OB-Wahl: KN-Talk als Stimmungsbild

Heute Abend füllte sich das Audimax anlässlich des KN-Talks mit den Kandidaten zur OB-Wahl. Insgesamt war die Veranstaltung informativ und kurzweilig. Unmöglich 90 Minuten auf einer Seite zusammenzufassen. Deshalb hier nur einige subjektive Wahrnehmungen von mir zu diesem Abend.

Um gleich mit etwas Kritik zu beginnen: Sehr befremdlich fand ich die Aufforderung, durch die Lautstärke des Klatschens Zustimmung für die Kandidaten auszudrücken. Als das Klatschexperiment erklärt wurde, gab es einige laute Unmutsbekundungen aus dem Publikum. Eigentlich haben wir doch das Prinzip der geheimen Wahl. Ich selber löste das Dilemma , indem ich alle Kandidaten mit höflichem Beifall bedachte. Trotzdem war das Experiment interessant und auch überraschend für mich. Ich hatte Ulf Kämpfer für den eindeutigen Favoriten gehalten, aber tatsächlich schien der Applaus für Kämpfer und Andreas Ellendt gleich stark zu sein. Beide erhielten deutlich mehr Applaus als Björn Thoroe und Florian Wrobel. Bin gespannt, ob die KN die Dezibel gemessen hat und das Ergebnis veröffentlicht.

Schlips verschwindet

Ausgerechnet der jüngste Kandidat (Florian Wrobel/ die “Partei”) trug als einziger Schlips. Sonst kamen die Herren im dunklen Anzug mit offenen Kragen (Kämpfer /SPD und Ellendt/CDU) oder im Sweatshirt (Björn Thoroe/ Linke).

Gleiches und Unterschiede

Alle Kandidaten wollen Wohnungen bauen, eine Stadtbahn planen und Kitas und Schulen sanieren. Kämpfer wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren schon 500 Millionen in Schulen und Kitas investiert worden sind. Klimaschutz hat auch Top-Priorität, wobei Klimaschutz an diesem Abend nicht so gründlich behandelt wurde. Es gab aber doch auch Unterschiede in den Zielvorstellungen.

  • Entwicklung des MfG-5 Geländes: Andreas Ellendt meinte, das könnte viel schneller passieren, Florian Wrobel von der Satire-Partei möchte übrigens bald sein Zelt dort aufstellen und dort wohnen.
  • Björn Thoroe schlägt eine Soziale Erhaltungssatzung vor, mit der die Umwandlung von Mietwohnungen zu Eigentumswohnungen genehmigungspflichtig wäre, ebenso Modernisierungen.
  • Björn Thoroe ist dafür, Kreuzfahrtschiffe zur Abnahme von Landstrom zu verpflichten. Kämpfer setzt auf Freiwilligkeit bzw auf mit anderen Häfen abgesprochene Vorgehensweisen, da die Kreuzfahrtschiffe ein Wirtschaftsfaktor für Kiel sind. Florian Wrobel würde die Kreuzfahrtschiffe ganz nach Laboe verlagern.
  • Andreas Ellendt würde den Prüner Schlag zurückkaufen, wenn es eine Gelegenheit dazu gäbe.

Innenstadtentwicklung und Holstenfleet

Andreas Ellendt sieht die lange Bauphase des Holstenfleets als ein Grund für die Probleme der Holstenstraße. Ulf Kämpfer sieht das Holstenfleet dagegen als Teil der Lösung und verweist auf neue Geschäfte, die eröffnet haben oder es demnächst werden, z.B. Primark. Kämpfer findet es auch in Ordnung, wenn es auf der Holstenstraße einen Ein-Euro Shop gibt. Ellendt stellt sich dagegen eher eine Auswahl an Cafés und hochwertigem Einzelhandel wie in der Holtenauer Straße vor. Allerdings ohne zu sagen, wie er das bewerkstelligen würde. Florian Wrobel würde die Innenstadt gerne komplett fluten und zum Venedig des Nordens machen.

Björn Thoroe war der einzige, der sich zur Weiterführung der A21 äußerte. Er möchte die Südspange und das Autobahnkreuz am Vieburger Gehölz verhindern. Ellendt und Kämpfer sagten nichts zu diesem Thema. Schade, dass die Moderator*innen die A21 nicht weiter thematisierten.

Am 27. Oktober können die Kieler*innen ihren Oberbürgermeister wählen. Diesmal in geheimer Wahl und nicht durch Applaus-Abstimmung.

Weitere Artikel zur OB-Wahl: Gespräch mit Björn Thoroe , Kämpfer beginnt Wahlkampagne , Gespräch mit Andreas Ellendt , Florian Wrobel im Gespräch

Neun Umweltverbände fordern Erhalt des Kieler Klimagürtels

Pressemitteilung: Vorfahrt für den Klimagürtel mit dem zukünftigen Kieler Oberbürgermeister –keine Planung der Südspange

Ein breites Bündnis aus 9 Kieler Umweltverbänden und Initiativen fordert die Oberbürgermeisterkandidaten auf, sich eindeutig für den Erhalt des Kieler Grün-und Klimagürtels und damit für den Planungsstopp der Südspange sowie der A21-Nebenstrecke einzusetzen.

Die Kieler Ratsversammlung hat sich bisher um einen Beschluss zu einer konkreten Variante des A21-Anschlusses in Kiel gedrückt. Damit haben Politik und Verwaltung die Verantwortung sowie die Möglichkeiten der aktiven Gestaltung ohne Not dem Bund überlassen. Dass eine Landeshauptstadt bei einem Projekt dieser Größenordnung freiwillig das Heft seiner Gestaltungsmöglichkeiten aus derHand gibt, ist ein politisches No-Go. Der Bund hat sich dann für den Ausbau der A21 bis in die Stadt sowie den Bau der Südspange und Nebenstrecke entschieden.

Die geplante Südspange und Nebenstrecke zur A21 sowie die neuen Autobahnkreuze würden einen schwerwiegenden Eingriff in den Kieler Grüngürtel bedeuten. In Zeiten des Klimawandels ist der Grüngürtel wichtiger denn je als „Klimagürtel“. „In Anbetracht, dass Kiel den Klimanotstand ausgerufen hat, darf die Grüne Lunge Kiels nicht weiter zerschnitten werden“, so Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel. Auch hinsichtlichder Verkehrslenkung macht die Südspange keinen Sinn, denn durch den zusätzlichen Autoverkehr wird es an den bestehenden Engpässen wie z.B. Theodor-Heuss-Ring zu noch mehr Staus kommenals bisher.

„Sozialpolitisch ist die Planung der Südspange und der A21-Nebenstrecke durch Gaarden Süd ebenfalls eine Katastrophe. Bedeutende Kieler Naherholungsgebiete sowie die Wohngebiete Kronsburg und Gaarden Süd würden durch den zusätzlichen Verkehrerheblich belastet und damit entwertet werden. Und die zusätzliche Zerschneidung durch die geplanten Straßen würden das Artensterben in Kiel weiter vorantreiben“, stellt Hartmut Rudolphi vom NABU Kiel fest.

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ fordert daher, die Autobahn bei Kiel-Wellsee enden zu lassen sowie den Grüngürte vollständig zu erhalten. Daher ist die Planung der Südspange sowie der Straße entlang des Eidertal-Wanderweges und durch Gaarden Süd einzustellen. Und zwar jetzt, bevor unnötig Steuergelder für die Planungen verbrannt werden.

Unterzeichnet von: Bürgerinitiative Klimaschutz, Bielenbergkoppel.de, Fridays for Future Kiel, NABU, Greenpeace Kiel, Gaarden autofrei, BUND, VCD und Projekt Prüner Park

Apfelbörse auf dem Europaplatz

Zum neunten Mal lädt die BUND Kreisgruppe Kiel zur Apfelbörse ein. Am 19. Oktober von 11 -14 Uhr können Äpfel bestimmt werden, zu Apfelsaft gepresst oder getauscht werden. Bitte eigenen Flaschen mitbringen! Der Naturerlebnisraum Kollhorst präsentiert alte Apfelsorten, die gegen Spende erhältlich sind, ebenso gibt es Apfelkuchen von der SoLaWi Schinkeler Höfe. (BUND, AKOWIA, Kollhorst, Kiel im Wandel) . Auf dem Europaplatz, am 19. Oktober von 11 – 14 Uhr! https://www.bund-kiel.de/service/presse/detail/news/apfelboerse-2019/

Alte Mu stellt Bauvoranfrage

2013 begannen die ersten Aktiven, das Gelände der früheren Muthesius Kunsthochschule zu bespielen. Das Gelände war damals sehr zugewachsen. Heute ziert Permakultur die Grünanlagen. Die Kunsthochschule ist ausgezogen, die neuen Kreativen haben die Gebäude mit neuem Leben gefüllt. Der Verein „Alte Mu Impuls-Werk e.V.“ arbeitet schon lange auf das Ziel hin, die 2,1 Hektar große Liegenschaft am Lorentzendamm zu erwerben und umzubauen. Nun stellte der Verein an die Stadt Kiel eine Bauvoranfrage. Ein positiver Bescheid auf die Bauvoranfrage ist wichtig für den Verein, weil es die Voraussetzung für die Kreditfinanzierung ist. Die Verwaltung und das Land Schleswig-Holstein als Eigentümerin der Liegenschaft stehen dem Projekt grundsätzlich wohlwollend gegenüber. Deshalb – so erläuterte es Herr Schmuck vom Stadtplanungsamt im Ortsbeirat Mitte – würde anstatt eines Bebauungsplans eine Zielvereinbarung angestrebt werden. Das Land nimmt dann die vereinbarten Ziele in den Erbbauvertrag auf. Das ist ein einfacheres Verfahren.

Fünftausend zusätzliche Quadratmeter bauen

Der Plan ist, 5.448 Quadratmeter zusätzlich zu bauen, was die Fläche in etwa verdoppelt. “Wir wollen die Bestandssubstanz belassen und aufstocken”, so Lorenz Wittkugel von „gradweise Architektur Atelier“. Bei geschätzten drei Millionen Euro Baukosten beträgt die Sanierung der Bestandsgebäude 12 Prozent. Alle Gebäude außer einem Teil der südlichen Ateliers werden aufgestockt. Die Ateliers erhalten Dachgärten. Das würde einen attraktiven Übergang zum Park bilden.

Wie würde die Alte Mu nach den Baumaßnahmen aussehen?

Zur Zeit wohnt niemand in der Alten Mu. Nach Realisierung der Um- und Neubauten wären über die Hälfte der Fläche Wohnungen.

  • Der “Turm” bekommt drei zusätzliche Geschosse. Hier sind weitgehend Mikrowohnungen von 20 Quadratmeter geplant, jeweils mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche auf der Etage. 100 Studierende würden hier wohnen.
  • Der Nordteil wird ebenfalls aufgestockt. Mit 60 Bewohnern wird hier das Experiment des Cluster-Wohnens geprobt, also eine Mischung aus Privat- und Gemeinschaftsräumen.
  • Im Kopfteil ist Platz für temporäres Wohnen für vierzig Personen.

Insgesamt wird Wohnraum für 200 Personen geschaffen, zusätzlich zu den Büros und Werkstätten, die jetzt die Alte Mu ausmachen. Ein Makerspace , also eine offene Werkstatt , schafft Synergien und spart Kosten für die Künstler*innen und Fabrikant*innen.

Diskussion zum Thema Autostellplätze

Wenn 200 Menschen in einigen Jahren in der Alten Mu wohnen, was bedeutet das an zusätzlichen Autos? Diese berechtigte Frage wurde im Ortsbeirat Mitte gestellt. Auch wenn viele Studierende kein Auto haben, verbieten kann man es ihnen nicht . Außerdem gibt es da Vorgaben für Stellplätze , die ein Bauvorhaben vorhalten muss. Der Kieler Stellplatzschlüssel sieht 0,7 Stellplätze pro Wohneinheit vor; wenn es sich um geförderten Wohnraum handelt, verringert sich die Zahl auf 0,3; für Studierende gilt die Richtzahl 0,25. Durch moderne Mobilitätskonzepte wie etwa ein Carsharing-Stellplatz kann diese Vorgabe noch heruntergehandelt werden. Felix Wenning von der Alten Mu sagte dem Ortsbeirat Mitte, sie würden alles berücksichtigen, was rechtlich notwendig sei, aber sie wären grundsätzlich für Carsharing, Bikesharing und für möglichst wenig Parkplätze.

Ökologische Bauweise

Die Neubauten sollen aus Ökobaustoffen nach dem Cradle to Cradle Prinzip gebaut werden. Michael Päpke vom „Planungsbüro für urbane Transformation“ bedauerte, dass manche ökologisch sinnvollen Vorgehensweisen leider nach vorgeschriebenen Standards nicht zugelassen seien. Auf jeden Fall soll soviel wie möglich mit Holz gebaut werden. Die Alte Mu möchte zeigen, wie man anders bauen kann.

Wenn Planung und Finanzierung klappen, kann in zwei oder drei Jahren mit dem Bau begonnen werden. Mit der Bauvoranfrage ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.

Kiel/Rendsburg: 15-jährige aus Kiel vermisst

Nachtrag vom 18. 10.: Die seit Sonntagnacht vermisste 15-Jährige aus Kiel ist gestern Nachmittag wieder wohlbehalten bei ihrer Familie aufgetaucht

Polizeiliche Mitteilung: Seit Sonntagnacht, 00:00 Uhr, wird die 15-Jährige Walaa A. aus Kiel vermisst. Da die bisherigen polizeilichen Maßnahmen zu keinem Erfolg geführt haben, bitten wir nun die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche.

Das Mädchen ist ca. 160 cm groß, hat eine schlanke Statur und langes, dunkles, gewelltes Haar. Sie ist vermutlich mit einer grauen Winterjacke bekleidet.

Die 15-Jährige hält sich häufig im Kieler Stadtzentrum, insbesondere am Bahnhof, auf. Vor ihrem Verschwinden wurde sie allerdings auch öfters im Raum Rendsburg gesehen.

Wer das Mädchen gesehen hat oder Hinweise auf ihren Aufenthaltsort geben kann, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Kiel unter der Telefonnummer 0431-1603333 in Verbindung zu setzen oder den Polizeiruf 110 zu wählen.

KoolKiel-Turm : Vorstellung im Ortsbeirat Gaarden

Das Votum im Ortsbeirat Gaarden zum ambitionierten Bauprojekt KoolKiel war überwiegend positiv. Fedor Mrozek (CDU) stimmte als Einziger gegen den Vorentwurf, weil er – wie viele in seiner Partei- Probleme mit der Höhe des Turms hat.

Das Projekt umfasst Grundstücke zwischen Werftbahnstraße, Gablenzstraße und Werftstraße. Zuerst wird der nördliche Teil geplant. Hier sollen zwei Türme und ein Zwischengebäude entstehen. Der südliche Teil hat dagegen erst einmal nur den Status einer Ideenskizze. Hier ist eine Überbauung der Bürohalle W8 geplant und dahinter entlang der Werftstraße würfelförmige Gebäude mit Wohnungen.

Der Besuch von Grundstücksbesitzer, Investor, Bauleitplanerin und Architekt im Ortsbeirat Gaarden ist Teil der “frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung.” Angestrebt wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan. Bei dieser Art von auf den Investor zugeschnittenen Bebauungsplan muss das Projekt dann auch so umgesetzt werden, nachdem unterschrieben wurde.

KoolKiel -der Verrückbare Turm

Der große Turm soll nach dem Prinzip des Jenga-Turms verschiebbare Ebenen bekommen. Dadurch entstehen Loggias und freischwebende Zimmer. Verrückbar oder verrückt? Auf jeden Fall keine 08/15-Architektur. Das Gebäude soll eine Höhe von 67 Meter über dem Gelände oder 73 Meter über dem Nullpunkt haben und 18 Geschosse bekommen. Nach außen wird das Gebäude mit Symbolen verziert. Die Visualisierung gibt eine Idee davon. Für die unteren Etagen ist eine gewerbliche Nutzung angedacht. Hier könnten Unternehmen aus dem W8 mehr Büroräume oder Werkstätten finden. Darüber kommt ein Hotel und ganz oben die Skybar.

Kleiner Turm und Podium

Neben dem großen Turm soll ein kleinerer 55-Meter Turm entstehen. Zwischen den Türmen plant der Architekt ein “öffenbares” Podium. Diese Wortschöpfung des Architekten aus einem niederländischen Büro ist nicht etwa ein Übersetzungsfehler, sondern soll verdeutlichen, dass die Wände sich komplett auffalten können.So kann das Podium für größere öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.

W8-Halle

Die ehemalige LKW-Werkstatt war zwischenzeitlich Druckerei und dient nun als Büroraum für zahlreiche Mieter. (Portrait W8). Die einstöckige breite Fassade hat den buntzusammengewürfelten Charme einer Bauklötze-Konstruktion. Genau diesen verspielten Geist will der Architekt im Turm durch die bunten Fassadenmotive aufnehmen. Das Innere wurde vom Besitzer Jens Nieswand liebevoll und geschmackvoll renoviert. Der Investor hat Jens Nieswand verspochen, das W8 unangetastet zu lassen. Die Ideenskizze sieht hier einen Überbau der Halle in Form einer leichten Holzkonstruktion vor. Das sorgt für ein gutes Raumklima. Die Module sollen unterschiedlich groß sein (aber maximal 250 Quadratmeter) , je nach Bedarf der Käufer*innen. Sie können als Büros und individuelle Wohnungen genutzt werden. Dieses Baukastensystem lässt viel Flexibilität in der Nutzung.

Die tanzenden Würfel

Erst Ideenskizze: die vier würfelförmigen drei- bis viergeschossigen Wohnhäuser sind schräg zueinander auf einem Sockel angeordnet. Die Zwischenräume können als Dachgarten genutzt werden.

Wer baut?

An der Vorstellung im Ortsbeirat waren Stadtplaner, Bauleitplanerin, Investor , und Grundstücksbesitzer vertreten:

  • Lutz Lester, Vorstandsvorsitzender von Neander Motors ,vertrat die Grundstückseigentümer (Kap Horn GmbH)
  • Felix Kramer ist Architekt bei MVRDV
  • Markus Aluta als Investor hat Erfahrung mit Hotelbau und finanziert das Projekt.
  • Armin Roth vom Kieler Stadtplanungsamt ist zuständig für den Bebauungsplan (Nr 1017)
  • Gesa Schwab von Evers & Küssner hat den Auftrag, den Bebauungsplan mit der Verwaltung und den Architekten auszuarbeiten.

Die Bedeutung des Investors

Diese Art von Architektur kostet mehr als 08/15-Bau. Der Investor verzichtet also auf Rendite. Als Grund nannte Lutz Lester, dass sie gemeinsam noch mehr in Kiel verändern wollen. Der KoolKiel-Turm soll erst der Auftakt sein. Ein anderer Grund für das Engagement ist Alutas Begeisterung für die Werner Comics. Was ist die Verbindung? Als W8 noch ein Verlag war, druckte es die Werner Comics. Aluta las sie gerne, weil er aus einer Baufamilie kommt und Bauen war ein Thema der Comics. Bekanntlich geht es da um die Abeneuer eines Sanitärinstallateurs.

Edina Dickhoff fragte, ob die Eigentümer bestimmte Nutzungen um sie herum einschränken könnten. Das passiert in Schleswig-Holstein. Da unterbinden Eigentümer, dass Kinovorstellungen oder ähnliches in ihrer Nähe stattfinden. Frau Schwab von der Bauleitplanung sagte, im Bebauungsplan würde festgelegt werden, dass gewerbliche Nutzung im Turm stattfinden darf. Es würde auch eine Durchwegung des Geländes für alle festgeschrieben werden. Eine andere Frage bezog sich auf Sozialwohnungen. Sie kommen in die Tanzenden Würfel an der Werftsraße.

Wenn man vor einigen Jahren über die Gablenzbrücke nach Gaarden kam, fuhr man zuerst an einem Parkplatz für Gebrauchtwagen vorbei. Der architektonisch anspruchsvolle KoolKiel-Turm würde an dieser Stelle schon ein ganz anderer Hingucker sein.

Visualisierung: MVRDV

Die Nacht der Clubs: für einmal 8 Euro in alle

Einmalig 8 Euro Einlass zahlen und in alle teilnehmenden Clubs gehen, das ist die Idee für die Nacht der Clubs am 12. Oktober. Kostenlose Shuttle-Busse fahren von Club zu Club, einmal im linksherum und einmal rechtsherum. Die Clubs warten auf mit DJs oder live Bands. Es nehmen teil:

Medusa , Eintritt 20 Uhr

Hansa48, 20 Uhr

ANNA Club &Discostadl , 22 Uhr

Die Villa Club , 22 Uhr

Ben Briggs, 23 Uhr

LOOM, 23 Uhr

Rathausbunker, 23.55 Uhr

Schaubude. 23.59 Uhr

Programm

Die Nacht der Clubs ist der Auftakt zum Kultur-Rausch vom 13. April bis zum 12. Mai.

(Foto: Medusa in der Medusastraße , Kiel-Gaarden)

Bombenentschärfung in Dietrichsdorf

Samstag wird eine britische Sprengbombe im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf durch Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes entschärft. Anwohner müssen bis 09.00 Uhr ihre Häuser verlassen haben. Straßensperrungen werden ab 08.00 Uhr eingerichtet.

Die 250 Kilo-Bombe wurde im Rahmen von geplanten Bauarbeiten und der damit verbundenen Überprüfung einer Verdachtsfläche durch eine Fachfirma im Bereich der Fachhochschule am Sokratesplatz gefunden. Sie verfügt über einen Heckzünder. Ein Teil der Zündkette soll am Samstag aufgrund der hohen Gefährlichkeit vor Ort gesprengt werden. In einem gemeinsamen Gespräch mit Beteiligten des Kampfmittelräumdienstes, der Polizei, der Stadt Kiel, der Rettungsdienste und Weiteren wurde entschieden, dass die Entschärfung am Samstag stattfinden soll.

Um einen reibungs- und gefahrlosen Ablauf der Entschärfung zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass sämtliche Anwohner in einem Radius von etwa 500 Metern ihre Wohnungen verlassen müssen. Dies betrifft nach Angaben der Stadt Kiel etwa 4000 Menschen. Auch die Fachhochschule und der gesamte Ostuferhafen sind von der Sperrung betroffen. Ab 08 Uhr werden die Straßensperrungen eingerichtet. Bis 09.00 Uhr müssen sämtliche betroffene Bürger ihre Wohnungen verlassen haben.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 08 Uhr die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule im Masurenring 6 geöffnet. Kranke Personen sollten an ihre Medikamente denken, Eltern von Kleinkindern an entsprechende Nahrung.

Die Berufsfeuerwehr Kiel schaltet Freitag im Zeitraum von 14 Uhr bis 20 Uhr und Samstag von 07 Uhr bis 10 Uhr die Leitungen des Bürgertelefons frei. Die Rufnummer lautet 0431 / 5905 555. Hier sollten sich insbesondere Bürger melden, die nicht in der Lage sind, ihre Wohnungen eigenständig zu verlassen. Seitens der Stadt werden Handzettel an alle betroffenen Haushalte und Gewerbebetriebe verteilt, die sämtliche Informationen rund um die Entschärfung beinhalten.

Gesamtübersichten des Evakuierungsgebiets und der betroffenen Straßen sind den angehängten PDF-Dateien zu entnehmen.

Die Polizei wird die Entschärfung über ihren Facebook-Account begleiten und am Einsatztag laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar.

Pressevertreter haben nach der Entschärfung die Möglichkeit, entsprechende Aufnahmen der Bombe zu fertigen und von Pressesprechern der Polizei sowie Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes O-Töne zu erhalten. Treffpunkt für Medienvertreter ist ab 09:00 Uhr an der Notunterkunft in der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule. Hier erfolgt die Betreuung und anschließende Begleitung zum Entschärfungsort durch Pressesprecher der PD Kiel.

Tag der Einheit in Kiel mit Prominenz, Party, Protest und Polizei

Am 2. und 3. Oktober richtet Schleswig-Holstein in Kiel das diesjährige Fest zum Tag der Deutschen Einheit aus. Einerseits Volksfest, andererseits auch ein umfangreicher Einsatz der Polizei, um die prominenten Gäste zu schützen. Mit Sperrungen und Einschränkungen ist zu rechnen. Es haben sich mehrere Demonstrationen angemeldet.

Prominenz in Kiel am Tag der Einheit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesverfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und viele andere hochrangige Gäste, darunter auch ausländische Regierungschefs, treffen sich in Kiel zu Gottesdienst und Festakten.

Die drei Bühnen und die Kiellinie

  • Auf dem Rathausplatz bietet die LH Kiel ud R.SH ein buntes Programm. Highlight wahrscheinlich Michael Schulte (3. Oktober um 21.45)
  • NDR-Bühne am Bernhard-Harms-Weg mit Talkrunden und Musik. Am Donnerstag, 3. Oktober spielt Johannes Oerding ab 18.15. ein kurzes Konzert.
  • Auf dem Bahnhofsvorplatz präsentieren sich Shanty-Chöre , Volkstanzgruppen und Nachwuchsmusiker.

Alle Bühnenprogramme sind kostenlos.

Auf der Kiellinie und im Düsternbrooker Weg gibt es viel zu sehen und zu schmecken. Die Bundesländer stellen sich unter anderem mit regionaler Küche vor. Polizei, DLRG, Feuerwehr und zahlreiche Organisationen informieren über ihre Tätigkeiten.

Viel Polizeipräsenz

Die Einsatzkräfte aus Kiel bekommen Unterstützung aus dem gesamten Land Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern. Es handelt sich um den größten Polizeieinsatz in diesem Jahr. Angaben zur Zahl der Einsatzkräfte liegen nicht vor. Am 2. und 3. Oktober sind Waffen und Drohnen im ganzen Stadtgebiet verboten. Einige Ecken von Kiel, an denen Protokollveranstaltungen stattfinden, werden teilweise für Verkehr und Publikum gesperrt. Das betrifft die Nikolaikirche, die Sparkassenarena und das Schifffahrtsmuseum. Da auch einige Demonstrationen angemeldet sind, kann es auf den entsprechenden Routen zu Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen.

Protest

Für den 3. Oktober um 11 Uhr ab Bahnhof hat die Antifa Kiel zu einer Demonstration aufgerufen. Weitere Demonstrationen sind bei der Polizei angemeldet.

Verkehr

Es wird auf jeden Fall voll und etliche Straßen werden gesperrt. Es ist bestimmt sinnvoll, den Bus zu nehmen, der am 3. Oktober auch kostenlos ist, und sich außerdem Zeit zu lassen!

Alle Infos und Programm: /https://mut-verbindet.de/

Statement der Antifa Jugend Kiel zum Klimacamp

Die Antifa Jugend Kiel (AJK) sandte mir dieses Statement als Antwort auf die Pressemitteilung von Fridays for Future (FfF). Ich veröffentliche es gekürzt, weil es sehr lang und zum Teil nicht direkt auf den Vorfall im Klimacamp eingeht. In einer persönlichen Mitteilung bestätigte eine Frau aus der Antifa Jugend, dass ihre Gruppe maßgeblich an der Organisation der Solidaritäts-Demo beteiligt war, sich dabei aber eng mit einzelnen Personen von FfF absprach.

Statement (gekürzt)

[…..] Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist eine wahnsinnig diverse, bunte, weltweite Gemeinschaft. Fridays For Future, Ende Gelände, Free The Soil, Smash Cruiseshit, indigene Kämpfe wie die von Autumn Peltier, vom Hambi bis nach Rojava. Auch wir stehen dafür ein, sind persönlich seit langem ein Teil davon. Wir alle träumen von einer menschenwürdigen Zukunft, von einem guten und schönen Leben –für Alle! Den Planeten und alles Leben darauf nicht zugrunde zurichten ist dabei unverzichtbar, das wissen Alle. Im Gedenken der Vergangenheit Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen eint unsund ist unsere antifaschistische Tradition.Auf die Klimagerechtigkeitsbewegung, auf diese Gemeinschaft wurdehierin Kiel ein feiger Anschlag verübt, den wir, obwohl keine Personen zu Schaden kamen so ernst nehmen müssen, wie er gemeint ist. In der Nacht Dienstag auf Mittwoch und auch an weiteren Tagenund in weiteren Nächten kam es zu verschiedenen Angriffen auf das Fridays For Future Klimacamp. Noch ist nicht bewiesen wer es war, warum, und was sonst noch zu beweisen sein soll. Ein Transparent hat gebrannt, unter anderem, und die Erfahrung lehrt, dasssolche Angriffe nur der Anfang sind. Wir müssen von einem Brandanschlag sprechen, einem Anschlag auf einen Ort, wo progressive, linke Politik stattfinden soll, wo darüber gesprochen wird, wie ein gutes und schönes Leben auch besonders für zukünftige Generationen zu verwirklichen ist, wie der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu bewerkstelligen ist, wo miteinander diskutiert, voneinander gelernt, gemeinsam gegessen und getrunken wird.Wer auch immer und aus welchen Gründen auch immer das angreifenwollte, diese Personen waren damit nicht einverstanden. Nicht einverstanden mit Tierrechten und Umweltschutz, nicht einverstanden mit Freiheitsliebe und Solidarität, diese Personen waren nicht einverstanden mit Antikapitalismus, Antirassismus, Antisexismus, Antifaschismus, den grundlegendenund notwendigenBausteinen der Klimagerechtigkeit. Aufgrund der Vorfälle dieser Nacht von rechten, reaktionären Angriffen zu sprechen braucht keine polizeilichen Beweise, keine Geständnisse und auch keine fünf Plena. Es ist ein Anschlag, der uns alle meint. Uns alle, die wir für Klimagerechtigkeit und gegen den Raubbau am Planeten und gegen die Ausbeutung von Menschen und Tieren auf die Straße gehen. [……..]Wir können nicht erwarten, den Planeten zu rettenund die Welt zu verändern nur mit Spaziergängen, Singen, Händchen halten und einer trägen Blindheit gegenüber der sich formierenden faschistoiden Gefahr. Wir können nicht erwarten die Menschheit und alle anderen Lebewesen der Erde zu befreien und die ganze sich selbst-reproduzierende Struktur des Kapitalismus, die ganze strukturelle, zerstörerische, ausbeuterische Gewalt der Gesellschaft, der wir und der ganze Planet ausgesetzt sind lassen es einfach geschehen. Das muss uns bewusst sein, damit müssen wir einen Umgang finden–durch Solidarität, durch Organisierung, durchSelbstschutz.

Einen ersten Schritt haben wir gleich am Mittwochabendmit einer gemeinsamen Spontigemacht. Es möge uns unserenergischerund kämpferischerStil verziehenwerden, unsere Aufgebrachtheit und unser Zorn.Auf einen Anschlag mit Weg-Ducken, Zaudern, Angst zu reagieren ist der falsche Weg, erst rechtweiter zu kämpfen für eine richtige und gerechte Sache muss die Antwort sein. Wir als Antifaschistische Jugend Kiel und viele weitere antifaschistische Zusammenschlüsse und Einzelpersonen, viele weitere linke Kräfte haben gezeigt, trotz inhaltlicher und methodischer Differenzen in solchen Momenten und im gemeinsamen Kampf um Klimagerechtigkeit und eine menschenwürdige Zukunft unverbrüchlich zusammenzustehen. Wir sind verwundert und enttäuscht, wie wir öffentlichkeitswirksam verleumdet wurden und werden, unsere Solidarität und unsere Beteiligung unerwünscht und negiertund unsere Mitarbeitin Zukunft erschwert werden soll.Aussage gegen Aussage, Kampagne gegen Kampagne, Schlammschlachten und Beleidigt-Spielen sind nicht der Stil unseres Umgangs mit den Anfeindungen, die wir leider in den letzten Tagen erleben müssen. Wir werden somit die Falschdarstellungen, Vorwürfe, Beleidigungen nicht weiter kommentieren. Gesetzt den Fall, die Ortsgruppe Kiel findet intern wieder zu sich und wünscht einen Dialog auf Augenhöhe, um die Geschehnisse der letzten Woche gemeinsam aufzuarbeiten, wollen wir uns dem aber keinesfalls verwehren –die Vertrauensbasis ist im Moment aber verloren und wir wollen, werden und können uns nicht anbiedern im Versuch, diese einseitig wieder herzustellen. Wir sind dankbar für die breite Welle von Positionierungen und Solidarisierungen, die herzliche und entschlossene Art, wie wir unterstützt werden ist keinesfalls selbstverständlich.Besonders möchten wir dabei die OG Steinfurt/ Mielkendorf hervorheben, welche immer schon besonders fancy war und nun auch Sammlungsbecken für Vertriebene der OG Kiel wurde und mit welcher wir in enger Zusammenarbeit und Kooperation in Zukunft aktiv sein wollen. Die OG Steinfurt/ Mielkendorf steht ihrerseits unter großem Druck und wird von vielen Seiten delegitimiert und angegriffen, wir möchten hier an dieser Stelle zu Solidarität mit ihnen aufrufen!Abschließend können wir die Ortsgruppe Kiel und die ganze Bewegung nur auffordern, sich aus gegebenen Anlässen mit ihren Privilegien auseinanderzusetzen, mit ihren Cis-, Hetero-, männlichen, weißen, Bildungs-und Wohlstands-Privilegienund so vielen mehr, die nicht wahrhaben zu wollen oder bewusst auszuspielenwir Alle Gefahr laufen

Berichte aus einer spannenden Stadt