Kurz vor Beginn der Vogel-Brutzeit kam es noch zu problematischen Baumfällungen bzw Baumverstümmelungen auf Hof Hammer. Man hatte es wohl eilig, um vor der Vogelschonzeit am 1. März fertig zu werden. Die Aktion auf Hof Hammer bekommt sogar ein juristisches Nachspiel, denn der NABU erstattete Strafanzeige. Die Eingriffe sind gravierend und laut NABU weder vom B-Plan gedeckt noch notwendig.
Auf Hof Hammer wurden geschützte Bäume verstümmelt.
“NABU Kiel erstattete Strafanzeige wegen Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Auslöser sind die massiven Einschlag- und Entlastungsmaßnahmen sowie tiefgreifende Kronenrückschnitte auf dem Gutspark- Gelände des Hof-Hammer”, so steht es auf der Website des NABU Kiel. Hof Hammer ist wichtig für Fledermäuse sowohl als Quartier als auch als Flugstraße zu ihren Jagdgründen an der Eider. Laut NABU entsprechen die erfolgten Eingriffe nicht den Vorgaben des B-Plans. Auf meinem Rundgang sah ich einen gefällten Baum und 19 verstümmelte Bäume.
Viele Fledermäuse auf dem Gelände
Das Fledermausvorkommen auf dem Gelände des Hof Hammer gilt als bedeutend. Das sagt nicht nur der NABU, sondern wurde auch in den Gutachten für den B-Plan (971 V) festgestellt. Laut B-Plan sollten bis auf 12 Bäume alle anderen stehen bleiben. Durch Fällungen, Entastungen und Kronenrückschnitte in der Aktion vom Ende Februar sind Fledermaushabitate vernichtet oder erheblich entwertet worden. “ So sind nachweislich Bäume mit Habitat-Strukturen bis zur Verstümmelung (Telegrafenmasten) entastet worden und großer Teile ihrer zuvor umfangreichen Kronen beraubt worden”, schreibt Dr. Gerrit Peters in der Strafanzeige. Da die so behandelten Bäume durch diese Eingriffe massiv geschädigt wurden, ist eine spätere Fällung quasi vorbereitet worden. Viele Höhlen und Spalten in den Bäumen, die als Schlafplatz von den Fledermäusen genutzt werden können, wurden bei den Schnitten und Entastungen beseitigt, beschädigt, oder so freigelegt, dass sie für Fledermäuse unbrauchbar geworden sind.