Archiv der Kategorie: Stadtteile

Donnerstag Bombenentschärfung im Schwentinental

Am Donnerstag, den 30. Juli, sollen im Ortsteil Klausdorf (Schwentinental) zwei amerikanische 1000 Pfund schwere Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg durch Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden.

Da die Bomben auf einer erhöht und nicht bebauten Koppel liegen, ist ein Evakuierungsradius von 1000 Metern erforderlich. Insgesamt sind rund 2400 Menschen von den Maßnahmen betroffen.

Die Städte Schwentinental und Kiel haben heute mit der Verteilung von Handzetteln an die betroffenen Haushalte begonnen, die sämtliche Informationen rund um die Entschärfung beinhalten. Da erfahrungsgemäß nicht alle Anwohner*innen über Medien und Handzettel erreicht werden, bitten die Landeshauptstadt Kiel, die Stadt Schwentinental und die Polizei darum, sich mit Nachbarn auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren.

Anwohner*innen müssen bis 14 Uhr ihre Häuser verlassen haben. Straßensperrungen werden ab 13 Uhr eingerichtet, sodass niemand mehr in das gesperrte Gebiet hineinkommt.

Die Bundesstraße 76 wird von den Sperrmaßnahmen nicht betroffen sein.

Die Polizei bittet insbesondere Nutzer des betroffenen Kleingartengeländes, dieses für die Zeit der Entschärfung zu verlassen, um Verzögerungen durch im Falle des Ignorierens erforderlich werdende polizeiliche Maßnahmen auszuschließen!

Die Entschärfung beginnt, wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Über die Dauer der Maßnahmen können keine Angaben gemacht werden. Läuft alles planmäßig und ohne Komplikationen, dürften die Arbeiten am späten Nachmittag beendet sein. Betroffene Anwohner*innen sollten sich also auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten und gegebenenfalls an nötige Medikamente und auch Nahrung denken.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 12 Uhr die Schwentinehalle, Aubrook 6, 24222 Schwentinental als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Die Stadt Schwentinental weist darauf hin, dass in der Halle Mund- und Nasenschutzmasken getragen werden müssen.

Da das Platzangebot in der Halle begrenzt ist, sollten sich betroffene Personen bereits jetzt Gedanken über einen alternativen Aufenthaltsort machen. Zusammenkünfte an anderen Orten sind nach geltenden Regeln der Corona-Verordnung des Landes Schleswig-Holstein möglich und sollten in Betracht gezogen werden.

Bürger*innen, die durch Krankheit behindert oder bettlägerig sind, bittet die Stadt Schwentinental um telefonische Nachricht unter der Telefonnummer 04307/811-228 (28.07.2020 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr, 29.07.2020 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr, 30.07.2020 8:00 Uhr bis 18:00). Auch bei sonstigen Rückfragen soll die genannte Telefonnummer genutzt werden (Bürgertelefon).

Die Gesamtübersicht des Evakuierungsgebiets und der betroffenen Straßen sind der angehängten Datei zu entnehmen. Unter www.schwentinental.de sind auch die betroffenen Hausnummern sowie aktuelle Informationen abrufbar.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten www.kvg-kiel.de bzw. www.vkp.de nachgelesen werden.

Die Polizei wird am Einsatztag über die Sozialen Medien laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Die Boutique Mode für Göttinnen schließt

Gerade kleinen Geschäften setzt die Corona-Krise stark zu, das stellte die IHK Schleswig-Holstein in ihrem letzten Konjunkturbericht fest. Auch für die Boutique „Martina Bär, Mode für Göttinnen“ kommt jetzt das Aus. Es ist nicht die einzige Geschäftsaufgabe in dieser Gegend: Ein paar Häuser weiter hat eine Shisha-Bar geschlossen und um die Ecke am Dreiecksplatz macht Nana’s Dekowelt gerade den Räumungsverkauf.

Inhaberin Martina Bär erzählte mir, dass das Geschäft nach der Wiedereröffnung einfach nicht mehr so recht in Gang kam. Es kamen weniger Kundinnen in ihren kleinen Laden in der Wilhelminenstraße 27, und sie kauften weniger. Frau Bär vermutet, dass viele Leute nach dieser Krise, die ja auch noch nicht vorbei ist, erst einmal andere Themen haben und deshalb nicht in Kauflaune sind.

Bestimmt spielt auch die ökonomische Situation eine Rolle. Dafür sprechen die Zahlen der Arbeitsmarktstatistik. Ende Juni lag die Arbeitslosigkeit in Kiel um 17 Prozent über dem Vorjahresmonat. Die Arbeitnehmer*innen auf Kurzarbeit verdienen weniger. Viele Selbstständige im Kulturbereich und in der Gastronomie wissen momentan gar nicht, wie es weiter geht. Es gibt also mehrere Gründe, warum Leute zur Zeit weniger Geld in der Tasche haben.

Die “Mode für Göttinen” ist farbenfroh und fair. Die Inhaberin arbeitete schon vorher in der Modebranche. Ihr wurde immer mehr die Verantwortung für ökologische und soziale Aspekte der Modeproduktion bewusst. Sowohl die Herstellung der Materialien als auch die Arbeitsbedingungen der Näher*innen liegen auch in der Verantwortung der Leute, die Mode verkaufen und kaufen. Das bewog sie vor drei Jahren zur Eröffnung von “Mode für Göttinnen”. Jetzt hofft sie, auf den letzten Metern noch viele Teile – wenn auch mit Rabatt – zu verkaufen. Es lohnt sich vorbei zu schauen, solange noch Ware da ist.

Martina Bär macht auch Farbberatung und das will sie fortführen. Durch ihre Farbberatung möchte sie, dass Frauen in Kontakt mit der eigenen Intuition kommen. “Wir sind geführt von unseren Hormonen, von unbewussten Kräften”, erklärt Frau Bär. Deshalb sind Farben ein wichtiges Indiz für die momentane Stimmung. Gleichzeitig hilft eine Farbberatung, besser auszusehen und sich situationsbedingt zur Geltung zu bringen. Man merkt, wir kamen gleich sehr gut ins Gespräch über diese Themen! Wer Interesse hat , kann sich bei Martina Bär für eine Farbberatung melden: Tel: 0176 567 507 33.

Frau Bär ist natürlich enttäuscht, aber doch auch zuversichtlich, dass sich neue Wege finden . Sie nimmt erst einmal eine kreative Auszeit, mit Betonung auf dem Wort kreativ, denn das ist ihre Lebensthema. Für Kiel gibt es nun leider eine Adresse für faire Mode weniger!

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Bericht vom IHK Schleswig-Holstein über die wirtschaftliche Lage

www.martina-bär.de

Das Kulturzentrum Medusa orientiert sich neu.

Kurznachrichten im Juli

(29. Juli) Am Städtischen Krankenhaus sind in den letzten Tagen insgesamt neun Corona-Infektionen bekannt geworden. Es betrifft drei Patient*innen und fünf Mitarbeiter*innen. Die Unfallchirurgie schließt vorrübergehend, weil zwei Mitarbeiter*innen zu Kontaktpersonen ersten Grades gehören und in Quarantäne sind. Weitere Ärtz*innen sind im Urlaub , sodass es auf dieser Station einen Personalengpass gibt. Die Unfallambulanz bleibt jedoch geöffnet für Patient*innen, die von sich aus kommen. Der Rettungsdienst fährt dagegen andere Krankenhäuser an. Es wurde wieder eine Covid-19-Station eröffnet, damit Infizierte von den anderen Patient*innen isoliert sind.

(22. Juli) Der Corona-Stand in Kiel: Im Schnellrestaurant Sultan’s am Hauptbahnhof sind mehrere Mitarbeiter*innen positiv auf Corona getestet worden. Zwei davon leben in Kiel, weitere kommen aus Plön, Hamburg und Pinneberg. Das gesamte Personal befindet sich in Quarantäne und der Imbiss wurde vom Betreiber bei Auftreten der ersten Fälle sofort geschlossen. Das Gesundheitsamt ermittelt weitere eventuelle Kontaktpersonen und überprüft die Gästelisten. Bis jetzt wurden 400 Personen kontaktiert.

Aktuell sind zwölf Kieler*innen infiziert. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt bei 308 Fällen. 65 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne.

(15. Juli) Das neue Fördeschiff der SFK, die MS Gaarden, wurde am Mittwoch, den 15. Juli 2020  in Kiel feierlich begrüßt. Die Taufe ist für den 12. August geplant. Danach wird das Schiff in etrieb gehen. Die Fahrkarten kann man an Bord kaufen. Hier geht es zum Fahrplan der Linie F1.

(12. Juli) Die Kieler Einwohnerzahl stagniert. Von Ende 2016 bis zum 30. Juni 2020 bewegt sich die Anzahl der Kieler Bevölkerung zwischen 247.000 und 249.000 Menschen ohne einen wirklichen Trend. Am 30. Juni 2020 lebten 247.755 Personen in Kiel, das sind 98 mehr als im Vorjahresquartal , aber 514 weniger als im Vorquartal. Auch die Bewegungen in den Stadttteilen lassen keine einheitliche Richtung erkennen. Aktuell stieg die Bevölkerung in 15 Stadtteilen gegenüber dem Vorjahresquartal, unter anderem im Ravensberg (+197), in der Altstadt (+49), in Wellsee (+57) und in Hassee (+82). In 15 anderen Kieler Stadtteilen gab es hingegen einen negativen Bevölkerungstrend, so etwa in Elmschenhagen (-126), Damperhof (-55), Neumühlen/Dietrichsdorf (-102) und Pries (-69). Im Vergleich zun Vorjahresquartal nahm die deutsche Bevölkerung um 915 Personen ab, die Zahl der Ausländer nahm im gleichen Zeitraum um 1.013 zu. Die Ausländerquote liegt aktuell bei 12,8 Prozent. Quelle: Kieler Zahlen, statistischer Kurzbericht Nr. 399.

(11. Juli) Die Zahlen für den Arbeitsmarkt im Juni sind online. Laut Arbeitsagentur waren 12.431 Personen im Juni arbeitslos gemeldet, das sind 1.870 (oder 17.7 Prozent) mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Gegenüber dem Mai 2020 stieg die Zahl der Arbeitslosen um rund 261 Personen. Die aktuelle Kieler Arbeitslosenquote beträgt 8,9 Prozent. Auch die Zahl der Unterbeschäftigten stieg im Juni an, auf 16.450 Personen. Die Zahl der gemeldeten freien Stellen betrug im Juni lediglich 1.981, das sind 1.100 weniger als im Vorjahresmonat. Man sieht also deutlich, dass die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität hat. Quelle: Kurzinfo Nr. 397, Kieler Zahlen.https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/index.php

Diese Entwicklung folgt auf eine sehr positive Situation auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2019. Auch hier sind jetzt die Zahlen jetzt öffentlich. Laut Kurzbericht Nr 398 : “Zum Jahresende 2019 zeigte sich die Beschäftigungssituation in der Landeshauptstadt Kiel noch einmal von ihrer besten Seite. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gingen am 31. Dezember 2019 insgesamt 127.675 Menschen in der Landeshauptstadt Kiel einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (SV-Beschäftigte am Arbeitsort) nach. Für Kiel ist dies – nach den Höchstwerten im Vorquartal – der zweithöchste Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der jemals gemeldet wurde. „

(11. Juni) Ohne große Eröffnungsfeier eröffnete Baudezernentin Doris Grondke gestern den Kleinen Kiel Kanal.

(10.Juli) Der Corona-Stand in Kiel: Aktuell sind 12 infizierte Personen bekannt, davon befinden sich keine in stationärer Behandlung. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt bei 296 Fällen. Verstorben sind zehn Kieler*innen. 242 Kieler*innen sind inzwischen in Quarantäne. Die letzte Covid-19-Infektion wurde an 7. Juli gemeldet.

(9. Juli)

Kiel, München und Stuttgart, nur diese drei Großstädte sind im Finale des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Prämiert werden Kommunen, die sich dem Wandel mit einer umfassenden, nachhaltigen Stadtentwicklung stellen. Kiel hat die Jury nachhaltig beeindruckt. Mehr dazu finden Sie auf
www.kiel.de/dnp <https://www.kiel.de/dnp>

(9. Juli) Am Montag, 13. Juli, beginnt das Tiefbauamt mit Bauarbeiten zur
Modernisierung der Endhaltestelle Rungholtplatz in Suchsdorf. Dadurch
ergeben sich Änderungen für die Strecke der KVG-Busse.

Im zweiten Abschnitt wird von Montag, 13. Juli, bis voraussichtlich
Montag, 20. Juli, die Fahrbahn des Kronshagener Wegs zwischen Westring
und der Dehnckestraße erneuert.

(3. Juli) Schusterkrug bis Ende November gesperrt: Umfangreiche Bauarbeiten an der Straße Schusterkrug beginnen am
Montag, 6. Juli: Kanalrohre und Leitungen werden saniert und
ausgetauscht, bevor die Straßenoberfläche erneuert wird.
Pries-Friedrichsort und Firmen am Schusterkrug bleiben erreichbar.

(2. Juli) Die Straße Buschblick in Pries wird in Höhe der Hausnummer 103
zwischen Brahmsweg und Lönsstraße von Montag, 6. Juli, bis Freitag,
17. Juli, auf einer Länge von rund 30 Metern voll gesperrt. Dort wird
ein Regenwasserkanal repariert.

Die Freedom mit Fahrt auf Kiel

Die “Freedom” begann ihr Schiffsleben 1945 als Fischkutter. Möglicherweise wurde der Großsegler eine Zeit lang als Spionageschiff eingesetzt. Getarnt als Fischkutter war das eigentliche Geschäft vermutlich das Auffinden von U-Booten mittels eines eingebauten Sonars. Genau weiß man es allerdings nicht, aber es gibt Hinweise an Bord, vor allem ein Hohlraum an Bord , an dem sich ein Sonar hätte befinden können. 1990 wurde das Schiff als Gaffelschoner umgebaut. Zuletzt lag das mittlerweile “Freedom” genannnte Schiff sieben Jahre im Hafen von Eckernförde und rottete dort so langsam vor sich hin. Bis ihr Schicksal eine neue Wende nahm.

Ein neues Konzept für die „Freedom“

Diese Wende begann mit Jens Broschell, der vor etwa fünf Jahren das erste Mal versuchte, mit dem derzeitigen Besitzer Kontakt aufzunehmen. Er erhielt die Telefonnummer des Eigners von der Hafenbehörde. Allerdings kam der Kontakt mit dem Eigner Rieke Boomgaarden nicht zustande, denn dieser war gerade mit seinem anderen Segelschiff auf See. Bei einem neuen Anlauf vor ungefähr zwei Jahren gelang die Kontaktaufnahme und die Planungen gingen los. Nach vielen Überlegungen, wie die „Freedom“ gerettet werden kann, war ein erstes Konzept entstanden. Durch einige widrige Umstände und eine neu besetzte Crew konnte es in diesem Frühjahr losgehen. Denn gerade die Corona-Krise bedeutet für Rieke Boomgaarden, dass er die diesjährigen Segeltörns auf seinem andern Schiff, der „Sigandur“, einstellte. So ergab sich ein neuer Zeithorizont für Boomgaarden und das neu zusammengestellte Team.

Open Ship und Bistro an Bord der „Freedom“

Was als Traum und Spinnerei anfing, nahm dank glücklicher Fügungen schnell Form an. Jens Broschell, Marc Fahrenkrog, Rieke Boomgaarden und eine Gruppe von Freunden entwickelten die Idee, aus der “Freedom” ein Kulturschiff für Kiel zu machen. Eine Mischung aus Open Ship, Bistro und Ort für Workshops und Events, in diese Richtung soll es gehen.

Crew der „Freedom“ mit Maskottchen

Es stellte sich schnell heraus, dass das Unterschiff noch in gutem Zustand ist. Über der Wasserlinie gibt es dagegen viel zu tun. Mit Hilfe eines Bootsbauers nimmt sich die Crew eine Arbeit nach der anderen vor. Der Bootsbauer tauscht rotte Planken aus, die Crew darf Rost beseitigen, Metallteile grundieren und lackieren. Diese Arbeiten , die auch voller unvorhergesehener Schwierigkeiten stecken, werden anschaulich auf einem Blog dokumentiert. Telegram → @freedomkiel, Facebook → Freedom Kiel .

Wie geht es in Kiel weiter?

Einige Hürden wurden schon genommen. Die “Freedom” hat einen festen Liegeplatz im Kieler Hörnbecken zugesagt bekommen, wo genau ist noch nicht bekannt. Am Montag, dem 29. Juni gründete die zehn-köpfige Crew eine Genossenschaft, zu der auch der Eigner des Schiffes gehört. Die Genossenschaft hat ein Vorkaufsrecht für das Schiff. Wenn alles nach Zeitplan läuft, kommt die “Freedom” im August dieses Jahres nach Kiel. Dann beginnen die Vorbereitungen für den späteren Betrieb, also weitere Umbaumaßnahmen unter Deck, ergänzende Einbauten für die Kombüse etc. Um diese Ideen zu verwirklichen, setzt die Crew ihre Hoffnung auf eine Crowdfunding-Kampagne, siehe Link unten.

Ich traf einige aus der Crew und spürte ihren Enthusiasmus. Marc erzählte, für ihn war die Fahrt der “Freedom” in die polnische Werft der bisherige Höhepunkt. In der Nacht vor dem Einlaufen saß er auf dem Deck, während die Sonne auf der einen Seite unterging und der Mond auf der anderen Seite aufging, um sich herum das Meer. Für Jens war es schön, als endlich nach viel Organisation mit der praktischen Arbeit angefangen werden konnte.

Arbeit im Kollektiv

Die Genossenschaft möchte die „Freedom“ in Kollektivarbeit betreiben und gemeinsam alle Entscheidungen treffen, wie etwa die Ausrichtung der angebotenen Snacks und Getränke, die vor allem regional, vegan/vegetarisch sein sollen. Darüber hinaus möchten sie den Betrieb so nachhaltig wie möglich gestalten.

Der Einzige mit Kapitänspatent ist der Skipper Rieken Boomgaarden. Er kennt das Schiff gut, und bringt allen das Segeln bei. Einige haben auch schon Segelerfahrung.

Das Schiff ist vom Typ her ein Gaffelschoner, 34 Meter lang, mit einer Masthöhe von 22 Metern.

Dieses attraktive Segelschiff wäre ein Gewinn für Kiel, weil es im Hafen schön anzusehen ist und den Menschen die Möglichkeit gibt, an Bord eines alten Schiffes zu gehen. Sozusagen ein Schiff zum Anfassen.

Das Eingangsfoto zeigt die „Freedom“ auf der Werft.

https://www.startnext.com/save-the-freedom

http://freedom-kiel.de

Faire Kleidung bei Kosmos in der Holstenstraße

Der Kosmos Laden von Open Campus bietet eine kleine Auswahl von fairer Mode – faire Mode nach eigenen Angaben. Ich sah dort keinen Artikel mit Zertifizierung nach dem GOTS-Standard. Somit ist es eine Frage des Vertrauens. Aber die Richtung stimmt schon mal.

Da sind zum Beispiel die Batik-Kleider von cosordinarysucks https://cosordinarysucks.de/ für 40 Euro. Die Firma verspricht Transparenz und faire Bedingungen. Die Arbeiterinnen erhalten mehr als den auf Sri Lanka üblichen Mindestlohn. Mütter können in Teilzeit arbeiten.

Oder die Handtaschen aus gewachster Baumwolle von Tobago https://tobago-taschen.de/ . Sie werden in Deutschland produziert. “Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist für uns selbstverständlich”, so steht es auf ihrer Homepage.

Die Preise sind human. Ein Sweatshirt für 45 Euro, oder ein Kleid für 40 Euro. Da bleibt vielleicht noch Geld für eine Yoga-Matte aus recycelten Neopren-Anzügen übrig. Oder für einen Deko-Artikel. Kosmos in der Holstenstraße bietet eine breite Palette an Objekten fürs tägliche Leben.

Vom 8.-11. Juli besucht der Fashion Exchange mit 25 Independent Fashion Labels Kiel als Pop-Up Store. Kosmos ist mit dabei. “Independent Fashionlabels, die vom Entwurf bis zur Produktion auf Qualität und faire Herstellungsbedingungen achten….”, so beschreibt der Flyer die Kollektion. Auf jeden Fall schick und teuer. Neben Kosmos beteiligt sich auch der Pavillon am Alten Markt 17 an der Fashion Show.

Der Kosmos-Store von Opencampus öffnete im Herbst 2019 die Türen in der Holstenstraße 76. Immer montags bis samstags von 12-18 Uhr geöffnet. Kosmos wird als non-profit betrieben und verkauft die Objekte von Start-ups aus Kiel und Umgebung auf Provisionsbasis. Aus der Provision werden Miete und Personal finanziert. Zum Laden gehört auch ein Online-Shop. Kiek mal rein, virtuell oder analog in der Holstenstraße 76. https://www.kosmos.opencampus.sh/

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New Yorker in der Holstenstraße

Ernte im Rundbeet am Dreiecksplatz

Seit 2012 besteht dieses Urban Gardening Projekt : ein Rundbeet in der Grüntangente zwischen Dreiecksplatz und Koldingstraße. Ohne Wasseranschluss, ohne externe Finanzierung und sogar ohne Chef*in: kann das funktionieren? Offensichtlich ja, denn auch dieses Jahr grünt und blüht es hier wieder. Erste Salate, Puffbohnen , wilde Rauke und andere Kräuter stehen bereit zur Ernte, vereinzelte Erdbeeren laden zum Naschen ein. Auch an die Bienen wurde gedacht. Zwischen dem Gemüse blühen Blumen. Da ist ein kleines Paradies entstanden. Am Anfang des Gartenjahres steht immer ein Planungstreffen. „Aber so richtig halten wir uns nie dran,“ sagt Matthias, einer der Aktiven, über die real existierende Praxis beim Säen und Pflanzen.

Freitags um 17 Uhr sind meistens einige Aktive am Rundbeet anzutreffen. Etwa sechs Personen kommen regelmäßig, drum herum besteht ein größerer Kreis an Unterstützer*innen. Manche Leute sind seit Jahren dabei, andere erst seit diesem Jahr. Außerdem bestehen Kontakte zu anderen Gartenprojekten wie dem Parzellen-Pacht-Projekt oder dem Permakulturgarten der Alten Mu. Nicht nur Gartenwissen sondern auch überzählige Setzlinge wandern von hier nach dort. Als ich gestern spontan das Rundbeet besuchte, fand gerade ein Picknick mit Kaffee und kurdischer Pfefferminzsuppe auf dem Rasen statt. Neben Jäten und Gießen wird hier also auch die Geselligkeit gepflegt.

Größtes Problem ist seit Jahren der Wassermangel . Zum Glück wohnen einige der Aktiven in der Nähe und bringen Kanister mit Wasser vorbei.

Das Projekt freut sich über weitere Mitstreiter*innen. Wenn du neugierig bist, freitags um 17 Uhr ist fast immer jemand vor Ort.

Weiterlesen? Planungstreffen Kieler Rundbeet

Facebook-Seite: https://www.facebook.com/rundbeetkiel

DUH gewinnt in der Sache Theodor-Heuss-Ring

Die dicke Luft am Theodor-Heuss-Ring war Gegenstand einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Gestern wurde diese Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Schleswig verhandelt. Mit dem Ergebnis: der Richter sah den Luftreinhalteplan als nicht ausreichend, um die Stickoxide unter den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Quadratmeter Luft zu bringen.

Kommen Fahrverbote am Theodor-Heuss-Ring?

Das Gericht in Schleswig lässt Revision zu. Eventuell machen die LHKiel und das Umweltministerium SH von diesem Recht Gebrauch. Bis dieser Fall also engültig entschieden ist, muss die Stadt keine Fahrverbote verhängen. Sie wäre technisch dazu innerhalb einer Woche fähig.

Knackpunkt Luftreiniger

Die Stadt hatte sich für Luftreiniger der Firma Purevento entschieden. Die DUH bezweifelte die Wirksamkeit dieser Geräte. Außerdem bemängelte sie, dass die Luftreiniger auf dem Radweg stehen sollen. Diese Skepsis teilte das Gericht.

Erstmal weiter Baustelle

Zur Zeit werden die Grenzwerte knapp eingehalten. Dazu trägt maßgeblich eine Dauerbaustelle bei, die den Verkehr reduziert. Auch der Corona-Shutdown hatte eine positive Wirkung auf die Luft. Die Baustelle wird noch bis Mitte November bestehen.Solange ist die Luft ist immer noch nicht gut, aber besser als im Normalverkehr.

Das Foto zeigt die Häuserreihe, die am meisten von hohen Stickoxidwerten betroffen ist. Es ist dort auch unerträglich laut.

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taz: Klage gegen Kieler Luftreinhalteplan

Theodor-Heuss-Ring, Luftreiniger und Orang-Utans

Kleiner Kiel Kanal fast fertig

Nach etwa drei Jahren Bauzeit ist der Kleine Kiel Kanal so gut wie fertig. Die Filterpflanzen sind gesetzt, die 32 Bäumchen gepflanzt, die Holzplankenwege sind gelegt, fehlt eigentlich nur noch das Wasser.

Die Kosten liegen bei 18.7 Millionen Euro, der städtische Anteil daran beträgt etwa 6 Millionen Euro, je ein Drittel der Kosten tragen Land und Bund.

Es fehlt jetzt noch die Asphaltierung der Fahrbahn. Diese Arbeit ist wetterabhängig und wird voraussichtlich in den Sommerferien ausgeführt. Das Auffüllen der Becken mit Wasser steht dagegen unmittelbar bevor. Eine geplante Eröffnungsfeier muss wegen der Pandemie ausfallen. Nun werden Teile des Kleinen Kiel Kanals frei gegeben, sowie sie fertig sind. Spätestens nach den Sommerferien sollte das der Fall sein, wenn nicht noch weitere Verzögerungen eintreten. Dann fahren auch wieder Busse über die Holstenbrücke.

In den sozialen Medien wird der Kiel Kanal häufig verspottet, da ist dann von Geldverschwendung an eine „Pissrinne“ die Rede. Aber wenn ich sehe, wie die Leute am Bootshafen in den Cafés und auf den Stufen zum Wasser sitzen, kann ich mir gut vorstellen, dass auch der Kleine Kiel Kanal ein Hit wird, nicht nur bei Tourist*innen sondern durchaus auch bei den Einheimischen.

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Kleiner Kiel Kanal

Neue Geschäfte in der Holstenstraße

Grünflächenvernichtung in Mettenhof?

Der Stadtteil Mettenhof zeichnet sich aus durch günstige Wohnungen in einfacher Bauweise umgeben von großzügigen Grünanlagen. Hier braucht man keine Gardinen, weil die Häuser angenehm weit voneinander entfernt sind. Das Beitragsbild zeigt einen typischen Innenhof, der in dem Gebiet liegt, das für eine Nachverdichtung in Frage kommt.

Ein Gutachten soll ermitteln, was für Nachverdichtungs-Potentiale bestimmte Baugebiete aus den 50er und 60er Jahren bieten. Eines der ausgewählten Gebiete ist das Areal Jütlandring/Aalborgring in Mettenhof.

Das Gutachten soll den Eigentümern auf die Sprünge helfen. “Eine sich daran anschließende Aktivierung der Wohnbaupotenziale erfordert die Bereitschaft der Grundeigentümer. In Einzelfällen haben bereits Eigentümer das Potenzial erkannt, in anderen Fällen soll das Gutachten als Anstoß dienen,” so steht es im Antrag.

Nachverdichtung : Zuspruch und Bedenken

Dieser Antrag wurde im Bauausschuss am 4. Juni einstimmig angenommen und ist somit beschlossen. Allerdings wurden doch auch Bedenken geäußert. Arne Stenger (Grüne) wies darauf hin, dass die großzügigen Grünflächen ein Pluspunkt im sozialen Brennpunkt Mettenhof seien. Er sei selber in einem ähnlichen Stadtteil aufgewachsen. Diesen Punkt kann man nur unterstreichen! Mettenhof ist einer der wenigen Stadtteile, wo man außerhalb der Schulzeiten noch Kinder draußen spielen sieht!

Arne Stenger sieht auch die Gefahr, dass die teilweise noch ungedämmten Gebäude durch Nachverdichtung im Sommer aufgeheizt werden könnten. Baudezernentin Grondke räumte in diesem Zusammenhang ein, dass es einen Dauerkonflikt zwischen Klimaschutz und Nachverdichtung gäbe.

Marcel Schmidt (SSW) warnte, dass mehr Wohnungen zu mehr Einwohnern führen und damit zu mehr Druck auf die Infrastruktur. Da es sich bei Mettenhof um einen der äußeren Stadtteile handelt, würde das aus zwei Gründen das Verkehrsaufkommen erhöhen, nicht nur weil mehr Leute in Kiel auch mehr Auto fahren, sondern auch, weil der Weg in die Innenstadt länger ist.

Wird Mettenhof zum neuen „Bäckergang“ ?

Im Bauausschuss wurden unterschiedliche mögliche Baumaßnahmen erwähnt:

  • Abriss und Neubau
  • Neubau auf den Grünflächen zwischen den Gebäuden
  • Vorziehen von Fassaden durch Loggias

Da es sich um “altes Baurecht” handelt, braucht es für die Bauvorhaben keine Bauleitpläne. Laut Antrag: “Da voraussichtlich die weiteren erforderlichen Genehmigungen zur Umsetzung auf der Grundlage nach §34 BauGB erfolgen, bedarf es keiner politischen Beschlüsse. Vielmehr besteht für die Vorhabenträger*in ein Anspruch auf Erteilung einer Baugenehmigung, soweit die Voraussetzungen des §34 BauGB erfüllt sind.“

Frau Grondke sagte, in diesem Fall könne die Stadt auch nicht vorschreiben, wie viele Sozialwohnungen es geben soll. Es könnte also im ungünstigsten Fall sein, dass kleine günstige Wohnungen abgerissen werden, dafür große, teure Wohnungen gebaut werden. Wenn dann noch die Grünflächen überbaut werden, kann man nur sagen, anstatt eines angenehmen Viertels für Leute mit wenig Geld entstünde ein kompakt gebautes Viertel, quasi ein “Bäckergang”, mit sicherlich höheren Mieten.

Hat Mettenhof ein Mitspracherecht?

Im Antrag ist zwar vorgesehen, dass Ortsbeiräte und Anwohner eingebunden werden. Aber wenn man sich den Antrag gründlich durchliest, ist lediglich von Information und Gesprächen die Rede. Die juristische Seite ist mir nicht ganz klar und wurde auch in der Diskussion nicht tiefergehend thematisiert, da alle Fraktionen für dieses Gutachten sind. Für mich hörte sich das so an, wie wenn letztlich die Eigentümer und die Stadt entscheiden. Frau Grondke sagte ganz deutlich: “Wir wollen Anreize für Eigentümer”.

Man kann sich Sachen auch schön reden: Ratsherr Waigel (CDU) könnte sich Kitas in den Höfen vorstellen, mit Gründächern, dann wären die Grünflächen wieder da.

Die Mettenhofer wissen ihren Stadtteil übrigens sehr zu schätzen, was man an den gepflegten Grünanlagen erkennen kann. Diese Sauberkeit ist sogar amtlich: Ein Gutachten der ABK bescheinigte Mettenhof ein überdurchschnittlich lobenswertes Verhalten bei der Müllentsorgung! Es stimmt zwar, dass Mettenhof zu den armen Stadtteilen gehört. Aber es ist überwiegend kein sozialer Brennpunkt mehr, wenn man darunter Verwahrlosung oder Gewalt versteht. Die Probleme im Hochhaus „Weißer Riese“ sind nicht typisch für diesen Stadtteil als Ganzes.

Zwei weitere Areale mit gelockerter Zeilenbebauung werden im Guthaben geprüft, das sind im Ortsteil Suchsdorf der Bereich Sylter Bogen / Amrumring und im Ortsteil Neumühlen-Dietrichsdorf der Masurenring. Dieses Gutachten ist wohlgemerkt eine modellhafte Prüfung, die Ergebnisse könnten auch auf weitere Areale übertragen werden.

(Foto: Innenhof am Aalborgring in Kiel-Mettenhof.)

https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp

Demonstration in Mettenhof für kommunalen Wohnungsbau

Radfahrer tödlich verunglückt

Am Abend des 9. Juni verunglückte ein Radfahrer in der Werftstraße tödlich, und zwar an der Stelle, wo die Werftstraße über den Gaardener Ring überquert werden kann.

Nach jetzigem Ermittlungsstand überquerte der Radfahrer die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Er stieß mit einem Mercedes zusammen.

Mehrere Zeugen leisteten sofort 1. Hilfe. Die Besatzung eines zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungswagens und ein Notarzt übernahmen die weitere Versorgung. Trotz Reanimationsversuchen verstarb der Mann im Rettungswagen. Der Mercedesfahrer (45) erlitt einen Schock und wurde vor Ort medizinisch betreut. Die Werftstraße war in Höhe der Unfallstelle bis etwa 21 Uhr in Richtung Ellerbek gesperrt.

Die Staatsanwaltschaft Kiel beauftragte einen Sachverständigen zur Rekonstruktion des genauen Unfallhergangs. Der Verkehrsunfalldienst des Bezirksreviers führt die weiteren Ermittlungen und sucht nach weiteren Zeugen. Die Beamten nehmen Hinweise unter der Rufnummer 0431 / 160 1503 entgegen.

Am 11. Juni wollen sich Menschen um 18 Uhr an der Unfallstelle zum stillen Gedenken an der Unfallstelle versammeln. Es soll auch ein „Ghostbike“ als Mahnmal aufgestellt werden . Dazu wird ein die-in abgehalten, wobei sich die Teilnehmer auf die Straße legen.