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Wo bleiben die Schilder und Markierungen?

Pressemitteilung: Erneut Thema bei den Fahrradfreunden Russee-Hammer war die aktuelle Situation bei der Verwirklichung von Fahrradstraßen im Stadtteil. Vor allem die bereits angekündigten, aber bsher nicht erfolgten Beschilderung- und Markierungsarbeiten im Sackgassenbereich der Spreeallee stießen in ihrer jüngsten Versammlung auf Kritik. „Der Beginn der offiziellen Umwidmung war im Mai für nach den Sommerferien zugesagt worden. Passiert ist bis heute nichts“, merkt dazu Rad-Aktivist Michael Wagner an. „Die von der Stadt Kiel vorgetragene Begründung fehlender Verwaltungskapazitäten können wir immer weniger Glauben schenken: Für andere gleichartige Projekte – siehe die Markierungsarbeiten auf der Veloroute Jungfernstieg in diesen Tagen– sind sie ja offenbar vorhanden“.


Auch bei der Ausweisung des Redderkamps bewegt sich aus Sicht der Aktivisten viel zu wenig: „Bei diesem Thema erwarten wir, dass die Russeer Ratsmitglieder aktiv werden: Sie sollten nachfragen, woran es hier noch hakt“, fordert Fahrradfreund Olaf Busack. „Die Antwort kann dann möglicherweise Grundlage für politische Anträge sein, die die Realisierung der vom Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen unterstützten Fahr-
radstraße befördern sollen.“


Erfreulicher waren aus Sicht der Fahrrad-Aktivisten aus Russee und Hammer die Informationen, die ihnen Moritz Breske, Leiter des Rewe-Centers in Hassee, auf dem Aktiventreffen überbrachte. Er berichtete von den Umbaumaßnahmen auf dem Parkparkplatz des Einkaufszentrums, die zu deutlich mehr Fahrradfreundlichkeit führen sollen. „Dass sich große Läden wie Citti und Rewe von sich aus in dieser Hinsicht bemühen, sollte Vorbild für viele andere Handelsunternehmen im Kieler Süden sein“, kommentierte Fahrradfreund Peter Marx die Akivitäten des Rewe-Centermanagers.


Wichtige Themen aufgreifen wollen die Fahrradfreunde Russee-Hammer auch auf ihrer kommenden Versammlung: So haben sie ein Gespräch bei Susanne Glüsing, neu gewählte Vertreterin von Russee im Seniorenbeirat der Stadt Kiel, angefragt. Dabei sollen beispielsweise Konflikte zwischen Radfahrern und älteren Menschen erörtert werden. Die Verankerung des örtlichen Radverkehrs bei der nahenden Kommunalwahl ist als weiteres Thema angedacht.


Das Aktiventreffen findet am Mittwoch, 11. Januar in der „Anlaufstelle Nachbarschaft“, Rutkamp 77 um 19 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (weitere Informationen unter: www.fahrradfreunde-
russee hammer. jimdo.com
) .

Foto: Carsten Frahm. Es zeigt von links nach rechts die Fahrradfreunde Peter Marx, Dr. Christian Dankert, Olaf Busack und Wolfgang Jureczek im Sackgassenbereich der Spreeallee – die vorgesehene Fahrradstraße.

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Sternfahrtpokal bleibt in Russee


 

Protest in Kiel gegen Räumung von Lützerath

Am Mittwochabend protestieren Klimaschützer*innen gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen. Die Demonstration beginnt um 19 Uhr am Hauptbahnhof in Kiel.

Pressemitteilung: Die Demonstrierenden protestieren gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler und die weitere Befeuerung der Klimakrise durch die Verstromung von Braunkohle. 
„In Lützerath verläuft die Grenze des Pariser Klima Abkommens. Fällt Lützerath, ist auch das 1,5 Grad Ziel der Bundesregierung Geschichte.“ beschreibt Aktivist Ben Hansen die Lage. Zuletzt beschlossen Robert Habeck und Mona Neubaur (beide Bündnis 90/Die Grünen) in Absprache mit RWE den Kohle Ausstieg auf 2030 vorzuziehen. Dies beinhaltete, dass einzelne Kraftwerke länger laufen währen das Geamtdatum vorgezogen wird. Mehrere unabhängige Gutachten lassen darauf schliessen, dass durch einzelne verlängerte Laufzeiten von Kraftwerken nur wenig bis gar keine CO2 Emissionen eingespart werden. „Kohleausstieg war schon immer Handarbeit. Auch mit einem grünen Vizekanzler.“ kommentiert eine Aktivistin die anonym bleiben möchte, und kündigt an mit mehreren Leuten nach Lützerath zu reisen um dort die Besetzung zu unterstützen. 

Das Dorf Lützerath ist seit 2,5 Jahren von Aktivistinnen besetzt. Bis Anfang Oktober wohnte noch der letzte Landwirt auf seinem Hof. Die Aktivistinnen bewohnen den Ort in den übrig gebliebenen Häusern, Zelten und Baumhäusern. Zudem wurden hölzerne Strukturen wie Tripods und Monopods gebaut um die Räumung zu erschweren. 
Schon am Dienstag kam es zu ersten Auseinandersetzungen der Aktivistinnen mit der Polizei, nachdem die Polizei versuchte in das Dorf einzudringen. Aktivistinnen kletterten auf hölzerne Vorrichtungen, Barrikaden brannten und vereinzelte Festnahmen erfolgten. 

Bild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Modernisierung der Kiellinie

Die 3,5 Kilometer lange Kiellinie ist quasi die Kieler Visitenkarte. Vor ca 50 Jahren wurde sie das letzte Mal umgestaltet. Anlass waren damals die Olympischen Spiele von 1972. Jetzt ist wieder einmal eine Umgestaltung geplant.

Im Dezember wurde der Siegerentwurf im Schwedenkai vorgestellt. Dieser Entwurf ist die Vorlage für weitere Planungen. Öffentlichkeit und Politik werden sich damit befassen und entweder diese Version oder eine modifizierte Variante letztendlich in der Ratsversammlung zur Umsetzung freigeben – möglicherweise noch 2023. Der 1. Platz im Wettbewerb ging an die gemeinsame Einreichung von Studio RW, Studio Wessendorf und Plancontrol aus Berlin.

Entwurf für die Kiellinie

Die größte Veränderung des gemeinsamen Entwurfs der drei Planungsbüros aus Berlin ist ein Platz am südlichen Ende der Kiellinie. Mit Imbissbuden und Sitzstufen soll ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen, wo sich die Leute mit einem Kaffee stärken können, bevor sie sich auf den Weg entlang der Förde machen. Die bestehenden Gastronomieangebote dürfen übrigens bleiben, und die Kieler Woche darf weiterhin auch auf der Kiellinie stattfinden.

Der Fußweg erhält gemäß Plan einen einheitlichen Belag aus recyceltem Beton. Wie auf dem Beitragsbild ersichtlich, könnte der Fahrradweg durch einen Grünstreifen vom Fußweg separiert werden.

Die Reventlouwiese bekommt Wege und in der Mitte einen Beachvolleyplatz. Vor der Orchideenwiese ist ein Naturspielplatz geplant.

An Klimaschutz und -anpassung wird u.a. mit Regenwasserspeicher und klimaresistenten Bäume gedacht.

Nördliche Kiellinie mit oder ohne Autos?

Der Entwurf für die nördliche Kiellinie sieht zwei Varianten vor, denn die Frage, ob die Kiellinie ganz autofrei wird, ist politisch noch nicht beantwortet. Ursprünglich war die Idee, die Kiellinie vollkommen als Freizeitfläche zur Verfügung zu stellen. Dagegen regte sich allerdings in Form einer Bürgerinitiative öffentlichkeitswirksamer Widerstand in der Bevölkerung, sodass dieses Thema erst einmal zurückgestellt wurde.

Badebrücke Bellevue

Die Bademöglichkeit am Anleger Bellevue soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Es liegt aktuell auch ein Antrag der Verwaltung vor, den Badebetrieb bis zur Umgestaltung der Kiellinie fortzuführen. Diese legale Möglichkeit, in der Förde zu baden, ist intensiv genutzt worden. Allein in der bewachten Zeit nutzten etwa 30.000 Menschen 2022 diesen Badesteg.

Die Umgestaltung der Kiellinie hat mit diesem Entwurf eine Grundlage für weitere Diskussionen und Planungen. Im Entwurf noch gar nicht enthalten ist das angedachte Meeresvisualisierungszentrum.

Foto: www.kiel.de

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Wettbewerbsarbeit 1. Preis

Böllern in Kiel

Vor diesem Jahresende dürfen in Deutschland wieder Böller und Silvesterraketen verkauft werden (29. bis 31. Dezember). Viele Menschen freuen sich darüber, denn für sie gehört zu einer gelungenen Silvesternacht auch ein Feuerwerk. Dabei sollten einige Regeln dringend beachtet werden.

Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, Knallkörper abzubrennen, die in Deutschland keine Zulassung haben.

Raketen, Böller und Fontänen sollen nur im Freien verwendet werden. Besondere Gefahr geht vom unsachgemäßen Umgang mit Raketen aus. Wenn die Flugkörper auf Balkonen oder in Kellerschächten landen, können sie dort Brände auslösen. Deshalb sollten Fenster und Türen während der Silvesternacht geschlossen sein und brennbare Gegenstände von Balkonen entfernt werden. Brennende Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt bleiben.

Abstand halten zu Krankenhäusern und Reetdachhäusern

In der Nähe von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen sollte in der Silvesternacht aus Lärmschutzgründen nicht geknallt werden. Auch Menschen mit Fluchterfahrungen können sensibel auf die Feuerwerkskörper reagieren.

Zum Schutz von Wasservögeln ist die Knallerei in Kieler Parks mit Wasserflächen wie dem Schrevenpark verboten.

Raketen und Böller dürfen nicht in der Nähe von brandgefährdeten Gebäuden angezündet werden. Beispielsweise zu stroh- und reetgedeckten Häusern muss ein Sicherheitsabstand von 200 Metern eingehalten werden. Auch in der Nähe von landwirtschaftlichen Gebäuden und Stallungen ist es verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen.

Besonders ausgewiesene Feuerwerksverbotszonen gibt es ansonsten in Kiel nicht.


Geknallt werden darf nur an Silvester und Neujahr

Laut Sprengstoffgesetz dürfen Feuerwerkskörper der Klasse II nur an Erwachsene verkauft werden. Und ausschließlich Erwachsene dürfen diese Raketen und Böller dann auch abfeuern – aber nur an Silvester und am ersten Tag des neuen Jahres. Selbst an diesen beiden Tagen muss auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen werden.

Haustiere leiden

Hunde und Katzen haben ein besonders feines Gehör und leiden besonders unter dem Krach. Auch das Blitzgewitter ist störend. Da man den Tieren auch nicht erklären kann, worum es geht, empfiehlt der Deutsche Naturschutzbund bestimmte Vorsichtsmaßnahmen: „Am Silvesterabend selbst sollten Türen und Fenster geschlossen sein, gegebenenfalls können auch Rollos heruntergelassen werden, um den Lärm und das Blitzgewitter ein wenig zu dämpfen. Idealerweise sollte für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt. Vogel- und Kleintierkäfige sollten dabei weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein großes Tuch abgedeckt werden.“ Beim Spazierengehen sollten die Hunde an den Tagen rund um Silvester an der Leine gehen, da sie bei plötzlichen Knallgeräuschen in Panik geraten und davonlaufen können.

Hörschäden wegen Silvesterknaller

Detonationen können auch bei Menschen zu bleibenden Hörschäden führen. Neben Brandverletzungen treten jedes Jahr auch zahlreiche Fälle von „Knalltrauma“ auf, die zu bleibenden Schäden am Gehör führen können. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Denkt daran, dass auch immer wieder Böller, die in Deutschland nicht erlaubt sind, importiert werden, und sehr gefährliche Lautstärken erreichen.

Feuerwerksreste nach dem Knallen beseitigen

Als Verursacher*innen übermäßiger Verschmutzungen der Straßen und Bürgersteige durch Feuerwerkskörper sind die Kieler*innen nach der Straßenreinigungssatzung dazu verpflichtet, die Feuerwerksreste unaufgefordert wieder zu beseitigen – egal, ob auf der Straße vor dem eigenen Haus gefeiert wird oder anderswo in der Stadt. Ausgebrannte Überreste von Wunderkerzen, Raketen und Böllern gehören in die eigene Restmülltonne beziehungsweise bei Feiern im öffentlichen Raum in öffentliche Abfallbehälter. Glasflaschen müssen in einen Glascontainer geworfen werden.

Bild von Dagmara Owsiejczyk auf Pixabay

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Hörschäden an Silvester vermeiden

Deutscher Naturschutzbund: Silvester

Silvesterböllerei war Thema in der Ratsversammlung

Digitales Meeresvisualisierungszentrum


Kiel hat eine Vision für eine wetterunabhängige Touristenattraktion: Ein digitales Meeresvisualisierungszentrum, das die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser zeigt, und begreifbar macht, wie Klima und Meere zusammenhängen.

Begründet wird dieses Projekt mit Kiels Positionierung als Meeresschutzstadt, die den Klimawandel bekämpfen will. So schreibt die Fraktion der Grünen in ihrem Newsletter: „Das Projekt biete die Chance, mehr Bewusstsein für das größte Ökosystem der Welt und dessen große Bedrohung zu schaffen. Scheelje lobte das Konzept, dessen digitaler Ansatz die Schau für Menschen aus vielen Ländern erlebbar machen soll. Eine große Mehrheit der Ratsversammlung teilte diese Einschätzung.“

Ob dieses Projekt tatsächlich dazu geeignet ist, das Ökosystem Ozeane zu schützen, steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich schadet jede Bautätigkeit dem Klima, und wer im Jahr 2022 noch meint, durch Aufklärung ein Bewusstsein zu schaffen, hat schon lange nicht mehr ferngesehen oder Zeitung gelesen! Unsere klimaschädigende Lebensweise liegt bestimmt nicht an mangelndem Wissen.

Eine plausiblere Begründung wäre der wirtschaftliche Gewinn, der durch eine Touristenattraktion an der Kiellinie eventuell erzielt werden könnte.

Standort wahrscheinlich die Kiellinie

Nun sind die ersten Schritte für diese Vision gemacht. Die Ergebnisse einer Explorativen Studie legen als Ort für das Zentrum den bisherigen GEOMAR-Standort an der Kiellinie nahe. Unter Kielern auch als Seehundbecken bekannt.

Für die weitere Umsetzung untersucht die Studie drei Varianten. Die Variante S geht für das Meeresvisualisierungszentrum von einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro aus. Variante M sieht 4.000 Quadratmeter vor und Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Variante L würde eine Fläche von 8.000 Quadratmetern beanspruchen, rund 55 Millionen Euro kosten und könnte jährlich 250.000 Besucher*innen empfangen.

Umfrage zum Meeresvisualisierungszentrum

Ein wichtiger Baustein der jetzt folgenden Machbarkeitsstudie sind
Ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen. Die Umfrage lässt auch die Möglichkeit, das Projekt komplett abzulehnen. Link zur Umfrage unten.

Die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer: „Bund und Land müssen deshalb für ein solches Projekt mit ins sogenannte Boot geholt werden. Außerdem gilt es, Fördergelder zu beantragen.“

Foto:

© Quelle: Skope inventiv

e spaces GmbH / Vietzke & Borstelmann Architekten Partnerschaft mbB auf Grundlage einer Fotografie von J. Klimmeck / Geomar

Weitere Informationen und Umfrage: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/meeresvision.php

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Meereszentrum-Touristen-Attraktion-an-der-Kielline-geplant,meereszentrum102.html

Kiel, der Klimawandel und die Ostsee

Kieler Haushalt 2023 mit Rekordvolumen

Der Kieler Haushalt für das Jahr 2023 steht. Er wurde in der Ratsversammlung am 15.12. mit Mehrheit beschlossen. SPD, Grüne, Die Politiker*innen, KVM stimmten dafür, CDU und FDP stimmten dagegen, Frau Hein (Die Linke) enthielt sich. Der SSW hätte dem Haushalt zugestimmt, schrieb mir Marcel Schmidt, konnte dies jedoch nicht tun, weil er und seine Kollegin wegen einer Erkrankung nicht an der Sitzung teilnehmen konnten. Somit war der SSW bei den Haushaltsberatungen nicht vertreten.

Geplant für 2023 sind Ausgaben in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Abzüglich der Einnahmen der Kommune ergibt sich ein Defizit 56 Millionen Euro. Im Entwurf waren nur 49 Millionen vorgesehen, aber die in die Ratsversammlung eingebrachten Anträge erhöhten das Defizit. Aufgrund der Verschuldung bleibt der Kieler Haushalt weiterhin in der Genehmigungspflicht durch die Kommunalaufsicht.

Für die kommenden Jahre rechnet die Haushaltsplanung mit jährlichen Defiziten, die bis auf 39 Mio Euro im Jahr 2026 abschmelzen. Die aufgelaufenen Defizite betragen Ende des Jahres 208 Mio Euro. Dem steht dann ein Eigenkapital von 248 Mio Euro gegenüber.

In diesen unsicheren Zeiten sind all diese Planungen mit Vorsicht zu genießen.

Besonderheiten dieses Haushalts

Sozialausgaben machen etwa 30 Prozent der Haushalts aus. Dazu zählt auch jetzt ein Härtefallfonds für Menschen, die aufgrund der Energiekosten in Not geraten.

Personal- und Verwaltungskosten machen 28 Prozent der Ausgaben aus. Von den 143 geplanten neuen Stellen werden 50 eigenfinanziert.

Besonders teure Einzelposten in der Liste der Investitionen:

  • Neubau der Gaardener Grundschule, 34 Mio Euro auf vier Jahre verteilt
  • Komplettsanierung Friedrich-Junge-Schule, 30 Mio Euro verteilt auf vier Jahre
  • Gewerbefläche Friedrichsort, 34 Mio Euro auf vier Jahre verteilt
  • Sanierung Kieler Schloss, 29 Mio Euro, verteilt auf drei Jahre
  • Umbau Alte Lübecker Chaussee, 6,5 Mio verteilt auf drei Jahre
  • Umbau der Werftstraße, 7 Mio Euro verteilt auf vier Jahre
  • Die Tram wird für die nächsten vier Jahre mit 10 Mio Euro veranschlagt. Fertig könnte die Tram 2033 sein.

Viel Geld fließt in den Bereich Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, insgesamt 41 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Der größte Posten hier ist der Bau der Feuerwache Nord, aber auch Fahrzeuge und Ausrüstungen aller Art kosten Geld.

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Haushaltsentwurf

So war es letztes Jahr. Kieler Haushalt mit hohem Defizit

ADFC nimmt Stellung zur „Letzten Generation“

Der ADFC Schleswig-Holstein e.V. verurteilt die Kriminalisierung der Klimabewegung und Gewalt gegen friedliche Aktivist*innen.

Pressemitteilung: Seit über 30 Jahren ist der ADFC politisch aktiv, der Klimaschutz steht als Vereinsziel in der Satzung. Verschiedene friedliche Protestformen gehören zur Vereins-DNA des ADFC, um auf die Interessen der Radfahrenden in Schleswig-Holstein aufmerksam zu machen, die Verkehrswende mit dem Rad voranzubringen und darüber den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu reduzieren.

Der ADFC Schleswig-Holstein ist zutiefst beunruhigt über die derzeitige politische Debatte rund um die Gruppe „Aufstand der Letzten Generation“.

Dazu sagt Stephanie Meyer, Landesvorsitzendes des ADFC Schleswig-Holstein e.V.:

„Statt endlich wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen, streiten Politiker*innen darüber, wie die Aktivist*innen bestraft werden sollen, die mit öffentlichkeits-störenden Aktionen darauf aufmerksam machen. Wir sind besorgt über alle Versuche, zivilgesellschaftlichen Widerstand zu kriminalisieren. Dabei hat sich z.B. im Ahrtal gezeigt, welche Gefahr für Menschenleben und welche Vernichtung von Sachwerten durch den Klimawandel drohen.

Ob eine Straftat vorgelegen hat, entscheiden Gerichte – nicht Politiker*innen. Und die Unschuldsvermutung ist ein zentraler Bestandteil jeder Demokratie! Sie muss selbstverständlich weiterhin auch für alle Klima-Aktivist*innen gelten.“

Der ADFC kritisiert seit Jahren das Verfehlen der Klimaschutzziele. Demokratisch gefasste Beschlüsse und Gesetze werden nicht umgesetzt, wie das Pariser Klimaabkommen und das Klimaschutzgesetz. Auf die staatliche Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen hat nicht zuletzt das Bundesverfassungsgericht deutlich hingewiesen. Insbesondere der Verkehrssektor erzielt seit Jahren nicht die erforderlichen CO2-Einsparungen. Können diese Einsparungen über Präventivhaft von Aktivist*innen oder Verbot von Organisationen erreicht werden?

Bild von Enrique auf Pixabay

Holtenauer Hochbrücken gesperrt

Heute gegen 04:30 Uhr kollidierte der Ausleger eines Krans, der mit einem Schwerlast- und Arbeitsschiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal transportiert wurde, mit den beiden Holtenauer Hochbrücken.

Im Laufe des Tages nahmen Sachverständige die Beschädigungen an den Brücken in Augenschein. Beide Brücken müssen laut Aussagen der Sachverständigen auch in den nächsten Tagen gesperrt bleiben. Die Sperrung gilt auch für Radfahrer und Fußgänger.

Rettungskräfte und Polizei sind von diesen Einschränkungen zurzeit nicht betroffen. Diese dürfen die Brücken im Notfall passieren.

Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Kiel zur Unfallursache sind noch nicht abgeschlossen. Ob es sich um menschliches oder technisches Versagen gehandelt hat, kann noch nicht gesagt werden. Befragungen einiger Beteiligter stehen noch aus.

Zur Schadenshöhe können von Seiten der Polizei keine Angaben gemacht werden.

Kiel: Massenschlägerei am Hauptbahnhof

Nach der gestrigen Auseinandersetzung am Kieler Hauptbahnhof haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Tat wird rechtlich als versuchtes Tötungsdelikt bewertet. Der Verdacht gegen den gestern festgenommenen Jugendlichen erhärtete sich nicht, er kam wieder auf freien Fuß.

Gegen den 17-jährigen zunächst vorläufig festgenommenen Jugendlichen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, da er an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein soll. Er selbst erlitt, offenbar durch Tritte, Gesichtsverletzungen. Nach jetzigem Ermittlungsstand dürfte ihm der Haupttäter das Tatmesser zur Entsorgung übergeben haben. Nach dem mutmaßlichen Messerstecher laufen derzeit intensive Fahndungsmaßnahmen.

Die Verletzungen, die der 17 Jahre alte Geschädigte durch einen Messerstich in den Rücken erlitt, waren nach Angaben der behandelnden Ärzte zunächst potentiell lebensbedrohlich. Aufgrund der schnellen medizinischen Versorgung durch Rettungsdienst und Notarzt konnte der Zustand stabilisiert werden. Der Jugendliche befindet sich weiter stationär in einem Krankenhaus.

Derzeit gehen die Ermittlerinnen und Ermittler des Kommissariats 11 und der Staatsanwaltschaft davon aus, dass die beiden Personengruppen bereits vor dem Aufeinandertreffen am Bahnhof in Streit gerieten. Gegen 11:10 Uhr sowie gegen 12:15 Uhr war die Polizei jeweils wegen Körperverletzungen im Umfeld einer Schule am Westring eingesetzt. In beiden Fällen riefen Passanten die Polizei und meldeten, dass sich mehrere Personen schlagen sollen.

Zeuginnen und Zeugen gaben gegenüber der Polizei an, dass die beiden Gruppen offenbar wie verabredet um 13 Uhr am Bahnhof aufeinandertrafen. Es sei zunächst zu einem Faustkampf zwischen zwei Personen gekommen. Anschließend hätten insgesamt 20 Personen gegenseitig auf einander eingeschlagen. Die Anzahl der Beteiligten, bei denen es sich um Jugendliche deutscher und syrischer Herkunft handeln soll, muss noch ermittelt werden.

Aussagen zu Hintergründen und Motivlage können derzeit noch nicht gemacht werden. Die Vernehmungen der Beteiligten sowie Zeuginnen und Zeugen dauern an.

Zeuginnen und Zeugen, die das jeweilige Aufeinandertreffen der Gruppen beobachtet haben oder Angaben zu möglichen Hintergründen machen können und dies noch nicht der Polizei mitgeteilt haben, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

Kieler Kulturkiosk Siebeneck & Triangel

Das Siebeneck in der Alten Mu hat schwere Zeiten hinter sich. Erst die Corona-Beschränkungen und dann kam eine saftige Mieterhöhung um 20 Prozent. Aber Michal Halupka lässt sich immer etwas einfallen. Er betreibt nicht nur den Kulturkiosk sondern auch ein Event-Management unter dem Namen Triangel.

Zum Glück wurde die Mieterhöhung erst einmal auf Eis gelegt, nachdem einige der Initiativen in der Alten Mu kräftig protestierten. Denn für Unternehmungen, die nicht in erster Linie kommerziell ausgerichtet sind, aber eigentlich das bisherige Wesen der Alten Mu ausmachen, war so eine Kostensteigerung zu heftig. An einer Lösung wird gearbeitet.

Die Zeit der Corona bedingten Einschränkungen hat Halupka dazu genutzt, das Konzept zu überdenken. Das Ergebnis: mehr Musik, weniger Kunsthandwerk. Aber zunächst einmal: was ist das Siebeneck eigentlich?

Wenn du in den Innenhof der Alten Mu (Lorentzendamm 6-8) eintrittst, kommst du gleich rechts an einem Kiosk-artigen Fenster vorbei. Hier gibt es Kaffee und andere Getränke auf Spendenbasis. Daneben führt eine Treppe in das Innere des Kiosks, der tatsächlich über zwei große Räume verfügt. Es war einmal ein Atelier der Kunsthochschule. Rechts der Tresen, ansonsten Raum für Musik und Gäste. Es ist gemütlich und bunt. Entlang der Wände siehst du Auslagen für regionales Handwerk, zur Zeit hauptsächlich Schmuck. Und so eine Art Weihnachtsbaum ist auch schon vorhanden.

Konzerte, Jam Sessions, Gitarrenunterricht

Der musikalische Freitag beginnt immer um 15 Uhr mit Gitarrenunterricht, es folgt die Jam Session. Eintritt „freiwillig“. Hier haben sich schon etliche Bands gefunden. Die Konzerte, die meistens auf Spenden-Basis stattfinden, decken eine große Bandbreite ab. Techno, Thrash, Speed, Hardcore, Hip Hop oder Acoustic, um nur einige der Konzertrichtungen der letzten Zeit zu nennen. Am 3. 12. wird es um 20 Uhr im Siebeneck&Triangel-Wohnzimmer laut mit Manier & Outburst.

Das Kiosk-Fenster entstand übrigens während der Pandemie, als das Siebeneck eigentlich geschlossen war. Michal Halupka beobachtete, das Kioske während des Lockdowns weiter geöffnet waren. Nach einem Anruf bei der Stadt wurde ihm klar, dass sein Sortiment als Kiosk fungieren könnte. Es folgte die Fenster-Konstrukion mit Klingel, die aus der Alten Mu nicht mehr wegzudenken ist.

Michal Halupka beschreibt, was er da macht, als Versuch, Menschen und Musik zusammenzubringen. Stolz berichtet er, dass sich hier nicht nur Bands gebildet haben sondern auch romantische Partnerschaften, letzteres auch für ihn selber!

Unter dem Dach der Alten Mu

Die Alte Mu ist seit etwa 2013 ein Ort, an dem sich kreative Projekte niederließen. In Etappen wurde das kreative Chaos zunehmend in Organisationsform gegossen. Letzte Etappe dieses Prozesses war die Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrags im April dieses Jahres. Das große Ziel für die nächste Zeit ist die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Zielgruppen. Die Initiativen aus dem Innenhof hoffen, dass sie weiterhin einen Platz im diesem kreativen Dorf im Herzen von Kiel haben werden.

Homepage: https://www.siebeneck-triangel.de/

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Alte Mu: hinter den Kulissen ist viel passiert