Archiv der Kategorie: Stadtteile

Gestaltungshandbuch: Kiel bald aus dem Legokasten?

Plätze gestalten aus dem Design-Vorlagen-Baukasten? Das ist der Plan für Kiel. Denn die Stadt hat ein Gestaltungshandbuch in Auftrag gegeben, das Materialien, Farben, Design-Elemente, Baumarten vorschlägt. Mit diesem Handbuch soll Kiel einen einheitlichen Look erhalten und es sollen Kosten gespart werden.

Das Handbuch ist noch nicht veröffentlicht, aber Teile wurden schon gezeigt. Enthalten sind zum Beispiel Abbildungen von Pflastersteinen, die verwendet werden sollen. Es entstand in der Planung der Holstenstraße, die etwas umgestaltet werden soll. Perspektivisch soll dieses Handbuch aber als Orientierung für ganz Kiel dienen. Wobei natürlich gerade in der Innenstadt rund um die Holstenstraße besonders viele Plätze liegen.

Die Kostenersparnis liegt an zwei Faktoren. Zum einen müssen bei der Anlage oder Überplanung eines Platzes keine Kriterien entwickelt werden. Das beauftragte Architekturbüro bekommt einfach das Handbuch in die Hand gedrückt und darf die Versatzstücke so anordnen, wie es passt. Zum anderen muss weniger unterschiedliches Material im Bauhof vorgehalten werden, dadurch werden Lagerkosten eingespart.

Kiel mal eckig, mal geschwungen

Aber ist es sinnvoll, dass Kiel einen Einheitslook erhält? Ist es nicht schöner, wenn Kiels Plätze, die aus unterschiedlichen Epochen stammen, auch unterschiedliche Design-Ideen repräsentieren?

Zur Zeit wird ein eher militärischer Stil bevorzugt: neue Gebäude sehen aus wie Kasernen, alles soll klare Konturen haben. Ähnlich waren die 50er Jahre und der Bauhausstil. Quadratisch, praktisch, gut. Gerade in Kiel spielte tatsächlich das Militär eine gestaltende Rolle, man denke an den Exerzierplatz und den Wilhelmplatz, beide Plätze waren ursprünglich für Truppenappelle und -paraden gedacht.

Dazwischen liegen aber auch immer wieder Epochen, in denen die geschwungene Linie zelebriert wird. Etwa das Spiel mit versetzen Ebenen und fließenden Übergängen in den 70er Jahren. Dafür wären der Europaplatz und der Alte Markt Beispiele. Oder der Jugendstil, in dem Türen und Balkone wie Blüten aussehen sollten. Kann man im Stinkviertel besonders häufig beobachten.

Und noch ein Gedanke zum Wandel des Stil-Empfindens. Auch das Gestaltungshandbuch ist lediglich eine Momentaufnahme des Geschmacks. In zwanzig Jahren muss es garantiert neu geschrieben werden!

Bild von sonlandras auf Pixabay

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kn online: Umgestaltung der Holstenstraße: Baubeginn auf 2025 verschoben

Neues Pflaster für die Holstenstraße?

Kiel in den 70er Jahren

Moor und Kaninchen

Die Sportanlagen auf der Moorteichwiese haben zwei große Probleme, eines vielleicht lösbar, das andere nicht: Der Boden sackt ab und Kaninchen untertunneln das Gelände.

Wie der Name Moorteichwiese schon sagt, ist der Boden moorig und sackt ab. Philip Schüller, Leiter des Amts für Sportförderung sagte im Ortsbeirat Mitte, in zwanzig Jahren würde es an dieser Stelle keinen Sportplatz mehr geben. Ein Kunstrasen-Platz komme daher nicht in Frage.

Das andere Problem sind die Kaninchen. Sie untertunneln alle Sportplätze mit Naturrasen, auf der Moorteichwiese ist es jedoch besonders schlimm. Schon auf dem Weg zu den Sportanlagen bleibe ich beinahe mit dem Fuß in einem Loch stecken. Gefährlicher als die Löcher sind jedoch die nicht sichtbaren Gänge, in die die Sporttreibenden beim Laufen einbrechen.

Kurzfristig hilft es, die Löcher mit Sand zu befüllen, hierfür will das Amt Material (Sand, Schubkarre, Aufbewahrungskiste) zur Verfügung stellen. Der Platzwart kann vormittags und der Verein nachmittags aktiv werden.

Mittelfristig soll der Platz eingezäunt werden. Als Schutz vor Untertunnelung muss der Zaun in der Erde tief versenkt werden. Da Kaninchen gut springen könnten, muss der Zaun mindestens 1, 20 hoch sein. Und der Bereich innerhalb der Umzäunung sollte einmal völlig kaninchenfrei sein. Hier sind Kiels drei Stadtjäger gefordert.

Problematisch wird die Torlösung sein. Das Tor muss zuverlässig geschlossen bleiben. Es darf jedoch nicht abgeschlossen werden, da Kiel die Strategie hat, dass Sportstätten zu jeder Zeit öffentlich zugängig sein sollen.

Von den drei Stadtjägern jagen zwei mit Gewehr und einer mit Falken. Sie haben 2024 eine geringere Anzahl von Kaninchen (23) als 2023 (55) auf der Moorteichwiese erlegt. Aber ob man daraus folgern kann, dass die Population von selber zurückgeht, wurde in der Diskussion angezweifelt. Damit der FC Süd Kiel ev weiter auf der Moorteichwiese trainieren kann, besteht Handlungsbedarf .

Sportanlage Moorteichwiese

Ortsbeirat Kiel-Gaarden diskutiert über Schrottimmobilien

„Es ist inzwischen bekannt, dass es in Gaarden Vermietende gibt, die zu überhöhten Preisen Schrottimmobilien vermieten, gezahlte Nebenkosten nicht weiter leiten, kaputte Heizungen nicht reparieren lassen etc. Außerdem werden Wohnungen gegen die Zahlung von Vermittlungsgebühren vermietet“, so lautet die Begründung im Antrag.

Aber wie kann den Mietern, und auch den migrantischen Mietern zu ihrem Recht verholfen werden? In der Diskussion zeigte sich schnell, dass dies kein einfachen Unterfangen ist. Denn die geschädigten Mieter haben Angst ihre Wohnung zu verlieren. Dazu kommen Sprachbarrieren sowie mangelnde Rechtskenntnisse.

Eine Streetworkerin sagte: „Sie haben Angst, rauszufliegen. Dann bleiben sie lieber in ihrem Loch.“

Schicksal Schrottimmobilie?

Es gibt in Gaarden zahlreiche Beratungsstellen, die auch in unterschiedlichen Sprachen kommunizieren können und denen viele Migranten in Gaarden vertrauen. Etwa die Elternlotsen in der Hans-Christian-Andersen-Schule oder die Beratung in der Räucherei. Allerdings haben sie dort wenig Ahnung von Mietrecht.

Im Kieler Rathaus gibt es Rechtsauskünfte von Anwälten, die ehrenamtlich arbeiten. Eine Streetworkerin meinte dazu, dass viele ihrer Klienten es gar nicht schaffen, auf das Westufer zu gelangen.

Eine andere Quelle von Rat in Mietfragen ist der Mieterverein Kiel, dort muss man allerdings Mitglied sein und der Rat ist nicht kostenlos.

In der Diskussion wurde viel über Vertrauen gesprochen. Vor allem viele Migranten getrauen sich nicht zur Polizei, und haben generell Angst vor allen Behörden. Gerade weil sich in Gaarden manche Beratungsstellen etabliert haben und die Menschen ihnen vertrauen, wünscht sich der Ortsbeirat Gaarden, dass diese Beratungsstellen Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen erhalten und dass der Mieterverein Kiel e.V. wöchentliche Sprechstunden in bestehenden Beratungsstellen abhalten könnte. Ein Versuch ist es wert.

Das Beitragsbild zeigt eine Schrottimmobilie im Kirchenweg, die nicht mehr bewohnt ist.

Die Diskussion bezog sich mehrfach auf eine kürzliche Veranstaltung in der Räucherei zum Thema „Was tun, wenn der Vermieter kriminell ist“.

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Kiel: In einer Schrottimmobilie

Klimastreik, die Demo beginnt auf dem Exer

am 23.2. findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Doch das Klima ist kein Thema im Wahlkampf, finden Fridays for Future. Sie schreiben:

Dabei ist es wichtiger denn je, dass es endlich effektiven Klimaschutz gibt.Wir sehen mittlerweile täglich die Folgen des Klimawandels. Ob Dürren, Stürme oder Überschwemmungen: Der Klimawandel ist da! Und das muss auch endlich die Politik verstehen!


Deshalb geht Fridays For an diesem Freitag gemeinsam bundesweit auf
die Straße.

Wann? Am 14.2.25 um 14 Uhr
Wo? Exerzierplatz, Kiel

Es wird eine Demonstration mit anschließendem Straßenfest mit Livemusik, Poetry Slams, Fodtrucks, Workshops und spannenden Infoständen geben.
Das Straßenfest soll ein Zeichen für Zusammenhalt setzen.
Dazu sagt Eva Freitag von Fridays for Future Kiel: „Klimaschutz können wir nur gemeinsam und nicht gegeneinander erreichen. Das Straßenfest ist eine Möglichkeit zusammen Spaß zu haben und den Zusammenhalt zu stärken.


Es bringt nichts in diesen Zeiten den Kopf in den Sand zu stecken,
sondern gemeinsam nach vorne blicken und kreativ unsere Zukunft
gestalten. Hass und Hetze bringen uns dabei nicht weiter, sondern nur
noch weiter auseinander.“

Die Dringlichkeit für sinnvollen Klimaschutz wird immer stärker.
„Die Klimakrise darf zwischen den vielen Krisen nicht untergehen! Sie begünstigt das Zuspitzen weiterer Krisen. Im Sommer muss in einigen Regionen das Trinkwasser rationiert werden und durch die sich immer
verstärkenden Naturkatastrophen geht viel Lebensraum verloren. Wir
müssen die Verantwortung, die wir als Industriestaaten haben, endlich
ernst nehmen!


Es ist schon lange nicht mehr 5 vor 12! Wir haben im letzten Jahr
erstmals die 1,5 Grad Erwärmung zur vorindustriellen Zeit überschritten.
Wir brauchen jetzt eine Regierung die endlich konsequenten Klimaschutz umgesetzt.“ , sagt Jendra Hellwig von Fridays for Future Kiel.

Die Route führt vom Exerzierplatz auf folgendem Weg durch die Kieler
Innenstadt: Exerzierplatz – Knooper Weg – Fleethörn — Rathausstraße —
Holstenbrücke — Andreas-Gayck-Straße — Sophienblatt — Ringstraße —
Schützenwall — Exerzierplatz

Pincho Nation neues Restaurant in Kiel

Ein neues Restaurant startet an der Stelle von „Fleet“ und „Stulle“. Jetzt versucht ein Ableger des schwedischen Franchise-Unternehmens „Pincho Nation“ sein Glück in den zusammengefügten Räumlichkeiten am Holstenfleet. Am 31. Januar begann der Betrieb mit einer Eröffnungsfeier.

Die Einrichtung ist ungewöhnlich, denn mit viel schweren Gardinen, rotem Samt, Lampen mit Troddeln und von der Decke hängenden Karussell-Pferden, wirkt das Restaurant ein wenig wie ein Zirkuszelt, eher dunkel und nach außen abgeschirmt. Aber echt gemütlich.

Die Speisen sind kleine Portionen von Fleisch , Fisch auch Veganes. Die meisten Speisen haben englische Bezeichnungen: Sticky Chicken Popcorn, Fish and Chips oder Loaded Fries. Von den Mitarbeitern wird man auch auf Englisch angesprochen.So sehen die Pinchus aus!

Pinchos sind so ähnlich wie Tapas kleine Gourmethäppchen. Die Idee ist, dass man mehrere dieser Häppchen bestellt. Dazu ein Cocktail, Bier oder Wein oder ein Softdrink.

Die Bestellung bei Pincho Nation funktioniert ausschließlich per App, die du dir auf dem eigenen Handy herunterladen musst. Auch nur hier siehst du die Speisekarte. Tröstlich immerhin das Versprechen auf der Homepage: „Wenn du Fragen hast, zögere nicht zu fragen, unser Team hilft dir immer gerne weiter!„ Bezahlen kannst ebenfalls über die App, aber auch klassisch an der Kasse, sogar in bar.

Pincho Nation ist eine Franchise Kette aus Schweden mit 85 Restaurants in Skandinavien und jetzt eines in Deutschland: in Kiel, Holstenbrücke 1-7. Öffnungszeiten: Mo – Do 16 -22 Uhr, Freitag 14 Uhr open end, Samstag 14 Uhr open end, Sonntag 12 – 22 Uhr.

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Pinchu Nation Homepage

Haltestelle bei Meislahn

Zwei parallele Demos gegen eine AfD-Veranstaltung

Die Polizei schätzt, dass in der Spitze 600 Menschen am Walkerdamm protestierten, ich glaube, es waren deutlich mehr. Es waren tatsächlich zwei unterschiedliche Demonstrationen, die aber beide gegen den Bürgerdialog im AfD-Büro im Walkerdamm protestierten. Auf der Seite Hopfenstraße trafen sich die Menschen, die dem Aufruf der Initiative „Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen“ gefolgt waren. Verschiedene andere Antifa-Gruppen hatten ebenfalls ein Demonstration angemeldet, die am anderen Ende des Walkerdamms , in etwa Höhe Bäckergang bis Schülperbaum eng gedrängt standen. Zwischen diesen beiden Demonstrationen wurde der Walkerdamm frei gehalten. Hier fand der Bürgerdialog statt, zudem sich aber nur wenige Menschen getrauten.

Ich stand auf der Seite des Bäckergangs. Die Stimmung war aufgeheizt, die Chants aggressiv: „Ganz Kiel hasst die AfD“ oder „Ganz Kiel hasst die CDU“. Das gefiel nicht allen. Eine Frau, die neben mir stand, murmelte: „Wer Hass sät, erntet Gewalt.“ Die Gewalt blieb auch nicht aus.

Entlang der anderen Straßenseite sollte ein Gang frei bleiben, damit Leute zum Bügerdialog oder ins Hotel Consul gelangen konnten. An dieser Stelle kam es zu einem heftigen Gerangel zwischen Demonstrierenden und Polizei. Von meiner Stelle sah ich nicht den Anlass, lediglich dass eine Gruppe Polizisten zu dieser Stelle lief. Hier die Darstellung der Polizei um 17.35: „Im Bereich Schülperbaum/Walkerdamm kommt es zurzeit zu einer Blockade durch ca. 15 Versammlungsteilnehmende, sodass es zu einer Beeinträchtigung von Unbeteiligten kommt.“ Unter Einsatz von Pfefferspray und Muskelkraft wurde die Sitzblockade aufgelöst, wie die Kieler Nachrichten berichten.

In Redebeiträgen wurde thematisiert, dass der Rechtsruck in der bürgerlichen Mitte angekommen sei, nachdem Friedrich Merz von der CDU Mehrheiten mit Stimmen der AfD für seinen Fünfpunkteplan zur Migrationsbegrenzung in Kauf nahm.

Gegen 19 Uhr lösten sich die Demonstrationen ohne weitere Vorfälle auf. Eine wesentlich größere Demo „gegen rechts“ hatte gestern 15.000 Menschen auf die Straße und vor die CDU-Zentrale gebracht. Zu einer Demo „für Demokratie und Toleranz“ am 28. Januar kamen 9.000 Menschen. Es scheint, viele Kieler wehren sich gegen den Rechtsruck, den Demoskopen für die Bundestagswahl am 23. Februar vorhersagen.

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9.000 auf Demo für Toleranz

kn online. Polizei setzte Pfefferspray ein

Umspannwerk im Landschaftsschutzgebiet?

Der Konflikt zwischen dem Netzbetreiber Tennet und der Stadt Kiel spitzt sich zu.

Tennet plant, das 30-Hektar-große Umspannwerk in Rönne, ausgerechnet in einem Landschaftsschutzgebiet zu bauen.

„Gravierende landschaftliche Veränderung“

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hätte den Alternativstandort im Raum Quarbek vorgezogen. Er schreibt: „Der beschleunigte Netzausbau und die Stabilisierung der Netzinfrastruktur ist essenziell für das Gelingen der Energiewende. Aber nicht so: Bislang ist von TenneT nicht überzeugend begründet worden, warum das Umspannwerk gerade hier und nicht an einem der alternativen Standorte außerhalb Kiels gebaut werden soll. Denn in Kiel sind Flächen schon heute knapp, und das Umspannwerk soll ausgerechnet im Landschaftsschutzgebiet ‚Zwischen Eidertal und Klosterforst Preetz‘ angesiedelt werden. Die damit verbundene landschaftliche Veränderung wäre gravierend. Die Entscheidung erfolgt ohne echtes Mitspracherecht der Stadtverwaltung und der Anwohner*innen – das ist eine ernüchternde Tatsache gerade für die Stadtteile Rönne und Schlüsbek, die bislang ihren dörflichen Charakter bewahren konnten und von dem Vorhaben zuvorderst betroffen sind. Wir fordern von TenneT Transparenz, Offenheit für unsere Argumente und eine möglichst verträgliche Lösung für Mensch und Natur!“

„Informationspolitik intransparent und von oben herab“

Anlässlich der Entscheidung von TenneT für ein Umspannwerk auf Kieler Boden in Rönne erklärt Dr. Matthias Hüls, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion:
„Wir unterstützen das Vorhaben von TenneT, im Rahmen des Baus der 380-kV-Ringleitung Audorf-Göhl ein neues Umspannwerk zu bauen. Dies dient auch der Sicherung des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien. Allerdings ergeben sich bei den Standortauswahlkriterien Fragen, die auch auf Nachfragen der Verwaltung von TenneT
nicht geklärt wurden. Die SPD-Fraktion schließt sich daher der kritischen Stellungnahme der Kieler Verwaltung an. Insbesondere erwarten wir Aufklärung, warum der Standort Quarnbek, der mit einer wesentlich geringeren Belastung für Siedlungsräume und Menschen verbunden wäre, in der weiteren Betrachtung ausgeschlossen wurde.
Den angegebenen Hinderungsgrund können wir so nicht nachvollziehen. Auch wenn demnächst Informationsveranstaltungen mit den Ortsbeiräte Meimersdorf/Moorsee und Wellsee/Kronsburg/Rönne stattfinden, so erscheint diese Art von Informationspolitik intransparent und von oben herab. Akzeptanz für eine notwendige Energiewende und die damit verbundenen Bauvorhaben schafft man so auf jeden Fall
nicht.“

Vertreter von Tennet demnächst im Ortsbeirat

Ein Vertreter von Tennet wird am 4. Februar in einer gemeinsamen Ortsbeiratssitzung von Wellsee/Kronsburg/Rönne und Meimersdrof/Moorsee die Gründe für seine Entscheidung erklären. Der Ort für die Sitzung steht noch nicht fest.

Bild von Th G auf Pixabay

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kn online: 30-Hektar-Projekt

Wohin kommt das Umspannwerk?

Brand im Kleinen Baumarkt am Rathaus

Es war ein Schock für Inhaber Nico. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember geriet ein Kompressor in Brand. Der Schaden hielt sich zum Glück in Grenzen, aber umfangreiche Putz- und Streicharbeiten waren nötig, um das Sortiment wieder zum Glänzen zu bringen.

Sehr zentral gelegen, bietet der kleine Baumarkt in der Waisenhofstraße alles, was du zum Heimwerken brauchst: Hammer, Zangen, Pinsel, Schrauben und Nägel, Wandfarbe auch in kleinen Gebinden, im Sommer auch Blumenerde, und vieles mehr. Wenn es kein zu großer Umweg ist, liefert Nico sogar nach Hause. Überhaupt wird Kundenservice hier ernst genommen. Auf Anfrage kann der Geschäftsführer auch Holz zu schneiden und sogar kleine Schreinerarbeiten ausführen. Wenn man nett fragt….

Von seinem Laden kann er nicht leben, das macht aber nichts, denn sein Hauptberuf ist die Werbetechnik. Er zeigt mir die imposanten Schneidemaschinen in seiner sehr sauberen Werkstatt nebenan. Und betont, dass seine Arbeit nicht mehr kostet als was im Internet angeboten wird.

Im Hof stehen zwei schnuckelige TukTuks, mit denen er Ware ausliefert.

Nico (58) macht alles mit Leidenschaft und Spielfreude. Man merkt, dass ihm das Heimwerken und Basteln sehr am Herzen liegt. Nebenbei legt er aber auch noch als DJ auf!

Wenn du in der Innenstadt lebst oder kleine Betriebe fördern möchtest, dann schau unbedingt mal rein in den Kleinen Baumarkt am Rathaus! Waisenhofstr. 11. , Mo-Fr 13-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr.

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kn online berichtet über Kiels kleinstem Baumarkt

MyBoo, eine Erfolgsgeschichte aus Ghana

Bund will A21 auf Kieler Stadtgebiet

Die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium schrieb im Auftrag des Ministers an Oberbürgermeister Kämpfer, dass die B404 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz fortgeführt werden soll. Dies war eine Antwort auf den Brief des Oberbürgermeisters an den Verkehrsminister, in dem er dafür plädierte, keine Autobahn auf Stadtgebiet zu bauen.

Die Argumentation des Bundes: auch wenn die B404 vierspurig ausgebaut würde, wäre nach Ansicht des Verkehrsministeriums eine Nebenstrecke erforderlich.

Kiels OB Ulf Kämpfer, von dem bekannt ist, dass er die A21 auf Stadtgebiet sowieso bevorzugt, spricht sich jetzt gegenüber den Kieler Nachrichten für eine zügige Planung aus.

Die Nebenstrecke

In einem noch nicht veröffentlichten Gutachten wird die Nebenstrecke skizziert. Sie soll entlang der Bahnlinie auf der Nordseite an Kronsburg vorbei verlaufen und im Gewerbegebiet Gaarden Süd enden. Das entspricht in etwa dem jetzigen Verlauf des Eidertalwanderwegs, der bei Garten Dehner endet. Auf diesem Weg sollen auch die Bewohner und Bewohnerinnen aus Kronsburg in die Stadt kommen, denn der Weg über das Barkauer Kreuz wäre für sie dann nicht mehr möglich.

Der Verkehr auf der B404

Ich fahre mehrmals pro Woche auf der B404 nach Kiel und wieder zurück und meistens herrscht auf der Strecke fließender Verkehr. Sogar zu Stoßzeiten gibt es in meiner Wahrnehmung lediglich dann einen Stau, wenn am Barkauer Kreuz oder den angrenzenden Straßen gebaut wird. Eventuell würde es helfen, die Brücke neu zu bauen, denn an dieser Stelle verläuft die B404 nur zweispurig. Es ist also nicht so richtig nachzuvollziehen, warum der Bund an dieser Stelle eine Autobahn nebst Nebenstrecke bauen möchte. Auch das DEGES-Gutachten sieht die Stauproblematik als nicht so gravierend, zumindest wird eine vorsichtige Formulierung gewählt: „Im Zuge der B 404 werden bereits heute, insbesondere während der morgendlichen Spitzensstunden des Zielverkehrs nach Kiel hinein, Engpässe ersichtlich.“ Der eigentliche Stau entsteht in den Zuflüssen der B404. Etwa der Verkehr aus Kronsburg. Dieser soll nun nach den Vorstellungen der Bundes über Gaarden abgeführt werden.

In seiner Verkehrsprognose geht das Deges-Gutachten von einem Zuwachs um 5,3% im Pkw-Verkehr und um 8,1% im Güterverkehr für alle im Analysemodell hinterlegten Kfz-Fahrten aus. Prognosen sind allerdings immer mit Ungewissheit verbunden, das ist das Wesen von Prognosen. Es könnte auch sein, dass der Verkehr nicht zunimmt, sondern so bleibt, wie er ist. Auch darauf weist das Gutachten hin: „Denn es zeichnet sich anhand der Dauerzählstellen der Bundesanstalt für Straßenwesen im klassifizierten Straßennetz bereits eine einsetzende Stagnation der Verkehrsentwicklung im Untersuchungsraum ab.“ (Gutachten S. 21)

Wie geht es weiter?

In der kommenden Ratsversammlung stehen schon gefasste Beschlüsse bezüglich der A21-Anbindung wieder auf der Tagesordnung. Man darf gespannt sein, wie sich die Fraktionen positionieren.

Das Beitragsfoto zeigt die B404 am Beginn der Brücke über die Bahngleise. Nur an dieser Stelle ist die B404 zweispurig.

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kn online: A21 in Kiel: Bund hält an Weiterbau auf Stadtgebiet fest

Verwirrendes Gutachten zur A21

Erst das Stadion, dann vielleicht ein Parkhaus

Was ist der Stand der Planung beim Holstein-Stadion? Die Aktuelle Stunde in der letzten Ratsversammlung brachte noch mal alle Fakten und Einschätzungen zusammen.

Am Tag davor begann die Ausschreibung für das neue Holstein-Stadion. Das Parkhaus wurde erst einmal aus der Planung herausgenommen. Sportdezernent Stöcken brachte es auf den Punkt: „Erst das Stadion, dann das Parkhaus.“

Aber ob überhaupt jemals ein Parkhaus gebaut wird, ist ungewiss. Es gibt die Idee, ein Quartiers-Parkhaus zu bauen, das an Spieltagen den Stadionnutzern vorbehalten ist, und an den anderen Tage von den Anwohnenden genutzt wird. Dafür liegt aber bis jetzt kein verbindlicher Beschluss vor.

Die Finanzierung soll sich aus öffentlichem und privatem Kapital zusammensetzen:

  • 20 Millionen Euro vom Land
  • 20 Millionen Euro von einem privaten Investor
  • 10 Millionen Euro von der Stadt
  • 25 Millionen Euro von einer Stadiongesellschaft.

Mehr als 75 Millionen Euro darf das Stadion nicht kosten, auf diese Summe wurden die Ausgaben gedeckelt. Aber auch diese Summe kommt nur mit privatem Kapital zustande.

Ein privater Investor wollte ursprünglich den Stadionausbau allein finanzieren. Aufgrund gestiegener Baukosten zog er sich zunächst zurück. Die Stadt übernahm die Planung. Da der Investor gerne ein Parkhaus möchte, ist seine zukünftige Beteiligung an den Kosten zur Zeit ungewiss, wie in der Ratsversammlung berichtet wurde.

Die Stadiongesellschaft, deren einziger Gesellschafter die Stadt ist, wird einen Kredit aufnehmen, für den die Stadt bürgt. Es handelt sich also um einen Schattenhaushalt.

Die Hoffnung ist, dass die Stadiongeselleschaft die 25 Millionen Euro plus Zinsen wieder einspielt durch die Pacht , die Holstein Kiel an die Stadt entrichtet.

In der Diskussion ging es auch um die Frage, ob es überhaupt für nur 17 Spieltage ein Parkhaus braucht. Eventuell genügt auch ein Parkplatz oder eine Parkpalette. Was die Vorgaben der DFL (Deutsche Fußballliga) für ein erstligataugliches Stadion sind, darüber scheint keine Erkenntnis zu bestehen. In der Ratsversammlung war jetzt nur noch von 880 Stellplätzen die Rede.

Bei der am 11. 12. begonnenen Ausschreibung handelt es sich um ein „Interessenbekundungsverfahren“. Im Ausschuss für Schule und Sport wurde erläutert, dass aus den interessierten Bauunternehmen drei bis fünf Anbieter ausgewählt werden. Dieser Prozess soll Mitte Januar 2025 abgeschlossen sein.

(Das Beitragsbild zeigt die Fläche hinter dem Stadion, auf der das Parkhaus stehen könnte. )

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kn online: Neues Stadion: Lütje ringt mit der Stadt Kiel ums Parkhaus

Grüne: Nachhaltiges Stadion statt Symbolpolitik

SPD: Ausbau des Holstein-Stadione gemeinsam vorantreiben

Die Linke/ die Partei: Was kostet das Holstein-Stadion und ist die Stadt erpressbar

Und so wurde das Parkhaus 2021 diskutiert