Flutkatastrophe: Schlussfolgerungen für Kiel ziehen!

Pressemitteilung des Kieler Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“zu den aktuellen Extremwetter-Katastrophen und die Schlussfolgerungen für Straßenbau-Vorhaben im Kieler Süden (A21, Südspange):

Bei den Bildern der Verwüstung aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kann nur eine Schlussfolgerung gezogen werden: Auch in Kiel müssen wir schneller als bisher auf die Klimakrise reagieren.

Insbesondere die Verkehrswende muss nun dringend umgesetzt werden. Dazu gehört auch, dass die Kieler Politik sich nachdrücklich den Planungen zur Südspange widersetzt. Denn die Südspange wird nicht nur mehr Autoverkehr nach Kiel bringen, so wie es die von der Stadt Kiel beauftragte Studie von 2016 aufzeigt, sondern die Südspange wäre auch ein großer Eingriff in den Kieler Grüngürtel. Grünflächen, die auch im Kampf gegen die Klimakrise ein wichtiger Baustein sind, denn sie sind einerseits CO2-Senken um einen noch hö heren Temperaturanstieg zu vermeiden, andererseits bei den zunehmenden Hitzesommern grüne Oasen für die Kielerinnen und Kieler und damit wichtiger Teil der Klimaanpassungsstrategie.

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ fordert daher die Ratsparteien auf, noch vor der Bundestagswahl mit einem Ratsbeschluss den notwendigen Planungsstopp für die Südspange und den Ausbau der A21 in Kiel zu fordern. Dazu gehört auch, dass die B 404 auf dem Kieler Stadtgebiet nicht als Autobahn ausgebaut werden darf, da ansonsten eine Nebenstrecke notwendig wäre, die wie die Südspange durch den Kieler Grüngürtel führen würde.

Parteien, die weiterhin am Ausbau der A21 und an den Plänen der Südspange festhalten, handeln im Anbetracht der Katastrophenbilder mit den vielen Todesopfern unverantwortlich. Wie auch die weltweiten Meldungen mit großen Waldbränden und Rekordtemperaturen in Nordamerika oder Sibirien zeigen, werden in Zukunft zunehmend Extremwetterlagen auf uns zukommen.

Das Kieler Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ besteht aus 20 Verbänden und Initiativen, die sich für den vollständigen Erhalt des noch verbliebenen Kieler Grüngürtels und eine klimafreundliche Mobilitätswende einsetzen.

Website: www.klimagüertel-kiel.de

Interkultureller Garten: Frauen gärtnern mit Theresa

Interkultureller Garten: Frauen gärtnern mit Theresa

Eine regelmäßig Aktive im interkulturellen Garten ist die gelernte Gärtnerin Theresa, auf dem Beitragsbild im Bienenbeet vor der kuriosen Pflanze namens Hexenkrücke zu sehen. Sie lädt Frauen zum gemeinsamen Gärtnern in den interkulturellen Garten im Sport und Begegnungspark Gaarden ein:

Gartentage mit Theresa: 26. – 30 Juli, jeweils von 10 – 14 Uhr. für Frauen (und ihre Kinder).

Anmeldung bei Theresa: 0151 54775335. Die Teilnahme ist auf zehn Frauen begrenzt.

Der Hintergrund dieses Projekts: lange kamen haupsächlich junge geflüchtete Männer in den Garten. Sie sind auch herzlich willkommen. Es erschien aber Hemmungen für zugewanderte Frauen zu geben, vielleicht aus kulturellen Gründen, vielleicht auch aufgrund von negativen Erfahrungen auf der Flucht. Auf jeden Fall ist die Hoffnung, dass sich mehr Frauen in den Garten trauen, wenn sie unter sich sind. Ihre Kinder können direkt im Garten betreut werden!

Das Programm: zusammen bauen, pflanzen, kochen, essen und Spaß dabei haben. Theresa sagt: „Wenn dabei eine feste Gruppe entsteht um so besser!“

Im Interkulturellen Garten , der seit 2013 besteht, geht es um den kulturellen Austausch zwischen Einheimischen und Zugewanderten. Beim gemeinsamen Arbeiten lernt man sich ganz zwanglos kennen und kann von einander lernen.

Die Corona-Zeit war eine große Herausforderung für das Projekt, da keine Gruppenaktivitäten möglich waren. Das gemeinsame Gärtnern und Kochen ist aber gerade das Herzstück dieses Projekts. Die Frauen-Garten-Tage sind ein erster Versuch , wieder gemeinschaftliche Aktivität in den Garten zu bringen. Im Frühjahr pflanzte eine Gruppe von syrischen Frauen ein Beet mit ganz unterschiedlichen Kartoffeln, die bald geerntet werden können. Die Leiterinn Annette Tempelmann vom ZBBS hofft, im Winter auch wieder das gemeinsame Kochen in der HCA-Schule aufzunehmen.

Im Gespräch mit Annette und Theresa spüre ich die Lust, nach der langen Zeit der Corona-Beschränkungen wieder den Garten für allerlei Projekte zu öffnen. Den Anfang machen die Gartentage mit der lustigen Theresa.

Ansonsten gibt es weiterhin die offenen Treffen freitags um 15 Uhr. Ankündigungen findest du auf der Facebook-Seite: https://www.facebook.com/InterkulturellerGartenKiel

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Asphalt statt Kleingärten bei Holstein

Konzert auf dem Traditionssegler Freedom

VOICE OF PLANTS – Kunst für die Sinne…

WO: Traditionssegler Freedom an den Hörntreppen Kiel

WANN: 17.07.21 16-22 Uhr

WAS: organische Sounds von Karel Hacker

Am 17. Juli wird es botanisch auf der Freedom:Karel Hacker kommt an Bord und lässt beim ersten Livekonzert auf der Freedom Pflanzen singen. Die Musik wird dabei von der Natur gesteuert und im Modularsystem generiert. Als Dirigent lenkt Karel die Energie der Natur durch analoge Schaltungen und schafft damit faszinierende Klänge voller Kraft. Die entstehende Musik ist mal geräuschhaft-minimalistisch, mal tief und atmosphärisch, bis hin zu rhythmisch und tanzbar.

Zusammen mit dem Ausblick auf die Freedom, frischem Freedom-Pilsener, Softgetränke sowie handgemachtem Eis ist für alle Sinne etwas geboten.

Außerdem können Besucher:innen ihre Zimmerpflanzen mitbringen, die dann zum Konzert beitragen.

DER EINTRITT IST FREI!

Voice of Plants ist eine gemeinsame Veranstaltung von: FahrradKinoKombinat, Permakulturzentrum Kiel e.V. und der Freedom Kultur- und Schiffskollektiv eG

Informationen zum Künstler:

Karel Hacker über seinen Zugang zur Musik: „Meine Liebe zur Musik und die Faszination für Klangforschung, Technik, Audio oder Videokunst begleitet mich von Kindesbeinen an. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Musiker, Produzent und „Klangkünstler“ bewege ich mich von organischer auditiver Kunst über Biofeedback Performances zu repetitiver Musik. In meiner persönlichen Wahrnehmung spielte die Natur in Bezug auf die Musikproduktion eine nebensächliche Rolle. Als ich technisch an den Punkt kam, mein Modularsystem mobil zu betreiben und somit analoge Klänge in der Natur zu generieren, übernahm die Natur einen weiten Teil der Kontrolle. Sonne, Wind, Düfte und Pflanzen fügten eine unbekannte Dimension hinzu. Meine Musik entschleunigte sich, erhielt neue Texturen und wurde organischer.

Mit dem Einfluss von Biofeedback entstehen Klänge, Rhythmen und Momente die keinem uns gewohnten Schema folgen. Ich erlebe mich als Dirigent und gleichzeitig Instrument der Natur und Technik. In der Verbindung mit einer Zimmerpflanze (aber auch anderen organischen Elementen) ergeben sich faszinierende Momente, spannende Emotionen, kurze Zeitschleifen und für immer bleibende Eindrücke.Teilen ist das größte Haben, und so „sende“ ich diese Signale und lade zum Zuschauen, Zuhören, Staunen und auch Mitmachen, ein. Jede meiner Performances ist im Umfang und Ausrichtung individuell auf Ort und Gegebenheiten angepasst.“

Mehr Info?

Kulturschiff Freedom jetzt in Kiel

https://www.karel-hacker.com/?wix-vod-video-id=945088ca586d40beb04fbc3172b3357f&wix-vod-comp-id=comp-kmut70yy2

Ein kleines Permakultur-Paradies an der Alten Mu

Gerade hat Mathias Semling Salat für das Essen gesammelt, das die Free Soul Kitchen für die Aktiven an der Alten Mu vor Ort zubereitet. Das ist der Permakultur-Kreislauf-Gedanke in Aktion: nichts wird verschwendet und der Wert der Pflanzen wird erkannt, auch der Wert, die sie in einer Mischkultur für einander haben. Alles wächst hier sehr üppig und von manchem gibt es zuviel: Beispiel Zitronenmelisse, sie wurde zu Sirup verabeitet.

Große Kompostmieten sichtbar im Eingangsbereich beweisen den Respekt, den die Permakulturgärtner*innen dem grünen Abfall erweisen. Aus rausgerupftem Kraut und Astschnitt wird Humus, der dann auf die Beete kommt, und dieser Vorgang wird nicht etwa im hinteren Bereich versteckt sondern ist beinahe das zentrale Heiligtum.

Thema Essbare Stadt

Im gärtnerischen Vordergrund stehen essbare Pflanzen: Kürbisse ranken sich um gigantische Sonnenblumen, alle möglichen Kohlsorten wachsen zwischen Blumen, Kräuter genießen die Sonne im Innenhof, Beerensträucher und Holunderbäume wachsen im Außenbereich. Typisch für diesen Garten sind die verschiedenen Beetformen: Hügelbeete, Terrassenbeete, Kräuterspirale, Wabenbeete, flache Beete. Besonders schön im Frühsommer ist der Waldgarten, wenn Akelei und Glockenblumen unter Holunderbäumen und Kiwis blühen. An sonnigen Ecken bekommen die Bienen ein Blumen-Büffet direkt vor dem intensiv genutzten Bienenhotel. Insgesamt ist das Areal mit vielen und teils großen Bäumen eher schattig. Den Kartoffeln macht es nichts aus.

Und was ist mit dem Unkraut?

Die Permakultur versucht, Zustände des Gleichgewichts herzustellen. Das klappt aber nur, wenn sehr durchsetzungsstarke Wildkräuter wie Giersch und Butterblume in ihre Schranken gewiesen werden. Andererseits können Wildkräuter auch eine wichtige Funktion haben. An einer Stelle, die aus baulichen Gründen aufgebuddelt wurde, hat Mathias als erstes Vogelmiere eingesät. Hauptsache kein nackter Boden. „Jeder Eingriff bedeutet ein neues Ungleichgewicht,“ sagt Mathias Semling. Dennoch muss manchmal behutsam eingegriffen werden. Das ist die eigentliche Kunst des Permakulturgärtnerns.

Mitarbeit wechselhaft

Mathias Semling vom Verein Permakulturzentrum ist Inspirator und Leiter der Garten AG an der Alten Mu, mit halber Stelle auch ganz professionell im Einsatz . Ihm zur Seite steht ein Team von insgesamt 28 Ehrenamtlichen, allerdings sind nur etwa fünf Personen regelmäßig aktiv. Corona traf das Projekt doch ziemlich hart, weil es keine gemeinsamen Termine geben konnte und deshalb auch keine öffentlichen Aufrufe erfolgten. Dabei hat gerade die gemeinsame Arbeit Spaß gemacht und das kooperative Lernen begünstigt. Zur Zeit wird die ehrenamtliche Arbeit so organisiert, dass Interessierte am besten mit Mathias direkt Kontakt aufnehmen (mathiassemling@gmx.de), und sich dann mit ihm treffen. Besonders schön ist es, wenn Aktive Lust bekommen, ein eigenes Beet zu betreuen.

Verein Permakultur macht noch mehr.

Mathias Semling ist Mitglied im Kieler Permakulturzentrum (Die Website Permakulturzentrum.org ist noch im Aufbau). Dieser Verein betreut auch eine Streuobstwiese und engagiert sich im Ellerbeker Life-Garten. Neuerdings macht der Imker Sven Petersen naturnahe Bienenbetreuung, bei der nur die erste Tracht entnommen wird.

„Permakultur ist die Lösung für die Probleme der Neuzeit, denn wir müssen mit der Natur anstatt gegen sie arbeiten“, sagt Mathias Semling.

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https://www.mein-schoener-garten.de/permakultur-0

Alte Mu: Hinter den Kulissen ist viel passiert

Tag der offenen Gärten: Bielenbergkoppel

Schön bestellte Kleingärten neben verwilderten Parzellen: die Bielenbergkoppel ist nicht nur ein kleines Paradies für Gärtner*innen sondern auch für Igel & Co. Damit dieses von Straßenbau bedrohte Biotop besser bekannt wird, hat sich der Verein etwas richtig Nettes zum Tag der offenen Gärten ausgedacht. Freie Gärten gibt es hier übrigens auch noch! Kommt vorbei am 11. Juli von 11 bis 18 Uhr!

Veranstaltung von Kleingärtnerverein Kiel-Gaarden-Süd e.V, Preis: Kostenlos · Dauer: 6 Std.Öffentlich  · Die Gartentore öffnen sich auf den Bielenbergkoppeln 2-4, Weinberg und Hölterling am 11.7.21. Karlsburger Feldweg, 24113 Kiel
+ Gartenbesichtigungen
+ Führungen
+ Werkzeugreperatur
+ Insektenfreundliches Gärtnern
+ Bogenbau und Gartenbau mit Naturmaterialien

Kontakt: kleingartengemeinschaft@protonmail.com

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https://www.kgv-kiel-gaarden-sued.de/

Die Südspange und die Bielenbergkoppel

Blog zum Thema Bielenbergkoppel, Südspange und A21: https://www.bielenbergkoppel.de/

Ein „Parking Day“ im Französischen Viertel

Die Probleme mit wild parkenden PKW im französischen Viertel sind bekannt. Dass es auch anders sein könnte, darauf möchte eine Aktion von VCD und Anwohner-Initiative aufmerksam machen. Dazu wird ein Abschnitt der Metzstraße gesperrt.

Was: Parking Day – Autos raus – die Straße wird zum Wohnzimmer

Wann: Freitag, 9. Juli ab 14 Uhr (bis voraussichtlich 22 Uhr)

Wo: Metzstraße zw. Weißenburgstraße und Wörthstraße

Pressemitteilung:

Jedes geparkte Auto belegt rund 12 Quadratmeter Fläche im öffentlichen Raum. Dieser Platz könnte auch anders genutzt werden und Menschen als Ort der Begegnung zur Verfügung stehen.

Deshalb veranstalten der Kieler VCD und die Ig.FranzösischesViertel einen Parking Day in der Metzstraße in Kiel. Dazu wird der gesamte Straßenabschnitt für Autos gesperrt und der gewonnene Platz aktiv als Raum für Menschen genutzt. Das Motto lautet „Autos raus – die Straße wird zum Wohnzimmer“.

Beteiligt sind verschiedene Akteure aus dem Französischen Viertel, darunter Gewerbetreibende, Büros, Künstlerinnen und Künstler, Vereine und Verbände sowie Anwohnende. Geboten wird eine Realutopie, in der die Straße zum Ort für Musik, Spiel, Kultur und für Begegnung und Kommunikation wird. Es werden Sitzgelegenheiten und Gemütlichkeit geschaffen, damit die Metzstr. ein lebendiger Ort wird.

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Pop-up-Politik im Französischen Viertel

VCD Kiel

Untere Rendsburger Landstraße

Die Rendsburger Landstraße zwischen Waldwiesenkreisel und Wulfsbrook ist eine relativ beschauliche Einbahnstraße mit niedrig-mehrstöckigen Wohnhäusern und etwas Gewerbe. „Es ist ruhig hier“, sagt eine Anwohnerin. Als Fahrradstraße deklariert, dürfen Fahrräder hier auf der Straße fahren und es gilt Tempo 30.

Seit 2008 war dieser Straßenabschnitt wiederholt Thema im Ortsbeirat Hassee/Vieburg. Das Problem: Es gab immer wieder Konflikte zwischen Auto- und Fahrradfahrer*innen auf der engen Straße. Viele Autofahrer*Innen hielten sich auch nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Um die Verkehrssituation zu entspannen, regte der Ortsbeirat eine Bürger*innenbeteiligung an.

Bürger*innenbeteiligung im Workshop-Verfahren

In einem Online-Workshop erarbeitete sich eine Gruppe von Betroffenen (Gewerbetreibende, Anwohner*innen, Ortsbeirat, Fahrradforum) ein Stimmungsbild. Es beteiligten sich 53 Personen, davon 12 aus Verwaltung und Ortsbeirat. Zur Auswahl standen vier Varianten:

Variante 1: Sperrung des Waldwiesenkreuzes Rendsburger Landstraße

Variante 2: Sperrung der Zufahrt vom Bypass (Zubringer vom Theodor-Heuss-Ring zu Rendsburger Landstraße)

Variante 3: Sperrung der Rendsburger Landstraße in der Mitte zwischen Danewerkstraße und Helgolandstraße

Variante 4: Ausfahrt aus der Rendsburger Landstraße nur noch in Richtung Winterbeker Weg

Rendsburger Landstraße

Im Ergebnis erhielt die Variante vier eine relativ hohe Zustimmung. Bei dieser Variante ist es nicht mehr möglich, nach links in Wulfsbrook abzubiegen. Gleichzeitig können Gewerbetreibende wohl mit dieser Variante leben. Im Workshop schlugen die Teilnehmenden auch eigene Idee vor, zum Beispiel mehr Kontrollen (Blitzen) oder Einbau von Schikanen.

Diskussion in der Ortsbeiratssitzung

Ein Anwohner nannte es „Zweiklassengesellschaft“, wenn die Rendsburger Landstraße beruhigt, und die Hamburger Chaussee dadurch zusätzlich belastet wird. Dazu sagte Ortsbeirat Jürgen Meereis: „Jedes Auto weniger ist ein Gewinn für die Kieler. Aber solange es Autos gibt, macht es Sinn, den Verkehr durch die Hauptverkehrsadern zu leiten.“ Er argumentierte dabei mit der wahrgenommen Belastung, wie sein Rechenbeispiel verdeutlicht: Wenn in einer Straße 10 Autos in der Stunde fahren und es kommen zehn weitere dazu, ist es eine Verdoppelung des Verkehrs . Bei einer Straße mit einem Verkehrsaufkommen von 500 fällt ein Plus von zehn weiteren nicht auf. Zur Zeit fließt der Hauptverkehr durch die Hamburger Chaussee und Wulfsbrook in die obere Rendsburger Landstraße.

Ortsbeiratsvorsitzender Christian Jopen verwies auf den Bau einer Kita in der Rendsburger Landstraße: „Wollen wir da Verkehr?“

Eine Anwohnerin beobachtet LKWs mit ortsfernen Kennzeichen, die anscheinend durch das Navi in die Rendsburger Landstraße geleitet werden. Eine Durchfahrt nur für Anwohner*innen beeindruckt google nicht. Die vorgeschlagenen Varianten sind jedoch so gewählt, dass sie zu Navi-Veränderungen führen würden.

Rendsburger Landstraße im Bauausschuss

Das weitere Verfahren: Am 30. September befasst sich der Bauausschuss mit dem Ergebnis des Workshops, dann wird auch die Dokumentation der Ergebnisse präsentiert. Christian Jopen könnte sich übrigens einen Verkehrsversuch vorstellen: die gewählte Variante wird ein halbes Jahr ausprobiert und danach Bilanz gezogen. Aber ob sich der Bauausschuss mit dieser Pop-up-Politik anfreunden kann, bleibt abzuwarten.

Das Beitragsfoto zeigt den Knotenpunkt Wulfsbrook (links), Winterbeker Weg (rechts) und Rendsburger Landstraße (Mitte).

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https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/projekte/rendsburger.php

Straßenportrait Skipperweg

Nächste Blühwiese: Altenrade, Hassee

Was oft gefordert wurde, wird jetzt wahr. Die Stadt legt 18 Blühwiesen an, für jeden Ortsbeirat eine. Als nächster Ortsteil ist Hassee dran mit der Wiese Altenrade bzw Schmuckplatz. Als die Bahnlinie Kiel Eckernförde entstand, wurde ein Gedenkstein auf der Wiese gegenüber dem alten Bahnhof platziert, der natürlich auch auf der Blühwiese seinen Ehrenplatz behält.

Eine Mitarbeiterin des Grünflächenamts erläuterte das Konzept gestern im Ortsbeirat Hassee/ Vieburg. Was Insekten anbetrifft, beschrieb sie die Lage als ernst:

  • In Schleswig-Holstein ist über die Hälfte der Insekten-Arten vom Aussterben bedroht oder schon ausgestorben!
  • Weltweit sind 90 Prozent der Pflanzenarten auf Bestäubung durch Insekten angewiesen.
  • Außerdem sind Insekten Futter für viele andere Tiere.
  • Insekten zersetzen Biomasse. Ohne Insekten würden wir schnell auf gewaltigen Massen von Blättern und Stängeln sitzen bleiben.
  • Fachleute halten das Insektensterben für so schlimm wie den Klimawandel.

Der Verlust von Wiesen ist ein wichtiger Faktor für dieses Insektensterben. Schleswig-Holstein ist hier trauriges Schlusslicht innerhalb von Deutschland: 87 Prozent der Wiesen sind in den letzten 30 Jahren durch Umnutzung oder Intensivierung verloren gegangen. Dabei sind Blühwiesen mit die artenreichsten Biotope in Mitteleuropa. Das war der Hintergrund für den Beschluss der Kieler Ratsversammlung vom 16. Mai 2019, nach geeigneten Flächen für die Anlage von Blühwiesen zu suchen.

Blühwiese, ja gerne!

In den Ortsbeiräten war das Interesse groß! Erste Flächen wurden auch bereits angelegt, z.B in Mettenhof und in Kronsburg. Die von den Ortsbeiräten eingereichten Flächenvorschläge wurden auf Eignung geprüft. Es sollten Flächen sein, die nicht ohnehin schon artenreich sind. In Hassee fiel die Wahl auf Altenrade, eine 1000 Quadratmeter große Rasenfläche mit größeren Bäumen, darunter vier Pyramideneichen. In der Mitte steht der Gedenkstein.

Das Konzept für Altenrade: Die Rasenfläche wird umgebrochen und mit regionalen Blumen eingesät. Das werden überwiegend mehrjährige sein, aber auch einige einjährige Blumen, damit gleich im ersten Jahr etwas blüht. Dann wird zweimal gemäht, im Juni und im September. Weil die Blumen im Juni gerade blühen, können alternierende Teilflächen auch stehen bleiben. Insgesamt soll die Juni-Mahd aber zu einer zweiten Blüte führen. Das Mähgut wird abgeräumt. „Bei guter Pflege können Blühwiesen viele Jahre bestehen bleiben“, sagte die Expertin . Ein Rasenweg wird zum Gedenkstein führen.

Blühwiese zum Mitmachen

Das Programm „18 Blühwiesen“ sieht die Beteiligung der Bevölkerung vor. In Kronsburg haben sich die Kinder der betreuten Grundschule Kronsburg mit Kunst und Kuchen beteiligt.

Auch für die Blühwiese Altenrade bildet sich schon ein Rahmenprogramm. Der Jugendtreff Station 113 möchte Pate stehen, und der Junge Rat wird sich auch in die Gestaltung einbringen. Station 113 holt mit dieser Aktion sein 20-jähriges Jubiläum nach, das Corona-bedingt nicht gefeiert werden konnte.

Und noch eine erfreuliche Entwicklung: auf der Ortsbeiratssitzung bekundete Herr Dr Ehlert von der Kieler Müllverbrennung Interesse, eine weitere Blühwiese zu finanzieren, als ergänzender Ausgleich für gefällte Bäume.

Es ist übrigens nicht so einfach, geeignete Flächen für Blühwiesen zu finden. Kiel hat viel Wald und viele Straßen, aber nicht so viele Grünflächen, wie die Mitarbeiterin des Grünflächenamtes erklärte.

In der Diskussion mit den Anwohnern kam das Thema Schottergärten auf. Ein Anwohner sagte, immer mehr Schottergärten wären wirklich kontraproduktiv, wenn man etwas für die Insekten tun möchte. Noch werden Schottergärten in Kiel geduldet.

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18 neue Blühwiesen für Kiel

Bessere Busanbindung für Hassee

Südspange, Ostring 2 und A21: alternativlos?

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ veranstaltet eine Online-Präsentation mit anschließender Diskussion zum Themenkomplex Anschluss der A21 an Kiel.
Worum geht es ? – Stand der Dinge – Auswirkungen auf Verkehr & Umwelt.
Aber vor allem auch ein Ausblick, was die Alternativen zu noch mehr Autoverkehr & Flächenversiegelung
sind.

Südspange, Ostring 2 und A21:
„Alternativlos“?
Do, 17.6.2021, ab 19 Uhr

Die Präsentation wird von Niklas Hielscher durchgeführt
(bielenbergkoppel.de / Mitarbeit
LAK Mobilität des BUND SH, Mobilitätsforum Kiel & Mitglied Tram für Kiel
e.V.).

Veranstaltungslink: https://zoom.klimaguertel.de

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Fridays for Future: aus einer Demo wurden zwei

Viel Lärm um die Südspange

Corona-Impfung ab 12 war Thema in der Ratsversammlung

Es ist möglich, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen Covid-19 impfen zu lassen. Allerdings empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) diese Corona-Impfung nicht generell bei Kindern ohne Vorerkrankung. Zitat aus dem medizinischen Bulletin: „Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.“ Comirnaty ist gleichbedeutend mit BioNtech/ Pfizer.

Kinder, Jugendliche und Eltern bzw Sorgeberechtigte stehen also vor einer schwierigen Entscheidung. Die Informationen stehen zwar im Internet, aber man muss da ein wenig suchen. Vor diesem Hintergrund machte „Die Fraktion“ den Vorschlag, ein mehrsprachiges Info-Angebot zu diesem Thema sowohl online als auch in Form eines Faltblattes zu erstellen. Die Faltblätter könnten in Schulen, Jugendzentren und Vereinen ausliegen.

Dieser Antrag traf in der Ratsversammlung auf wenig Interesse. Es wurde auf die Impfberatung verwiesen. Ratsfrau Assaeva argumentierte, dass die Informationen nach einer Weile veraltet sein könnten. Worauf Ratsherr Halle etwas entnervt entgegnete, dass jede Art von Informationsmaterial irgendwann von neuen Erkenntnissen überholt würde. Am Ende wurde der Antrag in den Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen.

STIKO zurückhaltend

Hier der Text der STIKO-Empfehlung zur Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen, Hervorhebung von mir:

Die STIKO spricht nach der Zulassung für Comirnaty für 12–15-Jährige eine gemeinsame Empfehlung für die Altersgruppe der 12–17-jährigen Kinder und Jugendlichen aus.

Bereits begonnene Impfse-rien bei 16–17-Jährigen sollen vervollständigt werden.

Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO dieser Grup-pe eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Es sollen zwei Impfstoffdosen im Abstand von 3–6 Wochen gegeben werden.Zu dieser Gruppe gehören Kinder und Jugendliche mit folgenden Vorerkrankungen:*

▶Adipositas (>97.Perzentile des Body Mass Index (BMI))

▶angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression

▶angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhe-sättigung <80%)

▶schwere Herzinsuffizienz

▶schwere pulmonale Hypertonie

▶chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion

▶chronische Niereninsuffizienz

▶chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen

▶maligne Tumorerkrankungen

▶Trisomie 21

▶syndromale Erkrankungen mit schwerer Beein-trächtigung

▶Diabetes mellitus**

*Die Vorerkrankungen sind nicht nach Relevanz geordnet.

**Ein erhöhtes Risiko besteht bei einem nicht gut einge-stellten Diabetes mellitus mit HbA1c-Werten >9,0%.

Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugend-lichen ab 12 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter relevanter immun-suppressiver Therapie).

Eine berufliche Indikation aufgrund eines arbeits-bedingt erhöhten Expositionsrisikos besteht für Jugendliche entsprechend den beruflichen Impfindikationsgruppen im Stufenplan.

Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugend-lichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich. „ https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/23_21.pdf?__blob=publicationFil

Aus der Begründung des Antrags der „Fraktion“

„Diese Situation löst bei Eltern Verunsicherungen aus und viele sind mit der Frage, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen oder nicht, überfordert . Derzeit scheint es so, dass zumindest eine Impfung von Kindern mit bestimmten Vorerkrankungen sinnvoll ist . Die Abwägung darüber können Eltern jedoch in den wenigsten Fällen alleine treffen. Die Ärztinnenpraxen haben aufgrund des großen Andrangs derzeit wenig Zeit für ausführliche Informationsgespräche. Daher bedarf es eines Informationsangebotes, dass die Vor- und Nachteile, sowie die Risiken und den Nutzen einer Impfung bei Kindern und Jugendlichen fachlich fundiert und mit größtmöglicher Neutralität gegenüberstellt.“

Mein Fazit

Inpf-Informationen auf der Kiel Hompage (kiel.de) und in Form von Flyern zu verbreiten, erscheint mir sehr sinnvoll, vor allem wenn es zeitnah geschieht. Die Argumente dagegen waren schwach. Aber nun ist die Diskussion erst einmal vertagt auf nach den Sommerferien. Die nächste Sitzung des Sozialausschusses ist am 26. August!

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https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Ergibt-das-Impfen-von-Kindern-Sinn-Das-sagt-ein-Arzt-aus-Altenholz-Klausdorf

Schulalltag mit Maske

Berichte aus einer spannenden Stadt