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Was macht die Bürgerinitiative Klimanotstand?

Gestern durfte ich bei einem Vernetzungstreffen dabei sein, zu dem die BI Klimanotstand in die Alte Mu eingeladen hatte. Wir waren mit mir elf Personen, darunter Vertreter bekannter Umweltgruppen wie NABU, BUND, Greenpeace, FFF (Fridays for Future), Scientists for Future. Einige waren Mitglieder von mehr als einer Initiative, denn die Ziele überschneiden sich ja. Zwei Personen kamen als Privatpersonen ohne zu einer bestimmten Gruppe zu gehören. Es ging um die Vorbereitung eines großen Klimaworkshops bzw um die Vorbereitung eines Gesprächs mit dem Oberbürgermeister, der diesen Klimaworkshop mit den Klimaschützer*innen machen will. Der OB Dr. Ulf Kämpfer unterstützt diesen Workshop und stellt Geld für eine Moderations-Agentur zur Verfügung. Als Veranstaltungsort ist das Kieler Schloss angedacht.

Diskussion über die Ziele des Workshops

Eine Frau in der Runde sagte, viele Menschen hätten Angst vor dem Klimaschutz. Denn effektiver Klimaschutz bedeute auch Verzicht von Bequemlichkeit und Annehmlichkeiten. Davor fürchten sich die Leute , auch wenn sie die Notwendigkeit einsehen, und verdrängen die ganze Problematik lieber . (Auf mich trifft dieser Befund auf jeden Fall zu.) Es kann sein, dass ein klimafreundliches Leben am Ende ein schönes Leben ist, aber der Weg dahin ist für viele nicht so einfach. Die Problematik eines solcher Workshops ist also, dass oft nur diejenigen kommen, die schon überzeugt sind. Das war der Fall während der Workshops für den Masterplan 100 Prozent Klimaschutz. Einer aus der Runde war da gewesen und erzählte wie er fast alle anderen Teilnehmer*innen aus den entsprechenden Gruppen schon kannte. Über diese Frage(n) wurde lange diskutiert. Was ist die Zielgruppe und wie bekommt man die Zielgruppe in den Workshop? Wie gestaltet man den Workshop, sodass er motiviert? Und was ist überhaupt das Ziel des Workshops?

Die Forderungen der BI Klimanotstand an die Politik

Die BI Klimanotstand hatte im Vorfeld schon einen Katalog von Maßnahmen formuliert. Hier die kurze Version:

  • Pro Jahr: 6% höhere Einspeisung erneuerbarer Energie in das Gas-und Wärmenetz
  • Pro Jahr: 6% energetische Gebäudesanierung
  • Pro Jahr: 6% Solarenergie-Ausbau auf allen nutzbaren Dachflächen
  • Sofort: Planungsbeginn von geschützten Radspuren auf mehrspurigen Straßen
  • Bis Ende 2019: Errichtung und Sanierung von Solaranlagen auf allen Schuldächern.
  • Bis 2020: Einführung eines 1€-Tickets
  • Bis 2022: autofreie Innenstadt 
  • Bis 2025: Umsetzung eines Mischkonzepts aus Stadtbahn und Stadtseilbahn
  • Bis 2030: Sperrung der Stadt für Autos mit Verbrennungsmotor
  • Bis 2035: klimaneutrales Kiel

Unbedingt auch die lange Version lesen, wirklich sehr detailliert und praxisnah: https://klimanotstand-kiel.de/massnahmen/ Der geplante Klimaworkshop solle auf keinen Fall hinter diesen Forderungen zurückfallen, sagte Erna Lange von der BI. Es gehe vielmehr darum, Maßnahmen zu definieren , die über den Katalog hinausgehen.

Erst der große , dann viele kleine Workshops oder umgekehrt?

Die Reihenfolge ist nicht klar. Zunächst diskutierte die Gruppe über die Idee, erst einmal in den Quartieren mit den Bürgern vor Ort zu arbeiten. Dafür fehlt wahrscheinlich die Zeit, denn der große Workshop ist für September geplant. Als realistischere Idee kristallisierte sich heraus, dass sich auf dem großen Workshop Teams bilden, die sich für ihre Quartiere verantwortlich fühlten. Denn eine strahlende Erstveranstaltung kann als Katalysator wirken.

“Die Sandsäcke rausholen”

Der Workshop soll einerseits eine Horrorszenario entwerfen. Wie wird die Welt aussehen, wenn das 1,5 Ziel nicht erreicht wird? Es ist fünf vor zwölf oder sogar schon später: diese Idee möchten die Klimaschützer*innen eindringlich unter die Leute bringen. Dabei sei die Verwendung von Bildern oder Metaphern genauso wichtig sein wie konkrete Informationen. Gleichzeitig soll motiviert werden, das Thema klimafreundliches Leben anzugehen. Wo klemmt es, was kann die Politik an Weichen stellen, damit klimafreundliches Leben leichter wird? Was sind die Probleme und Möglichkeiten vor Ort? Wie kann ein Gemeinschaftsgefühl geweckt werden?

Kein großer Aufwand

Schnell wurde sich die Runde einig, dass es eine low-budget Veranstaltung werden soll, und zwar aus Prinzip . Ein junger Mann von FFF, der gerade von “Ende Gelände” kam und etwas groggy war, sagte, man könne auch mit ganz einfachen Mitteln etwas erreichen. Hier einige der Idee: kein Catering, sondern alle bringen Essen mit. Die Referent*innen dürfen nicht mit dem Flugzeug anreisen. Kein “Frontalunterricht” sondern Stationen , an denen Expert*innen ihr Wissen oder ihre Erfahrungen teilen. Kostenlose Anfahrt der Teilnehmer*innen mit Bus oder Riksha.

Ich war beeindruckt vom Engagement der Klimaschützer*innen aus dieser Runde. Wenn man bedenkt, dass die Grünen bei der Europawahl in Kiel 37 Prozent erzielten, ist die Zeit für eine Verhaltensänderung auf breiter Ebene eventuell gekommen. Dafür könnte dieser Workshop ein Symbol werden.

(Das Foto zeigt die bröckelnde Steilküste in Schilksee. Der Klimawandel beschleunigt diesen an sich natürlichen Prozess.)

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Vermisst!

Nachtrag vom 26. Juni: Nach intensiver Suche wurde das Mädchen wohlbehalten am Kieler Hauptbahnhof gefunden!

Polizeiliche Mitteilung: Seit Freitag wird die 14 Jahre alte Cècile Grunewald aus Kiel-Friedrichsort vermisst. Sie könnte sich im Kieler Stadtgebiet aufhalten, hat aber auch Bezüge zur Stadt Brandenburg. Bisherige Suchmaßnahmen der Polizei waren nicht erfolgreich, sodass wir Medien und Bevölkerung um Mithilfe bitten.

Das Mädchen dürfte schwarze Kleidung tragen und hat auffällige, aufgemalte Augenbrauen. Eine Straftat steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht in Verbindung mit ihrem Verschwinden.

Personen, die Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Bislang drei Kandidaten zur OB-Wahl

Am 27. Oktober 2019 wählen die Kieler*innen einen neuen Oberbürgermeister oder eine Oberbürgermeisterin. Wird es wieder der amtierende OB Dr. Ulf Kämpfer? Seit Mai hat auch die CDU einen Kandidaten: Dr. Andreas Ellendt. Er muss noch vom Kreisparteitag bestätigt werden. Nachdem die Kieler Grünen mit 37 % so überragend gut in der Europawahl abgeschnitten haben, erwarten viele, dass sie auch ein*e Kandidat*in ins Rennen schicken. Die Satire-Partei „Die Partei“ hat Florian Wrobel nominiert.

Grüne Kandidatur bei OB-Wahl?

Bei der letzten OB-Wahl 2014 unterstützten die Grünen Ulf Kämpfer von der SPD. So wollten sie eigentlich bei der anstehenden Wahl wieder vorgehen. Nun haben 37 % der Kieler*innen bei der Europawahl am 26. Mai den Grünen ihre Stimme gegeben. Das sind mehr als doppelt so viel, als CDU (16,8 ) und SPD (16,4) zusammen erhielten. Deshalb ist die Erwartung jetzt berechtigt, dass die Grünen auch mit eigener Kandidatur in die OB-Wahl gehen. Im Gespräch war schon einmal die Kieler Grüne Luise Amtsberg, Mitglied des Bundestags. Zwar hat die Findungskommission gestern empfohlen, Ulf Kämpfer zu unterstützen. Die Spannung wird bleiben bis zur Jahreshauptversammlung der Kieler Grünen am 15. Juni.

Dr. Andreas Ellendt für die CDU

Der Vater von vier Kindern ist Lehrer für Physik und Chemie an der Kieler Gelehrtenschule. Davor unterrichtete er auch eine zeitlang in einer Waldorfschule. In einem Gespräch mit den Kieler Nachrichten nannte er die Schulpolitik und die Umwelt als seine Schwerpunkte. Er lebt mit seiner zweiten Frau in Suchsdorf. Politische Erfahrung sammelte er in seiner Funktion als Vorsitzender der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Kiel und als Vorsitzender des Ortsverbands Mettenhof/ Hasseldieksdamm.

Dr. Ulf Kämpfer möchte noch mal OB werden

Der amtierende Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bewirbt sich für eine zweite Amtszeit. Seine erste Amtsperiode wird bestimmt mit einer regen Bautätigkeit in Verbindung gebracht werden. Als er 2014 das erste Mal zum Oberbürgermeister gewählt wurde, war die Bevölkerung Kiels seit dem Jahr 2000 von Jahr zu Jahr gewachsen. Die gefühlte Wohnungsnot war eine Herausforderung. Mittlerweile stagniert das Bevölkerungswachstum seit zwei Jahren und sank zuletzt sogar leicht. Die Bauprojekte sind aber angeschoben und entweder die Bevölkerung wächst wieder oder der Wohnungsmarkt entspannt sich. Schlossquartier (fertiggestellt), Neumeimersdorf (1,600 Wohneinheiten!) , Hörn, Postareal Gaarden, MFG-5 Gelände – ganz neue Quartiere entstehen. Einige dieser Bauprojekte waren schon in der Pipeline, andere stehen erst am Anfang der Planung. Auf jeden Fall verändert sich Kiel stark. Andere Themen der letzten Jahre waren die Digitalisierung, die Umwelt, der Klimaschutz, die Innenstadt, die Integration der Geflüchteten. Der Verwaltungsjurist Kämpfer hat den Ehrgeiz, diese Themen weiter zu entwickeln und stellt sich der Wahl.

Die Satirepartie „Die Partei“ möchte „Den Bürgermeister“ stellen

Florian Wrobel ist als Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl bereits gesetzt.

Schicksalstag 15. Juni

Etliche Weichen werden am 15. Juni gestellt:

  • Die Kieler Grünen beraten auf ihrer Jahreshauptversammlung über eine Kandidatur fürs Amt des OB.
  • Die CDU wird wahrscheinlich den Kandidaten Dr. Andreas Ellendt auf ihrem Kreisparteitag bestätigen
  • Die Linke entscheidet auf ihrer Mitgliederversammlung , in welcher Form sie sich in die Oberbürgermeisterwahl einbringen will.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass noch andere Personen kandidieren. Auch eine aussichtslose Kandidatur kann durchaus Sinn machen, weil es eine Möglichkeit ist, Themen in die öffentliche Diskussion zu bringen. Für die Demokratie ist es auf jeden Fall gut, wenn es Wahlmöglichkeiten gibt.

Vor dem Bug der Zuiderdam

Ich sprach mit einer Aktivistin, die bei der Blockade des Kreuzfahrtschiffes Zuiderdam gestern dabei war und zwar unmittelbar an der Aktion im Wasser beteiligt. Ob sie auf dem Wulstbug stand oder in einem der kleinen Boote vor dem Bug, wollte sie mir nicht konkret sagen. Auch ihren Namen gab sie nicht preis.

Sie beschreibt ihre Angst, als die Polizei mit dem Schlepper agierte. Der Schlepper legte die Zuiderdam an die Abschleppleine. Unter der Leine und zwischen Schiff und Schlepper befanden sich kleine Boote. Das war also eine sehr gefährliche Aktion für die Menschen in den kleinen Booten. “Wir hatten zwischendurch Panik”, sagte sie. Es war auch brenzlig für die Personen, die auf dem Wulstbug standen, als ein Polizeiboot mit viel Schwung vorne herum fuhr. Meine Gesprächspartnerin berichtete auch, dass die Polizei Kajaks rammte und versuchte, die Menschen aus den Booten zu ziehen.

Meine Gesprächspartnerin gehörte zu den Personen , die nach der Aktion in Gewahrsam genommen wurden. Sie wurden zunächst in die provisorische Eingangshalle gebracht. Dort bekamen sie Decken, wofür sie sehr dankbar waren, denn einige von ihnen waren nass und froren. Zunächst durften sie auch die Toilette benutzen. Nach einer Weile wurde das aber nicht mehr erlaubt. Einige pinkelten in einen Gulli vor Ort. Auch diejenigen, die dann in die Gewahrsamzelle gebracht wurden, durften nicht auf die Toilette. Die Kieler Gruppe „smash cruiseshit“ hatte Unterstützung aus ganz Deutschland und dem Ausland. Bis auf eine Person gaben die Aktivist*innen ihre Identität nicht preis. Alle sind jetzt wieder auf freiem Fuß. Soweit der Bericht einer Aktivistin.

Das Foto zeigt sehr viel von dieser Aktion. Ganz klein vor dem Bug des riesigen Schiffes sieht man mehrere kleine Boote. Rechts klettern Personen auf den Tauen und ganz rechts auf dem Kran bringen Aktivist*innen ein Banner an. Hier sieht man auch gut den Wulstbug, das ist dieser Wulst ganz unten vor dem Bug.

Kreuzfahrtschiff in Kiel blockiert

Am 9. Juni blockierten etwa 50 Aktivist*innen der Initiative Smash Cruiseshit ein Kreuzfahrtschiff am Ostseekai. Mit Ruderbooten verhinderten sie das Ablegen der Zuiderdam . Andere kletterten auf den Bug, auf Festmachtaue und auf einen Baukran in der Nähe. Mit dieser Aktion möchten die Klimaaktivist*innen auf die Umweltzerstörung durch Kreuzfahrten aufmerksam machen. Die Aktion dauerte etwa 6 Stunden. Die Polizei räumte die Aktivist*innen vom Wasser und beendete um 4 Uhr den Einsatz. Hier zwei Pressemitteilungen, eine von der Gruppe Smash Cruiseshit und eine von der Polizei:

Darstellung der Aktivist*innen

Pressemitteilung: In Kiel verhinderten KlimaaktivistInnen der Gruppe “Smash Cruiseshit” sechs Stunden lang das Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffs. Sie fordern das Ende der klimaschädlichen Tourismusbranche, die seit Jahren steigende Emissionen verursacht und kritisieren die Arbeitsbedingungen an Bord. Die AktivistInnen wurden auf dem Wasser von der Polizei geräumt.

Um 16.10h – kurz nach der geplanten Auslaufzeit der knapp 300m langen Zuiderdam – wurde über die Bordlautsprecher verkündet, dass die Abfahrt sich aufgrund einer Blockade von KlimaaktivistInnen verzögere- Die Aktivistin Frieda Neuer bejubelte dies laut: “Unser heutiges Etappenziel haben wir erreicht – auf dass die Kreuzfahrtschiffe nie wieder ablegen!”

Auf und im Wasser waren über 50 Menschen nahe des Schiffes unterwegs. Sie schwammen im Wasser und auf Luftmatratzen, saßen in kleinen Schlaubooten, auf Kajaks und Kanadier-Booten und hielten Fahnen , auf denen Kreuzfahrtschiffe und deren dunke Abgaswolken abgebildet waren. Mit einem Transparent “sea rescue not cruise ships” erinnerten sie daran, dass Schiffe auf dem Mittelmeer zur Seenotrettung viel sinnvoller eingesetzt wären als für das Hin- und Herfahren zum Vergnügen. Zwei Menschen waren auf die Schiffstaue geklettert. Auf dem Kran der benachbarten Baustelle, wo gerade ein weiteres Kreuzfahrterminal entstehen soll, hatten sechs KletterInnen ein Banner mit ihrer Botschaft angebracht: “Save climate, stop cruise ships.”

Die Polizei musste zunehmend mehr Boote für die Räumung organisieren. Erst um kurz vor 22 Uhr am Abend hatte sie alle Aktivist*innen aus dem Wasser geräumt. Eine Spaziergängerin äußerte sich schockiert vom rabiaten Vorgehen der Polizei, die über mehrere Stunden versuchte, die Blockade zu räumen. Sie erzählte, wie bei dem Versuch den Schlepper am Kreuzfahrtschiff zu befestigen, eine am Tau kletternde Person durch Schütteln daran aus zwei bis drei Meter Höhe ins Wasser fiel, wie kleine Kajaks durch die Bugwellen der Polizeiboote absichtlich zum Entern gebracht wurden oder umgestoßen wurden, eine Schleppboot mit laufenden Rotorblättern rückwärts auf die DemonstantInnen zusteuerte oder diese rabiat über Stege geschleift wurden.

Ein Zelt für die Kreuzfahrtabfertigung wurde kurzerhand zur Gefangenensammelstelle umfunktioniert. Dort verweigert die Polizei den Menschen Telefonate mit ihrem Anwalt, teilweise auch den Toilettengang und auch Protokolle über die Beschlagnahmung der Boote und persönliche Gegenstände. Etwa zehn Personen wurden für das Insistieren auf Beschlagnahmeprotokolle noch weitere fünf Stunden eingesperrt. “Menschen, die zu ihrem Schutz anonym bleiben wollen, werden hier keine Grundrechte zugestanden. Das ist keine Seltenheit, sondern leider alltäglich. Zur Verteidiung der Interessen der Kreuzfahrtreederei Carnival Cruises und der Stadt Kiel an ihrem Kreufahrt-Image-Projekt werden alle Register gezogen” versichert Mia Block.

Die Gründe für die Aktion sind offensichtlich. Kreuzfahrt schadet der Umwelt in vielen Aspekten. Oft wird Schweröl als Treibstoff verwendet. Die mit den Abgasen ausgestoßenen Schadstoffe verursachen insbedondere in Fjorden mit abgeschlossener Luftzirkulation hohe Luftverschmutzung. Unter Wasser stört der Motorenlärm der Ozeanriesen Meeressäugetiere wie Wale und Delphine. Bei Kreuzfahrten in Polarregionen setzen sich die schwarzen Rußpartikel aus den Abgasen auf die vormals weiße Eisoberfläche ab , die dadurch schneller zu schmelzen beginnt. Mia Block schließt ab: “Weitere Aktionen werden mit Sicherheit folgen. Es gibt kein ruhiges Hinterland für die KlimazerstörerInnen!”

Ende der Pressemitteilung.

Hier die Darstellung der Polizei:

Die Blockade eines Kreuzfahrtschiffs durch ca. 50 Klimaaktivisten führte gestern zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften auf dem Ostseekai, der bis spät in die Nacht andauerte. Die Aktivisten hinderten den Kreuzfahrer unter anderem mit diversen Kleinbooten am Ablegen. Einige Aktivisten kletterten auf den Wulstbug und die Festmacherleinen des Schiffs. Fünf Aktivisten kletterten auf einen Kran, der sich auf dem Gelände des Ostseekais befand. Drei kamen im Verlauf der Aktion freiwillig wieder herunter. Zwei Aktivisten mussten von den Höhenrettern in der Nacht von dem Kran abgeseilt werden. Verletzt wurde bei dem Großeinsatz glücklicher Weise niemand.

Gegen 14:00 Uhr gingen bei der Regionalleitstelle Hinweise ein, dass sich mehrere Personen mit Booten dem Kreuzfahrtschiff „Zuiderdam“, welches am Ostseekai festgemacht hatte und diesen um 16:00 Uhr verlassen wollte, nähern würden. Einige Personen seien auf den Wulstbug und auf Festmacherleinen geklettert. Außerdem seien mehrere Personen auf den Baustellenkran, der sich auf dem Gelände des Ostseekais befindet, geklettert.

Die ersten Einsatzkräfte bestätigten die eingegangenen Hinweise. Das Vorgehen der Personen wurde von Seiten der Polizei als Versammlung eingestuft. Polizeikräfte aus ganz Schleswig-Holstein, Feuerwehr und Rettungskräfte sowie die Bundespolizei wurden alarmiert und zum Einsatzort entsandt.

Die Aktivisten verweigerten eine Kontaktaufnahme mit den Einsatzkräften. Nachdem die Versammlung von Seiten der Versammlungsbehörde der Stadt Kiel beendet worden war und die Aktivisten der Aufforderung, die Örtlichkeit zu verlassen, nicht nachkamen, nahmen die Einsatzkräfte insgesamt 41 Personen in Gewahrsam.

Fünf Aktivisten kletterten im Laufe des Nachmittags auf den Baustellenkran am Ostseekai. Drei verließen den Kran nach kurzer Zeit wieder. Zwei Aktivisten weigerten sich, vom Kran herunterzuklettern. Sie wurden von den Höhenrettern der Bundespolizei in Zusammenarbeit mit den Höhenrettern der Feuerwehr von dem Kran abgeseilt. Auch diese fünf Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Der Kreuzfahrer konnte um 21:50 Uhr seinen Liegeplatz in Richtung Kopenhagen verlassen. Er wurde von mehreren Booten der Wasserschutzpolizei bis zur Strander Bucht begleitet.

Verletzt wurde bei dem Einsatz glücklicher Weise niemand. Die 46 Aktivisten wurden noch im Verlauf der Nacht wieder aus dem Gewahrsam entlassen. 12 kamen kurz darauf einem Platzverweis nicht nach und mussten erneut in Gewahrsam genommen werden.

Gegen die Aktivisten wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung, des Widerstandes und des Hausfriedensbruchs eingeleitet.

Um 04:00 Uhr war der Einsatz beendet.

Ende der Pressemitteilung

Fairkleidet in Kiel

Mitte Mai präsentierten sich einige Anbieter*innen von ökologischer und fair produzierter Mode in der Alten Mu. Die Messe hatte den lustigen Titel “Fairkleidet”. Sie bot mir den Anlass über das Kieler Angebot für den ethischen Modekonsum zu berichten. Wenn man sich an die Devise hält, wenig aber dafür in guter Qualität zu kaufen, kann man sich das T-Shirt für um die 40 Euro vielleicht sogar leisten. Konventionelle Mode ist zwar oft günstiger, hat aber leider viele Nachteile für Menschen, Tiere und Umwelt: Katastrophale Arbeitsbedingungen der Färber und der Näherinnen oder der Einsatz von Pestiziden bei der Produktion von Baumwolle sind nur einige der Probleme. Wusstest du , dass mittlerweile auch Schafe in großen Ställen gehalten werden? Aus Tierschutzgründen ist nicht einmal mehr das Naturprodukt Wolle unproblematisch. Zum Glück bieten sich in Kiel zahlreiche Alternativen zur konventionellen Mode.

Frau Beta

Die beiden Frauen aus der Boutique Frau Beta sitzen in ihrem Laden in der Wilhelminenstraße 27 und nähen. Sie haben ihre Arbeitsbedingungen somit vollständig unter Kontrolle. Ihre genähten Werke bieten sie zum Verkauf an. Die Modelle – z.B. eine Pluderhose – können auch auf Bestellung gefertigt werden. Außerdem verkaufen sie Kleidung der Marken (Noorlys) und Armed Angels. www.frau-beta.de

(Noorlys)

Dieses Nebenlabel der Kieler Firma Shisha produziert ausschließlich aus veganen, recycelten und nachhaltigen Materialien. https://noorlys.com/ Erhältlich bei Frau Beta (Wilhelminenstr. 27), Shisha Store (Theodor-Heuss-Ring 124) , Secret Spot (Küterstr. 5), Surfhouse (Holtenauer Str. 83).

Armed Angels

Armed Angels bieten eine sehr große Palette an Konfektion für Damen und Herren. Vom T-Shirt bis zum Mantel ist alles bio und fair produziert. Dafür stehen verschiedene Siegel, die der Katalog für jedes Produkt auflistet. Da gibt es zum Beispiel das T-Shirt aus Bio-Baumwolle für knapp 40 Euro. Weil auf Entlaubungsmittel verzichtet wird, muss die Baumwolle von Hand geprflückt werden. (Was mir am Katalog übrigens nicht gefiel, waren die sehr mageren Models!) https://www.armedangels.de/ In Kiel erhältlich bei Frau Beta (Wilhelminenstr. 27) und Jo Jo (Holtenauer Str. 55).

King Louie

King Louie näht fantsievolle Mode im Stil der 40er und 50er Jahre aus Biobaumwolle. Bei Frau Beta (Wilhelminenstr. 27), tofte in der Holtenauer Str. 55. https://www.kinglouie.de/

Green Bomb

Dieses Label produziert nach eigenen Angaben zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen. Sie stellen nach dem Global Organic Textile Standard (GOTS) und dem Organic Content Standard (OCS) Blusen, T-Shirts und Sweatshirts her. https://www.greenbomb.info/. Bei tofte (Holtenauer Str. 65)

Loveli Sue

Ehemals Schülperbaum , jetzt in Dänischenhagen, Dorfstr. 13. Loveli Sue verkauft Mode aus Biobaumwolle, Hanf , Wolle, Tencel und anderen natürlichen und nachhaltigen Materialien. Ihre Marken: Mandala ( Yogamode aus Bio Baumwolle), Rosalie, Alma & Lovis und andere. https://www.lovlisue.de/

Kielfalt

Dieser Laden für Handgemachtes ist vor etwa zwei Jahren in die Holtenauer Str. 154 umgezogen. Die drei Inhaberinnen nähen und basteln . Sie verkaufen eigene und fremde Ware – alles in Heimarbeit oder kleinen Manufakturen handgemacht. Sie gehören zu den Kieler Pionier*innen der Fächervermietung. Über 50 Anbieter*innen stellen auf gemieter Fläche in Kommission ihre Waren aus. Textilien – für Kinder und Damen – sind eigentlich nur ein kleiner Teil des Angebots. Hier gibt es zwei Marken: die Eigenmarke Kielfalt und Earth positive. https://www.facebook.com/Kielfalt/

Tofte

Dieses Kieler Eldorado für den fairen und nachhaltigen Konsum befindet sich seit kurzem in der Holtenauer Str 65 . Nicht alles , aber Vieles hier ist öko und fair. Die relevanten Marken:

  • King Louie
  • Green Bomb
  • Potatoes
  • adrett
  • Wally
  • Munoman (für Männer)
https://www.facebook.com/TofteKleiderBrauchenLeute/

Atelier Strandgut.

Die Besitzer verkaufen Wolle, die sie selber aus Rohwolle spinnen und färben und zum Teil zu Mützen verstricken. Die Wolle stammt teilweise aus der Arche Wader, die vom Aussterben bedrohte Nutztiere beherbergt. Preusser Str. 20. https://www.atelier-strandgut-kiel.de/

Die Sache mit den Zertifizierungen

Für Baumwolle hat sich das Siegel Bio Cotton etabliert. Für Textilien insgesamt das Siegel GOTS, es steht für global organic textile standard. Es gibt auch Siegel, die sich auf die Arbeitsbedingungen und die Löhne beziehen, z.B. FAIRTRADE. Sie scheinen sich weniger durchzusetzen. Somit ist es eine Vertrauensfrage, ob man den Angaben der Hersteller*innen folgen mag. Einen guten Überblick der Zertifikate in der fairen und nachhaltigen Textilbranche bietet https://www.cotton.de/fair-bio/zertifikate/ Hier fand ich auch folgenden Satz: “Kein Standard deckt in allen Prozessstufen der Lieferkette soziale UND ökologische Aspekte zufriedenstellend ab. Wenn eine Modefirma beide Bereiche über die gesamte Lieferkette mit Hilfe von Nachhaltigkeitsstandards glaubwürdig abdecken möchte, dann müssen mehrere Standards kombiniert werden”. Aber manchmal ist das Beste auch der Feind des Guten. Wenn man bedenkt, dass die konventionelle Textilproduktion überwiegend gar nicht ökologisch oder fair abläuft, dann ist jeder noch so kleine Schritt in Richtung ökologisch und fair schon eine Verbesserung.

Bitte schreib mich an, wenn Du noch andere Quellen für ethische Mode in Kiel kennst. Ich kann diesen Artikel auch noch nachträglich anreichern.

Eine gute Alternative zu fairer und nachhaltiger Mode sind gebrauchte Textilien. Kiels lebhafter Markt für Second Hand Mode wäre Thema für einen weiteren Artikel.

(Das Foto entstand in der Alten Mu zur fairkleidet-Messe am 11. Mai.)

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BUND-Naturgarten: von Bienen und Hühnern

15. Juni 2019 um 15 Uhr: Von Bienen und Hühnern

Hier besteht die Möglichkeit, die Hühner in ihrer Umgebung kennenzulernen und/oder die Bienen an einem Bienenstock in ihrer Gemeinschaft zu erleben.

An jedem 3. Samstag im Monat bietet das Naturgarten-Team von April bis Oktober um 15 Uhr Gartenführungen an. Darüber hinaus bietet sich hier auch die Gelegenheit für gärtnerischen Erfahrungs- und Informationsaustausch zu ökologischen und nachhaltigen Themen. Dafür sind Mitbringsel für ein Buffet immer willkommen.
„Auch in diesem Jahr freuen wir uns auf spannende, lebendige und interessante Begegnungen sowie auf neue „Mitmacher*innen“, sehr gerne auch mit Kindern aller Altersstufen!“

Der Garten liegt am Eidertal-Wanderweg in der Nähe der B 404. Treffpunkt für Ortsunkundige bei unseren Veranstaltungen ist um 15 Uhr die Bushaltestelle „Karlsburg“ (Linien 41/42 und 43) stadtauswärts, später Eintreffende können den an den Bäumen angebrachten grünen Stoffbändern zum Garten folgen. Mit dem Rad oder zu Fuß empfiehlt sich die steigungsfreie, schöne Route über den Eidertal-Wanderweg vom Gewerbegebiet Tonberg aus.

Weitere Info:
www.bund-kiel.de
Facebook: BUND Kreisgruppe Kiel
Kontakt: Heidrun Kusserow,
0431 75432 und 0157 38093705

Hashtag Hiergeblieben

Am 12. Juni rufen die Seebrücke, Jugendliche Ohne Grenzen und viele weitere Unterstützer*innen zur Hiergeblieben! Gegen Abschiebung, Polizeiallmacht und Rassismus- Demo auf. Anlass ist die Innenministerkonferenz 2019 in Kiel. Treffpunkt der Demonstrierenden: Platz der Matrosen, um 18 Uhr am 12. Juni.

Pressemitteilung: “ In Bund und Ländern werden Gesetze und Maßnahmen vorangetrieben, die den Schutzanspruch von Geflüchteten und das Engagement der mit ihnen solidarischen Bürger*innen in Frage stellen.
Anlässlich der Frühjahrskonferenz der Innenminister des Bundes und der Länder vom 12. bis zum 14.6.2019 in Kiel fordern wir ein angstfreies Leben und Bleiberecht für alle Geflüchteten sowie das Ende der Kriminalisierungsversuche solidarischen Engagements von Bürger*innen!

Durch Abschottung der nationalen und europäischen Grenzen sowie die soziale Isolierung Geflüchteter in Lagern und Abschiebungen u. a. in Kriegs- und Krisengebiete wie Afghanistan und den Irak wollen Innenpolitiker*innen Deutschland vor Schutzsuchenden „schützen“. Mit solcher Politik werden jedoch nur rassistische Stimmungen in der Gesellschaft befördert.
Geflüchtete und nichtweiße Menschen, werden zunehmend Opfer rassistischer Anfeindungen. Sie fühlen sich bedroht und unerwünscht in Deutschland. Rassistische Hetze passiert längst nicht nur in den sogenannten sozialen Medien, sondern auch öffentlich im Alltag. Sie hat auch Einzug in den Bundestag und in Länderparlamente gefunden.
Zu den Diskriminierungserfahrungen kommt bei 180.000 Geduldeten bundesweit – davon sind 50.000 Kinder und Jugendliche – die Angst, gegen ihren Willen zur „freiwilligen“ Rückkehr überredet oder abgeschoben zu werden. Auch gut integrierte Menschen laufen Gefahr, aus ihrem Arbeitsumfeld, einer Ausbildung, aus Schule, Kita und Nachbarschaft gerissen zu werden. Sie werden Gefahren für Leib, Leben und Freiheit im Herkunftsländern ausgesetzt oder erleiden soziale Nöte und Kettenab-schiebungsrisiken im Dublin-Vertragsstaat.
Eine solche Hau-ab-Politik wird weder durch die Zahl der Schutzsuchenden, noch die herrschenden demographischen und sozialen Bedarfe auch des Arbeitsmarkts gerechtfertigt.

Wir sagen: Statt Angst zu verbreiten muss der Staat Sicherheit geben!

Während des Asylverfahrens und während der oft jahrelangen Duldung gelten vielerlei bürokratische Hürden. Eine Teilhabe an der Gesellschaft wird erschwert: Erwerbsarbeit und eine Ausbildung unter-liegen bürokratischen Hindernissen, die ohne Unterstützung kaum zu überwinden sind, oder sind gleich ganz verboten. Bildungsförderung wird in der Regel nicht gewährt.
Das gilt insbesondere für Geflüchtete, die in Lagern und Sammelunterkünften leben müssen. Die dort geltende soziale Isolierung, handgreifliche Konflikte und Kontrollen machen Betroffene krank. Hier kann nicht gelernt oder gearbeitet, können keine sozialen Kontakte geknüpft und gepflegt werden. Unterstützer*innen haben zu diesen Orten oft nur einen erschwerten Zugang.

Wir sagen: Menschen müssen an der Gesellschaft durch Arbeit und Bildung teilhaben können!

Schon lange wird nach Afghanistan abgeschoben. Internationale Menschenrechtsorganisationen und Medien zählen täglich in Afghanistan die Toten, die Zivilbevölkerung wird in einem Klima ständiger Angst und Attentatsgewalt zermürbt und außer Landes getrieben, Rückkehrer*innen kommen um: Alles tut offenbar nichts zur Sache. Bei der Innenministerkonferenz steht die Ausweitung der Abschiebungen auf der Tagesordnung. Selbst eine Rückkehr nach Syrien und in den Irak halten Innenpoliti-ker*innen für zumutbar.
Wir sagen: Schäm dich Deutschland!
Europa macht dicht und hat seine humanitären Ziele in libyschen Folterzentren, in informellen franzö-sischen Elendscamps, bulgarischen und griechischen Internierungslagern und auf dem Grund des Mittelmeers begraben.
2.297 Geflüchtete fanden 2018 den Tod im Mittelmeer. Flüchtlingen wird das Entkommen aus der Gewalt, Not und Verfolgung in Herkunftsländern und der Folter und Versklavung in den Transitländern versperrt. Anstatt selbst die Rettung zu organisieren, lassen EU-Staaten ihre Polizei und Staatsan-waltschaften gegen zivile Seenothelfer*innen ermitteln und Schiffe beschlagnahmen. Obwohl sich allein in Deutschland bereits mindestens 30 Städte und Kreise zu sicheren Häfen erklärt haben, blo-ckiert das Bundesinnenministerium weiterhin, dass Geflüchtete dort Aufnahme finden können. Das Mittelmeer ist derweil zum Massengrab verkommen.
Auch in Deutschland wird die Justiz in Marsch gesetzt. Neue Polizeigesetze sollen Identitätsfeststel-lungshaft ohne richterliche Kontrolle ermöglichen. Festsetzung und Freiheitsentzug wegen pauschalen Generalverdachts und rassistische Kontrollen gegen (vermeintlich) Nichtdeutsche drohen Alltag zu werden. Pastor*innen finden sich wegen ihrer Kirchenasyle unter Anklage. Das Bundesinnenminis-terium bedroht inzwischen auch Flüchtlingsräte mit langjährigen Haftstrafen.

Wir sagen: Nein zu Kriminalisierung von Flucht, Flüchtlingshilfe und Seenotrettung!

Das alles wollen wir nicht hinnehmen. Darum rufen wir anlässlich der Innenministerkonferenz (IMK) für Mittwoch, den 12.06.2019, in Kiel gemeinsam zur Demonstration auf gegen eine Politik, die sich in der Ausgrenzung der Schutzsuchenden und ihrer Unterstützenden genügt.

Wir fordern von den Innenministern des Bundes und der Länder eine Politik ein, die allen Men-schen in Deutschland ein Leben frei von Angst, Ausgrenzung, rassistischer Gewalt und Abschiebung gewährleistet.
Flucht ist kein Verbrechen! Kein Menschenleben ist verhandelbar!

WIR FORDERN:
• Bedingungsloses Bleiberecht für alle Geflüchteten!
• Sichere Fluchtwege nach Europa! Schafft sichere Häfen! Unterstützung für kommunale Aufnahmebereitschaft!
• Bildungszugänge für Kinder und Jugendliche unabhängig vom Aufenthaltsstatus!
• Chancengleichheit bei Bildung, Ausbildung und Arbeit!
• Abschaffung ALLER ausgrenzenden Gesetze und Regelungen wie Residenzpflicht, Asylbewerberleistungsgesetz, Lagerunterbringung (z.B. in AnkER-Zentren)!
• Abschaffung der Abschiebehaft!
• Legalisierung von Menschen ohne Papiere!
• Vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention für Flüchtlingskinder auch in der Praxis!“

Ende der Pressemitteilung

Kiel liebt Grün in der Europawahl 2019

Am 26. Mai verteilten sich die Stimmen laut vorläufigem Endergebnis folgendermaßen:

  • CDU 16,8 %
  • SPD 16,4 %
  • Grüne 37 %
  • AfD 5,9 %
  • Die Linke 6,0 %
  • FDP 4,8 %
  • Sonstige 13,1 %

Hier die beliebtsten Kleinparteien unter den „Sonstigen“:

  • Piraten 1,3 %
  • Tierschutzpartei 1,4 %
  • Die Partei 4,6 %
  • Volt 1 %

Die größten Veränderungen betrafen die SPD mit minus 18 Prozentpunkten und die Grünen mit einem Plus von 17,9 Prozentpunkten.

Hier die Höchstwerte der einzelnen Parteien in den Stadtteilen:

  • Die CDU erhielt 29,0 % der Wählerstimmen in Schilksee
  • Die SPD erzielte 22,9 % in Pries/ Friedrichsort
  • Die Grünen 46,1 % in Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook
  • AfD 12,1 % in Mettenhof.
  • Die Linke 13,4 % in Gaarden
  • FDP 7,0 % in Schilksee
  • „Sonstige“ wurden am häufigsten in Gaarden gewählt.

Quelle: www.kiel.de

Europaweite Fridays for Future Demo auch in Kiel

In Kiel und in etwa 1,300 weiteren Städte demonstrieren Schüler*innen und Studierende am Freitag, den 24. Mai für mehr Klimaschutz. Die Demonstration in Kiel beginnt um 9:30 auf dem Rathausplatz. Hier der Aufruf von Fridays for Future Kiel:

“ Wir machen die Europawahl zur Klimawahl!
Am 24.05. wollen wir die Politiker*innen daran erinnern, dass nicht nur lokal und regional gehandelt werden muss. Die Klimakrise ist die aktuell größte Bedrohung unserer Menschheit. Um sie zu stoppen braucht es supranationale Lösungen, die auch über Europas Grenzen hinaus wirken. Europa ist also ein wichtiger Schlüssel.

Deshalb streiken wir in Kiel zusammen mit anderen jungen Menschen in Europa und in der ganzen Welt. „