Archiv der Kategorie: Stadtteile

Planungstreffen Kieler Rundbeet

Café Ann, Dreiecksplatz, 17 Uhr, 1. März 2019. Mittlerweile ist das Rundbeet eine Kieler Institution! Seit sieben Jahren wird dieses Urban-Gardening-Projekt bepflanzt und gepflegt. Die personelle Besetzung der Rundbeet-Gruppe hat sich in den sieben Jahren zwar gewandelt, aber die Gründungsidee ist geblieben: ein Selbsterntebeet für die Nachbarschaft und ein Experimentierfeld für alle, die immer schon mal gärtnern wollten, es sich aber allein nicht zutrauten.

Das Rundbeet liegt etwa in der Mitte der Grüntangente zwischen Holtenauer Straße und Koldingstraße, ganz in der Nähe des Dreiecksplatzes. Immer freitags um 17 Uhr treffen sich die Aktiven am Beet oder bei schlechtem Wetter im Café Ann am Dreiecksplatz. Nächster Freitag (1. März) findet das jährliche Planungstreffen statt. Hier wird entschieden, was wo ausgesät oder gepflanzt werden soll. Wenn du Lust hast, die Truppe kennen zu lernen und dich eventuell hier zu engagieren, bist du herzlich eingeladen, zum Planungstreffen zu kommen.

Das Rundbeet befindet sich in engem Kontakt und sogar teilweise in Personalunion mit einer anderen Initiative, der Parzellen-Pacht-Gruppe. Diese Gruppe pachtet in der Nähe voneinander Kleingärten, sodass man sich gegenseitig unterstützen kann. Gemeinsam werden auch verlassene Parzellen hergerichtet, damit sie wieder verpachtet werden. Ziel ist es, Kiels Kleingärten zu erhalten.

Facebook: Rundbeet Kiel

Blog: Rundbeet Kiel

Pop-up Stores im Schlossquartier

Im Februar und März sorgen zwei Pop-up stores für eine kreative Zwischennutzung in den leerstehenden Ladenlokalen des Schlossquartiers. Bekanntlich gestaltet sich die Vermietung der Ladenlokale im Erdgeschoss der neuen Gebäude als schwierig. Hier setzt sich die Problematik des Leerstandes wie in der Holstenstraße fort. Bis jetzt konnte lediglich das Sanitätshaus Assmann als Mieter gewonnen werden. Damit das Schlossquartier etwas belebter wirkt, bekamen jetzt einige Kreative die Chance für eine Zwischennutzung.

In der Schlossstraße 4 stellt Petra Scheunemann ihr Gemälde und Objekte aus. Sie malt teils gegenständlich, teils abstrakt , meistens mit Acryl, aber manchmal auch mit Ölfarbe. Ihre Bilder greifen den Stil der Hippies auf – mal psychedelisch , mal pop-artig – und immer sehr bunt! Als passionierte Strandspaziergängerin und Treibgutsammlerin lag es auch nah, Holzobjekte aus Treibholz zu gestalten. Sie teilt sich die Galerie mit dem Kieler Erfinder Christian Kuhtz, bekannt als Autor der Heftserie: “Einfälle statt Abfälle”. Herr Kuhtz stellt fast alle Gegenstände seines täglichen Lebens selbst her. Er ist ein Universalgenie des Heimwerkens. Während des Kieler Umschlags bietet er Einführungen in das Korbflechten an. Die Reisige liegen schon bereit. Gearbeitet wird an einem Tisch aus Wildholz. Termine: 1.März 11-14 Uhr, und 15 – 17 Uhr. 2. März und 3. März nach Vereinbarung.

Gleich nebenan, in der Schlossstr. 6 gibt es Fotografien von Marija Behrendt, bedruckte T-Shirts und Deko-Artikel von Fachwerk13 (aus Dänischenhagen) und Betongedöns (aus Preetz). Für die Aussteller ist es auch ein Experiment bezüglich der Resonanz, die sie in dieser zentralen Lage finden könnten.

(Foto: Petra Scheunemann: Frida Kahlo)

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Kieler Gelehrtenschule : Tradition und Moderne

Am 16. Februar lud die Kieler Gelehrtenschule zum Tag der offenen Tür ein. Der Termin war kein Zufall, sondern der Vortag des 799. Geburtstag dieser 1320 gegründeten Kieler Schule. An der derzeitigen Adresse (Feldstr. 19) ist die Kieler Gelehrtenschule allerdings erst seit den 50er Jahren. Das besondere an diesem ältesten Kieler Gymnasium: Latein ist Pflicht, Altgriechisch möglich. Alle Kinder starten mit Latein in der 5. oder 6. Klasse, bzw Sexta oder Quinta, wie es hier heißt. Später kann Latein abgewählt werden.

Warum Latein?

Sinja Wischtukat, seit letztem Jahr Schulleiterin, und Dr. Sven Rausch, Mittelstufenleiter, bezeichneten sich als “leidenschaftliche Altsprachler”. Sie stellten in einer launigen Präsentation die Vorzüge des Lateinunterrichts vor.

  • Nicht ganz ernst gemeint stellten sie einen Bezug zwischen dem alten Rom und der heutigen Zeit her. War der römische Stammvater Aeneas, der aus Troja nach Italien floh, nicht auch ein Flüchtling? Mehr noch, ein Flüchtling, der über das Mittelmeer floh! Außerdem erst Problemjugendlicher und dann Alleinerziehender. Aktueller geht es ja kaum!
  • Latein hilft beim Nachdenken. Aufgrund der Komplexität dieser Sprache hat jeder Satz ein wenig den Charakter eines Kreuzworträtsels.
  • Latein schult das Verständnis von Grammatik. Nicht nur, weil die lateinische Grammatik besonders komplex ist, sondern auch weil sie auf Deutsch erklärt wird im Gegensatz zu den modernen Sprachen, bei denen die Grammatik in der Fremdsprache erklärt wird.
  • Latein ist die Mutter vieler europäischer Sprachen. Man könnte sie als Grundlagensprache bezeichnen.
  • Die römische Geschichte ist eine Wurzel der europäischen Kultur. Vieles in unserer Kultur kommt aus dieser faszinierenden Welt.
  • Latein schafft Vertrauen in die Struktur des Lernens. Die moderne Latein-Didaktik ist zwar spielerischer als früher, aber die Struktur des Unterrichts ist gleich geblieben. Grammatik verstehen, Vokabeln lernen, Texte übersetzen – so sieht der Lateinunterricht immer noch aus, auch wenn mit Rätseln und Legobausteinen gearbeitet wird. Interessant die Legolyse: hier bauen Kinder Satzteile mit farbigen Legosteinen nach und vergleichen dann ihre Türme. Es sei dann schon bemerkenswert, wenn zwei Zehnjährige sich angeregt über Grammatik unterhalten: “Ist das nicht eine Konjunktion?”

Was hat sich im Lateinunterricht geändert?

Es werden längst nicht mehr so viele Vokabeln gefordert. Wurden früher 1250 Vokabeln bis zur zehnten Klasse vorausgesetzt, sind es jetzt nur noch 500. Aber auch das sind noch fünf bis sechs Vokabeln pro Tag. Dann sind die Textbücher bunter und kindgerechter geworden. Es wird auf Lateinisch gespielt und gesungen. Die Welt des Lateinischen wird lebendig gemacht. An der Gelehrtenschule haben die Kinder, die in der fünften Klasse mit Latein anfangen wöchentlich zwei Doppelstunden und zwei Einzelstunden. Die Gelehrtenschule favorisiert allgemein die Doppelstunde mit kurzer Pause, aber Kontinuität sei auch wichtig, deshalb Latein an vier Tagen in der Wochen.

Der Charme von früher

„Die Schule wirkt altmodisch“ sagte eine Mutter, die den Offenen Tag besuchte. Den Eindruck hatte ich auch . Es gibt weder Epochenunterricht noch selbstbestimmtes Lernen. In den unteren Klassen endet der Unterricht mittags und die Kinder , die nicht das Angebot der offenen Ganztagsschule nutzen, können dann nach Hause gehen. Die Kieler Gelehrtenschule war übrigens die Kieler Schule, die am längsten am Samstagsunterricht festhielt. Wenn etwas besonders ist an dieser Schule, dann ist es ihr Festhalten an Traditionen. Was nicht schlecht sein muss. Auf jeden Fall machten die Schüler*innen, die diesen Offenen Tag mitgestalteten, einen aufgeschlossenen, interessierten und humorvollen Eindruck. Und die meisten werden wohl ihr Abitur schaffen. So ganz wie früher ist die Schule dann aber doch nicht. Immerhin gibt es das Fach Informatik und eine Computer-AG und einen neuen Wissenschaftstrakt mit modernster Ausstattung. Die Neuerungen im Lateinunterricht wurden schon erwähnt. Änderungen der allgemeinen Lehrpläne gehen auch an dieser Schule nicht vorbei. Die Schulleiterin begrüßte die Rückkehr zum Abitur in neun Jahren (G9) in Schleswig-Holstein, weil die Kinder so mehr Zeit zum Lernen habe.

Tolles Musikprogramm

Ein Schwerpunkt der Schule ist die musikalische Bildung. Wer möchte, kann ab der fünften Klasse in einer Bläsergruppe ein entsprechendes Instrument lernen. Wer schon ein anderes Instrument spielt, kann sofort ins Vororchester eintreten. Neben dem Symphonieorchester hat sich zur Zeit auch die Kombo Nr 5 profiliert. Der Tag der offenen Tür endete mit einem Konzert, das Lust auf mehr macht.

Anmeldungen sind ab 27. Februar möglich. Genaue Zeiten auf der Schul-Homepage: http://www.kieler-gelehrtenschule.de/index.phpp

Kiel: Gegenstand von der Brücke auf Auto geworfen

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar kam es zu einem Wurf eines Gegenstands auf ein Fahrzeug in Höhe der Brücke Klausdorfer Weg. Nach jetzigem Erkenntnisstand befuhr der 38-Jährige Fahrer gegen 00:50 Uhr den Ostring / Bundesstraße 502, als in Höhe der Brücke Klausdorfer Weg ein Gegenstand auf seinen Toyota geworfen wurde. Dabei wurde die Windschutzscheibe des Wagens erheblich beschädigt. Der Fahrer selbst blieb körperlich unverletzt. Seitens der Kieler Staatsanwaltschaft wird die Tat als versuchter Mord bewertet.

Am Vormittag des 14. Februar suchte die Polizei auf der Bundesstraße in dem Bereich nach Beweismitteln. Dazu musste der Abschnitt zwischen Franziusallee und Wischhofstraße in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden. Es wurden mehrere Gegensände gefunden, die ausgewertet werden.

Fünf Tatverdächtige konnten inzwischen ermittelt werden. Drei der fünf wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter, ein Tatverdächtiger einem Jugendrichter am Amtsgericht vorgeführt. Die Richter erließen Haftbefehl. Ein Tatverdächtiger wurde mittlerweile wegen fehlender Haftgründe wieder entlassen.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft dauern an. Personen, die Angaben zur Tat machen können, werden gebeten, sich unter 0431/ 160 3333 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Kiel: Wird der Langseehof bald verkauft?

2017 stand das idyllisch-gelegene Künstlerhaus Langseehof schon einmal zum Verkauf. Aber bevor es zum Verkauf kam, beschloss die Ratsversammlung, keine weiteren städtischen Immobilien zu veräußern. So blieb alles beim Alten.

Ein Kaufinteressent von 2017 steht jetzt in Verhandlung mit der Stadt , die nun doch verkaufen möchte. Baudzernentin Doris Grondke schreibt, es “ist ersichtlich, dass die Vermietung der Immobilie auf absehbare Zeit für die Stadt nicht wirtschaftlich zu betreiben ist.” Zunächst wird über dieses Thema im Bauauschuss debattiert. Es ist also noch nichts beschlossen.

In der Villa leben zur Zeit drei Personen, eine von ihnen ist die Künstlerin Britta Hansen, Witwe vom Bildhauer Ben Siebenrock, der letztes Jahr verstarb. Ben Siebenrock und ein Freund, der auch noch im Haus wohnt, bezogen den Langseehof in den 70er Jahren. Sie übernahmen auf eigene Kosten einige Reparaturen, unter anderem legten sie Fußböden. Dafür durften sie seitdem zu einer relativ günstigen Miete dort wohnen. Da das Haus nicht wärmegedämmt ist, sind die Heizungskosten allerdings recht hoch. In den 80ern investierte die Stadt , um das Haus als Künstlerhaus zu erhalten – mit Werkstätten, Ateliers und vier Wohneinheiten. Eine der Wohneinheiten steht zur Zeit leer.

Die Bewohner öffneten ihre Ateliers eine Zeit lang für das Publikum. Der Langseehof wurde ein Kulturzentrum . Durch die Krankheit und den Tod von Ben Siebenrock ist diese Öffentlichkeitsarbeit etwas eingeschlafen, Frau Hansen würde das aber gerne wieder beleben.

Die ehemalige Fabrikantenvilla liegt am Langsee inmitten eines 2,400 Quadratmeter großen Grundstücks. Rundherum befinden sich Kleingärten.

Das Thema wird am 7. Februar im Bauauschuss und am 21. Februar in der Ratsversammlung behandelt.

Artikel von 2017: Langseehof steht zum Verkauf

In Kiel entsteht ein Institut für transformative Utopie

Pressemitteilung: Herzliche Einladung zur Eröffnungsveranstaltung des Institut
C20 – Raum für transformative Utopie

ein Reallabor in der ALTEN MU

21. & 22. Februar 2019,

C20 – Institut für transformative Utopie
Im Herzen des ALTEN MU Impuls – Werk, angedockt an das Planungsbüro für urbane Transformation entsteht ein Raum für die Zukunft. Das an der Schwelle zwischen Lernraum und Professionalität, zwischen Labor und Netzwerk angesiedelte Institut C20, bietet einen Ort für Visionen, um gemeinsam von der Zukunft her zu denken, zu forschen und zu wirken.

C20 – ein Raum
Um die ALTE MU langfristig als Frei- und Spielraum für Visionen und Zukünftigkeit zu erhalten, werden Zukunftsproduzent*innen mit ihren Ideen, Impulsen, Ansätzen und Betrachtungsweisen im Institut C20 willkommen geheißen. 16 Arbeitsplätze werden kooperations- und projektbezogen mit jungen Wilden, Studierenden, Lernenden und Forschenden und ihren Projekten belebt.

C20 – Kooperationsmöglichkeiten
Wir suchen Multiplikator*innen für das Projekt, Kooperationsmöglichkeiten für Austausch und Finanzierung eines (gemeinsamen) Residency-Programms. Deshalb veranstalten wir das zweitägige Event für ausreichend Zeit zum Kennenlernen, Austausch und kreativem Arbeiten.

Programm

21. Februar 2019

17:00 Uhr
// Begrüßung / Rundgang über das Gelände der ALTEN MU mit Einblick in diverse Projekte
// kurze Präsentation / MUTUR99 – wie alles begann und was für die Zukunft geplant wird

19:00 Uhr
// Input von Helga Kühnhenrich (Bundesinstitut für Stadt- und Raumforschung; Forschungsinitiative Zukunft Bau)
// Institut C20 Konzept, erste Beispiele aus der Praxis von Studierenden und ihren Herangehensweisen
// networking dinner und offene Diskussion

22. Februar 2019

10:00 Uhr
// Kreativfrühstück mit Aktiven der ALTEN MU
Das Frühstück ist zugleich ein kreativer Workshop. Das Motto: Wir die Brötchen, ihr den Belag! Im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Gemeinsam wird an einem Thema zur Entwicklung der ALTEN MU im Sinne einer urbanen Transformation gearbeitet.

12:00 Uhr
// gemeinsame Abschlussrunde

Wir bitten um Anmeldung per Mail bis zum 14. Februar 2019 per Mail an: mail{@}c-20.de



Alte Mu Benefiz

2. Februar 2019, ab 12 Uhr, Alte Mu, Lorentzendamm 6-8, Kiel.

PM: Am „Tag der offenen Mu“ könnt ihr die Projekte in der Alten Mu besuchen!
Dieses Mal haben wir eine besondere Mission. Auf dem Gelände müssen diverse Brandschutz-Maßnahmen realisiert werden, die unseren Verein auf eine große finanzielle Probe stellen.
Wenn ihr Helfen wollt, kommt vorbei und spendet ´nen Soli-€ oder werdet Fördermitglied!
Ab 12 Uhr geht es los und könnt ihr euch auf dem Gelände informieren, wie ihr weiter helfen und teilhaben könnt.

Nebenbei gibt es natürlich wieder ein kulinarisches Angebot, Führungen über das Gelände und ein Abendprogramm mit Konzerten, das zum Bleiben einlädt.

Willkommen im kreativen Dorf in der Stadt!

Die erste Führung über das Gelände und in einzelne Projekte beginnt um 12:30 sowie eine um 15 Uhr auf dem Vorplatz der Alten Mu.

Im Programm u.a.
Cocina – Co-Working Kitchen, Glückslokal, Galerie Seepferdchen & Triangel – Upcycling Laden und Musikwohnzimmer, Werk Statt Konsum – Die offene Holzwerkstatt, FahrradKinoKombinat, Permakulturzentrum Kiel, Kieler Honig, Küstenbiene, Planungsbüro für Urbane Transformation, ROV design – 3D-Drucktechnik, und viele mehr!

ab 12 Uhr:

Kieler Honig
Galerie Seepferdchen
Küstenbiene
Cocina – Coworking Kitchen
+Elektro Swing Tanzen im Foyer

ab 15 Uhr
Werk Statt Konsum – Die offenen Holzwerkstatt Kiels
Rov Design – 3D Drucktechnik
Glückslokal e.V.

FahrradKinoKombinat
19.00 Slam-Texte, Comedy und Impro von Björn H. Katzur mit Special-Guests Max Otto Boltzen und Simon Fischer.

Musikalisches Abendprogramm im Triangel-Wohnzimmer:

18 Uhr Live Hang Musik (Spacedrum/Hangdrum)

19:30 WIA (Poetry Singer & Songwriter)

21:00 Phillip Broda Live Sax+Backings

22:30 Buffala (R´n´B/DJ)

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78-Jähriger wird vermisst

Nachtrag vom 29.Januar, 17 UHr 27. Der gesuchte Mann wurde gefunden.

Die Polizei sucht seit gestern Abend einen 78-Jährigen aus Kiel-Ellerbek. Der Mann wohnt in der Straße Poppenrade. Er ist dement und wird folgendermaßen beschrieben: braune Cordhose, brauner Pullover, schwarze Schuhe, 170 cm groß, kurze, graue Haare, kein Bart, keine Brille. Weiterhin ist er dringend auf Medikamente angewiesen.

Hinweise werden über 0431-160 3333 oder den Polizeiruf 110 erbeten.

Diskussion um Kieler Luft

“Die gute Nachricht: Generell hat Kiel saubere Luft”, sagt Andreas von der Heydt vom Umweltschutzamt. Aber es gibt eine Strecke, auf der sehr hohe Stickoxidwerte gemessen werden. Etwa 190 Meter Theodor-Heuss-Ring westlich des Barkauer Kreuzes sind hoch belastet. Hier werden bei Stickoxiden die viert-höchsten Werte in Deutschland gemessen! Weil die Politik das Problem bisher nicht in den Griff bekommen hat, hat der Umweltschutzverein DUH (Deutsche Umwelthilfe) gegen das Land Schleswig-Holstein geklagt. Eine Maßnahme würde die Stickoxidwerte effektiv senken, das wären Fahrverbote für Diesel-Autos. Bislang sträubt sich die Verwaltung und auch die Landesregierung dagegen. Es kann sein, dass die Politik aber vom Oberverwaltungsgericht gezwungen wird, eben diese Fahrverbote anzuordnen.

Podiumsdiskussion

Das ist der Hintergrund für eine Podiumsdiskussion, zu der der BUND in das Haus des Sports am 18. Januar einlud. Nach einer ziemlich langen Einführung durch von der Heydt und Peter Bender (Tiefbauamt) gab es dann eine Podiumsdiskussion und anschließend konnte das zahlreich erschienene Publikum Fragen auf Karteikarten einreichen. Es diskutierten:

  • Dr Ulf Kämpfer, OB von Kiel
  • Tobias Goldschmidt , Staatssekretär aus dem Umweltministerium
  • Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
  • Kirsten Kock vom BUND

Fahrverbote möglicherweise schon im Frühjahr

Jürgen Resch (DUH) rechnet noch vor der Sommerpause mit einem Urteil beim Oberverwaltungsgericht. Dabei brachte er die außergerichtliche Einigung , die in Darmstadt erzielt wurde, ins Gespräch. Wenn man sich gemeinsam an den Tisch setzt, könnte man in wenigen Wochen effektive Maßnahmen beschließen. Das wären Fahrverbote für bestimmte Diesel auf dem betroffenen Abschnitt oder besser noch in einer Zone, um Ausweichverkehre in die umliegenden Straßen zu vermeiden. OB Kämpfer sagte, er wolle erst einmal den Prozess abwarten. Der Verlauf ist dann aber so, dass das Gericht vor dem eigentlichen Urteil eine Tendenz der Rechtsprechung äußert. An diesem Punkt, der wahrscheinlich im Frühjahr erreicht wird, würde eine außergerichtliche Einigung für ihn in Frage kommen, sagte der OB.

Verkehrswende und Theodor-Heuss-Ring

Kirsten Kock sagte, die absolute Zahl der Autos muss drastisch abnehmen. Die wenigen Autos, die im Idealszenario dann noch fahren , wären Elektroautos. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf das Elektroauto allein reiche aber nicht, um die Klimaziele zu erreichen. Alle Diskutanten waren sich einig, dass langfristig spürbar weniger Autos auf der Straße sein dürfen. Allerdings – auch hier herrschte Einigkeit – sind wir noch weit von einer echten Verkehrswende in Kiel entfernt. Die verschiedenen Maßnahmen, die in der Diskussion sind, hätten auch keine direkte spürbare Auswirkung auf den Theoder-Heuss-Ring. Mehr Fahrradwege, billiger und besserer ÖPNV, vielleicht eine Tram – das sind alles sinnvolle Schritte in Hinblick auf die Verkehrswende generell. Für den Theodor-Heuss-Ring sind jedoch kurzfristig andere direkt wirksame Maßnahmen nötig.

Was hat die Stadt vor, um die Luft auf dem Theodor-Heuss-Ring zu verbessern?

Kiel hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der jetzt vom Land geprüft wird. Dazu gehört auch die Sperrung der Bahnhofsstraße für LKWs von der StenaLinie. Diese Sperrung würde bewirken, dass Navis eine Route vorschlagen, die auch jetzt schon von ortskundigen Fahrern genutzt wird, und zwar über Stresemannplatz – Ziegelteich – Schützenwall. Andere Maßnahmen sind ein Spurwechsel für Diesel, Tempo 50, Sperrung von Zufahrten und die Beschichtung der Fahrrad- und Gehwege mit Titanoxid – alles auf dem Theodor-Heuss-Ring. Geprüft wird auch eine mechanische Absauganlage, die allerdings frühestens in fünf Jahren zur Verfügung stünde. Die Frage ist jetzt, ob diese Maßnahmen vom Oberverwaltungsgericht für ausreichend angesehen werden, und auch ob sie in der Praxis tatsächlich ausreichen. Diese von der EU vorgegebenen Grenzwerte sind nämlich keine Zielvorgaben, die irgendwann mal erreicht werden sollen. Im Gegenteil: laut Umweltrecht soll es gar nicht erst zu Überschreitungen der Grenzwerte kommen. Auf dem betroffenen Abschnitt kommt es aber leider seit Jahren zu kontinuierlichen und erheblichen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte.

Dicke Luft mit Diesel-Autos?

Erst die Aufdeckungen des Dieselskandals haben klar gemacht, dass die Testwerte und die echten Werte auf der Straße in vielen Fällen erheblich voneinander abweichen. So erklärt es sich, dass immer mehr Stickoxide in der Luft sind, obwohl die Diesel-Autos theoretisch immer sauberer sein sollten. Jürgen Resch berichtete von den Messungen der DUH an verschiedenen Stellen. Im März wird er an Tausend Stellen im Bundesgebiet messen. Ein Passivsammler kostet wenige hundert Euro , und Jürgen Resch würde sich wünschen, dass mehr Leute auf eigene Initiative Messungen vornehmen.

An die Betroffenen denken

Jürgen Resch sagte: “Es wird immer von den Betroffenen geredet, und assoziativ denken die Leute dann an die Dieselfahrer, nicht an die Leute, die die Luft einatmen.” Die Menschen , die an stark befahrenen Straßen leben, sind oft die Ärmsten der Gesellschaft. Sie wagen es oft nicht aufzumucken, weil sie Angst vor den Behörden haben. Sie leiden auch nicht nur unter den Stickoxiden, sondern auch oder sogar vor allem unter dem Lärm.

Bericht auf dem Blog Kielkontrovers

https://www.duh.de/

Kiel: Bombenentschärfung am Ostuferhafen

Polizeiliche Mitteilung: Am Mittwoch, den 23. Januar, soll im Bereich der Baustelle am Ostuferhafen eine britische Fliegerbombe entschärft werden.

Die Bombe liegt in der Nähe der Fachhochschule. Sie wurde bei Bauarbeiten gefunden. Es handelt sich um eine 250 Pfund schwere, britische Sprengbombe. Sie verfügt über einen Heckzünder, der am Mittwoch entnommen und aufgrund der hohen Gefährlichkeit vor Ort gesprengt werden soll.

Ab 12:00 Uhr werden keine Personen mehr in das betroffene Gebiet gelassen; ab 13:00 Uhr werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, dieses verlassen zu haben. Die Entschärfung beginnt, wenn die Evakuierung abgeschlossen ist.

Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass sich die Entschärfung verzögert, wenn noch Menschen in dem Evakuierungsgebiet anwesend sind.

Weitere Details – auch zu den betroffenen Haushalten – entnehmen Sie bitte den aktuellen Informationen der Stadt Kiel unter www.kiel.de/entschaerfung

Betroffene sollten sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen (Verpflegung, Arzneimittel, Babynahrung etc.). Am Evakuierungstag steht für die Zeit der Sperrung die Turnhalle der Andreas-Gayk-Schule, Tiefe Allee 45, zur Verfügung

Das Bürgertelefon der Berufsfeuerwehr Kiel ist unter 0431-5905-555 von 08.00 Uhr bis zum Evakuierungsende besetzt.