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Kiel: Dieselfahrverbote – aber nur auf einer Spur

Altes Problem, neuer Lösungsansatz: auf dem Theodor-Heuss-Ring sollen die Anwohner entlastet werden. Die seit Jahren zu hohen Stickoxid-Werte sollen durch ein Bündel von Maßnahmen verringert werden. Hintergrund dieser Bemühungen ist eine anhängige Klage eines Umweltschutzvereins gegen das Land Schleswig-Holstein. Wenn der Klage stattgegeben wird, müssten die Werte effektiv gesenkt werden, zur Not mit Fahrverboten.

Was plant die Stadt um Fahrverbote zu vermeiden?

Am 17. Dezember legte die Stadt Kiel ein Konzept vor, das folgende Maßnahmen umfasst:

  • Tempo 50 ( ab Osterferien)
  • eine Fahrspur wird für alle Diesel-Fahrzeuge gesperrt, und zwar die in Richtung Eckernförde rechte Spur. (ab April)
  • Sperrung bestimmter Zufahrten zum Theodor-Heuss-Ring
  • Sperrung der Bahnhofstraße für LKW, die von den Schwedenfähren kommen (ab Oktober 2019)
  • eine Pflasterung des Geh- und Radweges mit Stickoxid-absorbierenden Pflastersteinen. Diese Steine sind mit Titanoxid beschichtet und sollen Stickoxide absorbieren können , wenn die Sonne scheint.
  • Siehe auch:https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/umwelt_naturschutz/luftreinhaltung.php /

Die DUH (Deutsche Umwelthilfe) hat vor einem Jahr geklagt.

In der Klage gegen das Land Schleswig-Holstein forderte die DUH Maßnahmen, die die Stickoxide auf dem Theodor-Heuss-Ring effektiv unter den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bringen. Das wäre auf jeden Fall durch Fahrverbote für Dieselautos zu erreichen. Aber gerade diese Maßnahme möchte Kiels Oberbürgermeister vermeiden. In dieser Angelegenheit hatte der OB bis jetzt die Zeit auf seiner Seite. Denn aufgrund eines Krankheitsfalls ging es bis November am Verwaltungsgericht Schleswig nicht voran. Im November 2018 erklärte sich dieses Gericht dann als nicht zuständig und verwies den Fall an das Oberverwaltungsgericht. Die juristische Auseinandersetzung könnte jetzt also wieder Fahrt aufnehmen – nach einem Jahr des Stillstands.

Wie geht es weiter mit Kiels Luftreinhalteplan?

Das Landesumweltamt wird die Maßnahmen prüfen und der Öffentlichkeit dann einen Entwurf vorlegen, der zwei Wochen lang von der Bürgerschaft und der Verwaltung geprüft werden kann. Danach gibt es noch finale Abstimmungen. Mit der Umsetzung könnte im Frühjahr 2019 begonnen werden. Ob die Maßnahmen jedoch das Gericht überzeugen, ist ungewiss. In einem Interview mit den Kieler Nachrichten bezeichnete Jürgen Resch von der DUH die Sperrung nur einer Fahrbahn schon mal als “lächerlich”.

Stickoxid ist der Oberbegriff für zwei unterschiedliche Reizgase

Direkt am Auspuff tritt Stickstoffmonoxid aus. Es reagiert mit der Luft zu Stickstoffdioxid. Da man normalerweise nicht die Nase direkt am Auspuff hat, ist das Stickstoffdioxid das relevante Gas für den Menschen und darauf bezieht sich auch der Grenzwert von 40 Mikrogramm. Dieser Grenzwert wird auf einem Teilabschnitt des Theodor-Heuss-Rings, und zwar westlich vom Barkauer Kreuz, dauerhaft deutlich überschritten. Stickstoffdioxid gilt als besonderes Gesundheitsrisiko u.a. für Kinder, Senioren und Asthmatiker. Dieser Monitor zeigt sowohl die Werte für Stickstoffmonoxid als auch für Stickstoffdioxid an. Stickoxide sind übrigens nicht sehr mobil . Sie bleiben in der Straße, in der sie entstehen, weitgehend „hängen“. Tatsächlich kann deshalb auch das Sperren einer Spur schon einen messbaren Effekt haben. Ob es reicht, ist eine andere Frage.

Entlastung für die Anwohner des Theodor-Heuss-Rings

Bei allem Fokus auf die Stickoxide sollte man nicht die generelle Belastung der Anwohner von verkehrsreichen Straßen vergessen. Nicht nur Stickoxide können krank machen, sondern auch Lärm, andere Bestandteile der Abgase und sogar der Abrieb von Reifen und Bremsen. Subjektiv leiden die Menschen besonders unter dem Lärm. Dabei ist Lärm nicht nur eine gefühlte Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern kann tatsächlich krank machen. Eine Reduzierung der Verkehrsdichte -nicht nur der Dieselfahrzeuge sondern auch der Benziner – wäre sehr wünschenswert. Auf dem Theodor-Heuss-Ring und auf anderen verkehrsreichen Straßen.

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Für Kieler Yogis und Yoginis

Gleich zwei tolle Workshops für Yoga-Begeisterte stehen im Winter an. Sundaram wird eine Yogastunde mit Mantras anleiten und Kai Hill eine Masterclass in Anusara-Yoga anbieten.

Ich habe Sundaram schon mehrfach erlebt und verspreche nicht zuviel, wenn ich Flow-Erlebnisse in Aussicht stelle. Einmal fingen wir während einer Mantra-Yoga-Stunde an, spontan zu singen während wir Asanas praktizierten. Es war eine unglaubliche Erfahrung! Sundaram ist ausgebildeter Sänger, man merkt es an seiner wunderbaren Stimme und perfekten Stimmbeherrschung. Er sagt: “Nach der indischen Tradition ist das ganze Universum aus einem Ton-Tropfen entstanden. “ Das mag die Erklärung sein, warum Musik mehr als andere Kunstformen mit Spiritualität verbunden ist, nicht nur im Hinduismus sondern auch im Christentum und im Islam.

Workshop Yoga & Mantra, Sonntag , 3. Februar, 16.30 -19.30: Yogastunde begleitet durch Mantras und anschließendes gemeinsames Singen. 40, -Euro. Im ZIWAGO Ganzheitliches Gesundheitszentrum, Stadtrade 18, 24113 Kiel. Kontakt: www.bjung50.de

Kai Hill leitet eine Masterclass in Anusara Yoga an. Bei dieser Gelegenheit wird auch das Anusara Teacher Training und die Prinzipien dieser Richtung vorgestellt. Für alle , die Anusara Yoga nicht kennen: typisch für diese Lehrmethode sind sehr detaillierte Anweisungen, die manchmal nur in der Vorstellung durchführbar sind, aber sie bewirken, dass du leichter in die Stellungen hineinkommst. Typisch für Anusara sind auch bestimmte mentale Einstellungen, so etwa das Prinzip “open to grace”, also sich der göttlichen Gnade öffnen. Man muss es ausprobieren! Mich hat diese Richtung überzeugt. Open To Grace mit Kai Hill: Basic Yogastunde & anschließendes Informationstreffen. Freitag, 11. Januar 2019. 17 – 18.30 Yogastunde, und anschließend Informationstreffen für die Yogalehrerausbildung bei Baltic Yoga. 24,- Euro- https://www.baltic-yoga.de/aktuelles/


Demo für das Klima

nicht nur Schüler*innen demonstrieren am Freitag, 21. Dezember:

Pressemitteilung:
Die Klimakrise macht keine Ferien! Darum treffen sich die Schüler auch diesen Freitag wieder vor dem Landtag um für ihre Zukunft zu demonstrieren. Kommt alle mit und unterstützt die Schüler bei ihrem Kampf um die Zukunft! Es startet um 10 beim Landtag in Kiel und soll dann beim Rathaus enden.

Aufruf von Fridays for future Deutschland, BUNDjugend Schleswig-Holstein, BUNDjugend, TKKG Turboklimakampfgruppe

Investor Krieger im Bauausschuss

Am 6. Dezember des Jahres 2018, also dem Tag, da die Christenheit des heiligen Nikolaus von Myra gedenkt, ehrte hoher Besuch unsere geliebte Landesmöbelhauptstadt: Kurt Krieger, der berühmte Möbel- und Immobilienmagnat aus Berlin, war persönlich erschienen, um den Mitgliedern des Bauausschusses seine abgeänderten Pläne für das Möbelmarktzentrum auf dem Prüner Schlag schmackhaft zu machen.

Bekanntlich beschäftigt der Plan, auf diesem etwa 18 Hektar großen ehemaligen Kleingartengelände ein solches Zentrum zu errichten, seit bereits mehr als 7 Jahren die Kieler Bevölkerung. Auf die anfängliche Euphorie über die erhofften Arbeitsplätze und Steuereinnahmen folgte bald Ernüchterung, angesichts jahrelanger unerwarteter Verzögerungen.

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Demonstration gegen Abschiebegefängnis

Pressemitteilung : Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!
In Glückstadt (Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein) nahe Hamburg soll 2020 ein Abschiebegefängnis eröffnet werden. Schleswig-Holstein wird verantwortlich für den Betrieb sein, genutzt wird die Einrichtung aber auch von den Bundesländern MecklenburgVorpommern und Hamburg. Jedes der drei Bundesländer (SH, HH, MV) soll im Glückstädter Abschiebegefängnis über 20 Haftplätze verfügen und anteilig die Kosten tragen. Die notwendige Gesetzesgrundlage für das Gefängnis, das „Abschiebehaftvollzugsgesetz“, soll voraussichtlich Mitte Dezember im Kieler Landtag beschlossen werden.
Abschiebehaft ist die Inhaftierung bis zur Abschiebung oder bis zur gerichtlichen Aufhebung des Haftbeschlusses. Demonstration gegen Abschiebegefängnis weiterlesen

Warum ein Möbel Höffner in Kiel?

Eigentlich wollte die Krieger-Gruppe auf dem Prüner Schlag in Kiel ein Möbel-Kraft-Haus bauen. Aber kaum war Ende September die Baugenehmigung erteilt, kam die Nachricht, dass stattdessen ein Möbel-Höffner-Haus geplant ist. Beide Möbelhaus-Ketten gehören zur Krieger-Gruppe. Eigentlich sind die Möbelhäuser auch ziemlich ähnlich, was das Sortiment betrifft. Uns stellte sich also die Frage: Warum Möbel Höffner anstelle von Möbel Kraft? Warum ein Möbel Höffner in Kiel? weiterlesen

Alle Jahre wieder. Weihnachtsmärkte in Kiel

Wenn auf bestimmten Kieler Plätzen gehämmert und gebaut wird, weiß jeder Weihnachtsfan: es ist wieder soweit, die Weihnachtsmärkte kommen. Dieses Jahr ist mehr Weihnachtsmarkt denn je. Denn neu hinzugekommen ist ein kleiner Weihnachtsmarkt auf dem Bernhard-Minetti-Platz, wo die Kinder Karussell fahren können, während die Eltern Glühwein trinken.

Die größeren Märkte befinden sich am Rathausplatz, auf dem Alten Markt, auf der Holstenstraße und auf dem Asmus-Bremer-Platz. Hier  laden die Buden ein zum Treffen mit Freunden oder KollegInnen. Es gibt Glüchwein, schwedische Waffeln , Elschburger, Würstchen und andere Leckereien. Wer noch Geschenke sucht, findet hier Weihnachtssdeko, Holzartikel, Tücher, Mützen, Handschuhe und allerlei Kunsthandwerk an. Alle Jahre wieder. Weihnachtsmärkte in Kiel weiterlesen

Kiel: Streit um Pläne für den Prüner Schlag

In der Ratsversammlung vom 15. November war der geplante Bau eines Möbelmarktzentrums auf dem Prüner Schlag  ein zentrales Thema. Gleich mehrere Anträge befassten sich mit dem Bauvorhaben der Krieger-Gruppe. André Wilkens (SPD) wandte sich zweimal an die Zuschauertribüne und fragte, ob jemand vom Krieger-Konzern anwesend wäre . Es meldete sich niemand. André Wilkens wertete das als typisch für den Umgang des Konzerns mit der Stadt. Kiel: Streit um Pläne für den Prüner Schlag weiterlesen

Kieler Podiumsdiskussion über #aufstehen

Zum Thema „Brauchen wir #aufstehen? “ lädt attac zu einer Podiumsdiskussion ein. 20.November 2018. 19 – 21 Uhr, Legienhof (Lichtsaal), Legienstraße 22, Kiel.

Pressemitteilung von attac:

Inhalt

Die Sammlungsbewegung #aufstehen ging im September mit über hunderttausend Unterstützer*innen an den Start. Ziel ist der Aufbau einer politischen Bürger*innenbewegung, die sich über Parteigrenzen hinweg vor allem für die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen breiter Bevölkerungsschichten einsetzt. Dabei versteht sich #aufstehen auch als Gegenbewegung zu einer neoliberalen Politik und zum allgemeinen politischen Rechtstrend in diesem Land.

Neben Zustimmung stößt diese Sammlungsbewegung auch auf Kritik im linken und linksliberalen Spektrum. Im Mittelpunkt dieser Kritik stehen eine vermeintlich nationale Orientierung dieser Bewegung und eine Haltung zum Thema Grenzen und Migration, die nach Ansicht mancher Kritiker*innen eine Nähe zu AfD-Positionen aufweise. Kritisiert wird auch ein Gründungsverlauf von oben, der eher eine Spaltung als ein breites Bündnis befördere.

In unserer Veranstaltung wollen wir in einer Podiumsdiskussion Befürworter*innen und Kritiker*innen von #aufstehen zu Worte kommen lassen. Nach einer Diskussion auf dem Podium wird die Debatte für alle Veranstaltungsteilnehmer*innen geöffnet.

Podiumsteilnehmer*innen

Simone Lange
Oberbürgermeisterin von Flensburg (SPD), Mitinitiatorin von #aufstehen

Björn Toroe
Geschäftsführer LINKE S-H, ex-MdL

Rasmus Andresen
Vizepräsident des schleswig-holsteinischen Landtags (GRÜNE), MdL

Reiner Heyse
Gewerkschafter (IG Metall), Initiator Seniorenaufstand

Moderation

Andreas Meyer
attac Kiel

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