OB Ulf Kämpfer (SPD) möchte wieder gewählt werden. Am Donnerstag stellte er seine Wahlkampagne vor. Sein Slogan lautet „viel mehr vor“, wohl auch als Antwort auf den Slogan von Andreas Ellendt, dem Herausforderer von der CDU .
Kämpfer möchte nur wenige
Großveranstaltungen bestreiten, da zu solchen Veranstaltungen eher
schon Überzeugte kommen. Stattdessen möchte er viele
Einzelgespräche führen, in dem er von Haustür zu Haustür geht
oder sich auf den Wochenmarkt stellt. Er freut sich auch über
Facebook- und Whatsapp-Nachrichten. Dieser direkte Austausch bringt
seiner Meinung nach mehr Stimmen.
Er bedauerte etwas, dass Vieles, was er angeschoben hat, noch nicht sichtbar ist. So sind die großen Bauprojekte Hörn und Torfmoorkamp geplant und beschlossen, aber noch nicht sichtbar. Das möchte er vollenden.
Seine Plakate berühren folgende Themen, die auch die zentralen Themen seiner Wahlkampagne sein sollen: Klimaschutz, Bildung, Innenstadt, Wohnungsbau, Mobilität.
Klimaschutz
Auf dem Klimaplakat steht Kämpfer vor
einem der neuen Hybridbusse der KVG. Zu seinen Klimamaßnahmen
gehören vor allem die Umstellung auf Hybrid- und Elektrobusse und
-fähren. Er freut sich auf die Inbetriebnahme des neuen
Gasheizkraftwerks. Er möchte ÖPNV und Fahrradfahren fördern und
verweist auf den Ausbau der Veloroute 10. An der Umsetzung des
Masterplans 100 % Klimaschutz soll weiter gebastelt werden. Die
Ausrufung des Climate Emergency beginnt erste Wirkungen zu zeigen.
Bildung
Das Bildungsplakat hat den Text: “Du willst Rückenwind. Kiel fördert dich.” Es wurden in den vergangenen Jahren Millionen Euro in Schulen und Kitas investiert. Das soll aber erst der Anfang sein. In den nächsten Jahren sollen mit ihm als Oberbürgermeister u.a. 800 zusätzliche Kitaplätze entstehen.
Innenstadt
Das Plakat zum Thema Innenstadt ist ungewöhnlich in sofern als es nur Text enthält. Die Analyse: Online-Handel und Konkurrenz durch u.a. den Sophienhof, aber auch zu hohe Mieten und zu wenig “Zusammenarbeit” der Kaufleute in der Holstenstraße. Als Grund zum Optimismus nennt er die Investitionen im Umfeld: der Kleine Kiel-Kanal, im Ahlmann-Gebäude , am Bootshafen, Neubau an der Stelle des Woolworthgebäudes etc. Dazu kommen die Kreuzfahrer und die Bewohner des Schlossquartiers und demnächst der Hörn. Kämpfer ist optimistisch, dass all diese Maßnahmen noch weitere 50 Millionen Euro an Investitionen auslösen.
Wohnen
Das Thema Wohnen erscheint mir eigentlich als Kämpfers Hauptthema. Er verweist auf die Erfolge, die schon erzielt wurden. So wurde das Personal in der Verwaltung aufgestockt. Mehr als 1.000 Sozialwohnungen sind auf den Weg gebracht. Große Bauprojekte wie der Kieler Süden, Hörn, Postareal Gaarden , Torfmoorkamp, MfG-5 Gelände werden entwickelt. Mit der Kieler Baugesellschaft wird Kiel wieder selber bauen. Außerdem ist er dafür, dass Kiel seine Vorkaufsrechte öfter wahrnimmt.
Mobilität
Das Plakat zur Mobilität zeigt Kämpfer auf dem Fahrrad auf der Veloroute 10. Er selber besitzt kein Auto. In Bezug auf den Verkehr möchte er noch viel mehr erreichen: etwa Auto- und Bikesharing Stationen, Premiumfahrradrouten, Ausbau des ÖPNV einschließlich günstigerer Tickets, mehr Fährverbindungen über die Förde.
Ulf Kämpfer hat die Unterstützung von
vier Parteien: neben seiner SPD noch Grüne, SSW und FDP. Das würde
ihm auch Gestaltungsspielraum geben, da diese Parteien in der
Ratsversammlung kooperieren.
Anstelle eine Wahlprogramms stellt Kämpfer seine Ideen in einem sehr persönlich geschriebenem Heft vor. Es liest sich flott und verbindet autobiografische Details mit politischen Zielen und Beobachtungen. Besonders zu Denken gab mir ein Satz, den er im Zusammenhang mit Kiels Partnerstadt San Francisco schreibt. Das ist eine Stadt, die so teuer geworden ist, dass Lehrer*innen, oder Polizist*innen sich nicht mehr leisten können, dort zu wohnen. Kämpfer schreibt: “Es ist ein Dilemma: je erfolgreicher, je lebenswerter Kiel wird – wofür ich jeden Tag arbeite – umso größer die Gefahr der Verdrängung und Ausgrenzung. Die Balance zu halten, müssen wir besser hinkriegen als unsere tolle Partnerstadt an der amerikanischen Westküste”.
Ulf Kämpfer sieht der Wahl
optimistisch, aber auch demütig entgegen, denn während des
Wahlkampfes kann noch viel passieren.
Mehr Infos und online Kontaktmöglichkeiten:
www.ulf-kaempfer.de
Facebook: Ulf Kämpfer – OB für Kiel
info@ulf-kaempfer.de