Impfzentren werden bald geschlossen

Pressemitteilung:

Wie geht es weiter mit den Corona-Impfungen in Schleswig-Holstein? Darüber hat Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg das Landeskabinett in Kiel informiert. Mit Stand 24. August seien in Schleswig-Holstein 69,2 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, den vollständigen Impfschutz haben 63,1 Prozent aller Bürger:innen. Damit gehört Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich weiterhin zur Spitzengruppe der Länder.

Impfzentren werden geschlossen

Noch bis Ende September können sich die Bürger:innen in einem der 28 Impfzentren impfen lassen – von mittwochs bis sonntags ab 13 Uhr auch ohne Termin. Danach sollen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die Betriebe und Kliniken den voraussichtlichen Bedarf an Impfungen decken. Im Impfzentrum in Plön wird bereits am 19. September zum letzten Mal geimpft, für alle anderen Zentren wird der 26. September der letzte Tag sein. „Nutzen Sie jetzt noch die Möglichkeit, sich in den Impfzentren impfen zu lassen, bevor diese schließen“, motivierte Gesundheitsminister Heiner Garg die Schleswig-Holsteiner:innen.

Schnelle Hilfe möglich

„Die bisherige Pandemie hat gezeigt, dass wir flexibel agieren können müssen. Daher bereiten wir uns darauf vor, auch weiterhin im Auftrag des Landes beispielsweise Unterstützung durch mobile Teams oder auch temporäre mobile Impfstellen einzurichten, wenn es die Situation erfordert“, erklärte Garg. Außerdem sollen die Impfzentren bei Bedarf wieder in Betrieb genommen werden können.  

Geänderte Anmeldung für Corona-Impfung

Bis zum Schließen der Impfzentren können die Schleswig-Holsteiner:innen auch weiterhin kurzfristig online Termine buchen und wahrnehmen. Dabei gibt es nun eine Änderung: Es stehen nur noch Einzeltermine zur Verfügung. Den Termin für die zweite Impfung erhalten die Bürger:innen künftig direkt im Impfzentrum oder vereinbaren diesen beispielsweise mit ihrer Hausarztpraxis oder Facharztpraxis, wenn der Zeitpunkt einer Zweitimpfung zum Beispiel in den Oktober fällt. Wer eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson wählt, benötigt keine Zweitimpfung.

Auffrischungs-Impfung möglich

„Nach aktuellem Wissenstand befürworten Fachleute eine dritte Impfung, um einen nachlassenden Impfschutz aufzufrischen oder einen bestehenden noch zu verbessern. Das ist besonders für die vulnerablen Gruppen wichtig, zu der gerade auch ältere Menschen zählen“, betonte der Gesundheitsminister. Daher werde in Schleswig-Holstein auch ab September – in der Regel jedoch mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie – in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe eine Auffrischungs-Impfung angeboten. Organisiert werden diese von den Hausärzt:innen. In besonderen Fällen können sie auch durch mobile Teams unterstützt werden.

Voraussetzung für eine Auffrischungs-Impfung mit den mRNA-Impfstoffen (BioNTech/ Moderna) ist:

  • Sie sind 80 Jahre oder älter und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten,
  • oder Sie sind immungeschwächt oder immunsupprimiert – z.B. HIV-infizierte Personen oder Patient:innen während einer Krebstherapie – und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten,
  • oder Sie wurden vollständig mit einem Vektorimpfstoff (AstraZeneca, Johnson & Johnson) geimpft und haben die letzte Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten.

Auch Jüngere sollen dritte Impfung erhalten können

In der kommenden Woche stimmen die Gesundheitsminister darüber hinaus über einen Antrag aus Schleswig-Holstein ab, die Auffrischungs-Impfung auch für Personen unter 60 Jahren anzubieten.

Weitere Informationen

Unter www.impfen-sh.de können Bürger:innen sich noch bis Ende September ihren Wunschtermin auswählen.

Hier finden Sie Ärztinnen und Ärzte, die in ihren Praxen die Corona-Schutzimpfungen anbieten

Von Freiheiten und Herausforderungen: Digitale Woche in Kiel

Die digitale Woche findet zum fünften mal statt und bietet vom 12. bis 19. September eine Fülle von Veranstaltungen, zum Teil in Präsenz, zum Teil online oder beides gleichzeitig.

Das Programm ist hervorragend organisiert. Klicke auf der Website „Programm“ an, wähle einen Filter, auch mehrere Filter sind möglich. Es erscheint die Liste der passenden Veranstaltungen. Beispiel: wenn ich „Workshop“ und „ohne Vorkenntnisse“ wähle, gelange ich zu dem Workshop „Digitales für Senior*innen – besser mit Tablet und Handy umgehen“. Größer ist die Ausbeute natürlich, wenn du nur einen Filter wählst. Etwa das Special „diwokie Schule“: hier geht es um digitale Wissensvermittlung, Edtechs an Unis oder „wie schüler*innen-orientierte Lernprozesse digital gelingen“.

Digitale Transformation, Digital Leadership, New Leadership, New Work, VUKA-Welt, Agilität, alles nur Buzzwords? Jan Gehrke (thinkplayful) entmystifiziert diese Begriffe in einem gestreamten Vortrag.

Mit dem Online Marketing befassen sich einige Events: etwa die Workshops„SEO für Anfänger“ oder „Wenn der Briefkasten leer bleibt“ oder der Vortrag „Cold Calls war gestern“.

Es ist verständlich, dass so eine Konferenz die fortschreitende Digitalisierung als Chance sieht. Dennoch finden sich unter dem Punkt „Ethik“ auch einige Themen aus der dunklen Seite der Digitalisierung. So befasst sich eine Podiumsdiskussion mit der Frage „Wer verdammt noch mal hat Tante Emma gekillt?“ Thematisiert wird auch die Frage, ob (und wie) die Digitalisierung zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Insgesamt geht es auf dieser Konferenz jedoch ganz klar darum, die Digitalisierung zu nutzen.

Digitale Woche Kiel

Etwas zum Schmunzeln: So lief die erste digitale Ratsversammlung

Sackgasse Südspange

Unter dem Motto „Sackgasse Südspange“ lud die GRÜNE Bundestagsabgeordnete Luise Amtsberg in die Weinberg- und Bielenbergkoppel zu einem Infospaziergang ein. Informativ begleitet wurde der Spaziergang durch Stefan Gelbhaar, der verkehrspolitische Specher der Bundestagsfraktion der GRÜNEN, und Verkehrsaktivist Niklas Hielscher, bekannt durch seine informative Website Bielenbergkoppel.

Etwa 50 Personen allen Alters sammelten sich auf der Gemeinschaftswiese, die unter Beton liegen würde, sollte die Südspange gebaut werden. Denn an dieser Stelle würde sich ein Autobahnkreuz befinden.

Bekanntlich fordern die BundesGRÜNEN ein Moratorium für den Verkehrswegeplan. Damit würden alle Pläne auf ihre Klimaverträglichkeit und Sinnhaftigkeit überprüft werden.

Amtsberg ist gegen Südspange und A21 in Kiel

Auf der Veranstaltung betonte Luise Amtsberg ihre Ablehnung von Südspange und A21 in Kiel. „Das löst nicht das Problem, sondern verschiebt es.“ Auch Niklas Hielscher legte dar, dass der Stau, der jetzt (manchmal) vor Kiel steht, durch die Straßenbaupläne von vor der Stadt nur in die Stadt verlagert würde und das Verkehrsaufkommen sogar noch zunehmen würde. Dabei berief er sich auf die Variantenprüfung, die von der Stadt in Auftrag gegeben worden war.

Niklas Hielscher zeigte auf zwei Schautafeln, wie die einzelnen Varianten aussehen würden. Selbst wenn nur die A21 bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen wird, auch ohne Südspange, würde eine Nebenstrecke entlang des Eidertalwegs und durch die Flintbeker Straße führen.

Vom konkreten Fall in Kiel weitete Stefan Gelbhaar den Blick auf die deutschlandweiten Straßenbaupläne. Deutschland habe jetzt schon eines der dichtesten Straßennetze weltweit. „Wir müssen eine Debatte führen, ob wir diese Projekte noch brauchen.“

Niklas Hielscher wies auf die steigende Beliebtheit von Kleingärten hin. In den meisten Kieler Kleingartenvereinen gibt es mittlerweile Wartelisten. Auch im Kieler Süden, wo es augenscheinlich noch Leerstände gibt, tut sich etwas. Wobei die Möglichkeit, den Garten wieder an den Straßenbau zu verlieren natürlich auch abschreckt. Trotzdem hat es auch hier zahlreiche Neuverpachtungen gegeben.

Was sagen die Teilnehmer?

Im Laufe des Spaziergangs sprach ich mit einigen Teilnehmern. Ganz wichtig das Erstaunen eines Mannes, dass es ja nicht nur um die Südspange geht. Auch die mögliche Weiterführung der A21 bis zum Barkauer Kreuz wäre eine ganz erhebliche Belastung für die Natur und die Anwohner. Das war ihm vor diesem Info-Spaziergang gar nicht so bewusst.

Geplante Trasse der A21 mit Nebenstrecke

Bernd Jürgens ist in diesem Kleingartengebiet groß geworden. Seine Familie versorgte sich selber mit Gemüse aus dem Garten und er hat schöne Kindheitserinnerungen an diesen Flecken Erde.

Herr Schmiedemeier wohnt in der Flintbeker Straße. Er erklärte mir die Bedeutung einer unterbrochenen Frischluftschneise. „Wenn hier eine zubetonierte Fläche entsteht, merken das die Menschen in der Holtenauer Straße.“ Denn dieses Gebiet liegt in Kiels Frischluftschneise. Eine aufgeheizte Fläche an dieser Stelle würde wie der Wärmeschleier im Eingang von Kaufhäusern wirken und die Luftzufuhr bremsen.

Ein anderer Teilnehmer wohnt weiter nördlich und kennt die B404 nur vom Erzählen der Kollegen. Er wollte sich das mal ansehen.

In der Debatte am Abschluss konnten Luise Amtsberg und Stefan Gelbhaar nicht versprechen, dass das Autobahnmoratorium eine rote Linie in möglichen Koalitionsverhandlungen sein würde. „Rote Linien komme sehr teuer in Verhandlungen“, so Gelbhaar. Aber er konnte versichern, dass Annalena Baerbock keinen Koalitionsvertrag unterschreiben würde, der nicht den 1,5 Grad-Pfad beschreitet.

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Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

www.klimaguertel-kiel.de

Kieler Schroeder-Schulen im Gespräch

Eine BDA Podiumsdiskussion zum Thema Schroeder-Schulen am Mittwoch brachte die anwesenden Politiker sehr in Bedrängnis. Denn die meisten Diskutanten hatten nur Lob und Bewunderung für diesen „Schatz“ der Kieler Architektur.

23 Pavillon-Schulen, von denen 14 unter Denkmalschutz stehen, entstanden in der Nachkriegszeit, als der Architekt Rudof Schroeder Leiter des Kieler Hochbauamts war. Daher der Name Schroeder-Schulen. Es sind Freiluft-Schulen, in denen die Klassenzimmer ebenerdig Zugang nach draußen haben. Die Klassenzimmer sind relativ groß, haben jeweils einen Vorraum und eine kleine Rasenfläche, und sind mit Laubengängen verbunden.

Zur Vorgeschichte: die Schroeder-Schulen in der Ratsversammlung

Die Kieler Pläne für die Schroederschulen sehen einen kompletten Umbau der meisten Schroeder -Schulen vor, Abriss ist nicht ausgeschlossen. Das war der Hintergrund eines Beschlusses in der Kieler Ratsversammlung im Herbst 2020: die Verwaltung soll sich für eine Lockerung des Denkmalschutzes hinsichtlich der Schroeder-Schulen einsetzen. Denn noch hält der Denkmalschutz seine schützende Hand über diesem einzigartigen Ensemble. Einzig die Fraktion „die Fraktion“ enthielt sich, alle anderen Parteien stimmten für die Aufweichung des Denkmalschutzes.

Die Diskussionsrunde

Die Experten auf dem Podium deckten die Bereiche Architektur, Denkmalschutz, Pädagogik und Kunstgeschichte ab:

  • Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers, Lehrstuhlinhaber der Kunstgeschichte der CAU
  • Dr. Astrid Hansen, Referatsleiterin Denkmalpflege Hamburg
  • Markus Kaupert, BDA Architekt aus Lübeck
  • Bärbel Lorenzen, Lehrerin an der Gorch-Fock-Schule
  • als Moderator Dr. Thomas Welter, Geschäftsführer des BDA Bundesverband

Die Politik war vertreten durch Arne Langniß, baupolitischer Sprecher der Bündnis 90/Grünen in Kiel, und Tobias von der Heide,MdL für die CDU und Mitglied im Bildungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags.

Sind die Schroeder Schulen noch zeitgemäß?

Ja, mehr denn je. Das wurde in der Diskussion auf vielfältige Weise deutlich. Prof. Beuckers beschrieb die Entstehung der Pavillon-Schulen in einer Zeit als die Seuche Tuberkulose noch nicht heilbar war. Um 1900 baute man Krankenhäuser als luftige voneinander getrennte Gebäude (Kieler Marine Lazarett!) . Auch die Schulen, die nach diesem Vorbild gebaut wurden, zuerst als Holzbaracken, sollten besonders gesund sein. Viel Luft, viel Unterricht im Freien, lange Flure vermeiden. Das war die Idee hinter den ersten Waldschulen oder Freiluftschulen. Daran lehnte sich Rudolf Schroeder bei der Konzeption der Kieler Pavillon-Schulen an. In Zeiten der Pandemie also hochaktuell.

Tobias von der Heide bemängelte, dass die Schroeder-Schulen keine Differizierungsräume böten. Das sahen die Experten entschieden anders. Aus pädagogischer Sicht erlauben gerade die Schroeder-Schulen eine große Flexibilität. Zu Kaiser Wilhelms Zeiten waren die Tische und Bänke noch aneinander geschraubt. Die Schroeder-Schulen haben dagegen große quadratische Räume und es war Programm, dass das Mobiliar nach Belieben umgestellt werden kann.

Aus eigener Erfahrung kann ich von einer Lehrerin an einer Schroeder-Schule berichten, die in der Mitte des Raums einen runden Teppich gelegt hat. Bei ihr gibt es überhaupt keinen Frontalunterricht. Dafür nutzt sie den Vorraum und den Laubengang als erweitertes Klassenzimmer.

Prof Beuckers erwähnte den starken Bewegungsdrang, den manche Kinder in die Schule bringen. „Heute wird das mit Medikamenten behandelt, in den Schroeder-Schulen gibt es dafür die Außenklasse“ .

Der Bericht einer Lehrerin an einer Schroeder-Schule

Bärbel Lorenzen berichtete von der Art, wie die Grünflächen in der Gorch-Fock-Schule genutzt werden. Die Schulwebsite (siehe unten) gibt einen anschaulichen Eindruck vom Lernen im Freien. Frau Lorenzen erinnerte sich an ihre eigene weitgehend unbeaufsichtigte Freizeit, in der sie ohne pädagogische Betüterung auf Bäume kletterte. Heute verbringt ein Kind, das auf eine Ganztagsschule geht, bis zum Abitur 22.000 Stunden auf dem Schulgelände. Da bieten gerade die Schroeder-Schulen eine vielfältige Architektur mit Kontakt zur Natur.

Die Gorch-Fock -Schule hat einen Schulgarten angelegt und viel Unterricht findet draußen statt. Die Klassenräume sind ästhetisch mit traumhaften Fischgräten-Parkett. Gruppenarbeit, Fächer- und Gruppenübergreifendes Lernen, und alles ,was moderne Pädagogik ausmacht , könne sehr gut an dieser Schule verwirklicht werden, so die Lehrerin.

Naturbezug in Zeiten des Klimawandels

Bärbel Lorenzen und andere betonten den Wert der grünen Klassenzimmer und Gärten für die Kinder. Prof. Beuckers sagte, zu den Reformideen der Pavillon-Schulen gehörte auch das haptische Lernen. Nicht nur Denken sondern auch Anfassen und Gestalten waren gewünscht. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es gut für Kinder, die Natur zu erleben und wertzuschätzen. Gesund ist der Aufenthalt mit Garten allenfalls. Leider nutzen nicht alle Lehrkräfte an den Schroeder-Schulen die Grünanlagen, und nicht alle haben Schulgärten.

Können die Schroeder-Schulen energetisch saniert werden?

Tobias von der Heide redete sehr lange von der Notwendigkeit standardisierter Verfahren. Das ist Politsprech für Abriss und Neubau, denn eine andere Standardisierung wird es nicht geben. Allenfalls könnte man – so der Architekt Kaupert – beim Fenstereinbau standardisierte Vorgehen wählen. Ansonsten sind die baulichen Gegebenheiten bei aller Ähnlichkeit doch zu unterschiedlich.

Der Lübecker Architekt Kaupert kann sich gut PV-Anlagen auf den Dächern vorstellen. Die Grünanlagen mit Bäumen bieten Verschattung und sind außerdem Teil der grünen Lunge von Kiel.

Die Denkmalschützerin Astrid Hansen bemerkte außerdem, dass Denkmalschutz per se auch immer Klimaschutz ist. Denn in jedem Gebäude ist „graue Energie“ enthalten, die Energie, die beim Bau aufgewendet wurde. Man darf bei Gebäuden nicht nur auf die Betriebskosten schauen.

Neubau ist auch nicht unbedingt günstiger als Sanierung, so die Meinung der Experten. Die Denkmalschützerin war sich auch sicher, dass es Förderprogramme des Bundes gäbe, die angezapft werden könnten, damit die Sanierung den Haushalt weniger belastet.

Jens Jacobus, Architekt und ehemaliger Leiter des Hochbauamtes der Stadt Kiel, meldete sich aus dem Publikum. Er wies darauf hin, dass es in seiner Zeit nie ausreichende Mittel zur Instandhaltung der Schulen gab, was zu ihrem teilweise schlechten baulichen Zustand heute führte.

Kritik an der Politik

Mehrere Sprecher hielten die politischen Gründe generell für vorgeschoben. Es würde in Wirklichkeit um die Überlegung gehen, wie man den Boden gewinnbringender verwerten könne. Die Pavillon-Schulen sind nämlich ziemlich raumgreifend. Die Experten waren sich auch einig, dass Neubau mit Sicherheit weniger und kompaktere Schulen bedeuten würde. Die anwesenden Politiker Arne Langniß und Tobias von der Heide bestritten, dass es ihnen um Bauland geht.

Dr. Astrid Hansen und auch andere betonten die Einzigartigkeit der Schroeder-Schulen für die Architektur und als Wahrzeichen für Kiel. Wir haben keine „Altstadt“, aber rund um das Stadtzentrum herum gibt es Altes und Bewahrenswertes, von den Jugendstilhäusern bis zu den Pavillon-Schulen. Nicht nur für Kinder, sondern auch für alle Kieler sind die Schroeder-Schulen ein Schatz, das war die Mehrheitsmeinung in dieser Runde.

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Das Schicksal der Schroederschulen

Website der Gorch-Fock-Schule

Schroeder-Schulen Thema des BDA (Bund deutscher Architekten

10-Jähriger vermisst

Nachtrag vom 30. August: Der seit Donnerstag vermisste zehn Jahre alte Junge ist soeben auf einem Friedrichsorter Spielplatz angetroffen worden. Er ist wohlauf und befindet sich derzeit gemeinsam mit Erziehungsberechtigten zur Klärung, wo er sich in den vergangenen Tagen aufgehalten hat, auf einer Polizeidienststelle. Nach jetzigem Ermittlungsstand dürfte keine Straftat in Zusammenhang mit seinem Verschwinden stehen

Originalnachricht: Seit Donnerstagmittag wird der zehn Jahre alte (Name entfernt) aus Kiel vermisst. Bisherige Maßnahmen der Polizei führten nicht zu seinem Auffinden, so dass nun die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten wird.

Er wurde zuletzt Donnerstag gegen 11:50 Uhr im Speckenbeker Weg gesehen. Die Absuche an bekannten Anlaufpunkten des Jungen im gesamten Stadtgebiet führten nicht zu seinem Auffinden. Eine Straftat steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht in Zusammenhang mit seinem Verschwinden.

Der Zehnjährige ist etwa 150 cm groß, hat hellblondes, kurzes Haar und dürfte beigefarbene Oberbekleidung, eine kurze, dunkle Hose und schwarze Turnschuhe sowie ein beigefarbenes Cap mit der Aufschrift „Gucci“ tragen.

Personen, die …. gesehen haben oder Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen können, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen oder 110 zu wählen.

Mit Pferd und Wagen zum Barkauer Kreuz

Dieser offenen Brief erschien auf dem Blog Bielenbergkoppel .

Sehr geehrte Frau Musculus-Stahnke (FDP),

Sie fragten in der letzten Ratsversammlung danach, ob es denn „mit Pferd und Wagen“ weiter gehen solle, wenn die A21 in Kiel ankomme. Gemeint wohl: Wie gehts weiter zur B76, wenn die Autobahn nicht am Barkauer Kreuz, sondern vorher endet. Sie erwähnten dabei, dass Sie diese „provozierende“ Frage bereits vor ca. 5 Jahren gestellt hätten. Anlass war jetzt der Antrag von Linke und SSW, den – fatalen – Ratsbeschluss pro Südspange von 2017 zu revidieren.

Es ist schade, dass Sie nicht schon vor 5 Jahren eine Antwort bekommen haben. Ich antworte Ihnen nun gerne. Und da Sie öffentlich fragten und auch entsprechend von den KN zitiert wurden ebenso öffentlich.

Vorweg: Dort, wo die A21 bis zum Barkauer Kreuz lang laufen soll, ist bereits eine asphaltierte, meist vierspurige Straße: Die B404. Diese ist für Pferdegespanne eher schlecht geeignet. Mir ist auch keine Forderung nach einem Rückbau zu einem Feldweg bekannt. Ihnen?

wilhelm automobilEs gibt dort allerdings einen zweispurigen „Flaschenhals“, die Brücke über die Bahn bei Kronsburg. Diese könnte theoretisch im Zuge einer innerörtlichen Bundesstraße vierspurig ausgebaut werden. Perspektivisch z.B. auch mit zwei ÖPNV-Spuren. Ohne dabei Flächenfraß beim Vieburger Gehölz zu erzeugen wie eine Autobahn mit ihren Mindestmaßen. Die Notwendigkeit, eine breite A21-Nebenstrecke durch den Grüngürtel über den Hörn-Eidertal-Wanderweg, Kleingärten und die enge Flintbeker Straße zu führen entfiele damit auch.

Es wäre aber noch besser, den Autoverkehr zu reduzieren, als ihn mit noch mehr Straßenkapazität weiter anzuheizen. Ich wohne seit über 30 Jahren in Sicht-, Hör- und Riechweite des Barkauer Kreuzes und was da in allen Richtungen lang fährt, ist auch hausgemacht in Kiel. Unser ÖPNV-Anteil am Verkehr ist sehr niedrig. Auch beim Verkehr von / zum Gewerbegebiet Wellsee oder Meimersdorf/Kronsburg. Zudem ist da auch noch bei Neumeimersdorf ein riesiger neuer Stadtteil geplant, der nach heutigem Stand weiteren Autoverkehr bringen würde. Über das hinaus, was sich gutachterlich sowieso mit der A21 zusätzlich in südliche Innenstadt und Ostring ergießen soll. Es fehlt auch hier ein hochwertiger, gut getakteter ÖPNV auf eigener Trasse, der zum Umstieg einlädt.

Sowohl die Ortsbeiräte für Wellsee und Meimersdorf, als auch die ÖPNV-Grundlagenstudie von 2019 brachten eine schienengebundene Anbindung über die vorhandene Industrietrasse ins Spiel. Sozusagen eine „Schienen-Südspange“ als sinnvolle Erweiterung des Grundnetzes einer Stadtbahn, das ab ca. 2028 entstehen soll.

Wir hätten da allerdings schon viel weiter sein können, wenn nicht auch Sie persönlich und ihre FDP jahrelang gegen Stadtregionalbahn oder Tram zu Felde gezogen wären. Der Kieler FDP-Direktkandidat Max Mordhost lehnt auch heute noch unumwunden eine Tram ab. Bis zu ihrem kürzlichen Ausstieg aus der Ratskooperation hätte ich hier geschrieben: „Es wäre toll, wenn da die FDP nicht mehr auf der Bremse stehen würde oder halbherzig herumtaktiert mit einem Wolkenschloss namens „BRT„. Und in der Realität ankommt. Ein reines Bussystem würde vom Bund nicht gefördert werden, im Gegensatz zur Tram. Aus guten Gründen.“ 

Aber was fast noch interessanter ist: Die erwähnte ÖPNV-Studie sieht auch Potenzial für Park & Ride, beispielsweise an einer Stadtbahn-Station im Gewerbegebiet Wellsee. Wir reden hier über ein sinnvolles Angebot für Pendler*innen von weiter weg, das Auto einfach vor der Stadt stehen zu lassen und ohne Parkplatzsuche in die City zu fahren.

Apropos „weiter weg“: Derzeit gibt es (noch!) keinen vernünftigen ÖPNV Richtung Bad Segeberg ins südliche Holstein als Alternative zum Auto. Und nur eine direkte, aber störungsanfällige Anbindung der Landeshauptstadt per Bahn nach Hamburg. Ich bin froh, dass das Land mittlerweile das Potenzial des zweigleisigen Ausbaus & Elektrifizierung der Strecke Neumünster-Oldesloe anerkennt. Es ergäbe sich nicht nur die Möglichkeit, direkt durchgebundene Personenzüge inklusive Fernverkehr von Hamburg über Bad Segeberg nach Kiel laufen zu lassen. Sondern auch Entlastungsmöglichkeiten von Güterzugverkehr für die Hauptstrecke über Elmshorn. Aber leider erst mit Realisierung ab 2027 laut aktuellem Nahverkehrsplan des Landes.

Das ist leider ein Anlass, über ein Problem namens Bernd Buchholz zur reden, der als Landes-Verkehrsminister ihrer Partei, der FDP, bei Bahnprojekten offensichtlich keinen Dampf auf dem Kessel hat. Siehe auch Hein Schönberg, wo die dem Minister unterstellte Planungsbehörde die für die Entlastung des Kieler Ostens so wichtige Strecke jahrelang in der Warteschleife hängen lässt. Sehr ärgerlich!!!

Aber zurück zu den Pferden: Im Masterplan Mobilität der KielRegion sind 72 Einzelmaßnahmen aufgeführt, um den Verkehr bis 2035 um 40% gegenüber 2015 zu reduzieren. Und im Umland um immerhin 15-25%. Aus Klimaschutzgründen. Sie müssten wissen, dass darin keine Pferdegespanne vermerkt sind. Denn Sie haben diesen Plan, der sämtliche neuen Straßen obsolet macht, ja sogar mit beschlossen! Irgendwo stehen da sicher auch die berühmten Lastenräder drin, die sonst auch gerne mal für Polemik herhalten müssen. Um damit auf das letzte Thema zu kommen:

Güterverkehr! Eine Kommune hat in der Tat relativ wenig Einflussmöglichkeiten, Güter auf die klimafreundliche Schiene zu bringen, so wie es alle Seiten fordern. Insbesondere der Kieler Hafen ist aber garnicht so schlecht davor. Stichwort Blue Port Konzept. Die Steigerungen im Güterumschlag der letzten Jahre auf dem Westufer wurden alleine durch die Schiene aufgefangen, ohne für neuen LKW-Verkehr zu sorgen. Und der Ostuferhafen hat hier auch noch sehr viel Luft nach oben.

Aber: es bedarf immenser Investitionen, auch auf europäischer Ebene. Neue Weichen, Kreuzungen, Ausweichstrecken, Oberleitungen, Kombiterminals. Dazu gehört auch die europaweite Einführung digitaler automatischer Kupplungen (DAK), um innovative Logistikkonzepte mit mehr Einzelwagenverkehr zur Schiene zu ermöglichen. Statt weiter Güterwagen ineffizient per Hand mit Schraubkupplungen zu verbinden.

„Innovativ“ ist die Phrase, die die FDP am liebsten drischt sollen ja auch gerne die Lösungen sein, die sich die FDP in der Verkehrsdebatte zu eigen macht. Umso mehr bin ich befremdet, dass Ihnen als FDP-Ratsmitglied als Lösungsansatz im Kieler Süden als erstes die Mobilität aus Kaisers Zeiten einfällt. Und ansonsten die „innovativen“ Lösungen der 1970er Jahre – wie die Südspange.

Sachgerechtere Fragen als die Ihre haben ich und viele andere Menschen bereits mit vielen Vertreter*innen von SPD, Grünen, Linke, Piraten und „Partei“ nicht-öffentlich erörtern können. Ob Ratsmitglieder, Ortsbeiratsvorsitzende, Fachsprecher*innen oder auch mittlerweile vier Mitglieder des Deutschen Bundestages. Und selbstverständlich haben wir auch mit Wirtschaftsvertretern gesprochen. In Präsenz, per ViKo … aber am liebsten vor Ort in unserem schönen Grüngürtel im Kieler Süden.

Der letzte OB-Kandidat der CDU sowie der verkehrspolitische Sprecher der Kieler CDU haben sich bisher gedrückt – trotz Einladung. Wie siehts bei Ihnen aus? Interessiert?

Mit freundlichen Grüßen
Niklas Hielscher
– bielenbergkoppel.de –

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Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

Neue Grundschule für Gaarden

Für die vielen Kinder im Stadtteil Gaarden wird eine neue Grundschule gebaut. Standort ist das Grundstück der abgerissenen Schwimmhalle an der Johannesstraße. Geplante Fertigstellung: Sommer 2025. Der erste Preis ging an den Entwurf des Architekturbüros Hascher Jehle.

Tatjana Peters vom Amt für Schulen berichtete im Ortsbeirat Gaarden, dass es ab 2023 eng wird. „Die Schulen sind voll….Wir rechnen mit steigenden Schülerzahlen im nächsten Schuljahr 22/23.“ Dabei spielt die Hörnbebauung eine Rolle. Wie genau die Schuleinzugsgebiete aussehen werden, steht noch nicht fest. Bis zur Einweihung der neuen Grundschule wird das Amt also zusätzliche Flächen akquirieren. Das können Container sein, aber auch leerstehende Ladenlokale. „Wir sind da komplett offen,“ sagte Tatjana Peters. Sie sagte, das Aufstellen eines Containers sei nicht so einfach, wie man denken könnte. Insofern komme auch der Umbau einer angemieteten Ladenfläche in Frage.

Schule mit innovativem Design

  • Der neue Trend im Schulbau wird hier umgesetzt: die Compartment-Schule. Hier teilt sich ein Klassenjahrgang eine ganze eher offen gestaltete Zone.
  • Durch Fahrstühle und Toiletten in jedem Stockwerk ist die Schule barrierefrei.
  • Die großflächige Verglasung wird begrünt. Umlaufende Balkone sind Aufenthaltszonen, aber auch Fluchtwege und Zugang zum Fensterputzen. Durch die Balkone und die Begrünung wird Transluzenz geschaffen, also Lichteinfall ohne direkte Sonne.
  • Bei diesen Großraumschulen sind schallschluckende Decken essentiell. Stefan Saleh von der Abteilung Bildungsbau betonte die Herausforderung an die Architekten, die Schallbelastung zu minimieren.
  • Der Schulhof befindet sich auf dem Dach der Zweifeld-Sporthalle. Auch der Gang zwischen Hauptgebäude und Sporthalle ist Pausenraum.
  • Es wird keine Elternparkplätze geben. Das Umfeld wird nicht vollständig versiegelt. Damit soll der Eltern-Taxi-Verkehr von vorneherein unterbunden werden.

Wie schon von der Hans-Christian-Andersen-Schule bekannt, soll auch diese Schule Raum für andere Aktivitäten bieten. Die VHS bekommt einen Raum, der schulärztliche Dienst ebenfalls. Außerhalb der Schulzeiten können Vereine die Sporthalle nutzen. Sogar Gastronomie könnte möglich sein, solange die Kinder abgeschirmt sind.

Die neue Schule in der Diskussion

Insgesamt fanden die Schulbaupläne viel Zustimmung im Ortsbeirat Gaarden, sowohl bei den Ortsbeiräten als auch bei den Besuchern. Ein Thema in der Diskussion war jedoch der Lärm. Der Experte klärte auf, dass Kinderstimmen laut Emissionsgesetz nicht als Lärm gelten. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es in den Pausen für die Anwohner mal laut wird. Stefan Saleh: „Es ist nicht möglich, eine Schallschutzmauer um eine Schule zu bauen.“

Auch nach den alten Linden wurde gefragt. Sie sind in den Bauplänen noch eingezeichnet. Herr Saleh sagte, es sei in Kiel generell ganz schwierig, einen Baum anzufassen. Das sei jedes Mal ein hartes Ringen.

Zeitplan für die Grundschule

Im kommenden Jahr soll der Bauantrag gestellt werden. Das Verfahren zur Beauftragung des Wettbewerbsgewinners Hascher Jehle Design läuft. Für die Fertigstellung wird der Sommer 2025 angepeilt.

(Foto Hascher Jehle Architekten)

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Lob für neue Pläne für Grundschule in Gaarden

Bericht über Distanzunterricht aus Lehrersicht

Südspange in der Ratsversammlung: Thema vertagt

Die A21 und die Südspange waren gestern Thema in der Ratsversammlung. Anstatt sich eindeutig dagegen zu positionieren, wurde das Thema jedoch vertagt.

Es begann mit einer Einwohnerfrage, gestellt von Christian Herold vom BUND: Er fragte nach der Abstimmung zwischen DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH ) und der Kieler Verwaltung. Ein wichtiger Punkt, denn obwohl die A21 und Südspange eine Planung des Bundes sind, würden die Belange der Stadt Kiel durchaus berücksichtigt werden, wie mir Christian Merl, Sprecher der DEGES schrieb:

”Wir stehen in einem beständigen und engen Austausch mit der Verwaltung der Stadt Kiel und wir beteiligen die Stadt intensiv an unseren Planungen. Wir sind überzeugt, dass uns die Stadt Kiel informieren wird, wenn entsprechende Entscheidungen der Stadt hinsichtlich neuer Mobilitätsangebote beschlossen werden, die unser Projekt tangieren. „

In der etwas schwammigen Darstellung des Oberbürgermeisters, der auf die Anfrage antwortete, hörte sich das eher so an, wie wenn irgendwann einmal mit der DEGES kommuniziert werden würde: „Wir sind noch nicht soweit. ….Wir sind anzuhören….. Wir werden Stellungnahmen abgeben.“ Die von Kiel entwickelten Masterpläne , Machbarkeitsstudie und relevanten Daten und Dokumente seien übergeben worden. Aber : „Neben den erforderlichen Kontakten zum Austausch der vorhandenen Daten auf Arbeitsebene erfolgte keine Abstimmung mit der DEGES. Die Landeshauptstadt
Kiel wird als Trägerin öffentlicher Belange im weiteren Planungsprozess bei allen wesentlichen Zwischenschritten durch die DEGES beteiligt“ , heißt es in der schriftlichen Antwort.

OB Kämpfer bestätigte jedoch das Ziel, in Kiel mittelfristig eine Reduktion des Verkehrs um 40 Prozent weiter anzustreben.

Anträge der Linken und SSW: Abschied von der Südspange

Beide Parteien beantragten den Beschluss zur Südspange, den die Ratsversammlung 2017 beschlossen hat, zu korrigieren und zu revidieren. Kurz: zurückzunehmen. Burkhardt Gernhuber (Linke) nannte die Pläne zur Südspange und zur A21 in Kiel „völlig aus der Zeit gefallen“. Jede zusätzliche Straßenfläche generiert zusätzlichen motorisierten Individualverkehr. Das vertrage sich nicht mit Kiels erklärtem Bekenntnis zur Verkehrswende. Er verwies auf die Naturkatastrophen der letzen Monate, auf brennende Wälder in Europa, auf Überschwemmungen in Deutschland. „Die Natur schlägt zurück.„

Marcel Schmidt (SSW) sagte: „Dieses Bauen von zwei Autobahnkreuzen müssen wir stoppen…… Wir wollen dieses Projekt nicht mehr.“ Auch er verwies auf Kiels Beschlüsse zum Klimaschutz, und das Bekenntnis zum Klimanotstand, der im Beschluss allerdings Climate Emergency genannt wurde, um juristische Konsequenzen auszuschließen.

Marcel Schmidt verwies auch auf die Stadtbahn, die Kiel gerade konzipiert. Dadurch würden die Staßenbaupläne im Kieler Süden obsolet werden. Hier kam allerdings schnell der Einwand, dass Süspange und A21 in Kiel eher die Mobilität mit dem Umland als den innerstädtischen Verkehr betreffen. Was leider nicht erwähnt wurde: wenn Kiel eine Straßenbahn bis in den Kieler Süden planen würde, was allerdings zur Zeit nicht passiert, wäre das tatsächlich ein starkes Argument, in diesem Bereich keine weiteren Straßen zu bauen.

Wird das Ostufer durch die Südspange entlastet?

Florian Waigel (CDU): „Wir brauchen dieses Projekt und freuen uns , dass der Bund bezahlt.“ Außerdem verwies er auf die gestiegene Zahl von Pkw in Kiel. Er argumentierte außerdem, dass die Südspange das Ostufer entlasten würde.

Dirk Scheelje (Grüne) nannte diese Entlastung eine Illusion. Die Ostuferentlastungstraße (Ostring 2) würde es nie geben, sie steht zwar im Bundesverkehrswegeplan, aber nicht als dringlicher Bedarf. „Die Südspange macht nur Sinn , wenn es eine Ostuferentlastungstraße gibt. Die wird es nie geben.“

Die Südspange allein würde nur zusätzlichen Verkehr auf das Ostufer bringen.

Thema vertagt bis DEGES Gutachten da ist

Die Grünen sind eigentlich auch gegen die Südspange und A21 auf Kieler Stadtgebiet, wollten sich aber nicht gegen die Mehrheit positionieren. Arne Stenger (Grüne) sagte, dass die ablehnende Haltung der Grünen ja bekannt sei. „Wir könnten sehr gut auf den Antrag springen. Aber wir haben keine Mehrheit hier.“

Mehrere Redner betonten das schon einmal beschlossenen Ja zu den Straßenbauplänen im Kieler Süden und waren nicht beeindruckt von den Entwicklungen der Zwischenzeit.

Das Thema kommt wieder auf die Tagesordnung, wird aber zurückgestellt, bis das Gutachten zu den Trassenvarianten der DEGES veröffentlicht wird. Dann könnte es allerdings zu spät sein, sich noch zu positionieren, sagte Marcel Schmidt.

Vor dem Schloss, in dem die Ratsversammlung tagte, versammelten sich etwa 30 Personen in einer spontanen Demo, um gegen die Südspange zu protestieren.

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Südspange und A21-Anbindung

A21 und Südspange spalten Kieler Rat und die rot-grüne Kooperation

Demo: Südspange stoppen

Das Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel ruft zu einer Demo gegen die Südspange auf: „In der morgigen Sitzung der Ratsversammlung (am 19.08.) werden die von der Linken sowie des SSW eingebrachten Anträge zum Thema Südspange debattiert. Das Ziel dieser ist die Positionierung der Ratsversammlung gegen den Bau der Südspange.   
Um die Dringlichkeit eines Stopps der Südspange sowie die Handlungsverantwortung der Stadt zu verdeutlichen, rufen wir zu einer Kundgebung vor Ort auf.
Wir fordern die Parteien der Ratsversammlung dazu auf, ein deutliches Signal in Richtung Bund zu senden und sich klar gegen den Bau der Südspange zu positionieren.
Was wir brauchen sind keine neuen Straßen und Autobahnen, sondern eine sozialgerechte Mobilitätswende – und zwar JETZT!
Kommt deshalb morgen vorbei und lasst uns gemeinsam laut sein! 💚 Wann: Donnerstag der 19.08 um 15:15 Wo: Auf dem Vorplatz des Kieler Schloss Was ist mitzubringen: Schilder, Banner, FFP2 oder OP-Maske, Freund*innen, Eltern, Geschwister. „

Berichte aus einer spannenden Stadt