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Zwei aktuelle Problemzonen in Gaarden

Zwei Orte stellen sich als vertrackte Problemzonen in Gaarden dar. Da ist zum einen der leer-stehende Supermarkt in der Elisabethstraße 40-42. Der Dabran-Markt, der hier vorher war, ist umgezogen. Seitdem verwahrlost das Ladenlokal. Zum anderen wird um eine Lösung gerungen für den Bereich, der an den Schulhof der Hans-Christian-Andersen-Schule angrenzt. Hier werden Drogen konsumiert .

Was wird aus den Räumen des alten Dabran-Markts?

Das Ladenlokal ist zwar von innen verriegelt, aber die Tür lässt sich einen Spalt öffnen. Durch ein auf Kipp gestelltes Fenster fliegen Tauben . Die Front sieht verwahrlost aus, mit Taubendreck und beschmierten Fenstern – es ist kein schöner Anblick. Die Schwester des Besitzers erzählte mir, dass die Tür immer wieder aufgebrochen wird. Diese Situation war auch Thema in der letzten Ortsbeiratssitzung. Dealer und Junkies würden sich im Hof und manchmal im aufgebrochenen Ladenlokal treffen. Wobei das Innere des Ladenlokals für mich nicht aussah, wie wenn sich dort Menschen regelmäßig aufhalten. Klar ist aber, dass durch die offene Tür und das Fenster Tauben und Ratten hinein gelangen können. Da öfters eingebrochen wird, ist auch die Feuergefahr nicht von der Hand zu weisen. Allerdings kann die Politik hier nicht viel machen, da es sich um Privateigentum handelt. Dennoch beschloss der Ortsbeirat, einen Prüfantrag zu stellen, ob das Ordnungsamt dieses Ladenlokal wenigstens von außen schließen könnte.

Zur Vorgeschichte: Im April 2017 zog der Dabran-Markt um, seitdem steht das Ladenlokal leer. Der Eigentümer hofft seit einem halben Jahr, das Lokal an einen deutschen Supermarkt zu vermieten. Deshalb ist er nicht bereit, an andere Interessenten zu vermieten. Vorgestern sprach ich mit einer Schwester des Eigentümers, die sagte, es würde auch schon einen Vertrag geben. Leider hält dieser Schwebezustand seit einem halben Jahr an, es geht nicht voran.

Laut Wirtschaftsbüro Gaarden wäre es momentan kein Problem, das Lokal an andere Interessenten zu vermieten. Gaarden erlebt zur Zeit einen kleinen Boom. Die Tatsache, dass das Lokal so lange leer steht, liegt allein am Eigentümer und ist nicht typisch für die Situation in Gaarden.

Drogenutensilien auf dem Schulhof der Hans-Christian-Andersen-Schule

Ein großes Problem ist die Drogenszene am Fußweg, der von der Stoschstraße zur Helmholtzstraße führt – vorbei am offenen Schulhof der Hans-Christian-Andersen-Schule. Gesäumt wird dieser unbefestigte Sandweg von einer Böschung, die in eine Grünanlage übergeht. Leider hat sich dieser Sandweg zu einem Ort für den Handel und Konsum von Drogen entwickelt. Außerhalb der Schulzeit nutzen Junkies nicht nur den Weg und den Grünstreifen sondern auch den Schulhof. Obwohl der Schulhof täglich abgesucht wird, finden Kinder herumliegende Drogenutensilien auf dem Schulhof oder im Gebüsch. Da die Hans-Christian-Andersen Schule ein Ort der Begegnung für den ganzen Stadtteil sein will und hier zahlreiche außerschulische Aktivitäten stattfinden, gehört die zum Stadtteil geöffnete Bauweise eigentlich zum Konzept. Nun aber, damit Kinder nicht gefährdet werden, wünscht die Schulleiterin einen Zaun .

Sandweg Gaarden
links der Sandweg mit Böschung, rechts der Schulhof der HCA-Schule

Außerdem möchte sich der Ortsbeirat dafür einsetzen, dass der Sandweg gepflastert wird. Bei nassem Wetter verwandelt er sich in einen Morast und wird für Kinderwagen schwer passierbar. Die Schulkinder, die über diesen Weg zur Schule kommen, bringen sehr viel Schmutz an den Schuhen in das Schulgebäude.

Insgesamt entwickelt sich Gaarden positiv: mehr Geschäfte, weniger Kriminalität. Aber so ganz zufrieden können die Gaardener doch noch nicht sein.

Kieler Nachrichten: Neue Hoffnung für Gaardener Schandfleck

Gaarden erlebt einen kleinen Boom

Lea Funke entführt aus Holtenau ins Farvenland

Nach ihrem ersten Gedichtband “Expressionistische Träumereien” ist die Kieler Schriftstellerin Lea Funke etwas abgetaucht, um ihr zweites Buch zu schreiben. Das Ergebnis ist ein Fantasyroman mit dem Titel “Farvenland- die unvollständigen Bücher”. Es ist als Auftakt gedacht für eine Buchreihe für Kinder ab 10 Jahren. Selbstverständlich können auch Jugendliche und Erwachsene daran Freude finden.

Der Auftakt war fulminant. Das Buch erschien als eBook Kindle und schoss in die Top 100, kam in der Kategorie Fantasy & Magic für Kinder sogar auf Platz 1! Diese Plazierungen beziehen sich auf die kostenfreien Ebooks im Kindle Shop. Ab 15. Januar wird das eBuch kostenpflichtig. Eine Taschenbuch-Version erscheint Ende Februar. Unter diesem Link findet ihr auch Probeseiten: sr=8-1

Lea Funke (31) lebt mit ihrer Familie in Kiel-Holtenau. Eigentlich wollten wir uns dort für ein Gespräch treffen, aber weil die Geburt ihres zweiten Kindes kurzfristig bevorstand, entschieden wir uns für ein schriftliches Interview.

Woher kam der Impuls, einen Kinderroman zu schreiben? Du hast ja davor Gedichte geschrieben, eine sehr viel kompaktere literarische Form.

Neben Gedichten wollte ich schon immer Kinderbücher schreiben, und zwar jene von der Sorte, die auch für Jugendliche und Erwachsene geeignet sind. Mein großes Vorbild ist da natürlich die Harry Potter-Reihe, aber auch viele andere Kinder- und Jugendbücher, wie Die unendliche Geschichte, Momo, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Der Alchemist oder Fünf Freunde. Ich liebe die Art von Humor, mit denen diese Geschichten geschrieben sind. Außerdem werden eine Reihe sozial-gesellschaftlicher Themen auf fantasievolle Weise behandelt: Ausgrenzung, Vorurteile, Schnelllebigkeit, die Suche nach sich selbst, Eifersucht, Neid, Verlust, Trauer, Einsamkeit … Ich finde interessant, dass man mit nur einer Geschichte nahezu alle Altersgruppen ansprechen kann, und dies ist meiner Meinung nach eben nur mit einem guten Kinderbuch möglich. Die Vorstellung, dass eine ganze Familie bzw. mehrere Generationen zusammensitzen und Ähnliches fühlen und erleben ist großartig! Es war schon immer mein Wunsch, selbst so eine Geschichte zu erschaffen. 

Magst du etwas über die Handlung schreiben, das über die Probeseiten hinausgeht?

Die 12-jährige Hauptprotagonistin, Linn Fuchs, zieht auf die Abenteuerinsel Hüüd im Farvenland. Dort freundet sie sich mit Nick und Mio an. Die drei Kinder stolpern von einem mysteriösen Rätsel zum nächsten. Da wären zum einen die Schafe, die auf unerklärliche Weise verschwinden. Linn wird von dem Kater ihrer Oma verfolgt und im Unterricht taucht plötzlich ein giftiges Kraut auf, das alle in Angst und Schrecken versetzt. Die Türen auf der Insel lassen sich nur schwer öffnen, als hätten sie ein Eigenleben, sodass Linn, Nick und Mio plötzlich in einem dunklen Geräteschuppen eingesperrt sind und nicht mehr hinauskommen. Ich habe einige magische Elemente eingebaut, wie die Fienbees (lebendige Stifte, die die Schüler im Gartenkunde-Unterricht züchten) oder den Schlafi (ein hamsterähnliches Wesen, das permanent in einer Nussschale schläft und an dessen Schnarchverhalten man das Wetter vorhergesagten kann). Von Kapitel zu Kapitel spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu, sodass die Spannung konsequent gehalten wird. Zudem trägt Linn die ganze Zeit ein Geheimnis mit sich herum, das ihre Freundschaft zu Nick und Mio zu gefährden scheint. Im Verlauf der Geschichte fragt man sich immer wieder, was es mit dieser Insel Hüüd im Farvenland bloß auf sich hat, denn eines ist sicher: Irgendetwas geht auf ihr vor. Linn, Nick und Mio kommen der Lösung des Rätsels Stück für Stück näher und werden schließlich selbst in die Geschehnisse rund um die Insel verwickelt. Das vorerst offene Ende der Geschichte verrät, dass die Antworten weit zurück in der Vergangenheit liegen. Als die drei Kinder darauf stoßen, verändert sich mit einem Mal ihr ganzes Leben.

Gibt es autobiografische Bezüge? Kommen reale Orte in abgewandelter Form vor?

Die Geschichte spielt in einem fiktiven Land, auf einer von mir ausgedachten Insel im Nordmeer, in den 90er Jahren unserer Zeit. Das heißt, Fantasie und Realität sind eng miteinander verknüpft. Ich habe mich für die 90er entschieden, weil dies die Zeit ist, in der ich Kind war. Außerdem wollte ich unbedingt den Beginn der Digitalisierung und Technisierung im weiteren Sinne einfangen. Damals habe ich diese rasante Entwicklung vom Tasten-Handy mit Antenne bis Smartphone miterlebt. Meine Kindheit war frei von Technik (bis auf den Fernseher, das Radio, ein Festnetz-Telefon und dem gelegentlichen Tippen auf dem Windows-95-Computer). Meine Jugend hingegen wurde überrollt von Technik; vom Nokia-Handy ging es ganz schnell zum ersten Samsung mit Farbdisplay. Plötzlich gab es Internet für jeden, ICQ, Schüler-VZ, dann auch noch Facebook. Und damit war die Kindheit irgendwie dahin. Für mich bedeutet Kindheit, dass man so lange wie möglich ohne diese Einflüsse leben kann, um sich hauptsächlich in der Natur aufzuhalten und die Welt zu entdecken. Welches Kind geht heute schon noch stundenlang nach draußen und spielt mit seinen Freunden ein Abenteuer nach? Die meisten Kinder erleben dies am Bildschirm und zwar ganz für sich allein. Aber um nochmal auf deine Frage zurückzukommen: Ich denke, dass mich der Ort Holtenau, in dem ich wohne, ziemlich geprägt hat. Wir leben hier direkt am Wasser, etwas abseits des Geschehens. Die vielen Schiffe und Segelbote am Tiessenkai finden sich auch am Hafen von Hüüd wieder. Ebenso die Steilküsten und Strände rund um Kiel sowie die angrenzenden Wälder. Das Inselgefühl erlebe ich hier in Holtenau in gewisser Weise tagtäglich, denn das Leben ist hier viel ruhiger als in der Stadt. Autobiographische Bezüge gibt es auch ein paar :-). So identifiziere ich mich sehr stark mit der Hauptfigur Linn Fuchs. Ich war früher viel mit Jungs unterwegs, habe eher Jungs-typische Freizeitaktivitäten verfolgt (Fußball spielen, Tischtennis, Wasserschlachten). Und Linn, so viel kann ich schon verraten, verbringt ihre Zeit auch vorrangig mit Jungs als mit Mädchen 🙂

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Theodor-Heuss-Ring, Luftreiniger und Orang-Utans

Die Idee, mit Hilfe von Absauganlagen und Luftreinigern die Stickoxide am Theodor-Heuss-Ring zu verringern, ist weiterhin aktuell. Der Luftreinhalteplan der Landesregierung sieht hierin eine Chance. Das ist ein Ergebnis der finalen Version dieses Plans.

Letzte Woche stellte sich ein weiterer Anbieter in Kiel vor. Herr Kronhagel von air2public pries seine Anlage im Bauauschuss an. Im vegangenen Jahr hatte schon die Firma Purevento eigene Messungen und Freilandversuche mit ihren Filterkästen unternommen. Mit noch einem dritten Anbieter wurden Fachgespräche geführt, sagte Herr von der Heydt vom Kieler Umweltschutzamt.

Das Besondere an smartAIR

Der Architekt Kronhagel von air2public stellte zwei Varinanten seiner smartAIR genannten Filteranlagen vor. Besonders sinnvoll wären Filter direkt über der Fahrbahn, weil sich Stickoxide nicht weit vom Entstehungsort entfernen. Dann könnten die Stickoxide aufgenommen werden, bevor sie sich stark mit der Umgebungsluft gemischt haben. An zweiter Stelle kämen Säulen an Straßenrand in Frage. Die vorgestellte Visualisierung für den Theodor-Heuss-Ring sah ästhetisch aus: Taillierte Säulen etwa in der Größe von Litfass-Säulen mit Holzverkleidung. Auch das Innenleben der Filteranlagen ist natürlich. Denn gefiltert wird mit Aktivkohle, die zu 100 Prozent aus Kokossschalen besteht. Kronhagel beschrieb den Filterbetrieb als CO2-neutral, weil die Aktivkohle später in der Zementproduktion eingesetzt werden kann. So wird verhindert, dass die Stickoxide an anderer Stelle wieder in die Luft geraten. Das Prinzip: Ein Kanal mit Schlitzen saugt die Stickoxide auf und leitet sie an die Luftreiniger. Dort hält Aktivkohle die Stickoxide auf. Danach wird die Kohle ausgespült und wieder neue Kohle eingesprüht. Diese Vorgänge werden durch Sensoren digital gesteuert. Neben Stickoxiden fängt dieses ‘System auch Feinstaub ab.

Zwei Probleme zeigten sich in der Präsentation. Erstens liegt noch keine Wirkungsanalyse vor. Zweitens kommen die Kokosschalen von einer Kokosplantage in Indonesien. Diese Art von Plantage bedroht den Lebensraum von Orang Utangs, wie Marcel Schmidt (SSW) im Bauausschuss feststellte.

Die Erwartung an Luftreiniger

Die Werte für Stickstoffdioxid am Theodor-Heuss-Ring übertreffen regelmäßig den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel und liegen zum Teil erheblich darüber. Die Stadt hofft nun, durch den Einsatz von Luftreinigern den Stickoxidgehalt um 20 Prozentpunkte zu senken und somit die Grenzwerte knapp einzuhalten. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis die Wirkungsanalysen vor liegen und die Stadt sich für ein bestimmtes System von Absauganlage und Luftreiniger entschieden hat. Bis dahin werden kommende Baustellen eine Entlastung für die Anwohner*innen bringen. Von April bis Oktober 2020 wird eine Fahrbahn (Richtung Eckernförde) für den Verkehr gesperrt, weil das Barkauer Kreuz und der Waldwiesenkreisel saniert werden. Dadurch wird der Verkehr in etwa halbiert, sodass in diesem Zeitraum die Grenzwerte wahrscheinlich eingehalten werden.

Nicht nur an Stickoxide denken!

In der Diskussion um Stickoxide wird häufig vergessen, dass dieses Reizgas nur ein Problem unter vielen ist. Hohe Stickoxidwerte sind ein Indikator für ein generell zu hohes Verkehrsaufkommen. Subjektiv ist der Lärm für die Anwohner*innen wahrscheinlich das größte Problem. Eine umfassende Entlastung würde deshalb nur eine Reduktion des Verkehrs bringen. Zu Fahrverboten könnte es immer noch kommen, wenn die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom Oberverwaltungsgericht in diesem Sinn entschieden würde.

Begriffsklärung

Stickstoffoxide bzw Stickoxide ist der Überbegriff für unterschiedliche Reizgase. Direkt am Auspuff tritt Stickstoffmonoxid (NO) aus, es reagiert mit der Luft und wird zu Stickstoffdioxid (NO2).

Mehr Info: https://www.air2public.com/

Theodor-Heuss-Ring: Land macht Druck

Grundeinkommen ? Eine tolle Idee !

Ein Beitrag von Ulrich Hühn. Grundeinkommen? Eine tolle Idee! Nur das mit der Bedingungslosigkeit finde ich nicht gut !

So oder sehr ähnlich reagieren viele Passanten, die das Thema zwar bereits kennen, aber sich nur über die Massenmedien damit beschäftigt haben.

Das bedingungslose Grundeinkommen, kurz bGE, lässt sich nur im Zusammenhang mit einer umfassenden Reform unseres Steuersystems und des Sozialstaats verwirklichen.

Nehmen wir nur die Fakten der Steuerbelastung der Menschen bei uns im Land: die große Steuerlast wird von der arbeitenden Bevölkerung und der unteren Mittelschicht aufgebracht. Daraus folgt, das Arbeit in unserem System teuer ist. Ein Mensch, der gern arbeitet, hat keine Vorteile. Jeder gering verdienende Arbeitnehmer (dieses Wort allein stellt schon einen falschen Zusammenhang dar) zahlt eine vergleichsweise hohe Steuerlast, die Sozialversicherungsbeiträge noch gar nicht berücksichtigt.

Wenn der Verdienst deutlich steigt (die Branche boomt, eine Weiterbildung zeigt Wirkung, die Gruppe wird neu geordnet), ist man schnell bei dem Höchst-Steuersatz von 42 %. Nun verdient aber die immer größer werdende Zahl der Besserverdienenden wesentlich mehr als diese vergleichsweise niedrige Grenze und zahlen weiterhin „nur“ den Höchststeuersatz. Dieser Höchststeuersatz bezieht sich auch nur auf nicht-selbständige Arbeit, nicht auf die oft wesentlich höheren Einkünfte aus Kapitalvermögen oder Immobilien, diese können deutlich geringer besteuert werden, so es unser Steuersystem hergibt.

Auf der anderen Seite der Gesellschaft sind die Arbeitslosen, Langzeitarbeitslosen, Kranken, Pflegebedürftigen und von Insolvenz ihrer Firmen Betroffenen. Diese Situation kann aus jeder Lage und in jedem Zeitpunkt des Lebens entstehen, es braucht nur einen geringen Anlaß. Sobald der Hinzuverdienst bei einer Arbeitslosigkeit von mehr als 12 Monaten 190 € überschreitet, werden bis zu 90 % , dann „Entzug der Transferleistungen“ genannt, abgezogen.

Es ist also erkennbar, je höher das Einkommen ist, desto geringer die Steuerlast, ein Fakt, den keine Politiker ruhig sein lassen sollte, die meisten sind aber zufrieden damit. Hier setzt das bGe ein, es lässt mit einem einheitlichen Steuersatz allen die Möglichkeit zur Schaffung selbständiger, künstlerischer oder aller anderer Existenzen.

Der zweite erforderliche Reformblock sind die Sozialversicherungen. Einmal wirkt die teuerste, die Krankenversicherung, nicht wie eine Versicherung, sondern wie eine schlechte Kapitalanlage. Alle Beschäftigten zahlen, bis zur Beitrags-Bemessungsgrenze, ein und erhalten, spitz gesagt, je nach Unzufriedenheit mit der Arbeit, also einem Krankheits-Grund, mehr ausgezahlt. Ein zufriedener Arbeitnehmer, der sich also seine Beschäftigung ggf. auch mit einem sog. Arbeitgeber, selbst gestaltet oder sich sogar etwas Neues ausdenkt, das sich gut entwickelt, also zufrieden ist, weniger krank, wird in diesem Sozialversicherungs System bestraft. Beim Grundeinkommen ist es ohne Auswirkungen, denn es gibt, nach den Vorstellungen des Autors, nur eine große staatliche Krankenversicherung, ohne Wettbewerb, niedrige Verwaltungen vieler Kassen und keine Konkurrenz der Medikamente und vor allem Privatklinken untereinander.

Weiter ist die Idee des Grundeinkommens, nämlich die Zahlung bis zum Tod, nach einer Übergangszeit von vielleicht einer Generation, der Grund dafür, dass die Kosten der Arbeit nicht mit den Kosten einer nicht mehr zeitgemäßen Rentenversicherung belastet werden müssen. Jeder Mensch kann sich natürlich privat Zusatz versichern, der Markt eben, auch hier ist die Bedingungslosigkeit wichtiger Bestandteil.

In der Idee des Autors, es gibt mit dem Grundeinkommen theoretisch auch keine Arbeitslosigkeit mehr (eine Arbeitslosigkeit wirkt nach Th. Straubhaar wie ein mikroökonomischer Erfolg, darüber auch später mehr), erübrigt sich ebenfalls die Arbeitslosenversicherung. Der Hauptgedanke der früheren Rot Grünen Bundesregierung, Energie teurer und Arbeit billiger zu machen, setzt sich hier also um.

Bei der Öffentlichkeitsarbeit zum Grundeinkommen, also der derzeitigen Unterschriften Sammlung für die Expedition, entsteht häufig bei jungen Menschen der Eindruck, man hat ein bestimmtes Gehaltsniveau durch eigene Leistung erreicht und möchte davon nichts abgeben, denn die daraus folgende staatliche Abgabenlast ist bereits sehr groß. Unser System der Wirtschaft lässt also einen Gedanken der Konkurrenz bereits in niedriger Einkommens Höhe entstehen, das kapitalistische System wirkt also weiter und in vollem Umfang und spart den so wichtigen sozialen Gedanken weitestgehend aus.

In der Diskussion um das bGE sind die Ausgaben in das Bildungssystem sehr wichtig. Als einem der wenigen Länder in Europa hat Deutschland mit hier sehr geringen Investitionen großen Nachholbedarf. Die Gelder für die Primar- und Sekundarstufen müssen wesentlich erhöht werden und von in demokratischer Abstimmung aufgestellten Lehrplänen geregelt werden.

Zum Schluß zur Arbeitslosigkeit selber, oder besser, zu einer Zeit, sich viele intensive Gedanken um die persönliche Zukunft machen zu können. Dieses werden nicht Alle machen. In den Zeiten unserer Zivilisation hat es immer Menschen gegeben, die sich dem allgemein gesellschaftlich für verbindlich erklärtem Tagesablauf entzogen haben. Seien es Gaukler, Landstreicher oder Hexen, seien es Könige und Adlige, zwei Extrembeispiele.

Beide Gruppen gehören zu einer modernen Gesellschaft dazu. Es wird sie immer geben, es sind sehr wertvolle Menschen. Unsere heutige Gesellschaft darf es nicht zulassen, diese Menschen auszugrenzen, sondern muß Allen gleiche Möglichkeiten geben, tätig zu werden, ob entlohnt oder nicht. Das ist der Auftrag der Jobcenter in einem Zeitalter des bedingungslosen Grundeinkommen.

Ein weiterer Artikel zum Thema Grundeinkommen: Per Gesetz zum Grundeinkommen

Bombenentschärfung am Mittwoch – Ost- und Westufer betroffen!

Polizeiliche Mitteilung:

Am Mittwoch, den 15. Januar, soll im Bereich der Werftstraße 112 (“TKMS”) eine 500 Pfund schwere britische Fliegerbombe entschärft werden.

Die Bombe liegt auf dem Werftgelände und soll laut Kampfmittelräumdienst in einem schlechten Zustand sein. Sie wurde bei Bauarbeiten gefunden. Die Entschärfung ist am Mittwoch, den 15. Januar geplant und wird aufgrund des Zustandes voraussichtlich zwei bis vier Stunden dauern. Die Spezialisten des Landeskriminalamtes werden eine Wasserschneideanlage verwenden.

Ab 08:00 Uhr werden keine Personen mehr in das betroffene Gebiet gelassen; ab 09:00 Uhr werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, dieses verlassen zu haben. Die Entschärfung beginnt gegen zirka 10:00 Uhr, wenn die Evakuierung abgeschlossen ist.

Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass sich die Entschärfung verzögert, wenn noch Menschen in dem Evakuierungsgebiet anwesend sind.

Weitere Details – auch zu den betroffenen Haushalten – entnehmen Sie bitte den aktuellen Informationen der Stadt Kiel unter www.kiel.de/entschaerfung

Von der Evakuierung sind rund 3000 Bürgerinnen und Bürger in 1833 Haushalten betroffen.

Der Schiffsverkehr auf der Förde wird eingestellt werden. Davon betroffen ist auch die “F1” der SFK. Diese verkehrt in der Zeit der Sperrungen nicht zwischen Hauptbahnhof und Reventlow-Brücke.

Auch größere Gebäude wie das des Norddeutschen Rundfunks sind betroffen und müssen evakuiert werden.

Die Polizeidirektion Kiel stellt sich mit starken Kräften auf diesen Einsatz ein.

Betroffene sollten sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen und ggf. auch an Verpflegung, Arzneimittel, Babynahrung und ähnliches denken.

Das Evakuierungsgebiet selbst sollte weiträumig umfahren werden.

Sofern kurzfristig eine Ersatzunterkunft erforderlich ist, können Bürgerinnen und Bürger am Evakuierungstag ab 08.00 Uhr die Mensa der Hans-Christian-Andersen-Schule in der Stoschstraße 24-26 (Ecke Ostring) in 24143 Kiel aufsuchen. Sollten Betroffene durch Krankheit behindert oder bettlägerig oder hilfebedürftig sein oder Fragen zur Evakuierung haben, bittet die Stadt Kiel um telefonische Nachricht beim Bürgertelefon der Berufsfeuerwehr Kiel unter 5905-555 und zwar am Dienstag, den 14. Januar, von 14.00 bis 18.00 Uhr und am Mittwoch, den 15. Januar, von 06.00 Uhr bis Evakuierungsende.

Gaarden erlebt einen kleinen Boom

Die Wirtschaft im Stadtteil Gaarden entwickelt sich gut. Frau Tarhouni vom Wirtschaftsbüro Gaarden fasst die Situation so zusammen: “ Vor acht Jahren gab es noch 43 Leerstände. Jetzt kommen auf jedes freie Ladenlokal 43 Anfragen.” Alle Gewerberäume sind belegt, außer in den Fällen, wo die Eigentümer der Immobilie nicht vermieten wollen – aus welchen Gründen auch immer. Das Bemerkenswerte: Es handelt sich nicht so sehr um Gentrifizierung als vielmehr um eine Entwicklung aus dem Stadtteil heraus.

Die neuen Gründungen entspringen zum Teil der migrantischen Wirtschaft. Es sind Frisöre, orientalische Konditoreien oder Imbisse und ethnische Supermärkte. Einige Beipiele für Neugründungen oder für Umgestaltungen:

Manche Alt-Gaardener*innen trauern den urdeutschen Geschäften von früher nach. So verständlich das auch ist, macht es doch Sinn, wenn ein Stadtteil die Art von Geschäften anbietet, die die Mehrheit der Bevölkerung nachfragt. Bekanntlich leben in Gaarden viele Menschen aus Syrien, Bulgarien, Polen, der Türkei und andere Migrant*innen. Gerade in Bezug auf die Supermärkte hat Gaarden hier ein sogenanntes Alleinstellungsmerkmal entwickelt. Das sind die ethnischen Supermärke, die sich speziell an beispielsweise syrische oder kurdische oder alevitische Kundschaft richten. Für solche Läden kommen Leute auch aus anderen Stadtteilen nach Gaarden, damit sie ihre speziellen Produkte kaufen können!

Einige Gründungen expandierten

Zu den Erfolgsstorys aus Gaarden gehört der Barbier Delal. Auf die erste Gründung in Gaarden folgte der Barbiersalon am Hauptbahnhof. Die dritte Filiale befindet sich mitten in Hamburg. Hier lassen sich angeblich Rapper und Schauspieler für hundert Euro die Haare schneiden und den Bart stutzen. Cetin Yildirim-von-Pickardt aus dem Wirschaftsbüro zählte noch andere Beispiele von Gründungen auf, die in Gaarden begannen. Beispiel Gückslokal: Dieser Umsonstladen, der sich seit Jahren in der Alten Mu etabliert hat, startete in einem winzigen Raum im Kirchenweg. Ob Anwaltskanzlei oder Softwarentwickler – in Gaarden klein anfangen und dann epandieren ist ein möglicher Weg zum Erfolg. Die günstigen Mieten sind ein Grund für den Gründungsboom in Gaarden.

Kreative in Gaarden

96 Kreative sind in Gaarden tätig! Auch hier spielen die günstigen Mieten eine Rolle. Aber vermutlich lockt auch das Flair dieses Stadtteils mit seinen Ecken und Kanten. Einerseits Gründerzeithäuser und Kopfsteinpflaster, andererseits die Trinker- und Drogenszene, die Müllproblematik, die sichtbare Armut: All das macht Gaarden zu einem sowohl schönen aber auch spannungsreichen Stadtteil. Für Künstler*innen ideal.

In diesen Aufbruch passt die Gründung eines Vereins für Gewerbe und Kaufmannsschaft . Zu den Mitgliedern des Vereines “Die Gaardener” gehören die Apotheke am Karlstal, Café Jupiter, Agora, ein Schreibwarengeschäft. Die Formalitäten der Gründung sind geschafft, jetzt geht es darum, sich bekannt zu machen und Mitglieder zu werben.

In der letzten Ortsbeiratssitzung sagte Edina Dickhoff , Gaarden sei wie die Mangrovensümpfe für Fische, ein Nährgrund für Gewerbetreibende aller Art. Bleibt zu hoffen, dass die Bewohner des zukünftigen Hörngebiets auch in der Elisabethstraße und nicht (nur) am Bahnhof einkaufen.

Kontakt für Gründer*innen: Wirtschaftsbüro Gaarden

Poetry Slams im Februar

Der Februar ist wieder mal gut gefüllt mit deutscher Dichtkunst. Mal lieb, mal böse, mal still, mal knallig ….an Bord sind wieder viele Berühmtheiten des Poetryslam aus Kiel, Schleswig-Holstein und darüber hinaus.

06.02. // Irgendwas mit Möwen // Kiel
Irgendwas mit Möwen ist die erste regelmäßige Lesebühne Schleswig-Holsteins aus der Poetry Slamszene! Mit an Bord sind einige der erfolgreichsten spokenword-Autor*innen und Slam-Poet*innen der letzten Jahre:
Special Guest: Hinnerk Köhn!
Mona Harry – Finalistin der deutschsprachigen Poetry Slam-Meisterschaften und Moderatorin des „Slam the Pony“-Poetry Slams in Hamburg.
Stefan Schwarck – Mehrfacher Finalist der Landesmeisterschaften SH. Lyrik und Prosa, nachdenklich und böse.
Michel Kühn – SH-Champion 2015, mehrfacher Teilnehmer und Halbfinalist der deutschsprachigen Meisterschaften. In Siegen geboren, aber das trägt ihm niemand mehr nach.
Björn Katzur – Tausendsassa aus Kiel, Radioshows, Krimidinner, Clown bei Kindergeburtstagen, Stand-up und Literatur. Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften.
Björn Högsdal – Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften, Veröffentlichungen bei der Titanic, Carlsen, satyr und Lektora. TV- und Radioauftritte.
Victoria Helene Bergemann – SH-Meisterin 2017, ehemalige U20-Vizemeisterin, Autorin & Moderatorin.
Irgendwas mit Möwen präsentiert Slampoetry, literarisches Kabarett, Kurzgeschichten und Liedermaching aus eigener Aufzucht, erzeugt von freilaufenden Autor*innen und gefüttert mit den Absurditäten des Alltags. Poetisches und Prosaisches, Komisches und Kurioses, Tragisches und Temperamentvolles wird expressiv auf die Bühne gebracht.
Location: KulturForum Kiel (Andreas-Gayk-Straße 31, 24103 Kiel)Einlass: 19:15 UhrBeginn: 20:00 UhrTickets gibt es im Vorverkauf bei Eventim hier: https://bit.ly/2YjC4LL (online zzgl. Gebühren) und direkt im KulturForum!


*13.02. // Der Original Kieler Poetry Slam // Kiel
Der älteste Poetry Slam Schleswig-Holsteins – jetzt im KulturForum in Kiel!
Auch 2020 präsentiert assemble ART jeden Monat wieder norddeutsche Hochkaräter*innen und die Stars der deutschsprachigen und internationalen Slam-Szene. 
Ein Poetry Slam ist lebendige Literatur, ein Dichter*innenwettstreit der absoluten Vielfalt: vom stillen, lyrischen Text über Satire und Rap-Poem bis hin zum knalligen Performancetext ist alles erlaubt. Die Texte müssen selbst verfasst sein und innerhalb von 6 Minuten vorgetragen werden, Requisiten sind dabei keine erlaubt. Was gefällt und wer den Abend gewinnt, entscheidet das Publikum!
Im Februar u.a. mit: 
Eberhard KleinschmidtLaander KarusoLea Böttcher (Kiel)Florian Hacke (Kiel)Monika Mertens (Hamburg)tba!
Moderation: Björn Högsdal
Location: KulturForum Kiel (Andreas-Gayk-Straße 31, 24103 Kiel)Einlass: 19:00 UhrBeginn: 20:00 UhrEintritt: 9€ / 7€ ermäßigtTickets gibt es hier im Vorverkauf bei Eventim (online zzgl. Gebühren) https://bit.ly/34LNiuY und direkt im KulturForum!


*16.02. // 2. Con spirito: Philharmonic Poetry Slam // Kiel
Die Kieler Philharmoniker*innen treffen auf Vertreter*innen der schleswig-holsteinischen Poetry-Slam-Szene und gehen dabei auch musikalisch ganz neue Wege. Ein Experiment!
Mit dabei:
Mona Harry – mit ihrer »Liebeserklärung an den Norden« die bekannteste Slammerin Norddeutschlands und Finalistin der deutschsprachigen Meisterschaften des Poetry-Slam
Björn Högsdal – Slam-Poet, Autor und Moderator 
Michel Kühn – Wahl-Kieler und SH-Champion 2015
Victoria Helene Bergemann – Wahl-Kielerin und SH-Championesse 2017, regelmäßig auch im TV zu sehen 
Florian Hacke – SH-Champion 2018. Der ausgebildete Schauspieler und Kabarettist war am Theater Kiel jüngst in »Spatz und Engel« zu erleben.Es dirigiert Kiels neuer Generalmusikdirektor Benjamin Reiners.
Location: Kieler Schloss (Schlossplatz 2, 24103 Kiel)Beginn: 18:00 UhrTickets: https://bit.ly/2N7BJrf


*21.02. // Jazz Slam // Kiel
Poetry Slam meets Jazz!
Beim JAZZ-Slam trifft eine der freiesten Formen musikalischen Ausdrucks auf das freieste Format innerhalb der Literatur.
Wo sonst musikalische Begleitung zur Disqualifikation führt, werden sich an diesem Abend Texte und Musik ergänzen. Begleitet vom STATT-DUO (Axel Riemann (Piano) und Peter Weise (Drums), Kieler Jazz-Kenner*innen ein Begriff, werden fünf der besten Slam-Poet*innen Norddeutschlands um die Gunst des Publikums kämpfen.
Mit dabei sind:
Selina Seemann (Kiel)Lennart Hamann (Hamburg)Anneke Schwarck (Kiel)Jesko Vorbeck (Kiel)
Moderiert wird gewohnt souverän durch Björn Högsdal, umtriebigster Poetry Slam-Aktivist Norddeutschlands und selbst einer der erfolgreichsten Slam-Poeten Deutschlands der letzten Jahre.

Location: KulturForum Kiel (Andreas-Gayk-Straße 31, 24103 Kiel)Beginn: 20:00 UhrEinlass: 19:00 UhrEintritt: VVK 10€, Abendkasse 12€ (Abendkasse ermäßigt 10€)


*27.02. Poetry Slam im Café Mumpitz // Kiel
Bei einem Poetry Slam treten Poet*innen mit selbstgeschriebenen Texten miteinander in der Wettbewerb. Sie haben ein Zeitlimit von sechs Minuten und dürfen keine Requisiten benutzen – erlaubt ist, was mit Sprache möglich ist. Wer den Abend gewinnt, entscheidet allein das Publikum des Abends – per Applaus.
Mit dabei u.a.:Eugénie-Delice Eggerstba!
Beginn: 20:00 UhrEintritt: frei!

ÖPNV-Streik in Kiel am 14. Januar

Am 14. Januar erfasst ein Warnstreik die Busse der KVG. Es ist davon auszugehen, dass der ganze Betrieb an diesem Tag still steht. Die Busse von Autokraft sind wahrscheinlich nicht betroffen.

Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, wird es am kommenden Dienstag (14.01.2020) zu einem Warnstreik im Bereich des TV-N Schleswig-Holstein, also dem öffentlichen Personennahverkehr, kommen. Der TV-N deckt den Nahverkehrsbereich mit rund 1500 Beschäftigten in Kiel, Neumünster, Flensburg und Lübeck ab. „In der 2.Verhandlungsrunde am gestrigen Donnerstag wurden die Tarifverhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband bereits nach 45 Minuten beendet, da die Arbeitgeberseite nicht im Stande war, ihr enttäuschendes Miniangebot mit Erhöhungen von 1,8 % und 1,3 % ab 2021 nachzubessern“, so Karl-Heinz Pliete, Verhandlungsführer von ver.di Nord. „Wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, bleibt nur der Gang auf die Straße, um denForderungen Nachdruck zu verleihen. Das werden wir nun am kommenden Dienstag umsetzen und die Beschäftigten zu einem eintägigen Warnstreik aufrufen“, so Pliete weiter.Betroffen sein werden die Busse in Kiel, Neumünster, Flensburg und Lübeck. Die Warnstreiks beginnen jeweils mit Betriebsbeginn und dauern bis Betriebsschluss.ver.di Nord fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,06 Euro pro Stunde ab dem 01.01.2020. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten bekommen.

Zwei neue Boutiquen für Kindermode

Zwei neue Boutiquen für Kindermode eröffneten kürzlich – eine am Ostufer und eine am Westufer.

Krümel & Monster

In Gaarden an der Ecke Kaiserstraße/ Medusastraße fügt sich Krümel & Monster mit seiner bunt bemalten Fassade sehr gut in die Gaarden Gallery ein. So nennt sich das Ensemble der anderen künstlerisch gestalteten Gebäude und Poller an dieser Ecke. Die lustigen Wandbilder passen auch gut zum Spirit der Boutique. Hier findest du alles für Babys und Kinder bis zum Alter von etwa 11 Jahren. Die Familie des Inhabers Tuncay Attagun besitzt eine Textilfabrik in der Türkei. Von dort kommen die Sweatshirts. Alle anderen Artikel wurden ebenfalls in der Türkei gefertigt, nichts kommt aus China, das betonte der Verkäufer. Die Artikel haben einen hohen Baumwollanteil, darauf achte ich immer, weil ich persönlich keine synthetischen Stoffe mag. Manche der Artikel bedienen deutlich den türkischen Geschmack: Glitzerkleider für Mädchen und Anzüge für kleine Jungen. In der türkischen Community tragen die Kinder diese Art von Kleidung zu Hochzeiten und anderen hohen Festen. Dafür lassen die Eltern etwas springen. Ein Glitzerkleid mit passender Kopfbedeckung und Slipper kostet 100 Euro. Ansonsten sind die Preise moderat. Besonders gut gefielen mir die Mäntel für Mädchen in bunten Farben (ca 40 Euro).

Mini World

Mini World, Dänische Straße 15, Kiel. Mode für Babys und Kinder.
Mini World in der Dänischen Straße

Im Westufer in der Dänischen Straße 15 eröffnete kurz vor Weihnachten die Boutique Miniworld mit Kleidung für Babys und Kinder bis Größe 140 und einer kleinen Auswahl an Spielwaren. Ganz entzückend die Indoor-Zelte! Der norwegische Inhaber Dagfinn Carlelund importiert Waren der spanischen Marken mayoral, condo und pasito&pasito. Der Look ist verspielt und deutlich elegant. Sweatshirts findet man hier nicht, auch die kleinen Jungen tragen Hemden. Es überwiegen deutlich die Mädchensachen in rosa und cremefarben. “Die Leute denken immer, die Dänische Straße wäre so teuer, aber unsere Preise sind ganz normal”, sagte die Verkäuferin. Auf jeden Fall ist es nicht übertrieben teuer. wie die Beispiele zeigen: ein Mantel für 60 Euro oder ein Kleid für 30 Euro. Die meisten Artikel haben einen hohen Anteil an Baumwolle oder Wolle. Ende des Monats soll die neue Frühlingskollektion eintreffen.

Adressen:

Krümel & Monster, Kaiserstraße 56

Mini World, Dänische Straße 15

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Demonstration für die Seenotrettung

Die Seebrücke Kiel ruft zu einer Demonstration am Freitag, den 10 Januar auf. Treffpunkt Hauptbahnhof um 17 Uhr. Hier die Presseerklärung:

Seenotrettung ist nicht verhandelbar – gegen rechte Meinungsmache!

Wir als Bündnis rufen zu einer Demonstration am 10. Januar auf, um der menschenfeindlichen Meinungsmache der AfD und der rechtsextremen Burschenschaft „Alemannia Königsberg“ entgegenzutreten. Letztere plant am 10.01. den AfD-Fraktionsvorsitzenden Jörg Nobis zu einer Veranstaltung mit dem Titel “Seenotrettung – oder Beihilfe zur illegalen Einwanderung und Verletzung des Seerechts?” einzuladen. Das Ergebnis steht dabei jetzt schon fest: Mit gezielten Falschaussagen über die Seenotrettung auf dem Mittelmeer wird versucht, die Arbeit der Seenotretter*innen zu diffamieren. Dabei setzen sie sich bewusst über geltendes See- und Menschenrecht hinweg. Argumentiert wird dabei auch mit dem sogenannten “Pullfaktor” – also der unhaltbaren These, dass Seenotrettung zur Migration nach Europa ermutige. “Pullfaktor“ ist Pullshit! So lenken die rechten Meinungsmacher*innen nur von einer Tatsache ab: Menschen, die Leben retten sind immer im Recht! Entgegen der “Meinung” der AfD, hat die Präsenz von Seenotretter*innen nichts mit den Zahlen fliehender Menschen zu tun. Das hat auch eine Forschung des Migration Policy Centres EU gezeigt, die mit empirischen Zahlen diesen ominösen “Pullfaktor” widerlegt hat. Pullfaktor ist Pullshit! Leider ist dieser einfache Fakt auch bei den Regierungsparteien CDU/CSU und in einigen Medien noch nicht angekommen. In Anbetracht der Situation im Mittelmeer sind wir entschlossen, dass wir das nicht einfach unkommentiert lassen. Täglich sterben Menschen an der tödlichsten Grenze der Welt – dem Mittelmeer! Menschen, die aus verschiedenen Gründen wie Gewalt, Verfolgung und Krieg gezwungen sind, sich auf unsichere Fluchtwege zu begeben. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Europa kein Interesse an sicheren Fluchtwegen hat und sich immer mehr abschottet. Wie sehr Retter*innen gebraucht werden, sehen wir jede Woche durch Berichte über Menschen, die auf ihrer Flucht übers Mittelmeer in Seenot geraten. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 mindestens 19.000 Menschen auf ihrer Flucht übers Mittelmeer gestorben. Ohne die zivile Seenotrettung wären es deutlich mehr gewesen.

Demonstration 10. Januar 2020 – Auftakt: 17 Uhr, Platz der Kieler Matrosen, Hauptbahnhof Kiel – Abschluss: 19:30 Uhr vor dem Burschenschaftshaus, Kiellinie 92

Wir stellen uns entschieden gegen die Diffamierung der Seenotretter*innen! Menschenleben retten ist, war und wird nie ein Verbrechen sein! Wir fordern sichere Fluchtwege, die Freilassung ALLER zivilen Seenotrettungsschiffe und die Entkriminalisierung der Seenotretter*innen – sofort! Wir rufen alle Kieler*innen dazu auf, mit uns am 10.01.2020 auf die Straße zu gehen. Zeigt euch solidarisch mit allen geflüchteten und fliehenden Menschen und mit allen Seenotretter*innen. Lasst uns zusammen und entschieden gegen rechte Strukturen in Kiel und überall Rabatz machen! Ob Burschi oder AfD, einfach mal den Sabbel halten!