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Gedenken am 24. Februar 2023 aus Anlass des Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine

Gastbeitrag von Ulrich Hühn. Um 16.30 begann auf dem Platz der Kieler Matrosen das Gedenken mit dem Auftritt eines ukrainischen Chors mit Anti-Kriegs und Heimatliedern, der Ukrainischen Nationalhymne und der Europa Hymne. Die Ukrainer und Ukrainerinnen erzählten von ihrer zerstörten Heimat, den zurück gebliebenen Freunden und Verwandten und dem Wunsch, schnell wieder in der Heimat mit Aufbau beginnen zu können.

Bundes-, Landes und Kommunal Politiker und Politikerinnen brachten ihre Sorgen und ihr Mitgefühl für das Leid der zivilen Opfer und der Soldaten zum Ausdruck und bekräftigten ihr Eintreten für ein schnelles Kriegsende. Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete voller Stolz von den vielen ehrenamtlichen Helfern in Kiel, die es, genau wie in der Zeit des Flüchtlings Stromes aus Syrien, geschafft haben, einer großen Zahl von Geflüchteten hier ein vorrübergehendes zuhause zu bieten.

Etwa 1500 Menschen schlossen sich dem Demonstrations Zug an, der auf dem Rathaus Platz endete und mit Darbietungen zahlreicher Ukrainischer Sängerinnen und Sänger sowie Familien endete. Verzweifelte ukrainische Teilnehmer äußerten den Wunsch nach mehr Waffen Lieferungen, ungeachtet der Tatsache der Übermacht der russischen Armee und der Tatsache, dass Russland nun schon ein Jahr lang versucht, die Ukraine einzunehmen und am Widerstand der Ukrainer erkennen muß, daß die Welt nicht mit Waffen zu beherrschen ist.

Die Plakate und Transparente reichten von dem innigen Wunsch nach Frieden, dem symbolischen Versuch einzelner Soldaten, der Kriegsmaschinerie entgegen zu treten, dem Eintreten für gewaltfreien Widerstand nach dem Motto John Lennons, „all we are there, to give peace a chance“.

Leider waren auch die Rufe nach weitere Waffen Lieferungen nicht zu übersehen und der schlimme Vergleich mit Auschwitz, dessen Schrecken nicht mit Worten beendet werden konnte. Soweit darf dieser Krieg nicht gehen, er muss schnell diplomatisch beendet werden, dafür trat u. a. auch das Kieler Friedens Forum ein.

Ulrich Hühn

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Demonstration in Kiel: 900 Menschen soldidarisieren sich mit der Ukraine

Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Kiel: Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Knapp 3,000 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Die meisten von ihnen leben in Flüchtlingsunterkünften. Am 24. Februar ruft ein demokratisches Bündnis zu einer Solidaritäts-Demo in Kiel auf.

Solidaritätsmarsch in Kiel für Frieden in Europa

Die Veranstaltung unter dem Motto „Keinen Tag länger“ beginnt am 24. Februar um 16:30 Uhr auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof. Der Abschluss ist gegen 17:30 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Kieler Rathausplatz.

Aus der Pressemitteilung des Flüchtlingsrats SH: “ Zum Solidaritätsmarsch für Frieden in Europa ruft gemeinsam mit der Hochschulgruppe SonyashnyKiel das „Bündnis für Frieden und Solidarität“, ein breites demokratisches Bündnis aus mehreren Organisationen auf. Mit dabei sind Pulse of Europe, der DGB, der Flüchtlingsrat SH sowie die demokratischen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP und SSW.

Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit 12 Monaten sterben Menschen durch den Angriffskrieg, werden ukrainische Städte mit Raketen angegriffen, wird die Infrastruktur zerstört. Die Generäle verschweigen das wahre Ausmaß an getöteten Soldaten. Auch bei den zivilen Opfern gibt es nur Schätzungen. Gut 8 Millionen Menschen, 80% davon Frauen und minderjährige Kinder, haben das Land auf dem Fluchtweg verlassen. Gut 15.000 sind davon in Schleswig-Holstein aufgenommen worden. Zunehmend kommen auch Deserteure nach Deutschland, die sich weder auf russischer, belarussischer oder ukrainischer Seite als Kononenfutter verheizen lassen wollen. Es werden nicht die letzten Flüchtenden gewesen sein, die hierzulande auf Schutz und Solidarität hoffen.

Wir wollen Solidarität zeigen und einen Beitrag dazu leisten, den Menschen zu helfen, deren Heimat durch den Krieg verwüstet wird, und denen, die sich nicht für das menschenverachtende Kriegsgeschäft missbrauchen lassen wollen. Es ist jetzt notwendig und wichtig, ein Signal für den Frieden in Europa setzen. Wir wollen uns nicht an diesen Krieg gewöhnen, der jeden Tag Tod und unfassbares Leid bringt. Dieser Krieg darf nicht zur Normalität werden.“ Ende der PM

Geflüchtete aus der Ukraine in Kiel

2846 Menschen aus der Ukraine sind in Kiel registriert. Durchschnittlich kommen jede Woche weitere 22 Menschen aus der Ukraine hier an. Es sind hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten Geflüchteten leben in den Unterkünften Schusterkrug und Arkonastraße. Quelle: kn online 12. Februar 2023.

Beitragsbild: Gemälde von Betty Donald

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Ukrainerin sucht Halle für Spenden

Flüchtlingsrat SH Termine

Auswertung der Kieler Silvesternacht

Viele Brände, wenige Verletzte, das ist die Schadensbilanz der Silvesternacht von 2022 auf 2023. Der SSW stelllte eine Anfrage, die Ordnungsdezernent Christian Zierau beantwortete.

FRAGE: Wie viele Einsätze der Feuerwehr hat es über den Jahreswechsel 2022/2023 in der Landeshauptstadt Kiel im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel gegeben?

ANTWORT: Um den Jahreswechsel 2022/2023 wurde die Feuerwehr Kiel zu 30 Brandeinsätzen alarmiert. Bei 3 Einsätzen lässt sich kein unmittelbarer Bezug zum Abbrennen von Feuerwerk erkennen. Die übrigen 27 Einsätze sind vermutlich durch Feuerwerk in Verbindung mit Fahrlässigkeit verursacht worden. Das Spektrum erstreckt sich hierbei von durch Rauch ausgelösten Brandmeldeanlagen über brennende Müllcontainer, Feuer auf Balkonen bis hin zu mehreren brennenden PKW auf einem Parkplatz und einer brennenden Gartenbude.

Alle Einsätze fallen in die Kategorie klein bis mittelgroßer Einsatz. Die Zahlen und Einsatzanlässe ähneln dabei den Zahlen aus den Jahren vor Corona. In den letzten beiden Jahren lagen die Einsatzzahlen, die in Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk stehen, jeweils unter 10.

FRAGE: Wie viele Patient*innen wurden im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel in der Notaufnahme des SKK mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandelt im Vergleich zu den entsprechenden Zahlen der letzten vier Jahreswechsel?

FRAGE: Ausgewertete Daten hierzu liegen dem Städtischen Krankenhaus nicht vor. Die Anzahl der entsprechenden Verletzungen zum Jahreswechsel 2022/2023 wird vom Städtischen Krankenhaus als „nicht nennenswert“ bezeichnet.

Wo bleiben die Schilder und Markierungen?

Pressemitteilung: Erneut Thema bei den Fahrradfreunden Russee-Hammer war die aktuelle Situation bei der Verwirklichung von Fahrradstraßen im Stadtteil. Vor allem die bereits angekündigten, aber bsher nicht erfolgten Beschilderung- und Markierungsarbeiten im Sackgassenbereich der Spreeallee stießen in ihrer jüngsten Versammlung auf Kritik. „Der Beginn der offiziellen Umwidmung war im Mai für nach den Sommerferien zugesagt worden. Passiert ist bis heute nichts“, merkt dazu Rad-Aktivist Michael Wagner an. „Die von der Stadt Kiel vorgetragene Begründung fehlender Verwaltungskapazitäten können wir immer weniger Glauben schenken: Für andere gleichartige Projekte – siehe die Markierungsarbeiten auf der Veloroute Jungfernstieg in diesen Tagen– sind sie ja offenbar vorhanden“.


Auch bei der Ausweisung des Redderkamps bewegt sich aus Sicht der Aktivisten viel zu wenig: „Bei diesem Thema erwarten wir, dass die Russeer Ratsmitglieder aktiv werden: Sie sollten nachfragen, woran es hier noch hakt“, fordert Fahrradfreund Olaf Busack. „Die Antwort kann dann möglicherweise Grundlage für politische Anträge sein, die die Realisierung der vom Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen unterstützten Fahr-
radstraße befördern sollen.“


Erfreulicher waren aus Sicht der Fahrrad-Aktivisten aus Russee und Hammer die Informationen, die ihnen Moritz Breske, Leiter des Rewe-Centers in Hassee, auf dem Aktiventreffen überbrachte. Er berichtete von den Umbaumaßnahmen auf dem Parkparkplatz des Einkaufszentrums, die zu deutlich mehr Fahrradfreundlichkeit führen sollen. „Dass sich große Läden wie Citti und Rewe von sich aus in dieser Hinsicht bemühen, sollte Vorbild für viele andere Handelsunternehmen im Kieler Süden sein“, kommentierte Fahrradfreund Peter Marx die Akivitäten des Rewe-Centermanagers.


Wichtige Themen aufgreifen wollen die Fahrradfreunde Russee-Hammer auch auf ihrer kommenden Versammlung: So haben sie ein Gespräch bei Susanne Glüsing, neu gewählte Vertreterin von Russee im Seniorenbeirat der Stadt Kiel, angefragt. Dabei sollen beispielsweise Konflikte zwischen Radfahrern und älteren Menschen erörtert werden. Die Verankerung des örtlichen Radverkehrs bei der nahenden Kommunalwahl ist als weiteres Thema angedacht.


Das Aktiventreffen findet am Mittwoch, 11. Januar in der „Anlaufstelle Nachbarschaft“, Rutkamp 77 um 19 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (weitere Informationen unter: www.fahrradfreunde-
russee hammer. jimdo.com
) .

Foto: Carsten Frahm. Es zeigt von links nach rechts die Fahrradfreunde Peter Marx, Dr. Christian Dankert, Olaf Busack und Wolfgang Jureczek im Sackgassenbereich der Spreeallee – die vorgesehene Fahrradstraße.

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Sternfahrtpokal bleibt in Russee


 

Protest in Kiel gegen Räumung von Lützerath

Am Mittwochabend protestieren Klimaschützer*innen gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen. Die Demonstration beginnt um 19 Uhr am Hauptbahnhof in Kiel.

Pressemitteilung: Die Demonstrierenden protestieren gegen die Räumung des besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler und die weitere Befeuerung der Klimakrise durch die Verstromung von Braunkohle. 
„In Lützerath verläuft die Grenze des Pariser Klima Abkommens. Fällt Lützerath, ist auch das 1,5 Grad Ziel der Bundesregierung Geschichte.“ beschreibt Aktivist Ben Hansen die Lage. Zuletzt beschlossen Robert Habeck und Mona Neubaur (beide Bündnis 90/Die Grünen) in Absprache mit RWE den Kohle Ausstieg auf 2030 vorzuziehen. Dies beinhaltete, dass einzelne Kraftwerke länger laufen währen das Geamtdatum vorgezogen wird. Mehrere unabhängige Gutachten lassen darauf schliessen, dass durch einzelne verlängerte Laufzeiten von Kraftwerken nur wenig bis gar keine CO2 Emissionen eingespart werden. „Kohleausstieg war schon immer Handarbeit. Auch mit einem grünen Vizekanzler.“ kommentiert eine Aktivistin die anonym bleiben möchte, und kündigt an mit mehreren Leuten nach Lützerath zu reisen um dort die Besetzung zu unterstützen. 

Das Dorf Lützerath ist seit 2,5 Jahren von Aktivistinnen besetzt. Bis Anfang Oktober wohnte noch der letzte Landwirt auf seinem Hof. Die Aktivistinnen bewohnen den Ort in den übrig gebliebenen Häusern, Zelten und Baumhäusern. Zudem wurden hölzerne Strukturen wie Tripods und Monopods gebaut um die Räumung zu erschweren. 
Schon am Dienstag kam es zu ersten Auseinandersetzungen der Aktivistinnen mit der Polizei, nachdem die Polizei versuchte in das Dorf einzudringen. Aktivistinnen kletterten auf hölzerne Vorrichtungen, Barrikaden brannten und vereinzelte Festnahmen erfolgten. 

Bild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Modernisierung der Kiellinie

Die 3,5 Kilometer lange Kiellinie ist quasi die Kieler Visitenkarte. Vor ca 50 Jahren wurde sie das letzte Mal umgestaltet. Anlass waren damals die Olympischen Spiele von 1972. Jetzt ist wieder einmal eine Umgestaltung geplant.

Im Dezember wurde der Siegerentwurf im Schwedenkai vorgestellt. Dieser Entwurf ist die Vorlage für weitere Planungen. Öffentlichkeit und Politik werden sich damit befassen und entweder diese Version oder eine modifizierte Variante letztendlich in der Ratsversammlung zur Umsetzung freigeben – möglicherweise noch 2023. Der 1. Platz im Wettbewerb ging an die gemeinsame Einreichung von Studio RW, Studio Wessendorf und Plancontrol aus Berlin.

Entwurf für die Kiellinie

Die größte Veränderung des gemeinsamen Entwurfs der drei Planungsbüros aus Berlin ist ein Platz am südlichen Ende der Kiellinie. Mit Imbissbuden und Sitzstufen soll ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen, wo sich die Leute mit einem Kaffee stärken können, bevor sie sich auf den Weg entlang der Förde machen. Die bestehenden Gastronomieangebote dürfen übrigens bleiben, und die Kieler Woche darf weiterhin auch auf der Kiellinie stattfinden.

Der Fußweg erhält gemäß Plan einen einheitlichen Belag aus recyceltem Beton. Wie auf dem Beitragsbild ersichtlich, könnte der Fahrradweg durch einen Grünstreifen vom Fußweg separiert werden.

Die Reventlouwiese bekommt Wege und in der Mitte einen Beachvolleyplatz. Vor der Orchideenwiese ist ein Naturspielplatz geplant.

An Klimaschutz und -anpassung wird u.a. mit Regenwasserspeicher und klimaresistenten Bäume gedacht.

Nördliche Kiellinie mit oder ohne Autos?

Der Entwurf für die nördliche Kiellinie sieht zwei Varianten vor, denn die Frage, ob die Kiellinie ganz autofrei wird, ist politisch noch nicht beantwortet. Ursprünglich war die Idee, die Kiellinie vollkommen als Freizeitfläche zur Verfügung zu stellen. Dagegen regte sich allerdings in Form einer Bürgerinitiative öffentlichkeitswirksamer Widerstand in der Bevölkerung, sodass dieses Thema erst einmal zurückgestellt wurde.

Badebrücke Bellevue

Die Bademöglichkeit am Anleger Bellevue soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Es liegt aktuell auch ein Antrag der Verwaltung vor, den Badebetrieb bis zur Umgestaltung der Kiellinie fortzuführen. Diese legale Möglichkeit, in der Förde zu baden, ist intensiv genutzt worden. Allein in der bewachten Zeit nutzten etwa 30.000 Menschen 2022 diesen Badesteg.

Die Umgestaltung der Kiellinie hat mit diesem Entwurf eine Grundlage für weitere Diskussionen und Planungen. Im Entwurf noch gar nicht enthalten ist das angedachte Meeresvisualisierungszentrum.

Foto: www.kiel.de

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Wettbewerbsarbeit 1. Preis

Digitales Meeresvisualisierungszentrum


Kiel hat eine Vision für eine wetterunabhängige Touristenattraktion: Ein digitales Meeresvisualisierungszentrum, das die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser zeigt, und begreifbar macht, wie Klima und Meere zusammenhängen.

Begründet wird dieses Projekt mit Kiels Positionierung als Meeresschutzstadt, die den Klimawandel bekämpfen will. So schreibt die Fraktion der Grünen in ihrem Newsletter: „Das Projekt biete die Chance, mehr Bewusstsein für das größte Ökosystem der Welt und dessen große Bedrohung zu schaffen. Scheelje lobte das Konzept, dessen digitaler Ansatz die Schau für Menschen aus vielen Ländern erlebbar machen soll. Eine große Mehrheit der Ratsversammlung teilte diese Einschätzung.“

Ob dieses Projekt tatsächlich dazu geeignet ist, das Ökosystem Ozeane zu schützen, steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich schadet jede Bautätigkeit dem Klima, und wer im Jahr 2022 noch meint, durch Aufklärung ein Bewusstsein zu schaffen, hat schon lange nicht mehr ferngesehen oder Zeitung gelesen! Unsere klimaschädigende Lebensweise liegt bestimmt nicht an mangelndem Wissen.

Eine plausiblere Begründung wäre der wirtschaftliche Gewinn, der durch eine Touristenattraktion an der Kiellinie eventuell erzielt werden könnte.

Standort wahrscheinlich die Kiellinie

Nun sind die ersten Schritte für diese Vision gemacht. Die Ergebnisse einer Explorativen Studie legen als Ort für das Zentrum den bisherigen GEOMAR-Standort an der Kiellinie nahe. Unter Kielern auch als Seehundbecken bekannt.

Für die weitere Umsetzung untersucht die Studie drei Varianten. Die Variante S geht für das Meeresvisualisierungszentrum von einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro aus. Variante M sieht 4.000 Quadratmeter vor und Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Variante L würde eine Fläche von 8.000 Quadratmetern beanspruchen, rund 55 Millionen Euro kosten und könnte jährlich 250.000 Besucher*innen empfangen.

Umfrage zum Meeresvisualisierungszentrum

Ein wichtiger Baustein der jetzt folgenden Machbarkeitsstudie sind
Ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen. Die Umfrage lässt auch die Möglichkeit, das Projekt komplett abzulehnen. Link zur Umfrage unten.

Die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer: „Bund und Land müssen deshalb für ein solches Projekt mit ins sogenannte Boot geholt werden. Außerdem gilt es, Fördergelder zu beantragen.“

Foto:

© Quelle: Skope inventiv

e spaces GmbH / Vietzke & Borstelmann Architekten Partnerschaft mbB auf Grundlage einer Fotografie von J. Klimmeck / Geomar

Weitere Informationen und Umfrage: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/meeresvision.php

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Meereszentrum-Touristen-Attraktion-an-der-Kielline-geplant,meereszentrum102.html

Kiel, der Klimawandel und die Ostsee

Kiel: Massenschlägerei am Hauptbahnhof

Nach der gestrigen Auseinandersetzung am Kieler Hauptbahnhof haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Tat wird rechtlich als versuchtes Tötungsdelikt bewertet. Der Verdacht gegen den gestern festgenommenen Jugendlichen erhärtete sich nicht, er kam wieder auf freien Fuß.

Gegen den 17-jährigen zunächst vorläufig festgenommenen Jugendlichen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, da er an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein soll. Er selbst erlitt, offenbar durch Tritte, Gesichtsverletzungen. Nach jetzigem Ermittlungsstand dürfte ihm der Haupttäter das Tatmesser zur Entsorgung übergeben haben. Nach dem mutmaßlichen Messerstecher laufen derzeit intensive Fahndungsmaßnahmen.

Die Verletzungen, die der 17 Jahre alte Geschädigte durch einen Messerstich in den Rücken erlitt, waren nach Angaben der behandelnden Ärzte zunächst potentiell lebensbedrohlich. Aufgrund der schnellen medizinischen Versorgung durch Rettungsdienst und Notarzt konnte der Zustand stabilisiert werden. Der Jugendliche befindet sich weiter stationär in einem Krankenhaus.

Derzeit gehen die Ermittlerinnen und Ermittler des Kommissariats 11 und der Staatsanwaltschaft davon aus, dass die beiden Personengruppen bereits vor dem Aufeinandertreffen am Bahnhof in Streit gerieten. Gegen 11:10 Uhr sowie gegen 12:15 Uhr war die Polizei jeweils wegen Körperverletzungen im Umfeld einer Schule am Westring eingesetzt. In beiden Fällen riefen Passanten die Polizei und meldeten, dass sich mehrere Personen schlagen sollen.

Zeuginnen und Zeugen gaben gegenüber der Polizei an, dass die beiden Gruppen offenbar wie verabredet um 13 Uhr am Bahnhof aufeinandertrafen. Es sei zunächst zu einem Faustkampf zwischen zwei Personen gekommen. Anschließend hätten insgesamt 20 Personen gegenseitig auf einander eingeschlagen. Die Anzahl der Beteiligten, bei denen es sich um Jugendliche deutscher und syrischer Herkunft handeln soll, muss noch ermittelt werden.

Aussagen zu Hintergründen und Motivlage können derzeit noch nicht gemacht werden. Die Vernehmungen der Beteiligten sowie Zeuginnen und Zeugen dauern an.

Zeuginnen und Zeugen, die das jeweilige Aufeinandertreffen der Gruppen beobachtet haben oder Angaben zu möglichen Hintergründen machen können und dies noch nicht der Polizei mitgeteilt haben, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

ÖPNV-Kollaps abwenden!

Die Gewerkschaft Verdi.Nord ruft zu Kundgebungen auf. Sie weist auf die Schwierigkeiten hin, die Billig-Tickets wie das 49-Euro-Ticket für Bus- und Bahnbetriebe verursachen und fordert bessere finanzielle Rahmenbedingungen. In Kiel beginnt die Demonstration am 29. 11 um 10.30 vor dem Landtagsgebäude.

Pressemitteilung von Verdi:

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) sieht die Zukunft des ÖPNV in Schleswig-Holstein massiv bedroht und fordert von der Sonderkonferenz der Verkehrsminister*innen, am 29.11.2022, ein sofortiges Umsteuern der finanziellen Rahmenbedingungen und eine langfristige Strategie zur Sicherung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Schleswig-Holstein. 

Aus Sicht der Gewerkschaft sind günstige Tickets für die Geldbeutel der Fahrgäste sowie ökologisch sinnvoll, um den Umstieg vom Individualverkehr interessant zu machen. 

Allerdings muss dabei der ÖPNV auskömmlich finanziert werden und die Verkehre so gestaltet werden, dass sie wirklich zu einer Alternative werden. 

„Was nützt ein 49,- Euro-Ticket, wenn die Finanzierung der Unternehmen und damit auch die der Fahrer*innen nicht ausreichend ist, um die Verkehre aufrecht zu erhalten, weil die Personaldecken zu dünn sind und schon bei kleinsten Ausfällen Linien nicht bedient werden können? Was dann passiert, kann man aktuell bei den Regionalbahnen im Land erleben“, so Sascha Bähring, Verkehrsexperte von ver.di Nord. 

„Alle Beteiligten müssen sich klar machen, dass die Verkehrswende nur gelingen wird, wenn die Berufsfelder in diesen Bereichen ausreichend interessant sind. Dazu gehört der monetäre Bereich aber auch die Arbeitsbedingungen selbst. Stand heute ist es mit den vorherrschenden Bedingungen kaum möglich, die ständig wachsenden Lücken durch qualifizierten Nachwuchs zu schließen“, so Bähring weiter. 

ver.di Nord zeigt mit Vertreter*innen der Busfahrer*innen Flagge und verdeutlicht die Dringlichkeit mit einer Demonstration vor den Landtagen in Kiel und Schwerin. 

Es wird zwei Veranstaltungen geben:

Beginn am Dienstag, 29.11.2022 um 10:30 Uhr, vor dem Landtagsgebäude in Kiel.

Beginn am Dienstag, 29.11.2022 um 10:00 Uhr, vor dem Landtagsgebäude in Schwerin

Bild von 👀 Mabel Amber, who will one day auf Pixabay

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Leichter Zugang zum 49-Euro-Ticket gefordert

Eine Tram für Kiel ist parteiübergreifender Konsens

Karin Priens Vorstellungen für Grundschulen in der Kritik

Die glücklichsten Deutschen leben in Schleswig-Holstein, hat eine kürzliche Meinungsumfrage ergeben. Allerdings können die Kinder in diesem wunderbaren Bundesland weniger gut Mathe als in acht anderen Bundesländern. Die Viertklässler belegten im IQB-Bildungstrend nur den 9. Platz (von 15).

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien reagierte auf die für sie enttäuschenden Ergebnisse mit einem Bündel an Maßnahmen, die sie im Bildungsausschuss des Landtags vorstellte. Dazu gehört: die beiden zusätzlichen Unterrichtsstunden, die an den Grundschulen eingeführt wurden, sollen die Schulen ausschließlich für Mathe und Deutsch verwenden. Außerdem sollen Schulen stärker von der Schulaufsicht beobachtet werden.

Darauf reagierte der VBE SH (Verband Bildung und Erziehung) mit einer Presseerklärung, die hier leicht gekürzt folgt:

„Grundschulen haben einen ganzheitlichen Bildungsauftrag
– angekündigte Maßnahmen sind nicht zielführend

Mit Irritation hat der VBE SH die von der Bildungsministerin Karin Prien angekündigten Maßnahmen auf die Ergebnisse der IQB Studie wahrgenommen.


„Ziemlich eindimensional und in der Form nicht zielführend“, so beschreibt Christian Schmarbeck, Landesvorsitzender des VBE SH den ersten Eindruck.


„Die Schlussfolgerung, dass mangelnde Leistungen in Mathematik und Deutsch einfach durch mehr Unterrichtsstunden begegnet werden könnte, greift zu kurz“, so Schmarbeck. „Wir haben anlässlich der Ankündigungen aus dem Ministerium viele E-Mails von Lehrkräften
erhalten. Insgesamt sind die Lehrkräfte fassungslos ob der Äußerungen. Mehrfach fiel das sprachliche Bild des „vor den Kopf gestoßen Werdens“.


Diese Form der Kommunikation trägt definitiv nicht dazu bei, dass Ergebnisse bei Studien besser werden. Schon gar nicht hilft sie bei der Suche nach dem so dringend gebrauchten Lehrkräftenachwuchs.


An vielen Stellen im Land fehlen ausgebildete Grundschullehrkräfte. Eine Erhöhung der zu unterrichtenden Stunden zu fordern und die Schulen dann mit der Personalfrage alleine zu lassen, sorgt für Unverständnis. Wie sollen die Schulen das vor Ort regeln, wenn schon jetzt an vielen Stellen engagierte Menschen ohne jegliche Lehramtsausbildung im Unterricht eingesetzt werden müssen, um die Verlässlichkeit aufrecht zu erhalten?


Und, um es ganz deutlich zu sagen: Der implizite Vorwurf, dass die Lehrkräfte einfach nur besser unterrichten müssten und dann wären die Ergebnisse in Vergleichsarbeiten signifikant besser, hilft
niemandem! Viel hilfreicher wäre hingegen, wenn in den Schulen der Unterricht wieder in den Fokus rücken kann und erstens endlich multiprofessionelle Teams in den Schulen installiert würden und
zweitens Lehrkräften wieder die Zeit zugestanden wird, die für eine angemessene Vorbereitung des Unterrichts unabdingbar ist – gerade in sehr heterogenen Lerngruppen.


Auch gerät aus dem Blick, dass hier ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, fehlendes Lesen und fehlende Kommunikation in den Familien, dafür steigende Medialisierung, wieder einmal allein durch
die Arbeit in den Schulen gelöst werden soll.


Lehrkräfte hätten mit Sicherheit Ideen, wie sie die Lesekompetenz fördern könnten. Leider werden sie aber mit anderen Aufgaben überhäuft und das aufgrund von Vorgaben aus dem Ministerium.

„Selbstverständlich gibt es Dinge, über die man in den Austausch gehen kann. Wenn tatsächlich ein belegbarer Zusammenhang zwischen einzelnen Lehrwerken und entwickelten Kompetenzen besteht, sind wir Lehrkräfte froh über solche Hinweise und ebenso so selbstverständlich auch bereit, die Lehrwerkauswahl zu hinterfragen und anzupassen“.


Die Idee hingegen, Unterrichtsstunden „umzuwidmen“, um sich auf Mathematik und Deutsch zu konzentrieren, konterkariert den ganzheitlichen Bildungsauftrag der Grundschule. Musisch-
ästhetische Bildungsangebote, Sport und Bewegung sind nicht weniger wert, sondern tragen wesentlich zur Gesamtentwicklung der Kinder bei. Und sie ermöglichen auch den Schülerinnen und Schülern Selbstwirksamkeits-Erlebnisse, die in Mathematik oder Deutsch noch Schwierigkeiten haben.


Darüber hinaus bieten sich dort andere Möglichkeiten der positiven Beziehungsgestaltung an. Nach wie vor besteht der Auftrag, die pandemiebedingten, fehlenden Sozialerfahrungen nachzuholen, psychische Belastungen von Kindern zu erkennen und auch hier unterstützend zu agieren. Soll das jetzt ausgesetzt werden, wenn mehr Mathematik und Deutsch unterrichtet werden
muss?


Eine Schule, die durch stetiges Messen den Blick auf das Defizit legt – aber dann nicht agieren kann – ist alles, aber nicht zukunftsfähig.


Der entstehende Eindruck, Schulen müssen sich bei schlechten Ergebnissen in Testungen vor der Schulaufsicht verantworten, wirkt aus der Zeit gefallen. Es sollte weniger darum gehen, wie Schulen, oft personell eng besetzt, jetzt unter Druck zu setzen, sondern vielmehr darum, Schulen und Lehrkräfte so auszustatten, dass sie ihrer Aufgabe wirklich nachkommen können. Lehrkräften den sprichwörtlichen „Schwarzen Peter“ zuzuschieben ist vielleicht die einfachere, aber mit Sicherheit nicht die zielführende Variante. „ Ende der Pressemitteilung.

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