Alle Beiträge von UrsulaS

Protest gegen Gewalt an Frauen

Kiel, 25.11.2020.

  • Schilderwald gegen Gewalt an FLINT*-Personen
  • 200 Aktivistinnen setzen starkes Zeichen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Wie in vielen anderen Städten der Welt wurde heute auch in Kiel ein
starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binären
und Trans* Menschen (kurz: FLINT) gesetzt. Circa 200 Aktivistinnen
nutzten den 25.11., den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, um ihrer Wut und den daraus resultierenden Forderungen Nachdruck zu verschaffen. Mit selbstgemalten Schildern mit eindeutigen Botschaften zum Thema, sowie mit Kerzen in Gedenken an durch patriarchale Gewalt ums Leben gekommene FLINT Personen positionierten die Feministinnen sich von 17 Uhr bis 18 Uhr gut sichtbar in der Kieler Fußgängerinnenzone
zwischen Holstenplatz und Asmus-Bremer-Platz. Natürlich mit Abständen
und Masken.

Nicht erst seit Corona sind FLINT* Menschen von größerer Armut
betroffen, erleben häusliche Gewalt, Vergewaltigungen, psychische
Gewalt, sexualisierte Gewalt und Ermordung (Femizid) durch ihren
Partner. Durch die Pandemie und den Rückzug ins vermeintlich sichere
Zuhause sind die Anrufe in Frauenhäusern und Hilfetelefonen weiter
gestiegen. „Daher ist es gerade jetzt wichtig auf die Situation vieler
Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binären und Trans* Personen
hinzuweisen.“, sagte Leyla, die sich mit einigen Freundinnen an der Aktion beteiligte. Auf den Schildern um sie herum waren alarmierende Fakten zu lesen: „In Europa wird jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt“ und „Im Jahr 2017 wurden weltweit mehr als 50.000 Frauen und Mädchen durch (Ex-)Partner oder von einem anderen Familienmitglied getötet“. Auf einem anderen Schild waren die Telefonnummern aufgeführt, unter denen sich Betroffene Unterstützung holen können: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000116016 und Hilfetelefon Sexueller Missbrauch 080002255530.

Bombenentschärfung im Schwentinental

Quelle: Stadt Schwentinental

Auch ein Teil von Elmschenhagen ist betroffen. Diese Karte ist vorläufig!

Freitagvormittag wird eine britische Fliegerbombe in Schwentinental entschärft. Betroffen ist auch ein Teil Elmschenhagens. Die Bundesstraße 76 ist ebenfalls betroffen und wird während der Entschärfung gesperrt. Die 500lbs-Bombe, die über einen Heckzünder verfügt, liegt im Umfeld einer am 14. August 2020 entschärften Bombe.

Um 09 Uhr werden am Freitag die Straßensperren eingerichtet. Bis 10 Uhr müssen alle Anwohner bzw. Angestellten ihre Häuser bzw. Arbeitsstätten verlassen haben. Die Bundesstraße 76 wird ab etwa 09:45 Uhr gesperrt. Die Entschärfung beginnt, sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Über die Dauer der Maßnahmen können keine Angaben gemacht werden.

Anwohner werden mit Handzetteln über die Entschärfung informiert. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen über Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich mit Nachbarn auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren.

Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist ab 07 Uhr die Schwentinehalle (Aubrook 6, 24222 Schwentinental) als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Die Stadt Schwentinental weist darauf hin, dass in der Halle Mund- und Nasenschutzmasken getragen werden müssen.

Da das Platzangebot in der Halle begrenzt ist, sollten sich betroffene Personen bereits jetzt Gedanken über einen alternativen Aufenthaltsort machen und sich grundsätzlich auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten.

Für Anwohner, die ihre Wohnungen nicht eigenständig verlassen können, richtet die Stadt Schwentinental ab Donnerstag ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 04307 / 811-228 ein. Auch bei sonstigen Rückfragen soll die genannte Telefonnummer genutzt werden.

An einer exakten Karte sowie den betroffenen Straßen samt Hausnummern wird derzeit noch gearbeitet. Grundsätzlich gilt jedoch der gleiche Radius wie bei der Entschärfung im August. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die angehängte Karte und das Straßenverzeichnis daher zunächst bis zur Fertigstellung der neuen Karten lediglich als Anhalt dienen. Sobald das aktuelle Kartenmaterial vorliegt, wird dieses veröffentlicht.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten www.kvg-kiel.de bzw. www.vkp.de nachgelesen werden.

Die Polizei wird am Einsatztag über die Sozialen Medien laufend informieren. Die Facebook-Seite ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Pressevertreter haben nach der Entschärfung die Möglichkeit, Aufnahmen der Bombe zu fertigen und von Pressesprechern der Polizei sowie Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes O-Töne zu erhalten. Treffpunkt für Medienvertreter ist ab 09:30 Uhr an der Notunterkunft. Hier erfolgt die Betreuung und anschließende Begleitung zum Entschärfungsort durch Pressesprecher der PD Kiel. Aufgrund der Bodenverhältnisse im Umfeld des Bombenfundorts empfehlen wir festes Schuhwerk. 🙂

Flashmob für den Dannenröder Forst

Kieler Aktivist:innen verteidigen den Dannenröder Forst in einem Flashmob heute in der Hansastraße. Eine Aktivistin: „Es geht es um mehr als nur das Recht oder Unrecht eines Gerichtsurteils. Es geht um die Verteidigung und den Aufbau einer Welt, die den ökologischen und ökonomischen Kollaps des bestehenden Systems überleben kann.“

Wir solidarisieren uns mit den Aktivist:innen, die weiterhin in Baumhäusern und Bäumen für den Erhalt des Dannenröder Waldes mit altem Baumbestand aushalten.“

Der Dannenröder Wald ist ein 300 Jahre alter Wald in Hessen, der für den Ausbau der Autobahn A49 gerodet werden soll . Für die Kieler ergibt sich eine klare Parallele zur Gefährdung des Vieburger Gehölz durch die A21 Anbindung. Mehr zum Thema in dieser Solidaritätserklärung.

Auch in Kiel gab es schon eine Baumbesetzung zum Schutz des Waldes. Baumbesetzung am Vieburger Gehölz und zahlreiche andere Aktionen.

Schule mit Maske: Impressionen vom Schulalltag unter Corona-Bedingungen

Wie erleben Kinder den Schulalltag mir Maske, Lüften und häufigem Hände Waschen? Meine Gesprächspartner*innen: zwei Grundschullehrer*innen und drei Kinder. (Ihre Namen habe ich geändert). Das Ergebnis: Die Corona-Auflagen werden sehr unterschiedlich erlebt. Begeistert ist niemand.

Die Maske im Unterricht

In Kiel wie auch in vielen anderen Kommunen müssen die Grundschüler*innen auch im Unterricht Maske tragen.

Herr Evers meint, die meisten Kinder würden die Maske stoisch ertragen. Aber einige jammern auch, dass sie keine Luft bekommen und fragen, wann Corona endlich vorbei ist.

Herr Evers unterrichtet Sport, und ist froh, dass er wenigstens in der Turnhalle die Maske abnehmen kann, um laut genug sprechen zu können.

Leah (5. Klasse) findet die Maske schrecklich. Sie erstickt fast. Aber wenn gelüftet wird, ist die Maske doch ganz gut, weil sie wärmt.

Frau Behrends meint, manche Kinder erleben die Maske auch als gemütlich, kuschelig, ein wenig wie ein Schmusetuch. Insgesamt hat sie den Eindruck, dass die Kinder eher wenig Probleme mit den Masken haben.

Sebastian (4. Klasse) findet die Maske doof. “Weil mir schlecht wird, wenn ich sie lange auf habe.”

Fiona (2. Klasse) darf ihre Maske abnehmen, wenn sie am Platz sitzt. Aber wenn sie sich im Raum bewegt, muss sie die Maske aufsetzen. Sie findet die Maske nicht schlimm, aber auch nicht toll.

Frau Behrends ärgert sich über die total verpeekten Masken, die die Kinder tragen. Sie freut sich über die Masken, die ihre Schule von der Stadt Kiel geschenkt bekommen hat.

Fiona (2. Klasse) erzählt mir, dass ihre Familie die Stoffmasken jeden Tag wäscht und hinterher trocken föhnt.

Weil sie ein hörbehindertes Kind in der Klasse hat, trägt Frau Behrends ein Faceshield. So kann das Kind ihre Lippen ablesen. Allerdings ist es schwierig und unangenehm, mit Faceshield laut zu sprechen. Der Schall prallt dann spürbar von der Plastikscheibe zurück.

Desinfizieren und Hände Waschen

Leah berichtet, dass die Kinder in ihrer Schule ihre Hände desinfizieren, wenn sie den Raum betreten. Das dauert lange. Die Kinder dürfen auch eigene Desinfektionsmittel mitbringen, das machen viele, auch Leah.

Auch Frau Behrends betont den Zeitverlust durch das Hände Waschen. Bis ihre Schulkinder unter Wahrung des Abstands am Waschbecken vorbei gezogen sind, das dauert.

Fiona wäscht sich die Hände nur vor dem Frühstück und nach der Toilette.

Nach Maske ist Lüften das große Thema

Fiona findet das Lüften lustig. Dann rennen die Kinder in den Flur, um ihre Jacken und Decken zu holen. Ich frage, was das mit der Decke auf sich hat. Fiona klärt mich auf, dass sie im Sport oft Traumreisen machen. Dazu legen sich die Kinder auf den Boden und decken sich zu. Diese Decken dürfen sie jetzt auch verwenden, wenn gelüftet wird.

Die Klasse von Herr Evers hat die Jacken immer im Raum auf den Stuhlrücken und die Kinder dürfen sie anziehen, wenn alle 20 Minuten gelüftet wird.

In Leahs Schule wird immer fünf oder zehn Minuten gelüftet, wenn es klingelt. Dann ziehen sich die Kinder Jacken und manche sogar Handschuhe an.

Frau Behrends sagt, beim Lüften weht das Papier von den Tischen. Außerdem hat sie das Gefühl, dass die Putzfrauen nicht mehr so gründlich sauber machen, seitdem die Kinder ihre Jacken und Schultertücher auf den Stuhllehnen hängen lassen dürfen.

Angst vor Corona?

Fiona sagt , sie hat keine Angst, aber ein paar Kinder schon.

Leah, die schon aufs Gymnasium geht, ist eloquent. “Ich habe keine Angst, weil man weiß ja, dass Kinder nicht so stark erkranken. Wir reden nicht viel darüber. Aber da sind zwei Kinder in meiner Klasse, die ganz viel Abstand halten, und die hatten vorher schon immer Masken auf und Plastikhandschuhe an. Vielleicht ist jemand krank in ihrer Familie.”

Frau Behrends: “ Wir versuchen uns nichts anmerken zu lassen, aber als wir den ersten Fall an unserer Schule hatten, waren wir schon besorgt.”

Es geht etwas verloren

Herr Evers berichtet von mehr Streitereien auf dem Schulhof. Seine Schule hat den Schulhof in vier Bereiche eingeteilt. Die Kohorten dürfen sich nur in ihrem Bereich aufhalten. Es ist eng und die Kinder können sich nicht aus dem Weg gehen. Fußball Spielen ist nicht mehr erlaubt. Die Kinder können in ihrer Pause nicht mehr so frei spielen.

Frau Behrends bedauert, dass der außerschulische Sport und viele andere Freizeitaktivitäten wegfallen. Auch das Singen in der Schule, die Ausflüge. “Für die Kinder fällt viel Schönes weg, Alles, was für die Seele wichtig ist.”

Fiona macht nach der Schule normalerweise viel Sport. Jetzt trainiert sie per Zoom. Besonders fehlt ihr das Tanzen.

Leah ist dagegen nicht so traurig, dass ihr Tanzkurs zur Zeit nicht stattfindet. Sie wollte sich eh abmelden und mit Reiten anfangen.

Die Sicht der Lehrer*innen

Frau Behrends rechnet vor, dass pro Woche etwa zwei Stunden mit Hygienemaßnahmen vergehen. Das ist Zeit, die für den Unterricht fehlt. Die Fachanforderungen müssen gesenkt werden. Interessanterweise bemerkt sie, dass die Kinder besonders gut gelernt haben, als die Klassen geteilt wurden und die Kinder zwischen Distanz- und Präsenzlernen abwechselten. Allerdings waren nicht alle Familien optimal mit PCs oder Tablets ausgestattet.

Auch Herr Evers sieht die Notwendigkeit, den Lernstoff zu reduzieren. Innerhalb jedes Faches haben die Kollegen*innen an seiner Schule überlegt, welche Schwerpunkte sie legen, damit die Kinder eine Grundlage fürs Weiterkommen haben.

Beide Lehrer sehen auch immer noch Defizite aus der Zeit, als die Schulen ganz geschlossen waren.

Unterm Strich

Diese Impressionen werfen ein kleines Schlaglicht auf den Schulalltag unter Corona-Bedingungen. Zu diesem Thema ließe sich sicher noch viel mehr erzählen.

Manchmal helfen Kleinigkeiten: Leahs Klasse hat eine Lichterkette in ihrem Klassenraum aufhängt. Das sieht schön aus, und die Stimmung ist jetzt besser, sagt sie.

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Kiel führt Maskenpflicht für Grundschüler ein.

Schicksal der Schroederschulen

13-Jähriger vermisst!

(Nachtrag vom 13. 11. Der Junge wurde gefunden!)

Seit Mittwochabend, 21:40 Uhr, wird der 13-Jährige Nico H. aus Kiel Hasseldieksdamm vermisst. Suchmaßnahmen der Polizei haben bis jetzt nicht zum Auffinden des Jungen geführt.

Nico wurde zum letzten Mal an seiner Wohnanschrift in der Hofholzallee gesehen. Sein Verschwinden steht nach jetzigem Ermittlungsstand nicht im Zusammenhang mit einer Straftat.

Der Junge ist 173 cm groß und hat eine kräftige Statur. Er hat mittelblonde, gelockte Haare. Sein Pony fällt ihm ins Gesicht. Er ist Brillenträger und soll mit einem dunklen Parka mit Kapuze, einer blauen Jeans, weißen Sneakern der Marke Nike und eventuell mit schwarzen Ohrwärmern bekleidet sein.

Nico könnte sich in den Stadtgebieten von Kiel oder Neumünster und hier insbesondere an den Bahnhöfen aufhalten.

Wer ihn gesehen hat oder seinen Aufenthaltsort kennt, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0431-160 3333 in Verbindung zu setzten oder den Polizeiruf -110- zu wählen.

Kiel: Kurznachrichten

Die Corona-Situation in Kiel am 30. 11: Gesamtzahl aller Fälle: 1.259. Davon wieder genesen: 1.002 Personen. 241 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 11 Neuinfektionen. Verstorben sind 16 Kieler*innen. Derzeit sind 24 Personen stationär in Behandlung. 793 Kieler*innen sind in Quarantäne. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt laut RKI bei 72,9. 

Am 24. 11. nannte Sozialdezernent Gerwin Stöcken als Hintergrund für den hohen 7-Tage-Inzidenzwert von 75 die Corona-Ausbrüche in den Marie-Christian-Heimen und in einigen großen Familien mit acht oder mehr Personen.

Vom 2. 12. bis zum 18. 12. (letzter Schultag) werden auf stark frequentierten Strecken mehr Busse eingesetzt zu Zeiten die für Schüler*innen relevant sind. Es betrifft die Linien 31, 502, 81, 91 und 32.

In der Klopstockstraße muss im Kreuzungsbereich zur Goethestraße ein Regenwasserkanal repariert werden. Das Tiefbauamt hat am Mittwoch, 25. November, mit den Arbeiten begonnen, die voraussichtlich bis zum 9. Dezember andauern.

Wieder freie Fahrt auf dem Theodor-Heuss-Ring: Die Einengung auf eine Fahrspur in Richtung Norden wird aufgehoben. Aber ab 21. Februar folgen weitere Bauarbeiten! In Zukunft reguliert eine „Zuflussregulierungsanlage“ bei hohem Verkehrsaufkommen die Einfädelung von der B404 über den Zubringer. Die Anlage sieht aus wie eine Ampel , reagiert jedoch flexibel auf die in Echtzeit gemessene Verkehrsmenge. Zunächst in einer Testphase.

Der Kieler-Woche-Wunschbaum steht auch in diesem Jahr im Rathaus. Alle Kieler*innen sind eingeladen, ab dem 30. November eine Karte vom Baum mitzunehmen und ein Geschenk zu besorgen. So können Wünsche von armen Kindern erfüllt werden. Das Geschenk sollte zusammen mit der Wunschkarte bis zum 11. Dezember im Kieler-Woche-Büro (Rathaus Zimmer 269) abgegeben werden.

Die Finanzierung der Sanierung des Kieler Konzertsaals ist gesichert. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in der sogenannten „Bereinigungssitzung“ beschlossen, insgesamt elf Millionen Euro für die Sanierung des Konzertsaals im Kieler Schloss zu investieren.

Im Hansaring in Wellsee muss im Einmündungsbereich der Segeberger Landstraße ein Schmutzwasserhauptkanal repariert werden. Am Montag, 30. November, beginnt das Tiefbauamt mit den Arbeiten, die Verkehrsbehinderungen mit sich bringen.

Aus der Statistik: In Kiel machen 1.350 Drogenabhängige eine legale Substitutionstherapie. Im Verhältnis zur Bevölkerung ist Kiel damit Deutschlands Substitutions-Hauptstadt.

Der Handwerkerhof Fecit zieht als Pop-up-Store in die Holstenstraße 49 (wo vorher Runner’s Point war). Hier verkauft die Werk-und Betreuungsgemeinschaft für Menschen mit Assistenzbedarf handgemachte Artikel. Der sonst beliebte Fecit-Weihnachtsmarkt entfällt dafür, aber bis zum 22. Dezember könnt ihr hier noch Kunsthandwerk kaufen.

Spiele Max zieht in den Sophienhof ein. Im Erdgeschoss, wo sich früher eine New Yorker Filiale befand, könnt ihr ab 26. November Spielzeug und Baby- und Kinderkleidung kaufen. Spiele Max unterhält deutschlandweit über 60 Filialen.

Die Corona-Situation am 20. November:

Gesamtzahl aller Fälle: 1.016. Davon wieder genesen: 809 Personen. 191 Personen sind aktuell infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 30 Neuinfektionen. Verstorben sind 16 Kieler*innen. Derzeit sind 15 Personen stationär in Behandlung. 533 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 53.1.

Klausdorfer Weg: Die Kanalsanierung im Klausdorfer Weg zwischen Werftstraße und Ostring geht in die Endphase. Bis voraussichtlich zum 23. Dezember bleibt die Durchfahrt in Höhe Einmündung Hagener Straße gesperrt.

In der Samwerstraße sorgen Poller für mehr Platz auf den Gehwegen. Es betrifft den Abschnitt zwischen Olshausenstraße und Waitzstraße.


Kanalarbeiten in der Bahnhofsstraße: Für einen großen Neubau an der Bahnhofstraße nahe der Kreuzung mit dem Schwedendamm muss das Tiefbauamt vom 23. November bis 18. Dezember
Kanalrohre für Schmutz- und Regenwasser in die Erde bringen. Während der Kanalarbeiten in zwei Bauabschnitten von Montag, 23. November, bis voraussichtlich zum 18. Dezember stehen in der Bahnhofstraße in Richtung Schwedendamm oder B 76 aber immer mindestens zwei der vier Fahrspuren zur Verfügung. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen können die Baustelle passieren.

Aus der Statistik: Ende September erhielten 23.537 Personen Arbeitslosengeld 2 oder Sozialgeld. Das sind 1.117 mehr als im Vorjahr, aber 283 weniger als im Vorquartal.

Die Corona-Situation am 12. November:

  • Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun auch in Kiel über 50. Deshalb gilt auch in Kieler Grundschulen die Maskenpflicht.
  • Die Stadt sucht Räumlichkeiten für vier Impfzentren.
  • An zehn Schulen gibt es aktuell Corona-Fälle.

Das Winternotprogramm für Obdachlose läuft auch in diesen Corona-Zeiten an. Eine neu errichtete Containeranlage an der Adolf-Westphal-Straße bietet Platz für 16 Personen in Doppelzimmern.

Die Eckernförder Straße ist wegen eines Wasserrohrbruchs ab der Kreuzung mit der Eichhof- und Gutenbergstraße stadteinwärts bis zum 18. November voll gesperrt.

Am Donnerstag und Freitag, 12. und 13. November, werden die Pappeln an der Hörn gefällt. Die Säulen-Hainbuchen, die das städtische Klima wesentlich besser vertragen, werden Anfang 2021 an gleicher Stelle nachgepflanzt.

Der jährliche Bildungsreport befasst sich mit den Kieler Kleinkindern im Jahr 2019. Etwa 40 Prozent der Kinder im Vorschulalter gehen in eine Kita, das ist mehr als der bundesdeutsche Durchschnitt. Von den 2.466 fremdbetreuten Kindern sind 88,6 % in einer Ganztagsbetreuung. Kinder mit Migrationshintergrund sind älter, wenn sie in die Kita gegeben werden. 46 % der Kinder unter drei Jahren haben einen Migrationshintergrund. Die Stadtteile mit den meisten Kindern unter drei Jahren sind Mettenhof (745) und Gaarden-Ost (698). Am wenigsten Kleinkinder leben in Altstadt, Vorstadt und Rönne. Quelle: 2. Bildungsreport.

Die Planung der Stadtbahn für Kiel kommt in die nächste Etappe. Ein dänisches Ingenieursbüro erhielt den Auftrag zur Trassenplanung.

Corona-Stand in Kiel am 10. November: Gesamtzahl aller Fälle: 814. Davon wieder genesen: 642. Aktuell sind 157 Personen infiziert. Verstorben sind 15 Kieler*innen. Derzeit sind 15 Personen stationär in Behandlung. 700 Kieler*innen sind in Quarantäne. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 49,4. Kiel steht kurz davor, ein Hotspot zu sein.

Der Theodor-Heuss-Ring wird vom 27. -29. November voll gesperrt. Grund ist der Abbau der Baustellen. Die Sanierung der gegenüberliegenden Seite beginnt voraussichtlich Mitte Februar und dauert bis Oktober 2021.

Seit Juli läuft im Schusterkrug der erste Bauabschnitt der Straßenerneuerung. Am Donnerstag und Freitag, 12. und 13. November, wird der Abschnitt nun asphaltiert. Dafür muss die Straße einschließlich des Einfahrtsbereichs zum ehemaligen MFG-5-Gelände voll gesperrt werden. In dieser Zeit sind die Unternehmen und Wohnhäuser am Schusterkrug, im Kokenhörst und auf dem früheren Marinefliegergelände nicht über den Schusterkrug mit dem Auto zu erreichen. Radfahrer*innen und Fußgänger*innen können die Baustelle passieren. Im Anschluss an die Asphaltierung hat das Tiefbauamt weiterhin im Schusterkrug zu tun. Voraussichtlich am 27. November wird die Straße wieder voll für den Autoverkehr freigegeben.

(Foto von Martin Schaaf)
 

Gezerre um das Hörn-Gebiet

Beitrag von Ulrich Hühn. Viele Vorstellungen zur Bebauung des ehemaligen Schwerindustrie-Standortes an der Hörn sind bereits verworfen worden. Jetzt aber gibt es eine aktuelle Planung aus Wohnungen mit abgerungenem Sozialbindungs-Anteil, mit Gewerbe und Freizeit-Gestaltung.

Das Areal wird sicher in naher Zukunft eine schöne Mischung aus verschieden wertigen Wohnungen, Verwaltung, Arbeitsplätzen und Promenade an der Wasserkante bieten, wäre da nicht eine Frage, die sich vor allem den Vermarktungs-Strategen aus dem Westufer unserer Stadt stellt:

Wozu gehört dieser Teil des Ostufers?

An der Brücke über die Werftstraße, der jüngst aufgewerteten Gaardener Brücke, die wohl bald vollendet wird, ist es deutlich kundgetan, hier geht`s zum Zentrum Gaardens, zum Vinetaplatz. Also gruppiert sich der Stadtteil um den Vinetaplatz herum, im Osten bis hin zu den beruflichen Schulen und zum Freibad Katzheide und im Westen bis zur Kaikante, zum Willy Brandt Ufer.

Da scheint ein Mißverständnis zu bestehen zwischen den Stadtteilen Gaarden und Vorstadt. Dieses ist bereits häufiger in Ratsausschüssen beschrieben worden, wenn das Hörn-Gebiet als zur Vorstadt zugehörig beschrieben wurde.

In der überregionalen Darstellung hat Gaarden ein „Schmuddel-Image“, gilt als Brennpunktstadtteil. Soll das Baugebiet Hörn etwa der Vorstadt zugeschlagen werden, damit es keinen Image-Schaden durch die Assoziation mit Gaarden erhält? Über dieses Thema geriet der Ortsbeirat Gaarden regelmäßig in Rage.

Gaarden beginnt doch erst ab der Werftstraße, oder? Die Frage stellt sich aktuell, wenn man die Hörnbrücke passiert und das Stadtteil-Schild „Gaarden“ auf einmal verhüllt ist.

Sollten sich Teile der Kiel-Vermarkter, wenn es ums Hörn-Gelände geht, nun durchgesetzt haben und diesen Teil von Gaarden okkupiert haben? Oder ist es nur ein Versehen und der Germania Hafen erhält einen neuen, auffälligen Hinweis?

Interessant wird es, weiter zu verfolgen, wie die Entwicklung dieses Stadtteils weiter verläuft, eine Mischung aus „nicht der sauberste Stadtteil“ aber der kreativste, mit funktionierendem Multikultur Anspruch, endlos großer sozialer Bindung, vielfältiger Kunst- und Kultur-Szene und viel sinnvoll investiertem Geld.

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Kiel – Hörnbebauung

Das Kieler Hörn-Areal

Ver.di über die Lage in den Krankenhäusern

Die Gewerkschaft Ver.di beschreibt in einer Pressemitteilung den Klinikalltag unter Corona-Bedingungen und macht Vorschläge:

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert vor dem Hintergrund der rollenden 2. Corona-Welle mehr Pflegepersonal und einen verbesserten Schutz der Krankenhausbeschäftigten. Die Situation ist sehr kritisch. Sie war schon vor der Corona-Pandemie extrem angespannt – denn es fehlt massiv an Pflegepersonal -, die Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft. „Bereits während der 1. Welle wurde die Personal-Untergrenze ausgesetzt, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die Untergrenzen sollen aber die medizinische Mindestversorgung sicherstellen. Das zeigt, wie extrem prekär die Lage ist. Die Krankenhäuser haben sich medizintechnisch vorbereitet auf eine 2. Welle, das Problem ist, dass das Personal fehlt. Im intensivmedizinischen Bereichen ist die Lage noch dramatischer, denn hier geht es um Leben oder Tod. Die Beschäftigten auf den Intensivstationen arbeiten bereits jetzt bis zur Erschöpfung; in der Pandemiebekämpfung sind sie an vorderster Front und müssen sich selbst schützen.“ sagte Steffen Kühhirt, für Gesundheitspolitik zuständig bei ver.di-Nord.

Die 2. Welle wird aber voraussichtlich mehr Fälle in die Kliniken bringen. Das bedeutet, es wird mehr Personal benötigt, das nicht vorhanden ist. Andererseits muss das vorhandene Personal besser geschützt werden. „Die Beschäftigten müssen gesund bleiben, sonst droht der Kollaps. Deshalb muss ein klarer Schwerpunkt auf Schutzmaßnahmen liegen. Das muss viel besser organisiert werden als während der 1. Welle. Es darf nicht sein, dass Pflegebeschäftigte trotz verordneter Quarantäne arbeiten müssen, dass gefährdet Beschäftigte und Patienten gleichermaßen.“ fordert Kühhirt weiter.

„Ein wesentlicher Schlüssel ist die Aufnahme zusätzlicher Patientinnen und Patienten. Deshalb fordert ver.di: Angesichts der rasanten Ausbreitung der Pandemie müssen die Krankenhäuser elektive, also planbare Eingriffe schnellstmöglich herunterfahren. Die Bewältigung der Pandemie und die Rettung von Menschenleben stehen ganz klar im Vordergrund, wirtschaftliche Interessen dürfen kein Argument sein.“ so Kühhirt weiter. Um das zu ermöglichen, fordert ver.di, dass die Krankenhäuser Kapazitäten freihalten und dabei nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sollte das Finanzierungssystem über Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) während der Pandemie ausgesetzt und alle notwendigen Ausgaben vollständig refinanziert werden.

Auf das Engagement der Pflege wird es wesentlich ankommen. Es ist für ver.di eine wichtige Forderung, dass dies gewürdigt und in politisches Handeln umgesetzt wird. „Die Pflege braucht jetzt ein klares Signal, dass die Politik die seit Jahren bestehende Überlastung endlich ernsthaft angeht. Das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und ver.di gemeinsam entwickelte Instrument zur Personalbemessung in der Krankenhauspflege, die PPR 2.0, müsse von der Bundesregierung kurzfristig auf den Weg gebracht werden.“ sagt der ver.di-Gesundheitsexperte.

Für zusätzliche Ausbildung und Qualifikation und auch für mehr Lehrkräfte benötigen die Krankenhäuser zusätzliche finanzielle Mittel. Es wird auch eventuell darauf ankommen, während der Pandemie Beschäftigte zu qualifizieren (Beatmungsgeräte, etc.), um zusätzliches Personal zu schulen, qualifizieren und vorzuhalten.

Die Lage ist in den Bundesländern unterschiedlich zu bewerten, aber in Schleswig-Holstein haben wir mit dem UKSH nur einen Maximalversorger im Land. Das ist in anderen Bundesländern anders und deshalb muss das UKSH finanziell vom Land und Bund in besonderer Weise zusätzlich unterstützt werden. „Auf das UKSH kommt eine sehr herausragende Verantwortung in der Corona-Pandemie zu, deshalb muss es weiter und zusätzlich unterstützt werden“ fordert Steffen Kühhirt.

Ende der Pressemitteilung.

(Bild von Sasin Tipchai auf Pixabay)

Pop-up Politik im Französischen Viertel?

Für das Französische Viertel steht möglicherweise eine umfangreiche Überplanung an. Der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm beantragte: “Die Verwaltung wird gebeten, für das „Französische Viertel“ (Bereich zw. Westring, Kronshagener Weg, Wilhelmplatz und Eckernförder Str.) ein ganzheitliches Quartierentwicklungs-und Mobilitätskonzept zu entwickeln, um die gravierenden Mängel im Sinne des Green City Plans zu beheben und die Aufenthaltsqualität für die Anwohner*innen und die Funktion des Quartiers als Nahversorgungszentrum zu verbessern.“

Was sind die Mängel im Französischen Viertel?

Vor allem die parkenden Autos sind ein großes Ärgernis. Als ich um 16 Uhr fotografierte , war es noch nicht so schlimm. Ich musste sogar länger suchen, um ein Motiv wie das Beitragsfoto zu finden. Aber – so eine erboste Anwohnerin – ab 18 Uhr wird es “kriminell”. Dann wären zahlreiche Kreuzungen zugeparkt und einige Autos würden sogar quer auf den Gehweg gestellt, wodurch Kinderwagen und Rollstühle blockiert würden.

Der Ortsbeirat wünscht sich mehr Straßengrün und vor allem größere Baumscheiben für den Baumbestand.

Mehr Fahrradfreundlichkeit könne durch mehr Fahrradbügeln und Ausbessern des Kopfsteinpflasters erreicht werden.

Das ganze Quartier könnte eine “Fahrradzone” werden. Nach den neuen Regeln der Straßenverkehrsordnung gelten die Regeln einer Fahrradstraße dann für eine ganze Zone. In Kombination mit dem Schild “Kfz-frei” oder “Anlieger frei”, wäre dennoch der Vorrang des Fahrrads gegeben. Autos müssten 30 fahren und hinter den Fahrrädern bleiben. https://www.adfc-nrw.de/aktuelles/aktuelles/article/neue-stvo-alle-aenderungen-im-ueberblick.html

Die Einrichtung weiterer Einbahnstraßen könnte Gefahren mindern. Zusätzlich könnten bauliche Maßnahmen das gefährliche Zuparken von Kreuzungen verhindern.

Auch ein Absenken der Bordsteine für mehr Barrierefreiheit wird vom Ortsbeirat gewünscht.

Wann kommt die Bürgerbeteiligung?

Ein Antrag auf Bürgerbeteiligung wurde im Ortsbeirat gestellt, aber vom Ortsbeirat abgelehnt. Die Mehrheit des Ortsbeirats dachte, es wäre sinnvoller erst einmal die Verwaltung prüfen zu lassen. Dann wüsste man, was die Spielräume sind. So würden Enttäuschungen vermieden.

Als erstes muss auf jeden Fall der Kanalzustand geprüft werden. Peter Bender, Leiter des Tiefbauamts, vermutete, dass es da viel zu tun gibt aufgrund des Alters der Kanalisation in diesem Quartier.

Ratsherr Rainer Kreutz (CDU) bedauerte, dass keine frühe Bürgerbeteiligung stattfindet. Denn möglicherweise möchte die Mehrheit der Bewohner*innen keine Veränderung der Parksituation.

Pop-up Maßnahmen

Bis etwaige Maßnahmen tatsächlich umgesetzt würden, könnte es ein Jahrzehnt dauern. Im Bauausschuss entwickelte sich vor diesem Zeithorizont eine Diskussion über ein Reallabor. Unter diesem Begriff versteht man temporäre Maßnahmen. Ein Beispiel wären die Pop-up Bike Lanes der letzten Monate.

Ratsherr Arne Langniß (Grüne) sieht das Reallabor als ein zielführendes politisches Instrument, weil ein Problem in kleine Teile zerlegt wird. Eine temporäre andere Nutzung gibt die Möglichkeit, etwas auszuprobieren. Wenn die Veränderung nicht gefällt, kann man sie wieder zurücknehmen.

Zur Abstimmung im Bauausschuss standen aber nicht das Reallabor sondern der Antrag des Ortsbeirats, der mit den Stimmen von SPD, FDP, Grüne, Linke angenommen wurde. CDU und AfD stimmten dagegen.

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https://www.kn-online.de/Kiel/Franzoesisches-Viertel-in-Kiel-Wie-sollen-die-Anwohner-beteiligt-werden

Parken auf dem Gehweg

Lebensqualität gibt’s nur autofrei

(Beitrag von Ulrich Hühn). Gemeinsame Sitzung der Ortsbeiräte Brunswik, Ravensberg, Düsternbrook mit dem der Wik am 28. 10. 2020 in der Aula der Hebbelschule in der Feldstraße.

Haupt-Tagesordnungs Punkt war die Aussprache zum Thema autofreie Kiellinie. Ein Vertreter der Verwaltung stellte in einer Powerpoint-Präsentation die bisherigen Verwaltungsschritte zur Umgestaltung der Kiellinie vor.

In den Jahren 2018 und 12019 ist die Kiellinie jeweils einmal für den Autoverkehr gesperrt gewesen. Während einer Sperrung gab es eine öffentliche Veranstaltung zum Thema autofreie Stadt, mit vielen Referenten, Präsentationen und der Vorstellung eines autonom fahrenden Kleinbus.

Initiative „Kiellinie für alle“

Da die Planungen der Stadt Kiel für eine Sperrung der Straße für den Individualverkehr mittlerweile eine Bürgerinitiative „Kiellinie für alle“, hervor gerufen hat, bekam die Sprecherin dieser Initiative, Frau Magdalena Drewes, als Erste die Möglichkeit für einleitende Worte zu ihrer Initiative: Die Verkehrsbelastung in der Feldstraße, den angrenzenden Wohnvierteln bis zum Wasserturm seien von 10.000 Fahrzeugen am Tag auf 17.000 gestiegen. In den Hauptverkehrszeiten sei ein Öffnen der Fenster, eine Unterhaltung und an saubere Luft nicht mehr zu denken, es müssen täglich die Fenster geputzt werden und ein Überqueren der Straßen ist erschwert.

Frau Drewes ist sehr erfreut darüber, daß der OB nun eine „ergebnissoffene“ Prüfung zugesagt hat, ob die Umgestaltung der Kiellinie mit oder ohne Autoverkehr durchgeführt wird. Diese Entscheidung wird erst nach Abschluß eines Wettbewerbes getroffen, dessen durchführende Firma gerade per Ausschreibung gesucht wird.

Bürger äußern sich zur Kiellinie

Der Ortsbeiratsvorsitzende Benjamin Walzcak gab nun abwechselnd den anwesenden Bürgern und den Ortsbeirats Mitgliedern das Wort und ließ so zu, alle Meinungen und Befürchtungen zu artikulieren.

Alexander Blazek, Ortsbeirats Mitglied der CDU, behauptete allen Ernstes, die Stadt habe keinen ergebnisoffenen Wettbewerb erlaubt!

Jens Knutzen bemängelte, es sei kein fundiertes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt worden,nun freue er sich über die Einsicht des Oberbürgermeisters. Er und auch mehrere andere Anwesende regten ein „Bauen ins Wasser“ an.

Matthias Weiland kritisierte, in Kiel gäbe es keinen Zugang zum Wasser, es sei keine Gelegenheit zumSegeln gegeben.

Susanne Schiemen wünschte sich eine autofreie Feldstraße, in der Zeit der Sperrung der Kiellinie war die Situation in der Feldstraße eine Katastrophe, andere Besucher beklagten täglich zu reinigende Fensterscheiben.

Eine Dame aus Schilksee, ihres Zeichens FDP Mitglied sah keine andere Möglichkeit ans Wasser zu kommen, als mit dem Auto, auch sie äußerte den Wunsch, „auf`s Wasser zu bauen“.

Herr Timm, CDU, kann sich nicht vorstellen, daß der Verkehr weniger wird.

„Lebensqualität gibt’s nur autofrei“

Es gab aber auch andere Stimmen im Publikum, wie Hartmut Rudolphi vom Naturschutzbund, der feststellte, eine Aufenthaltsqualität gibt`s nur Autofrei.Eine Vollsperrung wurde nur für Wochenenden angeregt, Benjaman Walczak stellte die Möglichkeit der Entlastung der Feldstraße durch auf Tempo 30 getaktete Ampeln und durch Bushaltestellen in der Fahrbahn und nicht in Haltebuchten vor.

Ein demokratisches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer wurde ebenso gefordert, wie emotionale Einstellungen zur Verkehrswende: Fahrradfahren ist geil, das Auto NICHT zu haben, macht Spaß….

Die Ortsbeiratsmitglieder Matthias Triebel und Magda Franzke hoffen auf die Einrichtung des Mobilitätsbeirates in 2021 als Instrument zur aktiven Begleitung der Verkehrswende.

Fahrrad gegen Auto

Ich hatte den Eindruck, viele Bürger konnten sich keine Abkehr von ihrer autoaffinen Lebensweise vorstellen, andere wünschten sich Naherholung, Aufenthalt am Wasser und Genuß ihrer Förde ohne Autos. Wenn die verschiedenen Verkehre gleichberechtigt neben einander bestehen sollen, brauchen die schwächeren Verkehsarten Fußgänger und Fahrrad eine starke Lobby.

(Das Foto zeigt die autofreie Kiellinie anlässlich der Kieler Woche 2018.)