikfreies Saatgut für Radieschen und Bienenweiden. Dafür muss bei der Anmeldung die eigene Anschrift angegeben werden.

Der Corona-Stand in Kiel am 24. Mai um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 5.335. Davon wieder genesen: 4.997Personen. 238 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 5 neue Positivfälle. Verstorben sind 100 Kieler*innen. 476 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 44,6. (Zum Vergleich: die 7-Tage-Inzidenz betrug am 20.5. noch 57,5.)

Sperrung in Mettenhof: Ab Dienstag, 25. Mai, wird der Gehweg im Bereich der Endhaltestelle Narvikstraße in Mettenhof gesperrt. Das Tiefbauamt führt dort Bauarbeiten durch, die voraussichtlich bis Ende Juni dauern.

Bis Anfang Juni ist die Kiellinie am Berthold-Beiz-Ufer zwischen Lindenallee und Carl-Loewe-Weg für den Kfz-Verkehr kompett gesperrt. Ab Anfang Juni wird eine Spur in Richtung Süden für Kfz freigegeben.

Kanalarbeiten am Sophienblatt: Vom 25. Mai bis 25. Juni dürfen Autos nicht durch das Sophienblatt zwischen Ringstraße und Stresemannplatz in Richtung Stadtmitte fahren. ÖPNV-Busse, Lieferverkehr, Fußgänger*innen und
Radfahrer*innen werden die Baustellen passieren können.

Eichhofstraße gesperrt: Im Zuge der umfangreichen Fahrbahndeckenerneuerung der Eckernförder
Straße in Höhe Gutenbergstraße muss nun die Zu- und Ausfahrt der Eichhofstraße von Dienstag, 25. Mai, bis voraussichtlich zum 12. Juli gesperrt werden.

Kanalarbeiten in der Krausstraße: Die Hausanschlusskanäle der Häuser 13,15 und 17 in der Krausstraße sind in die Jahre gekommen und müssen erneuert werden. Deswegen muss
vom 21. Mai bis zum 18. Juni der Bereich voll gesperrt werden.

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom Februar 2020 hat die Stadt eine rund 4200 Quadratmeter große Fläche hinter dem Grundstück in der Feldstraße 223 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben. Diese soll nun an eine Wohnungsbaugenossenschaft im Wege eines Erbbaurechtes vergeben werden. Entstehen können dort 35 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau. Die Ausschreibung und das Konzept sind Thema in den kommenden Sitzungen des Ausschusses für Soziales, Wohnen und Gesundheit (27.5.2021) sowie des Bauausschusses.

Aus der Statistik: Im Jahr 2020 wurden 145 Übergriffe auf Mitarbeiter*innen des Grünflächenamts verübt: von Beschimpfung über Bespucken bis zu Bedrohung mit Waffe und sogar körperliche Gewalt. Allerdings wurde in keinem Fall Strafanzeige erstattet. Quelle

Bautätigkeit: Nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein wurden für Kiel im Jahr 2020 für insgesamt 1.517 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt. Dies ist der höchste Wert seit mehr als 30 Jahre. Zum Vergleich im Jahr 2018 waren es nur 846. Quelle: Statistische Kurzinfo 424

Der Kieler Frühling 2021 war nass und kalt. Das Foto zeigt den Vinetaplatz im Regen.

Wir bleiben lieber anders!

Am Freitag demonstrierten etwa 100 Leute für den Erhalt des Li(e)ber Anders, Treffpunkt und Infoladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden. Nach 30 Jahren soll Schluss sein, die Kündigung kam mit der Post. Das wollen die Betreiber nicht so einfach hinnehmen, denn sie möchten auch noch nach dem 31. Juli an dieser Adresse weiter für den Stadtteil aktiv sein.

Entstanden ist das Li(e)ber Anders 1991 als Arbeitsloseninitiative. Dann kam der Libertäre Laden dazu und machte ein links-ausgerichtetes Angebot an Infomaterial. In Zeiten vor dem Internet waren diese Infoläden wichtige Orte, um Zeitungen, Pamphlete und Flugblätter unter die Leute zu bringen. Das Lieber Anders wird zur Zeit von folgenden Initiativen getragen:

  • offene linksradikale Plattform
  • nara netzwerk anitirassistische aktion kiel
  • Perspektive Solidarität Kiel
  • Rote Hilfe Kiel

Heute finden unter dem Dach des Lieber Anders zahlreiche soziale Aktivitäten statt: Mieter*innen-Beratung, Sozialberatung, Küche für Alle, Öffnungszeiten für Kaffee und Kuchen. Das Netzwerk “solidarisch gegen Corona” koordinierte die Nachbarschaftshilfe in der Pandemie. Das Netzwerk “nara” war besonders aktiv während der Flüchtlingswelle.

Das Li(e)ber Anders hat einen Mietvertrag von 2011, letztes Jahr wurde die Miete dem örtlichen Mietspiegel angepasst. Der Gewerbemietvertrag wurde im April zum 31. Juli gekündigt.

Seit 2014 hat das Gebäude Iltisstr. 34 eine neue Besitzerin. Das jetzt erhaltene Kündigungsschreiben kam von Ulrike B., die eine Immobilienfirma in Mönkeberg betreibt. Es ist mir nicht ganz klar, wer genau das Gebäude besitzt.

Rabea Bohr vom Orgateam des Lieber Anders: “Wir wollen mit dieser Demonstration mehr Aufmerksamkeit bekommen. Vielleicht sagt die Vermieterin, wir verhandeln doch noch drüber.”

Obwohl es kurz vorher kräftig regnete, fanden sich etwa 100 Menschen in der abgesperrten Iltisstraße vor dem Li(e)ber Anders ein. Es wehten Fahnen von der antifaschistischen Aktion, DKP, die Linke. 150 Initiativen unterstützen die Demonstration, unter anderem das Kneipenkollektiv Sub Rosa und die Hansastr. 48. Alle Reden endeten mit dem Motto der Demonstration: “Wir bleiben lieber anders”.

Auch von der Politik kommt Unterstützung. Die Linke beantragte in der Ratsversammlung am letzten Donnerstag: “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich mit der Eigentümerin der Immobilie Iltisstraße 34 in Gaarden in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel darauf hinzuwirken, dass diese die Kündigung des Gewerbemietvertrags zwischen ihr und dem Verein zur Förderung der politischen Bildung in Gaarden e.V. zurücknimmt.” Dieser Antrag wurde in die Fachausschüsse für Kultur und für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen, um dort weiter erörtet zu werden. Als weniger unterstützend war dagegen der Hinweis von Florian Weigel (CDU) gemeint , dass die Rote Hilfe vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird.

Das Thema bleibt spannend. Was sind die Pläne der neuen Eigentümerin? Kann das Li(e)ber Anders genug Aufmerksamkeit für sich generieren, um die Vermieterin umzustimmen?

Weiterlesen:

https://lieberanders.gaarden.net/

Kundgebung gegen Ausbeutung in Schlachthöfen und anderswo

Berichte aus einer spannenden Stadt