Kiel: Erste Feuerquallen gesichtet!

Ein Gastbeitrag von Nadine Engels. Sie sind wieder da: Erste Feuerquallen in der Kieler Förde gesichtet!

Am gestrigen Tag wurden Exemplare der allgemein als „Feuerqualle“ bezeichneten Spezies „Gelbe Haarqualle“ im Bereich der Kieler Hörn und Förde auf Höhe des GEOMAR Helmholtz Zentrums gesichtet. Wer die Tiere bereits kennt weiß, dass sie nicht als Einzelgänger, sondern in (kleineren) Schwärmen leben, sodass davon ausgegangen werden muss, dass Feuerquallen in den kommenden Tagen an weiteren Stellen der Förde gesichtet werden.

Diese Quallenart gehört leider zu den Arten, deren Gift auch für den Menschen gefährlich sein kann. Bei Hautkontakt mit den zahlreichen Tentakeln (zwischen 70-150 sind für die Gattung charakteristisch) löst eine Aktivierung der Nesselzelle des Tieres eine Injektion des Giftes in die Hautoberfläche aus. Es kann dabei zu typischen allergischen Reaktionen wie erhöhten Schmerzen im Kontaktbereich, Rötungen, Schwellungen und Verbrennungen kommen.

Für alle, die sich jetzt noch gerne in die Fluten der Ostessebäder – vor allem im Bereich der Kieler Förde – stürzen möchten, gilt daher eine erhöhte Wachsamkeitsstufe. Ein optisches Absuchen der Wasseroberfläche ist bereits sehr hilfreich, da die Tiere aufgrund ihrer Größe und auffälligen Färbung (gelb-orange-hellrot) gut im Wasser sichtbar sind. Da die Tentakeln jedoch Längen von bis zum 30 Metern erreichen können ist die optische Observation nicht immer ausreichend.

Das Land Schleswig-Holstein informiert regelmäßig über die Wasserqualität und das aktuelle Vorkommen der Tiere auf seiner Webseite „Quallen in Nord- und Ostsee“.

Über das letzte Massenaufkommen der Feuerquallen im Juli 2023, bei dem es über 40 Verletzungsmeldungen gab, berichtete der NDR am 18.07.2023 im SH Magazin: Feuerquallen in der Lübecker Bucht unterwegs – viele Verletzte

Als Hausmittel gegen Nesselgift hilft übrigens Rasierschaum. Erklärung: Die Nesselkapseln der Quallen setzen sich auf der Haut ab und wirken dort weiter. Die chemische Zusammensetzung des Schaumes bewirkt, dass die Zellen in der schaumigen Masse selbst (und nicht auf der Haut) aufbrechen und somit außer Gefecht gesetzt werden. Danach gilt es, die betroffenen Stellen vorsichtig abzuschaben.

Auf keinen Fall sollten Sie die Stelle mit Süßwasser reinigen, da die Kapseln sonst direkt auf der Haut explodieren und es zu weiteren Verbrennungen der Hautoberfläche kommt. Bei weiteren, schwerwiegenden Folgeerscheinungen wie Fieberschüben oder Atemnot sollte ein Arzt kontaktiert werden.

Neuer Kustos für die Kieler Antikensammlung

Der neue Kustos der Antikensammlung Dr. Benjamin Engels nahm das Abschiedswochenende der Kunsthalle zur Gelegenheit, sich dem interessierten Publikum in einem Gespräch vorzustellen.

Dr. Benjamin Engels, Kustos der Antikensammlung in Kiel

Die Kunsthalle zu Kiel wird saniert. Deshalb schließt sie für mindestens fünf Jahre und mit ihr die Antikensammlung, die in großen Sälen im Parterre museal präsentiert wird und zu den Schätzen Kiels gehört. An diesem Wochenende feiert die Kunsthalle ein Abschiedswochenende mit einer Fülle an Veranstaltungen.

Dr. Benjamin Engels sagte: „Es ist eine tolle aber auch herausfordernde Aufgabe nach der Sanierung alles neu zu gestalten.“

Die Vitrine öffnen

Eine kleine Gruppe von interessierten Menschen folgte seiner Einladung zu einem Gespräch. Er fragte uns, was wir in der Ausstellung gerne sehen würden, und anhand unserer Impulse ließ er uns an seinen Überlegungen teilhaben. Beispiel Podeste: Eine Frau in der Runde fragte, warum die Statuen auf Sockel stehen. Lieber hätte sie ein Podest für sich selber um mit den teils überlebensgroßen Standbildern auf Augenhöhe zu kommen. Dieser Impuls führte ganz allgemein zum Thema Sockel. Herr Engels sagte, es würde Sockel auf Rollen geben, auf denen die Statuen wirken, wie wenn sie im Raum schweben.

Im Dialog mit den Gesprächsteilnehmenden entwickelte Benjamin Engels einige Leitlinien seines zukünftigen Schaffens in Kiel:

  • Er möchte das Objekt in seiner „Artefakthaftigkeit“ zeigen und zur eingehenden Betrachtung einladen. Erklärungen können dabei hilfreich sein, sie können aber auch vom Objekt ablenken, hier gilt es also die Balance zu halten.
  • Transparenz: Er möchte Leute ins Depot lassen, vielleicht einen „Tag des offenen Depots“ anbieten. Auch möchte er weitere Originale aus dem Depot in die Ausstellung bringen.
  • Kunst zum Anfassen: Er könnte sich vorstellen, einzelne Vitrinen zu öffnen, sodass Besucher auf einem Stuhl davor sitzen, und mit Handschuhen sogar ein Objekt herausnehmen dürften. (Ich würde gerne die tönerne Babyflasche einmal in der Hand halten!)

Wer ist der neue Kustos?

Dr. Benjamin Engels (38) studierte Archäologie in Leipzig und Berlin. Nach seiner Dissertation an der FU Berlin folgte ein einjähriges Volontariat bei den Staatlichen Museen Berlin in der Antikensammlung. Ein Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ermöglichte ein aufregendes Jahr des Reisens zu archäologisch bedeutsamen Stätten. Es folgten sechs Jahre als Akademischer Rat an der Universität Freiburg im Fachbereich „klassische Archäologie“. Seit September betreut er als Kustos die Antikensammlung. Kustos heißt übrigens „Hüter des Schatzes“, was es gut trifft, denn Kiels Antikensammlung ist von bedeutsamer Größe.

Kein einfacher Umzug!

Zunächst einmal wird eine Kunstspedition gesucht, die die Exponate fachgerecht einpackt und einlagert. Die Ausschreibung auf europäischer Ebene läuft. Einige Gipsabgüsse werden im Kieler Institut ausgestellt werden. Benjamin Engels führt auch Gespräche, ob einige Abgüsse an anderen Stellen in der Stadt aufgestellt werden können. Kleinere Ausstellungen könnten auch an Interimsorten stattfinden.

Nach der Sanierung möchte Herr Engels einerseits über die Sammlung den Stand der Forschung kommunizieren. Andererseits möchte er ein breiteres Publikum erreichen und begeistern. Er könnte sich durchaus Pop-Up-Ausstellungen mit Abgüssen in der Kieler Innenstadt vorstellen. Mehr zur spannenden Frage, wie es mit der Präsentation der antiken Objekte weitergeht, könnt ihr morgen auf einer Podiumsdiskussion erfahren: „Wie präsentieren wir Antike heute und in Zukunft“, am 24.9. um 17 Uhr in der Kunsthalle.

(Transparenzhinweis: Dr. Benjamin Engels ist der Neffe der Autorin dieses Textes.)

Weiterlesen?

Homepage Antikensammlung Kiel

Albert Aerebro, ein wenig bekannter Meister

Herbstfest im Kollhorst

Das Herbstfest im Kollhorst ist alle Jahre eine wunderschöne Gelegenheit dieses Naturerlebniszentrum zu besuchen.

Am Sonntag, dem 24. September feiert der Kollhorst von 14-17:30 mit vielen befreundeten Vereinen und Verbänden ein buntes Fest im Naturerlebnisraum. Von 14-17.30 Uhr feiern wir mit vielen befreundeten Vereinen und Verbänden ein buntes Fest im Naturerlebnisraum.

„Unser Partnerverein Akowia feiert sein 10jähriges Jubiläum, daher dreht sich am Sonntag alles rund um den Apfel – mit Apfelrallye, Apfelbörse, Apfelbestimmung, Apfelverkostung und der Ausstellung alter Apfelsorten.“

Freut Euch auf Kaffee, (Apfel-)Kuchen und Gebäck aus dem Lehmbackofen, Mitmach-Aktionen für Kinder, Infostände für die Großen und einen entspannten Tag im Grünen.

Mehr Info: Kollhorst e.V.

Kiel: Fridays for Future bringen 2.000 Menschen auf die Straße

In Kiel beteiligten sich gemäß Polizei etwa 2.000 Menschen am globalen Klimastreik, zu dem Fridays for Future aufgerufen hatten. Demonstrationszüge aus verschiedenen Ecken von Kiel kamen ab 14 Uhr auf dem Exerzierplatz zusammen.

Die Reden zum Auftakt

Eine Rede war ein Lied, dargebracht vom Meeresbiologen Tobias Bayr, Urgestein der Kieler Fridays for Future Bewegung. „It`s a mad world.“

Tjelle, 14 Jahre alt, hielt eine exzellente Rede. „Wir fordern Klimageld aus der CO2-Bepreisung“. Er nannte es eine Umverteilung von reich zu weniger reich. Er forderte die Rückkehr des 9-Euro-Tickets. Er beklagte, dass statt Bahn Autobahn gebaut würde. Auf Kiel bezogen monierte er, dass für die Stadtbahn Fahrradwege statt Autostraße geopfert würden.

Zwei Personen von TKKG redeten im Wechsel. Sie strichen die Erfolge der Klimabewegung hervor. Lützerath ging zwar verloren, aber sieben andere Dörfer konnten gerettet werden. Als einen anderen Erfolg nannten sie den Rückzug von RWE aus dem Bau von LNG-Terminals.

Impressionen am Rande der Demo

Ich sprach mit einigen Teilnehmenden über ihre Motive.

Nico gehörte eine zeitlang zum Orgateam und kennt viele der jetzigen Leute hier.

Daniela ist zum ersten Mal dabei. Die Wetterextreme dieses Jahr, auch hier bei uns im Norden, haben sie wachgerüttelt. Ihr wurde klar, mit dem Klima stimmt etwas nicht mehr.

Auch Sabine ist neu dabei . Sie engagiert sich an ihrem Wohnort in einem Nachhaltigkeitsverein, das hat ihr das Thema näher gebracht.

Ulf, vom Alter her Boomer, ist schon auf ganz vielen F4F-Demos dabei gewesen und hat unter dem Eindruck dieser Bewegung auch schon seinen Lebensstil verändert.

Der Zug ging durch die Innenstadt

Obwohl junge Leute wohl dominierten, sah ich Leute jeden Alters auf der Demonstration. Und es wird wohl nicht die letzte sein.

Der Demonstrationszug bewegte sich vom Exerzierplatz durch die Innenstadt. Nach etwa vier Stunden endete die Demonstration ohne Zwischenfälle mit einer Abschlusskundgebung.

Großer Polizeieinsatz an der Friedrich-Junge-Schule

Heute fand ein größerer Polizeieinsatz an der Friedrich-Junge-Schule am Schützenpark statt. Auslöser war eine Bedrohung, die über einen Messengerdienst ausgesprochen wurde.

Kurz vor 12 Uhr erhielt die Polizei Kenntnis, dass ein ehemaliger Schüler über einen Messengerdienst Drohungen gegen Mitschüler ausgesprochen haben soll. Der nicht in Kiel wohnhafte Schüler sollte zudem an der Schule gesehen worden sein. Die Polizei nahm die Drohung ernst und entsandte sofort zahlreiche Einsatzkräfte an die Schule. In Absprache mit der Schulleitung verblieben die Schülerinnen und Schüler mitsamt den Lehrkräften zunächst in den Klassenräumen.

Es fand eine umfangreiche Absuche des Schulgeländes statt, wobei keine Hinweise auf den Aufenthalt des besagten ehemaligen Schülers erlangt werden konnten. Zwischenzeitlich wurde die Angabe, dass dieser auf dem Schulgelände gesehen worden sein soll, widerrufen.

Der Einsatz an dem Schulgelände am Schützenpark ist seit 14:30 Uhr beendet. Die Polizei ermittelte, dass sich der tatverdächtige ehemalige Schüler nicht im Bereich der Schule aufhielt und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung ein. Die Befragungen der von der Drohung betroffenen Schüler dauern an. Zu den Hintergründen können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden.

Quelle: Polizeiliche Meldung und Kieler Nachrichten

Weiterlesen?

KN: Polizeieinsatz Friedrich-Junge-Schule

Blitzlicht auf Gaarden

Vor der Ortsbeiratssitzung machte ich einen kleinen Spaziergang durch den Stadtteil Gaarden. Erster Eindruck: Die Wand vom REWE-Gebäude im Karlstal ist eingerüstet. Die Fotografien an der Wand dort sind in die Jahre gekommen, ein neues Kunstwerk soll hier entstehen, der entsprechende Wettbewerb läuft.

In der Elisabethstraße fielen mir etliche leerstehende Ladenlokale auf. Der ehemalige Dabranmarkt steht schon seit Jahren leer, und heute auch immer noch.

Ich mag Gaarden an lauen Sommerabenden, wenn die Restaurants sich füllen und die Kneipen schon mal durchlüften. Auf dem Vinetaplatz noch einen Kaffee getrunken, den spielenden Kindern zugesehen, und mich dann auf den Weg zur Ortsbeiratssitzung gemacht.

Viel Polizei war unterwegs, in der Elisabethstraße, auch an der Ecke Iltisstraße/ Helmholtzstraße, wo ich beobachtete, dass zwei Männer nach Waffen abgeklopft wurden. Große Aufregung dann auf dem Schulhof der Hans-Christian-Anderson-Schule, einige Kinder hatten Angst, andere liefen aufgeregt zwischen Schulhof und Polizeiwagen hin und her, und schienen das Geschehen eher anregend zu finden. Da war anscheinend ein Streit zwischen Jugendlichen eskaliert.

Restaurantgutscheine in der anna Gaarden

Eines der Themen in der Ortsbeiratssitzung waren die Restaurantgutscheine, die sich arme Menschen über 60 in der „anna Gaarden“ (AWO Anlaufstelle Nachbarschaft) abholen können. Es sind noch über 200 vorhanden. Weder Alter noch Bedürftigkeit wird überprüft, wer sich also in der entsprechenden Kategorie sieht, kann sich ganz unbürokratisch einen Gutschein abholen. Sie berechtigen zu zwei Mittagsmahlzeiten bei teilnehmenden Lokalen. Die Bambule ist auf jeden Fall dabei! Die „anna Gaarden“ in der Preetzer Straße neben der Räucherei ist geöffnet montags von 12 – 14 Uhr und mittwochs von 10 – 12 Uhr.

Thema Verkehr in Gaarden

Der Gaardener Thilo Pfennig regte eine Bürgerbeteiligung zum Thema Verkehr in Gaarden an. Titel: Anregung zur Verbesserung der Verkehrssituation in Gaarden und zur Erörterung innovativer Lösungsansätze. Obwohl Thilo Pfennig als Gründer eines der ersten Parklets in Kiel bekannt ist, soll die Diskussion durchaus offen verlaufen, und auch die Bedürfnisse von Aufofahrenden berücksichtigen, die Parkraum reklamieren. In seinem Begründungsschreiben erklärt er das Konzept der „Superblocks“, was so eine Art verschärftes Anwohnerparken darstellt. Begründung

Das Thema Verkehr spielte auch in anderer Hinsicht in der Diskussion an diesem Abend eine Rolle. Die Bürgerbeteiligung zur Tram, die in Gaarden kürzlich stattfand, hatte ins Bewusstsein gebracht, was die Tram für den restlichen Verkehr bedeutet. Wenn die Tram – wie geplant – am Karlstal in die Elisabethstraße Richtung Vinetaplatz einbiegt, sollen Autos und Fahrräder dann durch die Querstraßen fahren.

Ein Nebenthema war die Veloroute 7, „die Veloroute, die keiner kennt“. Laut Stadtseite kiel.de ist sie erst in Planung.

Gemeinsames Kochen und Tanzen

Annette Tempelmann von der ZBBS beschrieb das gemeinsame Kochen in dem von ihr gegründeten Interkulturellen Garten. Ihr neues Projekt mit dem Namen „Voneinander lernen“ lief gut. Sie feierten Feste im Garten. Die Teilnehmenden, die oft wenig Geld haben, können Speisen aus ihrer Heimat präsentieren.

Wachsender Beliebtheit erfreut sich auch die Veranstaltung „Tanz und Tee“ im Zentrum für Empowerment und Interkultureller Kreativität (ZEIK) . Einmal im Monat kommen Frauen für vier Stunden ins Zentrum, ihre Kinder können betreut werden. Das nächste Mal am 30. September. Programm: https://www.zeik-kiel.de/ (Auf der Seite runterscrollen, dann kommt der Kalender.)

Sonstige Termine in Gaarden

Am 16. September lädt der Verband deutscher Sinti und Roma in die Räucherei ein. Ab 14 Uhr beginnt ein Kinderprogramm. Nach 17 Uhr geht es dann mit Musik weiter.

Am Dienstag, 3. Oktober lockt der Aktionstag Naturheilkunde ins Café Medusa. Der Tag ist vollgepackt mit Vorträgen zum Thema, dazu Essen und Trinken im Café, und Büchertisch und Infostände im Hof. Der Eintritt ist frei. Programm

Der nächste Müllgipfel kommt

Es hat in Gaarden schon Tradition, dass ab und zu eine Ortsbeiratssitzung ganz dem leidigen Thema Müll in all seinen Facetten gewidmet wird. Das nächste Mal am 11. Oktober um 19 Uhr, im „anna Gaarden“ (ehemals Bürgerzentrum Räucherei). Der Oberbürgermeister wird mitdiskutieren. Mein subjektiver Eindruck: Gaarden ist im letzten halben Jahr sauberer geworden.

Wenn du am World Clean-Up Day mit sauber machen möchtest: Am 16. September heißt es: „die Welt räumt auf, Gaarden macht mit!“. Treffpunkt ist die Elisabethstraße 68.

Weiterlesen?

Drugs, but no sex im Steinmarderweg

Gaardens Kommunalpolitiker wünschen sich weniger Verkehr und mehr Grün

Kiel: Termine im September 23

Dieser Blogeintrag wird laufend erweitert, schaut öfter mal rein! Viele Termine im September drehen sich um das Thema Nachhaltigkeit.

Festival am Kleinen Strand am 2. September

Das kleine Festival steht unter dem Motto „no nation ››› just people! solidarität ist die alternative“ umsonst & draußen. ab 14 Uhr am Skagarrakufer/ Anleger Friedrichsort.

Trassenspaziergänge vom 5. September bis 7. September

Auf den Trassenspaziergängen kannst du dich über die geplante Tram informieren und auch eigene Ideen einbringen, wobei der Trassenverlauf an sich schon so ziemlich festgelegt ist.

Montag, 4. September, Wilhelmplatz

Der Trassenspaziergang geht vom Wilhelmplatz bis zur Veloroute 10.
Beginn des Trassenspaziergangs ist um 17.30 Uhr vor dem Amt für
Soziale Dienste, Kronshagener Weg/Ecke Wilhelmplatz.

Dienstag, 5 September, Suchsdorf

Der Trassenspaziergang geht von der Eckernförder Straße/Steenbeker
Weg bis Rungholtplatz. Beginn des Trassenspaziergangs ist um 17.30 Uhr auf dem Rewe-Parkplatz, Eckernförder Straße/Ecke Steenbeker Weg.

Mittwoch, 6. September, Ziegelteich

Der Trassenspaziergang geht vom Stresemannplatz bis Wilhelmplatz.
Beginn des Trassenspaziergangs ist um 17.30 Uhr am Welcome Center,
Stresemannplatz 1-3.

Donnerstag, 7. September: Beteiligungsveranstaltung für Gaarden

Auf einer Beteiligungs-Veranstaltung stellen die Planer und Planerinnen den aktuellen Zwischenstand der Stadtbahnplanung für den Abschnitt
Gablenzstraße, Karlstal (zwischen Werftstraße und Elisabethstraße)
und Elisabethstraße vor. Die Möglichkeiten, wie die Stadtbahn in den
Straßenraum in Gaarden integriert werden kann, werden diskutiert und
konkrete Rückmeldungen für die Planung aufgenommen. 18:30 in der Mensa der Fröbelschule, Iltisstr. 82.

Kieler Klimawoche vom 16.-22. September

Auf zahlreichen Veranstaltungen kannst du dich über Klimaschutz in verschiedenen Lebensbereichen informiern. Ein mit Seegras gedämmtes Schiff wird lernst du auf einer Führung durch das Eventschiff „Freedom“ kennen. Oder möchtest du das Energiequartier Projensdorf besuchen? Das Progamm ist vollgepackt mit Vorträgen, Workshops und Führungen. Das ganze Programm: https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/klimaschutz/klimawoche.php

Mit den Kindern ins Kino

Im Traumkino sind im September mindestens zwei Kinderfilme eingeplant: „Die kleine Hexe“, nach Otfried Preußler und „Bibi und Tina I“, es geht um Mädchen, Pferde und Hexerei. Aber auch für Erwachsene ist mit Filmen gesorgt. Das Programm Traumkino

Kielköken

Immer dienstags von 11 bis 14:30 servieren Foodtrucks im Hof der Kieler Nachrichten Tacos, Burger, Thai Streetfood, Kaffee, dazu live Musik und du sitzt mit anderen an langen Tischen. Fleethörn 5. Siehe Beitragsfoto

Fridays for Future: zwei Demos, in Kiel und global

Fridays for Future Kiel rufen zu zwei Demos auf, am 25.8. und am 15. 9. Hier die Pressemitteilung:

Mit dem Fahrrad über die Autobahn: Am 25.08. ruft Fridays for Future zur Fahrrademo über die B76 auf. Die Demonstration startet um 14 Uhr am Exerzierplatz.
„Der Expertenrat für Klimafragen sagt es deutlich: Die Bundesregierung verfehlt die verpflichtenden Klimaschutzziele im Verkehrsbereich deutlich und bricht damit geltendes Recht“ sagt Lea von Fridays for Future, „dagegen setzen wir ein Zeichen!“.
„Maßloser Autobahnausbau wie die Südspange/A20 oder die A21 muss gestoppt werden“, sagt Milan von Fridays for Future. „Wir brauchen Investitionen in Bus, Bahn und Fahrradverkehr“. Die Aktivist*innen sehen hier neben dem Bund auch das Land und die Stadt in der Pflicht. Eine klimafreundliche Verkehrswendepolitik dürfe dabei nicht an der Stadtgrenze halt machen, sondern müsse gerade auch den ländlichen Raum mit flexiblen Lösungen mitdenken.

Ursprünglich sollte die Demoroute über den Theodor-Heuss-Ring führen. Um ein Verkehrschaos aufgrund der vielen Baustellen zu vermeiden, haben die Aktivist*innen ihre Demonstrationsroute kurzfristig angepasst. Die Fahrraddemo fährt nun über die A215 auf die B76, zum Kronhagener Weg, und dann über Schützenwall, Westring und Kronshagener Weg zurück zum Exerzierplatz.
„Wir nehmen Rücksicht auf die Kieler*innen“ sagt Marie von Fridays for Future. „Gleichzeitig heißt es am 25.8.: Vollbremsung für den Autobahnausbau, Vorfahrt für den Klimaschutz!“.

Dass eine Demonstration dafür kaum reichen wird, ist den Aktivist*innen klar. Fridays for Future rufen deshalb auch zum globalen Klimastreik am 15.9. auf, der bereits fleißig vorbereitet wird. Die Großdemonstration startet ebenfalls um 14 Uhr am Exerzierplatz.

Foto: Fahrraddemo Symbolbild, Fridays for Future Kiel

Drugs, but no sex im Steinmarderweg

Mittlerweile wurde der Garten im Steinmarderweg hinter dem Kirchenweg 34 geräumt und eingezäunt. Zuletzt wurde der Garten von Olly Stender gepachtet. Wir trafen uns, um zu erfahren, wie es zu den Entwicklungen kam, die letztlich zur Räumung des Gartens geführt haben.

Olly gab freimütig zu, dass es immer wieder Probleme im Garten gab. Vor allem die Müll-Situation war nicht in den Griff zu bekommen, nachdem etwa 30 Personen, die auf der Straße leben, den Garten nutzten, wobei es nur zwei Mülltonnen gab. Die Müll-Problematik eskalierte, als ein Nutzer ein Bauprojekt begann. Und zwar gab es an der Rückseite des Gartens seit jeher eine bauliche Struktur, die man als Bühne oder Hütte mit drei Seiten bezeichnen könnte. Der Mann wollte eine vierte Seite bauen und schleppte zu diesem Zweck Baumaterial an. Es kam dann zu einem handfesten Streit, er wurde des Gartens verwiesen, das Baumaterial blieb zurück und die Kieler Müllabfuhr (ABK) weigerte sich, den Müll abzuholen.

Olly ist eine Transperson und möchte mit den englischen Pronomen der 2. Person Plural bezeichnet werden, also „they“. „Sie erkennen mich an den rosa und hellblau gefärbten Haaren“, schrieb they mir, damit wir uns am Treffpunkt erkennen. Mit beim Treffen war Michele, die den Garten als Aufenthaltsort nutzte. Sie ist schick gekleidet, mit viel Schmuck und einer eleganten Handtasche. Sie sagt, sie sei zur Zeit quasi obdachlos. Zwar kann sie zur Zeit bei einem Verwandten schlafen, aber ein eigenes Zuhause hat sie nicht und auch keine Papiere mehr, was ihr Leben rein praktisch betrachtet unglaublich kompliziert macht.

Erst Bulgaren, dann Obdachlose im Steinmarderweg

Olly übernahm den Garten im Februar dieses Jahres. Mit einigen Freunden baute they eine leichte Wand, um darauf Graffitis zu sprühen. Zum Konzept für den Garten gehörte, dass er von den Gaardenern genutzt werden konnte. Zu den ersten Nutzern zählten die Bulgaren und Bulgarinnen, die in der Iltis Straße einen Kiosk betreiben und den Garten zum Feiern nutzten.

Während der Kultur-Rotation lernte Olly eine Frau kennen, die fragte, ob sie im Geräteschuppen schlafen könnte. In der Folge hielt sich eine Gruppe von Menschen, die kein richtiges Zuhause haben und die Drogen konsumieren, im Garten auf. Michele: „Der Garten hat uns sehr geholfen“.

Die Gruppe hatte sich Regeln aufgestellt. So durfte nicht gedealt werden und keine Spritzen benutzt werden. Der Stoff wird geraucht. Zur Anschauung für mich zog Michele zwei Pfeifen aus der Handtasche. Sie sind aus Metall, etwa 10 Zentimeter lang, mit kleinen Pfeifenköpfen für das Heroin oder Kokain.

Die Chronologie des Endes

Kürzlich wurde der Garten von der Stadt geräumt. Das Ende kam ziemlich plötzlich. Am 17. Juli hatte Olly noch eine Besprechung mit dem Sozialdezernenten Gerwin Stöcken, der ihm eine Nutzung des Gartens bis November in Aussicht stellte. Am 19. Juli erschien ein Artikel von Martin Geist in den Kieler Nachrichten mit dem reißerischen Titel „Probleme bei Gartenprojekt in Gaarden: Sex und Drogenkonsum vor Kinderaugen“. Am 20. Juli beschloss der OB Ulf Kämpfer, den Garten dicht zu machen. Am 21. Juli rückten die Bagger an.

Olly und Michele ärgern sich über die Darstellung der Zustände in den Kieler Nachrichten. Ihres Wissens gab es weder Sex noch Prostitution auf dem Gelände. Auch die Geschichte mit Amira , dem American Bulldog soll weniger dramatisch verlaufen sein. Olly bedauert zutiefst, dass der unangeleinte Hund eine Mutter mit Kleinkind erschreckt hat. Das hätte nicht passieren dürfen. Es bestand aber zu keinem Moment eine Gefahr für das Kind, beteuern Olly und Michele.

Sicher war der Ort ungeeignet für einen Treffpunkt für Drogenabhängige, da sich in unmittelbarer Nähe ein AWO Kinderhaus und die Jugendmigrationsberatung Impuls befindet. Olly meint zwar, die Kinder wären nie gefährdet gewesen. Dennoch ist es eine schwierige Nachbarschaft und die Beschwerden gingen auch vom Kinderhaus aus.

Mein Gespräch mit Olly und Michele vermittelte mir die Einsicht, dass der Garten trotz aller Probleme den Menschen, die nicht wissen, wo sie hin sollen, ein Refugium bot. Nach der Räumung des Gartens zog Michele mit der Gruppe in den Keller eine nahegelegenen Hauses, von wo sie auch wieder vertrieben wurden. Seit dem ziehen sie von hier nach dort. Für Michele hat sich allerdings doch eine positive Entwicklung ergeben: Sie wird seit der Räumung des Gartens von einer Sozialarbeiterin des Flexwerks betreut und hat Hoffnung, wieder einen Personalausweis zu erlangen.

Weiterlesen?

kn online: Probleme bei Gartenprojekt in Gaarden: Sex und Drogenkonsum vor Kinderaugen

Kriminalstatistik Gaarden vorgestellt

Sohststraße, das alte Fischerdorf

Die Sohststraße in Wellingdorf ist ganz entzückend: ruhig, grün, mit Kopfsteinpflaster und Häusern aus verschiedenen Epochen.

Am Anfang steht ein Haus, das ein altes Arbeiterhaus sein könnte. Es folgen Zweifamilienhäuser im Stil der 60er Jahre. Dann geht es weiter mit Häusern aus den letzten 30 Jahren. Den Abschluss bildet eine bezaubernde gelbe Villa mit weißen Stuckornamenten.

In einigen Gärten flattert Wäsche auf der Leine. Die Hunde laufen frei. Es ist beinah eine ländliche Idylle.

„Man braucht hier kein Auto“, sagt mir eine Bewohnerin, die gerade Unkraut in ihrem Vorgarten jätet. „Wir haben hier Ärzte, Geschäfte, was man braucht, ist in der Nähe.“

Trotzdem ist das Auto hier Thema, denn wenn nicht gerade Ferien sind, ärgern die Fremdparker. „Wir bekommen manchmal Besuch, aber es ist alles voll geparkt,“ sagt eine andere Anwohnerin. Sie regt sich besonders über die Wassersport-Anhänger auf, die manchmal länger als die erlaubten drei Wochen am Straßenrand stehen. Dann ruft sie beim Ordnungsamt an.

Hinter einem Teil der Straße verläuft ein namenloser kleiner Park mit Spielplatz. Ein anderer Teil der Straße läuft entlang des militärischen Sperrgebiets Marine-Arsenal, das mit einem hohen Zaun und entsprechenden Warnschildern geschützt wird. Dieser Zaun wird auch regelmäßig inspiziert.

Das Arsenal-Gelände präsentiert sich an dieser Stelle als Park. „Da tut sich nix“, sagt ein Anwohner, als ich ihn über Aktivitäten auf dem Gelände frage.

Einmal im Jahr wird es laut, und zwar zur Kieler Woche. „Ich seh mir das Feuerwerk vom Fenster aus an“, sagt mir eine Anwohnerin. Ansonsten ist diese Straße sehr ruhig.

Sie beginnt in der Nähe der Schönberger Straße und endet mit einem Schlenker zum Sporthafen Wellingdorf.

Kiel ist immer für eine Überraschung gut. In der Sohststraße lässt es sich auf jeden Fall gut aushalten.

Benannt wurde die Straße nach einem Bauunternehmer namens Steffen Sohst (1845 – 1908).

Weiterlesen?

Straßenportrait: Soling

Kiel Wiki: Sohststraße

Berichte aus einer spannenden Stadt