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Wieder radelten hunderte Kieler auf den Straßen der Verursacher der Klimakrise!

Es war kalt und es drohte zu regnen. Kurz vor Beginn der Demonstration versammelten sich einige Radler*innen und mindestens 50 Polizist*innen auf dem Platz der Kieler Matrosen. Erstere erschienen mit viele phantasievollen Plakaten und bemalten Fahrrädern, letztere bewaffnet und mit Schutzausrüstung, was die Stimmung aber nicht kippen konnte. Insgesamt nahmen laut Polizeibericht etwa 200 Personen an dieser Demonstration teil.

Worin liegt die eigentliche Gefahr ?

Zwei junge Frauen, beide barfuß, hatten die Leitung der Demo und lasen die Vorgeschichte dieses Momentes vor, die Entwicklung der Ursache der Demo und den Widerstand der Ämter, Behörden und Gerichte. Viele Instanzen wurden eiligst bemüht, leider erfolglos. Die Gerichte verwiesen auf den nicht zu störenden Weihnachtseinkauf und die Unfallgefahr eines Hindernisses auf einer Autobahn, als würde jeder Stau zu Auffahr-Unfällen führen und die Polizei nicht in der Lage sein, dieses zu verhindern. Der Autoverkehr an sich als einer der großen Gefahren für die Menschen wurde ignoriert.

Selbstverständlich sollte die Demo da entlang gehen , wo zumindest eine Ursache der Klimakrise lag, beim Autoverkehr und selbstverständlich sollte dieser gestört werden um vielleicht einige Autofahrer zum Nachdenken während des Demozuges anzuregen. Aber es kam anders, und so wich die Demonstration auf den Theodor-Heuss-Ring aus.

Wird ein Ziel der Politik erkennbar werden?

Der Sinn und die große Akzeptanz bei den Menschen des Pariser Klima-Abkommens war der Inhalt der Ansprache zweier weiterer junger Frauen. Darauf hinzuweisen, dass dieses Abkommen zwar sehr gute Absichten zur Rettung des Planeten Erde beinhaltet, diese aber von der Industrie-Hörigkeit vieler Parteien und Regierungen konterkariert wird, ja nicht nur wurde, sondern konstant ignoriert wird. Wenn die Ausstiegszeit aus der Kohleverstromung in 2038 gesehen wird und der reale Rückbau der Windkraftanlagen in 2020 in Schleswig Holstein bilanziert wird, kann keines der vereinbarten Ziele gehalten werden. Die Politik ist im Wahljahr 2021 zum Handeln aufzufordern.

Nach drei sehr schönen Ansprachen setzte sich der Zug in Bewegung, mehrere hundert Meter lang, Mitradelnde von 16 bis weit über 60 Jahre jung, nutzten die Gelegenheit, auf ihre Ängste um die Erde aufmerksam zu machen. Am Theodor Heuss Ring in Höhe der Liebfrauen Kirche gab es die große Zwischenkundgebung, immer mit dem Hinweis auf den eigentlich unpassenden Ort für diese Veranstaltung. In den Beiträgen von TKKG, dem VCD und den fff Jugendlichen wurde hier auf die Gefahr des Anschlusses der A 21, der Zerstörung eines weiteren wichtigen Teils des Grüngürtels durch die Südspange und den weiter ungebremsten CO 2 Ausstoß durch den MIV hingewiesen.

Wer setzt sich in der Demokratie für den Erhalt der Erde ein ?

In vielen Gedanken klang die Enttäuschung über die hessischen und Bundes-Grünen durch, die zulassen, einen Wald für eine weitere Autobahn zu roden. Diese Autobahn würde nach Ansicht Vieler nicht gebraucht werden, wenn man eine Mobilität der Zukunft mit weitaus weniger LKW planen würde.

Weitere Ursachen für die Bedrohung des Klimas liegen in der Lebensmittel-Verschwendung, der industriellen Landwirtschaft, der fossilen Gebäude-Beheizung und der viel zu niedrigen Vorschriften im Wohnungsbau, darauf wurde ebenfalls hingewiesen. Die Menschheit hat große Aufgaben vor sich, die Erde weiter lebenswert zu erhalten, die Frage blieb im Raum, wer es durchsetzen soll, die Politik wurde dafür als nicht in der Lage angesehen.

Die wirklich großen Veränderungen, Naturschutz, solidarische Landwirtschaft, Windkraft, Atomausstieg haben die Menschen selbst organisiert, die Politik muß gezwungen werden, den gesetzlich Rahmen zu schaffen, ein langer Weg!

Der Demonstrationszug bewegte sich dann zurück zum Ausgangsort, wo er aufgelöst wurde, nicht ohne den Hinweis auf viele verwirrte Verschwörungs-Theoretiker am Ostseekai und eine weitere mutige Gegendemonstration unter anderem der Omas gegen Rechts.

Ulrich Hühn, 24148 Kiel, 14. 12. 2020

(Das Foto zeigt die Demonstrierenden auf dem Theodor-Heuss-Ring. Rechts im Bild sieht man eine der neuen Luftfilteranlagen.)

Querdenker und Antifa, sie können nicht miteinander reden

Heute demonstrierten etwa 400 Querdenker*innen am Ostseekai. In der Gegendemo trafen sich etwa 200 Personen gegenüber dem Schifffahrtsmuseum.

Am Rande der Querdenker-Demo bewegten sich auch Antifas und es kam laut Polizeibericht zu Rangeleien, die ich allerdings selber nicht beobachten konnte. Aber ich überhörte ein Gespräch zwischen zwei Querdenker*innen, die bedauerten , dass sie mit der Antifa nicht ins Gespräch kämen. Der Mann sagte: “Die wollen nur über Faschismus reden, aber das ist nicht mein Thema, da denken wir ja gleich.”

Mein Eindruck: auch wenn stadtbekannte Faschisten auf diesen Demonstrationen gesehen werden, das Gros der Demonstrierenden ist wahrscheinlich nicht besonders rechts. Sie haben ein anderes Thema, nicht Ausländerfeindlichkeit oder übertriebene Sicherheits- und Ordnungsfantasien, wie sie für rechtes Denken typisch sind, sondern die Angst vor einer Gesundheitsdiktatur. Und eine in meiner Sicht völlig falsche Wahrnehmung dieses Virus, das sie für nicht gefährlicher als eine Erkältung halten.

Ich pendelte zwischen beiden Demonstrationen hin und her. Hier einige der Punkte, die angesprochen wurden.

Kein Schulterschluss mit Rechten

Auf der Gegen-Querdenken-Demo, die vom Runden Tisch gegen Faschismus und Rassismus aufgerufen worden war, wurde vor den Verschwörungstheoretikern und ihrer Verquickung mit der Rechten gewarnt. Gleichzeitig wurde auch von dieser Seite die Regierung kritisiert, wenn auch aus anderen Gründen:

  • Milliardenpakete werden geschnürt um große Konzerne zu unterstützen. Beispiel: Neun Milliarden Euro bekam die Lufthansa.
  • Zu wenig Unterstützung für Krankenhauspersonal
  • Profitorientierung im Gesundheitswesen
  • Nur wenige Geflüchtete aus Moria wurden von Deutschland aufgenommen. Es ertrinken immer noch Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer.

Querdenkende im Wahn

Die Menschen auf dieser Demo wirken ganz normal, nett. Etwa gleich viel Frauen wie Männer, viele junge Leute dabei. Man kann es kaum fassen, dass diese sehr normal und sogar sympathisch wirkenden Menschen die Wirklichkeit völlig verdreht wahrnehmen. Hier einige der Punkte aus ihrer Weltsicht, mit meinen Anmerkungen in Klammern:

In ihrer Selbstdarstellung distanzieren sie sich von Links- und Rechtsextremen gleichermaßen. (Tatsächlich gilt die Bewegung als rechts-offen. Anlässlich einer anderen Demonstration sagte mir eine Person aus dem Orgateam auch ganz offenherzig, sonst bekämen sie keine Mehrheit in der Gesellschaft. )

Sie fordern eine Wiederherstellung der Grundrechte.

Sie fordern Meinungsfreiheit, die sie eingeschränkt sehen, weil ihre Ideen oder Interpretationen von den Mainstream-Medien nicht aufgegriffen werden. (Mein Eindruck dazu: es gab in den Medien jede Menge ernsthafter Auseinandersetzung mit ihren Themen.)

Sie fürchten sich vor einer Impfpflicht.

Sie sehen die Gesellschaft an der Vorstufe einer Gesundheitsdiktatur. (Mein Eindruck: Da könnte was dran sein!)

Sie halten Covid-19 für einen Erkältungsvirus und nichts anderes. Einer der Redner, Herr Dr. Weber, der sich als “Verschwörungserkenner” der ersten Stunde bezeichnet, sagte: “50 Erkältungen pro 100.000 Einwohner führen dazu, dass die Grundrechte ausgesetzt werden.” (Dass man an Erkältungen im Gegensatz zu Covid-19 nicht stirbt oder auch nur ernsthaft erkrankt, beeindruckt ihn anscheinend nicht. )

Sie wollen wieder in Liebe und Frieden leben. (Wer will das nicht.)

Mir fiel auf, dass viele der Demonstrierenden keine Maske trugen. Aus dem Polizeibericht: „Die Leiterin wurde aufgefordert, auf die Tragepflicht hinzuweisen. Andernfalls wäre Versammlung aufgelöst worden. Ein Teil der Demonstranten hielt sich an die Aufforderung, ein anderer Teil verließ daraufhin die Veranstaltung.“

Demonstrationen in Kiel bleiben friedlich

Impressionen von der Corona Kundgebung

Strengere Corona-Auflagen für Kiel

Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Kiel weiter an. Im Vergleich zum Vortag gibt es 46 Neuinfektionen. Das Gesundheitsamt verzeichnet dabei ein zunehmendes Infektionsgeschehen in der gesamten Bevölkerung ohne dass sich die Ansteckung auf wenige Ausbruchsgeschehen reduzieren lässt. Das Virus ist inzwischen überall.

Aktuell sind 324 Kieler*innen infiziert. Die Zahl der seit dem 10. März 2020 infizierten Personen ist damit auf 1569 Personen gestiegen. 21 Kieler*innen werden als Verstorbene mit einer COVID-19-Erkankung gezählt. 881 Personen befinden sich in Quarantäne. Das durchschnittliche Alter der Infizierten beträgt 36 Jahre.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 97,2. Deutschlandweit liegt sie bei 149,7.

Im Städtischen Krankenhaus liegen derzeit insgesamt sechs Patient*innen mit einer COVID-19-Erkrankung, drei davon müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Im Universitätsklinikum UKSH werden derzeit zwölf Patient*innen mit einer COVID-19-Erkrankung behandelt, vier davon auf der Intensivstation.

„Angesichts der steigenden Fallzahlen benötigen wir weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Kiel“, kündigt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer an. „Das Coronavirus ist überall in der Bevölkerung angekommen. Wir benötigen jetzt Interventionen, die die Welle brechen können.“

Folgende weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden in Absprache mit der Landesregierung vorbereitet:

Private Zusammenkünfte mit Freund*innen, Verwandten und Bekannten in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich sind auf den eigenen und maximal einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Fall auf maximal fünf Personen zu beschränken. Kinder bis 14 Jahre sind hiervon nicht ausgenommen.

Die Mitglieder größerer Haushalte mit mehr als fünf beziehungsweise zehn Personen dürfen sich auch in der Öffentlichkeit treffen, aber nicht mit weiteren Personen. Diese neue Regelung wird ab Sonnabend, 12. Dezember, zunächst bis zum 23. Dezember gelten. Über Weihnachten will sich Kiel an der Regelung des Landes Schleswig-Holstein orientieren.

Gemeinsam mit allen Alten- und Pflegeheimen in Kiel wird die Teststrategie für die Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen der Pflegeeinrichtungen weiterentwickelt. Dazu treffen sich morgen in einer Videokonferenz die Leitungen der Alten- und Pflegeheimen mit dem Sozialdezernenten Gerwin Stöcken und der Leiterin des Gesundheitsamtes Sabine Herlitzius. Gesundheitsminister Heiner Garg hat seine Unterstützung dafür bereits signalisiert. Tests und Schulungen können relativ kurzfristig organisiert werden.

Die Landeshauptstadt Kiel wird aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung ihren Regelbetrieb ab nächster Woche herunterfahren. Ziel ist es, auch im Dienstbetrieb die persönlichen Kontakte zu reduzieren, um weitere Infektionen zu vermeiden. Verschiedene Einschränkungen werden ab Mittwoch, 16. Dezember, bis vorerst Freitag, 8. Januar 2021, gelten. Diese werden in den nächsten Tagen ämterbezogen erarbeitet. Auch soll mit dieser Maßnahme erreicht werden, dass zusätzliche Mitarbeitende im Gesundheitsamt eingesetzt werden können.

Zur Sicherung der Kontaktnachverfolgung bittet das Gesundheitsamt die Bundeswehr um Unterstützung.

Für das Einkaufszentrum rund um den Kurt-Schumacher-Platz in Mettenhof wird eine Maskenpflicht angeordnet.

Die für die Maßnahmen notwendige Allgemeinverfügung bringt die Landeshauptstadt Kiel bis Sonnabend, 12. Dezember, auf den Weg.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Kiel

Kein Naturwald für Kiel

Pressemitteilung des NABU Kiel: Zum Beschluss im Innen- und Umweltausschuss zum Kieler Stadtwald: Der NABU Kiel fordert von der Politik endlich zu handeln, statt die Ausweisung als Naturwald auf die lange Bank zu schieben.

Seit rund acht Jahren fordert der NABU Kiel den Kieler Stadtwald vollständig als Naturwald auszuweisen. In dieser Zeit wurden unzählige Gespräche mit den Parteien geführt. Die Argumente für die Ausweisung als Naturwald liegen auf der Hand. Die Stadt spart die hohen Kosten der forstlichen Nutzung, die die Einnahmen überschreiten, der Wald wird zur CO2-Senke und trägt so zum Klimaschutz bei und es wäre die Chance dem Artensterben in Kiel was entgegenzusetzen. Außerdem würde der Wald auch als Naherholungsgebiet dadurch stark aufgewertet werden, denn eine Nutzung für die Kieler Bevölkerung und für Waldkindergärten wäre nach wie vor möglich. Als Naturwald wäre der Schutzstatus langfristig gesichert.

Dass die Ratskooperation dem Antrag der Linken nicht zugestimmt hat, zeigt, dass es den drei Parteien nicht um die Argumente ging, sondern die Parteien weiterhin Politik nach dem Motto betreiben „nur der anderen Partei keine Erfolge ermöglichen“. Die Art von Politik ist von vorgestern. Gerade junge Menschen fordern von der Politik beim Klima- und Artenschutz Fachpolitik auf Basis von Argumenten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu betreiben. So brauchen sich die etablierten Parteien nicht über Politikverdrossenheit zu wundern. Dass die LINKE mit ihren Beschlussvorlagen zum Stadtwald und zur Südspange zur neuen Kieler Ökopartei wird, hätte man vor ein paar Jahren noch für unmöglich gehalten.

Der Stadt Kiel ist dabei eine große Chance entgangen. Denn Kiel hätte bundesweit mit der Ausweisung als Naturwald aufsehen erregt und damit die beste Werbung für die Stadt machen können.

Der getroffene Beschluss der Ratskooperation ist dagegen völlige Augenwischerei, denn die Antworten auf die genannten Fragen sind im Prinzip bekannt. Und bei der geringen Waldfläche ist es fachlich völliger Unsinn, unterschiedliche Schutzgebietsformen zu wählen – hätte man doch vorher mal Fachleute gefragt.

V. i. S. d. P. Hartmut Rudolphi, NABU Kiel

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Bäume haben in Kiel einen schweren Stand

Kiel: Baumgemetzel auf Hof Hammer

Danni never dies

Ein Kommentar von Ulrich Hühn. Danni never dies. – Alle Bäume bleiben. – Autos weg, Busse her, kostenloser Nahverkehr! – Verkehrte Welt.

Das waren die Gedanken, die von der Demonstration für den Erhalt des Dannenröder Forstes auf dem Europaplatz am 7. 12. 2020 blieben.

„Danni never dies“ ist eine Aussage, die im Angesicht Schwarz-Grüner Regierung, höchst zweifelhaft geworden ist. Wenn ich die leider inzwischen unvertraute Welt derzeit in Hessen betrachte, ziehe ich diese Schlussfolgerung.

In einem Bundesland , in dem die Grüne Partei an der Regierung beteiligt ist, hatte zumindest in den letzten Jahrzehnten gewiß und verlässlich, der Natur- und Umweltschutz oberste Priorität .

Grüne waren verlässlicher Naturschutz

Ich kann aus meiner Heimat berichten, in der keine Atomkraftwerke mehr laufen und die Halbinsel Eiderstedt, besonders der Nationalpark Wattenmeer Weltkulturerbe ist, alles der Grünen Regierungsbeteiligung zuzuschreiben.

Folgt der messerscharfe Schluß, auch besonders in Anbetracht der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele: kein Baum wird mehr gefällt, zumindest nicht für den Autoverkehr, bei grüner Regierungsbeteiligung.

Mitregieren bedeutet viel

Doch was heißt eigentlich, und nun sage Tarik Al Wazir nicht, er hätte letztes Jahr von der Problematik der A 49 erfahren, der Dannenröder Forst, wie auch der Hambacher Forst sind arg gefährdet, stehen vor der Rodung, und zwar ausschließlich aus wirtschaftlichen Interessen .

Insofern liegt der letzte Gedanke, „verkehrte Welt“, nahe: in Schleswig Holstein werden sowohl der Fehmarnbelt Tunnel gebaut, als auch die Autobahnen A 20 und A 21 weiter gebaut, die Lage in Hessen habe ich gerade beschrieben und in Baden Württemberg werden die Autobauer hofiert, egal wer Ministerpräsident ist.

Beklemmende Zukunftsaussichten

Was mag da in 2021 auf uns zu kommen, denn wohl nur Olaf Scholz selbst ist in einem Deutschlandfunk Interview noch davon überzeugt, seine SPD werde einen derart guten Wahlkampf bieten, daß er Kanzler wird. Nein, entweder ein/e Grüne/r oder ein/e christdemokratischer PolitikerIn wird Bundeskanzler. Was mag denn da auf unser Land angesichts der gerade beschriebenen exekutiven Auswüchse zu kommen? Wie stark sind die Reformbestrebungen, keinen Inlands Flugverkehr mehr zu zulassen, Wohngebäude nur noch im Null Energie Standard zu genehmigen und, etwa, um eine die Armut zu bekämpfende Praxis einzuleiten, ein Grundeinkommen perspektivisch einzuführen.

Ich bin da sehr wachen Auges, einmal, wegen sofort zu stoppender Rodungsmaßnahmen, und weiter in Erwartung politischer Hoffnung auf frische Gedanken in unserem Land, Europa und der Welt, zu sehen, welche Hoffnungen die Grünen wecken wollen.

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Südspange und A21-Anbindung

Protest in Kiel gegen Rodung des Dannenröder Forsts

Hamburger Ausbildungsmesse für Abiturient*innen

Diese Hamburger Ausbildungsmesse ist bestimmt auch für Kieler Abiturient*innen von Interesse!

Pressemitteilung: Abiturientinnen und Abiturienten aufgepasst! Am Samstag, den 12. Dezember 2020, startet Hamburgs erste Online-Ausbildungsmesse. In der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr gibt es zahlreiche Informationen, persönliche Beratung und konkrete Firmenkontakte rund um den Berufseinstieg. Über 40 Hamburger Betriebe präsentieren auf der ‚Abi-Up-Digital‘ ihre anspruchsvollen Ausbildungsstellen. Mit einem Klick auf www.abi-up.de geht es vom heimischen PC, Tablet oder Smartphone direkt los.

„Es läuft gut für Abiturienten: Im Jahr 2019 wurden in Hamburger Unternehmen insgesamt 5.640 Ausbildungsverträge von Abiturienten unterzeichnet, bei den Schülern mit dem mittleren Schulabschluss gab es 4.130 Abschlüsse, also fast 1.500 weniger“, beschreibt Sönke Fock, Chef der Agentur für Arbeit Hamburg, das hohe Interesse von Abiturienten an einer dualen Berufsausbildung. Fock richtet sich an Schülerinnen, Eltern und Lehrer: „Der Fachkräftebedarf ist trotz der Corona-Pandemie in fast allen Branchen hoch und wird in der nahen Zukunft sogar noch zunehmen. Allein in den nächsten fünf bis sieben Jahren gehen in Hamburg über 67.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Fach-und Führungskräfte in den Ruhestand, weil sie bereits über 60 Jahre alt sind. Bei den über 55-Jährigen klafft die Lücke mit 165.000 noch weiter auf. Das sind alles sehr gut qualifizierte und langjährig beschäftigte Arbeitnehmer, die mit jungen Leuten ersetzt werden müssen. Die Unternehmen auf der Abi-Up haben dies erkannt, sie wollen junge Leute ausbilden, um ihren Personalbedarf langfristig zu decken. Insgesamt also gute berufliche Perspektiven für junge Berufseinsteiger.“ Interessante Ausbildungsplätze gibt es an dem Samstag praktisch über alle Wirtschaftsbereiche Hamburgs: Gesundheit, Chemie, Öffentliche Verwaltung, Energie- oder Medizintechnik, Logistik, Handel oder Dienstleistung.

Neben den zahlreichen Ausbildungsangeboten für das Jahr 2021 möchten die Arbeitsagentur und die ausstellenden Unternehmen vor allem mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen. „Persönliche, digitale Kontakte sind trotz der Pandemie möglich. Über Video, Ton- oder Textnachrichten treten wir mit den jungen Besucherinnen und Besucher in den Dialog und können so informieren, beraten und auch diskutieren. Unternehmen lernen zukünftige Bewerber kennen, vereinbaren weitere Schritte, um die Möglichkeiten einer Ausbildung zu konkretisieren. Zudem sind verschiedene Vorträge, Interviews und Filmbeiträge auf der Website hinterlegt, die bei der Berufswahl unterstützen und das Bewerbungsverfahren entscheidend voranbringen können. Weiterhin überprüfen wir gern online die Bewerbungsunterlagen der jungen Leute“, erklärt Matthias Neyer, der als Berufsberater die Digitale Ausbildungsmesse entscheidend gestaltet hat.

Bereits heute ist Website der Ausbildungsmesse freigeschaltet. Über www.abi-up.de können sich die jungen Leute gut auf den Termin vorbereiten und bestens über die Unter-nehmen und deren Ausbildungsangebote informieren. Ein E-Book gibt weitere wichtige Hinweise und Tipps zum Messebesuch, die auch für weitere Bewerbungsaktivitäten gut zu verwenden sind.

Hier geht es zur Online Messe: www.abi-up.de

Erneut Bombenentschärfung im Schwentinental

Polizeiliche Mitteilung:

In Schwentinental ist erneut eine Fliegerbombe aufgefunden worden. Der amerikanische 500- Pfund-Blindgänger soll Freitagvormittag entschärft werden. Rund 1.000 Anwohner aus Schwentinental und Elmschenhagen müssen ihre Häuser verlassen. Auch die Bundesstraße 76 wird gesperrt.

Quelle: Landeshauptstadt Kiel

Um 09 Uhr werden am Freitag die Straßensperren eingerichtet. Bis 10 Uhr müssen alle Anwohner bzw. Angestellten ihre Häuser bzw. Arbeitsstätten verlassen haben. Die Bundesstraße 76 wird ab etwa 09:45 Uhr gesperrt. Die Entschärfung beginnt, sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Über die Dauer der Maßnahmen können keine Angaben gemacht werden.

Anwohner werden mit Handzetteln über die Entschärfung informiert. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen über Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich mit Nachbarn auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 08 Uhr die Schwentinehalle (Aubrook 6, 24222 Schwentinental) als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Die Stadt Schwentinental weist darauf hin, dass in der Halle Mund- und Nasenschutzmasken getragen werden müssen.

Da das Platzangebot in der Halle begrenzt ist, sollten sich betroffene Personen bereits jetzt Gedanken über einen alternativen Aufenthaltsort machen und sich grundsätzlich auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten.

Für Anwohner, die ihre Wohnungen nicht eigenständig verlassen können, richtet die Stadt Schwentinental ab Donnerstag ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 04307 / 811-228 ein. Auch bei sonstigen Rückfragen soll die genannte Telefonnummer genutzt werden. Das Bürgertelefon ist Donnerstag von 08 Uhr bis 18 Uhr und Freitag ab 08 Uhr bis Entschärfungsende besetzt.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten www.kvg-kiel.de bzw. www.vkp.de nachgelesen werden. Der Bahnverkehr ist nicht betroffen.

Die Polizei wird am Einsatztag über die Sozialen Medien laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Zur Lage der Drogenabhängigen in Kiel

Die Sucht-und Drogenbeauftragte des Landes Angelika Bähre referierte im Sozialausschuss über die Lage der Drogenabhängigen in Kiel. Sie schätzt, dass mehrere Tausend Menschen Heroin oder Kokain konsumieren. Das ist allerdings nur eine grobe Annäherung, ausgehend von der Anzahl der getauschten Spritzen.

1.350 Menschen substituieren legal in Kiel, das heißt sie erhalten ein Ersatzmittel wie Methadon, um den Suchtdruck zu nehmen. Damit ist Kiel in Relation zur Bevölkerung die Substitutionshauptstadt von Deutschland.

Mehr Drogentote

Die Polizeistatistik weist 51 Tote für Drogentote für Schleswig-Holstein im Jahr 2019 aus. Die Tendenz zu steigenden Todeszahlen liegt paradoxerweise an Fortschritten in der Drogentherapie.Es sterben jetzt vermehrt Konsument*innen, die schon sehr langfristig Drogen konsumieren. Dank Substitution werden Abhängige deutlich älter als früher. 75 Prozent der verstorbenen Drogenabhängigen sind jetzt über 50. Sie haben dann aber viele gesundheitliche Probleme und sind früh gealtert. Typische Krankheiten sind Leberkrebs und Hepatitis C.

Kokain, Cannabis etc

Der Konsum von Kokain hat stark zugenommen, berichtet Frau Bähre. Das läge daran, dass Kokain gesellschaftlich akzepierter sei als Heroin. Es sind oft Selbstständige, die hart arbeiten und in ihrer Freizeit Kokain konsumieren und in die Sucht abgleiten. Kokain gelte als Partydroge und – man mag es kaum glauben – als Naturprodukt und damit sicherer als synthetische Partydrogen. Eine Rolle spielt auch der gesunkene Preis.

Auch medizinische Opiate werden konsumiert, oft von Schülern, die ihren Eltern Medikamente wie Tramal entwenden. Diese medizinischen Opiate werden aber auch von Dealern vertrieben.

Unter jungen Leuten hat Cannabis heute einen Stellenwert ähnlich wie Alkohol. Das ist problematisch, weil das Cannabis von heute gehaltvoller ist als die Hippiedroge der Großeltern. Das moderne Cannabis kann zu Psychosen und Depressionen führen. Frau Bähre warnte außerdem über die besondere Gefahr von Drogen bei jungen Leuten, denn das Gehirn ist erst mit 25 voll entwickelt.

Der reine Heroinkonsum ist beinahe ausgestorben. Typisch ist dagegen der polyvalente Konsum, oft auch in Verbindung mit Substitution.

Hilft ein Drogenkonsumraum?

Der Sozialausschuss sprach sich mehrheitlich, bei Ablehnung durch die CDU, für einen Drogenkonsumraum aus. Der nächste Schritt ist die Beratung in der Ratsversammlung. Umgesetzt werden kann das Projekt erst, wenn auch das Land SH einverstanden ist.

Die Vorteile zur Schadensminimierung sind zahlreich:

  • Alte Spritzen können gegen neue getauscht werden.
  • Konsumierende kommen hier eventuell das erst Mal in Kontakt mit Hilfestellen.
  • In diesem Raum können sie sicherer spritzen oder inhalieren als auf der Straße.

Diesen Vorteilen stehen allerdings auch erhebliche Kosten gegenüber. Erfahrungen in anderen Städten haben gezeigt, dass so ein Konsumraum nur angenommen wird, wenn er täglich acht Stunden geöffnet ist. Bei kurzen Öffnungszeiten von etwa zwei Stunden kommt niemand. Es müssen also ganztags gut ausgebildete Sozialarbeiter*innen und medizinisches Personal anwesend sein. Frau Bähre schätzt den Betrieb eines Drogenkonsumraums unter diesen Bedingungen auf 900.000 Euro im Jahr.

Sozialdezernent Gerwin Stöcken sieht einen Drogenkonsumraum als problematisch. Er sagte: “Wenn wir das nur in Kiel machen, hat Kiel noch mehr Anziehung.”

Frau Assaeva (CDU) bezeichnete einen Drogenkonsumraum als Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik der Stadt. Das würde zu Lasten der bestehenden Institutionen gehen. In der Diskussion waren sich alle Befürworter einig, dass der Konsumraum nur ein Add-On sein dürfe.

Wenn Drogenkonsumraum, dann richtig!

Frau Bähre erwähnte ein großes Problem bei der Ausgestaltung so eines Raumes. Einige Bundesländer schließen den Beikonsum bei Substituierten aus. Damit wird aber ein großer Kreis von Drogenabhängigen aus dem Konsumraum ausgeschlossen. Die meisten Substituierten nehmen doch noch Rauschmittel nebenbei und unterlaufen mit diesem Verhalten gewissermaßen den Sinn der Substitution.

Bei der Konzipierung eines Drogenkonsumraums sollte auch darauf geachtet werden, dass es Angebote für Frauen, etwa separate Öffnungszeiten gibt. Denn die Erfahrung hätte gezeigt, dass Frauen das Angebot sonst kaum nutzen würden, erklärte Frau Bähre.

Anna-Lena Walczak (SPD) fasste wohl die Mehrheitsmeinung im Sozialausschuss über den Drogenkonsumraum zusammen: “Es ist ein Weg für einen menschenwürdigen Umgang mit Menschen, die ein normales abstinentes Leben nicht so einfach schaffen.”

Damit Kiel einen Drogenkonsumraum bekommen kann, müsste das Land eine entsprechende Verordnung erlassen.

Volksdroge Nummer eins ist übrigens immer noch der Alkohol. Ganz legal im Supermarkt erhältlich.

(Das Foto zeigt einen Spritzenautomat an der Ecke Kaiserstraße /Karlstal.)

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Was macht die Drogenhilfe Kiel Ost?

Treffpunkt Galatas: Pakete für Obdachlose

Kommt ein Drogenkonsumraum für Kiel?

Corona-Auflagen in SH ab 30. November

(Nachtrag vom 30.11. : Die Schulferien werden nicht verlängert, aber es schließen sich zwei Tage Homeschooling an. Mehr siehe weiter unten im Text!)

Der Bund-Länder-Beschluss vom 25. November wird in Schleswig-Holstein in etwas veränderter Form umgesetzt. In der Pressemitteilung der Landesregierung heißt es: “Da sich die Infektionszahlen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt etwas günstiger entwickelt haben, werden in Schleswig-Holstein entsprechend der Öffnungsklausel für Länder mit niedrigeren Inzidenzen nicht alle Punkte des Beschlusses der Konferenz umgesetzt.”

Es gibt einige Lockerungen, einige Auflagen werden dagegen verschärft, Vieles bleibt wie seit Anfang November gewohnt. Hier sind die Regeln, die ab 30. November und vorerst bis zum 20. Dezember gelten.

  • Bei den Kontaktbeschränkungen bleibt es in Schleswig-Holstein bei maximal 10 Personen aus maximal zwei Haushalten im öffentlichen Raum, sowie bei maximal 10 Personen im privaten Raum. Wichtig bleibt, Kontakte weiterhin auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren.
  • Körpernahe Dienstleistungen wie in Nagel-, Kosmetik- sowie Massagestudios dürfen – unter Hygieneauflagen – wieder angeboten werden.
  • Außenbereiche von Tierparks, Zoos, und Wildparks und ähnlichen Einrichtungen dürfen – unter Hygieneauflagen – wieder öffnen.
  • Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird räumlich ausgeweitet. Diese gilt nun zusätzlich

– nach Ausweisung durch die kommunalen Behörden auch in Bahnhöfen, Bahnhofsvorplätzen und Haltestellen
– in geschlossenen Räumen, die öffentlich oder im Rahmen eines Berufs- und Kundenverkehrs zugänglich sind, sowie grundsätzlich am Arbeitsplatz in geschlossenen Räumen. Ausnahmen hierzu gelten:

– am festen Steh- oder Sitzplatz, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten oder die Übertragung von Viren durch ähnlich geeignete physische Barrieren verringert wird;
– bei schweren körperlichen Tätigkeiten;
– wenn Kontakte nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts erfolgen;
– bei der Nahrungsaufnahme;
– wenn dies aufgrund der besonderen Umstände des Einzelfalls unzumutbar ist;
– im Rahmen gerichtlicher Verhandlungen und Anhörungen.

In den Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die Infektionszahlen im schleswig-holsteinischen Vergleich überdurchschnittlich hoch sind, werden regional verschärfte Maßnahmen in Kraft treten. Diese Maßnahmen werden zwischen der Landesregierung und den Kreis-/oder Stadtverwaltungen abgestimmt und dann jeweils vom Kreis/ der kreisfreien Stadt per Allgemeinverfügung verkündet. Regional verschärfte Maßnahmen sind bisher für den Kreis Pinneberg und die Landeshauptstadt Kiel in Vorbereitung/Umsetzung.

Auf die regulären Weihnachtsferien folgen am 7. und 8. Januar zwei Distanz-Lern-Übungstage, bei denen die Kinder zu Hause lernen. Letzter regulärer Schultag ist der 18. Dezember, erster regulärer Präsenztag ist der 11. Januar.

Wie es nach dem 20. Dezember weiter geht, ist noch nicht beschlossen. Die meisten Bundesländer bekommen jetzt strengere Kontaktbeschränkungen, die sie dann vom 23. 12 bis zum 1.1. lockern werden. Schleswig-Holstein macht diese Verschärfung der Kontaktbeschränkungen nicht mit, aber eine weitere Lockerung über die Feiertage wird nicht in Aussicht gestellt. Ministerpräsident Daniel Günther appellierte in einer Videobotschaft an die Wachsamkeit der Bürger*innen und sagte: “Corona macht auch vor Weihnachten und Silvester nicht halt.”

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Das wollen die Länder für Dezember

Schule mit Maske: Schulalltag unter Corona-Bedingungen

Abseilaktion über A7

Mehrere Aktionsgruppen bringen bundesweit seit heute Morgen das deutsche Autobahnnetz an seine Belastungsgrenze. Aus einer Gruppe von Aktivist*innen seilten sich bei Schleswig seit etwa 8 Uhr mehrere Personen über der Autobahn A7 in beiden Fahrtrichtungen ab und hängten Transparente auf. Mit der Aktion fordern sie eine umfassende Verkehrswende und bekunden ihre Solidarität mit den Protesten rund um den Dannenröder Forst.

„Um die globale Klimakatastrophe zu verhindern, sehen wir uns gezwungen, die Verkehrswende selbst in die Hand zu nehmen,“ so die Aktivistin Judith G. „Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzen zu können, müssen die CO2-Emissionen bis 2050 global gegen netto Null fallen. Laut dem Bundesministerium für Umwelt ist der Verkehr die drittgrößte Quelle von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Er verursachte im Jahr 2019 einen Anteil von 20 Prozent an den Gesamtemissionen in unserem Land, über die Hälfte stammt von PKW. Bis jetzt sind die Emissionen im Verkehrssektor stetig gestiegen. Wenn das so weiter geht, werden wir es nie schaffen die Erderwärmung rechtzeitig aufzuhalten.“

Forderung: Kein Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel

„Genau deshalb fordern wir eine sozial gerechte und klimaschonende Verkehrswende“, meint Mitstreiterin Mira M. „Statt weiterer Autobahnen wie den Ausbau der B404 zur A21 Richtung Kiel oder die Verlängerung der A20 zu planen, muss in autofreie Städte und Gemeinden, für besseren und kostenfreien öffentlichen Personennahverkehr und in mehr Fahrradstraßen investiert werden. Gebaut werden sollen neue Gleise, nicht mehr Autobahnen. Und mir ist vollkommen egal, ob dann irgendein Autokonzern weniger Gewinn macht, denn auf einem toten Planeten gibt es keine Jobs mehr.“

Bundesweit steigt Protest und Widerstand gegen die aktuelle Verkehrspolitik, so auch in Hessen wo der Dannenröder Wald gerodet werden soll zum Weiterbau der A49. Auch in Flensburg ist seit fast zwei Monaten der Bahnhofswald besetzt, der unter anderem einem Parkhaus weichen soll. „Wir sind heute auch hier, um Solidarität mit den Aktivist*innen zu zeigen, die Widerstand gegen die A49 leisten und allen Menschen und Bewegungen, die sich gegen den Neubau von Straßen oder Autoparkplätzen und für eine Verkehrswende einsetzen.“ so eine Kletterin in der Aktion. Schon in den vergangenen Wochen hatten Abseilaktionen an Autobahnbrücken wiederholt für Aufsehen in überregionalen Medien gesorgt.

Bei Protesten auf den Autobahnen 3, 5 und 661 und im Dannenröder Wald sind mehrere Menschen in Untersuchungshaft gelandet, trotz eigentlicher geringer Vorwürfe. Dies war auch ein Grund, die Autobahnblockaden auszuweiten, so erklärt Judith G: „Wir senden damit ein Zeichen der Solidarität in den Knast. Es ist für mich unverständlich wie Aktivist*innen eingesperrt werden, während in Zeiten einer rasant steigenden Erderwärmung noch immer gesunde Wälder abgeholzt werden. Nicht mit uns!“

(Das Foto zeigt eine Abseilaktion in Schleswig.)

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Klimaaktivistis besetzen B404

Aktivisten legen Verkehr auf 5 Autobahnen lahm