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Südspange und A21-Anbindung

Die A21 bis zum Barkauer Kreuz und zusätzlich eine Schnellstraße nach Osten, die sogenannte Südspange: das galt lange als gesetzt. Aber mit Beginn der Planung ist das jetzt nicht mehr der Fall. Auf einmal sind alle möglichen Varianten offen, denn an den Beginn der Planung setzt die DEGES ein neues Gutachten, in dem auch neue Varianten möglich sind. Die DEGES ist als GmbH des Bundes für Planung und Bau von Fernstraßen verantwortlich.

Christian Merl, Projektleiter bei der DEGES schrieb: “Die Fragestellung des neuen Planungsauftrags unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der in 2016 durchgeführten Variantenuntersuchung. Es soll aber auf Basis aktueller Daten ein gegenüber der 2016er Studie vertiefter Variantenvergleich erstellt werden. Dabei können auch neue oder abgewandelte Varianten entwickelt werden.”

Enger Austausch zwischen DEGES und der Verwaltung über Südspange/A21

Ich kommunizierte mit Christian Merl über das Thema Stadtbahn. Laut Kieler ÖPNV Grundlagenstudie wäre es gut, auch den Kieler Süden mit der Stadtbahn zu versorgen. Die Studie beschreibt das große Neubaugebiet Neu-Meimersdorf (auf S. 336) als ein sehr auto-abhängiges Stadtteil und empfiehlt eine Trasse der Stadtbahn von Wellsee nach Neu-Meimersdorf. Das würde sich aber mit einer Autobahn plus Südspange auf Kieler Stadtgebiet “beißen”. Ich fragte Herrn Merl, ob es in dieser und anderen Fragen Konsultationen mit der Kieler Verwaltung und Selbstverwaltung geben würde. Er antwortete: ”Wir stehen in einem beständigen und engen Austausch mit der Verwaltung der Stadt Kiel und wir beteiligen die Stadt intensiv an unseren Planungen. Wir sind überzeugt, dass uns die Stadt Kiel informieren wird, wenn entsprechende Entscheidungen der Stadt hinsichtlich neuer Mobilitätsangebote beschlossen werden, die unser Projekt tangieren.”

Es ist also nicht so, wie wenn die Autobahn völlig autonom vom Bund (durch die DEGES) geplant wird und als höheres Schicksal hingenommen werden muss. Wenn die Lokalpolitik beherzt eigene Pläne vorschlägt, könnte die Autobahn auch bei Wellsee enden, wie es das Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel vorschlägt.

Südspange und A21-Anbindung: Am Beginn der Planung

Die DEGES beginnt jetzt mit der Vorplanung, bei der noch unterschiedliche Varianten geprüft werden. Hier geht es um den Einfluss auf die Verkehre, auf die Umwelt. Geprüft werden Kosten und Realisierbarkeit. In dieser Stufe wird eine Vorzugsvariante entwickelt. Die nächsten Schritte sind dann die Entwurfsplanung, die Genehmigungsplanung und das Planfestellungsverfahren.

Umdenken in der Politik, Proteste aus der Bevölkerung

Mittlerweile gerät die Zustimmung zur den Straßenbauplänen im Kieler Süden in der Kieler Politik ins Wanken. Die Grünen , der SSW und die Satire-Fraktion sind mittlerweile gegen die Anbindung der A21. Die Linke war schon immer gegen die Autobahn in Kiel und hat das Thema beharrlich immer wieder in Form von Anträgen auf die politische Tagesordnung gesetzt. Die SPD ist noch ambivalent.

Bestimmt haben die Protestaktionen der letzten Monate bei diesem Umdenken eine Rolle gespeilt. Eine Postkartenaktion im Winter, Baumbesetzungen, Demonstrationen , Blockade der B404 und Stellungnahmen der Umweltverbände haben das Thema Straßenbau im Kieler Süden in das öffentliche Bewusstsein gehoben. Es hat sich herum gesprochen: Die Südspange und die A21 auf Kieler Stadtgebiet entlasten nicht, sondern bringen zusätzliche Verkehre. Sie widersprechen auch den erklärten Klimazielen der Stadt Kiel, die eine Verkehrsreduktion um 40 Prozent anstrebt. Eigentlich.

(Das Foto zeigt eine Protestaktion gegen die Südspange am 15. August. )

Stimmen gegen die Südspange

KN: Bund beginnt Vorplanung der Südspange

MFG-5-Gelände

Letzte Woche berichtete Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer im Ortsbeirat Holtenau über die Fortschritte bei der Konversion des MFG-5- Geländes. Ein Meilenstein war der Umzug des Tonnenhofs. OB Kämpfer hofft, bis Ende des Jahres beim Notar zu sitzen. Die Haftungsfragen und der Kaufpreis sind zwar knifflige Themen. “Es wird eine Stange Geld kosten, wobei das Land 2/3 übernimmt”, so der OB zu den Kosten. Aber er äußerte sich zuversichtlich, dass Kiel bald Eigentümerin des MFG-5-Geländes sein wird.

Einige Fakten zum MFG-5-Gelände

Auf diesem ehemaligen Gelände der Bundeswehr wird ein neuer Stadtteil entstehen. Worum geht es?

  • Das Sanierungsgebiet umfasst 78 Hektar, teils bewaldet.
  • Es liegt zwischen Holtenau und Pries/ Friedrichsort entlang der Förde.
  • Das Marinefliegergeschwader 5 (MFG5) hatte hier seinen Sitz.
  • Die Bundeswehr verließ das Gelände 2013.
  • Das Gelände ist teilweise für Spaziergänger*innen freigegeben.
  • 100 Jahre lang war das Gebiet nur für das Militär zugänglich.
  • Es sind 1.800 Wohneinheiten plus Gewerbe geplant.

Wie geht es weiter auf dem MFG-5-Gelände?

Zwischen Kaufvertrag und Kampfmittelräumung wird die Stadt eine Zeit lang eine freie Hand für kreative Zwischennutzungen haben. Ob Waterkant-Festival oder Musik-Events, wenn Corona nicht wäre, könnte hier einiges an kulturellen Großereignissen stattfinden. Holtenaus Ortsbeiratsvorsitzende Frau Toscan schlug gleich vor, Bruce Springsteen einzuladen, sobald die Erschließungsstraße fertig ist!

Nachdem das Land letzte Woche die Auslobungsbedingungen für den städtebaulichen Wettbewerb akzeptiert hat, folgt am 30. September eine Begehung des Geländes mit Frau Meißner, Projektleiterin der Umgestaltung. Auch interessierte Bürger*innen können mit Anmeldung teilnehmen.

Für das Bauen einer Erschließungsstraße gab es die Zustimmung vom Bund, geklärt werden muss jetzt die Finanzierung. Es ist noch nicht klar, ob es eine Kreis- oder Gemeindestraße werden wird.

Was für Bebauung ist geplant?

Eine Anwohnerin wies im Ortsbeirat darauf hin, dass gerade in Holtenau zahlreiche ältere Menschen allein in Einfamilienhäusern wohnen würden. Einige von ihnen würden sich gerne räumlich verkleinern, weil ihnen Haus und Garten über den Kopf wachsen. Sie würden aber in Holtenau bleiben wollen. Wird es auf dem MFG-5-Gelände seniorengerechte Wohnungen oder Intergenerationenprojekte geben? Dann würden die Einfamilienhäuser frei für Familien mit Kindern.

OB Kämpfer wies darauf hin, dass dieses Nachrücken von Familien mit Kindern in der Praxis nicht passiert. In Schilksee könne man beobachten, dass 80-Jährige ausziehen und 60-jährige nachrücken, weil sie sich die Preise leisten können. Hinzufügen möchte ich: Es sind zum Teil reiche Rentner*innen aus Hamburg oder Hannover, die gerne ihren Lebensabend in Kiel am Meer verbringen. Das heißt, es wird nicht unbedingt Wohnraum an anderer Stelle in Kiel frei.

Der städtebauliche Wettbewerb geht erst einmal ganz offen an die Planung heran. Fest steht die Anzahl an Wohneinheiten: 1.800. Das Gewerbegebiet soll schwerpunktmäßig eher im Norden, Wohnbebauung eher im Südosten des Plangebietes liegen. Welche Flächen die Kieler Wohnungsbaugesellschaft erhalten wird, ist noch offen. Vorgegeben ist eine Quote von 30 Prozent für geförderten Wohnraum. Allein durch diese Vorgabe ist klar, dass hauptsächlich Mehrfamilienhäuser entstehen werden. Zu den offenen Fragen gehört auch, ob es einen Schiffsanleger geben wird oder eine Badeanstalt für die Quartiers-Bewohner*innen.

TB1: Gewerbe, TB2: gemischte Nutzung, TB3: Wohnen, TB4: erhaltenswerte Wald und Grünflächen.

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Schilksee: Skipperweg

KN: Neues Stadtviertel in Holtenau

Es geht ums Klima! Termine

Eine Reihe von Veranstaltungen befassen sich mit dem Thema Klimaschutz: Podiumsdiskussion, Demonstration und eine Kunstaktion.

Klima-Talk

Freitag, 11. September, 18 – 20 Uhr: “Klimaschutz Jetzt?! Kiels Zukunft liegt in unseren Händen.” Der Klima-Talk befasst sich mit den Fragen: Was ist in Kiel passiert seit Ausrufung des Klimanotstands? Und was muss noch getan werden, um bis 2035 klimaneutral zu werden? Es diskutieren Baudezernentin Doris Grondke, Tobias Bayr von Geomar, Dorothea Lätzel von Fridays for Future SH und andere . Das Publikum darf sich beteiligen. Gastgeberin ist die Bürgerinitiative Klimanotstand Kiel. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung notwendig. Im Wissenschaftszentrum , Frauenhofer Str. 13. oder online live unter www.kiel.live.de. Mehr Info unter: https://klimanotstand-kiel.de/

Während der Kieler Woche informiert die BI Klimanotstand außerdem am Mittwoch und Donnerstag auf einem Infostand an der Kiellinie.

Demo gegen Kreuzschifffahrt

11. September, ab 15:00. Die Klima-Aktivist*innen von TKKG rufen zu einer Demonstration gegen die Kreuzschifffahrt auf. Es geht um Luftverschmutzung, CO2, schlechte Arbeitsbedingungen an Bord. Beginn ist am Ostseekai, von dort in Richtung Reventlou-Wiese.

Wald statt Asphalt

Ab 14. September findet eine offene Kunstausstellung gegen den Ausbau der A21 und die Südspange statt. Einsendeschluss für Exponate war zwar gestern, aber vielleicht gehen auch noch last-minute Einreichungen? Organisiert wird die Ausstellung von Students for Future Kiel. Ort: Vieburger Gehölz. Kontakt: studis.Kiel@fridaysforfuture.is , https://www.facebook.com/events/2713585475526690

Park(ing) Day in Kiel und weltweit

Am 18. September ist es wieder soweit: Am globalen Park(ing) Day, immer der dritte Freitag im September, funktioniern Bürger*innen Parkplätze zu kleinen Parks um. Ganz dezentral. Jede*r meldet seine eigenen Versammlung an, oder zieht einfach einen Parkschein.

Park(ing) Day in Kiel 2018

Die Straße zurückerobern: Anleitung

Globale Klimademo

Freitag, 25. September, globaler Klimastreik auch in Kiel. Unter dem Motto KeinGradWeiter rufen Fridays for Future Kiel, BUND Jugend SH, Amnesty International HSG Kiel, und andere Initiativen zu einer Fahraddemo für Klimagerechtigkeit auf. Alle Teilnehmenden werden gebeten, mit Fahrrad zu kommen, damit die Abstände gewahrt werden können. Treffpunkt 14 Uhr auf dem Exerzierplatz. https://fridaysforfuture.de/ortsgruppen/kiel/

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Klima-Aktivistis demonstrieren auf der B404

Global Day on Climate Action

Corona-Auflagen, was ändert sich?

Die Videokonferenz zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsident*innen dauerte fünf Stunden. Was ändert sich bundesweit?

Bis Ende Oktober wird es keine Fußball-Bundesliga-Spiele vor Zuschauern geben. Wie es danach weiter gehen kann , damit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe. Die Handhabe von Weihnachtsmärkten und Karneval /Fasching/ Fassnacht bleibt vorerst ungeklärt. In einer Pressekonferenz äußerte Ministerpräsident Daniel Günther die Hoffnung, dass es in Schleswig-Holstein Weihnachtsmärkte geben könnte unter geeigneten Hygiene-Auflagen.

Ab 15. September werden die kostenlosen Tests für Einreisende aus Nicht-Risiko-Gebieten ausgesetzt. Wer aus einem Risiko-Gebiet einreist, muss sich dann in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Frühestens am 5. Tag kann die Person einen Covid-19 Test machen, und wenn ein negatives Ergebnis vorliegt, darf die Person die Quarantäne vorzeitig verlassen. Covid-19-Tests, die noch im Ausland gemacht werden, gelten nicht mehr.

Vieles bleibt weiterhin in der Kompetenz der Bundesländer. Dahinter steht die Beobachtung, dass das Infektionsgeschehen regional unterschiedlich ausgeprägt ist . Anti-Corona-Maßnahmen, die im Süden und Westen der Republik angemessen sind, könnten im Norden und Osten auf Aktzeptanzprobleme stoßen, einfach weil es weniger Infektionen gibt.

Für private Feiern in Schleswig-Holstein gilt weiterhin die Obergrenze von 50 Personen im Gebäude und 150 Personen im Freien. Es darf weiterhin nicht gesungen und getanzt werden. Die Kontaktdaten der Gäste müssen festgehalten werden. Für die Abstandsregel gibt es einige Ausnahmen, beispielsweise für kleine Zusammenkünfte von nicht mehr als 10 Personen und für Angehörige eines Haushaltes.

Das Bußgeld für Verstöße gegen die Maskenpflicht im ÖPNV beträgt in Schleswig-Holstein 150 Euro.

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https://www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Live-Ticker-Die-Lage-am-Donnerstag-27-August,coronaliveticker474.html

Stimmen gegen die Südspange

Nicht nur in Aktionen und Demonstrationen häufen sich gerade die Proteste gegen die Südspange und die Anbindung der A21 an Kiel. Auch in Texten wird gegen diese Baupläne argumentiert. Hier eine Auswahl:

Ein Herr Lennard Sand schreibt in einem Leserbrief an die KN diese Sätze: „….und ich frage mich, wie der Bau von mehr Straßen zu weniger Verkehr führen soll? Lesen sie (die SPD) ihre eigenen Konzepte nicht?….“ Knackiger kann man es nicht formulieren.

In humorvoller Weise befasst sich Niklas Hielscher mit dem Märchen von der Entlastung durch Entlastungsstraßen: Die Westring-Story featuring SPD-Ostufer

Eine sehr differenzierte und ausführliche Stellungnahme kam heute von der Kieler BUND Kreisgruppe:

„Die Verkehrssituation am Ostring ist Folge der fatalen Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte:  Man setzte bedingungslos auf Verbrennungsmotoren und Straßenverkehr. Lärm und Luftschadstoffe nagen daher seit vielen Jahren an der Gesundheit der Anwohnerschaft, die vielfach sowieso zu den sozial Benachteiligten gehören. Ulrike Hunold dazu: „Die Menschen am Ostring brauchen schnelle Hilfe und keine Vision für einen höchst ungewissen Bau eines Ostring II in frühestens 20-25 Jahren!“

Die geplante Südspange zwischen B404/A21 und B76 wird alleine zu keinerlei Entlastung des Ostrings führen. Im Gegenteil: Aufgrund der dafür nötigen Anbindung an die B76 ist zumindest während der Bauzeit mit Rückstau in den Ostring zu rechnen. Zudem ist – wie bei jedem neuen Straßenbau – ein zusätzliches Verkehrsaufkommen zu befürchten: Menschen berechnen die akzeptable Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsplatz nach Minuten und nicht nach Kilometern und setzen dabei auf ampelfreie Verbindungen und bestenfalls Autobahnen. Damit erhöht sich der Einzugsbereich einer Stadt durch den Bau eines entsprechenden Straßennetzes.

Der Ostring II steht als Projekt des weiteren Bedarfs im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030. Anders als die Südspange wäre der Ostring II ein sehr teures Projekt, da aufgrund der vorhandenen Bebauung eine streckenweise Untertunnelung nötig wäre. Eine Höherstufung in ein dann umzusetzendes Projekt ist sehr zweifelhaft. Schließlich sehen alle lokal, national und international verabschiedeten Klimaschutzpläne eine deutliche Reduktion der individuell motorisierten Mobilität zur Einsparung der klimaschädlichen Gase vor. Ein 1:1 Ersatz der derzeitigen PKW’s und LKW’s durch E-Fahrzeuge wird aufgrund fehlender Akzeptanz eines dann nötigerweise massiven Windkraftausbaus bzw. aufgrund der Notwendigkeit von seltenen Erden bei der Nutzung von Sonnenenergie nicht möglich sein. Daher wird es – wie auch im Masterplan Mobilität für die Region Kiel beschrieben – zu einer deutlichen Abnahme des individuell motorisierten Verkehrs kommen. Die dort skizzierte Abnahme entspricht in etwa den Verkehrsminima im Zuge des Corona-Lockdowns. Zu dem Zeitpunkt fuhr weniger als 40% des üblichen Verkehrs – und das vorhandene Straßennetz war überdimensioniert!

Die Kreisgruppe des BUND fordert daher ein Umdenken der Politik zugunsten der Gesundheit und Lebensqualität der Menschen am Ostufer jetzt:

·        Der Ausbau/Fertigstellung von Radwegen auf dem Ostufer ist hierfür ein erster wichtiger Schritt, der in einem klaren und absehbaren Zeithorizont durchgeführt werden wird.

·        Die aufgrund der Baustelle im Theodor-Heuss-Ring erhöhte Zuganzahl von Preetz nach Kiel ist beizubehalten.

·        Schnellbuslinien einzurichten, die ihren Namen vertragen und auf eigenen Spuren fahren, ist eine weiterere, schnell zu verwirklichende Maßnahme.

·        Große Sprünge sind jedoch nur mit viel Geld zu verwirklichen, dafür müssen bereitstehende Gelder aus dem Bundesverkehrsministerium neu verteilt werden:

Christian Herold von der BUND- Kreisgruppe: „Der Bau der Südspange ist ohne Ostring II komplett sinnlos und kontraproduktiv. Er muss daher verhindert werden. Gleichzeitig ist sicherzustellen , dass die dafür bereitstehenden Gelder nicht anderswo iAnkerm Straßenbau, sondern in Kiel für den Ausbau des ÖPNV/Schienenverkehrs zum Ostuferhafen genutzt werden. Kiel muss zum Vorreiter einer zukunftsgerichteten Verkehrspolitik werden, weg vom Leitbild der autogerechten Stadt des letzten Jahrhunderts.“ Ende der Pressemitteilung.

Das Foto zeigt einige Klima-Aktivist*innen in einem besetzten Baum. Das war eine Aktion gegen die Südspange vom 7. – 9. August.

Baumbesetzungen am Vieburger Gehölz

Am Freitag, dem 7. August besetzte eine Gruppe von Klima-Aktivist*innen fünf Bäume am Vieburger Gehölz in Sichtweite der B404 und richteten sich dort in 25 Meter Höhe “häuslich ein”. Mit diesem symbolischen Protest versuchten sie die Aufmerksamkeit auf die Straßenbaupläne für den Kieler Süden zu richten. Ich sprach mit einem Baumbesetzer, der Marko genannt werden möchte.

Gegen die Autobahn im Vorgarten von Kiel

Eine Gruppe von 14 Gleichgesinnten hatte die Idee zu dieser Aktion vor einigen Monaten. Während der letzten Wochen vor der Baumbesetzung planten und übten sie die Aktion. Marko, der gerne im Gebirge klettert, sagt, Klettern auf Bäumen benötigt andere Techniken, die eingeübt wurden. Sie wählten eine geeignete Baumgruppe aus und spannten Traverse: Auf einem Seil steht man und an einem auf Brusthöhe darüber liegenden Seil kann man sich festhalten.

Die fünf Kletter*innen bereiteten sich darauf vor, drei Tage auf den Bäumen zu leben. Dafür statteten sie die Bäume mit Hängematten, Europapaletten und Proviant aus. Während der Aktion kamen sie zwar ab und zu von ihren Bäumen herunter, aber im Prinzip hätten sie auch drei Tage ganz auf den Bäumen bleiben können.

Motto: Wald statt Asphalt

Die Aktion startete am Freitag. Sie zogen das Material und die Paletten hoch und begaben sich in ihre Baumnester. Nach etwa zwei Stunden kam der erste Streifenwagen. Nach einer Weile wurde die Feuerwehr hinzugerufen. Schließlich gab es die Ansage, Banner und Europapaletten seien zu gefährlich für den Straßenverkehr, obwohl die Bäume in einem Abstand von fünf Metern zu Straße standen. Kurz bevor die Feuerwehr eintraf, kletterte einer aus der Gruppe noch in einer filmreifen Aktion zu den vorderen Bäumen, packte Seile und Banner in eine Tasche und hangelte sich damit wieder zu den hinteren Bäumen. Sie wollten die Seile und Banner nicht verlieren. So konnten im Anschluss schnell wieder neue Banner an anderer Stelle aufgehängt werden.

Eine weitere Gruppe von Umweltschützer*innen blieb am Boden und sprach mit Passant*innen. Viele waren Anwohner*innen und teilten die Besorgnis über die geplanten Straßen. Andere hörten dagegen zum ersten Mal davon, dass die A21 bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen werden soll und zusätzlich eine Schnellstraße (die “Südspange”) gebaut werden soll. Auch wenn das Vieburger Gehölz nicht direkt betroffen ist, wäre es doch tangiert von diesen Baumaßnahmen direkt an seinem Rand.

Die Aktivist*innen übernachteten zwei Nächte in ihren Hängematten in den Bäumen. Es war ein echtes Abenteuer, um auf die Straßenbaupläne aufmerksam zu machen. Diese Aktivist*innen kämpfen für das Klima und für die Stadtnatur.

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https://www.kn-online.de/Kiel/Aktivisten-haben-in-Kiel-Baeume-besetzt-und-Protestieren-gegen-Suedspange

Impressionen von der Corona Kundgebung

Unter dem Motto “für Wahrheit, Aufklärung, Selbstbestimmung” fand am 16. August eine Kundgebung gegen die Corona-Auflagen auf der Reventlou-Wiese statt.

Ich erwartete bierbäuchige Männer mittleren Alters, die Freiheit lallen und damit die Freiheit, ohne Maske auf der Straße Bier zu trinken, meinen. Tatsächlich schienen Männer und Frauen etwa gleich zahlreich zu sein. Unter den etwa 1,500 Menschen (meine Schätzung) waren alle Altersstufen vertreten, wobei die Gruppe der 40- bis 50-Jährigen am stärksten vertreten war – so zumindest mein Eindruck.

Jede Gruppe von Gleichgesinnten hat ja irgendeinen Dresscode. In dieser Gruppe waren fast alle sehr normal gekleidet, absolut Kieler Durchschnitt. Ausnahme: einige betont hippie-mäßig gekleidete junge Menschen. In den Medien wurde von Leuten mit rechtsradikalen Tattoos berichtet, sie sind mir nicht aufgefallen.

Gespräche mit einigen “Coronas Zeugen”

Bevor die eigentliche Kundgebung begann, fragte ich Leute nach ihren Beweggründen, auf dieser Kundgebung zu sein. Sie sagten, sie wären zur Verteidigung von Demokratie, Meinungsfreiheit und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit auf dieser Kundgebung. Immer beklagten sie auch, nicht gehört zu werden. Eine Frau betonte trotzig, sie wäre Akademikerin. Hier einige Statements, die ich so ausführlich wiedergebe, weil mich die Frustration dieser Leute überraschte.

  • “Ich lebe in einer Demokratie…. aber wenn ich meine Meinung äußere, werde ich als Ausländerfeindin bezeichnet. “
  • “Meine geistige Unversehrtheit ist verletzt. Ich habe das Gefühl, ich kann nicht sagen, was ich denke. “
  • Eine Frau trug das Grundgesetz als Kette um den Hals. Ihr war der Zugang zu einer öffentlichen Toilette verwehrt worden.
  • “Es werden fachlich fundierte Videos gelöscht.”
  • “Wissenschaftler lässt man nicht mehr reden.”
  • “Der nächste Lockdown wird schon wieder vorbereitet.”

Bodo Schiffmann

Einer der Redner war Bodo Schiffmann, Gründer der Partei Widerstand2020. Er bezeichnete das Risiko für einen Menschen mittleren Alters, an Covid-19 zu sterben, als genauso hoch, wie wenn dieser Mensch mit dem Auto zur Arbeit fährt. Eigentlich tendiere die Ansteckungsgefahr zur Zeit gegen Null. Dass die Todeszahlen in Deutschland wahrscheinlich deshalb so niedrig sind, just weil wir Lockdown und andere Auflagen hatten, erwähnte er nicht. Im Gegenteil, er hält die Maske für wirkungslos und unverhältnismäßig, möglicherweise sogar gesundheitsschädlich.

Tina Romdhani

Die Pressesprecherin der Initiative ElternStehenAuf beschrieb in ihrer Rede die Nöte der Kinder in der Corona-Krise. Sie berichtete anekdotisch von einem kleinen Kind, das sich vor den „Corona-Käfern“ auf seiner Haut fürchtete, und von einem Kind, das weinte, weil es seine Freundin nicht umarmen durfte. Gravierender waren die Berichte von Ämtern, die mit Inobhutnahme der Kinder drohen, wenn die Eltern angeordnete Quarantäne-Maßnahmen nicht einhalten können oder wollen. Einige der Geschichten, die sie erzählte , haben mich tatsächlich schockiert. Ich möchte sie hier nicht referieren, weil ich ihren Wahrheitsgehalt nicht überprüft habe. Frau Romdhani rief Pädagog*innen zu: “Wenn etwas nicht mit eurem Gewissen vereinbaren könnt, dann tut es nicht. “ Außer dass sie vehement gegen die Maske in Schulen und Kindergärten ist, wurde nicht ganz klar, was ihre Vorschläge für den Umgang mit Kindern in der Corona-Krise sind. Sie scheint kleine Gruppen zu bevorzugen. So berichtete sie von den vielen kleinen Lerngemeinschaften , sie sich während der Schulschließung gebildet hatten, und die gerne so weiter arbeiten würden.

Genug Platz auf der Reventlou-Wiese

Als ich um 15.30 die Kundgebung verließ, wurde gerade von den Veranstaltern mehr Platz gefordert. Tatsächlich hatte die Polizei lediglich das Gedränge vor der Bühne moniert, ansonsten gab es genug Platz. Die Kundgebung war gut organisiert. Wir saßen in mit Kreide eingezeichneten Bereichen auf dem Boden. Ordner*innen achteten darauf , dass die Abstände eingehalten wurden.

Am Anfang der Kundgebung entfernte die Polizei einige Störer. Nicht weit entfernt protestierte eine Gruppe Antifas unter dem Motto “solidarisch Handeln statt Recht des Stärkeren”. Sie wurden von Polizist*innen von der Kundgebung fern gehalten.

Mein Fazit:

Im privaten Kreis habe ich die Leute, die gegen die Corona-Auflagen protestieren, oft die”Covidioten” genannt. Das mache ich nicht mehr. Es sind keine Idioten, sondern zumeist intelligente und auch eloquente Menschen. Allerdings wird die Auseinandersetzung mit ihren Forderungen dadurch nicht einfacher!

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Schulen im Regelbetrieb

Bericht auf t-online

Klima-Aktivistis demonstrieren auf der B404

Heute um 13 Uhr blockierten Klima-Aktivist*innen die B404 an der Brücke südlich vom Barkauer Kreuz. Damit protestieren sie gegen die im Kieler Süden geplanten Straßen: A21 Anbindung und Südspange. Die jungen Frauen und Männer gehören zu einer Intitiative , die sich Turbo Klima Kampf Gruppe (TKKG) nennt.

Dramatische Aktion

Kletter*innen ließen sich von der Brücke baumeln, ein Banner wurde an der Brücke herabgelassen mit der Aufschrift: “Stopp A21. Kleingärten statt Autobahn.” Danach bauten die Aktivistis drei Hochbeete auf der Fahrbahn auf. Darin saßen Personen, die sich nach eigener Angabe an die Bretter angekettet hatten. Die Hochbeete wurden mit Sand und Pflanzen dekoriert. Nur die Köpfe der Personen schauten heraus. Dafür hielten die Aktivistis den Verkehr an, was aber nicht gut klappte. Viele Autos fuhren dann einen Schlenker über den Bürgersteig oder fuhren in einem gefährlichen Slalom um die aufgestellten Hochbeete und andere Gartenelemente herum.

Die Polizei kam nach etwa 20 Minuten dazu, sperrte zunächst den Verkehr stadtauswärts, nach einer Weile dann auch den Verkehr stadteinwärts.

Sichtbar waren etwa elf Aktivistis, die diese Aktion aufbauten. Sie unterhielten sich auch mit Passanten und verteilten einige Handzettel. Sie fordern:

  • einen sofortigen Baustopp der A21
  • eine klimagerechte Verkehrswende weg vom Auto
  • gutes Netz an Fahrradwegen
  • kostenlosen ÖPNV

Sie sehen den Bau der A21 im Widerspruch zu Plänen der Stadt Kiel, aus Klimagründen den Verkehr um 40 Prozent zu reduzieren. Außerdem verweisen sie auf ein Gutachten (erstellt 2016 im Auftrag der Stadt), in dem die Entlastung durch die Südspange angezweifelt wird.

Zum Hintergrund: Die Anbindung der A21 entwickelt sich zu einem Kieler Reizthema. Der Plan: die A21 soll bis zum Barkauer Kreuz durchgezogen werden und zusätzlich soll eine Schnellstraße (Südspange) durch den Kieler Grüngürtel gebaut werden.

Kurz vor 14 Uhr begannen Polizisten, das erste Hochbeet mit dem Brecheisen auseinanderzunehmen.

Die Reaktionen der Autofahrer waren erst einmal ziemlich wütend. Als ich die Aktion kurz nach 14 Uhr verließ, unterhielt ich mich noch mit Autofahrer*innen in der Schlange, die eher resigniert bis verständnisvoll reagierten. Ein Busfahrerin lachte. Ihre Passagiere waren längst zu Fuß weiter gegangen.

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Neun Umweltverbände fordern Erhalt des Klimagürtels

Internationaler Klimastreik auch in Kiel

Kiel: Kurznachrichten im August

(30. August) Die Arbeitsmarktzahlen für den Juli liegen vor. Die Pandemie wirkt sich weiterhin negativ auf die Beschäftigung aus. Im Juli waren 12.808 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 1.984 mehr als im Vorjahresmonat und 377 mehr als im Vormonat. Einen solchen Anstieg der Arbeitslosigkeit hat es in Kiel seit 2005 nicht mehr gegeben.

Die Arbeitslosenquote steigt somit auf 9,2 Prozent. Die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt 16.709. (Quelle: Kieler Zahlen. Kurzinformation Nr 400)

(28. August) Große Bauarbeiten im Jungfernstieg: In mehreren Bauphasen werden die Straße, Kanäle und Stromleitungen sowie das Fernwärmenetz und die Trinkwasserversorgung erneuert. Gleichzeitig baut das Tiefbauamt den Jungfernstieg zu einer Fahrradstraße um.

Für den dritten Teil der Kanalsanierung im Klausdorfer Weg wird der
Straßenabschnitt zwischen Hangstraße und Hagener Straße / Ostring
ab Dienstag, 1. September, voraussichtlich acht Wochen lang für die
Durchfahrt voll gesperrt.

(27.August) Corona in Kiel: 29 Kieler*innen sind infiziert. Eine Person wird stationär behandelt. 601 Personen befinden sich in Quarantäne. Seit Beginn der Pandemie haben sich 423 Kieler*innen infiziert. Genesen sind 383 personen. Verstorben sind elf Personen. Fälle in den letzten 7 Tagen je 100.000 Einwohner*innen: 6,9.

(20. August) Keine Maskenpflicht im Unterricht: In einer Pressekonferenz erklärte Bildungsministerin Prien heute verbindliche Regeln für alle Schulen in Schleswig-Holstein in Bezug auf die Maske. Im Unterricht brauchen die Schüler*innen weiterhin keine Mund-Nasen-Bedeckung. Auf den Laufwegen und in allen Situationen, in denen sie sich außerhalb ihrer Kohorte bewegen und keinen Abstand halten können, gilt dagegen ab Montag die Maskenpflicht. Bis jetzt gab es hierfür nur eine Empfehlung.

An 25 Schulen (von insgesamt 751) wurden seit Beginn des Schuljahres einzelne Kohorten nach Hause geschickt.

(20. August) Brand an der Lilli-Martius-Schule: Heute morgen brach ein Feuer aus. Auf dem Schulhof brannten eine Mülltonne und ein Geräteschuppen. Das Feuer des Geräteschuppens griff auf das Dach des Gebäudes der betreuten Grundschule über. Es entstand ein Gebäudeschaden, der gesamte Sachschaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Die Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus.

(20. August) Die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), die für die Planung der A21-Anbindung und der Südspange zuständig ist, hat eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die „Südspange“ genannte Schnellstraße wird hier als eine von mehreren Varianten geprüft.

(19. August) Corona: Aktuell sind 51 Kieler*innen infiziert, davon werden zwei stationär behandelt. 716 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt bei 402 Fällen und 11 Todesfällen.

(14.August) Corona: In den letzten Tagen traten wieder mehr Corona-Infektionen auf: am 10. August ein gemeldeter Fall, am 11. August fünf Fälle, am 12. August sechs Fälle. Insgesamt gab es seit Ausbruch der Pandemie 373 bekannte Infektionen und zehn Todesfälle in Kiel.

Einige der Fälle traten an Schulen auf, mit Konsequenzen für die Kontaktpersonen:

  • An der Gorch-Fock-Grundschule wurde eine dritte Klasse nach Hause geschickt.
  • An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule wurde der 7. Jahrgang nach Hause geschickt.
  • An der Leif-Erikson-Gemeinschaftschule trat ein Fall auf.

Ab dem 14. August ist das renovierte Freibad oder Sommerbad Katzheide wieder geöffnet, Am Eröffnungs-Nachmittag ist der Eintritt frei, aber eine Reservierung mit Angabe der Kontaktdaten ist erforderlich.

Das Bad ist danach bis auf Weiteres täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Täglich gibt es zwei Badezeitfenster: 10 – 13.45 Uhr und 14.15 – 18 Uhr.

320 Personen dürfen gleichzeitig (je Badezeitfenster) ins Sommerbad Katzheide. Auf der Liegewiese muss genügend Abstand gehalten werden. Im Wasser dürfen gleichzeitig maximal 80 Personen sein: 30 im Freizeitbereich und 50 im Sportbereich. Ist die maximale Zahl erreicht, wird der Zugang zum Becken gesperrt.

Bei ganz großer Nachfrage kann die jeweilige Beckenzeit auf 30 Minuten beschränkt werden, damit alle – nacheinander – ihren Spaß haben.

(13 August) Sperrungen:

  • Von der Kreuzung Hasseer Straße/ Gärtnerstraße bis zum Haus 25 in
    der Hasseer Straße muss der Schmutzwasserkanal erneuert werden.
    Dafür wird von Montag, 17. August, bis voraussichtlich zum 30.
    September der Abschnitt voll gesperrt.
  • Am 15. August ist der Exer den ganzen Tag für parkende Autos gesperrt.

10. August) Wenn Sie aus einem Risikogebiet nach Hause zurückkehren, müssen Sie in Quarantäne (es gibt Ausnahmen). Informieren Sie das Gesundheitsamt.

Änderungen in den Quarantänebestimmungen für Reise-Rückkehrer*innen: Durch den Nachweis von zwei negativen Testergebnissen (vormals eins) kann eine Verpflichtung zur 14-tägigen Quarantäne auf fünf Tage verkürzt werden. Dazu müssen dem Amt für Gesundheit zwei deutsch- oder englischsprachige negative Befunde aus fachärztlichen Laboren (Testergebnisse) vorgelegt werden, die unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • mindestens für eine der beiden Testungen ist das Probenmaterial frühestens 5 Tage nach der Einreise entnommen worden;
  • zwischen der Entnahme des Probenmaterials für die erste und die zweite Testung liegen mindestens 5 Tage;
  • ist die erste Testung vor der Einreise erfolgt, sind zwischen Testergebnis und Einreise nicht mehr als 48 Stunden verstrichen.

(8.August) In der Nacht zum Freitag besetzten Klimaaktivist*innen mit dem Motto „Wald statt Asphalt – Südspange stoppen!” mehrere Bäume entlang der neuen Hamburger Straße, die das Barkauer Kreuz mit der B404 verbindet.

Müllsammeln mit Greenpeace an der Tirpitz-Mole

Seit drei Jahren lädt Greenpeace zum gemeinsamen Müllsammeln an die Förde ein. Immer am ersten Samstag des Monats um 14:30, Treffpunkt am kleinen Sandstrand südlich der Tirpitz-Mole. Wenn du das Greenpeace-Banner zwischen den Bäumen hängen siehst, bist du an der richtigen Stelle. Corona-bedingt wird darum gebeten, eigene Handschuhe mitzubringen.

Es kommen bis zu 25 Leute, in den Sommerferien jedoch deutlich weniger. Je nachdem, wie viele Freiwillige antreten und wie der Wasserstand ist, werden bis zu vier blaue Müllsäcke eingesammelt. Die Kieler Abfallwirtschaft freut sich über das Engagement der freiwilligen Müllsammlung und holt die Säcke ab.

Vom Sinn des Müllsammelns?

Kornelia Vettel von Greenpeace schätzt, dass etwa die Hälfte des Mülls von Strandbesuchern stammt, der Rest wird auf Schiffen über Bord geworfen und an Land geschwemmt. Sie finden viel Plastik in jeder Form, jede Menge Zigarettenstummel, Zellophanhüllen von Zigarettenschachteln, aber auch Styropor und Verpackungsmüll wie das Plastikband, das Kornelia auf dem Foto in der Hand hält.

Jeder Plastikkrümel, der nicht im Bauch eines Fisches landet, lohnt die Mühe schon, sagt Kornelia. Aber darüber hinaus erhofft sie sich einen Lerneffekt: Wenn Strand-Besucher sehen, dass andere ihren Müll weg machen, kommen sie vielleicht ins Grübeln oder schämen sich sogar. Manche denken dann noch einen Schritt weiter und hinterfragen ihr Konsumverhalten. Was dann auch wieder Auswirkungen auf das Angebot im Handel haben kann.

Ein Beispiel: Plastik frei leben ist gerade sehr modern, und das hat dazu geführt, dass zumindest im Bereich von Bioprodukten auf einmal Gurken angeboten werden, die nicht in Plastik eingeschweißt sind. Zaghaft aber nicht zu übersehen ist das zunehmende Angebot an unverpackter Ware aller Art. Das ist der Effekt, den sich Greenpeace von der Aktion idealerweise erhofft. Aber auf dem Weg dahin ist es schon ein Erfolg , wenn der Strand schön aussieht und die Fische weniger Kunststoff schlucken.

Plastik im Sand unter unseren Füßen

Laut Greepeace gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll vom Land aus in die Meere. Die Problematik ist also nicht unerheblich. Ein Teil der Sandkörner am Strand bestehen mittlerweile aus Mikroplastik.

Letzten Samstag besuchte ich die Aktion und sah den Freiwilligen beim Müllsammeln zu. Das Wasser stand ziemlich hoch und bedeckte den Strand größtenteils. Ein Mann kam zum Schwimmen, zwei andere Männer ließen ihre Labrador Retrievers im Wasser spielen. Auf der Orchideenwiese gegenüber sonnten sich zwei Frauen und ein Mann saß auf der Bank mit einem Buch. Eine kleines Stück wilde Natur am Rande des Militärhafens, für kurze Zeit mit weniger Müll.

Foto: Kornelia und Karolin an der Tirpitz-Mole

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