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Internationaler Klimastreik auch in Kiel

Fridays For Future kündigt Aktionstag für den 29.11. an. In Kiel beginnt die Demonstration um 11:56 auf dem Exerzierplatz.

Pressemitteilung:

Nach der Veröffentlichung des Klimapakets der Bundesregierung kündigt Fridays For Future einen weiteren globalen Aktionstag für den 29. November 2019 an.

In einem offenen Brief an die Bundesregierungstellen Aktivistinnen und Aktivisten die Handlungsfähigkeit der Koalition im Angesicht der Dringlichkeit der Klimakrise in Frage und fordern die Bundesregierung auf, das unzureichende Klimapaket grundlegend zu überarbeiten.

“Der CO2-Preis kommt zu spät und in einer lächerlich geringen Höhe, die Erhöhung der Pendlerpauschale ist eine fossile Subvention, die klimaschädlichen Verhalten fördert anstatt es unattraktiver zu machen, der Ausbau der erneuerbaren Energien wird erschwert und der viel zu späte Kohleausstieg wird gar nicht angetastet – dieses Klimapaket verdient seinen Namen nicht”, erklärt Pauline Brünger, Schülerin und Fridays For Future-Aktivistin aus Köln.

Der weltweite Aktionstag findet am Freitag vor Beginn der Weltklimakonferenz in Chile statt.

Gegen Ende des Jahres wird zudem das Gesetzgebungsverfahren für den Kohleausstieg erwartet. Dieses wird – wie auch das Klimapaket – nicht ausreichen, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten.

“Den Kohleausstieg auf 2038 zu verschieben ist ein Schlag ins Gesicht der jungen Generation und der Menschen im globalen Süden, wo bereits jetzt die dramatischen Folgen der Klimakrise zu spüren sind”, ergänzt Nick Heubeck, Student und Fridays For Future-Aktivist aus Bamberg.

Bereits jetzt haben Aktivistinnen und Aktivisten aus über 100 Städten ihre Beteiligung am Aktionstag angekündigt. Neben klassischen Streiks werden sowohl in Deutschland als auch weltweit kreative Proteste erwartet, die den Druck auf die Regierungen erhöhen. Ende der Pressemitteilung.

Mehr Info: https://fridaysforfuture.de/neustartklima/#map

(Das Foto stammt von der großen Klimademo in Kiel am 20. September.)

Textildiscounter Primark eröffnet in Kiel

Die vor 50 Jahren gegründete irische Modekette ist auf Expansionskurs, nun auch in Kiel. Am 6. November um 10 Uhr eröffnet das neu gebaute Kaufhaus Primark. Auf 4,100 Quadratmetern stapeln sich Textilien zu Niedrigstpreisen. Beispiel: T-Shirt für 5 Euro. Nach eigenen Angaben kann Primark so günstig produzieren, weil sie auf Werbung weitgehend verzichten und keine teuren Kleiderbügel verwenden. Die meisten Artikel liegen auf Stapel, die Größen sind auf Klebestreifen angegeben. Allerdings wird Primark auch für die Arbeitsbedingungen in der Produktion und für seine preisdrückenden Verhandlungen kritisiert.

Toplage am Berliner Platz

Die neue Filiale befindet sich am Berliner Platz, zwischen Bootshafen, Holstenstraße und Andreas-Gayck-Straße, da wo das alte Woolworth-Gebäude stand. Dieser Bereich der Innenstadt erfährt derzeit eine Aufwertung durch den Kleinen Kiel Kanal, der bis Ende des Jahres fertig sein soll.

Primarks Verhaltenskodex

Laut Eigendarstellung hält sich Primark an einen Verhaltenskodex, der Kinderarbeit verbietet, wobei die Kindheit mit 14 endet. Allerdings sind 48 Arbeitsstunden in der Woche vom Verhaltenskodex erlaubt, was schon sehr viel ist. Primark unterhält keine eigenen Fabriken, sondern lässt in Fabriken produzieren, die auch für andere Kunden arbeiten. Nach eigenen Angaben werden die Fabriken sorgfältig ausgewählt. Dass die Bedingungen des Verhaltenskodex nicht immer eingehalten werden, bestätigte Primark in drei Fällen. Eine Recherche der Christlichen Initiative Romero (CIR) hatte über Fabriken berichtet, in denen Arbeiter*innen 80 Wochenstunden arbeiteten und dabei weniger als den gesetzlichen Mindestlohn ihrer Landes verdienten. Die Frankfurter Rundschau berichtete darüber.

Proteste begleiten die Eröffnung

Rund um die Eröffnung des Textildiscounters wird in Kiel demonstriert. ATTAC ruft für den Samstag, 9. November um 14 Uhr zu einer Kundgebung vor der Primark-Filiale auf. “Fast Fashion Kills – Primark verdient, wir alle zahlen den Preis”, ist das Motto. ATTAC nimmt Primark zum Anlass, um generell gegen Textilien als Wegwerf-Artikel zu protestieren. Der günstige Preis ermöglicht einen verschwenderischen Umgang mit Kleidung.

Die BUNDjugend Schleswig-Holstein beklagt die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und den hohen Einsatz von Chemikalien in Teilen der Textilindustrie. Sie lädt zu einer Silent Line am Freitag, 8. November um 14 Uhr und am Samstag, 16. November um 12 Uhr ein, jeweils vor der Filiale.

Für den 9. November (16- 18 Uhr) lädt die Grüne Jugend zum Kleidertausch vor Primark ein.

Wenn du nach fairer Mode in Kiel suchst, könnte dich diese Zusammenstellung interessieren: Fairkleidet in Kiel

OB-Wahl entschieden

Mit deutlicher Mehrheit konnte Dr. Ulf Kämpfer, der amtierende Oberbürgermeister von Kiel seine Wiederwahl sichern. Gemäß Zwischenergebnis von 19 Uhr erhielt er 66 Prozent der Stimmen. Er hatte die Unterstützung von SSW, Grüne und FDP und natürlich seiner eigenen Partei SPD. Somit konnte er auch sein Wahlergebnis von 2014 (63 Prozent) steigern.

Für Dr. Andreas Ellendt (CDU) stimmten 20,2 Prozent, für Björn Thoroe 9 Prozent und für Florian Wrobel (die „Partei“) 4,8 Prozent.

Die Wahlbeteiligung fiel mit 38,4 Prozent unter den Wert der letzten OB-Wahl. Damals beteiligten sich 45.8 Prozent der Kieler*innen , womöglich weil die OB-Wahl damals mit dem Bürgerentscheid zum Thema Möbel Kraft gekoppelt war.

Das Endergebnis steht noch aus, insofern können sich diese Zahlen noch etwas ändern.

Burn Candles, not Oil: Klima-Demo auf dem THR

Der Theodor-Heuss-Ring wird allmählich zu einem beliebten Ort für Demonstrationen. Heute riefen Fridays for Future Gaarden und TKKG Turboklimakampfgruppe Kiel zu einem Laternen-Laufen auf dem Theodor-Heuss-Ring auf. Etwa 340 Menschen folgten dem Aufruf . Die Route der Klima-Demo ging vom Vinetaplatz über die Gablenzbrücke zum Theodor-Heuss-Ring und endete gegen 19 30 am Schützenpark.

Um 17 Uhr sammelten sich die Leute mit fantasievollen Laternen, die meisten selbst-gebastelt, auf dem Vinetaplatz in Gaarden. Ich unterhielt mich im Vorfeld mit einigen Leuten, und war erstaunt, dass einige nicht aus politischen Gründen teilnahmen, sondern weil sie die Idee lustig fanden. Anders ein Student der Stadtentwicklung, der die Stadt mit gestalten möchte und zwar in Richtung weniger Verkehr und mehr Klimaschutz. Das entspricht auch der Intention dieser Demonstration.

Als es dunkel wurde, sahen die Laternen schön aus. Die Demonstration verlief friedlich und war auch sehr ruhig, weil es keine Beschallung durch Lautsprecher gab. Die Demonstration stand unter dem Motto: Burn Candles, not Oil. Brennt Kerzen anstatt Erdöl. “ Der Verkehrssektor ist einer der größten CO2-Verursacher, die es gibt. Autos sind durchaus nützlich und viele von uns sind auf sie angewiesen – doch sie schaden dem Klima, der Luftsauberkeit, und sie nehmen unglaublich viel Platz weg, der sich so viel schöner nutzen lässt“, so stand es im Aufruf.

Für den 29. November haben Fridays for Future zu einem erneuten globalen Klimastreik aufgerufen. Zeit und Ort sind für Kiel noch nicht bekannt gegeben. Es darf wohl vermutet werden, dass es wieder über den symbolträchtigen Theodor-Heuss-Ring (B76) gehen wird. Das ist die Straße, die an einer Mess-Stelle bis vor Kurzem die dritt-höchsten Stickoxidwerte in ganz Deutschland hatte.

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OB-Wahl: KN-Talk als Stimmungsbild

Heute Abend füllte sich das Audimax anlässlich des KN-Talks mit den Kandidaten zur OB-Wahl. Insgesamt war die Veranstaltung informativ und kurzweilig. Unmöglich 90 Minuten auf einer Seite zusammenzufassen. Deshalb hier nur einige subjektive Wahrnehmungen von mir zu diesem Abend.

Um gleich mit etwas Kritik zu beginnen: Sehr befremdlich fand ich die Aufforderung, durch die Lautstärke des Klatschens Zustimmung für die Kandidaten auszudrücken. Als das Klatschexperiment erklärt wurde, gab es einige laute Unmutsbekundungen aus dem Publikum. Eigentlich haben wir doch das Prinzip der geheimen Wahl. Ich selber löste das Dilemma , indem ich alle Kandidaten mit höflichem Beifall bedachte. Trotzdem war das Experiment interessant und auch überraschend für mich. Ich hatte Ulf Kämpfer für den eindeutigen Favoriten gehalten, aber tatsächlich schien der Applaus für Kämpfer und Andreas Ellendt gleich stark zu sein. Beide erhielten deutlich mehr Applaus als Björn Thoroe und Florian Wrobel. Bin gespannt, ob die KN die Dezibel gemessen hat und das Ergebnis veröffentlicht.

Schlips verschwindet

Ausgerechnet der jüngste Kandidat (Florian Wrobel/ die “Partei”) trug als einziger Schlips. Sonst kamen die Herren im dunklen Anzug mit offenen Kragen (Kämpfer /SPD und Ellendt/CDU) oder im Sweatshirt (Björn Thoroe/ Linke).

Gleiches und Unterschiede

Alle Kandidaten wollen Wohnungen bauen, eine Stadtbahn planen und Kitas und Schulen sanieren. Kämpfer wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren schon 500 Millionen in Schulen und Kitas investiert worden sind. Klimaschutz hat auch Top-Priorität, wobei Klimaschutz an diesem Abend nicht so gründlich behandelt wurde. Es gab aber doch auch Unterschiede in den Zielvorstellungen.

  • Entwicklung des MfG-5 Geländes: Andreas Ellendt meinte, das könnte viel schneller passieren, Florian Wrobel von der Satire-Partei möchte übrigens bald sein Zelt dort aufstellen und dort wohnen.
  • Björn Thoroe schlägt eine Soziale Erhaltungssatzung vor, mit der die Umwandlung von Mietwohnungen zu Eigentumswohnungen genehmigungspflichtig wäre, ebenso Modernisierungen.
  • Björn Thoroe ist dafür, Kreuzfahrtschiffe zur Abnahme von Landstrom zu verpflichten. Kämpfer setzt auf Freiwilligkeit bzw auf mit anderen Häfen abgesprochene Vorgehensweisen, da die Kreuzfahrtschiffe ein Wirtschaftsfaktor für Kiel sind. Florian Wrobel würde die Kreuzfahrtschiffe ganz nach Laboe verlagern.
  • Andreas Ellendt würde den Prüner Schlag zurückkaufen, wenn es eine Gelegenheit dazu gäbe.

Innenstadtentwicklung und Holstenfleet

Andreas Ellendt sieht die lange Bauphase des Holstenfleets als ein Grund für die Probleme der Holstenstraße. Ulf Kämpfer sieht das Holstenfleet dagegen als Teil der Lösung und verweist auf neue Geschäfte, die eröffnet haben oder es demnächst werden, z.B. Primark. Kämpfer findet es auch in Ordnung, wenn es auf der Holstenstraße einen Ein-Euro Shop gibt. Ellendt stellt sich dagegen eher eine Auswahl an Cafés und hochwertigem Einzelhandel wie in der Holtenauer Straße vor. Allerdings ohne zu sagen, wie er das bewerkstelligen würde. Florian Wrobel würde die Innenstadt gerne komplett fluten und zum Venedig des Nordens machen.

Björn Thoroe war der einzige, der sich zur Weiterführung der A21 äußerte. Er möchte die Südspange und das Autobahnkreuz am Vieburger Gehölz verhindern. Ellendt und Kämpfer sagten nichts zu diesem Thema. Schade, dass die Moderator*innen die A21 nicht weiter thematisierten.

Am 27. Oktober können die Kieler*innen ihren Oberbürgermeister wählen. Diesmal in geheimer Wahl und nicht durch Applaus-Abstimmung.

Weitere Artikel zur OB-Wahl: Gespräch mit Björn Thoroe , Kämpfer beginnt Wahlkampagne , Gespräch mit Andreas Ellendt , Florian Wrobel im Gespräch

Neun Umweltverbände fordern Erhalt des Kieler Klimagürtels

Pressemitteilung: Vorfahrt für den Klimagürtel mit dem zukünftigen Kieler Oberbürgermeister –keine Planung der Südspange

Ein breites Bündnis aus 9 Kieler Umweltverbänden und Initiativen fordert die Oberbürgermeisterkandidaten auf, sich eindeutig für den Erhalt des Kieler Grün-und Klimagürtels und damit für den Planungsstopp der Südspange sowie der A21-Nebenstrecke einzusetzen.

Die Kieler Ratsversammlung hat sich bisher um einen Beschluss zu einer konkreten Variante des A21-Anschlusses in Kiel gedrückt. Damit haben Politik und Verwaltung die Verantwortung sowie die Möglichkeiten der aktiven Gestaltung ohne Not dem Bund überlassen. Dass eine Landeshauptstadt bei einem Projekt dieser Größenordnung freiwillig das Heft seiner Gestaltungsmöglichkeiten aus derHand gibt, ist ein politisches No-Go. Der Bund hat sich dann für den Ausbau der A21 bis in die Stadt sowie den Bau der Südspange und Nebenstrecke entschieden.

Die geplante Südspange und Nebenstrecke zur A21 sowie die neuen Autobahnkreuze würden einen schwerwiegenden Eingriff in den Kieler Grüngürtel bedeuten. In Zeiten des Klimawandels ist der Grüngürtel wichtiger denn je als „Klimagürtel“. „In Anbetracht, dass Kiel den Klimanotstand ausgerufen hat, darf die Grüne Lunge Kiels nicht weiter zerschnitten werden“, so Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel. Auch hinsichtlichder Verkehrslenkung macht die Südspange keinen Sinn, denn durch den zusätzlichen Autoverkehr wird es an den bestehenden Engpässen wie z.B. Theodor-Heuss-Ring zu noch mehr Staus kommenals bisher.

„Sozialpolitisch ist die Planung der Südspange und der A21-Nebenstrecke durch Gaarden Süd ebenfalls eine Katastrophe. Bedeutende Kieler Naherholungsgebiete sowie die Wohngebiete Kronsburg und Gaarden Süd würden durch den zusätzlichen Verkehrerheblich belastet und damit entwertet werden. Und die zusätzliche Zerschneidung durch die geplanten Straßen würden das Artensterben in Kiel weiter vorantreiben“, stellt Hartmut Rudolphi vom NABU Kiel fest.

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ fordert daher, die Autobahn bei Kiel-Wellsee enden zu lassen sowie den Grüngürte vollständig zu erhalten. Daher ist die Planung der Südspange sowie der Straße entlang des Eidertal-Wanderweges und durch Gaarden Süd einzustellen. Und zwar jetzt, bevor unnötig Steuergelder für die Planungen verbrannt werden.

Unterzeichnet von: Bürgerinitiative Klimaschutz, Bielenbergkoppel.de, Fridays for Future Kiel, NABU, Greenpeace Kiel, Gaarden autofrei, BUND, VCD und Projekt Prüner Park

Apfelbörse auf dem Europaplatz

Zum neunten Mal lädt die BUND Kreisgruppe Kiel zur Apfelbörse ein. Am 19. Oktober von 11 -14 Uhr können Äpfel bestimmt werden, zu Apfelsaft gepresst oder getauscht werden. Bitte eigenen Flaschen mitbringen! Der Naturerlebnisraum Kollhorst präsentiert alte Apfelsorten, die gegen Spende erhältlich sind, ebenso gibt es Apfelkuchen von der SoLaWi Schinkeler Höfe. (BUND, AKOWIA, Kollhorst, Kiel im Wandel) . Auf dem Europaplatz, am 19. Oktober von 11 – 14 Uhr! https://www.bund-kiel.de/service/presse/detail/news/apfelboerse-2019/

Alte Mu stellt Bauvoranfrage

2013 begannen die ersten Aktiven, das Gelände der früheren Muthesius Kunsthochschule zu bespielen. Das Gelände war damals sehr zugewachsen. Heute ziert Permakultur die Grünanlagen. Die Kunsthochschule ist ausgezogen, die neuen Kreativen haben die Gebäude mit neuem Leben gefüllt. Der Verein „Alte Mu Impuls-Werk e.V.“ arbeitet schon lange auf das Ziel hin, die 2,1 Hektar große Liegenschaft am Lorentzendamm zu erwerben und umzubauen. Nun stellte der Verein an die Stadt Kiel eine Bauvoranfrage. Ein positiver Bescheid auf die Bauvoranfrage ist wichtig für den Verein, weil es die Voraussetzung für die Kreditfinanzierung ist. Die Verwaltung und das Land Schleswig-Holstein als Eigentümerin der Liegenschaft stehen dem Projekt grundsätzlich wohlwollend gegenüber. Deshalb – so erläuterte es Herr Schmuck vom Stadtplanungsamt im Ortsbeirat Mitte – würde anstatt eines Bebauungsplans eine Zielvereinbarung angestrebt werden. Das Land nimmt dann die vereinbarten Ziele in den Erbbauvertrag auf. Das ist ein einfacheres Verfahren.

Fünftausend zusätzliche Quadratmeter bauen

Der Plan ist, 5.448 Quadratmeter zusätzlich zu bauen, was die Fläche in etwa verdoppelt. “Wir wollen die Bestandssubstanz belassen und aufstocken”, so Lorenz Wittkugel von „gradweise Architektur Atelier“. Bei geschätzten drei Millionen Euro Baukosten beträgt die Sanierung der Bestandsgebäude 12 Prozent. Alle Gebäude außer einem Teil der südlichen Ateliers werden aufgestockt. Die Ateliers erhalten Dachgärten. Das würde einen attraktiven Übergang zum Park bilden.

Wie würde die Alte Mu nach den Baumaßnahmen aussehen?

Zur Zeit wohnt niemand in der Alten Mu. Nach Realisierung der Um- und Neubauten wären über die Hälfte der Fläche Wohnungen.

  • Der “Turm” bekommt drei zusätzliche Geschosse. Hier sind weitgehend Mikrowohnungen von 20 Quadratmeter geplant, jeweils mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche auf der Etage. 100 Studierende würden hier wohnen.
  • Der Nordteil wird ebenfalls aufgestockt. Mit 60 Bewohnern wird hier das Experiment des Cluster-Wohnens geprobt, also eine Mischung aus Privat- und Gemeinschaftsräumen.
  • Im Kopfteil ist Platz für temporäres Wohnen für vierzig Personen.

Insgesamt wird Wohnraum für 200 Personen geschaffen, zusätzlich zu den Büros und Werkstätten, die jetzt die Alte Mu ausmachen. Ein Makerspace , also eine offene Werkstatt , schafft Synergien und spart Kosten für die Künstler*innen und Fabrikant*innen.

Diskussion zum Thema Autostellplätze

Wenn 200 Menschen in einigen Jahren in der Alten Mu wohnen, was bedeutet das an zusätzlichen Autos? Diese berechtigte Frage wurde im Ortsbeirat Mitte gestellt. Auch wenn viele Studierende kein Auto haben, verbieten kann man es ihnen nicht . Außerdem gibt es da Vorgaben für Stellplätze , die ein Bauvorhaben vorhalten muss. Der Kieler Stellplatzschlüssel sieht 0,7 Stellplätze pro Wohneinheit vor; wenn es sich um geförderten Wohnraum handelt, verringert sich die Zahl auf 0,3; für Studierende gilt die Richtzahl 0,25. Durch moderne Mobilitätskonzepte wie etwa ein Carsharing-Stellplatz kann diese Vorgabe noch heruntergehandelt werden. Felix Wenning von der Alten Mu sagte dem Ortsbeirat Mitte, sie würden alles berücksichtigen, was rechtlich notwendig sei, aber sie wären grundsätzlich für Carsharing, Bikesharing und für möglichst wenig Parkplätze.

Ökologische Bauweise

Die Neubauten sollen aus Ökobaustoffen nach dem Cradle to Cradle Prinzip gebaut werden. Michael Päpke vom „Planungsbüro für urbane Transformation“ bedauerte, dass manche ökologisch sinnvollen Vorgehensweisen leider nach vorgeschriebenen Standards nicht zugelassen seien. Auf jeden Fall soll soviel wie möglich mit Holz gebaut werden. Die Alte Mu möchte zeigen, wie man anders bauen kann.

Wenn Planung und Finanzierung klappen, kann in zwei oder drei Jahren mit dem Bau begonnen werden. Mit der Bauvoranfrage ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.

Kiel/Rendsburg: 15-jährige aus Kiel vermisst

Nachtrag vom 18. 10.: Die seit Sonntagnacht vermisste 15-Jährige aus Kiel ist gestern Nachmittag wieder wohlbehalten bei ihrer Familie aufgetaucht

Polizeiliche Mitteilung: Seit Sonntagnacht, 00:00 Uhr, wird die 15-Jährige Walaa A. aus Kiel vermisst. Da die bisherigen polizeilichen Maßnahmen zu keinem Erfolg geführt haben, bitten wir nun die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche.

Das Mädchen ist ca. 160 cm groß, hat eine schlanke Statur und langes, dunkles, gewelltes Haar. Sie ist vermutlich mit einer grauen Winterjacke bekleidet.

Die 15-Jährige hält sich häufig im Kieler Stadtzentrum, insbesondere am Bahnhof, auf. Vor ihrem Verschwinden wurde sie allerdings auch öfters im Raum Rendsburg gesehen.

Wer das Mädchen gesehen hat oder Hinweise auf ihren Aufenthaltsort geben kann, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Kiel unter der Telefonnummer 0431-1603333 in Verbindung zu setzen oder den Polizeiruf 110 zu wählen.

Die Nacht der Clubs: für einmal 8 Euro in alle

Einmalig 8 Euro Einlass zahlen und in alle teilnehmenden Clubs gehen, das ist die Idee für die Nacht der Clubs am 12. Oktober. Kostenlose Shuttle-Busse fahren von Club zu Club, einmal im linksherum und einmal rechtsherum. Die Clubs warten auf mit DJs oder live Bands. Es nehmen teil:

Medusa , Eintritt 20 Uhr

Hansa48, 20 Uhr

ANNA Club &Discostadl , 22 Uhr

Die Villa Club , 22 Uhr

Ben Briggs, 23 Uhr

LOOM, 23 Uhr

Rathausbunker, 23.55 Uhr

Schaubude. 23.59 Uhr

Programm

Die Nacht der Clubs ist der Auftakt zum Kultur-Rausch vom 13. April bis zum 12. Mai.

(Foto: Medusa in der Medusastraße , Kiel-Gaarden)