Letzte Woche schrieben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voß an den Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing. In ihrem Brief schreiben sie, dass die Stadt Kiel keine Autobahn auf Stadtgebiet möchte. Gleichzeitig beginnen sie die Verhandlung über die Kostenübernahme der Umbaumaßnahmen, die sie sich für die B404 wünschen. Das Argument: Der Bund spart Geld, wenn er keine Autobahn plus Nebenstrecke bauen muss. Ein Teil dieses gesparten Geldes könnte für die B404 und das Barkauer Kreuz verwendet werden. Für diese Art von Deal gibt es auch einige Beispiele, etwa der Ersatzbau der Köhlbrandbrücke in Hamburg. Der Brief listet auch andere Beispiele.
Der Oberbürgermeister hatte sich vor etwa einem Monat für den Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 ausgesprochen. Von dieser Position rückt er jetzt ab und hält sich an die Vorgabe der Ratsversammlung , die nicht nur Südspange sondern auch Autobahn auf Stadtgebiet ablehnt.
Gleichzeitig werben Oberbürgermeister Kämpfer und Umweltdezernentin Voß für eine Kostenübername des Bundes: „Durch den Verzicht des Bundes auf den Bau der Südspange und den Ausbau der B 404 auf Kieler Stadtgebiet lediglich als vierspurige Bundesstraße würde der Bund Kosten im hohen dreistelligen Millionenbereich einsparen. Diese Einsparungen sollten den Bund in die Lage versetzen, in Anwendung des § 5a FStrG die Kosten für den Lärmschutz an der B 404 und den frühestens Ende der 30er Jahre anstehenden Umbau des Barkauer Kreuzes zu übernehmen –zumal der Bund diese Kosten bei Festhalten an der bisherigen Planung des Ausbaus der B 404 zur A 21 ohnehin vollständig übernehmen muss.“
In ihrem Brief beschreiben Kämpfer und Voß die Notwendigkeit eines vierspurigen Ausbaus der B404. Diese ist eigentlich schon jetzt überwiegend vierspurig Der Engpass ist die zweispurige Brücke über den Bahngleisen.
In ihrem Brief vermuten sie, dass höhere Verkehrsmengen auch Lärmschutz notwendig machen könnten. Perspektivisch könnte auch ein Umbau des Barkauer Kreuzes anstehen.
Die Vorteile eines Verzichts auf die A21 auf Stadtgebiet werden im Brief dargelegt. Es geht darum, Grünflächen und Kleingartengebiete zu schonen. Das eingesparte Geld kann für andere Projekte ausgegeben werden. Große Teile der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit würden es so wünschen.
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