Alle Beiträge von UrsulaS

Parking Day in der Metzstraße

Die Ig. FranzösischesViertel und das in 2022 neu gegründete Netzwerk der Stadtmacher*innen Kiel laden gemeinsam am 29. Juli zum Parking Day in die Metzstraße ein.

An einer 100m langen Tafel kann ab 14 Uhr gemeinsam gegessen, geschnackt und sich ausgetauscht werden. Ob nachmittags auf
einen Kaffee mit den Nachbarn, zum Abendessen mit Freundinnen und Familie oder einfach nur mit Buntstiften zum Malen, alle sind herzlich eingeladen sich mit ihrem Selbstmitgebrachten an die lange Tafel zu setzen und die Metzstraße so zu einem Wohlfühlort zu machen.

Für Musik und gute Stimmung sorgen ab 15:30 Uhr Saadikos, Mira Zounogo und weitere. Mit dabei sind kulturgrenzenlos mit ihrer mobilen Kochstation und weitere Aktionen, die zum Mitmachen, Tanzen und Straße genießen einladen!

Die Initiatorinnen freuen sich die Metzstraße an diesem Tag mit allen
zusammen in einen lebendigen Lebensraum zu verwandeln und laden dazu ein, die Nachbarschaft und das Französische Viertel nochmal ganz anders kennenzulernen.

(Das Beitragsbild ist ein Ausschnitt eines Fotos von Anne-Lena Cordts und zeigt den Parking Day letztes Jahr.)

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Debatte um Mobilitätswende in der Ratsversammlung

Fliegerbombe in der Virchowstraße

Donnerstag wurde eine britische Fliegerbombe in der Virchowstraße entdeckt. Die Entschärfung des Blindgängers soll Dienstagvormittag stattfinden. Rund 3.000 Personen aus Kiel müssen ihre Häuser verlassen. Die Bundesstraße 76 bleibt mit wenigen Einschränkungen befahrbar. Der Bahnverkehr ist nicht betroffen.

Bauarbeiter stießen im Rahmen von Bauarbeiten auf die 250 Kilogramm schwere britische Fliegerbombe, die auf dem Gelände der Friedrich-Junge-Schule liegt.

Freitagvormittag legten Vertreterinnen und Vertreter von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Stadt Kiel, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der KVG und weiteren beteiligten Stellen fest, dass die Bombe Dienstag entschärft werden soll.

Vor Entschärfungsbeginn müssen die Anwohnerinnen und Anwohner im gekennzeichneten Bereich bis 09:00 Uhr ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Ab 08:00 Uhr richtet die Polizei Straßensperren ein, so dass niemand mehr in den Sperrbereich hineinfahren kann. Informationen zu dem Evakuierungsgebiet sind auf der Internetseite der Landeshauptstadt Kiel unter http://www.kiel.de zu finden.

Sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr in dem Gebiet aufhält, beginnen die Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der Bombe, die über einen Heckzünder verfügt. Angaben zur Dauer können nicht gemacht werden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen.

Die Bundesstraße 76 bleibt während der Entschärfung mit leichten Einschränkungen befahrbar. Die Auf- und Abfahrt Kronshagen Süd in Fahrtrichtung Eckernförde ist für den Zeitraum der Entschärfung gesperrt. Die Abfahrt Kronshagen Süd in Fahrtrichtung Plön ist nicht betroffen. Verkehrsteilnehmende werden von dort allerdings nur in Richtung Kronshagen und Kiel-Mettenhof fahren können. Die Veloroute 10 ist ebenfalls für Radfahrende zwischen dem Kronshagener Weg und dem Hasseldieksdammer Weg gesperrt.

Als Ersatzunterkunft steht am Dienstag ab 08:00 Uhr die Mensa der Käthe-Kollwitz-Schule in der Paul-Flemming-Straße 1 in Kiel bereit. Es besteht eine Mund-Nasen-Bedeckungspflicht.

Anwohnerinnen und Anwohner, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigen, werden gebeten, sich unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Montag im Zeitraum 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie Dienstag ab 06:00 Uhr erreichbar. Personen, die sich aktuell in Quarantäne befinden, werden gebeten, sich Montag mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Servicetelefon in Verbindung zu setzen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Kiel verteilen heute mehrsprachige Handzettel an alle betroffenen Haushalte. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen durch Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich gegenseitig zu informieren. Insbesondere soll an die Menschen gedacht werden, die kein Deutsch sprechen. Weitere Informationen zur Entschärfung stellt die Stadt Kiel auf ihrer Homepage www.kiel.de/entschaerfung zur Verfügung.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können im Online-Auftritt der Kieler Verkehrsgesellschaft (www.kvg-kiel.de) eingesehen werden.

Die Polizei wird am Evakuierungstag in den Sozialen Medien über den Fortlauf des Einsatzes informieren. Die Facebook-Seite der Polizei Kiel und Plön ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Fridays for Future: Solidaritätsdemo

In Solidarität mit der Ukraine rufen die Hochschulgruppe SonyashnyKiel und Fridays for Future Kiel für diesen Samstag, den 23.07.2022, zu einer Demonstration um 12 Uhr am Platz der Kieler Matrosen auf. Die Bewegungen möchten die Aufmerksamkeit auf die unter dem Krieg leidenden Menschen in der Ukraine lenken und treten für mehr Solidarität ein, auch und besonders wenn Putin die Gaslieferungen einstellen lassen sollte, oder zumindest so tut.

„Putins Angriffskrieg zerstört und vernichtet immer noch unzählige
Menschenleben und Existenzen in der Ukraine – und das auch mit fossilem Geld aus Deutschland, von uns.“, so Luca Brunsch von Fridays for Future Kiel. „Wenn Putin NordStream1 abschaltet, oder so tut, kann unsere Antwort nur sein: noch schneller aus Gas, Öl und Kohle aussteigen, finanziell gefährdete Menschen mehr unterstützen und der Ukraine endlich die Hilfe geben, die sie braucht, um Putins Besatzungsarmee zum Rückzug zu zwingen.“

Die Bewegungen fordern mehr Hilfe und Ausrüstung für die Ukraine.

Damit Abhängigkeiten von fossilen Autokraten nicht fortgeführt werden, brauche es jetzt eine massiv beschleunigte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende für alle.

Die Demonstration wird vom Platz der Kieler Matrosen (Hauptbahnhof), an der CDU- und SPD-Parteizentrale vorbei zum Europaplatz ziehen. Vor der Parteizentrale der SPD wird eine Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen stattfinden.

Der Sommerhimmel im Mediendom

In der Reihe „Sternbilder und Sternsagen“ präsentieren Judith und Christian Hempe die Sternbilder des Sommerhimmels. An der Kuppel werden die aktuell sichtbaren Sternbilder ausführlich vorgestellt und die antiken Sagen und Mythen dazu erzählt. Wir begleiten den Musiker Orpheus in die Unterwelt, wo er seine geliebte Frau Eurydike befreien will. Sie erfahren auch etwas über interessante astronomische Objekte in diesen Sternbildern, dazu gehört u. a. der wunderschöne Ringnebel im Sternbild Leier.

Ort: Mediendom der Fachhochschule Kiel, Sokratesplatz 6, Kiel

Termin: 23. Juli 2022

Eintritt: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro)

Dauer: 60 Minuten

Hier geht es zur Anmeldung: https://www.fh-kiel.de/kultur/mediendom/programm/vortraege/die-sommersternbilder-und-ihre-sagen/

(Beitragsbild vom Mediendom)

Kiel: Kurznachrichten Juli 2022

Saturn zieht um.

Ein schwerer Verlust für die Holstenstraße: Der Elektrofachmarkt Saturn hat den Mietvertrag im Nordlicht nicht verlängert und wird in den Sophienhof umziehen. Im August 2023 wird Saturn nach umfangreichen Umbauten in die Räume des ehemaligen Elektromarktes Medimax einziehen. Der Geschäftsführer begründete den Entschluss gegenüber den Kieler Nachrichten mit einem besseren Einkaufserlebnis durch die Neugestaltung.

Naturnah Gärtnern

Die Stadt Kiel hat eine Seite mit Gartentipps für den naturnahen Garten zusammengestellt. Geholfen haben dabei die Regionalgruppe Kiel des Naturgarten e.v. und das Permakulturzentrum Kiel e.v.. Auf der Website findet sich auch ein kleiner Film über den wunderbaren Permakulturgarten an der Alten Mu. Kiekt mal rein, klickt mal hier oder dort, und vielleicht findet ihr Inspiration für den Vorgarten, den Kleingarten oder den Garten am Haus. Kieler Tipps für naturnahes Gärtnern

Wik: Bauarbeiten an der Stützwand.

Die Stützwand, die die Böschung an der südlichen Seite der Uferstraße in der Wik stützt, weist Schäden auf, die den Bau einer neuen Stützwand erforderlich machen. Die Arbeiten auf dem etwa 120 Meter langen Abschnitt vor der Einmündung in die Mecklenburger Straße beginnen am Montag, 18. Juli, und werden voraussichtlich bis Ende Februar 2023 andauern. Im Baustellenbereich ist die Uferstraße komplett gesperrt. Der Parkplatz an der Ecke Uferstraße/Mecklenburger Straße kann dagegen weiterhin genutzt werden.

Stadtradeln 22

Vom 5.-.25. September findet wieder einmal das Stadtradeln statt. Anmeldung ist schon jetzt möglich. Bis jetzt sind 276 Radelnde schon registriert. Stadtradeln

Touristik: Nachholbedarf

Aus der Statistik: Im vierten Quartal 2021 – neuere Zahlen liegen nicht vor – übernachteten 68.843 Menschen in Kieler Hotels. Das waren doppelt so viele als im Vorjahresquartal, eine Zunahme um 102 Prozent!

Ducksteinfestival

Ein Termin zum Vormerken: Nach zwei Jahren Pause kehrt das Duckstein-Festival an den Bootshafen zurück: Vom 31. August bis 3. September gibt es kostenlos live-Musik in der Kieler Innenstadt. Das Line-up ist noch nicht bekannt, hoffentlich so interessant wie in den Vor-Corona-Jahren!

(Das Beitragsfoto zeigt die Holstenstraße.)

100 Jahre Grüngürtel und 50 Jahre Grüngürtelzerstörung

Kiel feiert dieses Jahr ein tolle städteplanerische Idee: vor 100 Jahren konzipierten Stadtbaurat Willy Hahn und Landschaftsarchitekt Leberecht Migge den Kieler Grüngürtel. Rund um die Stadt sollte es einen breiten Streifen Grünland aller Art geben, die weitere Ausdehnung der Stadt sollte jenseits des Grüngürtels erfolgen. Leider hat der Grüngürtel an zahlreichen Stellen doch der Bebauung weichen müssen und dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Letztendlich ist es jedes mal eine politische Entscheidung, ob der Grüngürtel bewahrt oder überbaut wird.

Der Grüngürtel besteht aus Kleingärten, Wäldern, Parks, Friedhöfen, Tiergehegen, Naturschutzflächen, Sportanlagen , dem Naturerlebnisraum Kollhorst und dem Botanischen Garten der Uni Kiel. Auch einige Seen gehören dazu: der Langsee, der Tröndelsee und der Drachensee.

Der Grüngürtel als Teil der Gartenstadt

Der Grüngürtel passt in die städtebauplanerische Vorstellung der „Gartenstädte“, die vor 100 Jahren beliebt war. Die Mietskasernen der Arbeiter sollten von Grünanlagen umgeben sein, dies wurde in Kiel an vielen Stellen umgesetzt. Die Kieler Schröder-Schulen mit den einstöckigen Klassenräumen umgeben von Gärten drücken ebenfalls diesen Gedanken aus. In Zeiten der Klimakatastrophe bekommt die Gartenstadt als städtebauliches Ideal zur Zeit wieder neue Bedeutung.

Grüngürtel zerlöchert

Durch Industrie- und Gewerbeansiedlung und durch Straßenbau ist der ursprüngliche Grüngürtel kleiner geworden. Ein Beispiel aus den letzten Jahren: der Bau von Möbel Höffner und Skonto nebst gigantischem Parkplatz auf dem ehemaligen Kleingartengebiet Prüner Schlag. Andere Bauprojekte waren: IKEA, Gewerbegebiet rechts der Hochbrücke, B76/ Theodor-Heuss-Ring, A215/Westring, Olof-Palme-Damm, Wohngebiet Bremerskamp, diverse Universitätsgebäude, Skandinaviendamm, Gewerbegebiet Wittland, B503 mit Hochbrücke, Cittipark, Gewerbegebiet Grasweg, Holsteinstadion.

Noch sind die Pläne für die Autobahn A21 auf Stadtgebiet, eventuell mit Schnellstraße („Südspange“) nebst Nebenstraßen nicht vom Tisch. Sie würden weitere herbe Verluste für den Grüngürtel bedeuten.

Kiel feiert den Grünflächen- und Siedlungsplan von 1922

1922, also vor 100 Jahren, wurde der Grünflächen- und Siedlungsplan verabschiedet. Die Stadt feiert dies als Geburtstag des Kieler Grüngürtels mit einer Reihe von Veranstaltungen.

Es ist möglich, den Grüngürtel auf einem Weg von 44,5 Kilometer zu durchwandern. Dieser Stadt.Garten.Wander.Weg führt von Schilksee bis zum Strand Hasselfelde in Neumühlen-Dietrichsdorf, und wäre von der Länge her sogar für einen Marathonlauf geeignet.

Leberecht Migge entwickelte eine Vision der Selbstversorgung in Kiel. Dabei spielten sowohl Gärten am Haus eine Rolle als auch Kleingärten. Wie aktuell seine Gedanken sind, zeigt die Transition Town Bewegung in letzter Zeit, die eine lokale Versorgung zur Abwendung der Klimakatastrophe propagiert. Angesichts der Nahrungsmittelkrise durch den Ukraine-Krieg erscheint die Möglichkeit zur Selbstversorgung so wichtig wie schon lange nicht mehr. Es gibt gute Gründe, den Kieler Grüngürtel nicht nur zu feiern sondern auch zu erhalten!

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Kleingärtenzerstörung mit System

Und wieder werden Kieler Kleingärten zerstört

SPD Kiel fordert bessere Bus- und Bahnverbindungen nach Kiel

Wie geht es weiter nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets? Darüber macht sich die Kieler SPD Gedanken. Anstelle eine 9-Euro-Tickets befürwortet sie nach sozialen Kriterien vergünstigte Tickets. Außerdem beschreibt sie die zum Teil sehr schlechten Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land.

Die Pressemitteilung:

SPD Kiel: Bus- und Schienenverkehr brauchen mehr Geld und Zeit von Bund und Land

Bus- und Schienenverkehr brauchen dringend mehr Geld von Bund und Land. Aber nur mehr Geld – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen. Die Landesregierung muss den Maßnahmen in der Umsetzung eine höhere Priorität einräumen.

Die SPD Kiel fordert einen Ausbau der Schieneninfrastruktur und eine schrittweise Reduzierung der Ticketpreise nach sozialen Kriterien. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld, der Schienenverkehr muss auch endlich höchste Priorität bei den Planungen der Landesregierung haben. Nur mehr Geld vom Bund – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen.

Das 9 €-Ticket zeigt, dass die Menschen mehr Bahn fahren wollen. Doch volle Züge, eine hohe Verspätung und abgehängte Orte zeigen, dass es nicht ausreicht, die Ticket-Preise zu vergünstigen. Wir müssen die Infrastruktur ausbauen und das bestehende Netz sanieren. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld von Bund und Land. Auch die Landesregierung muss dem Schienenverkehr endlich die Priorität einräumen, die er braucht!

„Seit Jahren fordern wir, dass das Land endlich die Bahnlinie Hein Schönberg ausbaut, um das Kieler Ostufer vom Autoverkehr zu entlasten und den Pendlerinnen und Pendlern eine Alternative zum Auto zu bieten“, erklärt die Kreisvorsitzende Gesine Stück. „Dabei mangelt es nicht am Geld, vielmehr verzögert das Land beim Planfeststellungsverfahren. Es kann nicht sein, dass Menschen umsteigen wollen aber weiter das Auto nutzen müssen. Der Verkehrsminister muss endlich dafür sorgen, dass diese wichtige Strecke vorankommt“.

Doch nicht nur die Hein Schönberg, auch zahlreiche Schienenprojekte kommen in Schleswig-Holstein nur schleppend voran. Die Untätigkeit der Landesregierung in den letzten fünf Jahre rächt sich jetzt. Für viele Menschen ist die Bahn – trotz 9 €-Ticket – keine Alternative, weil eine Anbindung fehlt. „Die Landesregierung muss dem Schienenverkehr die höchste Priorität bei der Verkehrsplanung einräumen. Sei es das S-Bahn-Projekt Kiel oder Hein Schönberg – tausende Pendlerinnen und Pendler brauchen endlich gute Zugverbindungen. Das entlastet nicht nur die Arbeitnehmer:innen, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort“, ergänzt die stellvertretende Kreisvorsitzende Christina Schubert.

Die Landeshauptstadt Kiel hat zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV ergriffen, etwa eine Ausweitung des Fährverkehrs, die Anschaffung von E-Bussen oder vergünstigte Ticketpreise. Auch die Planung der Stadtbahn (Tram oder BRT) ist schon weit gediehen. „Wir brauchen jetzt ein schnelles und eindeutiges Bekenntnis der Landesregierung zum höherwertigen ÖPNV in Kiel. Gerade in den Städten sind die Voraussetzungen für die Verkehrswende optimal – dafür muss die Landesregierung aber endlich die Rahmenbedingungen schaffen. Weitere fünf verlorene Jahre können wir uns nicht leisten“, erklärt der Verkehrsexperte der SPD-Ratsfraktion und Vorsitzende des Mobilitätsforums der Stadt Kiel Max Dregelies.

Doch auch die Ticket-Preise müssen günstiger werden. Das 9 €-Ticket hat auch gezeigt, dass Menschen mit dem Bus oder der Bahn unterwegs sind, die sich das vorher nicht leisten konnten. „Für die Kieler SPD bedeutet die solidarische Verkehrswende nicht nur Klimaschutz und weniger Lärm und Abgase durch Autos. Wir wollen und werden mehr Mobilität für die Kielerinnen und Kieler ermöglichen. Denn Mobilität ist Teilhabe – und die derzeitigen Preise schließen viele Menschen aus, denen das Geld für ein Ticket fehlt. Die Verkehrswende ist vor allem auch ein soziales Projekt. Einfache und günstige Monatstickets wie das 9 €-Ticket können den ÖPNV attraktiver machen“, so Gesine Stück. Darum setzt sich die SPD weiterhin für eine Ticketvergünstigung nach sozialen Kriterien ein.
„In Kiel haben wir die Tickets für Senior:innen, Kinder, Jugendliche und Azubis deutlich vergünstigt. Das Land könnte gerade Familien deutlich entlasten, wenn sie das Jugend und Azubi-Ticket nach Kieler Vorbild in ganz Schleswig-Holstein vergünstigt. Außerdem fordern wir ein Sozial-Ticket“, schließt Max Dregelies. Bund und Land müssen jetzt die Schlüsse aus dem 9 €-Ticket ziehen und zügig ein Konzept für die Zeit ab September vorlegen. Ende der Pressemitteilung

Ein Beispiel für ein abgehängtes Dorf ist Löptin. Die Busverbindung ins 20 Kilometer entfernte Kiel, die nie besonders toll war, aber immerhin bestand, endete im Dezember 2021. Jetzt gibt es nur noch eine Verbindung nach Preetz, allerdings hauptsächlich nachmittags und mit Anrufsammeltaxen, die eine Stunde vorher bestellt werden müssen.

Das Foto zeigt die ehemalige Bushaltestelle von Löptin mit der angeklebten Bekannmachung, dass diese Bushaltestelle nicht mehr angefahren wird.

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Industriegleis abgemeldet. Ortsbeirat verärgert

Pro und Kontra: Streitthema 9-Euro-Ticket

Geht doch zelten!

Klimaaktivisten von „smash cruiseship“ versuchten am Montag in Kiel drei Kreuzfahrtschiffe am Auslaufen zu hindern. „Geht doch zelten!“ stand auf einem Poster, als Appell an die Passagiere, eine klimafreundlichere Form des Urlaubs zu wählen. „Fight Greewashing“ lautete die Aufschrift auf einem Banner. Damit wollen die Klimaaktivisten darauf aufmerksam machen, dass die Umstellung auf LNG (liquified natural gas) keineswegs besonders klimafreundlich ist.

Die Aktivisten haben sich zu einem Bündnis mit dem Namen „smash cruiseshit“ zusammen getan. 30 – 50 Protestler waren an der Aktion beteiligt.

Sie wollten auf die Klimaschädlichkeit der Schiffe und die schwierigen Arbeitsbedingungen ab Bord aufmerksam machen.

Bei den drei Kreuzfahrtschiffen handelt es sich um die „Vasco da Gama“, die „MSC Preziosa“ und die „Norwegian Dawn“. Die Aktivisten versuchten diese Schiffe zu blockieren, indem sie mit Booten vor den Bug der Schiffe fuhren. Dennoch konnten alle drei Schiffe mit geringer Verspätung ablegen.

Wegen eines aufziehenden Gewitters brachen einige Aktivisten die Aktion ab. Andere wurden von der Polizei an Land gebracht. Die Kieler Nachrichten schreiben: „Straftatbestände seien nach jetzigem Stand nicht erkennbar, teilte Polizeisprecher Matthias Arends abschließend mit.“

Der CO2-Ausstoß und damit die Schädlichkeit von Kreuzfahrten ist erheblich. Die TAZ schreibt: „Bei einer siebentägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen laut Umweltbundesamt pro Person rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente an. Das ist mehr als ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr mit Auto, Bus und Bahn verursacht.“

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TAZ: Kreuzfahrtschiffe blockiert: mit Paddeln gegen Dreckschleudern

Vor dem Bug der Zuiderdam

Zauberhaftes Café Fresco

In der Möllingstraße Ecke Exerzierplatz lädt das Restaurant und Gartencafé Fresco zum Verweilen ein. Die Innenräume sind mit alten Möbeln gemütlich eingerichtet. Im Hof befindet sich eine grüne Oase, wobei die Tische überdacht sind, sodass du auch während eines Sommerregens im Trockenen sitzt. Auch hier zeigt sich das Deko-Talent des Besitzers: Mit alten Möbeln und vielen Topfpflanzen entstand hier ein Wohnzimmer im Grünen.

Bevor der Chef dazu kam, sprach ich mit dem Mitarbeiter Herrn Prime. Er sagt, hier findet keine Systemgastronomie statt, es wird richtig gekocht. Vom Dip bis zum Brötchen ist alles hand-gemacht. Sogar die Tees werden selber gemischt und eingetütet.

Das Frühstücks/ Brunch- Büffet sieht köstlich aus, mit Nudelsalat, Bulgursalat, rote Beete, Joghurt-Minze-Dip, Curry-Feigen-Dip, Auberginen-Knoblauch-Dip, selbst-gebackenem Brot und viele andere Leckereien, auch vegane.

Die Speisekarte ist klein aber vielfältig. Die Preise fand ich angemessen. Das Frühstücksbuffet kostet 22,50 Euro, am Wochenende 28,50. Hirschgulasch mit Tagliatelle und Preiselbeeren für 22 Euro. Oder eine indische Suppe für 7,50. Einen Becher Kaffee gibt es schon für 2 Euro.

Fresco, Möllingstr. 3, Kiel

Die Preiselbeertorte, die ich probierte, bekommt die Note 1 plus mit Sternchen!

Gekocht wird überwiegend mit regionalen, saisonalen Zutaten, zum Teil vom Bauernhof des Chefs Manfredo Simonet. Sein nächstes Projekt ist ein mobiler Hühnerstall, um sein Lokal mit eigenen Eiern zu beliefern.

Frescos historische Fassade

Als Herr Simonet die Fassade renovierte, kamen die Aufschriften von einem früheren Lokal zum Vorschein. „Plantagenkaffee“ und „Kolonialwaren“ ist da zu lesen. Für die einen ist es ein pittoreskes Fotomotiv, für andere ein Ärgernis. Herr Simonet bestätigt, dass sich einige Gäste darüber beschwert haben, dass der Verweis auf das leidvolle Unterdrückungssystem Kolonialismus hier als Deko-Element eingesetzt wird. Herr Simonet kann die Aufregung zwar nicht nachvollziehen, hat aber gleichwohl vor, die historischen Aufschriften zu überpinseln, wenn er im Herbst die Fassade renoviert. Auch das wird nicht allen recht sein, weil damit wiederum ein Stück Kieler Geschichte aus der Sichtbarkeit verschwindet.

Restaurant und Gartencafé Fresco

Manfredo Simonet ist ein vielseitiger Unternehmer: Bauleiter, Landwirt und Gastronom. Er mag das Authentische, das ist das Kennzeichen von Fresco: alles ist frisch und handgemacht. Ein Umbau mit Erweiterung um einen Hofladen ist in Planung. Hier sollen Produkte aus der Region angeboten werden.

Seit Kurzem ist das Lokal bis 21. 30 geöffnet, nachdem es jahrelang um 18 Uhr schloss. Der Schwerpunkt liegt auf Events, wie Grillabende oder Hochzeiten, für die das Gartencafé gebucht werden kann.

Fresco ist ein zauberhaftes, originelles Lokal, eine Bereicherung der Kieler Gastroszene.

33 Jahre Widerhaken

Der Widerhaken, ein Naturkostmarkt für biologische Nahrungsmittel und Kosmetik, existiert seit 33 Jahren in der Kieler Innenstadt. Ein gutes Thema für diesen Blog, dachte ich. Zu meiner Überraschung bedurfte es einiger Überredungskunst meinerseits, bevor der Geschäftsführer bereit war, mit mir zu sprechen. Denn diese Institution hat vor 25 Jahren die Entscheidung getroffen, keine Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Daran soll auch im Jubiläumsjahr nicht gerüttelt werden, zumal es einen Aufnahmestopp gibt, und man niemanden enttäuschen möchte. Mein Argument für ein Gespräch überzeugte dann aber doch: In Kiel floriert ein ganzes Netzwerk an größeren und kleineren alternativen Initiativen, die zum Teil gar nicht auf sich aufmerksam machen. Sie sind aber ein nicht unwichtiger Teil von Kiel und darüber sollte auch berichtet werden.

Der Naturkostmarkt liegt in einem Innenhof. Auf drei Räume verteilt wird ein Komplett-Angebot an ökologischen Lebensmitteln und Kosmetik bereitgestellt. Rote Linsen, Milchreis, Naturreis und viele andere Trockenwaren sogar unverpackt. Eine Apparatur mit Tonnen und angehängten Schaufeln lädt zum Selber-Abpacken ein.

Regionale Naturkost für einen begrenzten Kundenstamm

Der Widerhaken ist ein reiner Mitgliederladen mit zur Zeit circa 700 Mitgliedern. Der Co-Eigentümer und Geschäftsführer Christian Eilers (64) versucht punktgenau einzukaufen, und das gelingt bei einem festen Kundenstamm besser als in einem Laden mit Laufkundschaft. Es sagt über seinen Alltag: „Es ist immer noch anarchisch, jeder Tag ist anders, aber doch ganz gut planbar.“

Der Widerhaken bezieht die Lebensmittel zum Teil direkt von Erzeugern aus der Region. „Zum Beispiel Hof Seekamp in Löptin, die bauen für uns Kartoffeln an.“

Eine Ausweitung ist nicht angedacht, das geben die Räumlichkeiten nicht her. In der Corona-Zeit wurde sogar das Lager zum Verkaufsraum umgestaltet, seitdem ist Lagerhaltung eigentlich nicht mehr möglich. Die Begrenzung der Mitgliederzahl ist auch deshalb geboten, weil das Vertrauen besonders wichtig ist, denn hier wiegen die Leute ihre Ware selber ab.

Der Mitgliedsbeitrag von zur Zeit 16 Euro im Monat für jeden Erwachsenen deckt die Fixkosten wie etwa Miete und Versicherung. Die Waren können deshalb vergleichsweise günstig kalkuliert werden . Der Mitgliedsbeitrag ist zudem ein Anreiz, möglichst viel hier zu kaufen, damit es sich rentiert.

Ich beobachte einen Mann mit Kind, der Großeinkauf macht, und komme mit ihm ins Gespräch. Er kauft alles hier, und beginnt, mir vorzurechnen, warum sich das lohnt. Eine Großpackung Müsli kostet zwei Euro weniger als in einem bekannten Bioladen, die Erdbeeren kosten nur 4,50 Euro für 500 Gramm, und so weiter. Und es schmeckt, sagt der Sohn.

Widerhaken: die Historie

Angefangen hat alles im Dezember 1989. Nach einem Jahr des Aufbaus war der Laden existenzfähig. Damals fiel schon der Entschluss, den Mitgliederstand bei etwa 700 einpendeln zu lassen.

Die Corona-Pandemie war eine anstrengende Zeit, berichtet Christian, der seit der Gründung dabei ist. Er empfand diese Periode als stärkste Zensur, was Ideologie betraf, weil es gravierende Unterschiede in der Einschätzung der Pandemie gab. Einige Kunden waren Impfskeptiker, wollten keine Masken tragen. Es kam zu Szenen mit Geschrei im Laden.

Die derzeitige Inflation und die Lieferketten-Engpässe sieht er noch relativ gelassen.

Für Christian geht es langsam in Richtung Rente. Er sagt, er hat sich keine goldene Nase verdient, aber es war eine erfüllende Tätigkeit, und es besteht Hoffnung, dass das Geschäft in der Familie bleibt!

Von der Optik her strahlt der Widerhaken den Charme der Hippie-Bewegung aus, liebenswert anarchisch und mit vielen lustigen Bastel-Einfällen. Besonders gefiel mir dieses Sieb am Türknauf in Form eines Corona-Virus, daneben die Flaschen am Schrubber zum Hände-Desinfizieren!

Einkaufsgemeinschaft Widerhaken

Auf die nächsten 33 Jahre!

Adresse und Zeitpunkt der internen Jubiläumsfeier werden an dieser Stelle nicht bekannt gegeben, aus oben genannten Gründen.

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Leder, Filz und mehr