Archiv der Kategorie: Themen

Zwei parallele Demos gegen eine AfD-Veranstaltung

Die Polizei schätzt, dass in der Spitze 600 Menschen am Walkerdamm protestierten, ich glaube, es waren deutlich mehr. Es waren tatsächlich zwei unterschiedliche Demonstrationen, die aber beide gegen den Bürgerdialog im AfD-Büro im Walkerdamm protestierten. Auf der Seite Hopfenstraße trafen sich die Menschen, die dem Aufruf der Initiative „Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen“ gefolgt waren. Verschiedene andere Antifa-Gruppen hatten ebenfalls ein Demonstration angemeldet, die am anderen Ende des Walkerdamms , in etwa Höhe Bäckergang bis Schülperbaum eng gedrängt standen. Zwischen diesen beiden Demonstrationen wurde der Walkerdamm frei gehalten. Hier fand der Bürgerdialog statt, zudem sich aber nur wenige Menschen getrauten.

Ich stand auf der Seite des Bäckergangs. Die Stimmung war aufgeheizt, die Chants aggressiv: „Ganz Kiel hasst die AfD“ oder „Ganz Kiel hasst die CDU“. Das gefiel nicht allen. Eine Frau, die neben mir stand, murmelte: „Wer Hass sät, erntet Gewalt.“ Die Gewalt blieb auch nicht aus.

Entlang der anderen Straßenseite sollte ein Gang frei bleiben, damit Leute zum Bügerdialog oder ins Hotel Consul gelangen konnten. An dieser Stelle kam es zu einem heftigen Gerangel zwischen Demonstrierenden und Polizei. Von meiner Stelle sah ich nicht den Anlass, lediglich dass eine Gruppe Polizisten zu dieser Stelle lief. Hier die Darstellung der Polizei um 17.35: „Im Bereich Schülperbaum/Walkerdamm kommt es zurzeit zu einer Blockade durch ca. 15 Versammlungsteilnehmende, sodass es zu einer Beeinträchtigung von Unbeteiligten kommt.“ Unter Einsatz von Pfefferspray und Muskelkraft wurde die Sitzblockade aufgelöst, wie die Kieler Nachrichten berichten.

In Redebeiträgen wurde thematisiert, dass der Rechtsruck in der bürgerlichen Mitte angekommen sei, nachdem Friedrich Merz von der CDU Mehrheiten mit Stimmen der AfD für seinen Fünfpunkteplan zur Migrationsbegrenzung in Kauf nahm.

Gegen 19 Uhr lösten sich die Demonstrationen ohne weitere Vorfälle auf. Eine wesentlich größere Demo „gegen rechts“ hatte gestern 15.000 Menschen auf die Straße und vor die CDU-Zentrale gebracht. Zu einer Demo „für Demokratie und Toleranz“ am 28. Januar kamen 9.000 Menschen. Es scheint, viele Kieler wehren sich gegen den Rechtsruck, den Demoskopen für die Bundestagswahl am 23. Februar vorhersagen.

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9.000 auf Demo für Toleranz

kn online. Polizei setzte Pfefferspray ein

Spülbar gewinnt Kieler Nachhaltigkeitspreis

In Kiel engagieren sich viele Betriebe und Kieler*innen seit Jahren für nachhaltige Alternativen zu Einwegverpackungen. Das Thema Mehrweg ist durch die Einführung der Mehrwegangebotspflicht im vergangenen Jahr noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In diesem Jahr hat sich auch der Kieler Nachhaltigkeitspreis mit dem Thema befasst.

Das diesjährige Motto des Preises lautete: „Kiel geht Mehrweg – Engagement für eine Stadt ohne Einweg“. Zur Teilnahme eingeladen waren alle Kieler Privatpersonen, Projekte und Initiativen, die mit ihrem Engagement zum Verzicht auf Einweg oder zur Sensibilisierung für Mehrweg beitragen. Der Preis, der zum neunten Mal vergeben wurde, würdigt innovative Ideen, Konzepte und Projekte, die den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen.

Umweltdezernentin Alke Voß zeichnete am Montag, 2. Dezember, drei Siegerprojekte des Kieler Nachhaltigkeitspreises im Forum Baukultur Kiel mit Urkunden und Geldpreisen aus. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde auf zwei Projekte verteilt, ein weiteres wurde mit einer Anerkennungsurkunde geehrt. 

Die Preise wurden in den Kategorien „Mehrweg und Events“, „Mehrweg in der Schule“ und „Mehrweg und Hygiene“ vergeben. 


1. Preis in der Kategorie „Mehrweg und Events“

Ein Preis in der Kategorie „Mehrweg und Events“ – eine Urkunde und 2.500 Euro – geht an die Spülbar Kiel. Die Spülbar ist ein Unternehmen aus Kiel, das umweltfreundliches Mehrweggeschirr kosten- und umwelteffizient reinigt und so zu einem Mehrwegkreislauf auf Events beiträgt. Sie verfügt über eine mobile Spülstation auf einem Lastenfahrrad und über einen mobilen Spülcontainer, ausgestattet mit ressourcenschonenden Bandspülmaschinen. Damit können pro Stunde bis zu 3000 Geschirrteile vor Ort gereinigt und somit immer größere Veranstaltungen abgedeckt werden. Mit dem Service werden lokale Events und Veranstalter*innen dabei unterstützt, aktiv zur Reduizierung von Abfall beizutragen.

1. Preis in der Kategorie „Mehrweg in der Schule“

Über einen Preis in der Kategorie „Mehrweg in der Schule“ freut sich das Thor-Heyerdahl-Gymnasium in Mettenhof, das eine Urkunde und 2.500 Euro für das Projekt „Edelstahltrinkflaschen und Lunchboxen“ erhält. Bereits im Schuljahr 2020/21 ist in der Schule die Idee entstanden, wiederverwendbare Trinkflaschen und Lunchboxen aus Edelstahl anzuschaffen, mit dem Schullogo zu bestücken und im Schulshop zu verkaufen. Ziel ist es, weniger Plastikprodukte im Schulalltag zu verwenden. Die Nutzung der Mehrwegprodukte trägt bei den Schüler*innen zu einem größeren Bewusstsein für ein umweltschondenderes und nachhaltiges Handeln bei.

Anerkennungsurkunde in der Kategorie „Mehrweg und Hygiene“

Eine Anerkennungsurkunde in der Kategorie „Mehrweg und Hygiene“ geht an die „Praxis Ohne Plastik“. Das Start-Up sensibilisiert und unterstützt Arztpraxen und medizinische Einrichtungen bei der Umstellung auf Mehrweglösungen und nachhaltige Alternativen zu Einwegplastikprodukten. Unter anderem werden Beratungsangebote und Schulungen zum Thema angeboten, regionale Produktionen und Dienstleistungen sollen gefördert werden.

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Alte Mu: Das kreative Dorf in Kiel stellt Bauantrag

Dann setze ich mich vor den Bagger

Die A21 war wieder einmal Thema in der Ratsversammlung. Ein Antrag der CDU-Fraktion, die bestehenden Beschlüsse aufzukündigen und den Bau der A21 auf Stadtgebiet samt Nebenstrecke voranzutreiben, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Bekanntlich liegt ein Schreiben des Bundesverkehrsministerium vor, in dem dargelegt wird, dass der Bund die A21 bis zum Barkauer Kreuz bauen will. In der Begründung schrieb die Staatssekretärin, dass auch bei einer Beibehaltung der B404 eine Nebenstrecke erforderlich wäre.

In der Diskussion wurde die Notwendigkeit der Nebenstrecke angezweifelt. Jürgen Meereis (Grüne) legte dar, dass die Nebenstrecke bei einem bestimmten Verkehrsaufkommen zwar gemäß der Richtlinie für die Anlage von Landstraßen empfohlen wird. Diese Richtlinie ist aber kein Gesetz, sondern ein Regelwerk, an das sich Politik orientiert. „Richtlinien sind eine Form der Bürokratie.“

Wikipedia: „Die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (kurz RAL)sind ein technisches Regelwerk für den Entwurf von Landstraßen in Deutschland, das am 16. Mai 2013 mit dem allgemeinen Rundschreiben Straßenbau vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklich bekannt gegeben wurde. Herausgeber ist die Forschungsgesellschaft für straßen- und Verkehrswese in Köln.“

In der Debatte wurden noch einmal die Argumente für und gegen die Autobahn aufgeführt, in Klammern meine Anmerkungen:

  • Die Brücke über die Bahnlinien sei in einem nicht wirlich gutem Zustand. ( Allerdings bezweifelt niemand, dass sie saniert werden soll!)
  • Auch Carsten Rockstein (CDU) war überrascht, dass das Bundesverkehrsministerium eine Nebenstrecke in jedem Fall für notwendig hält. Möchte das jetzt aber zügig umsetzen.
  • Man geht von einer Zunahme des Güterverkehrs aus.
  • Pendler, Handwerker und Gewerbetreibende kämen schneller in die Stadt. (Allerdings gibt es zu vielen Tageszeiten überhaupt keine Staus auf dieser Strecke. )
  • Eine Autobahn wäre zwar insgesamt teurer , würde aber aus Bundesmitteln finanziert, sodass Kiel Geld sparen würde.
  • Wenn die B404 gesperrt ist, gäbe es keine Alternativroute, wurde in der Diskussion vorgebracht. (Was nicht stimmt, es ist jetzt schon möglich über Edisonstraße/Wellseedamm in die Innenstadt zu kommen. Die geplante Nebenstrecke würde weiter nördlich verlaufen. )
  • Die Autobahn samt Nebenstrecke würde einen Teil des Grüngürtels vernichten und mehr Fläche versiegeln.
  • Die Nebenstrecke würde eine wichtige Frischluftschneise zerstören.
  • Die Alte Meierei und das Servicehaus Lübscher Baum sind akut bedroht, wenn die Autobahn bis zum Barkauer Kreuz verläuft.
  • Innerstädtisch würde die Geschwindigkeit auch auf einer Autobahn gedrosselt.
  • Lärmschutzwände für die Anwohnenden dämpfen lediglich.

Die Diskussion verlief ungewöhnlich heftig. „Es kotzt mich an“ oder „ Dann setze ich mich vor den Bagger“ waren einige der verbalen Ausbrüche.

Beschlossen wurde, eine Informations- und Diskussionsveranstaltung für alle Rats-, Ausschuss- und Ortsbeiratsmitglieder zum DEGES-Gutachten sowie dem Antwortschreiben aus dem Bundesverkehrsministerium zu organisieren und durchzuführen. Dafür sollen Mitarbeitende von der DEGES, Vertreter*innen von Umwelt-, Natur-, und Mobilitätsverbänden sowie weiterer relevanter Akteur*innen gewonnen werden. In der Sache bleibt es aber bei dem Wunsch der Stadt Kiel, keine Autobahn auf innerstädtischem Gebiet und keine Nebenstrecke zu wollen. Die Entscheidung liegt allerdings beim Bund.

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Bund will A21 auf Kieler Stadtgebiet

kn online: Ratsversammlung schiebt Entscheidung über A21 auf

Wenn der Vermieter kriminell ist

„Was tun, wenn der Vermieter kriminell ist?“ Zu diesem Thema lud das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ am Dienstag in die Räucherei ein. Im vollen Saal diskutierten Andreas Meyer vom Bündnis mit Sophie Mainitz, Geschäftsführerin vom „Kieler Mieterverein“, Sozialdezernent Gerwin Stöcken und interessiertem Publikum.

Kaputte Fenster und Türen, Schimmel an den Wänden, die Stadtwerke drohen mit Sperrung, weil der Vermieter die Beiträge für Strom, Wasser, Gas nicht abgeführt hat. Solche Missstände sind zum Glück nicht die Regel, aber sie kommen doch vor und stellen die Betroffenen vor große Probleme. In der Diskussion zeigte sich schnell, dass die Thematik von zwei Seiten angegangen werden kann. Auf der zivilrechtlichen Ebene haben Mieter*innen bestimmte Möglichkeiten, die Frau Mainitz beschrieb. Auf der politischen Ebene gibt es seit Mitte letzten Jahres das neue Wohnraumschutzgesetz, mit der die Kommunalpolitik sich endlich gegen bestimmte Vermietungsmodelle wehren kann. Wie die Stadt Kiel dieses Gesetz anwenden will, erläuterte Herr Stöcken.

Ein Drama in der Elisabethstraße

Schlagzeilen machten kürzlich die Missstände in einem Haus in der Elisabethstraße. Über einen Monat lang saßen die Bewohner und Bewohnerinnen im Kalten, weil der Vermieter die Heizkosten nicht abgeführt hatte. Sie wendeten sich an die Stadt und an die Presse, in den Kieler Nachrichten erschien ein langer Artikel. Ein Tag später wurde die Bude wieder warm!

Frau Mainitz sagte, solche Situationen seien nicht einfach zu lösen. Man sollte das Gespräch in mit der Vermieter*in und den Stadtwerken suchen. Jede Art von Öffentlichkeit ist gut. Die Mieter und Mieterinnen eines betroffenen Hauses sollten nach Möglichkeit mit einer Stimme sprechen. Es ist möglich, in so einem Fall fristlos zu kündigen, allerdings ist der Wohnungsmarkt angespannt, sodass dieser Schritt gut überlegt werden muss. Auch eine Mietminderung ist eine Option. Sollte die Vermieter*in insolvent sein, müsse man sich an die Insolvenzverwalter*in wenden. Manchmal sind Vermieter*innen nicht greifbar , weil sie auf einem anderen Kontinent leben.

Lass dich beraten!

Es empfiehlt sich, juristischen Rat einzuholen, um zu prüfen , ob eine Einstweilige Verfügung gegen die Stadtwerke Sinn macht. Das Problem: Bevor die Stadtwerke zum Mittel der Sperrung greifen, haben sich oft schon Schulden aufgelaufen, die in die Hundertausende Euro gehen können.

Das beste Druckmittel sei der Weg über die Presse, meinte die Expertin.

Im Fall von nicht durchgeführten notwendigen Reparaturen besteht eine Mitteilungspflicht, das heißt Mieter*innen müssen Bescheid sage, dass etwas kaputt ist. Es empfiehlt sich, eine Frist für die Reparatur zu setzen. Bei verschleppten Instandsetzungen kann die Miete gemindert werden.

Welche Möglichkeiten hast du, dich beraten zu lassen? Folgende Organisationen können informieren:

Letztlich kannst du dich auch an eine Anwält*in wenden, am besten fragen, ob das Erstgespräch kostenlos ist.

Zur Sprache kam die Angst, dass Mieter*innen eine Kündigung, z.B. wegen Eigenbedarf der Vermieter*in erhalten, wenn sie sich beschweren. Bei einer Vermieter*in, die nur eine Immobilie besitzt, ist diese Angst auch berechtigt.

Das neue Wohnraumschutzgesetz

Sozialdezernent Gerwin Stöcken beschrieb die neu gegebenen Möglichkeiten der Kommune, einzugreifen in Situationen, in denen die Verwahrlosung von Immobilien zu einer Gesundheitsgefährdung führt. Mit diesem neuen Gesetz will die Stadt vor allem gegen Überbelegung vorgehen.

Stöcken berichtete von einem Haus, in dem 200 Menschen leben, jeder zahlt 300 Euro für einen Schlafplatz. Diese Überbelegung führt dazu, dass Menschen keinen angemessenen Platz haben, oft keine Möglichkeit zu kochen.

Aus dem Publikum berichtete eine Frau, dass ihr Vermieter zwei Wohnungen in ihrem Wohnhaus an eine Person vermietet habe, der die Wohnungen an viele Männer weiter vermietet.

49 Schrottimmobilien im Blick

Die Stadt Kiel hat 49 verwahrloste Gebäude ausgemacht, will das Gesetz aber erst einmal bei drei Häusern anwenden, um zu erproben, wie die Gerichte es auslegen.

Im Extremfall, wenn Gespräche mit der Vermieter*in nichts bewirken, könne die Räumung angeordnet werden Die Vermieter*in müsse dann für die Unterbringung der Mieter*innen aufkommen.

Verschiedene Formen der Verwahrlosung können die Gesundheit der Bewohner*innen gefährden. Wenn die Heizung nicht funktioniert, die Fenster nicht dicht sind, wenn es kein Wasser gibt, das Abwasser nicht abfließt, die Haustür nicht abgeschlossen werden kann, das sind Umstände, die kein menschenwürdiges Leben ermöglichen. In Gaarden erkennt man überbelegte Häuser oft daran, dass die Haustür offen steht. Das führt aber dazu, dass Leute, die nicht dort wohnen, ins Treppenhaus eindringen, fremde Waschmaschinen benutzen, Drogen konsumieren, sogar ihre Notdurft verrichten.

Zu den Basics des menschenwürdigen Wohnens gehört auch ein Mindestmaß an Quadratmetern sowie Tageslicht.

Sozialdezernent Gerwin Stöcken freut sich über die Möglichkeiten des neuen Gesetzen und hofft, dass bestimmte Vermietungsmodelle, die jetzt möglich sind, aus der Mode kommen, wenn sich herumspricht, dass die Kommune eingreift. Es ist allerdings ein politisches Instrument und nicht dazu gedacht, in jedem Einzelfall betroffenen Mieter*innen beizustehen.

Ebenfalls zur Sprache kam das umgekehrte Problem, kriminelle oder überforderte Mieter*innen! Aber das war nicht Thema der Veranstaltung.

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kn online: Mietwohnungen in Kiel. Was tun, wenn der Vermieter kriminell ist?

Umspannwerk im Landschaftsschutzgebiet?

Der Konflikt zwischen dem Netzbetreiber Tennet und der Stadt Kiel spitzt sich zu.

Tennet plant, das 30-Hektar-große Umspannwerk in Rönne, ausgerechnet in einem Landschaftsschutzgebiet zu bauen.

„Gravierende landschaftliche Veränderung“

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hätte den Alternativstandort im Raum Quarbek vorgezogen. Er schreibt: „Der beschleunigte Netzausbau und die Stabilisierung der Netzinfrastruktur ist essenziell für das Gelingen der Energiewende. Aber nicht so: Bislang ist von TenneT nicht überzeugend begründet worden, warum das Umspannwerk gerade hier und nicht an einem der alternativen Standorte außerhalb Kiels gebaut werden soll. Denn in Kiel sind Flächen schon heute knapp, und das Umspannwerk soll ausgerechnet im Landschaftsschutzgebiet ‚Zwischen Eidertal und Klosterforst Preetz‘ angesiedelt werden. Die damit verbundene landschaftliche Veränderung wäre gravierend. Die Entscheidung erfolgt ohne echtes Mitspracherecht der Stadtverwaltung und der Anwohner*innen – das ist eine ernüchternde Tatsache gerade für die Stadtteile Rönne und Schlüsbek, die bislang ihren dörflichen Charakter bewahren konnten und von dem Vorhaben zuvorderst betroffen sind. Wir fordern von TenneT Transparenz, Offenheit für unsere Argumente und eine möglichst verträgliche Lösung für Mensch und Natur!“

„Informationspolitik intransparent und von oben herab“

Anlässlich der Entscheidung von TenneT für ein Umspannwerk auf Kieler Boden in Rönne erklärt Dr. Matthias Hüls, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion:
„Wir unterstützen das Vorhaben von TenneT, im Rahmen des Baus der 380-kV-Ringleitung Audorf-Göhl ein neues Umspannwerk zu bauen. Dies dient auch der Sicherung des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien. Allerdings ergeben sich bei den Standortauswahlkriterien Fragen, die auch auf Nachfragen der Verwaltung von TenneT
nicht geklärt wurden. Die SPD-Fraktion schließt sich daher der kritischen Stellungnahme der Kieler Verwaltung an. Insbesondere erwarten wir Aufklärung, warum der Standort Quarnbek, der mit einer wesentlich geringeren Belastung für Siedlungsräume und Menschen verbunden wäre, in der weiteren Betrachtung ausgeschlossen wurde.
Den angegebenen Hinderungsgrund können wir so nicht nachvollziehen. Auch wenn demnächst Informationsveranstaltungen mit den Ortsbeiräte Meimersdorf/Moorsee und Wellsee/Kronsburg/Rönne stattfinden, so erscheint diese Art von Informationspolitik intransparent und von oben herab. Akzeptanz für eine notwendige Energiewende und die damit verbundenen Bauvorhaben schafft man so auf jeden Fall
nicht.“

Vertreter von Tennet demnächst im Ortsbeirat

Ein Vertreter von Tennet wird am 4. Februar in einer gemeinsamen Ortsbeiratssitzung von Wellsee/Kronsburg/Rönne und Meimersdrof/Moorsee die Gründe für seine Entscheidung erklären. Der Ort für die Sitzung steht noch nicht fest.

Bild von Th G auf Pixabay

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kn online: 30-Hektar-Projekt

Wohin kommt das Umspannwerk?

Bund will A21 auf Kieler Stadtgebiet

Die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium schrieb im Auftrag des Ministers an Oberbürgermeister Kämpfer, dass die B404 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz fortgeführt werden soll. Dies war eine Antwort auf den Brief des Oberbürgermeisters an den Verkehrsminister, in dem er dafür plädierte, keine Autobahn auf Stadtgebiet zu bauen.

Die Argumentation des Bundes: auch wenn die B404 vierspurig ausgebaut würde, wäre nach Ansicht des Verkehrsministeriums eine Nebenstrecke erforderlich.

Kiels OB Ulf Kämpfer, von dem bekannt ist, dass er die A21 auf Stadtgebiet sowieso bevorzugt, spricht sich jetzt gegenüber den Kieler Nachrichten für eine zügige Planung aus.

Die Nebenstrecke

In einem noch nicht veröffentlichten Gutachten wird die Nebenstrecke skizziert. Sie soll entlang der Bahnlinie auf der Nordseite an Kronsburg vorbei verlaufen und im Gewerbegebiet Gaarden Süd enden. Das entspricht in etwa dem jetzigen Verlauf des Eidertalwanderwegs, der bei Garten Dehner endet. Auf diesem Weg sollen auch die Bewohner und Bewohnerinnen aus Kronsburg in die Stadt kommen, denn der Weg über das Barkauer Kreuz wäre für sie dann nicht mehr möglich.

Der Verkehr auf der B404

Ich fahre mehrmals pro Woche auf der B404 nach Kiel und wieder zurück und meistens herrscht auf der Strecke fließender Verkehr. Sogar zu Stoßzeiten gibt es in meiner Wahrnehmung lediglich dann einen Stau, wenn am Barkauer Kreuz oder den angrenzenden Straßen gebaut wird. Eventuell würde es helfen, die Brücke neu zu bauen, denn an dieser Stelle verläuft die B404 nur zweispurig. Es ist also nicht so richtig nachzuvollziehen, warum der Bund an dieser Stelle eine Autobahn nebst Nebenstrecke bauen möchte. Auch das DEGES-Gutachten sieht die Stauproblematik als nicht so gravierend, zumindest wird eine vorsichtige Formulierung gewählt: „Im Zuge der B 404 werden bereits heute, insbesondere während der morgendlichen Spitzensstunden des Zielverkehrs nach Kiel hinein, Engpässe ersichtlich.“ Der eigentliche Stau entsteht in den Zuflüssen der B404. Etwa der Verkehr aus Kronsburg. Dieser soll nun nach den Vorstellungen der Bundes über Gaarden abgeführt werden.

In seiner Verkehrsprognose geht das Deges-Gutachten von einem Zuwachs um 5,3% im Pkw-Verkehr und um 8,1% im Güterverkehr für alle im Analysemodell hinterlegten Kfz-Fahrten aus. Prognosen sind allerdings immer mit Ungewissheit verbunden, das ist das Wesen von Prognosen. Es könnte auch sein, dass der Verkehr nicht zunimmt, sondern so bleibt, wie er ist. Auch darauf weist das Gutachten hin: „Denn es zeichnet sich anhand der Dauerzählstellen der Bundesanstalt für Straßenwesen im klassifizierten Straßennetz bereits eine einsetzende Stagnation der Verkehrsentwicklung im Untersuchungsraum ab.“ (Gutachten S. 21)

Wie geht es weiter?

In der kommenden Ratsversammlung stehen schon gefasste Beschlüsse bezüglich der A21-Anbindung wieder auf der Tagesordnung. Man darf gespannt sein, wie sich die Fraktionen positionieren.

Das Beitragsfoto zeigt die B404 am Beginn der Brücke über die Bahngleise. Nur an dieser Stelle ist die B404 zweispurig.

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kn online: A21 in Kiel: Bund hält an Weiterbau auf Stadtgebiet fest

Verwirrendes Gutachten zur A21

Messerstecherei am Rande vom Weihnachtsmarkt

Kiel: Die Polizei berichtet von einer lebensgefährlichen Messerstecherei am Holstentörn am Rande des traditionellen Weihnachtsmarktes auf dem Holstenplatz. „Am 23. November kam es am Rande des Weihnachtsmarktes zu einem versuchten Tötungsdelikt. Ein 29-Jähriger verletzte einen Mann mit einem Messer schwer, jedoch nicht lebensgefährlich. “ Für die Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern , die sich kannten, vermutet die Polizei einen persönlichen Streit.

Die Kieler Nachrichten beschreiben, dass ein Zeuge die gewaltsame Auseinandersetzung am Holstentörn beobachtete und die Polizei alarmierte. Es kamen KOD, Polizei, Notarzt und Rettungswagen.

Die Polizei zeigt täglich Präsenz auf den Kieler Weihnachtsmärkten. Anlasslose Taschenkontrollen sind seit diesem Jahr möglich. Bis jetzt wurden 200 Personen kontrolliert. Die Kontrollen brachten eine Luftdruckpistole, einen Schlagring und ein Taschenmesser ans Licht.

Die Zahl der Straftaten auf dem Weihnachtsmarkt hat gegenüber 2023 abgenommen. Es gibt bis jetzt weniger Diebstahl, weniger Sachbeschädigung. Allerdings trübt das versuchte Tötungsdelikt die Statistik ganz gewaltig.

Die Gefahr, Opfer einer Messerattacke zu werden, ist insgesamt gering. Dennoch ist bemerkenswert, dass die Kriminalstatistik deutschlandweit seit zwei Jahren einen sprunghaften Anstieg verzeichnet. Die erfassten Fälle der Gewaltkriminalität liegen über dem Vor-Corona-Niveau. Vor allem Messerattacken haben zugenommen. Der Spiegel schreibt: „Besonders im öffentlichen Fokus stehen zudem Angriffe mit dem Messer. Ein Phänomen, dass Experten erst seit einigen Jahren in dieser Massivität beobachten. “ (Der Spiegel: Die Angst geht um, Bericht vom 30.11. 2024).

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Bericht der Polizeidirektion Kiel

Kieler Weihnachtsmärkte 2024

Kiel: keine A21 auf Stadtgebiet, das schreibt Oberbürgermeister an Verkehrsminister

Letzte Woche schrieben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voß an den Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing. In ihrem Brief schreiben sie, dass die Stadt Kiel keine Autobahn auf Stadtgebiet möchte. Gleichzeitig beginnen sie die Verhandlung über die Kostenübernahme der Umbaumaßnahmen, die sie sich für die B404 wünschen. Das Argument: Der Bund spart Geld, wenn er keine Autobahn plus Nebenstrecke bauen muss. Ein Teil dieses gesparten Geldes könnte für die B404 und das Barkauer Kreuz verwendet werden. Für diese Art von Deal gibt es auch einige Beispiele, etwa der Ersatzbau der Köhlbrandbrücke in Hamburg. Der Brief listet auch andere Beispiele.

Der Oberbürgermeister hatte sich vor etwa einem Monat für den Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 ausgesprochen. Von dieser Position rückt er jetzt ab und hält sich an die Vorgabe der Ratsversammlung , die nicht nur Südspange sondern auch Autobahn auf Stadtgebiet ablehnt.

Gleichzeitig werben Oberbürgermeister Kämpfer und Umweltdezernentin Voß für eine Kostenübername des Bundes: „Durch den Verzicht des Bundes auf den Bau der Südspange und den Ausbau der B 404 auf Kieler Stadtgebiet lediglich als vierspurige Bundesstraße würde der Bund Kosten im hohen dreistelligen Millionenbereich einsparen. Diese Einsparungen sollten den Bund in die Lage versetzen, in Anwendung des § 5a FStrG die Kosten für den Lärmschutz an der B 404 und den frühestens Ende der 30er Jahre anstehenden Umbau des Barkauer Kreuzes zu übernehmen –zumal der Bund diese Kosten bei Festhalten an der bisherigen Planung des Ausbaus der B 404 zur A 21 ohnehin vollständig übernehmen muss.“

In ihrem Brief beschreiben Kämpfer und Voß die Notwendigkeit eines vierspurigen Ausbaus der B404. Diese ist eigentlich schon jetzt überwiegend vierspurig Der Engpass ist die zweispurige Brücke über den Bahngleisen.

In ihrem Brief vermuten sie, dass höhere Verkehrsmengen auch Lärmschutz notwendig machen könnten. Perspektivisch könnte auch ein Umbau des Barkauer Kreuzes anstehen.

Die Vorteile eines Verzichts auf die A21 auf Stadtgebiet werden im Brief dargelegt. Es geht darum, Grünflächen und Kleingartengebiete zu schonen. Das eingesparte Geld kann für andere Projekte ausgegeben werden. Große Teile der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit würden es so wünschen.

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Klimagürtel-Bündnis begrüßt Brief des OB

kn online: Pläne des OB. Kämpfer rückt vom A21-Ausbau in Kiel ab

Kieler Foodsharing

Am Montag lud Foodsharing Kiel zu einer „Schnippelparty“ in das Nachhaltigkeitszentrum ein. Es hatten so viele Menschen Interesse, dass eine Warteliste angelegt wurde. Die nächste „Schnippelparty“ kommt bestimmt, und Marion Pinnau, Leiterin des Nachhaltigkeitszentrums am Europaplatz, hofft sogar auf eine Verstetigung dieser Aktion.

Auf einer Schnippelparty werden gerettete Lebensmittel gemeinsam zu einem Essen zubereitet. Auf dem Beitragsbild seht ihr schon einmal das Gemüse, das an diesem Abend verarbeitet wurde. Ich hatte die Gelegenheit, kurz vorher mit Marja Paasch von Foodsharing Kiel ein Gespräch zu führen.

Foodsharing ist richtig groß in Kiel

Was die Kieler Lebensmittelretter schaffen, ist einfach gigantisch. Über 600 Aktive retten wöchentlich im Durchschnitt 8.3 Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen. Sie sind von 6 Uhr bis 23 Uhr aktiv. Angenommen werden auch kleine Mengen. Die Foodsaver dürfen einen Anteil für sich behalten und spenden den Rest nach Gutdünken an Bedürftige. Marja Paasch etwa fährt gerne zum Bodelschwinghhaus. Sie erzählt, dass die hungrigen wohnungslosen Männer dort sehr dankbar sind, wenn sie Essen bringt.

Mit der Tafel kommt man sich gar nicht ins Gehege, aus mehreren Gründen. Die Tafel ist nur an größeren Mengen interessiert, während die Foodsaver auch kommen, wenn es vier Brötchen gibt. Foodsharing darf auch gekochte und gefrorene Lebensmittel annehmen. Zwischen Foodsharing und Tafel gibt es einen Rahmenvertrag, der regelt, dass die Supermärkte erst an Foodsharing abgeben, wenn die Tafel sich bedient hat oder nichts braucht.

Das welke Radieschen zum Leben erwecken

Die Motivation ist in erster Linie die Nachhaltigkeit. Es sollen möglichst keine Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Zu den Aktivitäten gehören demnach auch Bildungsangebote. Was kann man mit welken Lebensmitteln noch anfangen? Was für Rezepte gibt es für die typischen Reste, die in einem Haushalt anfallen, etwa trockenes Brot? Die Idee, ist, dass alle auch zu Hause Lebensmittel vor der Tonne retten können! Auch auf die Politik möchte die Organisation einwirken, auf dass entlang der ganzen Wertschöpfungskette Verschwendung vermieden wird. Die Stadt Kiel hat erklärt, sich aktiv gegen Verschwendung und für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln einzusetzen, und darf sich jetzt Foodsharing-Stadt nennen.

Probleme und Glücksfälle

Ein großes Problem für Foodsharing Kiel ist das jährliche Sommerloch. Unter den Aktiven sind viele Studierende, was einerseits sehr schön ist, aber doch auch problematisch , weil diese idealistischen jungen Leute in den langen Semesterferien oft Kiel verlassen. Gesucht werden vor allem Menschen, die sich stetiger einbringen können. Dabei ist die Mitwirkung sehr selbstbestimmt. Du trägst im Plan ein, wann du aktiv sein möchtest, das kannst du drei Wochen im voraus oder ganz spontan für heute machen. Gesucht werden auch Leute, die fit im Webdesign sind.

Wenn Marja Paasch erzählt, wird mir klar, dass die Lebensmittelrettung abwechslungsreich ist und oft improvisiert werden muss. Es ist ein gutes Werk, nachhaltig und sozial, das auch noch viel Spaß macht.

Mehr Info:

https://foodsharing.de

foodsharing-kiel.org

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Nachhaltiges Aufräumen mit Runa Coaching

Aufregung um Position des Kieler OB zur A21

Viel Aufregung gab es kürzlich um das noch nicht veröffentlichte Gutachten, das die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH ( DEGES) in Auftrag gegeben hat, dessen Veröffentlichung aber bislang zurückgehalten wurde. Geplant war eine Vorstellung erst 2021, dann im Sommer 2023. Wir warten immer noch. Allerdings erhielten die Kieler Nachrichten Einblicke in das Gutachten und schreiben: „Die für die Fernstraßenplanung zuständige Gesellschaft Deges rät nach Informationen der Kieler Nachrichten in einem Gutachten dazu, den Bau der Straße zurückzustellen. So sieht das Gutachten die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange nicht gegeben. Stattdessen soll der Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 zuerst alleine vorangetrieben werden.“ KN 23.10.24

Dass die Deges die Südspange für überflüssig hält, war schon bekannt. Neu ist die Empfehlung, die B404 in Kiel, also auf Stadtgebiet, weiter zu bauen. Hier würde man wirklich gerne das Gutachten lesen und nicht lediglich die Auslegung der Kieler Nachrichten.

Für viel Aufregung sorgte ein Gespräch der Kieler Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, in dem er empfiehlt, jetzt die A21 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz zu führen. Das widerspricht nämlich einem Beschluss der Ratsversammlung, in dem die Autobahn auf Stadtgebiet ausgeschlossen wird. Der Beschluss lautete: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Völlig unklar ist bislang, wo genau die Nebenstrecke bei einer Autobahn auf Stadtgebiet verlaufen würde.

Autobahnbau ist zwar eine Angelegenheit des Bundes, aber es scheint unwahrscheinlich, dass der Bund eine Autobahn auf Stadtgebiet gegen den erklärten Willen der Stadt durchsetzen würde.

Hier einige Auszüge aus Pressemitteilungen:

Knackig formulierte der SSW:

Von unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wünsche ich mir, dass er den Beschluss der Ratsversammlung, auf den Ausbau der B 404 zur A 21 im Kieler Stadtgebiet zu verzichten, achtet und dessen Umsetzung vorantreibt. Ehrlich gesagt war ich angesichts der von ihm in den Kieler Nachrichten angeführten Argumente fassungslos.

Die B 404 lediglich vierspurig auszubauen, wie es der Ratsbeschluss vorsieht, schont das Klima und die Umwelt, berücksichtigt die Belange der Anwohner und ist insgesamt die deutlich kostengünstigere Variante.

Befürwortet der OB nun tatsächlich den Ausbau der B 404 zur A 21 auf dem Kieler Stadtgebiet, nur weil der Bund in diesem Fall den Bau bezahlen müsste und nicht die Stadt? Soll jetzt allen Ernstes eine unnötig teure, für die Anwohner nachteilige sowie umwelt- und klimaschädliche Variante umgesetzt werden, nur weil sich Kommune, Land und Bund nicht einigen können, wer die – immerhin absehbar kostengünstigste – Variante bezahlt?

Das Klimagürtel-Bündnis greift ebenfalls den finanziellen Aspekt auf:

Der Bund kann bei einer reinen Bundesstraßen-Lösung die Kosten für die Nebenstrecke sowie mit einem Ausbau als Autobahn verbundenen baulichen Vorgaben viel sparen. Geld, dass dann auch für den Ausbau der Bundesstraße verwendet werden könnte.

In diesem Kontext ist für das Bündnis völlig unverständlich, dass sich der Oberbürgermeister nun öffentlich gegen einen Beschluss der Ratsversammlung positioniert.

„Verhandeln statt Verschandeln!“:  Auf diese kurze Formel bringt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des „Klimagürtel“-Bündnisses die Forderung von 20 beteiligten Kieler Verbänden und Initiativen auf den Punkt und fordert die Kieler Politik und Verwaltung auf, nun endlich zum Wohle der Stadt Kiel zu verhandeln. Bündnis Klimagürtel Kiel

Kiel schützen

Am Ende sollte es darum gehen, Kiel vor zusätzlichen Verkehren zu schützen. Diesen Gedanken greift Mathias Stein, für Kiel im Bundestag, auf: „Ich favorisiere dabei grundsätzlich eine Lösung, die keine bzw. nur geringen zusätzlichen Kfz-Verkehr auf das Kieler Straßennetz bringt und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. „

(Das Beitragsbild zeigt die B404 auf Stadtgebiet.)

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KN online: Umstrittene Bundesstraße: Neubau einer Südspange in Kiel ist quasi vom Tisch

SSW: Abgesang für die Südspange. Jetzt den Ratsbeschluss umsetzen

Ratsversammlung gegen A21 auf Stadtgebiet