Wenig Wachstum in der Wirtschaft

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW)sieht die Schwäche der Industrieproduktion als Bremsklotz der Wirtschaft. So schreibt Dr. Nils Jansen, Leiter der Abteilung Konjunktur Deutschland beim IfW Kiel: „Die Industrieproduktion bleibt ein Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft. Im dritten Quartal ist sie um rund 2 Prozent gesunken und hat damit einem stärkeren Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Wege gestanden.„

Auch die Bauwirtschaft schrumpft (Minus 4,3 Prozent).

Gegenüber 2023 ist die Industrieproduktion in den ersten neun Monaten dieses Jahres um rund 5 Prozent gesunken. Gegenüber dem Jahr 2019 lag sie sogar um rund 10 Prozent niedriger. Dass die Wirtschaftsleistung insgesamt besser als die Industrieproduktion aussieht, liegt am Wachstum der Dienstleistungsbranchen.

Die Realeinkommen sind zwar gestiegen, aber die Leute halten sich beim Konsum zurück, berichtet das Institut.

Das Institut sieht die Konjunktur in den nächsten Jahren um den Nullpunkt schwanken, allerdings mit Tendenz zu leichter Besserung. Hier einige Prognosen der Instituts:

  • 2024 Bruttoinlandsprodukt (BIP) -0,1 Prozent
  • 2025 BIP +0,5 Prozent
  • 2026 BIP +1,1 Prozent
  • 2025 Arbeitslosigkeit 6.1 Prozent.

Die nächste Prognose erscheint am 12. Dezember.

Quellen:

Deutsche Wirtschaft im Herbst 2024

Statement: Industrie bleibt Bremsklotz

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Kiel-Holtenau: Neuer Stadtteil steht auf der Kippe

Musik für wenig Geld

Manche Konzerte kosten wenig, und werden auch wenig beworben. Für eine Cola und eine Spende kannst du dir einen schönen Abend machen. Hier eine Auswahl an Events mit Jazz, Folk oder arabischer Musik.

Oud-Konzert im Café Jupiter

Am 23. November um 18 Uhr lädt das Café Jupiter im Kieler Stadtteil Gaarden zu einem besonderen musikalischen Erlebnis ein: Der Oud-Spieler Nedal Aldaiekh präsentiert ein Konzert auf der Oud, einem traditionellen arabischen Saiteninstrument. Das Konzert bietet eine einzigartige Gelegenheit, die feinen und facettenreichen Klänge der orientalischen Musik hautnah zu erleben.

Die Oud, als Vorläuferin der europäischen Laute, hat als Saiteninstrument eine bis zu 3500 Jahre alte Tradition. Ihre melancholischen und zugleich dynamischen Töne erzählen Geschichten von Kultur und Tradition, die Jahrhunderte zurückreichen. Sie spielt eine zentrale Rolle in der arabischen Musik.

Veranstaltungsdetails:

  • Datum: 23. November 2024
  • Zeit: 18:00 Uhr
  • Ort: Café Jupiter, Kaiserstr. 51, Gaarden, Kiel
  • Eintritt: kostenlos

Folk-Bühne live & unplugged im STATT-CAFÉ

Viel Musik im STATT-Café ist kostenlos. Zu Beispiel die Folk-Bühne. Das nächste Mal am 11. November.

Eingeladen sind alle – vom Solisten bis zur „Bigband“ – etwas aus der Welt des internationalen Folks darzubieten.
Je nach Andrang können 3 Stücke gespielt werden.

11. November, 20 Uhr


Eintritt frei – Spende erbeten

Ende ca. 22.00 Uhr

Andreas-Gayck-Str. 31

https://www.statt-cafe-kiel.de

Swing on a Thursday

Im COBL spielt „Hotel Du Nord“ französisch inspirierten Jazz.

Die Gruppe schreibt über sich: „Seit dem Frühjahr 2013 spüren wir vier dem Geheimnis französischer Jazzkultur nach. Unser Name „Hotel Du Nord“ ist einerseits eine Hommage an Marcel Carnés Film aus dem Jahr 1938, soll aber vor allem den Spielraum zwischen holsteinischer Erdung und französischem Leichtmut beschreiben, in dem sich unser Schaffen bewegt.“

14. November, 20 – 22 Uhr. Eintritt frei. Der Hut geht rum.

COBL, Legienstr. 40

https://www.eventbrite.de/e/swing-on-a-thursday-mit-hotel-du-nord-tickets-1074093746309

Aufregung um Position des Kieler OB zur A21

Viel Aufregung gab es kürzlich um das noch nicht veröffentlichte Gutachten, das die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH ( DEGES) in Auftrag gegeben hat, dessen Veröffentlichung aber bislang zurückgehalten wurde. Geplant war eine Vorstellung erst 2021, dann im Sommer 2023. Wir warten immer noch. Allerdings erhielten die Kieler Nachrichten Einblicke in das Gutachten und schreiben: „Die für die Fernstraßenplanung zuständige Gesellschaft Deges rät nach Informationen der Kieler Nachrichten in einem Gutachten dazu, den Bau der Straße zurückzustellen. So sieht das Gutachten die zwingende Notwendigkeit des Neubaus einer Südspange nicht gegeben. Stattdessen soll der Ausbau der B 404 in Kiel zur A 21 zuerst alleine vorangetrieben werden.“ KN 23.10.24

Dass die Deges die Südspange für überflüssig hält, war schon bekannt. Neu ist die Empfehlung, die B404 in Kiel, also auf Stadtgebiet, weiter zu bauen. Hier würde man wirklich gerne das Gutachten lesen und nicht lediglich die Auslegung der Kieler Nachrichten.

Für viel Aufregung sorgte ein Gespräch der Kieler Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, in dem er empfiehlt, jetzt die A21 als Autobahn bis zum Barkauer Kreuz zu führen. Das widerspricht nämlich einem Beschluss der Ratsversammlung, in dem die Autobahn auf Stadtgebiet ausgeschlossen wird. Der Beschluss lautete: „Darüber hinaus spricht sich die Ratsversammlung gegen den Weiterbau der Autobahn A21 bis zum Barkauer Kreuz aus. Die Anbindung der A21 an das Barkauer Kreuz soll weiterhin als Bundesstraße erfolgen.“

Völlig unklar ist bislang, wo genau die Nebenstrecke bei einer Autobahn auf Stadtgebiet verlaufen würde.

Autobahnbau ist zwar eine Angelegenheit des Bundes, aber es scheint unwahrscheinlich, dass der Bund eine Autobahn auf Stadtgebiet gegen den erklärten Willen der Stadt durchsetzen würde.

Hier einige Auszüge aus Pressemitteilungen:

Knackig formulierte der SSW:

Von unserem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wünsche ich mir, dass er den Beschluss der Ratsversammlung, auf den Ausbau der B 404 zur A 21 im Kieler Stadtgebiet zu verzichten, achtet und dessen Umsetzung vorantreibt. Ehrlich gesagt war ich angesichts der von ihm in den Kieler Nachrichten angeführten Argumente fassungslos.

Die B 404 lediglich vierspurig auszubauen, wie es der Ratsbeschluss vorsieht, schont das Klima und die Umwelt, berücksichtigt die Belange der Anwohner und ist insgesamt die deutlich kostengünstigere Variante.

Befürwortet der OB nun tatsächlich den Ausbau der B 404 zur A 21 auf dem Kieler Stadtgebiet, nur weil der Bund in diesem Fall den Bau bezahlen müsste und nicht die Stadt? Soll jetzt allen Ernstes eine unnötig teure, für die Anwohner nachteilige sowie umwelt- und klimaschädliche Variante umgesetzt werden, nur weil sich Kommune, Land und Bund nicht einigen können, wer die – immerhin absehbar kostengünstigste – Variante bezahlt?

Das Klimagürtel-Bündnis greift ebenfalls den finanziellen Aspekt auf:

Der Bund kann bei einer reinen Bundesstraßen-Lösung die Kosten für die Nebenstrecke sowie mit einem Ausbau als Autobahn verbundenen baulichen Vorgaben viel sparen. Geld, dass dann auch für den Ausbau der Bundesstraße verwendet werden könnte.

In diesem Kontext ist für das Bündnis völlig unverständlich, dass sich der Oberbürgermeister nun öffentlich gegen einen Beschluss der Ratsversammlung positioniert.

„Verhandeln statt Verschandeln!“:  Auf diese kurze Formel bringt Niklas Hielscher als einer der Sprecher des „Klimagürtel“-Bündnisses die Forderung von 20 beteiligten Kieler Verbänden und Initiativen auf den Punkt und fordert die Kieler Politik und Verwaltung auf, nun endlich zum Wohle der Stadt Kiel zu verhandeln. Bündnis Klimagürtel Kiel

Kiel schützen

Am Ende sollte es darum gehen, Kiel vor zusätzlichen Verkehren zu schützen. Diesen Gedanken greift Mathias Stein, für Kiel im Bundestag, auf: „Ich favorisiere dabei grundsätzlich eine Lösung, die keine bzw. nur geringen zusätzlichen Kfz-Verkehr auf das Kieler Straßennetz bringt und die geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt hat. „

(Das Beitragsbild zeigt die B404 auf Stadtgebiet.)

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KN online: Umstrittene Bundesstraße: Neubau einer Südspange in Kiel ist quasi vom Tisch

SSW: Abgesang für die Südspange. Jetzt den Ratsbeschluss umsetzen

Ratsversammlung gegen A21 auf Stadtgebiet

Kiel-Holtenau: neuer Stadtteil auf der Kippe

Ein Jahrhundert lang war Holtenau-Ost bzw MFG5-Gelände militärisches Sperrgebiet. Jetzt soll auf dieser Fläche (78 Hektar) ein neuer Stadtteil entstehen. Allerdings machen zwei Probleme gerade einen Strich durch die Planung. Der Umzug des Tonnenhofs ist schwieriger als gedacht. Und das Geld für sozialen Wohnungsbau ist alle. Aber der Reihe nach:

Wohin mit dem Tonnenhof?

„Manchmal scheppert es ganz schön“, sagt eine Anwohnerin des Tonnenhofs in Holtenau, Durch den Zaun sieht man einen Haufen Bojen und Tonnen, daher der Name Tonnenhof für den südlich des MFG-5-Geländes gelegenen Hafen, der zum Wasserstraßen-und Schifffahrtsamt gehört. Hier werden die Seezeichen (Tonnen und Bojen) für die Ostsee und Förde gelagert und instand gesetzt.

Es war eigentlich ausgemacht, dass der Tonnenhof in den Plüschowhafen zieht. Genau das scheint mittlerweile nicht mehr möglich zu sein. Im neuen städtebaulichen Entwicklungskonzept (IEK) Holtenauer Osten heißt es: „ Nach jahrelangen Vorarbeiten der Kooperationspartner zeichnet sich kurz vor Redaktionsschluss der IEK ab, dass eine Verlagerung an den gemeinsam fokussierten und vereinbarten Standort im südlichen Bereich des Plüschowhafens – welcher ebenfalls Teil der vorliegend erarbeiteten Konzeption ist – mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren wird. Hintergrund sind erwartete Konflikte zwischen den jeweils hochsicherheitsrelevanten Anforderungsprofilen von Flugsicherung und Wasserstraße- und Schifffahrtsverwaltung.“

Im letzten Bauausschuss (10. Oktober) herrschte eine gewisse Ratlosigkeit. Macht die ganze Planung überhaupt noch Sinn? Denn wenn der Tonnenhof am alten Standort bleibt, wird die geplante Wohnbebauung nicht möglich sein, weil die Abschirmung gegen den Lärm als sehr schwierig gilt.

Auch in der Ratsversammlung (17. Oktober) wurde das Problem Tonnenhof diskutiert. Jan Wohlfarth (CDU) sagte: „Ohne Umzug des Tonnenhofs ist die Planung so nicht umsetzbar.“ Er konnte aber berichten, dass der Oberbürgermeister die Suche nach einem alternativen Standort zur Chefsache macht und eine Lösung verspricht.

Förderung vom Land reicht nicht aus.

Wie kann die städtische Zielvorgabe für die Quote von Sozialwohnungen bei Bauvorhaben in Kiel trotz einer nicht ausreichenden Förderung durch das Land realisiert werden? Laut Konzept sollen 30 – 40 Prozent der Wohnungen in Holtenau-Ost für Menschen mit Wohnberechtigungsschein in Frage kommen. Das wird schwierig, da die Fördertöpfe vom Land schnell geleert wurden. Freifinanziertes Bauen ist mittlerweile fast zu teuer.

Mit der Vergabe der Grundstücke trotz dieser schwierigen finanziellen Situation befasste sich ein Antrag der Kooperation. Hier einige Eckpunkte:

  • Die stadteigene KiWoG erhält ein Drittel der Grundstücke in verschiedenen Blöcken, die die Abdeckung des sozial geförderten (je nach Förderlage bzw. des bezahlbaren preisgedämpften) Wohnungsbaus gewährleistet.
  • Bei Vergabe durch Verkauf ist eine Auflage von 33 % sozial geförderten oder gleichwertig bezahlbarem Wohnraum vorzugeben
  • Vergabe von mindestens einem Drittel der für Wohnungsbau geeigneten Grundstücke an bestandshaltende Genossenschaften, gemeinwohlorientierte eigennutzende Baugruppen / Bauvereine und ähnliche gemeinwohlorientierte Wohnformen/-angebote
  • Vergabe der Grundstücke grundsätzlich in Erbbaurecht

Ein Marktanalyse soll die Machbarkeit dieser Vorgaben prüfen.

Aber die ganze Planung hängt vorerst vom Umzug des Tonnenhofs ab!

Das Beitragsbild zeigt den Blick auf den Tonnenhof vom Badesteg aus gesehen.

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Wohnungsbau: Krise im Norden spitzt sich dramatisch zu

Wagengruppe Schlagloch in Holtenau

Kurznachrichten: Thema Schule

Es geht um Schultoiletten, Kosten für das Schul-Essen, Suchtprävention an Schulen und Umweltbildung für Schulklassen. Das hat die Ratsversammlung im Oktober beschlossen:

Mehr Geld für die Sanierung von Schultoiletten!

Die Toiletten der öffentlichen Schulen sollen weiter saniert werden. Die Notwendigkeit wurde schon in den letzten Jahren festgestellt. Dank der Förderungen durch das Land konnten einige Toilettenanlagen saniert werden. Jedoch zeigt sich nach dem Auslaufen des Programms, dass nicht alle erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden konnten.

Momentan sind keine gesonderten finanziellen Mittel im Haushalt eingestellt. Damit weitere erforderliche Sanierungen durchgeführt werden können, wird ab den Jahren 2025 der Betrag von 140.000 € pro Jahr für die Fortführung der Sanierung von sanitären Anlagen in Schulen im Haushalt vorgesehen.

Schul-Essen wird teurer

Die Erhöhung der Preise beim Schul-Essen bleibt bestehen. Die Schulen errechnen das Essensgeld auf der Basis ihrer tatsächlichen Aufwendungen. Das gleiche gilt für Essen in Kitas.

Halbe Stelle für Sucht-Prävention an Schulen

Die Ratsversammlung beschließt, dass in den Haushalt für das Jahr 2025 40.000 Euro für eine halbe Stelle Sozialarbeiter*in für die Suchtprävention an Schulen durch die stadt.mission.mensch eingestellt werden.

Mit diesen Mitteln soll die Suchtprävention schulformübergreifend ausgebaut werden. Dabei sollen die ausführenden Fachkräfte selbst entscheiden, an welchen Schulen sie die Präventionsangebote anbieten. Auch an Gymnasien können Angebote zur Aufklärung zu legalen und illegalen Suchtmitteln, Auswirkungen auf die Entwicklung in Kindheit und Jugend, usw. angeboten werden.

Tolles Projekt „Interkultureller Garten“

Das Projekt „Interkultureller Garten“ soll besser ausfinanziert und verstetigt werden. Auf dem Gelände des interkulturellen Gartens ist eine Mitarbeiterin der ZBBS mit einer 13-Stunden-Stelle für einige wenige Schulklassen im Bereich Natur- und Umweltbildung tätig. Die Nachfrage nach solchen Angeboten auf dem Ostufer ist jedoch sehr viel größer. Das Angebot muss dringend ausgebaut werden. Deshalb wird die Stelle auf 30 Stunden pro Woche erhöht und außerdem sollen 45.000 Euro für Material- und Verwaltungskosten in den Haushalt gestellt werden.

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kn online: Kitaessen wird 2025 teurer

Fregatte unter Wasser angesprengt

Die Bundeswehr bemühte sich schon lange um eine Erlaubnis für dieses Experiment. Der ehemalige Umweltminister Robert Habeck erteilte die Erlaubnis nicht, weil der Lärm einer Ansprengung unter Wasser eine Belastung für die marine Umwelt und ganz besonder für das Gehör der Säugetiere im Meer ist. Am 9. Oktober erteilte die jetzige Landesregierung doch die Erlaubnis und der erste Ansprengversuch startete gestern.

Die Pressemitteilung der Bundeswehr beschreibt den Vorgang und das weitere Verfahren:

Die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) hat am …. Dienstagnachmittag Ansprengversuche mit der außer Dienst gestellte Fregatte „Karlsruhe“ im Sperrgebiet Schönhagen in der Ostsee durchgeführt. Die Tests liefern Ergebnisse über die Wirkung von Sprengkörpern und Seeminen und damit wichtige Daten für den Bau zukünftiger Marineschiffe. Ziel ist, auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse die Sicherheit für die Besatzungen weiter zu erhöhen.

Zur Untersuchung der Wirkung auf die Schiffsaußenhaut werden im Schiff in großem Umfang Sensorik und Aufzeichnungsgeräte eingerüstet. Außerdem wird das Schiff mit speziellen Methoden vermessen, um Verformungen zu erkennen und zu bestimmen. Zudem werden „Crash Test Dummies“ eingesetzt, deren feine Sensorik die Wirkung der Sprengkraft auf den Menschen messbar macht.

Den Ansprengungen sind umfangreiche Vorbereitungsarbeiten und Genehmigungen vorausgegangen. Die Bundeswehr hat frühzeitig Kontakt mit dem Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein aufgenommen. Die entsprechende Ausnahmegenehmigung zur Sprengung wurde am 9. Oktober 2024 erteilt. Auch der Bund für Naturschutz (BfN) wurde in die Planungen und Schutzmaßnahmen für die maritime Umwelt eingebunden.

In Absprache führt die WTD 71 neben dem Einsatz eines doppelten Blasenschleiers auch ein umfangreiches akustisches und optisches Monitoring sowie Vergrämungsmaßnahmen durch, um alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Unterwasser- und Tierwelt zu ergreifen. Allein dafür werden zusätzlich mehrere Schiffe im Einsatz sein. Der Blasenschleier dämpft die Druckwelle der Sprengung und reduziert die Reichweite der Druckwelle deutlich, sodass der größte Teil der schädlichen Druckwirkung innerhalb des vom doppelten Blasenschleier umschlossenen Bereiches verbleibt. Damit wird sichergestellt, dass die Beeinträchtigung der Meeresumwelt auf ein Mindestmaß reduziert wird.

Bis spätestens 4. November 2024 sind mit der ex „Karlsruhe“ insgesamt zwei Ansprengungen mit steigender Ansprenghärte geplant. Bis 2028 sind außerdem weitere jährliche Sprengungen geplant.

Die WTD 71 gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Die Dienststelle deckt die gesamte Bandbreite maritimer Wehrtechnik in allen Phasen des Entstehungsganges von Wehrmaterial ab. Die Aktivitäten sind in erster Linie ausgerichtet auf das Gesamtsystem Schiff und das Zusammenwirken unterschiedlicher Komponenten auf und mit diesem System in maritimem Umfeld.

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ein Bericht von 2018 auf kn online: Geplante Sprengung erregt die Gemüter

Fregatte Karlsruhe angesprengt aber nicht versenkt

Was macht das Kieler Marinearsenal?

Kieler Stadtteil Wik leidet unter Geflüchteten

Geflüchtete, die zum Teil in der Unterkunft Arkonastraße leben, machten sich im Stadtteil Wik unbeliebt. In der Presse werden sie teilweise als die „Puschen-Gang“ bezeichnet. Dies ist aber irreführend, denn wie die Polizei auf Anfrage klarstellte, handelt es sich nicht um eine Bande im Sinne einer homogenen Gruppe mit festen Strukturen. Vereinzelt gibt es zwar Verwandschaftsbeziehungen oder schon in der Heimat bestandene Verbindungen. Von einer Bande könne man aber nicht sprechen.

Das sind die Delikte

Im Zeitraum 01.10.2023 – 30.09.2024 leitete die Polizei eine hohe dreistellige Zahl an Ermittlungsverfahren gegen knapp 200 Personen, die zum Zeitpunkt der Tat in der Unterkunft Arkonastraße gemeldet waren. Dabei fielen zehn Personen mit jeweils mehr als zehn Straftaten auf. Von diesen zehn Personen leben aktuell sechs Personen nicht mehr in der Arkonastraße. Die Straftaten wurden nicht nur in der Wik sondern im ganzen Stadttgebiet und teilweise auch außerhalb von Kiel begangen.

Bei den Delikten handelt es sich laut Polizei überwiegend um Diebstahl und Hausfriedensbruch sowie – mit deutlichem Abstand geringer – Körperverletzungen. Letztere geschahen hauptsächlich unter Bewohnern der Unterkunft.

Aus dem Stadtteil Wik gingen zahlreiche Beschwerden wegen Ruhestörung oder Müllablagerung ein. 21 Einsätze in 2024, also rechnerisch alle zwei Wochen eine, bezogen sich auf gemeldete Ruhestörungen.

Insgesamt ist die Wik kein Kriminalitätsschwerpunkt in Kiel.

Diese Geschichte katapultierte Kiel mal wieder in die überregionale Presse. BILD, Welt und Zeit berichteten. Als ich letztes Wochenende in Sachsen-Anhalt war, kam ich mit einer Frau ins Gespräch, der beim Stichwort Kiel gleich die Probleme mit der „Flüchtlingsbande“ einfiel!

Hilfe für die Wik und für die Unterkunft

In der Unterkunft Arkonastraße leben zur Zeit 646 Menschen, davon sind 220 unter 18 Jahre alt. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Situation in der Unterkunft und auch im Stadtteil entspannt werden:

  • Es wurden Umzüge innerhalb der Unterkunft Arkonastraße angeordnet. Ein Teil der Konflikte findet ja unter den Bewohnern und Bewohnerinnen statt, sodass eine andere Raumzuteilung schon die Lage entspannen kann.
  • Der Sicherheitsdienst in der Nacht wurde um zwei Personen erhöht.
  • 2025 sollen einige der Bewohner in die neue Unterkunft in der Feldstraße umziehen.
  • Der Ortsbeirat möchte in Gruppen mit Menschen aus verschiedenen Bereichen in der Wik Workshops gestalten, bei denen Herausforderungen „intensiv, moderiert und professionell“ besprochen werden.
  • Auch wenn sich die Zahl der Geflüchteten verringern sollte, soll es nicht weniger Personal in der Arkonastraße geben.

Der Ausdruck Puschen-Gang stammt daher, dass einige Frauen aus der Unterkunft in ihren Puschen in den gegenüberliegenden Supermarkt gehen. Was hier unüblich aber nicht verboten ist.

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Starker Anstieg der Flüchtlingszahlen

Kiel: „Sie werden bedroht!

Kiel: Wagengruppe Schlagloch in Holtenau

Anfang Juli zog die Wagengruppe Schlagloch auf das MfG5-Gelände in Holtenau-Ost. Mit der Sicherheit eines Pachtvertrages für ein Jahr. Es ist leider nicht der auf Dauer angelegte Wohnort für ihr Projekt, den sie suchen, aber erst einmal überwiegt die Freude, überhaupt einen legalen Platz für ihr Projekt zu haben.

Das Projekt: Eine kleine Ansammlung von Wohnwagen und umgebauten LKWs, ein Zelt, eine gemeinsame Küche im Freien. Die Adresse Schusterkrug 25 ist etwas irreführend, da man von Schusterkrug abbbiegt in Richtung MfG5-Gelände. Auf halbem Weg weist ein Schild den Weg an einem Sportplatz vorbei. Oder bei google maps schauen. Da ist der Wagenplatz Schlagloch eingetragen!

Wie der letzte Wagenplatz im Meimersdorfer Moor liegt auch der neue im Grünen. Solange nicht gebaut wird, ist es sehr idyllisch an diesem Ort.

Die„Schlaglöcher“ suchen die solidarische Gemeinschaft und wollen einen nicht kommerziellen Ort für Kultur und Begegnung schaffen. Außerdem wohnen sie kostengünstig und nachhaltig. Sie setzen sich zwar für mehr Wohnungsbau ein, suchen für sich selber aber keine Wohnung. Das einfache ressourcenschonende Leben in der Natur und in einer Hierarchie freien Gemeinschaft ist – zumindest lebensphasenweise – ihre gewählte Wohnform.

Schön, dass sie jetzt einen legalen Wohnort haben, auch wenn es erst einmal nur eine Zwischennutzung ist.

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Homepage der Wagengruppe Schlagloch

Vision für Holtenau-Ost

Bericht von 2019 über die Wagengruppe

Artenreiches Naturland soll doch bebaut werden

Das designierte Gewerbegebiet Boelcke Süd in Holtenau soll nun doch ganz bebaut werden. Zur Einordnung: Das Gewerbegebiet Boelckestraße besteht aus dem Teil nördlich der Boelckestraße (Boelcke Nord) und dem Teil südlich der Boelckestraße (Boelcke Süd), auf dem die Feuerwache gebaut wurde.

Es gab den Beschluss vor drei Jahren, das Baufeld 7 aus dem Gewerbegebiet Bölckestraße Süd doch nicht für gewerbliche Bebauung zu nutzen sondern als artenreiches Naturland zu belassen. Jetzt vollzog die Politik wieder eine Kehrtwende. Das Baufeld 7 soll doch auch bebaut werden. Es handelt sich um sieben Hektar südlich der Boelckestraße zwischen Feuerwache, Kleingärten und Taxiway des Flughafens.

Vergessen sind die Ausrufung von Climate Emergency sowie der Aktionsplan „100 Prozent Klimaschutz“. Und auch die gerade in der letzten Ratsversammlung auf den Weg gebrachte „ökologische Flächenstrategie“, bei der jede Flächenversiegelung durch eine Entsiegelung in gleicher Größe auf dem Stadtgebiet kompensiert werden soll, wurde nicht erwähnt.

Flächenbedarf der Wirtschaft und Bau der Feuerwache

Als Begründung für die Opferung dieses Naturgebiets wurde zum einen der Flächenbedarf der Wirtschaft vorgebracht. Hier hat sich tatsächlich etwas verändert. Während vor drei Jahren noch 75 Prozent der Parzellen auch im gegenüberliegenden Gewerbegebiet Boelcke Nord unverkauft waren, ist das Verhältnis jetzt in etwa umgekehrt.

Außerdem hätte der Bau der neuen Feuerwache Verwüstungen auf dem Gelände angerichtet. Dann könne man jetzt gleich alles roden, so hörte sich die Argumentation an. Jemand fragte, wie viele Bäume dort überhaupt noch stehen. Diese Frage blieb unbeantwortet. Allerdings habe ich mir das Gelände gestern angesehen und kann versichern, dass es noch reichlich schützenswerte Natur dort gibt, trotz Feuerwache und Pumpenhäuschen. Da ist eine Reihe ehrwürdiger Eichen direkt neben der Feuerwache. Es schließen sich von Bäumen umrahmte Wiesen an. Im Hintergrund ein kleines Waldstück. Das Beitragsfoto zeigt eine der Wiesen.

Florian Gosmann vom Stadtplanungsamt sagte, es würden als Ausgleich Bäume im Umland von Kiel gepflanzt. Aber auf dem Baufeld selber würde die Natur zerstört.

Eva Schleifenbaum (SPD), die sich bei der Abstimmung enthielt, fragte, welches Gewerbe sich dort denn ansiedeln möchte. Auch diese Frage blieb unbeantwortet.

Sophie Spargel (Die LINKE, die Partei) nannte es einen fatalen Schritt, weitere Flächen zu versiegeln.

In der Abstimmung stimmte Die LINKE/Die PARTEI dagegen, Frau Schleifenbaum enthielt sich, alle anderen stimmten dafür. Damit ist diese Angelegenheit entschieden. Das Einzige, was die Natur auf Boelcke Süd noch retten könnte, wäre mangelndes Interesse an den Grundstücken.

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Saatbombenautomaten oder echtes Stadtgrün?

Über den Beschluss vor drei Jahren auf KN online

Geisterdiskussion um Gewerbegebiet

25-Jähriger durch Messerstiche verletzt

Bei einer Messerstecherei in Kiel-Gaarden erlitt ein 25-Jähriger am Montag schwere Verletzungen. Aus den Pressemitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft:

Am 07.10.2024 kam es im Kieler Stadtteil Gaarden zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, in deren Folge ein beteiligter 25-Jähriger durch Messerstiche erheblich verletzt wurde. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes auf und sucht Zeuginnen und Zeugen der Tat.

Gegen 17:50 Uhr gingen die ersten Anrufe von Zeugen bei der Leitstelle ein, welche zunächst von einer Auseinandersetzung unter Beteiligung mehrerer Männer zwischen Kaiser- und Medusastraße berichteten. Nach jetzigem Ermittlungsstand kam es zunächst zu einem Streit zwischen vier beteiligten Personen. Im Verlauf dessen kam eine weitere Person dazu, welche unmittelbar mit einem Messer auf eine der Personen einstach. Die weiteren Beteiligten ergriffen daraufhin die Flucht.

Ein Rettungswagen verbrachte das 25-jährige Opfer mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Die Identitäten des Täters, der das Messer einsetzte, und des Beteiligten an der ursprünglichen Auseinandersetzung, der mit einer Weste bekleidet war, sind nicht bekannt. Beide Personen sind flüchtig. Sowohl zu den Hintergründen der Tat, dem Gesundheitszustand des Verletzten als auch zu den weiteren Beteiligten können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden. Insoweit werden derzeit intensiv weitere Ermittlungen geführt.

Das Kommissariat 11 der Kieler Bezirkskriminalinspektion sucht Zeuginnen und Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder Angaben zum Sachverhalt machen können. Für Hinweise, die zur Ermittlung der bislang nicht identifizierten Tatbeteiligten oder deren Ergreifung führen, ist von der Staatsanwaltschaft Kiel eine Belohnung in Höhe von 2.000,00 Euro ausgelobt worden. Hinweise nehmen die Beamtinnen und Beamten unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 entgegen.

Die Ermittlerinnen und Ermittler der Kriminalpolizei schließen nicht aus, dass Personen Handy-Aufnahmen der Auseinandersetzung am Montagabend im Bereich der Kaiser- und Medusastraße in Kiel Gaarden gefertigt haben. Diese könnten einen wichtigen Beitrag zu den Ermittlungen leisten.

Daher ist ab sofort das Hinweisportal der Landespolizei Schleswig-Holstein freigeschaltet, auf dem unter folgendem Link Videos oder Fotos hochgeladen werden können: https://sh.hinweisportal.de/.

Nach der Auseinandersetzung in Gaarden, bei der ein 25-Jähriger erhebliche Verletzungen durch Messerstiche erlitt, veröffentlicht die Polizei nun mit richterlichem Beschluss Bilder des Tatverdächtigen, der die Stiche ausführte.

Quelle: Polizeidirektion Kiel

Berichte aus einer spannenden Stadt