Archiv der Kategorie: Themen

Fliegerbombe im Werftpark

Eine im Werftpark aufgefundene Fliegerbombe wird Sonntag entschärft. Rund 5.800 Personen müssen ihre Häuser verlassen. Auch der Ostring sowie die Werftstraße sind von der Sperrung betroffen.

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Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes überprüften sogenannte Blindgängerhinweispunkte und stießen hierbei auf die amerikanische 250 Kilo-Bombe im Werftpark. In einem gemeinsamen Gespräch legten Vertreterinnen und Vertreter von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Stadt Kiel, Feuerwehr, Rettungsdienst, KVG, TKMS, CAU und weiteren beteiligten Stellen fest, dass die Bombe am frühen Sonntagnachmittag entschärft werden wird.

Vor Entschärfungsbeginn müssen die Anwohnerinnen und Anwohner im gekennzeichneten Bereich bis 13 Uhr ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Ab 11 Uhr richtet die Polizei Straßensperren ein, so dass niemand mehr in den Sperrbereich hineinfahren kann.

Als bedeutsam ist zu erwähnen, dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Sommerzeit, also eine Stunde nach vorn, umgestellt wird. Betroffene sollten diesen Umstand bei ihrer Planung berücksichtigen.

Der Ostring wird Sonntag ab 11 Uhr zwischen der Stoschstraße und der Grabastraße gesperrt. Gleiches gilt für die Werftstraße von der Elisabethstraße bis zur Kleinen Ziegelstraße. Der Schwerlastverkehr wird gebeten diesen Bereich großräumig zu umfahren.

Sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält, beginnen die Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der Bombe, die über einen Heckzünder verfügt. Angaben zur Dauer können nicht gemacht werden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen.

Für alle gilt: Je schneller und unkomplizierter der Bereich verlassen wird, desto eher kann mit der Entschärfung begonnen werden. Unnötige Diskussionen mit Einsatzkräften verlängern die Maßnahmen und somit den Zeitraum, bis alle in ihre Wohnungen zurückkehren können.

Für diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, steht die Mensa der Hans-Christian-Andersen-Schule (Stoschstraße 24-26) am Sonntag ab 11 Uhr als Ersatzunterkunft zur Verfügung.

Anwohnerinnen und Anwohner, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigen, werden gebeten, sich frühzeitig unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Samstag im Zeitraum 07 Uhr bis 16 Uhr sowie Sonntag ab 07 Uhr erreichbar.

12 Jahre Medibüro in Kiel!

Vor fast 150 Gästen hat die SPD-Ratsfraktion im Ratssaal des Kieler Rathauses am 17.03.2023 zum achten Mal seit 2016 den Eckehard-Raupach-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde die Medizinische Hilfe für Menschen ohne Papiere (Medibüro). Das Medibüro vermittelt anonym und kostenlos qualifizierte medizinische Behandlungen für Illegalisierte*.

Im Zentrum der Eröffnungsrede der SPD-Fraktionsvorsitzenden Gesa Langfeldt stand der gesellschaftliche Zusammenhalt in Krisenzeiten. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise seien für viele Menschen mit wenig Geld ein echtes Problem. Zugleich werde unsere Solidarität so stark gebraucht wie selten zuvor. Kiel habe als weltoffene Stadt sehr vielen Menschen Schutz geboten, die vor dem Krieg in der Ukraine zu uns geflohen sind. 

Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer hob in seiner Laudatio hervor, wie wichtig das Medibüro sei, damit in Deutschland wirklich alle Menschen eine Gesundheitsversorgung erhalten können. Gerade Menschen, die sich in unserem Land nicht auskennen, die Sprache noch nicht gut sprechen und von Abschiebung bedroht seien, müsse geholfen werden, wenn sie in Not sind. Die Arbeit des Medibüros sichere somit ganz praktisch die Menschenwürde dieser Personen und sei eine unverzichtbare Hilfe in unserer Gesellschaft.

In seiner Festrede äußerte Dr. Sebastian Ullrich, ärztlicher Direktor des Städtischen Krankenhauses Kiel, sein Unverständnis darüber, dass es in unserer Wohlstandsgesellschaft das Medibüro überhaupt braucht, und forderte die Politik auf, Abhilfe zu schaffen. Dies gebühre der Respekt vor jedem Menschen und seiner Geschichte. Mit Blick auf Schleswig-Holstein äußerte er zudem das Anliegen, die kommunale Versorgung zu stärken und sprach dem Oberbürgermeister und der Ratsfraktion seinen ausdrücklichen Dank für ihre Bemühungen um eine Fusion mit der Imlandklinik aus.

Jesco Raupach, Sohn von Eckehard Raupach, erinnerte in einem Grußwort an Eckehard Raupachs Einsatz für die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Leicht schmunzelnd stellte er fest, dass Eckehard Raupach selbst eine gewisse Abneigung gegen Arztbesuche gehabt habe. Dabei sei es stets seine freie Entscheidung gewesen, wenn er nicht zum Arzt gegangen sei. Jeder Mensch sollte diese Wahlfreiheit haben.

Peter Reibisch vom Medibüro bedankte sich für das große Interesse und den Preis. In 12 Jahren Medibüro in Kiel hätten jährlich 150 bis 250 Sprechstundentermine stattgefunden und sei jährlich 15 bis 20 Schwangeren eine geordnete Geburt ermöglicht worden. Er dankte den 50 Arztpraxen, die dies durch ihre ehrenamtliche Arbeit möglich machten, und der Stadt Kiel für die Unterstützung bei der Versorgung von Schwangeren. Dabei stellte er klar: Die Arbeit, die das Medibüro leistet, sei eigentlich eine staatliche Aufgabe. Für die Versorgung Unversicherter brauche es endlich eine politische Lösung und „Butter bei die Fische“.

Informationen und Kontakt zum Preisträger

Die Medizinische Hilfe für Menschen ohne Papiere (Medibüro) vermittelt anonym und kostenlos qualifizierte medizinische Behandlungen für Illegalisierte*. Dabei arbeitet das Medibüro mit Ärzt*innen, Psycholog*innen, Hebammen und Dolmetscher*innen zusammen. Kosten für Medikamente, orthopädische Hilfsmittel, Brillen, labortechnische Untersuchungen, bildgebende Verfahren etc. werden über Spenden finanziert. Bei schweren und chronischen Erkrankungen oder Schwangerschaften, die z.B. einer Behandlung im Krankenhaus bedürfen, versuchen die Ehrenamtlichen des Medibüro zusammen mit den behandelnden Hebammen und Ärzt*innen eine gute Lösung zu finden.www

Medibüro Kiel Homepage

Ein Bericht über die Arbeit des Medibüros

Letzte Generation fordert Gesellschaftsklimarat

In der Ratsversammlung wurde ein Schreiben von der Letzten Generation diskutiert. Diesen Brief erhielten einige oder vielleicht auch alle Fraktionen. Gefordert wird ein Bürgerrat, der sich aus zufällig per Los bestimmten Personen zusammensetzt und Wege zur emissionsfreien Gesellschaft aufzeigt. Die Gruppe „Letzte Generation vor den Kipppunkten“ hat Proteste angekündigt, die sie aber aussetzen würde, wenn sie Unterstützung durch die Politik erführe.

Einige Sprecher sahen diesen Brief als Erpressung, andere hatten Verständnis. Marcel Schmidt (SSW) betonte , dass Proteste legal sein müssen. „Wir können uns nicht erpressen lassen.“ Gleichwohl hat er Verständnis für die Verzweiflung der Letzten Generation.

Auch die CDU hält das Vorgehen der Letzten Generation für schädlich und kritisiert auch die Bereitschaft des Oberbürgermeisters, sich auch nur zu unterhalten mit Leuten von der Letzten Generation.

Die SPD möchte dagegen in den Kontakt zu der Gruppe treten. Max Dregelies hat sich sogar schon mit ihnen getroffen. Den Vorwurf der Erpressung findet er albern. Auch ihm macht die sich anbahnende Klimakatastrophe Angst. Er sagte, Katastrophen wie die Überschwemmungen im Ahrtal würden in Zukunft häufiger auftreten.

Die Letzte Generation hat durch spektakuläre Protestformen auf sich aufmerksam gemacht. In der Weiterentwicklung der Sitzblockade kleben sich Menschen auf die Fahrbahn, um den Verkehr zu blockieren.

Auch Arne Stenger (Grüne) möchte das entdramatisieren. „Wenn sich Leute auf die Straße festkleben, ist das nicht der Untergang der Welt. Die Klimakrise aber schon.“

Was ist ein Gesellschaftsrat?

Ove Schroeter (die Politik*erinnen) beschrieb, wie es in Hannover, Tübingen und Marburg funktioniert hat. Die Mitglieder des Rats werden ausgelost, sodass sie einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen. „Da können auch SUV-Fahrer dabei sein.“ Dem Rat werden Experten und Expertinnen zur Seite gestellt. Der Rat hat lediglich beratende Funktion, kann aber unabhängig von parteistrategischen Überlegungen Wege aufzeigen, wie die CO2-Emissionen bis 2030 auf Null gebracht werden könnten.

Argumente für und gegen Gesellschaftsräte:

  • Minderheiten werden unterrepräsentiert.
  • Das Thema könnte aus der aktiven Politik ausgelagert werden.
  • Politikverdrossenheit nimmt zu, wenn die Ergebnisse nicht umgesetzt werden.
  • Ein Rat kann durch seine Zusammensetzung Lösungen finde, die eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft haben.
  • Gesellschaftsräte sind schon an anderen Orten erfolgreich gewesen.

OB bereit zu Gesprächen mit Letzter Generation

OB Kämpfer sagte, er würde mit der Gruppe TKKG keine Gespräche führen wollen. „Hier machen Gespräche keinen Sinn, weil die uns für Marionetten des kapitalistischen Systems halten“. Die Letzte Generation bezieht sich dagegen ausdrücklich auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Außerdem würde er keine Verhandlungen, sondern lediglich ein Gespräch führen. Dennoch sieht er diese Initiative kritsch, sie würde „dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen“.

Am Ende der Diskussion gab es noch etwas Streit. Ratsherr Halle verglich die Straßenblockaden mit zugeparkten Gehwegen. Wenn eine Fußgängerin mit Rollator nicht am parkenden Auto vorbei kommt, wäre das ebenfalls eine Blockade. Das sah OB Kämpfer entschieden anders und verteidigte das Recht auf flüssigen Verkehr. Gehweg-Parken mit dem Blockieren von Hauptverkehrswegen gleichzusetzen, sei ein falscher Vergleich.

Etliche Sprecher äußerten Verständnis für die Verzweiflung junger Menschen, weil zu wenig im Klimaschutz passiert. Beispiel Verkehr: die Emissionen steigen anstatt zu sinken. Wir haben ein Klimagesetz, das den Verkehrsminister nicht zu interessieren scheint. Arne Stenger äußerte Verständnis für die Proteste, „ weil junge Menschen keine Zukunft für sich und die Welt sehen.“ Bei der Letzten Generation engagieren sich übrigens nicht nur Junge!

Foto von Elian Eiselt

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Klimaforderungen mit Ultimatum

Fridays for Future im Dialog mit der Lokalpolitik

Gedenken am 24. Februar 2023 aus Anlass des Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine

Gastbeitrag von Ulrich Hühn. Um 16.30 begann auf dem Platz der Kieler Matrosen das Gedenken mit dem Auftritt eines ukrainischen Chors mit Anti-Kriegs und Heimatliedern, der Ukrainischen Nationalhymne und der Europa Hymne. Die Ukrainer und Ukrainerinnen erzählten von ihrer zerstörten Heimat, den zurück gebliebenen Freunden und Verwandten und dem Wunsch, schnell wieder in der Heimat mit Aufbau beginnen zu können.

Bundes-, Landes und Kommunal Politiker und Politikerinnen brachten ihre Sorgen und ihr Mitgefühl für das Leid der zivilen Opfer und der Soldaten zum Ausdruck und bekräftigten ihr Eintreten für ein schnelles Kriegsende. Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete voller Stolz von den vielen ehrenamtlichen Helfern in Kiel, die es, genau wie in der Zeit des Flüchtlings Stromes aus Syrien, geschafft haben, einer großen Zahl von Geflüchteten hier ein vorrübergehendes zuhause zu bieten.

Etwa 1500 Menschen schlossen sich dem Demonstrations Zug an, der auf dem Rathaus Platz endete und mit Darbietungen zahlreicher Ukrainischer Sängerinnen und Sänger sowie Familien endete. Verzweifelte ukrainische Teilnehmer äußerten den Wunsch nach mehr Waffen Lieferungen, ungeachtet der Tatsache der Übermacht der russischen Armee und der Tatsache, dass Russland nun schon ein Jahr lang versucht, die Ukraine einzunehmen und am Widerstand der Ukrainer erkennen muß, daß die Welt nicht mit Waffen zu beherrschen ist.

Die Plakate und Transparente reichten von dem innigen Wunsch nach Frieden, dem symbolischen Versuch einzelner Soldaten, der Kriegsmaschinerie entgegen zu treten, dem Eintreten für gewaltfreien Widerstand nach dem Motto John Lennons, „all we are there, to give peace a chance“.

Leider waren auch die Rufe nach weitere Waffen Lieferungen nicht zu übersehen und der schlimme Vergleich mit Auschwitz, dessen Schrecken nicht mit Worten beendet werden konnte. Soweit darf dieser Krieg nicht gehen, er muss schnell diplomatisch beendet werden, dafür trat u. a. auch das Kieler Friedens Forum ein.

Ulrich Hühn

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Demonstration in Kiel: 900 Menschen soldidarisieren sich mit der Ukraine

Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Kiel: Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Knapp 3,000 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Die meisten von ihnen leben in Flüchtlingsunterkünften. Am 24. Februar ruft ein demokratisches Bündnis zu einer Solidaritäts-Demo in Kiel auf.

Solidaritätsmarsch in Kiel für Frieden in Europa

Die Veranstaltung unter dem Motto „Keinen Tag länger“ beginnt am 24. Februar um 16:30 Uhr auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof. Der Abschluss ist gegen 17:30 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Kieler Rathausplatz.

Aus der Pressemitteilung des Flüchtlingsrats SH: “ Zum Solidaritätsmarsch für Frieden in Europa ruft gemeinsam mit der Hochschulgruppe SonyashnyKiel das „Bündnis für Frieden und Solidarität“, ein breites demokratisches Bündnis aus mehreren Organisationen auf. Mit dabei sind Pulse of Europe, der DGB, der Flüchtlingsrat SH sowie die demokratischen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP und SSW.

Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit 12 Monaten sterben Menschen durch den Angriffskrieg, werden ukrainische Städte mit Raketen angegriffen, wird die Infrastruktur zerstört. Die Generäle verschweigen das wahre Ausmaß an getöteten Soldaten. Auch bei den zivilen Opfern gibt es nur Schätzungen. Gut 8 Millionen Menschen, 80% davon Frauen und minderjährige Kinder, haben das Land auf dem Fluchtweg verlassen. Gut 15.000 sind davon in Schleswig-Holstein aufgenommen worden. Zunehmend kommen auch Deserteure nach Deutschland, die sich weder auf russischer, belarussischer oder ukrainischer Seite als Kononenfutter verheizen lassen wollen. Es werden nicht die letzten Flüchtenden gewesen sein, die hierzulande auf Schutz und Solidarität hoffen.

Wir wollen Solidarität zeigen und einen Beitrag dazu leisten, den Menschen zu helfen, deren Heimat durch den Krieg verwüstet wird, und denen, die sich nicht für das menschenverachtende Kriegsgeschäft missbrauchen lassen wollen. Es ist jetzt notwendig und wichtig, ein Signal für den Frieden in Europa setzen. Wir wollen uns nicht an diesen Krieg gewöhnen, der jeden Tag Tod und unfassbares Leid bringt. Dieser Krieg darf nicht zur Normalität werden.“ Ende der PM

Geflüchtete aus der Ukraine in Kiel

2846 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Durchschnittlich kommen jede Woche weitere 22 Menschen aus der Ukraine hier an. Es sind hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten Geflüchteten leben in den Unterkünften Schusterkrug und Arkonastraße. Quelle: kn online 12. Februar 2023.

Beitragsbild: Gemälde von Betty Donald

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Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Flüchtlingsrat SH Termine

Auswertung der Kieler Silvesternacht

Viele Brände, wenige Verletzte, das ist die Schadensbilanz der Silvesternacht von 2022 auf 2023. Der SSW stelllte eine Anfrage, die Ordnungsdezernent Christian Zierau beantwortete.

FRAGE: Wie viele Einsätze der Feuerwehr hat es über den Jahreswechsel 2022/2023 in der Landeshauptstadt Kiel im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel gegeben?

ANTWORT: Um den Jahreswechsel 2022/2023 wurde die Feuerwehr Kiel zu 30 Brandeinsätzen alarmiert. Bei 3 Einsätzen lässt sich kein unmittelbarer Bezug zum Abbrennen von Feuerwerk erkennen. Die übrigen 27 Einsätze sind vermutlich durch Feuerwerk in Verbindung mit Fahrlässigkeit verursacht worden. Das Spektrum erstreckt sich hierbei von durch Rauch ausgelösten Brandmeldeanlagen über brennende Müllcontainer, Feuer auf Balkonen bis hin zu mehreren brennenden PKW auf einem Parkplatz und einer brennenden Gartenbude.

Alle Einsätze fallen in die Kategorie klein bis mittelgroßer Einsatz. Die Zahlen und Einsatzanlässe ähneln dabei den Zahlen aus den Jahren vor Corona. In den letzten beiden Jahren lagen die Einsatzzahlen, die in Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk stehen, jeweils unter 10.

FRAGE: Wie viele Patient*innen wurden im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel in der Notaufnahme des SKK mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandelt im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel?

FRAGE: Ausgewertete Daten hierzu liegen dem Städtischen Krankenhaus nicht vor. Die Anzahl der entsprechenden Verletzungen zum Jahreswechsel 2022/2023 wird vom Städtischen Krankenhaus als „nicht nennenswert“ bezeichnet.

Wo bleiben die Schilder und Markierungen?

Pressemitteilung: Erneut Thema bei den Fahrradfreunden Russee-Hammer war die aktuelle Situation bei der Verwirklichung von Fahrradstraßen im Stadtteil. Vor allem die bereits angekündigten, aber bsher nicht erfolgten Beschilderung- und Markierungsarbeiten im Sackgassenbereich der Spreeallee stießen in ihrer jüngsten Versammlung auf Kritik. „Der Beginn der offiziellen Umwidmung war im Mai für nach den Sommerferien zugesagt worden. Passiert ist bis heute nichts“, merkt dazu Rad-Aktivist Michael Wagner an. „Die von der Stadt Kiel vorgetragene Begründung fehlender Verwaltungskapazitäten können wir immer weniger Glauben schenken: Für andere gleichartige Projekte – siehe die Markierungsarbeiten auf der Veloroute Jungfernstieg in diesen Tagen– sind sie ja offenbar vorhanden“.


Auch bei der Ausweisung des Redderkamps bewegt sich aus Sicht der Aktivisten viel zu wenig: „Bei diesem Thema erwarten wir, dass die Russeer Ratsmitglieder aktiv werden: Sie sollten nachfragen, woran es hier noch hakt“, fordert Fahrradfreund Olaf Busack. „Die Antwort kann dann möglicherweise Grundlage für politische Anträge sein, die die Realisierung der vom Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen unterstützten Fahr-
radstraße befördern sollen.“


Erfreulicher waren aus Sicht der Fahrrad-Aktivisten aus Russee und Hammer die Informationen, die ihnen Moritz Breske, Leiter des Rewe-Centers in Hassee, auf dem Aktiventreffen überbrachte. Er berichtete von den Umbaumaßnahmen auf dem Parkparkplatz des Einkaufszentrums, die zu deutlich mehr Fahrradfreundlichkeit führen sollen. „Dass sich große Läden wie Citti und Rewe von sich aus in dieser Hinsicht bemühen, sollte Vorbild für viele andere Handelsunternehmen im Kieler Süden sein“, kommentierte Fahrradfreund Peter Marx die Akivitäten des Rewe-Centermanagers.


Wichtige Themen aufgreifen wollen die Fahrradfreunde Russee-Hammer auch auf ihrer kommenden Versammlung: So haben sie ein Gespräch bei Susanne Glüsing, neu gewählte Vertreterin von Russee im Seniorenbeirat der Stadt Kiel, angefragt. Dabei sollen beispielsweise Konflikte zwischen Radfahrern und älteren Menschen erörtert werden. Die Verankerung des örtlichen Radverkehrs bei der nahenden Kommunalwahl ist als weiteres Thema angedacht.


Das Aktiventreffen findet am Mittwoch, 11. Januar in der „Anlaufstelle Nachbarschaft“, Rutkamp 77 um 19 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (weitere Informationen unter: www.fahrradfreunde-
russee hammer. jimdo.com
) .

Foto: Carsten Frahm. Es zeigt von links nach rechts die Fahrradfreunde Peter Marx, Dr. Christian Dankert, Olaf Busack und Wolfgang Jureczek im Sackgassenbereich der Spreeallee – die vorgesehene Fahrradstraße.

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Sternfahrtpokal bleibt in Russee


 

Protest in Kiel gegen Räumung von Lützerath

Am Mittwochabend protestieren Klimaschützer*innen gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen. Die Demonstration beginnt um 19 Uhr am Hauptbahnhof in Kiel.

Pressemitteilung: Die Demonstrierenden protestieren gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler und die weitere Befeuerung der Klimakrise durch die Verstromung von Braunkohle. 
„In Lützerath verläuft die Grenze des Pariser Klima Abkommens. Fällt Lützerath, ist auch das 1,5 Grad Ziel der Bundesregierung Geschichte.“ beschreibt Aktivist Ben Hansen die Lage. Zuletzt beschlossen Robert Habeck und Mona Neubaur (beide Bündnis 90/Die Grünen) in Absprache mit RWE den Kohle Ausstieg auf 2030 vorzuziehen. Dies beinhaltete, dass einzelne Kraftwerke länger laufen währen das Geamtdatum vorgezogen wird. Mehrere unabhängige Gutachten lassen darauf schliessen, dass durch einzelne verlängerte Laufzeiten von Kraftwerken nur wenig bis gar keine CO2 Emissionen eingespart werden. „Kohleausstieg war schon immer Handarbeit. Auch mit einem grünen Vizekanzler.“ kommentiert eine Aktivistin die anonym bleiben möchte, und kündigt an mit mehreren Leuten nach Lützerath zu reisen um dort die Besetzung zu unterstützen. 

Das Dorf Lützerath ist seit 2,5 Jahren von Aktivistinnen besetzt. Bis Anfang Oktober wohnte noch der letzte Landwirt auf seinem Hof. Die Aktivistinnen bewohnen den Ort in den übrig gebliebenen Häusern, Zelten und Baumhäusern. Zudem wurden hölzerne Strukturen wie Tripods und Monopods gebaut um die Räumung zu erschweren. 
Schon am Dienstag kam es zu ersten Auseinandersetzungen der Aktivistinnen mit der Polizei, nachdem die Polizei versuchte in das Dorf einzudringen. Aktivistinnen kletterten auf hölzerne Vorrichtungen, Barrikaden brannten und vereinzelte Festnahmen erfolgten. 

Bild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Modernisierung der Kiellinie

Die 3,5 Kilometer lange Kiellinie ist quasi die Kieler Visitenkarte. Vor ca 50 Jahren wurde sie das letzte Mal umgestaltet. Anlass waren damals die Olympischen Spiele von 1972. Jetzt ist wieder einmal eine Umgestaltung geplant.

Im Dezember wurde der Siegerentwurf im Schwedenkai vorgestellt. Dieser Entwurf ist die Vorlage für weitere Planungen. Öffentlichkeit und Politik werden sich damit befassen und entweder diese Version oder eine modifizierte Variante letztendlich in der Ratsversammlung zur Umsetzung freigeben – möglicherweise noch 2023. Der 1. Platz im Wettbewerb ging an die gemeinsame Einreichung von Studio RW, Studio Wessendorf und Plancontrol aus Berlin.

Entwurf für die Kiellinie

Die größte Veränderung des gemeinsamen Entwurfs der drei Planungsbüros aus Berlin ist ein Platz am südlichen Ende der Kiellinie. Mit Imbissbuden und Sitzstufen soll ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen, wo sich die Leute mit einem Kaffee stärken können, bevor sie sich auf den Weg entlang der Förde machen. Die bestehenden Gastronomieangebote dürfen übrigens bleiben, und die Kieler Woche darf weiterhin auch auf der Kiellinie stattfinden.

Der Fußweg erhält gemäß Plan einen einheitlichen Belag aus recyceltem Beton. Wie auf dem Beitragsbild ersichtlich, könnte der Fahrradweg durch einen Grünstreifen vom Fußweg separiert werden.

Die Reventlouwiese bekommt Wege und in der Mitte einen Beachvolleyplatz. Vor der Orchideenwiese ist ein Naturspielplatz geplant.

An Klimaschutz und -anpassung wird u.a. mit Regenwasserspeicher und klimaresistenten Bäume gedacht.

Nördliche Kiellinie mit oder ohne Autos?

Der Entwurf für die nördliche Kiellinie sieht zwei Varianten vor, denn die Frage, ob die Kiellinie ganz autofrei wird, ist politisch noch nicht beantwortet. Ursprünglich war die Idee, die Kiellinie vollkommen als Freizeitfläche zur Verfügung zu stellen. Dagegen regte sich allerdings in Form einer Bürgerinitiative öffentlichkeitswirksamer Widerstand in der Bevölkerung, sodass dieses Thema erst einmal zurückgestellt wurde.

Badebrücke Bellevue

Die Bademöglichkeit am Anleger Bellevue soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Es liegt aktuell auch ein Antrag der Verwaltung vor, den Badebetrieb bis zur Umgestaltung der Kiellinie fortzuführen. Diese legale Möglichkeit, in der Förde zu baden, ist intensiv genutzt worden. Allein in der bewachten Zeit nutzten etwa 30.000 Menschen 2022 diesen Badesteg.

Die Umgestaltung der Kiellinie hat mit diesem Entwurf eine Grundlage für weitere Diskussionen und Planungen. Im Entwurf noch gar nicht enthalten ist das angedachte Meeresvisualisierungszentrum.

Foto: www.kiel.de

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Wettbewerbsarbeit 1. Preis

Digitales Meeresvisualisierungszentrum


Kiel hat eine Vision für eine wetterunabhängige Touristenattraktion: Ein digitales Meeresvisualisierungszentrum, das die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser zeigt, und begreifbar macht, wie Klima und Meere zusammenhängen.

Begründet wird dieses Projekt mit Kiels Positionierung als Meeresschutzstadt, die den Klimawandel bekämpfen will. So schreibt die Fraktion der Grünen in ihrem Newsletter: „Das Projekt biete die Chance, mehr Bewusstsein für das größte Ökosystem der Welt und dessen große Bedrohung zu schaffen. Scheelje lobte das Konzept, dessen digitaler Ansatz die Schau für Menschen aus vielen Ländern erlebbar machen soll. Eine große Mehrheit der Ratsversammlung teilte diese Einschätzung.“

Ob dieses Projekt tatsächlich dazu geeignet ist, das Ökosystem Ozeane zu schützen, steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich schadet jede Bautätigkeit dem Klima, und wer im Jahr 2022 noch meint, durch Aufklärung ein Bewusstsein zu schaffen, hat schon lange nicht mehr ferngesehen oder Zeitung gelesen! Unsere klimaschädigende Lebensweise liegt bestimmt nicht an mangelndem Wissen.

Eine plausiblere Begründung wäre der wirtschaftliche Gewinn, der durch eine Touristenattraktion an der Kiellinie eventuell erzielt werden könnte.

Standort wahrscheinlich die Kiellinie

Nun sind die ersten Schritte für diese Vision gemacht. Die Ergebnisse einer Explorativen Studie legen als Ort für das Zentrum den bisherigen GEOMAR-Standort an der Kiellinie nahe. Unter Kielern auch als Seehundbecken bekannt.

Für die weitere Umsetzung untersucht die Studie drei Varianten. Die Variante S geht für das Meeresvisualisierungszentrum von einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro aus. Variante M sieht 4.000 Quadratmeter vor und Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Variante L würde eine Fläche von 8.000 Quadratmetern beanspruchen, rund 55 Millionen Euro kosten und könnte jährlich 250.000 Besucher*innen empfangen.

Umfrage zum Meeresvisualisierungszentrum

Ein wichtiger Baustein der jetzt folgenden Machbarkeitsstudie sind
Ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen. Die Umfrage lässt auch die Möglichkeit, das Projekt komplett abzulehnen. Link zur Umfrage unten.

Die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer: „Bund und Land müssen deshalb für ein solches Projekt mit ins sogenannte Boot geholt werden. Außerdem gilt es, Fördergelder zu beantragen.“

Foto:

© Quelle: Skope inventiv

e spaces GmbH / Vietzke & Borstelmann Architekten Partnerschaft mbB auf Grundlage einer Fotografie von J. Klimmeck / Geomar

Weitere Informationen und Umfrage: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/meeresvision.php

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Meereszentrum-Touristen-Attraktion-an-der-Kielline-geplant,meereszentrum102.html

Kiel, der Klimawandel und die Ostsee