Stressige Zeit für Unterricht an Grundschulen

Im Corona-Lockdown: Die Schulen sind geschlossen, die Schüler*innen lernen zu Hause. Wie schwierig es ist, diesen Distanzunterricht an Grundschulen zu organisieren, hat eine Grundschullehrerin in Stichworten zusammengefasst.

Online-digitaler Distanzunterricht:

– Iserv-Aufgaben raussuchen, reinstellen, erfinden, konzipieren. – Telefonieren, ob es klappt. Beibringen (Step by Step), wie man Aufgaben erledigt (online), speichert, hochlädt. – Aufgaben kontrollieren, Rückmeldungen schreiben, Verbesserungen, Tipps, abschicken, Dateipflege, Verbesserungen kontrollieren, neue Aufgaben ergänzen. – Wochen-Pläne erstellen – Absprache mit Fachkollegen, Einarbeitung der Fächer u. Aufgaben in den Plan. – Absprache wg. Videokonf. (wer wann?, nicht zu viele auf einmal) – Videokonferenzen, vorbereiten, nachbereiten, schlechte Qualität, zu Stundenplanzeiten (wie gefordert) nicht möglich (Server 🙁 – Anträge bearbeiten für Endgeräte – Bebilderte Anleitungen für die Nutzung Iserv, Anwendung – E-Mails an Eltern u. Kinder: Endgeräte, Briefe der SL, Orga Notbetreuung, Hilfen – Manche Kinder haben erst abends Geräte zur Verfügung oder Hilfe von den Eltern beim Bewältigen der Aufgaben
    Parallel dazu:


Analoger Distanzunterricht

für die 30-40 % ???, wo es mit dem Digitalen nicht klappt. Telefonate!!! Pro Kind nicht unter 20 Minuten. Kopiervorlagen (sinnvolle!) raussuchen, darauf achten, dass digital und analog keine Vorteile bringt, die andere benachteiligt.
Materialausgabe Termine organisieren
Organisation bei nicht abgeholten Materialien, hinterhertelefonieren  o. -fahren
Währenddessen (wenn möglich) nach Stundenplan Unterricht erteilen Rumfahren, Anträge für Endgeräte bringen, holen lassen In die Schule fahren, Kopien erstellen, Sets zusammenstellen, -packen, auf die Tische zur Abholung legen. Zur Post fahren, Umschläge kaufen, beschriften, aufgeben

Analoger Präsenzunterricht(Notbetreuung)

Zeit in der Schule sein (vormittags – während dieser Zeit kann der Unterricht “nach Stundenplan” nicht durchgeführt werden, Planung muss umgestellt sein -> Alternativaufgaben für die eigene Klasse für diese Zeit finden! Das für alle Klassen, in denen man unterrichtet!!), “fremde” Kinder kennen lernen, Vertrauen aufbauen, Vormittag “nett” gestalten, fremde Aufgaben vermitteln, alles ohne die Online-Möglichkeit (Es können nicht mehrere Kohorten in den PC-Raum!!!) D.h. die Kinder in der Notbetreuung müssen analoge Aufgaben bekommen!
Einbestellung einzelner Kinder     Parallel zu allem: Online und Präsenz-Distanz-analoge Vorbereitungen für die Zeugniskonferenzen, Schreiben der Lernpläne, der Zeugnisse, Jugendamtsmitteilungen, Aktenpflege usw.  Politische Arbeit? Rückmeldungen an die Gewerkschaften geben?

Weiterlesen?

Wie schwierig die Situation vorher war, zeigt dieser Bericht: Schulalltag mit Maske

kn online: Corona-Regeln: Was jetzt für Schulen und Kitas in Schleswig-Holstein gil

3 Gedanken zu „Stressige Zeit für Unterricht an Grundschulen“

  1. Mein Kieler Grundschüler merkt von all dem dargestellten Engagement nix. Ein Einzelfall? Wie damit umgehen, als Eltern? Kritisch nachfragen- oder hoffen dass alles gut wird?

    1. Kritisch nachfragen ist bestimmt gut. Leider gibt es wohl auch Lehrkräfte, die sich nicht so doll engagieren. Was läuft denn in Ihrem Fall subobtimal!

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