Archiv der Kategorie: Stadtteile

Sanierung des Kesselhauses in der Schwebe

Getreu dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ bemühen sich die Eigentümer des Kesselhauses im Anscharpark weiterhin um Förderung durch die Stadt.

Sie haben einen Bauantrag gestellt und eine Förderzusage der Stadt erhalten, die sie jedoch nicht abgerufen haben. Ein dritter Verlängerungsantrag wurde abgelehnt. Jetzt ist die Situation schwierig, da sich Kiel eine Haushaltsperre auferlegen musste.

Im Ortsbeirat Wik präsentierten der Architekt Jan Schulz und der Unternehmensberater Dr. Harald Frank, gleichzeitig Vorstand der Alten Mu, den aktuellen Stand der Dinge. Doch zunächst: Was ist das pittoreske Kesselhaus überhaupt? Es war die Heizungszentrale des Anschar-Krankenhauses. Im Jahr 1900 wurden drei fest gemauerte Dampfdoppelkessel aufgestellt, um alle Krankenhausgebäude mit Fernwärme zu versorgen.

Wem gehört das Kesselhaus?

Die Eigentümerstruktur der Gebäude im Anscharpark ist komplex, wie die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage des Ratsherrn Björn Thoroe zeigt.

Die Haus 1 + 3 im Anscharpark GmbH & Co. KG (Haus 1 + 3 KG) hat weder Untergliederungen noch angeschlossene Firmen. Die Anschar Kultur- und Kreativwirtschafts-, Projektentwicklungs- und Geschäftsführungs-GmbH (Anschar GmbH) übernimmt (neben anderen Aufgaben) die Geschäftsführung der Haus 1 + 3 KG sowie der Atelierhaus im Anscharpark GmbH & Co. KG (Atelierhaus KG). Die Haus 1 + 3 KG ist Eigentümerin der Häuser 1 und 3, die Atelierhaus KG Eigentümerin des Atelierhauses (Haus 8) und des Kesselhauses (Haus 15). Quelle: https://bjoern-thoroe.de/2024/foerderung-der-anscharpark-gmbh/

Gesellschafter der Atelierhaus KG sind:

Als Trägerin für das Atelierhaus wurde eine eigene Gesellschaft, die Atelierhaus im Anscharpark GmbH & Co. KG (kurz Atelierhaus KG) begründet. In der geschäftsführenden GmbH haben sich folgende engagierte Kunst- und Kulturinstitutionen zusammengeschlossen:

  • Kunstverein Haus 8 e.V.
  • Design-Initiative Nord e.V.
  • Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein e.V.
  • Muthesius Kunsthochschule
  • Muthesius Gesellschaft e.V.
Conplan GmbH
  • Dr. Margarete und Prof. Dr. H. Maximilian Mehdorn
  • Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Schleswig-Holstein (kjhv)
  • Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V.
  • Stiftung Drachensee
  • Thomas Kersig
  • Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein e.G.

Die Pläne für das Kesselhaus

Ursprünglich war geplant, das Kesselhaus als Ort für Werkstätten und Gastronomie herzurichten. Für den 140 Quadratmeter großen Hauptraum würde man sich weiterhin über Gastronomie freuen, doch Gespräche mit Gastronomen waren bisher erfolglos. Der Alternativplan: Den großen Raum als Eventlocation vermieten. Damit sich das finanziell trägt, müsste der Saal bei einer Mietgebühr von 800 Euro alle drei Tage vermietet werden. Eine Herausforderung könnte die Parkplatzsituation darstellen.

Die Finanzierung des Projekts

Warum wurde das zugesagte Fördergeld nicht abgerufen? Jan Schulz nannte gestiegene Baukosten und die Sorge, dass die Mittel nicht ausreichen. Harald Frank führte zusätzlich den Mangel an Handwerkern als Grund an.

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Es liegt eine Zusage des Landes über 400.000 Euro vor, die jedoch verfallen könnte, wenn sie nicht abgerufen wird. Zudem gab es eine Zusage der Stadt über 890.000 Euro, die erneuert werden müsste. Zusätzlich laufen bereits Bankdarlehen. Das operative Geschäft soll ohne Subventionen funktionieren.

Fledermäuse sind in den Schornstein gezogen

Eine gute Nachricht: Die Fledermäuse, die beim Neubau der Wohngebäude aus ihren Gängen vertrieben wurden, haben endlich einen neuen Unterschlupf gefunden. Nach drei Jahren sind verschiedene Arten in den Schornstein eingezogen, der für sie hergerichtet wurde.

Weitere Diskussionen

Am Rande wurde auch über Haus 3, das ehemalige Bettenhaus, gesprochen. Hier könnten Seminarräume oder auch Wohnungen entstehen.

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Von Zellen und Bettensälen

Pfingstmontag: 250 Kilo-Bombe wird entschärft

Kiel: Montag entschärft der Kampfmittelräumdienst eine amerikanische 250-Kilo-Bombe, die Donnerstag in der Stoschstraße bei der Überprüfung eines Bombenblindgängerhinweispunktes nach vorheriger Auswertung von Luftbildern aufgefunden wurde. Betroffen sind insgesamt rund 12.000 Personen. In einem gemeinsamen Gespräch legten Vertreterinnen und Vertreter von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Feuerwehr, Stadt Kiel, Rettungsdienst, KVG und weiteren beteiligten Stellen den Ablauf der Entschärfung fest.

Bis 11 Uhr müssen alle Menschen, die im auf der Karte gekennzeichneten Bereich leben, ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben. Auch die Kleingärten im Sperrbereich dürfen nicht betreten werden. Ebenfalls um 11 Uhr richtet die Polizei die Straßensperren ein. Der Ostring wird zwischen Blitzstraße und Pickertstraße gesperrt werden. Erst sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Bereich aufhält, wird der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung beginnen

Die Dauer der Entschärfung kann nicht geschätzt werden. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen und an Nahrung, Getränke und benötigte Medikamente denken.

Für diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, stehen Montag ab 09 Uhr Räume in der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) zur Verfügung.

Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnung benötigt, wird gebeten, sich rechtzeitig unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Sonntag (08.06.) im Zeitraum von 09 Uhr bis 15 Uhr sowie Montag (09.06.) ab 09 Uhr bis Entschärfungsende erreichbar.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Kiel verteilen ab Samstag mehrsprachige Handzettel an alle betroffenen Haushalte. Da erfahrungsgemäß nicht alle Menschen durch Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich gegenseitig in der Nachbarschaft zu informieren.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV teilen die betroffenen Unternehmen auf ihren jeweiligen Online-Auftritten mit.

Weitere Informationen zur Entschärfung stellt die Stadt Kiel auf ihrer Homepage www.kiel.de/entschaerfung zur Verfügung.

Liste der zu evakuierenden Straßen:

Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation

Nordlicht im Wandel

Die obere Holstenstraße präsentiert sich zur Zeit vor allem mit Leerstand. Kürzlich schloss auch noch der Candy-Shop gegenüber vom Einkaufszentrum Nordlicht seine Türen. Aber im Nordlicht selber gehen die Umbauten voran. Schon umgezogen sind der Supermarkt Rewe und die Drogerie dm .

Der Rewe-Markt erstreckt sich nun im Erdgeschoss auf 1600 Quadratmeter und besticht durch einen modernen Industrial Look. Bei einem Besuch zur Mittagszeit fiel mir die hohe Frequenz an Kunden auf – besonders auffällig: Viele legten Sushi oder andere Fertigmahlzeiten aufs Kassenband, vermutlich als Proviant für den Büroalltag. Fertiggerichte zum Mitnehmen zählen zu den Spezialitäten dieses Marktes.

Auch die Drogeriefiliale dm ist ins Erdgeschoss umgezogen, und damit sichtbarer für eventuelle Laufkundschaft.

Dem Nordlicht treu geblieben sind der Non-Food-Discounter Tedi und Idee, ein Laden für Bastelbedarf.

Der dänische Investor NPV sucht nach weiteren Mietern.In die oberen Etagen zieht die Förde Sparkasse, allerdings ohne Publikumsverkehr, da dort ausschließlich Verwaltungsbüros entstehen sollen.

Verschwinden wird die lange freiliegende Rolltreppe mit der man früher vom Eingang zu Saturn hochfuhr. Der ehemalige Kundenmagnet Saturn ist seit 2023 nicht mehr an dieser Stelle.

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kn online: Bewegung im Nordlicht Kiel

Förde Sparkasse zieht ins Nordlicht-Einkaufszentrum

Neue Ideen für die obere Holstenstraße gesucht

Kriminalstatistik für Kiel 2024

Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Seit Ende der Pandemie steigt die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten von Jahr zu Jahr und hat das Vor-Corona-Niveau überschritten. Mit insgesamt 28.128 Fällen wird für 2024 ein Rekordwert erreicht, der die höchste Zahl der letzten zehn Jahre darstellt. Insbesondere die Diebstahldelikte zeigen eine starke Zunahme, vor allem die Einbrüche in Keller, Dachböden und Waschküchen. Aber auch Fahrrad- und Ladendiebstahl haben an Häufigkeit zugenommen.

Während Diebstahldelikte insgesamt zunahmen, fiel die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 198 Fällen auf ein Zehn-Jahres-Tief. Als Ursache nennt der Bericht die Wachsamkeit der Nachbarn. Etwa die Hälfte aller Einbruchversuche werden abgebrochen, vermutlich weil die Diebe „gestört“ werden.

Sehr zugenommen haben dagegen die Einbrüche in Keller, Waschküchen und Dachböden: Von 1.420 Fällen in 2023 auf 2.642 Fälle in 2024, also fast eine Verdoppelung! Der Bericht sieht diese Einbrüche in einem Zusammenhang mit Drogensucht: „Diebstähle in Boden-, Kellerräume und Waschküchen sind vielfach der Beschaffungskriminalität zuzuordnen. Für den dargestellten Anstieg in diesem Deliktsbereich könnte der zunehmende Suchtdruck verantwortlich sein, welcher Auswirkung auf die Beschaffungskriminalität hat.“

Nicht nur Diebstahldelikte sind gestiegen sondern bedauerlicherweise auch schwere Körperveletzungen. Mit 715 Fällen sind sie so zahlreich wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Messerangriffe: ein bedrohlicher Trend

Mit 172 Fällen gab es im Jahr 2024 rechnerisch fast jeden zweiten Tag einen Messerangriff. Obwohl 56 Prozent der Täter Deutsche waren, fällt hier doch auf, dass der Anteil der Ausländer mit 44 Prozent wesentlich höher ist als ihr Anteil an der Kieler Bevölkerung, der lediglich 15 Prozent beträgt.

Von insgesamt 211 Opfern wurden 53 leicht und 14 schwer verletzt. Wobei der Verletzungsgrad bei Messerkämpfen sehr vom Zufall abhängt. In einem Fall endete der Angriff tödlich. Interessant ist, dass es bei 59 Prozent der Fälle keine Beziehung zwischen Opfer und Täter gab. Mit Abstand die meisten Messerangriffe ereigneten sich in Gaarden-Ost.

Wer sind die Täter?

Etwas flapsig zusammengefasst kann man sagen, der typische Straftäter ist männlich und deutsch. Was mich überrascht hat: er ist auch nüchtern. Laut der Statistik sind:

  • 75 % der Tatverdächtigen männlich.
  • 56 % der Tatverdächtigen Deutsche.
  • In 13 % der Fälle wurden die Täter als Konsumenten harter Drogen identifiziert.
  • 12,5 % der Tatverdächtigen handelten unter Alkoholeinfluss.

    Wie aussagefähig ist die Kriminalstatistik?

    Die Kriminalstatistik ist kein exaktes Abbild der Kriminalität, da nur bekannt gewordene Falle erfasst werden. In manchen Deliktbereichen ist die Dunkelziffer hoch, etwa in der Drogenkriminalität oder im Bereich der häuslichen Gewalt. Trotz dieser Einschränkung ist die Kriminalstatistik ein wertvolles Dokument, weil sie zumindest die bekannt gewordenen Delikte in Zahlen fasst. Im Jahr 2024 wurden 5.358 (2023: 4.917) Personen in Kiel als Opfer von Straftaten erfasst; das ist zwar der höchste Wert in den letzten zehn Jahren, im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung von knapp 250.000 Personen ist das Leben in Kiel jedoch immer noch recht sicher.

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    Polizeiliche Kriminalstatistik für die Landeshauptstadt Kiel

    So sah die Kriminalstatistik für 2023 aus.

    Sie leben in einem heruntergekommenen Haus

    Meine Besuche in einer heruntergekommenen Immobilie in Gaarden brachten eine überraschende Erkenntnis: Die dort lebenden Menschen sind überwiegend zufrieden. Obwohl die Missstände offensichtlich sind und mir von weiteren, nicht sichtbaren Mängeln berichtet wurde, scheint das Wohnen hier immer noch erträglich zu sein – zumindest im Vergleich zu anderen Alternativen.

    Sichtbare und unsichtbare Mängel

    Bereits von außen wirkte das Gebäude selbst für Gaardener Verhältnisse besonders vernachlässigt. Das Klingelfeld ist demoliert, die Eingangstür steht offen, der Hof ist stark vermüllt und das Treppenhaus extrem verschmutzt. Grünspan breitet sich an den Wänden entlang der offen verlegten Rohre aus. Stromkabel hängen lose aus den Wänden, und eine Wohnungstür weist ein Loch auf, das notdürftig mit Pappe abgedeckt wurde.

    Zweimal besuchte ich diese Schrottimmobilie und klingelte an allen Türen. Schließlich konnte ich mit den Bewohnern von fünf Wohnungen sprechen. Es sind Unionsbürger sowie Geflüchtete. Sie berichteten von einer defekten Heizung, nicht schließenden Fenstern und fehlendem warmem Wasser in Küche und Bad.

    Es kann immer noch schlimmer kommen!

    Eine Bewohnerin sagte: „Wir wollen hier weg. Es ist laut und schmutzig. Aber wir finden keine andere Wohnung.“ Eine andere Person betonte jedoch, dass dieses Haus deutlich besser sei als die Sammelunterkunft, in der sie zuvor gelebt hatte. Insgesamt schien die Mehrheit trotz der Umstände erstaunlich zufrieden mit diesem heruntergekommenen Haus zu sein. Besonders verblüffend war für mich das Vertrauen, das die Bewohner ihrem Vermieter entgegenbringen.

    Ein direkter Einblick in die Wohnungen blieb mir meist verwehrt, doch schon durch halb offene Türen konnte ich einen Eindruck gewinnen: Von uralten Tapeten bis zu frisch renovierten Räumen war alles vertreten. Eine kürzlich bezogene Wohnung wirkte frisch gestrichen, auch der Fußboden machte einen guten Eindruck. In anderen Wohnungen schien hingegen seit Jahrzehnten nichts mehr renoviert worden zu sein.

    In einer Hinsicht hat sich zuletzt etwas verbessert: Einmal wöchentlich wird ein Trupp geschickt, um den Hof zu reinigen. Dennoch bleibt dieser stark vermüllt. Woran könnte das liegen? Zum einen scheint die deutsche Mülltrennungskultur bei den Bewohnern noch nicht vollständig angekommen zu sein. Zwei Frauen berichteten, dass teilweise Müll direkt aus den Fenstern auf den Hof geworfen wird. Zum anderen mangelt es offenbar an ausreichend Mülltonnen für die große Anzahl an Bewohnern, darunter mindestens zwei Kleinkinder, die bekanntermaßen viele Windeln produzieren.

    Wann wird es besser?

    Besonders überrascht hat mich das Vertrauen, das die Mieter ihrem Vermieter entgegenbringen. Einige Bewohner sagen, dass er bemüht sei, das Haus zu verbessern. In Bezug auf einen konkreten Mangel wurde mir berichtet, dass bereits am nächsten Tag ein Handwerker kommen sollte. Doch bleibt die Frage: Machen sich die Mieter Illusionen, oder geschieht tatsächlich etwas? Optimistisch stimmen könnte das neue Wohnraumschutzgesetz, das die Stadt umsetzen will. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass Vermieter für warme und sichere Wohnungen sorgen müssen. Allerdings sprechen die weiterhin gravierenden Mängel des Gebäudes gegen einen schnellen Wandel.

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    Wenn der Vermieter kriminell ist

    Breiter Zuspruch für Wohnraumschutzgesetz

    Ortsbeirat Gaarden diskutiert über eine Schrottimmobilie

    Kiel: Ghostbike am Jensendamm

    Das Aufstellen eines Ghostbikes ist nicht nur eine Gelegenheit, Mitgefühl auszudrücken, sondern bringt auch die Vulnerabilität von Fahrradfahrenden zum Ausdruck. Zu so einer Zeremonie hatten verschiedene verkehrspolitische Initiativen am 28. März eingeladen. Sie stellten ein weiß-lackiertes Fahrrad (Ghostbike) in die Nähe des kürzlichen Unfalls am Jensendamm auf. Hier können Menschen auch noch Tage später Grableuchten und Blumen ablegen.

    Tragischer Verkehrsunfall am Jensendamm

    Am Freitag, dem 21. März ereignete sich gegen 11:40 Uhr im Bereich der Kieler Innenstadt ein Verkehrsunfall. Im Kreuzungsbereich der Bergstraße mit dem Jensendamm stieß ein PKW mit einer Radfahrerin zusammen. Die Radfahrerin erlitt schwere Verletzungen und verstarb im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt und sucht Zeuginnen und Zeugen.

    Der 77-jährige Fahrer des PKW beabsichtigte aus Richtung Bergstraße kommend in den Jensendamm einzubiegen. Die 55-jährige Fahrradfahrerin befuhr den Radweg aus Richtung Innenstadt und kreuzte zu dem Zeitpunkt die Straße Jensendamm. Hier kam es zum Zusammenstoß zwischen dem PKW und der Radfahrerin.

    Beide Ampeln zeigten Grün

    Nach jetzigem Ermittlungsstand zeigten die dortigen Ampeln für beide Verkehrsteilnehmer grün.

    Eingesetzte Rettungskräfte brachten die Frau schwer verletzt in eine Klinik, wo sie ihren Verletzungen erlag. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können. Diese werden gebeten sich telefonisch unter 0431 1601503 zu melden.

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    Bericht von einer Mahnwache am Hasseldieksdammer Weg

    kn online: Getötete Radfahrerin in Kiel

    Gestaltungshandbuch: Kiel bald aus dem Legokasten?

    Plätze gestalten aus dem Design-Vorlagen-Baukasten? Das ist der Plan für Kiel. Denn die Stadt hat ein Gestaltungshandbuch in Auftrag gegeben, das Materialien, Farben, Design-Elemente, Baumarten vorschlägt. Mit diesem Handbuch soll Kiel einen einheitlichen Look erhalten und es sollen Kosten gespart werden.

    Das Handbuch ist noch nicht veröffentlicht, aber Teile wurden schon gezeigt. Enthalten sind zum Beispiel Abbildungen von Pflastersteinen, die verwendet werden sollen. Es entstand in der Planung der Holstenstraße, die etwas umgestaltet werden soll. Perspektivisch soll dieses Handbuch aber als Orientierung für ganz Kiel dienen. Wobei natürlich gerade in der Innenstadt rund um die Holstenstraße besonders viele Plätze liegen.

    Die Kostenersparnis liegt an zwei Faktoren. Zum einen müssen bei der Anlage oder Überplanung eines Platzes keine Kriterien entwickelt werden. Das beauftragte Architekturbüro bekommt einfach das Handbuch in die Hand gedrückt und darf die Versatzstücke so anordnen, wie es passt. Zum anderen muss weniger unterschiedliches Material im Bauhof vorgehalten werden, dadurch werden Lagerkosten eingespart.

    Kiel mal eckig, mal geschwungen

    Aber ist es sinnvoll, dass Kiel einen Einheitslook erhält? Ist es nicht schöner, wenn Kiels Plätze, die aus unterschiedlichen Epochen stammen, auch unterschiedliche Design-Ideen repräsentieren?

    Zur Zeit wird ein eher militärischer Stil bevorzugt: neue Gebäude sehen aus wie Kasernen, alles soll klare Konturen haben. Ähnlich waren die 50er Jahre und der Bauhausstil. Quadratisch, praktisch, gut. Gerade in Kiel spielte tatsächlich das Militär eine gestaltende Rolle, man denke an den Exerzierplatz und den Wilhelmplatz, beide Plätze waren ursprünglich für Truppenappelle und -paraden gedacht.

    Dazwischen liegen aber auch immer wieder Epochen, in denen die geschwungene Linie zelebriert wird. Etwa das Spiel mit versetzen Ebenen und fließenden Übergängen in den 70er Jahren. Dafür wären der Europaplatz und der Alte Markt Beispiele. Oder der Jugendstil, in dem Türen und Balkone wie Blüten aussehen sollten. Kann man im Stinkviertel besonders häufig beobachten.

    Und noch ein Gedanke zum Wandel des Stil-Empfindens. Auch das Gestaltungshandbuch ist lediglich eine Momentaufnahme des Geschmacks. In zwanzig Jahren muss es garantiert neu geschrieben werden!

    Bild von sonlandras auf Pixabay

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    kn online: Umgestaltung der Holstenstraße: Baubeginn auf 2025 verschoben

    Neues Pflaster für die Holstenstraße?

    Kiel in den 70er Jahren

    Moor und Kaninchen

    Die Sportanlagen auf der Moorteichwiese haben zwei große Probleme, eines vielleicht lösbar, das andere nicht: Der Boden sackt ab und Kaninchen untertunneln das Gelände.

    Wie der Name Moorteichwiese schon sagt, ist der Boden moorig und sackt ab. Philip Schüller, Leiter des Amts für Sportförderung sagte im Ortsbeirat Mitte, in zwanzig Jahren würde es an dieser Stelle keinen Sportplatz mehr geben. Ein Kunstrasen-Platz komme daher nicht in Frage.

    Das andere Problem sind die Kaninchen. Sie untertunneln alle Sportplätze mit Naturrasen, auf der Moorteichwiese ist es jedoch besonders schlimm. Schon auf dem Weg zu den Sportanlagen bleibe ich beinahe mit dem Fuß in einem Loch stecken. Gefährlicher als die Löcher sind jedoch die nicht sichtbaren Gänge, in die die Sporttreibenden beim Laufen einbrechen.

    Kurzfristig hilft es, die Löcher mit Sand zu befüllen, hierfür will das Amt Material (Sand, Schubkarre, Aufbewahrungskiste) zur Verfügung stellen. Der Platzwart kann vormittags und der Verein nachmittags aktiv werden.

    Mittelfristig soll der Platz eingezäunt werden. Als Schutz vor Untertunnelung muss der Zaun in der Erde tief versenkt werden. Da Kaninchen gut springen könnten, muss der Zaun mindestens 1, 20 hoch sein. Und der Bereich innerhalb der Umzäunung sollte einmal völlig kaninchenfrei sein. Hier sind Kiels drei Stadtjäger gefordert.

    Problematisch wird die Torlösung sein. Das Tor muss zuverlässig geschlossen bleiben. Es darf jedoch nicht abgeschlossen werden, da Kiel die Strategie hat, dass Sportstätten zu jeder Zeit öffentlich zugängig sein sollen.

    Von den drei Stadtjägern jagen zwei mit Gewehr und einer mit Falken. Sie haben 2024 eine geringere Anzahl von Kaninchen (23) als 2023 (55) auf der Moorteichwiese erlegt. Aber ob man daraus folgern kann, dass die Population von selber zurückgeht, wurde in der Diskussion angezweifelt. Damit der FC Süd Kiel ev weiter auf der Moorteichwiese trainieren kann, besteht Handlungsbedarf .

    Sportanlage Moorteichwiese

    Ortsbeirat Kiel-Gaarden diskutiert über Schrottimmobilien

    „Es ist inzwischen bekannt, dass es in Gaarden Vermietende gibt, die zu überhöhten Preisen Schrottimmobilien vermieten, gezahlte Nebenkosten nicht weiter leiten, kaputte Heizungen nicht reparieren lassen etc. Außerdem werden Wohnungen gegen die Zahlung von Vermittlungsgebühren vermietet“, so lautet die Begründung im Antrag.

    Aber wie kann den Mietern, und auch den migrantischen Mietern zu ihrem Recht verholfen werden? In der Diskussion zeigte sich schnell, dass dies kein einfachen Unterfangen ist. Denn die geschädigten Mieter haben Angst ihre Wohnung zu verlieren. Dazu kommen Sprachbarrieren sowie mangelnde Rechtskenntnisse.

    Eine Streetworkerin sagte: „Sie haben Angst, rauszufliegen. Dann bleiben sie lieber in ihrem Loch.“

    Schicksal Schrottimmobilie?

    Es gibt in Gaarden zahlreiche Beratungsstellen, die auch in unterschiedlichen Sprachen kommunizieren können und denen viele Migranten in Gaarden vertrauen. Etwa die Elternlotsen in der Hans-Christian-Andersen-Schule oder die Beratung in der Räucherei. Allerdings haben sie dort wenig Ahnung von Mietrecht.

    Im Kieler Rathaus gibt es Rechtsauskünfte von Anwälten, die ehrenamtlich arbeiten. Eine Streetworkerin meinte dazu, dass viele ihrer Klienten es gar nicht schaffen, auf das Westufer zu gelangen.

    Eine andere Quelle von Rat in Mietfragen ist der Mieterverein Kiel, dort muss man allerdings Mitglied sein und der Rat ist nicht kostenlos.

    In der Diskussion wurde viel über Vertrauen gesprochen. Vor allem viele Migranten getrauen sich nicht zur Polizei, und haben generell Angst vor allen Behörden. Gerade weil sich in Gaarden manche Beratungsstellen etabliert haben und die Menschen ihnen vertrauen, wünscht sich der Ortsbeirat Gaarden, dass diese Beratungsstellen Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen erhalten und dass der Mieterverein Kiel e.V. wöchentliche Sprechstunden in bestehenden Beratungsstellen abhalten könnte. Ein Versuch ist es wert.

    Das Beitragsbild zeigt eine Schrottimmobilie im Kirchenweg, die nicht mehr bewohnt ist.

    Die Diskussion bezog sich mehrfach auf eine kürzliche Veranstaltung in der Räucherei zum Thema „Was tun, wenn der Vermieter kriminell ist“.

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    Kiel: In einer Schrottimmobilie

    Klimastreik, die Demo beginnt auf dem Exer

    am 23.2. findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Doch das Klima ist kein Thema im Wahlkampf, finden Fridays for Future. Sie schreiben:

    Dabei ist es wichtiger denn je, dass es endlich effektiven Klimaschutz gibt.Wir sehen mittlerweile täglich die Folgen des Klimawandels. Ob Dürren, Stürme oder Überschwemmungen: Der Klimawandel ist da! Und das muss auch endlich die Politik verstehen!


    Deshalb geht Fridays For an diesem Freitag gemeinsam bundesweit auf
    die Straße.

    Wann? Am 14.2.25 um 14 Uhr
    Wo? Exerzierplatz, Kiel

    Es wird eine Demonstration mit anschließendem Straßenfest mit Livemusik, Poetry Slams, Fodtrucks, Workshops und spannenden Infoständen geben.
    Das Straßenfest soll ein Zeichen für Zusammenhalt setzen.
    Dazu sagt Eva Freitag von Fridays for Future Kiel: „Klimaschutz können wir nur gemeinsam und nicht gegeneinander erreichen. Das Straßenfest ist eine Möglichkeit zusammen Spaß zu haben und den Zusammenhalt zu stärken.


    Es bringt nichts in diesen Zeiten den Kopf in den Sand zu stecken,
    sondern gemeinsam nach vorne blicken und kreativ unsere Zukunft
    gestalten. Hass und Hetze bringen uns dabei nicht weiter, sondern nur
    noch weiter auseinander.“

    Die Dringlichkeit für sinnvollen Klimaschutz wird immer stärker.
    „Die Klimakrise darf zwischen den vielen Krisen nicht untergehen! Sie begünstigt das Zuspitzen weiterer Krisen. Im Sommer muss in einigen Regionen das Trinkwasser rationiert werden und durch die sich immer
    verstärkenden Naturkatastrophen geht viel Lebensraum verloren. Wir
    müssen die Verantwortung, die wir als Industriestaaten haben, endlich
    ernst nehmen!


    Es ist schon lange nicht mehr 5 vor 12! Wir haben im letzten Jahr
    erstmals die 1,5 Grad Erwärmung zur vorindustriellen Zeit überschritten.
    Wir brauchen jetzt eine Regierung die endlich konsequenten Klimaschutz umgesetzt.“ , sagt Jendra Hellwig von Fridays for Future Kiel.

    Die Route führt vom Exerzierplatz auf folgendem Weg durch die Kieler
    Innenstadt: Exerzierplatz – Knooper Weg – Fleethörn — Rathausstraße —
    Holstenbrücke — Andreas-Gayck-Straße — Sophienblatt — Ringstraße —
    Schützenwall — Exerzierplatz