Alle Beiträge von Ursula

Marcel Schmidt kandidiert als Oberbürgermeister von Kiel

„Ist Kiel schön genug – oder geht da noch mehr?“ Diese Frage stellte ich Marcel Schmidt (61), dem Kandidaten des SSW. Seine Antwort: „Da ist noch Luft nach oben.“ Besonders angetan ist er vom Holstenfleet und er begrüßt die geplante Aufhübschung der Holstenstraße. Auf seiner Wunschliste steht ein Umbau des Neuen Rathauses zu einem Kulturzentrum nach dem Vorbild des „Dock 1“ in Aarhus. Auch der derzeit als Parkplatz genutzte Innenhof könnte seiner Vorstellung nach zu einem begrünten Aufenthaltsort umgestaltet werden. Die Kieler Kulturszene lobt er ausdrücklich – sie sei ein Schatz, den es zu bewahren gelte, damit Kiel als lebenswerter Wohnort wahrgenommen werde.

Zwar kann ein Oberbürgermeister nur das umsetzen, was ihm die Ratsversammlung aufträgt, doch die Gestaltungsmöglichkeiten sind groß. Umso spannender ist die Frage, welche Themen Marcel Schmidt für dieses Amt besonders am Herzen liegen. Seine Schwerpunkte sind:

  • bezahlbarer Wohnraum
  • eine funktionierende Verwaltung
  • der Stadtteil Gaarden
  • Minderheitenpolitik

Wohnungsbau: Weniger Vorschriften, mehr bezahlbarer Wohnraum

Die Quote von 30 Prozent sozial geförderter Wohnungen bei größeren Neubauprojekten in Kiel findet Schmidt gut. Doch er sieht darüber hinaus Bedarf für bezahlbare Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen, die keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Es sei eine Frage der Verhandlung mit Investoren, zwischen Sozial- und Luxuswohnungen auch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Kritisch sieht er die Vielzahl an Vorschriften, die laut ihm das Bauen erschweren. Der Wunsch nach autofreien Stadtteilen schrecke private Bauträger ab, die fürchten, ihre Grundstücke nicht verkaufen zu können, wenn es wenig Parkplätze gibt. Auch hohe ökologische Standards würden die Baukosten in die Höhe treiben.

Die Nachverdichtung im Bestand befürwortet Schmidt grundsätzlich, sieht aber auch Risiken – sie kann die Infrastruktur überlasten und reicht nicht aus, um den Bedarf an bezahlbaren Wohnraum zu generieren. Stattdessen plädiert er für neue Baugebiete am Stadtrand, etwa in Suchsdorf-West. Dort könnten Kitas, Schulen, Parkhäuser und Geschäfte von Anfang an mitgeplant werden.

Verwaltung: Digitalisierung als Schlüssel

Für die Verwaltung wünscht sich Schmidt eine umfassende Digitalisierung – das sei der effektivste Weg, Personalkosten zu senken. Auch die Ortsbeiräte sollten besser ausgestattet werden. Teilweise tagten sie noch in Räumen ohne WLAN, was für ihn nicht zeitgemäß ist.

Gaarden: Präsenz zeigen und Hilfe anbieten

Als ehemaliger Polizist kennt Schmidt die Herausforderungen in Gaarden. Er setzt sich dafür ein, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) einen eigenen Standort auf dem Ostufer erhält – derzeit müssen die Mitarbeitenden für Schreibarbeiten und Lagerung konfiszierter Waren stets ans Westufer pendeln.

Zudem befürwortet er eine Verstärkung der Sozialarbeit auf der Straße sowie einen Drogenkonsumraum und einen Aufenthaltsraum für Suchtkranke auf dem Ostufer.

Die Rattenproblematik bleibt auch für ihn ein bis jetzt ungelöstes Dauerthema. Wenn die neue Kampagne der Stadt nicht greifen sollte, wäre es Zeit, die bisherigen Konzepte zur Mülltrennung zu hinterfragen.

Minderheiten: Sichtbarkeit und Würdigung

Der SSW vertritt traditionell die dänischsprachige Minderheit in Deutschland. Doch Marcel Schmidt denkt weiter: Auch queere Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte sollen stärker in den Fokus rücken. Ein Herzensprojekt von ihm wäre eine Ausstellung zur Geschichte der Menschen mit Migrationshintergrund auf den Kieler Werften.

Erfahrung und Perspektive

Marcel Schmidt bringt vielfältige Erfahrungen mit: Als ehemaliger Streifenpolizist kennt er die Stadt aus erster Hand, als Wasserschutzpolizist auch vom Wasser aus. In seiner Zeit als Leiter der Pressestelle sammelte er Führungserfahrung, und seit elf Jahren ist er als Ratsherr Teil der Kieler Ratsversammlung. Der SSW, obwohl eine kleine Fraktion, konnte bei der letzten Kommunalwahl seinen Stimmenanteil auf 8,2 Prozent mehr als verdoppeln.

Stadtbahn: ja, aber…

Zum Abschluss unseres Gesprächs im Café Andresen sprachen wir über das derzeit wohl umstrittenste Thema: die Stadtbahn. Marcel Schmidt steht dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, betont aber: „Man muss die Menschen mitnehmen.“ Deshalb unterstützen er und seine Partei einen Bürgerentscheid.


OB-Wahl in Kiel: Wer kandidiert?

Bis jetzt kandidieren sieben Männer und eine Frau für das Amt des Oberbürgermeisters. Die Wahl findet am 16. November statt. Möglicherweise folgt eine Stichwahl. Bis zum 22. September können noch Bewerbungen eingereicht werden.

Die Kandidaten und in Klammern die unterstützenden Parteien:

  • Samet Yilmaz (Grüne)
  • Gerrit Derkowski (CDU und FDP)
  • Ulf Daude (SPD)
  • Marcel Schmidt (SSW)
  • Hubert Pinto de Kraus (AfD)
  • Björn Thoroe (die LINKE)
  • Florian Wrobe (die PARTEI)
  • Viola Ketelsen (VOLT)

Dr. Samet Yilmaz ist Referatsleiter im Innenministerium SH. Zur Zeit ist er auch Ratsherr in der Kieler Ratsversammlung, wo er mit Anke Oeken der Fraktion vorsteht. Er ist Sprecher für Migragionspolitik und Ordnungspolitik, Vorsitzender im Hauptausschuss. Geboren und aufgewachsen in Kiel konnte das Arbeiterkind mit türkischen Wurzeln auf dem zweiten Bildungsweg studieren. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Russee.

Gerrit Derkowski, geboren am 27. Mai 1969, ist ein Journalist und Moderator, in Kiel auch bekannt als Moderator der Eröffnungsfeier der Kieler Woche. Er ist in zweiter Ehe verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Kiel. Gerrit Derkowski wird sowohl von der CDU als auch der FDP unterstützt.

Ulf Daude kandidiert für die SPD. Er ist Schulleiter der Gemeinschaftsschule am Brook und ist schon lange in der Schulpolitik tätig: erst am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig Holstein (IQSH), dann Ressortleiter des Bildungs- und Sozialministeriums in der Staatskanzei SH. Er ist Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft Bildung der SPD (AfB/SPD). Mit Frau und Tochter lebt er in Molfsee.

Marcel Schmidt ist pensionierter Polizist. Beruflich war er zuletzt stellvertretender Leiter der Pressestelle im Landespolizeiamt. Er wohnt in Elmschenhagen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als Ratsherr vertritt er den SSW in der Ratsversammlung.

Hubert Pinto de Kraus ist Leiter des Tauchsportzentrums der CAU. Bekannt wurde er durch die Entdeckung des Silberschatzes der „Monte Oivia“, einem 1945 in der Kieler Förde gesunkenen Luxusliners. Er vertritt die AfD in der Ratsversammlung.

Björn Thoroe, 84 in Kiel geboren, hat einen Bachelor in Soziologie und Geschichte. Von 2010 bis 2012 war er Landtagsabgeordneter. Der Ratsherr für die Fraktion die LINKE/ die PARTEI hat schon bei der letzten Oberbürgermeisterwahl kandidiert und mit 9.1 Prozent den dritten Platz errungen.

Auch Florian Wrobel versuchte schon einmal, Oberbürgermeister zu werden. Er wäre der erste blinde Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt geworden. Hat mit 4,8 Prozent der Stimmen nicht geklappt.

Viola Ketelsen ist freiberufliche Porjektmanagerin. Sie hat Business Economics in Halle studiert und einen internationalen Master in Global Marketing in Odense und Lissabon erworben. Sie kandidiert für die Partei Volt.

Der NDR meldet zusätzlich die Kandidatur von Ansgar Stalder. Allerdings fehlt die Bestätigung auf der offiziellen Homepage der Partei dieBasis.

Weiterlesen?

OB-Wahl in Kiel: Diese Kandidaten treten an

.

Psychologie studieren?

Experten-Chat am 02. Juli auf abi.de:

„Psychologie studieren“

Welche Schwerpunkte und Berufsfelder gibt es? Welche Qualifikationen sind für ein Psychologiestudium notwendig? Und wie bereitet man sich optimal auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn in diesem Feld vor? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es am 02. Juli 2025 zwischen 16 und 17.30 Uhr im abi» Chat „Psychologie studieren“.

Schülerinnen und Schüler sowie andere Interessierte können sich im Chat live und direkt mit Expertinnen und Experten austauschen. Die Fachleute informieren über die vielfältigen Möglichkeiten, Psychologie zu studieren, und geben wertvolle Tipps zu Studieninhalten, Bewerbungsverfahren und Berufschancen. Sie beantworten auch Fragen zu den Anforderungen und Besonderheiten des Studiums.

Alle Fragen und Antworten im Chatprotokoll

Der Chat ist frei zugänglich. Interessierte sind können sich am 02. Juli 2025 um 16:00 Uhr einfach unter http://chat.abi.de  einloggen und dann ihre Fragen rund um das Thema ‚Psychologie‘ stellen. Der Chat läuft bis 17:30 Uhr. Wer in diesem Zeitfenster nicht persönlich teilnehmen kann, hat später die Möglichkeit, die Antworten im Chatprotokoll nachzulesen. Dieses wird im Anschluss an den Chat auf dem abi» Portal veröffentlicht. Weitere Informationen zum Chat gibt es unter https://abi.de/interaktiv/chat .

Bild von Ria Sopala auf Pixabay

Zwei Messerangriffe in Gaarden gestern

Gestern Abend gegen 22:45 Uhr stellten Einsatzkräfte am Vinetaplatz eine männliche Person mit einer Stichverletzung fest. Bei dem Mann handelte es sich um einen Kiosk-Betreiber. Der 41-jährige Afghane kam schwerverletzt in ein Krankenhaus. Der Täter flüchtete noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte.

Noch während die Polizeikräfte den Sachverhalt vor Ort aufnahmen, erschien in einem Kieler Krankenhaus eine weitere verletzte männliche Person. Der 28-jährige Bulgare teilte den Einsatzkräften gegenüber mit, in der Kaiserstraße zuvor eine Stichverletzung erlitten zu haben. Eine männliche Person sei im Anschluss geflüchtet. In beiden Fällen verliefen die sofort eingeleiteten Fahndungen negativ.

Ob diese beiden Taten in Verbindung stehen und welche Hintergründe die Taten haben, sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Das Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion Kiel hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Daher ist ab sofort das Hinweisportal der Landespolizei Schleswig-Holstein freigeschaltet, auf dem unter folgendem Link Videos, Fotos und Hinweise hochgeladen werden können: https://sh.hinweisportal.de/. Hinweise können auch anonym geschehen. Zeuginnen und Zeugen werden gebeten sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 bei der Polizei zu melden.

Weniger Förderung für Kieler Kreativzentren

Die neue Förderrichtlinie, die im Wirtschaftsausschuss einstimmig beschlossen wurde, sieht eine Kürzung der finanziellen Mittel für die Kieler Kreativzentren vor. Bürgermeisterin Renate Treutel (Grüne) betonte, dass die Anpassung nicht wegen Schwierigkeiten bei den Kreativzentren erfolgt, sonden weil Kiel den Haushalt konsolidieren muss. In Zukunft sollen investive Förderungen für Baumaßnahmen nicht mehr über die Richtlinie geregelt werden. „Ausgaben zum Zweck der Sanierung und Umbau sind gemäß dieser Richtlinie nicht zuwendungsfähig.“ Es gab ein Treffen der Bürgermeisterin mit den Vorständen der Kreativzentren, die traurig sind, dass „weniger Geld im Pott ist“.

Können Imker und Künstlerinnen auch bauen?

Christina Schubert (SPD) bezweifelte den Nutzen von investiven Förderungen. Es ist bekannt, dass die SPD Bauvorhaben lieber direkt von der Stadt organisieren lassen würde. Gesine Stück, ehemals Kreis-Vorsitzende der SPD hielt die Kreativen für manchmal überfordert mit millionenteuren Bauprojekten. Als die SPD dieses Thema lancierte, sprach ich mit Friederike Kopp von der Alten Mu, die mir versicherte, alle Verzögerungen beim Bauantrag hätten an der Verwaltung gelegen.

Die Förderung von Baumaßnahmen geriet wieder in den Fokus der Politik, als es anscheinend Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Fördermittel im Anscharcampus gab. Die Verwaltung setzte schon zugesagte Förderung wieder aus. Diese Angelegenheit ist noch nicht geklärt.

Ratsfrau Constance Prange (CDU) kritisierte die Dauerförderung generell. Dagegen wurde im Ausschuss argumentiert, dass viele Kreativzentren nicht-kommerzielle Angebote machen, wie beispielsweise die kostenlosen Kurse von Open Campus. Die Frage, ob die Zentren „sich nicht irgendwann mal selbst tragen können“, muss da klar mit Nein beantwortet werden.

Was ist der Beitrag von Kreativzentren?

Allseits gelobt wurde die Kieler Kreativ- und Gründerszene und auch die alte Richtlinie, die seit 10 Jahren den Prozess begleitet. Einrichtungen wie die Alte Mu, der Anscharpark, Open Campus oder das Waterkant Festival können dazu beitragen, dass junge Leute nach dem Studium in Kiel bleiben. Bewiesen ist dieser Zusammenhang zwar nicht, aber die sogenannten weichen Standortfaktoren machen bestimmt einen Unterschied, ob eine Stadt als lebenswert wahrgenommen wird. Vom Co-working Space über Bildungs- und Freizeitangebote bis zum veganen Mittagstisch leisten die Kreativzentren einen wertvollen Beitrag zur Stadtkultur.

Beitragsbild: Haus 1 im Anscharpark

Weiterlesen?

Homepage Anscharcampus

KN online: Stadt kürzt Fördermittel für alle Kreativzentren in Kiel

Alte Mu: Das kreative Dorf stellt Bauantrag

Protest gegen Bau der A21

Am Montag, den 10. März stoppten Aktivisten der TurboKlimaKampfGruppe (TKKG) die Bauaktivitäten auf der B404, die zur A21 ausgebaut wird, für fünf Stunden. Sie saßen bei Kirchbarkau auf einem Radlader, sowie einem Bagger und einem Traktor und seilten sich über der Baustelle von einer Brücke ab. Sie fordern einen Stopp des Umbaus der B404 zur A21 und „ÖPNV für alle und umsonst“. Nach mehrfacher Aufforderung, die Baustelle zu verlassen, der die Gruppe nicht nachkam, begann die Räumung durch Polizei und freiwillige Feuerwehr.

Eine Aktivistin bemerkte nach der Räumung aus den Seilen: „Die Räumung durch die freiwillige Feuerwehr hat uns überrascht. Wir haben uns in keiner Notsituation befunden und mussten nicht gerettet werden. Trotzdem waren um die 30 Feuerwehrleute da.“

Straßenbahn statt Autobahn – Fahrraddemonstration am So, 16.3.25 ab Kiel auf der B404

Mit dem Protest geht es am Sonntag gleich weiter. Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“  organisiert am 16. März 2025 eine Fahrraddemo über die B404, um gegen den Ausbau zur Autobahn 21 zu protestieren.  Start ist um 14 Uhr am Hauptbahnhof.

Das Bündnis kritisiert, dass weiter an den Plänen festgehalten wird, die A21 bis zum Barkauer Kreuz zu führen, und gleichzeitig eine Nebenstrecke für langsamere Verkehre auf dem Eidertal-Wanderweg zu bauen.

Geradezu schicksalhaft soll der Autoverkehr laut Prognosen steigen und deshalb sollen neue Autobahnen her. Dabei sind es erst diese neuen Straßen, die dazu führen werden, dass der Autoverkehr dann tatsächlich steigt. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“ so Niklas Hielscher als einer der Sprecher des Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“, in dem sich über 20 Organisationen von NABU, BUND, Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel und Greenpeace bis hin zu Fridays For Future gegen die Straßenbaupläne im Kieler Süden zusammengeschlossen haben. Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ Das Bündnis setzt sich für die Verkehrswende und den vollständigen Erhalt des Kieler Grüngürtels ein und positioniert sich gegen die Straßenbaupläne des Bundes im Kieler Süden.

Jedes Jahr mehr merken wir die Folgen der Erderhitzung und wissen eigentlich längst, dass Autoverkehr eingedämmt und nicht ausgebaut gehört. Stattdessen müssen Alternativen, wie eine bessere Bahnanbindung Kiels mit Vorrang vorangetrieben werden„, erklärt Frederik Meißner vom ökologischen Verkehrsclub VCD die Notwendigkeit der Demonstration.

Die Route der angemeldeten Fahrraddemonstration am Sonntag führt vom Hauptbahnhof Kiel aus bis zum ersten zur Autobahn ausgebauten Teilstück der B404. Enden wird die Demonstration auf dem Theodor-Heuss-Ring mit einer Abseilaktion von dem Fußgängerüberweg dort.

Kurznachrichten im März 2025

Die Kommunale Wärmeplanung wird weiter in den Ortsbeiräten vorgestellt. Nächste Stationen sind:

  • Ortsbeirat Gaarden am 12. März um 19 Uhr in der Hans-Christian-Andersen-Schule
  • Ortsbeirat Schilksee am 12. März um 19:30, Regattahaus, Soling 22
  • Ortsbeirat Wik am 12. März um 19:30, Maritimes Viertel, Arkonastr. 1

Alle weiteren Termin findet ihr hier.

Der Kieler Wärmeplan gibt Auskunft darüber, wo der Ausbau der Kieler Fernwärme durch die Stadtwerke Kiel AG angestrebt wird, wo der Aufbau von Nahwärmenetzen eine sinnvolle Lösung sein kann und wo die individuelle Objektversorgung die kosteneffizienteste Variante darstellt.

Zum Weiterlesen: Wärmeplanung in Kiel

Hein Schönberg

Das Land Schleswig-Holstein beschloss kürzlich die Fertigstellung der Bahnlinie zwischen Kiel Hauptbahnhof und Schönberger Strand. Ende 2027 sollen die ersten Züge rollen, und zwar im Stundentakt!

Deutsch-Holländischer Stoffmarkt

Mittlerweile eine Tradition. Am 15. März ist es wieder soweit: Von 10 bis 17 Uhr locken die Stände mit Stoffen auf dem Rathausplatz. Mehr Info hier.

Zwei Geschäfte verlassen die Holstenstraße

Gusti-Leder verlässt Kiel nach nur einem Jahr. „Die Kunden kommen nicht mehr so gerne in die Holstenstraße“, sagte Filialleiter Paul Dreher (25) den Kieler Nachrichten.

Auch die Filiale Decathlon schließt, sucht aber andere Räumlichkeiten in der Innenstadt. (Quelle Wirtschaftsausschuss)

Weltfrauentag

Am Frauentag gingen laut Polizei etwa 3.000 Menschen, nicht nur Frauen, auf die Straße um für mehr Frauenrechte zu demonstrieren. Erwartet wurden lediglich 1.000 Menschen.

Aus der Statistik

Am Ende des vierten Quartals betrug die Arbeitslosenquote in Kiel acht Prozent, ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vorquartal (+0,1) sowie gegenüber dem Vorjahr (+0,6). Besonders hoch ist die Arbeitslosenquote unter Ausländern :20,6 Prozent , darunter sind besonders viel Menschen aus der Ukraine. (Quelle: Kieler Zahlen und Wirtschaftsausschuss)

Pincho Nation neues Restaurant in Kiel

Ein neues Restaurant startet an der Stelle von „Fleet“ und „Stulle“. Jetzt versucht ein Ableger des schwedischen Franchise-Unternehmens „Pincho Nation“ sein Glück in den zusammengefügten Räumlichkeiten am Holstenfleet. Am 31. Januar begann der Betrieb mit einer Eröffnungsfeier.

Die Einrichtung ist ungewöhnlich, denn mit viel schweren Gardinen, rotem Samt, Lampen mit Troddeln und von der Decke hängenden Karussell-Pferden, wirkt das Restaurant ein wenig wie ein Zirkuszelt, eher dunkel und nach außen abgeschirmt. Aber echt gemütlich.

Die Speisen sind kleine Portionen von Fleisch , Fisch auch Veganes. Die meisten Speisen haben englische Bezeichnungen: Sticky Chicken Popcorn, Fish and Chips oder Loaded Fries. Von den Mitarbeitern wird man auch auf Englisch angesprochen.So sehen die Pinchus aus!

Pinchos sind so ähnlich wie Tapas kleine Gourmethäppchen. Die Idee ist, dass man mehrere dieser Häppchen bestellt. Dazu ein Cocktail, Bier oder Wein oder ein Softdrink.

Die Bestellung bei Pincho Nation funktioniert ausschließlich per App, die du dir auf dem eigenen Handy herunterladen musst. Auch nur hier siehst du die Speisekarte. Tröstlich immerhin das Versprechen auf der Homepage: „Wenn du Fragen hast, zögere nicht zu fragen, unser Team hilft dir immer gerne weiter!„ Bezahlen kannst ebenfalls über die App, aber auch klassisch an der Kasse, sogar in bar.

Pincho Nation ist eine Franchise Kette aus Schweden mit 85 Restaurants in Skandinavien und jetzt eines in Deutschland: in Kiel, Holstenbrücke 1-7. Öffnungszeiten: Mo – Do 16 -22 Uhr, Freitag 14 Uhr open end, Samstag 14 Uhr open end, Sonntag 12 – 22 Uhr.

Weiterlesen?

Pinchu Nation Homepage

Haltestelle bei Meislahn

Echt.Gut, das Kieler Sozialkaufhaus sammelt Geschenke für Weihnachten

Echt.Gut, das Sozialkaufhaus in Kiel-Hassee (Hasseer Str. 49) sammelt Weihnachtsgeschenke , Annahme noch bis einschließlich 13. Dezember möglich. Es sollen neuwertige Objekte sein, die in offenen Tüten oder Kartons an der Kasse abgegeben werden können.

Verteilt werden die Geschenke etwa an Kinder von straffällig gewordenen Eltern oder an wohnungslose Erwachsene.

Der Besuch im Sozialkaufhaus lohnt sich auf jeden Fall. Hier werden Möbel, Textilien, Spielwaren, Bücher oder Dekogegenstände für wenig Geld nach dem Motto „Zweite Hand, Erste Wahl“ verkauft, zum Teil werden in den Werkstätten auch neue Sachen angefertigt, etwa Insektenhotels oder Türstopper.

Die Spendensammlung für Weihachten findet bereits zum sechsten Mal statt.

Letzte Woche kaufte ich ein paar Ohrringe und brachte sie in Papier eingeschlagen zu Echt.Gut. Sie wurden gerne genommen und ich hatte das gute Gefühl, dass sich ein Mädchen oder eine Frau darüber freuen wird, so machte ich mir auch selber eine Freude.

Das Sozialkaufhaus entstand im Sommer 2016. In Partnerschaft mit dem Jobcenter und der IHK entstand hier Beschäftigung für Langzeitarbeitslose und für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Aus diesem geschützten Rahmen heraus können sie eventuell auch den Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt schaffen. Für einige geht es vor allem darum, Struktur in ihren Alltag zu bringen. Eine sinnvolle Betätigung ist es allemal. Unterstützt werden sie von einigen Festangestellten und Ehrenamtlichen der Evangelischen Stadtmission.

Das Beitragsbild zeigt einen Blick in die Möbelabteilung.

Weiterlesen?

Homepage Echt.Gut

Ein Bericht über die Zweigstelle in der Holstenstraße

Aufregung um Position des Kieler OB zur A21

Viel Aufregung gab es kürzlich um das noch nicht veröffentlichte Gutachten, das die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH ( DEGES) in Auftrag gegeben hat, dessen Veröffentlichung aber bislang zurückgehalten wurde. Geplant war eine Vorstellung erst 2021, dann im Sommer 2023. Wir warten immer noch. Allerdings erhielten die Kieler Nachrichten Einblicke in das Gutachten und schreiben: „Die für die Fernstraßenplanung zuständige Gesellschaft Deges rät nach Informationen der Kieler Nachrichten in einem Gutachten dazu, den Bau der Straße zurückzustellen. So sieht das Gutachten die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange nicht gegeben. Stattdessen soll der Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 zuerst alleine vorangetrieben werden.“ KN 23.10.24

Dass die Deges die Südspange für überflüssig hält, war schon bekannt. Neu ist die Empfehlung, die B404 in Kiel, also auf Stadtgebiet, weiter zu bauen. Hier würde man wirklich gerne das Gutachten lesen und nicht lediglich die Auslegung der Kieler Nachrichten.

Für viel Aufregung sorgte ein Gespräch der Kieler Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, in dem er empfiehlt, jetzt die A21 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz zu führen. Das widerspricht nämlich einem Beschluss der Ratsversammlung, in dem die Autobahn auf Stadtgebiet ausgeschlossen wird. Der Beschluss lautete: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Völlig unklar ist bislang, wo genau die Nebenstrecke bei einer Autobahn auf Stadtgebiet verlaufen würde.

Autobahnbau ist zwar eine Angelegenheit des Bundes, aber es scheint unwahrscheinlich, dass der Bund eine Autobahn auf Stadtgebiet gegen den erklärten Willen der Stadt durchsetzen würde.

Hier einige Auszüge aus Pressemitteilungen:

Knackig formulierte der SSW:

Von unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wünsche ich mir, dass er den Beschluss der Ratsversammlung, auf den Ausbau der B 404 zur A 21 im Kieler Stadtgebiet zu verzichten, achtet und dessen Umsetzung vorantreibt. Ehrlich gesagt war ich angesichts der von ihm in den Kieler Nachrichten angeführten Argumente fassungslos.

Die B 404 lediglich vierspurig auszubauen, wie es der Ratsbeschluss vorsieht, schont das Klima und die Umwelt, berücksichtigt die Belange der Anwohner und ist insgesamt die deutlich kostengünstigere Variante.

Befürwortet der OB nun tatsächlich den Ausbau der B 404 zur A 21 auf dem Kieler Stadtgebiet, nur weil der Bund in diesem Fall den Bau bezahlen müsste und nicht die Stadt? Soll jetzt allen Ernstes eine unnötig teure, für die Anwohner nachteilige sowie umwelt- und klimaschädliche Variante umgesetzt werden, nur weil sich Kommune, Land und Bund nicht einigen können, wer die – immerhin absehbar kostengünstigste – Variante bezahlt?

Das Klimagürtel-Bündnis greift ebenfalls den finanziellen Aspekt auf:

Der Bund kann bei einer reinen Bundesstraßen-Lösung die Kosten für die Nebenstrecke sowie mit einem Ausbau als Autobahn verbundenen baulichen Vorgaben viel sparen. Geld, dass dann auch für den Ausbau der Bundesstraße verwendet werden könnte.

In diesem Kontext ist für das Bündnis völlig unverständlich, dass sich der Oberbürgermeister nun öffentlich gegen einen Beschluss der Ratsversammlung positioniert.

„Verhandeln statt Verschandeln!“:  Auf diese kurze Formel bringt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des „Klimagürtel“-Bündnisses die Forderung von 20 beteiligten Kieler Verbänden und Initiativen auf den Punkt und fordert die Kieler Politik und Verwaltung auf, nun endlich zum Wohle der Stadt Kiel zu verhandeln. Bündnis Klimagürtel Kiel

Kiel schützen

Am Ende sollte es darum gehen, Kiel vor zusätzlichen Verkehren zu schützen. Diesen Gedanken greift Mathias Stein, für Kiel im Bundestag, auf: „Ich favorisiere dabei grundsätzlich eine Lösung, die keine bzw. nur geringen zusätzlichen Kfz-Verkehr auf das Kieler Straßennetz bringt und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. „

(Das Beitragsbild zeigt die B404 auf Stadtgebiet.)

Weiterlesen?

KN online: Umstrittene Bundesstraße: Neubau einer Südspange in Kiel ist quasi vom Tisch

SSW: Abgesang für die Südspange. Jetzt den Ratsbeschluss umsetzen

Ratsversammlung gegen A21 auf Stadtgebiet