Warnstreik auch an der Uni-Klinik in Kiel

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) zeigt sich sehr zufrieden mit dem 2. Warnstreik-Tag an den Universitätskliniken in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Dem ganztätigen ver.di-Warnstreiksaufruf an den Unikliniken folgten in Greifswald, Lübeck und Kiel, in der Spitze, rund 1000 Beschäftigte.

„Mit dem 2. Warnstreiktag haben die Krankenhausbeschäftigten ein weiteres starkes Signal an die öffentlichen Arbeitgeber gesandt. Sie sind entschlossen und streikbereit. Die Beschäftigten haben 2 Jahre Corona-Krise hinter sich und die 4. Corona-Welle vor Augen, handeln tagtäglich super verantwortlich und haben trotzdem die Kraft und Energie, zu streiken. Das ist bärenstark und nicht hoch genug zu würdigen! Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer. Sie riskieren mit ihrer Blockade nicht nur weitere Streiks, sie riskieren auch das noch mehr Beschäftigte den Beruf an den Nagel hängen. Das ist verantwortungslos. Weniger Wertschätzung kann man den Beschäftigten gegenüber nicht ausdrücken. Es ist skandalös.“ sagte Steffen Kühhirt.

Die Gewerkschaft fordert in der 3. Verhandlungsrunde am 27./28.11.20211 ein wertschätzendes Angebot, sonst droht eine Ausweitung der Streiks – auch im Norden.

 „Wir beobachten die Corona-Lage sehr genau und sehen mit Sorge die Situation. Wir handeln jederzeit verantwortlich. Es kann aber nicht sein, dass die Krankenhausbeschäftigten bedingt durch die Pandemie nicht für ihre berechtigten Forderungen kämpfen können. Es ist verlogen, wenn Arbeitgeber und Politik jetzt meinten, dass sei nicht verantwortbar. Beschäftigte und Pandemie gegeneinander auszuspielen ist fragwürdig. Verantwortliche Politik wäre es, den Krankenhausbeschäftigten endlich Wertschätzung und Anerkennung zu geben und diese drückt sich auch in guten Tarifverträgen aus. Die Forderungen nach höheren Vergütungen und Entlastung sind mehr als berechtigt.“ So Kühhirt weiter.

Parkraum in Kiel: neues Konzept

In Kiel wie auch in anderen Großstädten nimmt die Zahl der PKW zu, nicht aber der Parkraum. Der daraus resultierende Parkdruck führt zu teilweise regelwidrigem und rücksichtslosem Parkverhalten: die Autos stehen auf Gehwegen, an Kreuzungen. So geht es nicht weiter. Die Verwaltung sieht es auch nicht als ihre Aufgabe, für Parkplätze zu sorgen: „Es besteht kein Anrecht auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum, weshalb es auch nicht Aufgabe der Stadt sein kann, diesen bedarfsorientiert und wohnungsnah bereitzustellen.“ Im Gegenteil: Kiel will eine klimafreundliche Stadt sein, die auch an die Belange von Kindern, Radfahrern, Fußgängern und von Lärm geplagten Anwohnern denkt. Eine Möglichkeit, den MIV (motorisierten Individualverkehr) zurückzudrängen, ist die Parkraumverknappung. Diesen Weg will die Verwaltung gehen.

In einem Konzeptpapier (Mobilitätskonzept Ruhender Verkehr, Link siehe unten) stellt die Verwaltung ihre Vorstellung von einer gerechten Aufteilung des öffentlichen Raums dar. Grundlage für dieses Papier sind vorangegangene Beschlüsse wie der „Green City Plan“ oder der „Masterplan Mobilität“. Zur Vorarbeit zählt eine umfangreiche Untersuchung des Kieler Parkraums durch das Gutachterbüro IKS Mobilitätsplanung. Außerdem flossen die Ergebnisse einer Befragung zum Thema Mobilität und Parken in das Konzept ein.

Weniger Parkplätze, teureres Parken

Im Ergebnis werden Parkplätze weggenommen und die Preise erhöht. Die Hoffnung ist, dass durch diese Maßnahmen die Parkhäuser mehr genutzt werden. Oder ganz auf das Auto verzichtet wird. Die wichtigsten Punkte:

  • Rücknahme des Gehweg-Parkens
  • Einrichtung von Lieferzonen
  • Im Innenstadtbereich keine kostenlosen Parkplätze mehr
  • Auch die Gebühren für Anwohnerparkplätze sollen angehoben werden.
  • Möglicherweise Staffelung der Preise für Bewohner-Parkausweise gemäß Art des PKW
  • Mehr Parkraum für Elektroautos
  • allmählicher Abbau von existierenden Parkplätzen

Als Trostpflaster stellt die Stadt das nächtliche Parken auf den Parkplätzen von Schulen, Supermärkten und Baumärkten in Aussicht. Interessanterweise fehlen große Möbelzentren in dieser Aufzählung: Möbel Höffner hat bekanntlich schon abgewunken.

Gefördert werden soll dagegen die alternative Mobilität durch folgende Maßnahmen:

  • Ausbau des Radwegenetzes
  • Verbesserung der Barrierefreiheit
  • Mehr Carsharing
  • Bessere Fahrradabstellanlagen
  • Park&Ride-Flächen mit bewachten oder abschließbaren Fahrrad-Abstellanlagen

Weniger Parkraum, mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum

Für den einzelnen Autofahrer wird das Leben ungemütlicher, sollte dieses Konzept umgesetzt werden. Weniger parkende Autos auf den Straßen würde aber gleichzeitig mehr Raum für Kinder, Fahrradfahrer und Fußgänger bedeuten. Ehemalige Parkplätze könnten begrünt werden, mit Sitzbänken und eventuell Spielgeräten ausgestattet werden.

Das Signal ist klar: für den MIV soll das Leben ungemütlicher werden, um auch anderen Nutzern des öffentlichen Raums gerecht zu werden. Für Radfahrer und Fußgänger würde das Leben dagegen angenehmer. Und wenn die Kieler ihre Autos partout nicht ins Parkhaus bringen wollen, sondern am Ende ganz auf das eigene Auto verzichten, würde sich sogar die Stadtluft verbessern.

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Die Weberstraße und das Gehweg-Parken

https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/verkehrsentwicklung/mobilitaetskonzept_ruhender_verkehr.php

Ausstellung zum MfG-5-Gelände

Pressemitteilung: Noch bis 5. November anmelden zur Auftaktveranstaltung: Die
Entwürfe für das Zukunftsquartier Holtenau-Ost werden ausgestellt

Dienstag, 9. November, 17.30 bis 18.30 Uhr

Halle 51 auf dem früheren MFG-5-Gelände, Schusterkrug 25

Stadträtin Doris Grondke sowie Fachjuror und Landschaftsarchitekt AW
Faust stellen gemeinsam mit Bernd Drost vom Verfahrensmanagement Drost
Consult die Aufgabe, das Verfahren sowie die drei prämierten Arbeiten
des Planungswettbewerbs vor. Interessierte melden sich dazu bis zum 5.
November per E-Mail an bei Lucas Bartholl von Drost Consult,
l.bartholl@drost-consult.de
.

Die Ausstellung ist danach geöffnet am 13. & 14. November, 20. & 21.
November, 27. & 28. November und 4. & 5. Dezember, jeweils 11 bis 15
Uhr). Der Eintritt ist kostenlos. Mehr zum Projekt und zum Wettbewerb
auf http://www.kiel.de/mfg5
.

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MFG-5-Gelände

(Das Foto von 2020 zeigt eine verlassene Hütte auf dem Gelände.)

Sozialbericht: Kieler Zahlen

Kiels Bevölkerungswachstum stagniert seit Jahren. 2020 verzeichnete zwar einen positiven Wanderungssaldo, es zogen also mehr Leute nach Kiel als von Kiel weg. Andererseits gab es mehr Todesfälle als Geburten. Das Jahr 2020 endete mit einem Plus von 46 Personen im Vergleich zu 2019, aber einem Minus von 1.327 Personen im Vergleich zu 2017.

Der jährliche Sozialbericht ist immer nach dem gleichen Schema aufgebaut, sodass Vergleiche mit vergangenen Jahren möglich sind. Gleichzeitig hat jeder Sozialbericht ein Schwerpunktthema, das ist diesmal die Inklusion und die Integration durch den Sport. Der aktuelle Sozialbericht 2021 beschreibt Kiel im Jahr 2020.

Enige Zahlen zur Kieler Bevölkerung und zur Wohnsituation Ende 2020

  • 247.863 Einwohner*innen
  • Es entstanden 499 neue Wohnungen.
  • 15.526 Personen zogen nach Kiel.
  • 15.194 Personen zogen aus Kiel weg.
  • Es wurden 2.392 Babys geboren.
  • 2.558 Personen starben.
  • 28 Prozent der Kieler Einwohner*innen haben einen Migrationshintergrund.
  • 72.200 Personen erhielten in der Corona-Krise Kurzarbeitergeld.

Sozialgeldberechtigte Kinder in Kiel

Die Anzahl der sozialgeldberechtigten Kinder (unter 15 Jahre) fiel um 3% auf 8.251 Kinder. Damit lebt immer noch etwa jedes dritte Kind von Sozialgeld. Gaarden und Mettenhof sind die Stadtteile mit der höchsten Kinderarmut. Das sind auch die Stadtteile mit dem höchsten Anteil an Zuwanderern, darunter Geflüchtete und Unionsbürger. Die „Mindestsicherungsquote“ unter Erwachsenen betrug relativ unverändert knapp 16 Prozent: 39.550 Menschen in Kiel erhielten Transferleistungen um zu überleben. Dazu gehören Hartz IV, Grundsicherung im Alter, Sozialgeld und andere Leistungen.

Corona war das beherrschende Thema in Kiel 2020

Am 10. 3. 2020 gab es die ersten Labornachweise einer Covid-19-Infektion in Kiel. Einen Tag später erklärte die WHO Corona zu einer weltweiten Pandemie . Bis Juni 2020 waren 22 Personen mit und an Covid-19 gestorben. Vor allem durch die Ausbreitung in den Seniorenheimen stiegen die Todesfälle im Herbst stark an. Bis Juni 2021 stieg die Zahl auf 101 Todesfälle.

Inklusion und Integration durch Sport

Der Sozialbericht bezeichnet den Weg zur Inklusion durch Sport als „steinig“. Zwar gibt es Sportprojekte für Menschen mit Behinderung. Zu nennen wäre hier vor allem die Special Olympics, die 2022 wieder in Kiel ausgetragen werden sollen. Aber vom Ideal der Inklusion in der Form, dass Menschen ohne und mit Behinderung gemeinsam im Verein Sport treiben, ist Kiel weit entfernt. Ein Grund mag sein, dass gerade der Vereinssport eher wettbewerbsorientiert ist. Allerdings gibt es im Kieler Sportleben den Trend, Sport eher zum Spaß und zur Steigerung der persönlichen Fitness zu treiben. Deshalb verlieren die Sportvereine Mitglieder, weil die Menschen einfach so ins Schwimmbad gehen oder im Park joggen.

Die Integration der Zugewanderten geschieht auf zweierlei Wegen: Zugewanderte können entweder in bestehende Vereine eintreten oder eigene Vereine gründen, in denen hauptsächlich Menschen mit gleicher Herkunft aktiv sind. Beide Wege werden genutzt.

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Sozialbericht 2021

Entwicklung der Gesamtbevölkerung in Kiel

Sozialbericht für Kiel 2018

Hoffnung statt Höffner

Protestrede zur Höffner Eröffnung

Von Kielroy. Die 100 Teilnehmenden vor der Möbelmarkteröffnung wurden bei der Gegenveranstaltung am Samstag, 30. Oktober auf der gegenüberliegenden Seite des Westrings locker übertroffen. Zur symbolischen Uhrzeit um Fünf nach Zwölf versammelten sich zahlreiche Aktivist*innen, die sich während der vergangenen Jahre in verschiedenen Protestgruppen gegen die Ansiedlung stark gemacht hatten.

Trotz der stattgefundenen Eröffnung stellte sich weder Zorn noch Untergangsstimmung ein. Mit Kreativität und Einfallsreichtum waren zahlreiche Beiträge zusammengestellt worden, die aus der Veranstaltung eher einen Aktionstag machten als eine Demonstration. „Verschenken, Wissen teilen, Selber machen“ stand auf dem einladenden Transparent, hinter dem nicht nur „Kiels schönste Ausgleichsfläche“ gesucht wurde, sondern auch Pflanzen und Kleidungsstücke verschenkt wurden, Musik von Christian Kuhtz, Jannes und Lukas für Protestlagerstimmung sorgte oder in Workshops Anregungen für einen nachhaltigen Lebensstil gegeben wurden. 

Andreas Galka, der letzte Pächter am Prüner Schlag, trug eine bissige Chronik der Ereignisse am Ort vor und ein weiterer Redebeitrag kam aus der Wagengruppe Schlagloch, die im Mai 2017 für einen Monat das Gelände besiedelt hatte, bis sie wieder vertrieben wurde.

Dass das Thema Höffner noch lange nicht erledigt ist, zeigte sich zuletzt in der Kieler Ratsversammlung, wo einmal mehr deutlich wurde, wie viel am Prüner Schlag noch aufzuarbeiten ist. Unter den Aktivist*innen herrschte Einigkeit: Grünes Image kann man nicht kaufen.

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Höffner-Eröffnung und alternatives Programm

Faire Entlohnung für die Servicekräfte vom Städtischen Krankenhaus

2003 beschloss die Ratsversammlung, bestimmte Dienstleistungen aus dem Städtischen Krankenhauses auszulagern. 2004 nahm dieser Entschluss Gestalt an. Das Putzen, Kochen, Holen und Bringen und andere Dienstleistungen wurden ausgelagert. Die SKK-Service GmbH übernahm Küche und Reinigung. Am 14. Mai 2020 – unter dem Eindruck der Pandemie – beschloss die Ratsversammlung nun wieder das Gegenteil. Sie bat die Verwaltung um eine Darstellung, wie die Service GmbH wieder in das Städtische Krankenhaus eingegliedert werden könnte, um die Mitarbeiter nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes (TVöD) zu entlohnen.

Was ist Outsourcing?

Es gehört immer noch zum Credo der Betriebswirtschaftslehre, dass es Sinn macht, Aktivitäten , die nicht zum Kerngeschäft gehören, auszulagern. Typische Kandidaten für dieses „Outsourcing“ sind der Telefondienst , der IT-Bereich und die Reinigung. Das Outsourcing hat den Zweck, die Lohnkosten zu senken, denn häufig gelten in den betroffenen Subunternehmen andere, meist schlechtere Entlohnungssysteme als im Mutterbetrieb. Es können aber auch Effizienzgewinne durch Spezialisierung auf ein Kerngeschäft auftreten. Mittlerweile scheint sich eine zaghafte Gegenbewegung zu entwickeln, wobei ausgelagerte Aktivitäten wieder in die Firma zurückgeholt werden. Aber nach wie vor ist das Outsourcing ein beliebtes Mittel, die Kosten zu senken.

Schritte in der Politik

Unter den Servicekräften – es sind hauptsächlich Frauen – war die Freude groß, als Sozialdezernent Gerwin Stöcken im Hauptausschuss letzte Woche die Rückkehr in den TVöD ab 1. Januar 2024 in Aussicht stellte. Im Sozialausschuss bekräftigte Stöcken noch mal den Willen, die Mitarbeiter im Service besser zu entlohnen. Er sagte aber auch, dass es ein kompliziertes Unterfangen sei. Ein Problem: die Service GmbH verdient mittlerweile auch mit Tätigkeiten Geld, die nichts mit dem Krankenhaus zu tun haben.

Der nächste Schritt wird die Debatte in der Ratsversammlung am Donnerstag sein.

Was macht die SKK- Service-GmbH?

Etwa 130 Personen kümmern sich um die Reinigung aller Stationen und Funktionsbereiche im Städtischen Krankenhaus. Das Küchenteam (mit Biozertifikat) stellt die Mahlzeiten her . Naturgemäß spielen in einem Krankenhaus auch spezielle Diäten eine Rolle, sodass das Kochen hier auch ernährungsphysiologische Erkenntnisse erfordert. Zum Thema Küche gehört auch der Betrieb des Bistros an der Pforte und ein Catering für allgemeine Anlässe wie Hochzeiten oder Konfirmationen. Die Service GmbH ist zur Zeit so aufgestellt, das sie zwar überwiegend aber nicht ausschließlich für das Städtische Krankenhaus arbeitet.

Warum ist es so kompliziert?

Ein geschäftliche Mitteilung der Verwaltung beschreibt das Dilemma ausführlich: Durch Einführung des TVöD würden die Löhne erheblich steigen. Es handelt sich laut Darstellung der Verwaltung um Mehrkosten von etwa 2,5 Millionen Euro jährlich. Wenn diese höheren Löhne innerhalb der Service GmbH gezahlt würden, müsste sie die Entgelte für ihre Dienstleistungen erhöhen oder sie wäre insolvent. Da die meisten Dienstleistungen vom Städtischen Krankenhaus abgenommen werden, würde im Krankenhaus ein Defizit in etwa dieser Höhe entstehen. Dieses Defizit würde auch entstehen, wenn sich die Service GmbH auflöste und die Mitarbeiter wieder direkt im Städtischen Krankenhaus angestellt würden.

Im Umfeld des Krankenhauses gelten unterschiedliche Tarife:

  • Für Pflege-, Assistenzkräfte und Verwaltung gilt der TVöD.
  • Für Ärzte gilt der TV-Ärzte, welcher mit dem Marburger Bund ausgehandelt wurde.
  • Für die Service-GmbH gilt der TV-KR-S mit fünf Entgeltgruppen.

Hier tut sich nun das nächste Problem auf. Wer finanziert das zu erwartende Defizit des Städtischen Krankenhauses? Eigentlich ist nicht vorgesehen, dass eine Kommune das Defizit eines Krankenhauses in ihrer Trägerschaft ausgleicht. Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Regel.

Wie geht es weiter?

Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht entschieden, ob die Service GmbH wieder in das Städtische Krankenhaus eingegliedert wird, oder ob der TVöD auf die jetzige Service-GmbH angewendet wird. Die rechtlichen Fragen sind sehr kompliziert. Aber der politische Wille ist jetzt da, die Menschen, die für die Kranken kochen und sauber machen, besser zu entlohnen.

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https://www.krankenhaus-kiel.de/unser-haus/service-gmbh

https://www.kn-online.de/Kiel/Servicekraefte-am-Staedtischen-Krankenhaus-Kiel-jubeln-Neuer-Tarif-2024

https://www.rechnungswesen-verstehen.de/lexikon/outsourcing.php

Caterpillar baut Stellen ab

Die Motoren-Abteilung von „Caterpillar“ war schon länger in Schwierigkeiten. Trotzdem kam das Aus überraschend. Im Juli informierte das amerikanische Unternehmen die Belegschaft per Video-Botschaft: Ende 2022 sollen keine mittelschnelllaufenden Motoren mehr produziert werden. Am Kieler Standort in Friedrichsort wird auf Service umgestellt.

Von den drei Standorten in Norddeutschland bleibt nur Kiel übrig. Henstedt-Ulzburg und Rostock schließen. Von den insgesamt 930 Mitarbeitern werden nur 200 übrigbleiben, am Standort Kiel. Sie werden sich um den Service kümmern. Der Service spielt bei Schiffsmotoren eine große Rolle.

Am 17. September rief die IG Metall zu einer Kundgebung auf. Etwa 1.000 Menschen protestierten gegen den Stellenabbau.

Caterpillar fertigt seit 1997 Motoren für Schiffe. Auf diesem Gelände befand sich im ersten Weltkrieg die „kaiserliche Torpedowerkstatt“. Nach dem Krieg begann die „Deutsche Werke AG“ Schiffsausrüstungen zu produzieren. Es folgte 1979 die „Krupp Maschinenbau GmbH“, dann „MaK Motoren“. 1997 übernahm „Caterpillar“.

Ende September begannen Verhandlungen zwischen Arbeitgeber, Betriebsräten und der IG-Metall. Um den Motorenbau zu erhalten, müsste ein anderer Eigentümer gefunden werden.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Aus-fuer-Caterpillar-in-Kiel-Politik-voellig-ueberrascht,caterpillar136.html

https://www.t-online.de/region/kiel/news/id_90886340/caterpillar-bleibt-bei-abbauplaenen-fuer-kiel-und-rostock.html

https://www.zeit.de/news/2021-09/29/caterpillar-bleibt-bei-abbauplaenen-fuer-kiel-und-rostock

https://www.igmetall.de/im-betrieb/caterpillar-beschaeftigte-demonstrieren-gegen-schliessung-

Historie des Standorts: https://veus-shipping.com/2021/07/aus-fuer-mak-motoren-in-kiel-und-rostock/

Deicherweiterung in Friedrichsort gefährdet Strand

Höffner: Eröffnung und alternatives Programm

Höffner-Pylon und Protest-Plakat

Das Möbelhaus Höffner am Westring 5 feiert seine Eröffnung an drei Tagen vom 28. – 30. Oktober mit Programmpunkten, die sich hauptsächlich an Kinder richten: Kindermusikladen, Popcorn und Zuckerwatte, Kinderbasteln, Hein Daddel. Ab 18 Uhr dann Entertainment mit Pop- und Schlagersängern. Zu gewinnen gibt es THW Trikots und Einkaufsgutscheine.

Kurz vor den öffentlichen Eröffnungstagen findet eine VIP-Eröffnung für geladene Gäste statt.

Die Historie von Höffner in Kiel

Seitdem der Investor Krieger das Areal von der Stadt kaufte, begleiteten Unmut und Proteste das Projekt. Es kam zu Kiels erstem Bürgerentscheid, den die Befürworter des Möbelmarktprojektes knapp gewonnen. Viele Kieler trauern immer noch über den Verlust eines Teils des Kieler Grüngürtels. Ein weiteres Ärgernis war die radikale Rodung der designierten Ausgleichsfläche – hier ermittelt die Staatsanwaltschaft – sowie Baulärm, der über das zulässige Maß hinausging. Ein ruppiger Umgang des Unternehmens mit der Kieler Politik trug ebenfalls nicht zur guten Stimmung bei.

In letzter Zeit kamen versöhnliche Gesten vom Krieger Konzern, etwa eine Bürgersprechstunde und die Gründung einer Umweltstiftung, die 100.000 Euro jährlich für grüne Projekte ausgeben will. In wieweit die Kieler Bevölkerung verziehen hat, versucht derzeit eine Umfrage der Kieler Nachrichten festzustellen. Zu den Goodwill-Aktionen, die eher nach hinten feuerten, gehörte das Verteilen von Geschenkartikeln mit Höffner-Aufdruck (Turnbeutel, Ball, Trinkflasche etc) an die Kinder eines der Kindergärten in der Nähe. Etliche Eltern waren nicht begeistert, dass ihre Kinder ungefragt als Werbeträger instrumentalisiert wurden. Immerhin konnte erreicht werden, dass die Fotos der Geschenk-Überreichung nicht zu Werbezwecken verwendet werden.

Alternatives Leben mit weniger Konsum

So ist es nicht verwunderlich, wenn die seit Jahren protestierende Aktivisten jetzt eine Gegenveranstaltung planen. Am 30. Oktober von 12 – 15 Uhr erwartet euch am Westring vor dem RBZ ein buntes Programm aus Kundgebungen, Workshops, Tausch-Flohmarkt und Ausstellung, Mitmachen erwünscht. Das Thema ist ein alternatives Leben mit weniger Konsum. Wer möchte, kann eine „Ausgleichsfläche“ beisteuern, in Erinnerung an die Zeit des Bürgerentscheids, als überall in der Stadt bepflanzte Töpfe erschienen, die als „Augleichsflächen“ tituliert wurden.

Arbeitsplätze , Investitionen

Im Sozialausschuss am Donnerstag sprachen Sozialdezernent Gerwin Stücken und Karsten Böhmke, Leiter des Kieler Jobcenters über die Zusammenarbeit mit Höffner, mit der sie zufrieden sind. Es sind neun Ausbildungsplätze entstanden und Höffner ist bereit, auch Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben.

Die Entlohnung der Verkäufer besteht aus einem Grundgehalt, das knapp über dem Mindestlohn liegt, plus Provision, wobei nur die Provisionen ausgezahlt werden, die das Grundgehalt übersteigen.

Laut Kieler Nachrichten soll Kurt Krieger mindestens 65 Millionen Euro in den Bau investiert haben, möglicherweise auch 85 Millionen Euro.

Über die Gestaltung der Ausgleichsfläche wird noch verhandelt. Nach letzter Information werden die 900 Meter Hecke, die gerodet wurden, nicht ersetzt. Stattdessen soll wohl eine Landschaft mit Bäumen und Büschen entstehen, also ein Park.

Mit IKEA, Möbel Höffner und demnächst Skonto, ist die ehemalige Kleingartenkolonie Prüner Schlag endgültig zur Möbellandschaft geworden.

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Möbel Höffner Kiel eröffnet am 28. 10.

Zaun um die Höffner-Ausgleichsfläche

Kurznachrichten im Oktober

Die Corona-Lage in Kiel am 13. Oktober um 23 Uhr: Gesamtzahl aller Fälle: 7.623 Davon wieder genesen: 7.062 Personen. 187 Personen sind aktuell positiv getestet. Im Vergleich zum Vortag gibt es 30 neue Positivfälle. Verstorben sind 113 Kieler*innen. Die Kieler Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des RKI bei 48,3. 

Schnuppertage in der Musikschule: Anstelle eines zentralen Tages der offenen Tür wird es in diesem Jahr mehrere Schnuppertage der Fachbereiche in der Musikschule Kiel, Schwedendamm 8, geben, an denen Interessierte sich informieren und ausprobieren können. Den Anfang machen am Sonnabend, 23. Oktober, die Tasteninstrumente. Egal ob Klavier, Akkordeon oder Keyboard – Interessierte sind eingeladen, zwischen 11 und 15 Uhr die Instrumente auszuprobieren.

Neugierig auf jüdisches Leben? Was ist prägend für die jüdische Gegenwart in Deutschland und für jüdische Geschichte(n) in Schleswig-Holstein? Wie werden jüdische Feiertage gefeiert? Diesen Fragen geht die Förde-Volkshochschule (Förde-vhs) in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Rendsburg in einem zweitägigen Seminar mit dem Titel „Über 400 Jahre jüdisches Leben in Schleswig-Holstein“ nach. Die kostenlose Veranstaltung ist zweigeteilt: Am Freitag, 29. Oktober, treffen sich die Teilnehmenden von 16 bis 19 Uhr in Raum C.032 im Gustav-Radbruch-Haus, Muhliusstraße 29/31, in Kiel. Der zweite Seminartag am Sonntag, 31. Oktober, findet von 11 bis 17 Uhr im Jüdischen Museum, Prinzessinstraße 7-8, in Rendsburg statt. Anmeldungen nimmt die Förde-vhs unter der Kieler Telefonnummer 901-5211 entgegen. Weitere Informationen sind auf www.foerde-vhs.de zu finden.

Alte Mu: Das PERMA YOGA zieht in den Wintermonaten vom Vorgarten ins warme Studio: Ab dem 26. September immer sonntags um 10 Uhr mit Benni vom Permakulturzentrum. Vorfreude: am 6. 11 findet ein Herbstmarkt von 11 – 19 Uhr statt.

Zwei Demos auf dem Exerzierplatz: Am Sonnabend, 16. Oktober, und Sonntag, 17. Oktober, wird auf dem Exerzierplatz demonstriert. Er steht deshalb teilweise nicht als Parkraum zur Verfügung.

Russee: Ein Neubau in der Rendsburger Landstraße sorgt für Beeinträchtigungen. Aufgrund der Arbeiten wird die Straße auf Höhe der Hausnummer 381 von Mittwoch, 14. Oktober, bis voraussichtlich Mitte April 2022 halbseitig gesperrt.Holtenauer Straße: Ab Mittwoch, 13. Oktober, wird an einer Mittelinsel in Höhe Wrangelstraße, an der Fahrbahn der Straße Im Brauereiviertel und an der Bushaltestelle „Schauspielhaus“ gearbeitet. Das Bauende ist für Ende Dezember geplant.

Baugrube in der Wellingdorfer Straße: Da das Tiefbauamt für Arbeiten am Regenwasserkanal eine Baugrube aushebt, ist die Wellingdorfer Straße auf ganzer Länge zwischen Wahlestraße und Katharinenstraße von Montag, 11. Oktober, bis voraussichtlich zum 17. Dezember gesperrt.

Im Rahmen des Landesprogramms 500 sind im September die ersten besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge in den städtischen Einrichtungen angekommen und werden betreut. Unter ihnen sind auch Ortskräfte aus Afghanistan.

Aus der Statistik: im ersten Quartal 2021 wurden Baugenehmigungen für 66 Wohngebäude mit insgesamt 163 Wohnungen erteilt. Im Vorquartal waren es 705 Wohnungen und im Vorjahresquartal 241 Wohnungen. Im ganzen Jahr 2020 wurden Baugenehmigungen für 1.816 Wohnungen erteilt

Kerle, Geschenkideen nicht nur für Männer

Hauke Otto und Petra Steffen kennen sich aus mit Geschenken. Sie betreiben den „Kaufrausch“ und seit Anfang August „Kerle“. Beide Läden liegen in der Holtenauer Straße, Nähe Dreiecksplatz. Während „Kaufrausch“ einen eher weiblichen Touch hat, mit geblümten Porzellan und Schmuck, setzt „Kerle“ ganz auf Geschenkartikel für die (vermeintlich) männlichen Interessen. Beide Läden bieten exklusive Geschenkideen mit Witz und Originalität.

Im Sortiment der „Kerle“ fallen drei Themenbereiche besonders auf: Grillen, Campen und Bier. Vom Waldkochbuch bis zum Mehrzweckmesser werden die Outdoor-Interessen der Männer bedient, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Ölen und Gewürzmischungen. Daneben gibt es auch noch große Wanduhren, Rasier-Zubehör, Taschen und nicht zu vergessen, der besondere Gin und das Designer Bier. Und für zu Hause einen Plattenspieler und eine Kollektion von alten Singles.

Das Industrial Design mit viel scharzem Metall, Holz und einem Betonfußboden wirkt maskulin. Dass Männlichkeit hier mit einem Augenzwinkern bedient wird, merkt man an den Grußkarten mit witzigen Sprüchen.

Wer ein Geschenk für einen Mann sucht, wird hier wahrscheinlich fündig. Denn das Klischee von den typisch männlichen Interessen hat ein gewisses Fundament in der Wirklichkeit!

Kerle…nicht nur für Männer: Holtenauer Straße 23

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KN Online: Exklusive Geschenke für echte Kerle

Maramara, Boutique für originelle Kindermode

Berichte aus einer spannenden Stadt